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1. Das Deutsche Reich - S. 22

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 22 — Handels- und Industriestadt und Universität der Reichslande; Münster Erwins von Steinbach (s. Abb. 3). *16. Karlsruhe, Haupt- und Residenzstadt Badens, mit großen In- dustrieu, besonders Möbeltischlerei und Maschinenbau. *17. Mannheim an der Neckarmündung, wichtigster Handelsplatz Süd- deutschlauds für Getreide und Tabak. Ausgangspunkt der regelmäßigen Rheinschiffahrt. — Stromaufwärts am Neckar Heidelberg, Universität Badens, Schloßruine. 18. Ludwigshafen, Mannheim gegenüber am Rheine, Haupthafen der bayr. Pfalz. Stromaufwärts das alte Speyer^), Hauptstadt der bayr. Pfalz; stromabwärts Worms^) mit berühmtem Weinbau und großen Gerbereien; Luther- denkmal. *19. Darmstadt, Haupt- und Residenzstadt des Großherzogtums Hessen; lebhafter Handel, Leder- und Tabakindustrie. *20. Frankfurt a. M.^), wichtiger Handels- und Bankplatz mit zwei Messen, Kreuzungspunkt zweier bedeutender Handelsstraßen. Jenseit des Mains liegt Sachsenhausen mit Apfelweinfabriken. *21. Mainz, gegenüber der Mainmündung, Festung ersten Ranges, Knotenpunkt der Rhein- und Mainbahnen, wichtige Handelsstadt; Denkmal Gutenbergs. Städte im schwäbischen Stufenlande (Neckarreihe): *22. Stuttgarts, Haupt- und Residenzstadt Württembergs, industrie- reich, besonders Sitz des Buchdrucks und Mittelpunkt des Buchhandels für Süddeutschland; südl. davon Tübingen, Universität Württembergs. 23. Heilbronn, als Anfangspunkt der Neckarschiffahrt wichtiger Stapelplatz für Landesprodukte. 24. Pforzheim an einem Nebenfluß des Neckar, Hauptsitz der deutschen Bijouterie-^), Gold- und Silberivarenindustrie. Städte im fränkischen Stufenlande (Rednitz Main-Reihe): *25. Nürnbergs) an der Pegnitz, der natürliche Verkehrsmittelpuukt Süddeutschlands und daher wichtiger Eisenbahnknoten. Eine der bedeutendsten Fabrikstädte Süddeutschlands in Maschinenbau, Holzindustrie (besonders Spiel- *) Grabstätte der alten deutschen Kaiser. — Gedichte: Kaiser Rudolfs Ritt zu in Grabe, von I. Kerner; Die Glocken zu Speyer, von M. von Oer. -) Luther auf dem Reichstage 1521. — Gedicht: Der reichste Fürst, von Uhland. f 3) Im alten deutschen Reiche Wahlstadt, später auch Krönnngsstätte der deutschen Kaiser. Geburtsort Goethes (28. 8. 1749). *) Nördl. von Stuttgart Marbach, Schillers Geburtsort (10. 11. 1759). 5) Bijouteriewaren = metallene Schmucksachen; Galanteriewaren — Putz-- waren, bestimmt zum Schmuck von Wohnräumen. 6) Nürnberg wurde 1835 durch die erste deutsche Dampfeisenbahn mit dem benachbarten Fürth verbunden; diese Stadt ist besonders durch ihre Spiegesglasfabriken bekannt.

