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1. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 23

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 23 — §♦ 15. Das Christenthum in den ersten Jahrhunderten. Nach der Himmelfahrt des Herrn Jesu Christi und der Ausgießung des heiligen Geistes über die Apostel am ersten christlichen Pfingstfeste wurde vou diesen das Evangelium aller Welt verkündigt. Petrus wirkte in Palästina und Rom, Johannes in Ephesus, Philippus in Kleinasien; Matthäus soll in Afrika, Thomas in Indien die Lehre des Herrn verbreitet haben. Keiner aber war dabei so thätig wie Paulus, der Apostel der Heiden. Unaufhörlich reiste er umher, belehrte das Volk und ermahnte und stärkte die Schwachen durch mündliche Lehre und Briefe (Episteln). In vielen Städten Syriens, besonders Kleinasiens, Griechenlands, ja selbst in Rom bildeten sich christliche Gemeinden. Die Reinheit und Vortrefflichkeit der Lehre, der strenge, sittenreine, einträchtige und stille Lebenswandel der Christen, ihre bürgerliche Gleichheit und Gütergemeinschaft, ihr Eifer und freudiger Märtyrertod waren ein mächtiger Antrieb zum Beitritt. In den Häusern der Christen wohnten Frömmigkeit, Liebe und milde Litten. Die Frau war nicht mehr die Magd, sondern die Gefährtin des Mannes; die Kinder wurden in der Furcht des Herrn erzogen und die Sclaven menschlich behandelt. An der Spitze^ aller christlichen Gemeinden standen anfangs die Apostel. Die Vorsteher der einzelnen Gemeinden hießen Bischöfe (Aufseher) und Presbyter (Aelteste, woraus das Wort Priester entstanden ist), welche die ^Versammlungen leiteten; die Armenpflege hatten die Diaconen (Diener) zu besorgen. Die Bischöfe in größeren Städten eigneten sich ein gewisses Aufsichtsrecht über die benachbarten Gemeinden an, wodurch Diöceseu oder bischöfliche Sprengel entstanden. Die Bischöfe der bedeutendsten Städte, z. B. in Jerusalem, Antiochien, Constantinopel und Rom vergrößerten ihre Gewalt und erhoben sich zu Metropoliten oder Erzbischöfen. Hohes Ansehen legten sich insbesondere die Bischöfe von Rom als Nachfolger der Apostel Paulus und Petrus bei und nahmen später die Oberhoheit über die übrigen Bischöfe und die ganze christliche Kirche in Anspruch. Leit 450 hatte der Bischof von Rom den höchsten Rang und wurde Papst (Vater) genannt. Ans Grnnd der heiligen Schrift wurde die christliche Lehre frühzeitig in dem apostolischen Glaubensbekenntnisse zusammengestellt. Die Angelegenheiten der Kirche wurden auf den Kirchenversammlungen (Concilien) berathen. Für den öffentlichen Gottesdienst wurde schon int ersten Jahrhundert der Sonntag als der Tag des Herrn bestimmt. Die Versammlungen der Christen wurden gewöhnlich gegen Abend gehalten und mit einem Liebesmahle beschlossen, zu welchem die Reicheren L-peisen mitbrachten, die sie in Gemeinschaft mit den armen Gliedern der Gemeinde genossen. Da Lehre und Leben der Christen in grellem Widersprüche zu fcnt herrschenden Begriffen und Gebräuchen des Heidenthums stand, erhoben sich bald die blutigsten Verfolgungen gegen sie. Kaiser Nero

2. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 36

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 36 — unwürdigen Päpste absetzte und einen deutschen Bischof mit dieser Würde belehnte. Er brachte es selbst soweit, daß die Römer keinen Bischof, also keinen Papst wählen konnten, ohne Einwilligung und Zustimmung des deutschen Kaisers. Unter ihm hatte Deutschland seine größte Ausdehnung, die Kaiserwürde das höchste Ansehen erlangt. Ein höchst unglücklicher Fürstwarheinrich Iv. (1056—1106). Erst 6 Jahre alt, als sein Vater starb, wurde er anfänglich von seiner Mutter Agnes erzogen, bis ihn der Erzbischof Hanno von Köln auf ein Rheinschiff locken und entführen ließ. Von Hanno wurde Heinrich in strenger, fast harter Zucht gehalten. Später bemächtigte sich jedoch Adalbert, Bischof vou Bremen, des Knaben, wo er Pracht und Verschwendung lieben lernte. Die Folgen solcher Erziehung zeigten sich bald. Mit dem fünfzehnten Jahre übernahm er selbst die Regierung. Von Adalbert zum Hasse gegen die Sachsen angefeuert, drückte er diese nun auch besonders hart. Aufs Aeußerste gereizt, griffen dieselben zu den Waffen, wurden aber von Heinrich (1075) an der Unstrutbesiegt. Da wandten sie sich au den Papst Gregor Vii. Obgleich nur eines Zimmermanns Sohn, war Gregor ein Mann von Gelehrsamkeit, Muth und Herrschsucht, der deu Plan hatte, die Kirche völlig vom Staate loszureißen und die päpstliche Macht zur höchste» auf Erden zu erheben; denn er meinte, wie der Mond unter der Sonne stehe, so solle fortan jeder Staat unter dem Oberhaupte der Kirche stehen. Um die Geistlichen enger an sich zu ketten und von weltlichen Herrschern unabhängig zu machen, ließ er auf den Kirchenversammlungen (Concilien) festsetzen, daß dieselben unverheiratet bleiben sollte» (Cölibat); ferner verbot er den Verkauf geistlicher Stellen um Geld (Simonie, Apostelgesch. 8,18) und nahm auch das Recht in Anspruch, Könige ein- und abzusetzen. Gregor lud nun, auf die Klagen der Sachsen, den Kaiser nach Rom vor. Dieser aber erbittert, ließ den Papst absetzen, woraus Gregor deu Kaiser mit dem Banne belegte, nach welchem Heinrich von der Gemeinschaft der Kirche ausgeschlossen war und niemand mit ihm Umgang haben durfte. Zugleich drohte er, das deutsche Reich mit dem Interdikt zu belegen, wenn es ferner dem Kaiser gehorchen werde. Und wo dasselbe ausgesprochen wurde, durfte keine Kirche geöffnet, keine Glocke geläutet, feine Ehe eingesegnet und niemand nach kirchlichen Gebräuchen beerdigt werden. Heinrich, dem man jetzt von allen Seiten den Gehorsam aufkündigte, mußte daher, um die Gnade des Papstes zu erflehen, nur von wenigen Getreuen begleitet und unter ungeheuren Schwierigkeiten, mitten im Winter 1077 über die mit Schnee bedeckten Alpen nach Italien ziehen. Drei Tage und drei Nächte mußte er hier in härenem Buß-gewande, unbedeckten Hauptes im Schloßhofe zu Cauossa stehen, wo sich Gregor eben bei der Gräfin Mathilde aufhielt. Vor Hunger und Kälte fast erstarrt, ließ ihn dieser auf die Bitten der Gräfin endlich vor sich kommen und sprach ihn nur unter der Bedingung vom Banne los, daß er sich bis zur Entscheidung der Sache auf dem Reichstage zu Augsburg der Regierung enthalte. Unterdessen hatten

