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1. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 46

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 46 — 11. Tas vereinigte Königreich Großbritannien und Irland. §44. Wodenform und Gewisser. Das britische Jnselreich umfaßt in Europa zwei große Jnselu (Großbritannien und Irland), durch den St. Georgskanal, die irische See und den Nordkanal getrennt, drei Insel- grnppen (Hebriden, Orkney-Jnseln und Shetland-Jnseln) und zwei Nebeuländer (Festung Gibraltar und Malta-Gruppe). I. Großbritannien, im N. Schottland, im 8. England, enthält ein Gebirgsland (im N. das schottische und im W. das englische Berg- land) und eiu Hügel- und Flachland (im (). das englische; s. Karte 12). a) Das den N. der Insel ausfüllende schottische Gebirgsland besteht aus vielen, durch tiefe Thäler und Senkungen getrennten Berggruppen, deren hoch- ster Punkt, wie der höchste Gipfel überhaupt, der Ben Nevis (den niwis, 1300 m) ist. Die wichtigsten Flußmündungen Cleyde (kleid') und Förth (sorß) sind durch deu Glasgow-Kaual verbunden. — Das englische Berg- land gliedert sich von N. nach S. in drei Gruppen: die penninischen Hohen mit den anmutigen Bergen von Cnmberland (kamberläud), das Bergland von Wales und die Höhen von Cornwall (körnuol), gleich denen vou Wales nur durch den Bergbau belebt und durch die wilde Zer- risseuheit ihrer Küsten berühmt. b) Das englische Hügel- und Flachland ist im N. ziemlich öde, zeigt da- gegen im weiteren Umkreise um deu Wash reiche Marschlandschaften, die sich südwärts bis Cambridge erstrecken. Der übrige Teil gleicht durch seinen Wechsel von flachgewellten Hügeln, Weideland, Forsten, Baumgruppen und Flußläufen einer wohlgepflegten, mit prächtigen Schlössern, Burgen und Land- sitzen ausgestatteten Parklandschaft, die nur vereinzelt durch größere Heide- strecken unterbrochen wird. Die englischen Flüsse entspringen teils auf dem schottischen und englischen Berglande, teils im Hügellande. Zur Nordsee fließen Themse und Humber (hämbr), zum Oceau der Severu (jjetoern, in den Bristolkanal), zur irischen See der Mersey (merße) und in den Nord- kanal der Clyde. Ii. Irland bildet, da seine Höhen fast sämtlich an der Küste liegen, ein von Bergen umgebenes Becken. Die Bergumrandung zeigt neben mehreren kleinen zwei große Lücken im 0. und W. (nördlich von Dublin und an der Mündung des Shannon, des Hauptfluffes der Insel; spr. däblin, schänn'n). Die irische Centralebene ist reich an Landseen, Sümpfen und Torfmooren und trägt fruchtbare Feld- und Wiefeuflächeu.

2. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 49

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 49 — ober Haus der Lords und der Gemeinen). Großbritannien, etwa 7/i2 des deutschen Reichsgebietes und 7/9 der Bewohner desselben enthaltend, ist stark bevölkert, besonders in den Jndustriebezirken. Die Bewohner sind Germanen (in England und Schottland) und Kelten (Wales, Nordschottland, Irland). — Der Konfession nach sind die Engländer und Schotten meist protestantisch, die Jrläuder meist katholisch. Die herrschende Kirche heißt in England die anglikanische oder Hochkirche, in Schottland die presbyterianische. — Die Volks- bilduug steht noch auf ziemlich niedriger Stufe, beginnt sich aber seit der Einführung der allgemeinen Volksschule (1872) zu hebeu. Für die Wissen- schaft wird sehr viel gethan (8 Universitäten). — Die englische Sprache, unter den europäischen die verbreitetste, nimmt unter den Weltsprachen den dritten Platz ein.^) Städte in der schottischen Senke: 1. Edinbnrg, das „schottische Athen", Haupt- und Universitätsstadt Schottlands, mit bedeutender Textilindustrie und Ausfuhr nach den Ostsee- staaten und Amerika. — Hafen Leith (liß), berühmt durch Schiffbau. 2. Glasgow (gläsgo) am Clyde, erste Hafen-, Handels-, Fabrik- und Universitätsstadt Schottlands, bedeutender Markt für Roh- und Gußeiseu. An Industriezweigen sind alle Arten der Weberei — Baumwollwaren, Flachs- gespiuste, Teppiche, Seidenwaren — vertreten, ferner der Schiffbau. Industriestädte an der Grenze des engl. Berg- und Hügellandes: 3. Manchester (mäntschest'r), erste Fabrikstadt der Erde, mit dem gegen- überliegenden Salford das Centrum der englischen Baumwollindustrie. Hier und in etwa 300 umliegenden Ortschaften arbeiten 1*/, Mill. Menschen in den Werkstätten der Textilindustrie. Durch den Manchesterkanal2) ist die Stadt für die größten Seedampfer erreichbar. 4. Sheffield (schessild), sehr bedeutend in Stahlfabrikation (Panzerplatten, schneidende Werkzeuge und landwirtschaftliche Geräte). 5. Birmingham (börminghäm), der „europäische Kramladen", Hauptsitz der Eisen- und Stahlwarenindustrie (Maschinen, Waffen, Panzer, Stahlfedern, Näh- und Stecknadeln). Hafenstädte des englischen Berglandes (Westküste): 6. Liverpool (liwwerpnhl) am Mersey, zweite Handelsstadt des Königreichs, *) Unter den Kultursprachen wird die chinesische von etwa 370, die hindostanische von Zoo, die englische von 1oo, die russische von fast 100, die deutsche von 65, die spanische von 48, die französische von 45, die italienische Sprache von 30 Mill. gesprochen. -) Der Manche st er Schiffskanal durchschneidet das Gebiet von 151 Industriellen. Er ist 57^2 km lang, fahrbar für alle Schiffe und mit nur 4 Schleusen versehen. Seine mittlere Breite beträgt 57 m, sein niedrigster Wasserstand 8,65 m. Bauzeit 1887—1893, Kosten 350 Mill. Mark. 4 *

3. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 51

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 51 — Industriestädte Irlands: 12. Dublin (bäbtin), Haupt- und Universitätsstadt Irlands, Sitz des Vice- königs, mit bedeutender Leinenindustrie und Handel mit Landesprodukten. 13. Belfast (bellfast), erste Fabrik- und Hafenstadt Irlands, Hauptmarkt der Erde für Leinwand, mit vielen Industrien, darunter Schiffbau. § 47. Inseln und Nebenränder. 1. Die Bewohner der Hebriden, der Orkney-^) und Shetland-Jnseln nähren sich von Fisch- und Vogelfang und treiben etwas Ackerbau (Gerste und Hafer) und Viehzucht (Schafe). Be- rühmteste Insel der Hebriden das kleine S tassa mit der Fingalsgrotte (s. Abb. 15). 2. Gibraltar, Felsenfestung der Pyrenäen-Halbinsel, auf einem 457 m hohen Marmorfelsen an der Straße von Gibraltar gelegen, ist die stärkste Festung der Welt und seit 1704 britische Besitzung (s. Abb. 16). Die Malta-Grnppe (323 qkm, 180000 Einwohner) ist seit 1800 eine britische Besitzung. La Valetta, die befestigte Haupt- und Freihafen- stadt, ist eine große Waffenniederlage und der Mittelpunkt der englischen Dampf- schisfahrt im Mittelmeer. 12. Die Pyrenäen-Halbinsel. § 48. Wodenform und Gewässer. Die Pyrenäen-Halbinsel, der südwestliche Ausläufer des europäischen Festlandes, umfaßt eine centrale Hochebene (das iberische Tafelland) mit Umrandung, zwei im No. und S. ihr vorgelagerte Tiefebenen (das Becken des Ebro und die Tiefebene des Gnadalqnivir) und zwei jenseits der Tiefebenen aufsteigende Hochgebirge (das Ketten- gebirge der Pyrenäen und das südliche Küstengebirge; s. Karte 13). a) das iberische Tafelland, durchschnittlich 7—800 m hoch, wird durch ein von W. nach No. laufendes Centralgebirge, das castilische Scheidegebirge, in zwei steppenartige Hochflächen geteilt, die nördliche altcastilische und die südliche ueucastilische Hochebene. Die wasserarmen Flüsse, der Duero (port. Douro), Tajo (Port. Tejo) und die Guadiaua (spr. gwadiaua) mit ihren Nebenflüssen, schneiden tief in die Hochfläche ein und stürzen in engen Thälern, zum Teil in Stromschnellen, über die Ränder des Tafellandes dem Ocean zu. — Das nördliche Randgebirge besteht im W. ans dem galizischen Berg- lande, das vom Minho (minjo) entwässert wird. Die östliche Fortsetzung bildet das cantabrische Gebirge; daran schließt sich das durch die Natur in hohem Maße begünstigte baskische Bergland. „Reich an sommergrünen Wäldern von Eichen, Buchen und Edelkastanien, mit rauschenden, oft Wasser- *) Gedicht: Der blinde König, von Uhland.

4. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 48

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 48 — Großbritannien ist das Land der milden Winter und der kühlen und regenreichen Sommer, mit einem Himmel, der sehr häufig durch Nebel und Wolken getrübt ist. § 45» Erwerbsquellen. Der Ackerbau reicht zur Erzeugung des nötigen Brotkorns nicht aus; England baut besonders Weizen, Gerste und Hopfen, Schottland Hafer und Irland Kartoffeln^)- Fast die Hälfte des ge- samten Bodens dient als Wiesen- und Weideland der Viehzucht, in der das Jnselreich wohl kaum von einem Staate der Welt übertroffen wird. England züchtet besonders Rinder und edle Pferde (berühmte Rennpferde), Schottland Schafe und Irland Rinder, Schweine und Schafe. Von großer Bedeutung ist auch die Fischerei (Hering-, Lachs- und Stockfischfang). — Das englische Bergland besitzt reiche Mineral schätze. Steinkohlen^) kommen fast überall vor, dazu im englisch-schottischen Grenzgebiete Blei, Silber und Graphit, im Bergland von Cnmberland und Wales Eisen (s. Abb. 13), im Bergland von Cornwall Kupfer, Zink und Zinn. Diefe Bodenschätze und der ungeheure Kolonialbesitz des Landes haben Großbritannien zum ersten Industrie- und Handelsstaat der Erde gemacht. Fast alle Industriezweige sind vertreten, besonders die Textil- und die Eisenindustrie^). Die günstige Lage des Insel- reiches im Nw. des europäischen Jndnstriebezirks hat */» des europäischen Handels und 1/6 des Welthandels in englische Hände gegeben; die Handels- flotte zählt über 20000 Seeschiffe. Großbritannien exportiert besonders Banmwoll- und Wollgarne, Banmwoll-, Woll- und Leinenwaren, Maschinen, Eisen, Stahl und Kohlen. Importiert, aber zum großen Teile roh oder verarbeitet wieder ausgeführt werden Lebensmittel (Kaffee, Reis, Thee Getreide, Fleisch und Wein) und Rohstoffe der Industrie (Baumwolle aus Ost- iudieu, Afrika und der Union, Schafwolle, Flachs und Hanf aus Australien, Dänemark, Rußland). Deutschland erhält aus Großbritannien Steinkohlen, Heringe, Glas und Porzellau, Roheisen, Spinnstoffe, Maschinen und exportiert dorthin Vieh, Zucker, Mehl, Spielwaren. ^ <46. Werfcrffung, Wewobner und Stcidte. Das britische Reich ist die älteste konstitutionelle Erbmonarchie Europas. Der Herrscher teilt die gesetzgebende Gewalt mit dem Parlament (Ober- und Unterhaus *) In Irland, dem Hauptkartoffelland der Erde, werden 3/s des anbaufähigen Bodens mit Kartoffeln bepflanzt; jede Mißernte ruft in der armen Bevölkerung eine Hungersnot hervor. 2) England fördert mehr Steinkohle als irgend ein Land der Erde. Bei dem An- halten des jetzigen Verbrauchs sollen seine Kohlenlager in 350 Jahren erschöpft sein. Die größten Kohlenmassen lagern nördlich und nordöstlich vom Berglande von Cnmberland. 3) England verarbeitet über die Hälfte aller in den Handel kommenden Baumwolle. Es beschäftigt mehr Baumwollfpiudeln als alle übrigen Kulturstaateu der Erde.

5. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 50

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 50 — bedeutendster Baumwollmarkt Europas, Einfuhrhafen für Tabak und Petroleum; Auswandererhafen mit riesigen Docks. 7. Bristol (bristl) am Avon, Nebenfluß des Severn, dritter Seehafen Englands, Verkehrshafen für Irland; Znckerrassinerien und Glaswarenfabriken. Endpunkt des südenglifchen Überlandkanals (Themse—avon). Hafenstädte des englischen Flachlandes (Ost- und Südküste): 8. Neweastle (njnkaßl) am Tyne, Mittelpunkt eines Steinkohlenbezirks, der jährlich 1j6 der gesamten englischen Kohlen liefert; Maschinenfabrikation und Eisengießereien. 9. London an der Themse, Haupt- und Residenzstadt des Reiches, größter, bevölkertster Jndustrieort und verkehrsreichste Stadt der Erde.^) Mittelpunkt des Handels ist die City, die Londoner Altstadt, mit der Bank von England („das Herz der Welt"), der Börse, dem Tower und der prächtigen Paulskirche; Hauptsitz der Industrie ist Southwark (ßößörk) im 8. der Themse; Westminster und Westend, die Wohnsitze des Adels und der Reichen, umschließen prächtige Paläste, das Parlamentshaus, das britische Museum, die Westminsterabtei, in der alle berühmten Männer der Kunst und der Wissenschaft ihre Grab- stätte finden. Das entgegengefetzte Ende der Stadt, Ostend, ist der Wohnsitz der Armut und des Elends. — Dem Verkehr innerhalb der Stadt dient neben zahlreichen Straßenbahnen und Themse-- dampfern die auch unter der Themse hindurch geführte Stadtbahn; den Verkehr mit dem Lande vermitteln 9 von London ausgehende Bahnlinien. Westlich von der Stadt am rechten Themseufer Wind sor, die königliche Residenz. In der gartenreichen Umgegend der Weltstadt liegt eine Unzahl von Städten und Dörfern, darunter an der Themse Greenwich (grinitsch) mit berühmter Sternwarte (Meridian von Greenwich) und Wool- wich (nülwitsch) mit Kriegsarsenal und Schiffswerft für Panzerfahrzeuge. Nördlich und fast westlich von London die alten Universitätsstädte Cambridge (cämbridsch) und Oxford, füdöstl. an der Küste Do wer (dow'r), Überfahrtsort nach Frankreich (Calais) und Belgien (Ostende). 10. Portsmouth (portsmöß), gegenüber Wight, erster Kriegshafen Eng- lands mit Arsenal, großartigen Werften und Docks für Kriegsschiffe. 11. Southampton (ßausämpt'n), Ausgangspunkt der großen eng- tischen Handelsdampferlinien, Anlaufsplatz für die Dampfer der dentsch-ameri- konischen Linien. *) Flächenraum 330 ([km — Schaumburg-Lippe oder Reuß a. L. (Berlin 63 qkm), Einwohnerzahl 5700000 — Königreich Bayern (Parisberlin-^ Wien), darunter mehr Schotten als in Edinburg, mehr Iren als in Dublin, mehr Katholiken als in Rom, mehr Juden als in Palästina.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 115

