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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 123

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Heiteres von den Russen in Ostpreußen. 123 meisteramt abzuliefern. Wer mit Waffen betroffen wird oder gar schießt, wird ebenfalls mit dem Tode durch Erhängen bestraft." F. S 6. Stolze Antwort des Kommandanten der Feste Boyen. Im Weltkriege wurde überall dem Feinde mutig entgegengetreten. Insonderheit hat sich auch die ostpreußische Festung Boyen bei Lötzen heldenmütig gegen die Russen verteidigt, welche sie vom 23. August bis 4. September 1914 belagerten. Schon am 14. August forderte der Führer der russischen Kolonne den Kommandanten der Feste Boyen, Oberst Busse, auf, sie zu übergeben. In dem Schreiben hieß es unter anderem: „Lötzen ist schon von den Truppen der russischen Kaiserlichen Armee ganz eingeschlossen. Unnützlich ist eine weitere Verteidigung der Festung. Mir ist befohlen. Sie zu beauftragen, die Festung freiwillig uns zu übergeben; damit kann man vermeiden unnützliche Verluste. Sie haben zu Ihrer Verfügung vier (Stunden, um die unsere Bedingungen zu überlegen. Wenn Sie nicht wollen mit dieser Bedingung zufrieden sein, so wird man mit offener Kraft die Festung nehmen und in diesem Falle doch kein Stein auf Stein nicht gelassen wird." Auf dieses hochmütige Schreiben gab der tapfere Kommandant folgende stolze Antwort: „Ihre Aufforderung, die Festung zu übergeben, weise ich für mich und meine tapfere Besatzung als im höchsten Grade beleidigend zurück." — Die Festung Boyen hielt sich, und so wurde auch die Stadt Lötzen vor den Russen gerettet. F. S. 72. Heiteres von den Russen in Ostpreußen. 1. Wie weit ist bis Berlin? In einem Dorfe bei Angerburg war russische Einquartierung. Einer der Soldaten fand in der Wohnung des Lehrers eine große Karte mit Strichen kreuz und quer, die er für Eisenbahnlinien hielt. Er verfolgte die Linien mit dem Finger und fand nicht, was er suchte. Endlich fragte er: „Wo ist Berlin?" Das konnte ihm der Lehrer beim besten Willen nicht zeigen, weil die Eisenbahnkarte nichts anderes war als die Schnittmusterbeilage einer Modenzeitung. Dieser einfältige Russe unterhielt sich mit seinem O.uartiergeber über Berlin. Alle Russen träumten bekanntlich von dem raschen Einzuge in unsere Hauptstadt. Man hörte häufig sagen: „Heute sind wir hier, morgen in Königsberg, übermorgen in Berlin." „Wie weit ist bis Berlin?" fragte der Russe. „Sind fünfzig Kilometer?" „Viel weiter!" sagte der Lehrer. Der Russe wurde zornig. „Ist nicht wahr, sind nicht fünfzig Kilometer, soll nicht sein." „Na, denn nicht. Sagen wir also dreißig Kilometer." „Sind nicht dreißig Kilometer, ist viel näher." „Gut, also zwanzig Kilometer. Sind Sie nun zufrieden?"