2. Europa - S. 125

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
7. Die Bulgarische Tafel. a) Das Donau ix fer. Das untere Donaubecken kann man als eine große, weit ins Land reichende Bucht des einstmaligen Sarmatischen Meeres auffassen. In einem großen, nach N geöffneten Bogen durch- strömt die Donau die meist bis zu 24 km breite Schwemmlandebene. Am rechten Ufer finden wir einen Steilrand von 100 bis 200 m Höhe. In römischer, byzantinischer, bulgarischer und türkischer Zeit hat die Donau hier als Grenze gedient. Auf dieser Seite gab es zu allen Zeiten wichtige Städte, die mehr der Verteidigung des Ufers als dem Handel dienten. Die Römer befestigten das Donauufer sehr und legten ihm entlang einen Militärweg an, der von zahlreichen Kastellen be- schützt wurde. Als natürliche Übergangspunkte bieten sich die Stellen dar, wo auch auf der linken Seite etwas höheres Ufer an den Strom tritt; auch gegenüber sind Siedelungen, die aber unbedeutender sind. Wîdin, d. h. kleine Feste, mit 16 000 Einw. Ni co poli, d. h. Sieges- stadt: hier siegte Trojan über die Dazier. Unter den Türken galt diese Stadt einst als Mittelpunkt der Verwaltung und als erste Festung, sie ist aber längst überholt von Rustschuk, d.h. Haus am Wasser, mit 36000 Einw. Von hier führt die Eisenbahn gleich schnell nördl. nach Bukarest wie südl. nach Tirnowa; von hier nach Warna. Da, wo die Donau Bulgarien verläßt, liegt S il i s tria (der Name ist aus dem mittelalterlichen Namen der Donau, Ister, entstanden), mit 11000 Ein- wohnern1). b) Die Bulgarische Tafel2) wird durch viele tiefe, oft schluchtenähnliche, malerische Täler in eine Anzahl Hochflächen ge- teilt, die leicht gewellt, fruchtbar, aber wasser- und baumarm sind. Am Eingang der wichtigsten Pässe des mittleren Balkan, auf der Höhe der Tafel, liegt Tirnowa, d. h. Dornort, die malerische bulgarische Königstadt des Mittelalters ; zugleich auch Bischofsstadt. Nordwestlich liegt Plewna3), berühmt durch die heldenmütige Verteidigung Osman Paschas, „des Löwen von Plewna"; östlich S chu mia, der Schlüssel der östlichen Balkanpässe. Warna, 40 000 Einw., ist als Seestadt aufblühend. 8. D er B alkan. i Der Balkân, d. h. Gebirge, vom türkischen balak = hoch. Die Karpathen setzen sich auch diesseit des Donaudurchbruches südwärts fort als ostserbisches Gebirge. An dieses lehnt sich östlich vom Timoktal der W e s tb alkan an und zieht südöstlich; er hat kristallinische und paläozoische Gesteine und gipfelt in mehr als 2000 m Höhe. Dann zieht er als der eigentliche Balkan östlich und zwar mit hohem Kamm, den die abgerundeten Gipfel nicht sehr überragen, in der Mitte x) Silistria wurde 1913 an Rumänien abgetreten. 2) „Sie bildet gleichsam das Glacis der Festung, die der Balkan darstellt." 3) Plewna = Schwemmbad (= sächsisches Plauen), vom tschechischen plawiti = Holz schwemmen.

3. Europa - S. 178

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
die wichtigste Stadt des Landes. Ihren Beinamen, la dotta, die Ge- lehrte, verdankt sie ihrer 1212 gestifteten und von Kaiser Friedrich Ii. erweiterten Universität, die mehrere Jahrhunderte lang die hohe Schule der Rechtsgelehrsamkeit gewesen ist. S. Antonio ist die Grabkirche des heil. Antonius von Padua, der hier gestorben ist. Auf Pfahlwerk ist Chioggia, kiódscha, erbaut, das südliche Gegenüber von Venedig, b) Venedig, ital. Venezia, ist nach den Venetern benannt, die der Sage nach, als sie 421 vor Attila flüchteten, diesen Ort gegründet haben. Sie heißt nach ihrer Lage la bella, die Schöne, und die dem Meer vermählte Lagunenstadt (Lagune = Strandsee, ital. laguna = Sumpf). Sie ist „ein Traum von Stein, Sonne, Meer und Farben"; Venedig. (Canale grande.) Als farbiges Anschauungsbild in F. E. Wachsmuths Verlag erschienen. einst war sie „die Meereskönigin", die Beherrscherin des Mittelmeeres, die erste Handelsstadt Europas. Der gute, geschützte Hafen, die sichere Lage inmitten der Lagune, der Ausgang wichtiger Alpenstraßen, nament- lich der über den Brenner, auch der bequeme Zugang zur Lombardei begründeten seine Bedeutung. Seit dem Jahre 700 regierten die Dogen, dôdschen (vom lat. dux, Herzog), die den Staat zu hoher Blüte führten, so daß einst das Reich 3 Mill. Untertanen zählte und 3000 Schiffe mit 36 000 Matrosen unterhielt. Damals zählte die Stadt 1/2 Mill. Einwohner, jetzt nur 150 000. Die herrlichen Marmorpaläste, namentlich der bogenpalast, die kuppeltragende Markuskirche mit ihrer verschwende- rischen Pracht und den wunderbaren Mosaiken im Innern, der Cam- panile, „das Wahrzeichen Venedigs", der geflügelte Löwe auf der