3. Europa - S. 190

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Menschen entschieden wurde1). Dort sehen wir noch drei prächtige korinthische Säulen vom Tempel des Castor und Pollux, weiter links Säulenstümpfe der großen Basilica Julia, der Gerichtshalle, die Jul. Caesar erbaut hatte, sowie acht ionische Säulen des Saturntempels. Fest gefügt stehen noch der Septimius Severus-Elogen und der schöne Titusbogen, der zur Erinnerung an die Zerstörung Jerusalems erbaut ist2). Auf dem Capitolinus erhoben sich die römische Burg, das Ka- pital, und der Jupitertempel (hier jetzt die deutsche Botschaft, eine deutsche Schule und Kirche). Vom Forum gelangen wir zum Kolos- seum, dem größten Bau der altrömischen Welt. Die Arena hatte 86x54 m Ausdehnung. Zum Feste des 1000 jährigen Bestehens Roms wurden hier 2000 Gladiatoren, 32 Elefanten, 10 Tiger, 10 Hyänen, 30 Leoparden, 70 Löwen usw. einem blutigen Tode preisgegeben. An die Geschichte der ersten Christenheit erinnern die Katakomben, jene unterirdische Totenstadt, die Grabkammern (bis 20 m Tiefe) ent- hält. h) Das neue Rom. Nördl. vom Forum erhebt sich auf dem Quirinalis der Residenzpalast des Königs von Italien, der Quirin kl- einst die Sommerresidenz der Päpste. Nahe vor dem nördlichen Ein- gangstor der Stadt, der Porta del Popolo, liegt die Villa Borghese, jetzt vom Staat angekauft, mit schönem Volkspark, in welchem das Museum steht mit der Gemäldegalerie, die nächst der des Vatikans am wertvollsten ist. Hier Werke von Tizian (Himmlische und irdische Liebe), Raffael (Grablegung) und Correggio (Danae). Das Pantheon ist das einzige in seinen Teilen erhaltene antike Gebäude Roms von wunderbarer Schönheit. Einst ein Tempel, ist es in eine Kirche umgewandelt und dient jetzt als Grabstätte der Könige von Italien. Hier ruhen u. a. Viktor Emanuel Ii., Umberto I., daneben Raffael und andere Maler. Im So sind der Lateranpalast, einst die Residenz der Päpste, und die Laterankirche, die alte Hauptkirche des Bischofs von Rom, „die Mutter und das Haupt aller Kirchen", — noch jetzt dem Papst gehörig. Am rechten Tiberufer erblickt man einen kolos- salen festungsähnlichen Rundbau mit 50m hohem Turm, die Engels- burg, von Hadrian als Mausoleum erbaut, jetzt als Kaserne dienend. Am meisten Bewunderung erregt aber die Peterskirche, S. Pietro in Vaticano, in den ersten Anfängen von Konstantin d. Gr. über dem Grabe des Apostels Petrus errichtet, das berühmteste Gottes- haus der Welt. Eine Einheit bilden der Petersplatz, der großartige Vorplatz der größten Kirche der Welt, die Kirche selbst und der Vatikan. Der Platz (273 m im Durchmesser) ist von einer kreis- förmigen Halle umschlossen. Sie wird von 284 Marmorsäulen getragen *) Goethe : Man trifft hier Spuren einer Herrlichkeit und einer Zerstörung, die beide über alle Begriffe gehen. 2) Haushoher Schutt hat jahrhundertelang diese bedeutungsvolle Stätte bedeckt, die als Kuhmarkt lange benutzt wurde. „Herden blökten, wo Cicero einst gesprochen.

4. Mittlere Geschichte - S. 23

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 23 — n.chr. Cito wird seines Herzogtums entsetzt und begiebt sich nach Sachsen. Wels (Iv.) erhält das Herzogtum Bayern. Heinrich hält den jungen Sachsenherzog Magnus in Gefangenschaft. Anfstand der Sachsen. Heinrich entslieht ans Goslar und von der Harzburg und sucht Hilse bei den Fürsten. Die Fürsten versammeln sich in Mainz; sie gehen damit um, eineu auderu König zu wählen. Die ftiirgiv von Worms bieten dem bedrängten Könige ihren Beistand an. Vertrag zu Gerstungen. Heinrich verspricht alle Bnrgen in Sachsen zu brechen, ausgenommen die Harzburg. Die Sachsen zerstören anch die Harzburg. 1075 Schlacht bei Homburg an der Mit stritt. Die Sachsen werden geschlagen. Die sächsischen Fürsten (Magnus, Otto von Nordheim) unterwerfen sich; sie werden gefaugeu gesetzt. Heinrich söhnt sich mit Otto von Nordheim aus. Papst ©icgor "Vii. (Hildebraud) strebt darnach, die geistliche Gewalt über die weltliche zu erhöhen. Auf seinen Rat war die Papstwahl dem Kardinalkollegium übertragen worden. Er verbietet die Simonie, d. i. den Verkauf der geistlichen Ämter. Er fordert von allen Geistlichen den Cölibat (die Ehelosigkeit). Er hebt die Üaieninvestitnr aus, d. i. die Belehuuug der Bischöfe und Äbte mit Ring und Stab durch Laieu (Nicht-geistliche). ' Er gerät deshalb mit Heinrich Iv. in Streit (Investitur st reit). Heinrich läßt aus einem Concile zu Worms den Papst für abgesetzt erklären.