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 115 — Fabrik- und Handelsstädte an der baltischen Küste: 8. Istad, bekannter Überfahrtsort nach Stralsund und Lübeck. 9. Karls kröna, Kriegshafen. 10. Norrköping (norrtjöping), zweite Fabrikstadt Schwedens mit be- deutender Industrie in Stahl- und Eisenwaren, Tuchen, Leinwand und Leder. 11. Stöckholm (—Sundinsel)*), zwischen Mälarn und Ostsee anf40holmen oder Inseln, daher das „nordische Venedig", Haupt- und. Residenzstadt Schwe- dens, wichtigste Fabrik- und Handelsstadt und geistiger Mittelpunkt des König- reichs. — Nördlich und nordwestlich von Stockholm der Bergwerksdistrikt Schwedens (Sala, Dannemora, galuu)**) und die Universitätsstadt Üpszla, in deren Bibliothek der „silberne Codex", das größte Bruchstück der gotischeu Bibelübersetzung des Ulfila, ausbewahrt wird. 12. Gefle (jewle), dritte Handelsstadt Schwedens und Aussuhrhafen des Bergwerkdistrikts. 11. Das vereinigte Königreich Großbritannien und Irland. Lcrge und Wegrenzung. § 81. Das britische Jnselreich umfaßt in Europa a) zwei große Inseln (Großbritannien und Irland), drei Insel- grnppen (Hebriden, Orkney-Jnseln und Shetland-Jnseln) und b) zwei Nebenländer (Festung Gibraltar und Malta-Gruppe). Großbritauuieu reicht vou der Breite von Maiuz bis zu derjenigen Stockholms (900 km Länge). Es liegt fast ganz westlich vom Meridian von Greenwich und ist vom nächsten Punkt des Festlandes gut 30 km entfernt. Vom atlantischen Oeean, der Nordsee und dem Kanal umschlösse», werden die beiden Inseln durch deu St. Georgskanal, die irische See und den Nordkanal getrennt. Das Meer schneidet besonders im W. tief in die Inseln ein (Fjorden- küste Westschottlands und Westirlands) und bildet weite Buchten, die gewöhn- lich eiuem oder mehreren Flüssen als Mündungsbecken dienen: an der Ost- küste Großbritanniens die Themsebucht (Themse), der Wash, der Hnmber (Trent und Onse), der Firth os Förth***) und der Moray Firth; an der Westküste der Bristolkanal (Severn), der Solway Firth, der Firth os Clyde und der Firth os Loru. (Spr.: uosch, hamb'r, Üf, förß ow förß, marre förß, briß'l, ßolne förß, förß ow kleid, förß ow ldrn). *) Im Frieden zu Stockholm erwarb Preußen Vorpommern bis zur Peene (1720). **) Des Bergmanns Leiche zu Falnn, von Schubert. ***) Die Mündung des Forthflnsses wird von der gewaltigsten Brücke des Erd- teils, fast 2500 m lang, überspannt. Zwei Hauptjoche lagern ans drei Pfeilern vou 109 in Höhe, von denen der mittlere auf einer kleinen Insel des Flusses steht. Baukosten 80 Mill. M 8*