4. Europa - S. 189

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Tempeln und vier Basiliken. Zur Welthauptstadt wurde Rom durch die punischen Kriege und zum Mittelpunkt des Welthandels 146 durch Zerstörung der größten Handelsstädte Karthago und Korinth. Kaiser Augustus rühmte sich, Rom aus einer Ziegelstadt in eine marmorne verwandelt zu haben. Unter Marc Aurel erreichte Rom den Höhepunkt der Entwicklung: die Mauer war über 18 km lang, die Bevölkerung betrug 800000. Zu dem inneren Verfall gesellten sich später Ein- fälle der Barbaren und Revolutionen, und 330 verlegte Konstantin d. Gr. seine Residenz nach Byzanz. Als die Päpste in Avignon wohnten, zählte Rom (1377) nur 17 000 Einw. Erst im 15. und 16. Jahrhundert gelangten hier durch die Renaissance Kunst und Wissenschaft zu Forum in Rom. (Rekonstruktion.) ungeahnter Blüte. Eine moderne Stadt wurde Rom seit 1870 : um die alte Stadt in der Tiberniederung dehnt sich auf den Höhen im 0 und S wie aul den weiten Flächen n. von der Engelsburg eine neue Stadt mit breiten Straßen, weiten Schmuckplätzen und großartigen öffent- lichen Gebäuden aus. Die Einwohnerzahl stieg von 220000 auf 500 000. Doch ist Rom erst drittgrößte Stadt (nach Neapel und Mailand). Nahm das alte Rom vorwiegend den S ein und das mittelalterlich-päpstliche Rom mehr den niedrigen W, so gehört das neue königliche Rom mehr dem höheren 0. g) Aus dem alten Rom fesselt uns am meisten das Forum Romanum, nur ein kleiner Platz — 152x52 m gegen 187x137 der Peterskirche — und jetzt ein Trümmerfeld, aber viele Jahrhunderte der Ort, an dem über die Geschicke vieler Völker und

5. Europa - S. 227

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
kunstgeschichtliche Bedeutung. Hier wurden Spaniens beide größten Maler geboren, Velazquez und Murillo (murilljo). Einer der größten und reichsten gotischen Dome ist die Kathedrale, einst römischer Janustempel, dann Gotenkirche, dann großartige Moschee, jetzt Dom, „unübertroffen in der mystischen Wirkung, zugleich ein wahres Museum von Kunstschätzen und ehrwürdig durch geschichtliche Erinnerungen". Hier ruht Kolumbus: 1898, nach der „Emanzipation" Kubas, wurde sein Grabdenkmal mit Sarg überführt. (Sevilla ist der Schauplatz berühmter Opern: Mozarts Don Juan und Figaro, Rossinis Barbier, Bizets Carmen.) — Als Mündungshafen des Guadalquivir und als Aus- gangspunkt der überseeischen Dampferlinien ist bedeutend Cadiz (kádis), mit 67 000 Einwohnern. Schon um 1100 v. Chr. haben Phöni- zier aus Tyrus Gadîr, d. h. Festung, Mauer, auf der schmalen Land- zunge aufgebaut. Bei den Römern hieß sie Gades (fem. plur.). Später landeten hier die Silberflotten Amerikas. Cadiz wird taza de plata, die Silbertasse, die auf blauer Flut schwimmt, genannt. Nordöstlich liegt Jerez (cheräß), mit dem Zusatz: de la Frontera (têra), d. h. Stadt der Grenze (arabisch scherisch = Stadt, spanisch frontera = Grenze) : die Stadt war unter Alfons X. von Kastilien Grenzort gegen das maurische Königreich Granada. Die saubere und reiche Stadt (50000 Einw.) ist berühmt durch den süßen Wein, den die Engländer Sherry nennen. Hier tobte 711 der siebentägige Entscheidungskampf zwischen den Mauren und den unterliegenden Westgoten. Nahe der portugiesischen Grenze blüht Huielva (uêlwa, 50000 Einw.) empor als Ausfuhrhafen für die Erze von Rio Tinto und Tharsis. Auch ist bedeutend der Fang der Thunfische auf ihrem Zuge ins Mittelmeer, wo sie laichen. Dagegen ist Palos nur geschichtlich bemerkenswert, weil Kolumbus von hier am 3. Aug. 1492 seine Entdeckungsfahrt antrat und bei der Rückkehr wieder landete, wie auch Cortez 1528 nach seiner Eroberung Mexikos. Südöstlich von Cadiz ist das viel- genannte Kap Trafalgar, das Promontorium Junonis der Römer, mit hohem Leuchtturm. Hier vernichtete 1805 Nelson, der seinen Tod in der Schlacht fand, die Flotte der Franzosen und Spanier. Den Südpunkt des europäischen Festlandes bildet das Kap Tarifa (wie Gibraltar nach dem Maurenführer Tarik benannt, der hier landete) mit der Punta Marroquí (ki), d. h. Marokkospitze. — d) Das Andalusische Faltengebirge mit der Sierra Nevada. An der Straße von Gibraltar und bei Jeres beginnt mit nordöstlicher Streichrichtung das Andalusische Gebirge und begleitet das Mittelmeer- gestade, zum Teil in weiteren Abständen, bis zum Kap Nao. Ja, die Pity usen und Balearen erscheinen als die Fortsetzung. Es ist von S nach N gefaltet, bildet mit dem nordafrikanischen Atlasgebirge und dem sizilischen Apennin einen großen Gebirgsbogen, der mit der Innenseite zum Mittelmeer und daher steil nach S abfällt, nach N