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 72

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Ein Iägerstückchen aus dem Osten. 44. Ein Jägerstückchen aus dem Osten. Acht Mann gegen 1029! Es gelang mir durch eine List*) mit sieben Mann 22 russische Offiziere und 1029 Mann gefangen zu nehmen und dazu sieben Maschinengewehre zu erbeuten. Der Vorfall spielte sich wahrheitsgetreu wie folgt ab: Auf meinem Patrouillenritt erfuhr ich, daß in dem Dorfe Smeilen sich etwa 60 bis 80 Russen aufhalten sollten. Ich war der Ansicht, daß es sich hier nur um versprengte kleinere Abteilungen handeln könne, und entschloß mich, sie gefangen zu nehmen. Mit meinen zwei Feldgendarmen und fünf hinzugezogenen Jägern marschierte ich nach der genannten Ortschaft. Das Gelände eignete sich zu meinem Vorhaben ausgezeichnet. Die Jäger stellte ich, als ob sie die Spitze darstellten, auf Sehweite vor dem betreffenden Gehöft auf. Nun sprengte ich mit meinen zwei Feldgendarmen auf das Gehöft. Im ersten Augenblick sah die Sache sehr gefährlich für mich aus, denn der Hof wimmelte wie ein Ameisenhaufen von Russen. Auch die Scheunen und Ställe schienen mit Russen gefüllt. Ich behielt kalt Blut. Auf meine energische Frage, ob ein Offizier da sei, der deutsch könne, trat ein Hauptmann vor und sagte: „Jawohl, Herr Kapitän, ich kann deutsch." Darauf meine Antwort: „Erklären Sie Ihren Offizieren und Mannschaften folgendes: Unser Infanterieregiment im Anmarsch hierher. Spitze (auf die Jäger deutend) soeben jene Höhe besetzt, Artillerie dahinter in Stellung. Ich gebe Jhenen den einzigen Rat sofort die Waffen niederzulegen und sich zu ergeben, andernfalls das Feuer gegen Sie sofort eröffnet wird. Vorläufig habe ich verboten zu schießen; fällt hier aber ein Schuß, so ist dies ein Zeichen, daß ich beschossen werde, und Sie werden sofort in Grund und Boden geschossen." Die Wirkung war großartig. Die Offiziere legten die Waffen ab und traten auf meine Anordnung sofort vorne an; die Mannschaften folgten, worauf der Abmarsch begann. Als ich mit der Spitze etwa 100 Meter hinter dem Gehöft war, kamen von der rechten Seite, etwa 150 Meter entfernt, noch 50 bis 60 bewaffnete Russen. Sie wollten den Kampf mit uns aufnehmen und brachten uns somit in eine sehr gefährliche Lage. Ich zwang jedoch den russischen Hauptmann, die Leute durch Zeichen zum Niederlegen der Waffen zu veranlassen, worauf diese sich der Kolonne anschlossen. Man hatte mich anfänglich für einen preußischen Offizier gehalten, so daß meine Befehle sofort und aufs genaueste befolgt wurden. Als die Russen jedoch sahen, daß sie von mir irregeführt worden waren und ich keine Truppen zur Verfügung hatte, mußte ich recht wachsam und energisch sein, um die große Zahl der Gefangenen mit sieben Begleitmannschaften den etwa sieben Kilo- *) So schreibt Obergertbarm Szeppat von einer Neservedivinon -— vor Kriegsbeginn in Groß Lappieneu des Kreises Niederung Gendarmeriewachtmeister — in einem Feldpostbriefe. Für die mutige Tat, die er am 13. September 1914 ausführte, wurde er durch das Eiserne Kreuz ausgezeichnet.

3. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 145

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Land und Leute in Kurland. ist Ackerland, über ein Viertel sind Wiesen und Weiden und der Rest Moore und Unland. Das Klima in Kurland kommt dem in Ostpreußen fast gleich, ist aber erheblich feuchter. Kurland zerfallt in zwei, sowohl an Größe, wie an Bodenbeschaffenheit sehr ungleiche Teile. Das Unterland, das eigentliche Kurland, ist eben und bildet die Kornkammer, aus der so reiche Schiffsladungen Getreide, namentlich der schöne Weizen, nach England und Holland versandt werden. Das Oberland, welches die Nordspitze Kurlands bildet, zeigt eine mehr hügelige und vor allem sehr waldige Beschaffenheit. Das Oberland hat noch aus früheren Jahrhunderten einen besonderen Namen: Sein gal len. Das Wappen Kurlands ist ein roter gekrönter Löwe in silbernem Felde; Semgallen zeigt einen Hirsch in blauem Felde. Da die Kurländer von jeher ein kriegerischer Volksstamm waren, so ist der Löwe, als Sinnbild ihrer Tapferkeit, durchaus am Platze. Ebenso deutet der Hirsch im Wappen von Semgallen auf das reiche Wild in den dortigen Forsten. In Semgallen gibt es noch Luchse und Elentiere. Der Wolf ist schon seit mehreren Jahrzehnten gänzlich ausgerottet worden. Er streift nur noch zuweilen aus dem angrenzenden Litauen nach Kurland hinüber. Sobald aber seine verhaßte Gegenwart gemeldet wird, setzen sich sämtliche Gutsbesitzer der Gegend, wo er gesehen wurde, in Bewegung, und ein sicherer Schuß streckt ihn bald zu Boden. Sind die Wälder Kurlands reich an Wild, so sind es die vielen Seen nicht minder an Fischen. Zählt Kurland gleich nur wenige feinere Fi scharten, so fehlt ihm doch nicht der edle Lachs. Auch besitzt es einen Fisch, der in Deutschland zwar vorkommt, aber nur in dessen nordöstlichem Teile, und dann unter anderem Namen. Er ist ein Meerfisch und heißt in Kurland „Wemgalle," während er in Preußen „Zerte" genannt wird. Die Wem-galle hat fast die Größe eines Lachses und ist sehr breit. Die Angabe, wie die Lachse und Wem galten am besten gefangen werden, verdankt man dem Herzoge Jakob von Kurland, einem der umsichtigsten Regenten, der mit der Schwester des Großen Kurfürsten von Brandenburg vermählt war. Er hatte für das Kleine, wie für das Große ein gleich offenes Auge. Nach seiner Vorschrift werden alljährlich um die Mitte des Maimonats oberhalb des Windaufalles zwischen den beiden Ufern etwa vierzig Holzblöcke aufgestellt, die durch lange Neben- und Querstangen miteinander verbunden sind. An diese Stangen werden Körbe befestigt, in welche die Lachse und Wemgallen, wenn sie, gegen den Strom schwimmend, um weiter ziehen zu können, die Felshöhe hinanspringen, hineinfallen. Die anderen Fische in der Windau, als Lachsforellen, Barsche, Weißfische, Neunaugen, Quabben, Stinte, Störe, Schmerlinge, springen nicht, und man bemächtigt sich ihrer deshalb auf andere Weise. Ein glücklicher Fang gibt etwa achtzig bis hundert Lachse und Wemgallen. Das Fangen des Lachses in der Luft ist gar nicht etwas so sehr Merkwürdiges, sondern hängt mit den Eigentümlichkeiten dieses Fisches genau zusammen. An allen Orten nämlich, wo der Lachs auftritt, zieht er aus dem

4. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 2

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 2 — Die Gesamtheit der Parallelkreise und Meridiane nennt man das Gradnetz des Himmels (s. Fig. 1, welche eine Hülste des Himmels von der Erde ge- sehen mit dem Gradnetz von 10 zu 10 Graden zeigt. Die Linie 0—0 be- zeichnet den Himmelsäquator, die Pnnkte 90 und 90 die beiden Pole. Der Stern rechts oben liegt also 90 -8u — ans dem 50.° nördl. Breite und auf dem 160. Meridiangrade). Das Gradnetz der Erde. § 2. Um die Lage eines Ortes aus der Erde bestimmen 10 zu können, überträgt man die o Gradeinteilung der Himmels- 0 kugel auf die Erdkugel. Die beideu Punkte, in welchen die Weltachse in die Erdkugel eiu- tritt, nennt man den Nordpol und den Südpol der Erde; das zwischen ihnen liegende Stück der Weltachse heißterd- achse. Dem Himmelsäquator entsprechend, liegt in gleicher Entfernung von den Erdpolen ein Erdäquator, dessen Ebene mit der des Himmelsäquators zusammenfällt. Vom Erdäquator bis zu den Polen denkt man sich gleichfalls je 90 Parallel- oder Breitenkreise und vou Pol zu Pol 360 Halbkreise, die Meridiane oder Mittagslinien, gezogen. Unter den .letzteren wählt man beliebig einen als den Anfangs- oder Nullmeridian und zählt von diesem nach 0. und W. je 180°; der gebräuchlichste Nullmeridian ist der Meridian der Sternwarte von Greenwich bei London; doch rechnet man in Deutschland auch nach dem Anfangsmeridian von Ferro, in Frankreich nach dem von Paris. Der 180." bildet mit dem Nullmeridian einen ganzen Kreis. Die Lage eines Ortes auf einem Parallelkreise nennt man seine nörd- liche und südliche geographische Breite, seine Lage auf dem Meridian seine geographische Länge; bei der Bestimmung der letzteren mnß man angeben, ob die östliche oder die westliche Länge gemeint ist. So liegt Berlin zum Beispiel unter 521/2° nördl. Breite und unter 131/2° östl. Länge von Green- wich. Die Gradeinteilung der Erde stimmt mit der des Himmels genau über- ein; nur ist die Länge eines Erdgrades sehr klein im Vergleich zur Länge eines Himmelsgrades, da die Himmelskugel die Erde au Umfang ungeheuer übertrifft.

5. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 67

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 67 - Iii. Welche Staaten bilden: a) eine konstitutionelle, b) eine absolute Erbmonarchie und e) eine Republik? Iv. Nenne die Staaten, welche a) eine Realunion, b) eine Personalunion bilden? V. Ordne die Städte an den großen Strömen des Rumpfes ohue Rücksicht auf ihre politische Zugehörigkeit von der Quelle bis zur Mündnng! Vi. Gieb an, a) welche Küstenstädte dem Gebiet des nördlichen Eismeeres, der Ostsee, der Nordsee, des atlantischen Oeeans, des westlichen und östlichen Mittelmeeres, des schwarzen Meeres angehören, und b) welche Städte an den Verbindungsstraßen zwischen Nord- und Ostsee, Nordsee und atlantischem Ocean, Mittelmeer und schwarzem Meere liege»! Vii. Gieb an, welche Flüsse und Kanäle eine Verbindung a) zwischen der Nordsee und dem Mittelmeer, b) zwischen der Nordsee und dem atlantischen Ocean, c) zwischen deni atlantischen Ocean und dem Mittelmeer herstellen! Viii. Ordne unter Benutzung der nebenstehenden Tafel 16 die europäischen Staaten a) nach ihrem Flächeninhalt, b) nach ihrer Bevölkern« gszahl! Welche Stelle nimmt das deutsche Reich im ersten, im zweiten Falle ein? Ix. Ordne die Staaten nach der Volksdichtigkeit und gieb an, welche Staaten eine größere Volksdichte als das deutsche Reich haben! X. Ordne die Großstädte in den einzelnen Staaten nach ihrer Lage: a) in Jndnstriebezirken, b) an Flußübergangspunkten, e) an Flußmündungen, d) am Meere, e) an der Grenze von Bergland und Flachland! Gieb an, welche Lage die Entstehung von Großstädten am meisten zu begünstigen scheint! Xi. Unternimm eine Seereise von St. Petersburg uach Astrachan und gieb an, a) welche Meere und Meeresstraßen du durchfährst, und b) welche Häfen deine Reise berührt! Vergleiche. § 59, 1. 'De'rgl'eichungspnnkte zwischen bcv Wöhmer Mntde und dem südwestdentschen Wecken: 1. Gestalt und Umwallnng. 2. Beckensörmige Bodenform; Entwässerung durch je eiueu Hauptfluß mit engen Durchbruchsthälern 3. Produkte, warme Quellen. Ii. Wergleichnngspnnkte Zwischen den snden^ropäischen K>crlbinsetn: a) Ähnlichkeiten: 1. Lage und Begrenzung (nördliche gemäßigte Zone — Mittelmeer). 2. Klima: Mit allen Vorteilen der warmen und gemäßigten Zone begabt (die vom tropischen Afrika herüberwehenden warmen Winde — Siroccos und Solanas — werden durch die feuchten Seewinde abgekühlt).

6. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 68

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 68 — 3. Produkte (Südfrüchte, Wein, Oliven, Seidenraupenzucht). 4. Ausgangspunkte verschiedener Weltherrschaften. Spanien ward durch seine überseeischen Besitzungen ein Staat, in dem die Sonne nicht unterging; von der Apennin- Halbinsel ist die römische, von der Balkan-Halbinsel die griechisch-macedonische Weltmonarchie ausgegangen. b) Unterschiede: 1. Horizontale Gliedernng. Küstenentwickelung und Jnselbildnng der westlicheu und mittleren Halbinsel nnr gering, der östlichen dagegen sehr bedeutend; alle drei durch günstig gelegene Gestade und Hafenbildung ausgezeichnet. 2. Vertikale Gliederung. Plateaubildung auf der westlichen, Kettengebirge auf der mittleren itnb beide Gebirgsformen auf der östlichen Halbinsel vorherrschend — alle drei Halbinseln durch den Wechsel von Bergländern und bewässerten Thälern ausgezeichnet, außer- dem besitzt jede im N. eine Ebene - aragonische, lombardische und walachische Tiefebene. Iii. Wergl'eichitn gsp xutrf e Zivi schon 6er Gstsee und dem Mittetmeere. a) Ähnlichkeiten. 1. Lage auf der östlichen Hemisphäre nördlich vont Äquator. 2. Längliche Gestalt: Ostsee erstreckt sich von 8. nach X., Mittelmeer von W. nach 0. 3. Art der Meere: Binnenmeere, welche durch Wasserstraßen mit den benachbarten Meeren verbunden sind: Ostsee dnrch den Sund, den großen und kleinen Belt mit der Nordsee; Mittelmeer durch die Straße von Gibraltar mit dem atlantischen Oeean, durch den Suez-Kanal mit dem roten Meer und durch die Straße der Dardanellen und ihre Fortsetzungen mit dem schwarzen Meere. 4. Erscheinungen von Ebbe und Flut nur schwach au den westlichen Zugängen. 5. Vorbedingungen für die Schiffahrt: Gute Häfen und Landungsplätze, tief eindringende Meerbusen, welche entfernt liegende Ländergebiete mit dem Meere verbinden, und Mündungen zahlreicher schiffbarer Flüsse. 6. Handel. Daher beide schon im Mittelalter Mittelpunkte des Handels. Ostsee: Hansa- städte, Mittelmeer: Venedig und Genua. b) Gegensätze. 1. Klima: Ostsee reich an Stürmen, Regen und Nebeln, im Winter teilweise eisbe- deckt, mit schroffem Wechsel in der Tagesläuge; das Mittelmeer mit mildem Klima, meistens heiterem Himmel. 2. Gestadeländer: Im N. der Ostsee geht das Land allmählich in die polare Schnee- und Eisdecke über; im 3. des Mittelmeeres liegen die Wüstengebiete Afrikas. Dort endet das Leben am Eise, hier am brennend heißen Sande.

7. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 33

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 33 — Zwischen der Schweiz und Vorarlberg liegt das kleine Fürstentum Tiechlenstem mit dem Hanptorte Vaduz (Schloß Liechtenstein). Die Alpen. § 29. I. Das Hochgebirge der Alpen läßt sich in vertikaler Rich- tnng in sünf von außen nach innen ansteigende Höhenzonen gliedern: 1. Die Voralpen, die Zone des Getreidebaues und der Laubwälder (Ms 1300 m Höhe); 2. die subalpine Zone, das Gebiet der Nadelholzwälder, der Alpen- wiesen und der Viehzucht, mit den höchstgelegenen Dorfschaften (bis 1800 m); 3. die untere Alpenzone, die höchsten Nadelwaldungen, die Alpen- matten mit den Sennhütten umfassend, bis zur Baumgrenze (2300 m Höhe); 4. die obere Alpenzone, das Gebiet der meisten Hochgipfel in den Kalkalpen und der Felseinöden in den Centralalpen, bis zu den Firnfeldern reichend (s. Abb. 4); 5. die Region des ewigen Schnees, deren untere Grenze sehr ver- schieden ist, das Ursprungsgebiet der Gletscher. Ii. In horizontaler Richtung werden die Alpen durch eiue Linie vom Südende des Bodensees durch das Oberrheinthal bis zum Comersee in zwei Züge geteilt: 1. Die Westalpen, vom Golf von Genua bis zu dieser Linie reichend, unterscheiden sich von den folgenden durch geringere Breite und größere Höhe (bis 4800 m); 2. die Oftalpeu, von der Trennungslinie bis zur Donau und zum ungarischen Flachlande reichend, sind breiter, aber niedriger als jene (bis 4000 m). Iii. Der Breite nach gliedern sich die Westalpen in zwei, die Ostalpen in drei gleichlaufende Gebirgszonen, die durch tiefe, gewöhnlich von Flüssen durchströmte Lüugsthäler von einander getrennt sind und dnrch Qnerthäler in eine große Anzahl einzelner Berggruppen zerlegt werden (s. Karte 8). Die innere Zone der Westalpen und die mittlere Zone der Ostalpen (ans der Karte dunkel schraffiert) bilden den zusammenhängenden Zug der Ceutral- alpeu, der hauptsächlich aus Gneis, Granit und krystallinischen Schiefern besteht. Ihn begleiten bei den Westalpen aus einer, bei den Ostalpen auf beiden Seiten die Voralpen (schwächer schraffiert), hauptsächlich aus ver- schiedenen Abarten des Kalkgesteins (Jurakalk, Dolomit, Marmor) aufgebaut. Gieb nach Karte 8 a) die einzelnen Gruppen der Central- alpen, b) der nördlichen und e) der südlichen Voralpen an! — Nenne die wichtigsten Gipfel und Pässe in den einzelnen Gruppen! 3*