7. Lehrbuch der Geographie - S. 117

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 117 — Modenform und Gewisser. § 82. Großbritannien (im 8. England, im N. Schottland) wird durch eme Linie von Neweastle am Tyne (njukkß'l, tein) bis nach Exeter an der Südküste in ein Gebirgsland (im N. und W.) und ein Hügel- und Flachland (im 0.) geteilt. a) Das den N. der Insel ausfüllende schottische Gebirgsland zeigt drei deutlich Unterschiedene Abschnitte: im N. das schottische Hochland, durch die caledouische Senke in das nördliche (caledonisches Gebirge) und südliche Hochland (Grampiau-Gebirge) geschieden; in der Mitte das zwischen dem Firth os Förth und dem Firth os Clyde ausgebreitete schottische Niederland und im S. das südschottische Bergland, mit dem die großenteils schon auf englischem Boden liegenden Cheviothügel (tschiwiot) zusammenhängen. Das schottische Hoch- land besteht aus vielen durch tiefe Thäler getrennten Berggrnppen, deren höchster Punkt, wie der höchste Gipfel der britischen Inseln überhaupt, der Beu Nevis' (den mwis) am Westende der caledonischen Senke ist (1300 m). Der Mangel an Bewaldung und das Vorwiegen von Wiesenland, Mooren, großen und kleinen Seen verleiht dem Berglaude ein eintöniges und schwermütiges Gepräge. Der größte See ist der Loch Lomond. Die caledouische Seuke wird vom Loch Neß und Loch Lochy (unter einander und mit dem Meere durch den cale- donischen Kanal verbunden) ausgefüllt. — An. der Westküste Schottlands liegt die Gruppe der Hebrideu, Inseln, die an Größe zum Teil Rügen über- treffen. Berühmt ist die kleine Insel Staffa mit der durch vulkanische Kräfte und den Wellenschlag gebildeten Fingalshöhle und der Riesentreppe (sänlen- förmig abgesonderter Basalt [). Abb. 30]). Das Nordende Schottlands setzt sich in der Orkney- und der Shetland-Grnppe (örkue, schetläud), mit Weide- gründen und Torfmooren bedeckte Jnfeln, fort. b) Das englische Bergland beginnt im N. mit den seenreichen Bergen von Cnmberland (kamberländ), einer der anmutigsten Landschaften Englands von der Höhe des Thüringer Waldes („englische Schweiz"); von ähnlichem Charakter ist die ihm vorgelagerte Insel Man. Eine Senke trennt das cnmbrische Bergland im 0. von den penninischen Höhen. Südlich von Cnmberland erhebt sich, durch eine Bucht von ihm geschieden, das Bergland von Wales, ebenfalls aus thalgetrennten Bergkuppen bestehend, deren höchste, der Snowdon (ßnöd'u), die Höhe des Schneebergs (im Fichtelgebirge) wenig übertrifft. Eine schmale Straße trennt die Insel Anglesea (äng'gelßi) von Wales. Noch weit niedriger sind die im äußersten Sw. gelegenen Höhen von Cornwall (kürnuol), gleich denen von Wales nur durch den Bergbau belebt und durch die wilde Zerrissenheit ihrer Küsten (Kaps Lizard und

8. Lehrbuch der Geographie - S. 118

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
- 118 — Landsend) berühmt. In einiger Entfernung von diesen liegen die felsigen kleinen Seilly-Jnseln. c) Das englische Hügel- und Flachland ist im N. ziemlich öde, zeigt dagegen im weiteren Umkreise um den Wash reiche Marschlandschaften, die sich südwärts bis Cambridge erstrecken. Der übrige Teil gleicht durch seinen Wechsel von flachgewellten Hügeln, Weideland, Forsten, Baumgruppen und Flußläufen einer wohlgepflegten, mit prachtigen Schlössern, Burgen und Land- sitzen ausgestatteten Parklandschaft, die nur vereinzelt durch größere Heide- strecken unterbrochen wird. Denselben landschaftlichen Charakter trügt auch die berühmte Insel Wight (neit) an der Südküste. Die englischen Flüsse entspringen teils auf dem schottischen und englischen Berglande, teils im Hügellande. Zur Nordsee fließen Themse (Thames), Trent und Onse (Hnmber), Tyne und Tweed, zum Oeean der Severn, zur irischen See der Mersey und in den Nordkanal der Clyde, (spr. tein, tmd, mörße). d) Irland bildet, da seine Höhen fast sämtlich an der Küste liegen, ein von Bergen umgebenes Becken. Die Bergumrandung zeigt neben mehreren kleinen zwei große Lücken im 0. und W. (nördlich von Dublin und an der Mündung des Shannon, des Hauptflusses der Insel; spr. düblin, schänn'n). Die irische Centralebene ist reich an Landseen, Sümpfen und Torfmooren und trägt fruchtbare Feld- und Wiesenflächen. Großbritannien ist das Land der milden Winter und der kühlen und regenreichen Sommer, mit einem Himmel, der sehr häufig durch Nebel und Wolken getrübt ist. Während in Südwestengland und Irland eine völlige Entlaubung der Natur selten eintritt und an der Südküste die immergrünen Gewächse der Mittelmeerländer im Freien fortkommen, ist im N. der Winter bisweilen sehr strenge; die kühlen Sommer im Sw. und in Irland verursacheil oft Mißernten. Krrverbscsuelten. tz $3. Der Ackerbau des vereinigten Königreichs reicht zur Erzeugung des nötigen Brotkorns nicht aus; England baut besonders Weizen, Gerste und Hopfen, Schottland Hafer und Irland Kartoffeln.*) Fast die Hälfte des gesamten Bodens dient als Wiesen- und Weideland der Viehzucht, in der das Jnselreich wohl kanm von einem Staate der Welt übertroffen wird. England züchtet besonders Rinder und edle Pferde (berühmte Rennpferde), Schottland Schafe und Irland Rinder, Schweine und Schafe. Von großer Bedeutung ist auch die Fischerei (Heriug-, Lachs- und Stockfischfang). — Das *) Irland, das Hauptkartoffelland der Erde, bepflanzt 3/5 des anbaufähigen Bodens mit Kartoffeln; jede Mißernte ruft eine Hungersnot in der armen Bevölkerung hervor.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 119