6. Mittlere Geschichte - S. 45

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 45 — n.chr. 1347 Kaiser Kar! Iv. Er war der Sohn des Königs Johann von —78 Böhmen (des Luxemburgers). 1348 Judenverfolgungen. Geißelfahrten. Schwarzer Tod. 1348 Karl Iv. gründet die (erste deutsche) Universität zu Prag. 1356 Er erläßt die goldene Bulle (ein Reichsgrundgesetz). Sieben Kurfürsten: Die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, der König von Böhmen, der Pfalzgraf vom Rhein, d,er Herzog von Sachsen (Wittenberg) und der Markgraf von Brandenburg. Böhmen gelangt unter Karls Regierung zu Wohlstaud und Ansehen. „Er war Böhmens Vater, des heiligen römischen Reiches Erzstiefvater" (Kaiser Max). Nach dem Tode der Gräfin Margarete Manltasch fällt Tirol mit Karls Zustimmung an Österreich (wie kurz vorher Kärnten). Karliv. zwingt den (bayrischen) Markgrafen Otto (den Faulen), ihm Brandenburg abzutreten. Hansa. Während Karls Iv. Regierung gelangte der Bund der Hansa zu seiner höchsten Macht. (Er reichte von Nowgorod bis London, von Bergen bis Krakau.) Der Stahlhof zu London war ein Kaufhaus der Hanseaten. Orloghauptleute waren die Anführer des hanseatischen Heeres. Norwegen, Schweden und Dänemark erkannten die Herrschaft der Hansa in der Nord- und Ostsee an. Dome. Um diese Zeit entstanden die herrlichsten Dome in Deutschland: der Münster zu Straßburg (im 13. Jahrh, von Meister Erwin von Steinbach begonnenem 15. Jahrh, vollendet), die Dome zu Köln, Wien, Ulm n. s. w.