8. Das Deutsche Reich - S. 4

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
sogenannten kleinen Wagens oder kleinen Bären bildet. — Eine längere Beobachtung des östlichen oder westlichen Horizonts zeigt uns, daß viele Sterne in derselben Richtung wie die Sonne auf- und untergehen; andere bleiben immer über dem Horizonte und bewegen sich in geschlossenen Kreisen um den Polarstern, der anscheinend unbeweglich bleibt (Cirenmpolarsterne). Nach fast 24 Stunden steht jeder Stern an seiner früheren Stelle. Dabei ändert sich der gegenseitige Abstand der einzelnen Sterne und Sternbilder nicht, so daß sie sämtlich am Himmelsgewölbe festgeheftet und mit diesem herumgedreht erscheinen, und zwar um eine Achse, deren oberes Ende im stillstehenden Polarstern ruht. Mau nennt diese in ihrer gegenseitigen Lage beharrenden, wie funkelnde Lichtpunkte aussehenden Sterne die Fixsterne. — Zwischen ihnen zeigen sich bisweilen hellere, ruhig schimmernde, scheibenförmige Gestirne, welche der allgemeinen Drehung nicht folgen, fondern anfcheinend regellose Wege durch den Fixsternhimmel wandeln; sie werden als Planeten oder Wandelsterne bezeichnet. Am bekanntesten unter ihnen sind die Venus, welche als Morgen- oder Abendstern immer in der Nähe der auf- oder unter- gehenden Sonne weilt, der rötlich leuchtende Mars und der strahlende, oft Monate laug sichtbare Jupiter, der König unter den Planelen. — Weit seltener zeigen sich die meist mit einem leuchtenden Schweife versehenen Kometen oder Haarsterne, welche ebenfalls regellos den Fixsternhimmel durchkreuzen. Die wahre Gestalt der Erde. § 5. Obwohl die Erdoberfläche dem Auge überall als wagerechte, kreis- runde Ebene erscheint, erkannte man doch schon im Altertnm, daß die Erde in Wirklichkeit keine Scheibe sein könne. Gegen die Scheibensorm der Erd- oberfläche sprechen folgende Gründe: a) Auf einer ebenen Fläche entschwindet ein Gegenstand dem Auge, wenn er etwa 7000 mal so weit entfernt ist, als sein Durchmesser beträgt; ein Kirch- türm von 50 m Höhe müßte in ebenem Felde 50'7000 m = 350 km weit sichtbar sein. Man sieht ihn jedoch selbst mit dem besten Fernrohre schon auf 1/li> dieser Entfernung nicht mehr. b) Bewegen wir uns auf der Horizontfläche vorwärts, so werden von Gegenständen, die am Horizonte anstaucheu, zuerst die obersten, zuletzt die untersten Teile sichtbar; umgekehrt verhalten sich die hinter uns verschwindenden Gegenstände. Auf einer wagerechten Ebene müßten alle Teile eines gleich- starken Objektes, z. B. eines Turmes, eines Mastes, gleichzeitig verschwinden, ja bei nach oben sich verjüngenden müßten sogar die obersten zuerst unsichtbar werden. c) Die Erdoberfläche ist gegenwärtig nach allen Richtungen hin durch- messen; niemals aber hat man einen Rand erreicht, der doch bei einer Scheibe vorhanden sein müßte.