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 119 — englische Bergland besitzt reiche Mineralschätze. Steinkohlen^) kommen fast überall vor, dazu im englisch-schottischen Grenzgebiete Blei, Silber und Graphit, im Bergland von Cumberland und Wales Eisen (s. Abb. 28), im Bergland von Cornwall Kupfer, Zink und Zinn. Diese Bodenschätze und der ungeheure Kolonialbesitz des Landes haben Großbritannien zum ersten Industrie- und Handelsstaat der Erde gemacht. In der Mitte des Landes, in der Nähe der großen Kohlen- und Eiseubergwerke, blüht besonders die Eisenindustrie, in Schottland und Irland hauptsächlich die Textilindustrie**), im 8. Englands alle Gewerbe, die der Schisfahrt, dem Handel, der Wissenschaft und der Aus- rüstuug des Heeres und der Kriegsflotte dienen. — Großbritannien enthält drei Hauptindustriegebiete: Das schottische Niederland (Glasgow bis Edin- bürg), das Grenzgebiet des englischen Berg- und Hügellandes vom Ouse bis zum Bristol-Kanal (Liverpool- Mauchester- Sheffield- Birmingham) und den Londoner Jndnstriebezirk; in Irland liegt das Hauptindustrie- gebiet um Belfast. — Die günstige Lage des Jnselreichs im Nw. des europäischen Industriellezirks hat 1/s des europäischen Handels und 1/6 des Welthandels in englische Hände gegeben; die Handelsflotte zählt über 20000 Seeschiffe. Der Binnenhandel wird durch die Schiffbarkeit der laugsam fließenden Flüffe, durch ein sehr entwickeltes Kanalsystem und ein dichtes Eisenbahnnetz gefördert. Großbritannien exportiert besonders Baum- woll- und Wollgarne, Baumwoll-, Woll- und Leinenwaren, Maschinen, Eisen, Stahl und Kohlen. Importiert, aber zum großen Teile roh oder ver- arbeitet wieder ausgeführt werden Lebensmittel (Kaffee, Reis, The?, Getreide, Fleisch und Wein) und Rohstoffe der Industrie (Baumwolle aus Ostindien, Afrika und der Union, Schafwolle, Flachs und Hanf aus Australien, Däne- mark, Rußlaud und Deutschland). Werfnfsung, Mewohner und Städte. § 84* Das britische Reich ist die älteste konstitutionelle Erb- Monarchie Europas. Der Herrscher teilt die gesetzgebende Gewalt mit dem Parlament (Ober- und Unterhaus oder Haus der Lords und der Gemeinen). England nebst Wales und Schottland wird in Grafschaften (Eonnties, fpr. kannties), Irland in Provinzen eingeteilt. Großbritannien, etwa 7/i2 des deutschen Reichsgebietes und 7/9 der Bewohner desselben enthaltend, ebenso *) England fördert mehr Steinkohle als irgend ein Land der Erde, doppelt soviel wie das deutsche Reich. Bei dem Anhalten des jetzigen Verbrauchs sollen seine Kohlenlager in 350 Jahren erschöpft sein. Die größten Kohlenmassen lagern nördlich und nordöstlich vom Bergland von Cumberland. **) England verarbeitet über die Hälfte aller in den Handel kommenden Baumwolle. Es beschäftigt mehr Baumwollspindeln als alle übrigen Kulturstaaten der Erde.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 121