7. Alte Geschichte - S. 46

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
68 Nero nimmt sich selbst das Leben. Mit ihm stirbt das Hans des Augustus aus. 69—79 Vespajiänus. 70 Sein Sohn Titus erobert Jerusalem. Die Bataver in Holland empören sich unter Führung des Civilis. Sie schließen ein Bündnis mit den Friesen und anderen deutschen Völkern und erobern Xanten, Köln, Trier. Veleda, die Wahrsagerin. Vespasian unterdrückt den Aufstand. Der Janustempel geschlossen. Der römische Statthalter Agrieola romanisiert Britannien. 79—81 Eitue, „die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts". 79 Die Städte Herculännm, Pompeji und Stäbiä werden durch einen Ausbruch des Vesuv verschüttet. 96 Sein Bruder Domitian regiert grausam und wird ermordet. 98—117 Trajän (ein Spanier von Geburt). Däcien (Moldau, Walachei und Siebenbürgen) und Armenien werden römische Provinzen. Er schützt die Provinzen gegen Bedrückung der Statthalter, läßt eine Straße vom Schwarzen Meer bis zu der Westküste Galliens bauen, begründet eine Bibliothek und verschönert Rom durch große Bauten. Er bekämpft die Parther in Armenien. 117-138 Hadrian. Er bestimmt den Euphrat als die Grenze des römischen Reichs im Osten. Er läßt sich ein großartiges Grabmal bauen (Engelsburg). Er befestigt das römische Gebiet in Britannien und auf dem rechten Rheinufer. (Hadrianswall vom Taunus bis Regensburg.) Er gründet eine römische Kolonie auf den Trümmern Jerusalems. Die Juden empören sich unter Barcöchba. 138-161 Antonius J)ins. 161-180marcus Äurelius (Philosophus) führt Krieg mit den Markomannen an der Donau, welche die römische Grenze bedrohen. Sein Sohn Cömmodus nimmt 20000 Germanen in Dienst.

8. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 290

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
290 Nach kurzer Regierung des greisen Nerva bestieg dessen Mitregent Traian (ein Spanier, also der erste provinziale) den Thron der Cäsaren. Er regierte ?0rt r9?~J07' ?^jan war nicht ein gelehrter, aber ein sehr verständiger spürst der )tch redlich bestrebte, Gesetz und Ordnung aufrecht zu erhalten. Rom verdankte ihm eine Menge großer Bauten, unter anderem ein neues Forum das Formn Trajani, zu dessen Herstellung ein ziemlich bedeutender Mgel weaaeränmt iverdeix mußte?) Dieses Forum sollte zugleich ein Siegesdenkmal sein, denn ^rajan liebte dcu Krieg, er hatte die unteren Donaugegeudeu erobert (Walachei und Siebenbürgen) und daselbst die Provinz Daeien eingerichtet. Wie sehr sich auch dort römische Sprache und Kultur einbürgerte, davon zeugt noch heute das Walachische, welches durchaus zu den romanischen Sprachen gehört Rur Erleichterung des Verkehrs ließ Trajan eine Straße anlegen, die vom Schwanen Meere bis zur Westküste Galliens führte. Und nicht bloß praktische Werke schuf er, auch das geistige Leben war ein Gegenstand seiner Sorge. So hat er das erste Waisenhaus gegründet und in Rom eine große Bibliothek angelegt. In fernen letzten Jahren unternahm er noch zwei Züge gegen die Parther- der erste hatte wenigstens soviel Ersolg, daß Armenien zu einer römischen Provinz gemacht werden konnte, bei dem zweiten eroberte er Assyrien, erkrankte aber und starb auf dem Heimwege. Hadrian (117 138) war ebenfalls ein Spanier und dem Trajan ver- wandt. ^Lie syrischen Truppen hatten ihn zum Imperator erhoben, und der -scncit konnte nichts dagegen thun. Alle Regierungshandlungen Hadrians zeugen von Weisheit und Mäßigung, äo gab er die unhaltbaren und kostspieligen Eroberungen im Osten wieder auf und bestimmte den Euphrat als die Grenze des Reichs. In Britannien zog er die Truppen aus Südfchottland zurück, befestigte aber das römische Gebiet durch einen Grenzwall in Nordengland. Tie südwestliche Ecke von Germanien, welches die Römer im Lause der Zeit tributpflichtig (zum Zehntenlande) gemacht hatten, grenzte er durch einen Wall vom Tauuusgebirge bis Regeusburg ab. Die Trümmer desselben sind noch jetzt unter dem Namen der Tenselsmauer bekannt. In diesem Zehnten-laute haben die Römer jedoch nie vollständig Fuß gefaßt. Wohl legten sie Straßen an, aber es entstanden keine Städte. Ans den Trümmern von Jerusalem gründete er die Kolonie Älia Eapitolina.**) Dies regte aber die Juden so auf, daß sie sich in Palästina um den „Messias" Barcochba sammelten und den Krieg begannen. Nach dreijährigem schweren Kampfe wurden sie überwunden. Unter den inneren Einrichtungen, die er traf, sind zwei besonders hervorzuheben. Er umgab sich mit einem Staatsrate, in den er die gelehrtesten Juristen berief, und erließ Gesetze zu Gunsten der Sklaven. In den letzteren forderte er z. B. Beschränkung der Todesstrafe ohne Richterspruch und Aufhebung der Sklavenzwinger. Sein weises staatsmännisches Schaffen wurde freilich durch große Schwächen vielfach verdunkelt. Unter diesen Schwächen war die Eitelkeit nicht die kleinste. So erbaute er sich ein kolossales Grabmal, das in späteren Zeiten unter dem Namen Engelsburg in eine Festung verwandelt wurde. *) Die einstige Höhe des Hügels giebt die Trajanssäule an, fast 40 Meter. ) Nach einem Tempel des capitolinischen Jupiters, den er daselbst erbaute.

9. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 289

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 289 — er endlich Jerusalem eingeschlossen hatte, bestieg er den Kaiserthron. Nun führte sein Sohn Titus den Krieg weiter. Nach langem, schwerem Kampfe nahm er Jerusalem ein. Der Tempel Salomos ging dabei in Flammen auf, obgleich Titus ihn gern geschont hätte. Die Stadt wurde zerstört, und damit hörte das Reich der Juden als solches auf. Über 1 Million Menschen waren in dem Kriege umgekommen, etwa 100 000 wurden als Sklaven verkauft, aber noch viel mehr wanderten aus, die Juden blieben fortan zerstreut über alle Länder. Ein sehr bedeutender Aufstand erhob sich unter Vespasian an den Küsten der Ostsee. Dort empörten sich die Bataver unter ihrem Fürsten Civilis und schlossen einen Bund mit den Friesen, sowie mit anderen norddeutschen Völkern, ja sie zogen sogar die Gallier in den Krieg hinein und gewannen die Städte Xanten, Köln und Trier. In ihren Hoffnungen bestärkte sie eine Weissagerin im Lande der Brnkterer, Veleda, die von ihren fürstlichen Verwandten in einem Turme gefangen gehalten und bei wichtigen Unternehmungen befragt wurde. Sie fagte z. B. die Einnahme Xantenv und Kölns voraus, auch hatte sie Einfluß aus die Entschließung des Feldherrn. Erst als Vespasianns ein großes Heer unter ein.m bewährten Anführer dahin sandte, wurde Trier wieder genommen, der große Bataverbund lockerte sich, und dies führte zu Streitigkeiten unter den Mitgliedern, die Civilis felbst gefährlich zu werden drohten. Dieser machte daher mit Rom Frieden, worauf der Aufstand erlosch. Nun schloß Vespasian den Janustempel und widmete sich ganz den friedlichen Aufgaben. Alle Einrichtungen, die er traf, zeigen von tiefer staats-männischer Weisheit, er selbst gab durch eine einfache, sittenstrenge Lebensweise dem entarteten Volke ein gutes Beispiel, und um die Provinzen mit Rom ganz zu verschmelzen, nahm er eine größere Zahl fähiger Provinzialen in den Senat auf. Gegen Ende feines Lebens sandte er den Feldherrn Agricola nach Britannien, dieser vollendete die Eroberung des Jnsellandes und romanisierte es mit großem Geschick. Auf Vespasian folgte fein Sohn Titus, „die Liebe und Wonne des Menschengeschlechtes", wie ihn das Volk nannte, er regierte zwei Jahre (79 bis 81). Damals geschah es (79), daß die Städte Herculannm, Pompeji und Stabiä vom Aschenregen des Vesuv verschüttet wurden. Wo vorher eine fruchtbare, reichbebaute Gegend gewesen war, sah man nur noch Aschenberge, und Jahrhunderte lang flohen die Menschen die traurige Wüstenei, bis sich endlich die Hügel mit Pflanzen bedeckten und wieder Ansiedler herbeilockten. Aber die Kunde von den verschütteten Städten war verschollen, niemand suchte sie. Man baute aus der Asche neue Städte und ahnte nicht, was in der Tiefe ruhte. Im Jahr 1711 entdeckte man beim Graben eines Brunnens Herculannm, später Pompeji und begann die versunkene Welt auszugraben. Da fand man alles, selbst die Bilder auf den Wänden, in bestem Zustande, denn die trockene Asche hatte es wohl bewahrt; tausende von Gerippen in den verschiedensten Gruppen und Stellungen zeigten, wie sehr die unglücklichen Einwohner von dem schrecklichen Naturereignisse überrascht wurden. Um dieselbe Zeit wütete die Pest in Rom. Titus half, wo er helfen konnte, denn Freigebigkeit war ein Grnndzng seines Charakters. Auch bei den Gladiatorenspielen, Schiffskämpfen und anderen festlichen Unterhaltungen grenzte seine Lust zu geben an Verschwendung. Dagegen war sein Bruder Domitian, der von 81—96 regierte, ein grausamer Tyrann, dessen Hauptsorge die Majestätsprozesse und die Beraubung der Reichen zu sein schien. Psalz, Weltgeschichte. 19

10. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 216

1874 - Leipzig : Klinkhardt
216 Krone aller Minnesänger und einer der ausgezeichnetsten Menschen und Dichter des Mittelalters -ist aber Walther von der Vogelweide, gestorben um 1230. Mit Konrad von Würzburg, Nithart, Heinrich von Meißen (Frauenlob) beginnt der Verfall dieser Dichtung. § 26. Neben dem Minnegesange besteht aber noch eine sogenannte „Spruchdichtung". Es giebt mehrere Sammlungen von Sprüchen, in welchen sich tiefe Lebensweisheit offenbart, z. B. der „welsche Gast" von Domassin von Zirkläre um 1216; der „Renner" von Hugo vontrimberg um 1300. Die vorzüglichste, „Bescheidenheit des Freidank", ist wahrscheinlich von Walther v. d. Vogelweide, im I. 1229. Man nannte sie eine „weltliche Bibel". § 27. Die zwei letzte Jahrhunderte dieses Zeitraums, 1300—1500, haben weit geringeres Interesse. Unsere Aufmerksamkeit erregen: der Meistergesang und das Drama. § 28. Der Meistergesang, Fortsetzung der Minnepoesie in den Händen der Bürger und Handwerker. Der Adel hatte sich der Dichtung fast ganz entzogen. Der Inhalt der Meistergesänge ist aber nicht die „Minne", sondern in den Formen des Minneliedes behandelte man. hand- werksmäßig und geistlos, religiöse Stoffe. Die Summe aller Regeln war in der „Tabulatur" enthalten. Daher das Sprichwort: „Es geht alles nach der Tabulatur", d. h. reckt steif regelrecht. In den Reichsstädten Süddeutschlands: Augsburg, Nürnberg, Ulm, Straßburg, Worms, Mainz u. a. O. blühte diese Dichtung am meisten, besonders im 16. Jahrhun- derte. In manchen Städten hat sie sich jedoch bis ins 18., in Ulm sogar bis ins 19. Jahrh, erhalten. Als Meistersänger sind berühmt: Muskat- blüt, Michel Beheim, Hans Rosenblüt, Hans Folz. Der größte aller Meistersänger, Hans Sachs in Nürnberg, geb. 1494, s 1576 §29. Das deutsche „Drama" hat, wie das griechische, seine erste Entstehung in einer religiösen Handlung. Bei den Griechen entwickelte es sich aus der Festfeier des Dionysos oder Bacchus; bei uns aus den „Passionsspielen". Als sich aber zu dem Ernste auch der Scherz gesellte, trieb man diese Vorstellungen aus der Kirche hinaus ins Freie, und nun wählte man auch andere biblische Scenen oder Gleichnisse, bis man zuletzt auch Handlungen der vaterländischen Geschichte zur Anschauung brachte. ^ Iii. Neue Zeit. Von ungefähr 1500 bis auf die Gegenwart. § 30. Die Neue Zeit zeigt uns nach langem Schlummer das aber- malige Erwachen des deutschen Volkes zu poetischer Thätigkeit, und zwar nach vielfachem Kampfe eine zweite Blüte der Dichtkunst. Wir unter- scheiden : 1) Die Zeit von 1 5 00 bis 1 6 24, in welcher die klassische Ge- lehrsamkeit die Herrschaft behauptete;
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