5. Mittlere Geschichte - S. 25

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 25 — n.chr. 1106 Er stirbt in Lüttich. Seine Leiche wird erst nach 5 Jahren in Speier feierlich beigesetzt. Heinrich V. Er setzt den Jnvestitnrstreit fort (mit Papst Paschalis Ii.). Er zwingt den Papst durch einen Römerzug zur Nachgiebigkeit und wird als Kaiser gefront. (Sr gerät in Streit mit den Sachsen (mit Herzog Lothar). Die Brüder Friedrich und Konrad von Hohenstaufen stehen ihm treu zur Seite. 1122 Der Juvestiturstreit wird durch das Konkordat (den Vertrag) zu Worms beendet. Der Papst soll die Bischöfe und Äbte mit Ring und Stab, der Kaiser mit dem Scepter belehnen. 1125 Heinrich Y. stirbt kinderlos zu Utrecht. Die salischeu Kaiser sind in Speier beerdigt worden. 1123 Konrad von Wettin wird erblicher Markgras von Meißen. Iv. Die archerheulschen Länder. England wird im 9. Jahrhundert von den Dänen beunruhigt. Der (angelsächsische) König 3ufrcö der Große kämpft gegen die Dünen. Er flieht und verbirgt sich im Süden des Reiches. •1*901 Er bezwingt die Dänen und stellt die Ordnung im Lande wieder her. Die Dänen machen gegen Ende des 10. Jahrh, neue Angriffe auf England. Kanut der Große erobert England. Er vereinigt England, Dänemark und Norwegen unter seiner Herrschaft. Nach dem Tode des letzten seiner Söhne hört die Dänenherrschaft in England auf. Eduard Iii., der Bekenner, ist der letzte angelsächsische König.

6. Mittlere Geschichte - S. 24

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 24 — n.chr. Gregor Vii. spricht über den König den Bann aus. Fürstenversammlung zu Tribur. Es solle ein neuer König gewählt werden, wenn Heinrich nicht binnen Jahresfrist vom Banne frei sei. Heinrich sucht den Papst in Italien ans. (Er geht über den Mont Cenis [©em].) 1077 Heinrich in Canossa. Er erlangt nach dreitägiger Bnße Lösnng vom Banne. Heinrich verbindet sich mit den Lombarden. Die Fürsten wählen Rudolf von Schwaben zum König. Heinrich eilt nach Deutschland und beginnt den Kamps um die Krone. Friedrich von Hohenstaufen, Heinrichs Schwiegersohn, erhält das Herzogtum Schwaben. Gregor spricht zum zweitenmal den Bann über Heinrich aus. 1080 Schlacht bei Hohenmölsen an der Elster. Otto von Nordheim bleibt unbesiegt, Rudolf verliert im Kampfe die rechte Hand und stirbt bald darauf in Merseburg. Heinrich zieht mit Heeresmacht nach Italien. Die Römer öffnen ihm die Thore, er erhält die Kaiserkrone. Gregor wird von dem Normannenherzoge Robert befreit und nach Unteritalien entführt. 1085 Er stirbt zu Salerno. Heinrich Iv. verbleibt im Banne. Die Nachfolger Gregors Vii. suchen ihn zu stürzen. Sein Sohn, der König Heinrich, empört sich wider ihn. Viele Fürsten sollen vom Kaiser ab, die Rheinstädte halten treu zu ihm. Der König Heinrich überredet den Vater, seine Mannen zu entlassen. Heinrich Iv. wird von seinem Sohne gefangen gehalten. Er entsagt in Ingelheim der Krone. Er entflieht nach Köln, der Kampf beginnt von neuem.

7. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 16

1874 - Leipzig : Klinkhardt
Svnntagsseier au, verbot die Götzerkopser, ertheilte den Lehrern des Chri- stenthums Freiheiten und Vorrechte, wurde 337 vom Bischöfe Eusebius von Rikomedien getauft und in der Apostelkirche zu Kvnstantinopel beerdigt. (Erstes Beispiel der Bestattung in Kirchen). Seine Söhne Konstantin ll., Konstantins und Konstaus schenkten den christlichen Lehrerm liegende Güter und viele Privilegien. 8. Julian der Abtrünnige (Apostat»), Neffe Konstantins des Großen, als Christ erzogen, trat 360 als Kaiser wieder zum Heidenthume Aber, -s- 363. Theodosius der Große wirkte kräftig für Erhaltung des Christenthums als Staatereligion (379—395). 9. Weitere Ausbreitung des Christenthums. Zwischen 360 bis 380 übersetzte der gothische Bischof Ulfilas (Wolf) die vier Evangelien in die gothische Sprache. 496 nahm Chlodwig (Ludwig), mächtiger König des Frankenreichs, die christliche Religion an. Von 718 wirkte Bonifazius (Winfried aus England) als Apostel unter den Deutschen, zerstörte die Dounereiche bei Geismar, gründete als Erzbischof von Mainz die Abtei Fulda und wurde 755 von den Friesen erschlagen. Nach Karls des Großen Siegen ließ sich Wittekiud, Anführer der Sachsen, taufen. 10. (Muhammed (Mahomed), 569 zu Mekka in Arabien geboren, vor- geblich vom Engel Gabriel zum Apostel Gottes erklärt, stiftete den Islam rmuhamedamsche Religio«), floh 622 von Mekka nach Medina (Hegira, Hedschra), f 632. Grab in Medina. Muhameds Nachfolger hießen Kalifen. Moslemin ---Bekenner des Islam, Moscheen-- Bethäuser, Koran oder Alkoran ---heilige Urkunde, Allah--- Gott, Fatalismus ----- Vorherbestimmung. Der Freitag ist der gewöhnliche Feiertag. Ramadan 30-tägiges Fasten, Bairamfest---3-tägiges Freudenfest. Imam (Jman) ----- Priester; Derwische --eine Art Mönche. Mufti --- kirchliches Oberhaupt, auch Mitglied des Divan oder geheimen Raths). 11. Entstehung des Papstthums. Unter Konstantin dem Gro- ßen waren die Bischöfe zu Rom, Konstantinopel, Alexandrien und Antiochien die angesehensten, und nach Theodosius dem Großen, zufolge der Theilung des Reichs unter feine Söhne Arkaditls und Honorins in Morgenland und Abendland 395, machten sich die Bischöfe in Kvnstantinopel (Patriar- chen) und Rom besonders geltend. Der morgenländische Kaiser Phokas ernannte den römischen Bischof, Gregor den Großen (590—604), zum Oberhaupte (Papst) der ganzen Christenheit, die sich 1054 unter Michael Cerularius, dem Patriarchen zu Konstantinopel, in die abend- und mor- genländische Kirche spaltete. Pipin der Kleine — major domus — kkteichsverweser des Königs Childerich, durch Papst Zachanas 752 als fränkischer König bestätigt, schenkte dein Papste dafür weltliche Besitzungen, welche Karl der Große, im Jahre 800 von Leo Ni. zum römischen Kaiser gekrönt, durch neue vermehrte. Die päpstliche Macht (Hierarchie) wuchs besonders unter Gregor Vn. Dritte Periode bis 1317. 12. Papst Gregor Vh. (Hildebrand) 1073 — 85, verbot die Olmonie (Erwerbung geistlicher Aemter durch Geld), ordnete den Cölidar cm 1074, untersagte die Investitur (Einsetzung der Bischöfe) durch Laien 1075. Sein Verhalten gegen Heinrich Iv. s. allg. Gesch.

8. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 17

1874 - Leipzig : Klinkhardt
17 13. Irrthümer und Mißbrauche in der christlichen Kirche, a) Anrufung der Heiligen, von Gregor dem Großen geboten. Johann Xv. gab 993 das erste Beispiel einer päpstlichen Kanonisation oder Heilig- sprechung; b) Verehrung der Reliquien, d. h. der Ueberreste der Heiligen und Heiligenbilder; c) Werkheiligkeit, d. h. Streben nach Gottgefälligkeit durch sogenannte gute Werke, z. B. Wallfahrten, einsames Leben, woraus das Klosterwesen sich entwickelte, Selbstpeinigung, Rosenkranzbeten, Schen- kungen an Kirchen, Ablaßkaus :c. (Anordnung eines Ablaßjahres durch Bonifacius Viii. 1300); ck) Lehre vom Fegfeuer (Gregor der Große 600); e) Verbot des Bibellesens durch Innocenz Iii. 1199; I) Lehre von 7 Sakramenten: Taufe und Abendmahl (seit dem Mönche Radbertus 831 wurde die Transsubstantiation, d. i. die Verwandlung des Brodes und Weines in das Fleisch und Blut Jesu gelehrt, und seit 1147 das Abend- mahl unter einerlei Gestalt angeordnet), Firmung (Konzil zu Lyon 1274), Ohrenbeichte (unter Innocenz Iii. 1215), Priesterweihe (Ordina- tion), Ehe, letzte Oelung. 14. Die Kreuzzüge. Seit der Eroberung Palästinas durch die Seldschucken waren die Wallfahrten nach Jerusalem gestört worden. Peter von Amiens gab die erste Veranlassung zu Kriegsrüstungen für Eroberung des heil. Landes. Diese Züge, die, unter dem Banner des Kreuzes aus- geführt, Kreuzzüge genannt wurden, sind von 1096 —1291 mehrfach wiederholt worden (s. allg. Gesch.), sie endeten aber mit der Rückeroberung Palästinas durch die Türken. 15. Geistliche Ritterorden. Es entstanden solche theils zum Schutze der nach dem heil. Lande Wallfahrenden, theils zur Pflege der kranken Pilger. Ihre Namen: a) der Johanniterorden, vom 12. Jahrhunderte bis 1798 bestehend, kommt auch unter dem Namen Rhodiser- oder Malteserorden vor; seine Ritter trugen schwarze Mäntel mit weißem Kreuze; b) der Templer- orden, 1119—1312; die Kleidung der Ritter bestand m weißen Mänteln mit rothem Kreme; o) der deutsche Ritterorden, 1190—1809, bezeichnete sich durch weiße Mäntel mit schwarzem Kreuze. 16. Inquisition (Ketzergericht). Ketzer, Andersgläubige, wurden früher von den Bischöfen mit Bann belegt. 385 sprach die Synode zu Trier die erste Ketzerverurtheilung zum Tode aus. 1229 bestätigte Gregor Ix. auf der Synode zu Toulouse die 1215 von Innocenz Iii. eingeführte Inquisition. Durch Ketzermeister (Inquisitoren) geschahen Gütereinziehungen und Hinrichtungen (Auto da fs) in Spanien, Frankreich, Italien. Der berüchtigte Ketzermeister Konrad von Marburg wüthete in Deutschland am Rheine. 1233 ging die Inquisition in die Hände der Dominikaner über. Unter dem Großinquisitor Torquemada in Spanien fielen 1481—98 etwa 10,000 Menschenopfer. Von Napoleon I. wurde die Inquisition 1808 in Spanien aufgehoben, von Ferdinand Vii. wieder hergestellt, aber 1810 gänzlich abgeschafft. 17. Vorbereitung zur Reformation a) durch Gegner der päpstlichen Irrlehren: I. Waldenser, Leonisten, später Albigenser. Peter Waldus, Kauf- mann zu Lyon, wirkte seit 1170, ließ die Bibel ins Französische übersetzen, verlangte Herstellung der apostolischen Kirche und des Ansehens der Bibel, Groß. Handbuch f. Schüler. :i

9. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 1

1874 - Leipzig : Klinkhardt
Bibeltunde Allgemeines über die ßibel. 1. Namen dev Bibel (biblia, Buch der Bücher : Schrift, heilige Schrift, Wort Gottes, Offenbarung. Begriff: Die Bibel ist die Sammlung derjenigen Schriften, welche von heiligen Männern unter göttlicher Leitung abgefaßt worden sind, und uns zur Regel und Richtschnur dienen sollen in dein, was wir zu glauben, zu thun und zu unterlassen haben. Eintheilnng — der Zeit nach in altes und neues Testament, — dem Ansehen nach in kanonische und apokryphische, — dem Inhalte nach in Geschichts-, Lehr- und prophetische Bücher. Testament heißt Willenserklärung, Bund (Gottes mit den Menschen). 2. Ursprache ist für das alte Testament vorzugsweise die hebräi- sche, für die meisten Apokryphen und das für neue Testament die griechische. Zeit der Abfaffung der ältesten Bücher des alten Test, von 1500 v. Chr. an. Die Bücher des neuen Testaments sind sämmtlich in der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts nach Christo entstanden. Zu einem Ganzen wurden die meisten Bücher des alten Test, ungefähr 130 v. Chr. und die des n. T. im 4. Jahrhunderte n. Chr. vereinigt. Kardinal Hugo von St. Caro theilte im 13. Jahrh, die biblischen Bücher in Kapitel, und Robert Stephan, gelehrter Buchdrucker in Paris 1559), die Kapitel des neuen Test, in Lerse ein. Uebersetzungen: Septuaginta (Lxx) unter Ptolemäus Phi- ladelphia (gegen 200 v. Chr.), griechische oder alexandrinische Uebersetzung; Vulgata, lateinische Uebersetzung, theilweise von Hieronymus, wurde für die katholische Kirche aus dem Konzile zu Trident (1546) der Bibel in der Grundsprache gleichgestellt. Die erste vollständige deutsche Bibel von Dr. Luther erschien 1534. Verbreitung der Bibel erfolgte Anfangs nur durch Abschriften, später durch die Buchdruckcrkunst, durch Bibelgesellschaften — namentlich von Canstein's Anstalt in Halle seit 1712. Verbote des Bibellesens in der römischen Kirche erschienen 1229 (Synode zu Toulouses 1713 Bulle des Papstes Clemens Ix., 1816 durch Papst Pius m, 1824 durch Leo Xd., 1844 durch Gregor Xyl. I. Das alte teltameut 3. umfaßt einen Zeitraum von fast 4000 Jahren (von Erschaffung der Welt brs zu dm Makkabäern) und enthält: «rüß. Handbuch f. Schüler. 1

10. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 41

1874 - Leipzig : Klinkhardt
41 Otto Ii., 973—983, führte Krieg mit Frankreich wegen Lothringen, machte Ansprüche auf Unteritalien wegen seiner Gemahlin Theophama, einer griechischen Prinzessin, wurde aber 982 geschlagen und i in Rom, 28 Jahre alt. — Otto Iii, 983—1002. Theophama und seine Groß- mutter Adelheid führten die Vormundschaft. Er bevorzugte griechische und römische Gebräuche, wollte Rom zur Hauptstadt erheben und starb 22 Jahre alt.— Heinrich Ii. (der Heilige, der Lahme oder Huffeholz), 1002—1024, war freigebig gegen Geistliche. 1004 Aufruhr in Pavia. Salische oder fränkische Kaiser 1024—1123. Konrad Ii, 1024—1039, wurde in Mainz, Mailand und Rom gekrönt, vereinigte Burgund mit Deutschland, stiftete den Gottesfrieden (Mittwoch bis Montag Abend), suchte die Macht der Herzöge zu schwächen und das Königthum befestigen. Erblichkeit der kleineren Vasallen. Sein Sohn Heinrich Iii. oder der Schwarze, 1039—1056, ein kräftiger Geist, setzte drei Päpste ab, erneuerte die kaiserliche Bestätigung der Papstwahl, wurde Lehnsherr von Ungarn, starb 36 Jahre alt. Sein Sohn Heinrich Iv., 1056—1106, von ausgezeichneten Anlagen, feurigem Muthe, ritterlichem Sinne, wurde von feiner Mutter Agnes, dann vom Erzbischöfe Hanno von Köln und später von Adelbert von Bremen erzogen, durch welche letztere sein Charakter vergiftet wurde. Heinrich bedrückte die Thüringer und Sachsen, errichtete Burgen (Harzburg) und entriß dem Grafen Otto von Nordheim Bayern, das Welf erhielt. 1073 erschienen 60,000 Sachsen und Thüringer vor Goslar, erzwangen einen harten Frie- den, rissen Burgen nieder, wurden aber 1076 bei Langensalza an der Un- strut geschlagen. Als Heinrich diesen Sieg mißbrauchte, wendeten sich die Sachsen an den Papst Gregor Vii, der wegen des Jnvestiturstreites des Kaisers Feind war. Heinrich sprach 1076 in Worms Gregors Absetzung aus, wurde dagegen vom Papste mit dem Banne belegt und mußte 1077 (den 22. Januar) in Canossa auf dem Schlosse der Markgräfin Mathilde von Toskana Abbitte leisten. — Nachdem sein Gegenkaiser, Rudolph von Schwaben, 1080 in der Schlacht bei Merseburg geblieben war, belagerte Heinrich Nom dreimal und versagte den Papst, per 1085 zu Salerno starb. Nachher von seinen Söhnen Konrad und Heinrich (V.) bekriegt und von Letzterem bei Mainz gefangen genommen, starb er kurz nach seiner Be- freiung 1106. Heinrich V., 1106—1125, letzter fränkischer Kaiser, ließ wegen des Jnvestiturstreites Paschal Ii gefangen nehmen und schloß 1122 in Worms einen Vergleich mit dem päpstlichen Stuhle. Lothar der Sachse, 1125—1137. Unter ihm gelangte der Welfe Heinrich der Stolze, Herzog von Bayern und Sachsen, zu außerordentlicher Macht, und es entstanden in Deutschland und Italien die Parteien der Welfen oder Guelfen und Ghibellinen oder Waiblinger. Albrecht
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