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 121 — b) im mittelenglischen Judustriebezirke: 8. Birmingham (börmiughämm), der „europäische Kramladen", Haupt- sitz der Eisen- und Stahlwareuiudustrie (Maschinen, Waffen, Panzer, Stahl- federn, Näh- und Stecknadeln). Hafenstädte des englischen Berglandes (Westküste): 9. Liverpool (liwwerpuhl) am Mersey, zweite Handelsstadt des König- reichs, bedeutendster Baumwollmarkt Europas, Einfuhrhafen für Tabak und Petroleum; Auswandererhafen mit riesigen Docks. 10. Bristol (bristl) am Avon, Nebenfluß des Severu, dritter Seehafen Englands, Verkehrshafen für Irland; Zuckerraffinerien und Glaswarenfabrik. Endpunkt des füdenglifchen Überlandkauals. (Themse — Avon). Hafenstädte des nordenglischen Flachlandes (Ostküste): 11. Neweastle (njnkaßl) am Tyne, Mittelpunkt eines Steinkohlenbezirks, der jährlich x/6 der gesamten englischen Kohlen liefert; Mafchinenfabrikation und Eisengießereien. 12. Suuderlaud (ßönderländ'), erster Kohlenhandelsplatz der Erde, mit bedeutendem Schiffsbau. 13. Hull (Holl) am Humber, Haupteinfuhrhafen für die Rohprodukte des europäischen Nordens (Schafwolle, Flachs, Hanf, Holz). Industrie- und Hafenstädte des südenglischen Flachlandes: 14. London an der Themse, Haupt- und Residenzstadt des Reiches, größter, bevölkertster Judustrieort und verkehrsreichste Stadt der Erde.*) Mittel- pnnkt des Handels ist die City, die Londoner Altstadt, mit der Bank von Eng- land („das Herz der Welt"), der Börse, dem Tower und der prächtigen Pauls- kirche; Hauptsitz der Industrie ist Southwark (ßößörk) im 8. der Themse; Westmiuster und Westend, die Wohnsitze des Adels und der Reichen, umschließen prächtige Paläste, das Parlamentshaus, das britische Museum, die Westmiuster- abtei, in der alle berühmten Männer der Kunst und der Wissenschaft ihre Grabstätte finden. Das entgegengesetzte Ende der Stadt, Ostend, ist der Wohn- sitz der Armut und des Eleuds. -— Dem Verkehr innerhalb der Stadt dient neben zahlreichen Straßenbahnen und Themsedampfern die auch unter der Themse hindurch geführte Stadtbahn; den Verkehr mit dem Lande vermitteln 9 von London ausgehende Bahnlinien. Westlich von der Stadt am rechten Themse- user Windsor, die königliche Residenz. In der gartenreichen Umgegend der Weltstadt liegt eine Unzahl von Städten und Dörfern, darunter an der Themse *) Flächenraum 330 qkm — Schaumburg - Lippc oder Reuß ä. L. (Berlin 63 qkm), Einwohnerzahl 57()t)(X)O — Königreich Bayern (Paris Berlin-j-Wien), darunter mehr Schotten als in Edinburg, mehr Iren als in Dublin, mehr Katholiken als in Rom, mehr Juden als in Palästina.
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