9. Das Deutsche Reich - S. 10

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 10 — § 11. Wobenform im allgemeinen.^) 1. Das deutsche Reich dacht sich vom Hochgebirge der Alpen im 3. allmählich zur Nord- und Ostsee im N. ab (s. Fig. 5). Seine Oberfläche enthält ein Hochgebirge (die deutschen Kalkalpen, deuen eine Hochebene vorgelagert ist), ein Bergland in der Mitte (die deutschen Mittelge- birge) und ein Flachland im N. (das norddeutsche Flachland). 2. Deutschland ist reich an Gewässern, die vor- herrschend der nördlichen Abdachung folgen. Die Haupt- ströme sind: der Rhein, die Weser, die Elbe, die Oder, die Weichsel und die Donau; nur diese fließt in östlicher Richtung. — Gieb mit Hilfe der Karte Quelle und Mündnng dieser Ströme an! 3. Die deutschen Mittelgebirge scharen sich um den Gebirgssockel des Fichtelgebirges. Ihm siud mehrere Ge- birgsrückeu ausgelagert, die im Granitriesen des Schnee- berges (über 1000 m) ihre größte Höhe erreichen. Seinen Namen führt das Fichtelgebirge nach den dunklen?'Fichten- Waldungen, die feilte steil ansteigenden Höhen, seine Klippen und Abgründe bekleiden. Die gewaltigen Schwarztannen mit ihren vom Sturm zerzausten Wipfeln, die von Berg- waffern dnrchranschten tiefen Schluchten, die öden Sumpf- und Moorflächen auf den steinigen Hochebenen und die wenig gangbaren Pfade geben dem Gebirge einen düsteren, geheimnisvollen Charakter. ouoojv « pjogny | x) Benennung der Bodenformen: Flachland ist ein'ebenes oder wellenförmiges Landgebiet ohne gebirgsartige Erhebungen. Bis zu 200 m Höhe über dem Meeresspiegel (ii. d. M.) nennt man es Tiefland zum linierschiede von dem höher ansteigenden Hochlande. Letzteres kann entweder Hochebene (Plateau) oder Landrücken (Höhenzug) oder Mittel- gebirge oder Hochgebirge sein. Die Hochebene zeichnet sich durch eine ebene oder wellenförmige, wagerechte oder wenig geneigte Oberfläche aus. Landrücken sind langgestreckte, bis zu 600 m ansteigende Boden- erhebungen. Als Mittelgebirge bezeichnet man Bergland von 600 bis 2500 m Höhe, und als Hochgebirge ein Bergland, dessen durch- schnittliche Höhe ü. d. M. 2500 w übersteigt (f. Abb. 16 u. 17). — Unter Höhe versteht man in der Geographie gewöhnlich nicht die Er- Hebung eines Gegenstandes über seine unmittelbare Umgebung (relative Höhe), sondernden senkrechten Abstand seiner Spitze vom Meeresspiegel, den man sich bis unter seine Sohle verlängert denkt (absolute Höhe). Q cf: " i %- e-

10. Lehrbuch der Geographie - S. III

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
•1 Vorwort. Gemäß der Eigenart der im Titel aufgeführten Schulgattungen, welche sämtlich für irgend einen praktischen Beruf vorbilden, berücksichtigt das vor- liegende Lehrbuch die Beziehungen der Geographie zum praktischen Leben und zur materiellen Kultur in ausreichender Weise. Deshalb ist sowohl im Lern- text als auch zum Schluß in besonderer zusammenhängender Darstellung den wirtschaftlichen, politischen und kolonialen Verhältnissen Rechnung getragen. Dagegen ist das Namen- und Zahlenmaterial möglichst eingeschränkt und namentlich letzteres nur soweit angeführt, als zu Vergleichszwecken nötig war. Die Anordnung des Stoffes ist dieselbe, welche die Verfasser in. ihrer „Geographie für mehrklafsige Volksschulen"^) unter allseitiger Zustimmung der Kritik befolgt haben, und welche die allgemein bildenden Momente der Geographie zu ihrem vollen Rechte kommen läßt. Die wesentlichen Punkte dieser methodischen Behandlung sind folgende: 1. Zerlegung der Staaten refp. Erdteile in kleinere, in sich abgeschlossene natürliche Bodenabschnitte (sogen. Landschaften), deren jeder für sich in physi- kalischer, kultureller und politischer Hinsicht vollständig durchgearbeitet wird, ehe die Betrachtung der folgenden Landschaft beginnt. 2. Aufeinanderfolge des Stoffes nach feiner geographischen Bedingtheit (orographische, hydrographische, geologische Momente — davon abhängig die Erwerbsquellen — von beiden abhängig Bewohner, Staaten, Städte). Die eingefügten Kartenskizzen unterstützen diese Art der Behandlung, indem sie dem Schüler vorläufig nur das im Lerntext gebotene Bild in scharfer Begrenzung zeigen und ihn fo auf die Betrachtung und das Verständnis des Kartenbildes und die Orientierung im Atlas vorbereiten. Die Behandlung des Stoffes nach Landschaften bietet wesentliche Vor- teile. Zunächst stellt sie die gegenseitige Abhängigkeit der geographischen Faktoren am klarsten dar und läßt den Bildungswert der vergleichenden Methode zu voller Geltung kommen. *) Ii. Auslage 1895 bei Julius Klinkhardt, Leipzig und Berlin.
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