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1. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 21

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 21 — und Schlammteile in je einem See. — Gieb die Richtung und Mündung der vier Flüsse an und nenne die Seen, welche sie durchfließen! — Unweit des St. Gotthard entspringt auf dem Finsteraarhorn die Aare; sie durchfließt den Brienzer und Thuner See und mündet nach Aufnahme der Renß und der Limmat in den Rhein. Die Schweizer Alpen nmgeben den St. Gotthard in vier Hauptzügen: den Lauf der Rhone begleiten im N. die Berner Alpen (mit dem Berner Oberlande), im 8. die Walliser oder penninischen Alpen (mit dem über 4600 m hohen Monte Rosa, der höchsten Erhebung der Schweizer Alpen) den Lauf des Rheins im N. die Glarner, im 8. die Granbündner oder lepontischen Alpen. Nördlich vom St. Gotthard gruppieren sich die Vier- waldstätter Alpen um den See gleichen Namens. — Die aus Gneis, Granit und Schiefer bestehenden vier Hauptzüge werden von riesigen, kahlen, eisgekrönten Hochgipfeln überragt und sind mit zahlreichen Gletschern (Aletschgletscher) besetzt, die mit langen Eiszuugeu iu die Thäler Vordringen. b) Nicht uur als Gebirgs- und Quellencentrum, sondern auch als Völkern scheide zwischen Germanen und Romanen und als Hanptverkehrsweg zwischen der Schweiz und Italien ist der St. Gotthard wichtig. Das Thal der Reuß ist mit dem des Tessin durch eine Kunststraße verbunden, deren Haupt- puukt ueben 55 kleineren Felsendurchbohrungen der 15 km lange Gotthard- Tunnels ist. Ihn durchzieht die am Bierwaldstätter See beginnende Gott- hardbahn (s. Abb. 1). Westlich und östlich vom Gotthard überschreiten ^noch vier Straßen die Schweizer Alpen: über den großen St. Bernhard, den Simplon, den Bernhardin und den Splügen.^) 2. Der Schweizer Jura, auf der Grenze gegen Frankreich gelegen, besteht aus mehreren mit Weinbergen bedeckten Parallelkämmen, die schöne felsige Thäler einschließen. *) Erbaut 1872—1880, von Göschenen im N. bis Airolo im 8. reichend. 2) Die Straße über den großen St. Bernhard führt aus dem Thale der Rhone in das der Dora Baltea (zum Po) und vereinigt sich hier mit der Straße über den kleinen St. Bernhard; auf der Höhe des Pasfes ein Hospiz, in dem einige Bernhardiner Mönche die Touristen verpflegen (Bernhardiner Hunde). Die Simplon straße, welche das Thal der Rhone mit dem des Tessin verbindet und sich hier mit der Gotthardstraße vereinigt, ist die älteste Kunststraße der Alpen. Napoleon I. ließ sie in 8 in Breite unter Anlegung von 600 Brücken 1801—1806 mit einem Kostenauf- wands von 18 Mill. Fr. erbaueu. Die Beruhardiustraße, welche den Rhein mit der Mosea (zum Tessin) verbindet, mündet ebenfalls in die Gotthardstraße. Die Tplügenstraße, 4 km von der Bernhardinstraße entfernt, führt aus dem Rheinthal ins Addathal.

2. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 27

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 27 — hört. Fast ebenso hoch erhebt sich das langgestreckte Kettengebirge der hohen Tauern im Großglockner, während die Dreiherrnspitz schon bedeutend dahinter zurückbleibt. — Die nördlichen Kalkalpen gliedern sich in Al- gäner Alpen, Nordtiroler Kalkalpen, Salzburger Alpen und öfter- reichische Alpen, die an der Donau im Wiener Wald endigen. Die süd- lichen Kalkalpen zerfallen in lombardische, karnische und julische Alpen und Karawanken. Das den Centralketten im 0. vorgelagerte stei- rische Hügelland stellt eine Verbindung zwischen den nördlichen und süd- lichen Kalkalpen her. Ans der Grenze zwischen ihm und den österreichischen Alpen liegt der Semmeringpaß.^) 2. Die Mttelgebirgslandschast der Sudeten enthält die durch Böhmer Wald, Fichtelgebirge, Erzgebirge, Lausitzer Gebirge, Sudeten und böhmisch- mährisches Hügelland eingeschlossene Böhmer Mulde, ein nach N. abfallendes Flachhügelland. Zwischen ihr und den Karpaten liegt die Marchniederung. 3. Das Mittelgebirge der Karpaten, eine Fortsetzung des Nordostflügels der Alpen, umfaßt zwei Bergländer von der Größe der Böhmer Mulde und einen sie verbindenden Gebirgszug. Im Nw. breitet sich das ungarische B er gl and (mit dem ungarischen Erzgebirge) aus; im 80. lagert das größere, aber niedrigere siebeubürgische Bergland (mit dem siebenbürgischen Erz- gebirge). Die beiden Bergländer sind durch den Bergrücken der Karpaten oder Beskiden verknüpft. 4. Das Karstgebirge verbindet den Südostflügel der Alpen mit den Ge- birgen der Balkanhalbinsel. Es besteht aus dem höhlenreichen Karstplateau mit der Halbinsel Jstrien im N. und mehreren Bergzügen (dinarische Alpen) im 8., die zum Teil dicht an das adriatische Meer herantreten und eine Menge Buchten und langgestreckter Inseln bilden. 5. Das ungarische Flachtand wird durch die Donau in einen hügelreichen westlichen Teil (mit dem Neusiedler und Platten-See) und in einen völlig ebenen, teilweise sumpfigen östlichen Teil zerlegt. In diesem liegen (besonders östlich von der Theiß) weite, grasreiche Steppen, die Pußten.^) 6. Das gatizische Flachland bietet den eintönigen Anblick einer an Ab- wechselnng und landschaftlichen Reizen völlig armen Kulturebene. Das Klima Österreich-Ungarns ist ein gemäßigtes, von 80. nach Nw. an Wärme abnehmendes. § 27. Krroerbsquell'en. Der Anbau des meist fruchtbaren Bodens steht in Österreich-Ungarn auf hoher Stufe. Getreide wird besonders 2) Über ihn führt die Semmeringbahn, welche Wien mit Trieft und dieses mit Venedig verbindet. 2) Gedichte: Die drei Zigeuner; Die Heideschenke, von Lenan.

3. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 29

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
- 29 — {lova Mill.), dem slavischen (19 Mill.) und dem romanischen (3 Mill.), wohnen hier noch Magyaren (8^5 Mill. finnischen Stammes) und wenige Zigeuner. Die europäischen Stämme bewohnen vornehmlich die Gebirgsländer, die asiatischen die Flachländer. Der größte Teil der Bewohner ist katholisch. Das Schulwesen läßt im 0. und 8. der Monarchie viel zu wünschen übrig. I. Im Ätpengetiiele liegen die deutscheu Krouläuder Ober- und Nieder- Österreich, Tirol und Vorarlberg, Kärnten und Steiermark. Industrie- und Handelsstädte im nördlichen Alpenvorlande: 1. Linz an der Donau (Linzer Becken), Hauptstadt Oberösterreichs, Stapel- platz des Donauhandels und Hauptsitz des Speditionshandels mit öfter- reichischen Eisenwaren. 2. Steyr an der Enns, Hauptsitz der oberösterreichischen Stahl-und Eisen- Warenindustrie, größte Waffenfabrik des Reiches (das „österr. Birmingham"). 3. Wien^) ander Donau, Residenz und erste Handels-und Industriestadt der Monarchie (besonders für Bekleidungsgegenstände, Maschinen, Luxuswaren, Meer- schäum-, Elfenbein- und Perlmutterartikel, Musikinstrumente und Bier) und dritter Börsenplatz Europas. Sitz der Donaudampfschiffahrtgesellschaft und Mittelpunkt des Eisenbahnverkehrs dermonarchie. Schönstes gotischesbauwerkderstesansdom. Thalstädte nördlich vom Kamme der Centralalpen: 4. Bregenz, Österreichs Hafenstadt am Bodensee, Endpunkt der Arlberg- bahn, Getreidehandel nach der Schweiz. 5. Innsbruck") im Innthal, Hauptstadt Tirols, Kreuzungspunkt der Arl- berg- und Brennerbahn. Universität. Unweit Innsbrucks das Salzbergwerk Hall am Inn. 6. Salzburg im Salzachthal, Hauptstadt von Salzburg, in überaus schöner Lage mit prächtigen Kirchen. In einiger Entfernung davon liegen die be- rühmten Kurorte Wildbad Gast ein (s. Abb. 5) und Ischl und die Salzwerke Hallend) und Hallstadt. Thalstädte südlich vom Hauptkamme: 7. Trient^) im Etschthale, schön gelegen, mit Seidenfabriken, Obst- und Weinbau. 1) Hier lebten die größten Tonkünstler: Mozart, Haydn, Beethoven. — Belagerung durch die Türken (1529 und 1683). — Besetzung durch die Franzosen (1805 und 1809). - Wiener Kongreß (1814 und 1815). — Wiener Friede (30. Oktober 1864). 2) Hier liegt in der Hoskirche Andreas Hofer, der Freiheitskämpfer Tirols, be- graben. Nordwestlich von der Stadt die Martinswand. — Gedichte: Andreas Hofer, von Max v. Schenkendorf. Die Martinswand, von Anastasius Grün. Volkslied: Inns- brück, ich muß dich lassen. 3) Gedicht: Das Salzwerk um Mitternacht, von Roland. ^ Konzil (1546—1563).

4. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 15

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 15 — Spitzenfabrikation, Baumwoll- und Wollwebereien. Die Umgegend ist äußerst industriereich. 5. Lüttich an der Maas, das „belgische Birmingham", mit Eisenerzlagern und Kohlenbergwerken in der Nähe; Gewehr- und Waffenfabriken, Tuch- und Papierfabrikation. Universität. 3. Das Großherzogtum Luxemburg. H 19. Luxemburg, ein von der Rheinprovinz, Belgien und Frankreich eingeschlossener konstitutioneller Kleinstaats, liegt auf dem Lothringer Stufen- lande und den Ardennen. Es ist durch Wald- und Mineralreichtum (Kohle und Eisenerze) und sehr fruchtbaren Boden von der Natur bevorzugt. Die Bewohner sind Deutsche und katholischer Konfession. Die Haupt- und Residenz- stadt Luxemburg war bis 1867 eine uubezwingliche Felsenfestung. 4. Die Republik Frankreich. § 20* Modenform xnxb Gewässer. Frankreich bedeckt die Süd- westecke des europäischen Festlanddreiecks. Seine Oberfläche enthält außer der Nordabdachung der (größtenteils zu Spanien gehörenden) Pyrenäen: ein Hochgebirge (südliche Hälfte der Westalpen), ein Mittelgebirge (französisches) und zwei Ebenen (das vom Hoch- und Mittelgebirge eingeschlossene schmale Rhone-Saöne-Becken im 0. und das große französische Flachland im W. (s. Karte 5). 1. Die französischen Westatpen, „eine ganze Gebirgswelt voll massiger Stöcke mit schnee- und eisbedeckten Gehängen", reichen vom Mittelmeer bis zum Montblanc. Ihr Hauptkamm, über den die französisch-italienische Grenze läuft, gliedert sich von 8. nach N. in die Meeralpen, die eottischen und die grajischen Alpen. In den letzteren verbinden die Pässe des Mont Cenis^) und des kleinen St. Bernhard Frankreich mit Italiens. Den nördlichen Abschluß der Westalpen bildet die Montblane-Grnppe, deren Boden etwa zur Hälfte mit Gletschern und Firnfeldern bedeckt ist. In ihr ragt der 4800 m hohe Montblanc, ein Riesengrenzpfeiler zwischen Frankreich, der Schweiz und Italien, auf (f. Abb. 2). *) Das frühere Herrscherhaus der Luxemburger hat dem deutschen Reiche einige Kaiser gegeben (Heinrich Vii., 1308—1313; Karl Iv., Wenzel und Sigismund, 1347—1437). *2) Die 30 km lange Mont Cenis-Straße ist die Hauptverkehrslinie zwischen Frank- reich und Italien. Die (fälschlich sogenannte) Mont Cenis-Bahn durchbricht im Col de Frejus mit einem 1274 km langen Tunnel die Westalpen (Kosten 60 Mill. M.). ') Den bequemsten Fußpfad zwischen beiden Ländern bildet der gleich dem Mont Cents mit einem Hospiz versehene St. Bernhard-Paß. Brust und Berdrow, Geographie für mehrkl. Bolkssch. Ii. 2

5. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 56

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 56 — Städte der Westküste des Tafellandes: 15. Lisboa (Lissabon), an einer binnenseeartigen Ausweitung des Tejo ent- zückend gelegen, Haupt- und Residenzstadt Portugals, einer der besten Hafen- platze der Erde, Welthandelsstadt. 16. Porto an der Donromüudnng, zweite Großstadt Portugals, wetteifert mit der Hauptstadt im Handel, besonders mit Wein (Portwein), der Haupt- sächlich nördlich vom Douro wächst. Hauptsitz der portugiesischen Industrie. § 51. Änseln. Zu Spanien gehört das Königreich Mallorca (mal- jorka), eine Inselgruppe des mittelländischen Meeres, bestehend aus den Pityüsen (d. h. Fichteninseln) und Balearen (d. h. Inseln der Schlenderet). Zu Portugal rechnet man im atlantischen Ocean: a) die Azoren (aßoren), vulkanische Inseln mit Anbau vou Mais, Wein und Südfrüchten; b) die Madeira-Gruppe (madera), mit Wein- und Zuckerrohrpflau- zuugei^ die Hanptinfel ist ein üppig bewachsenes, dicht bevölkertes Vulkan- eilaud; Kurort für Brustkranke. Hauptort Fuuchal (süutschal), Ausfuhr von Malvasier. 13. Tie Apennin-Halbinsel. § 52. Modenform urtb Gewisser. Die Apeuuin-Halbinsel, die längste und schmälste der drei südeuropäischen Halbinseln, umfaßt außer dem Ostabhauge der Westalpen und dem Südabhange der Ostalpen ein Tiefland im N. (die lombardische Ebene) und ein Mittelgebirge (der Apennin), dem Hügelländer und Küstenebenen vorgelagert sind (s. Karte 14). a) Die italienischen Ntpenketten (piemontesische, lombardische und Vene- tianer Alpen) erheben sich fast durchweg steil aus der lombardischeu Ebene. Sie werden durch den Po und die Etsch (zum adriatischeu Meer^) entwässert. Der Po nimmt eine Anzahl Alpengewässer auf, die herrliche Landseen durch- fließen. Der Teffin (Quelle?) durchfließt den Lago Maggiore (madschore), die Adda den Comer-See, der Oglio (oljo) den Jseo-See und der Mincio (mintscho) den Garda-See. *) Ebenso rechnet man zu Spanien die sog. Presidios an der gegenüberliegenden marokkanischen Küste, Hafenorte oder Jnselsestungen, die Spanien seit dem 16. Jahrhundert besetzt hält, um seine Küste gegen marokkanische Seeräuber zu schützen. Am wichtigsten ist Ceuta (ßeuta). 2) Gedicht: Das Lied vom braven Mann, von Bürger.

6. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 20

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 20 ein Hochgebirge (Nordhälfte der Westalpen), ein Mittelgebirge (Schweizer Jura) und zwischen ihnen eine Hochfläche (Schweizer Hochebene; s. Karte 6). 1. Der zur Schweiz gehörende Teil der Westalpen, die Schweizer Älpen, erstreckt sich von der Montblanc-Gruppe bis zu einer Linie, die, durch das Oberrheinthal laufend, den Bodensee mit dem Comersee verbindet. 6. Die Schweiz. a) Im Mittelpunkt der Schweizer Alpen erhebt sich der St. Gotthard, das riesigste Qnellen-nnd Gebirgseeutrum Europas. Von seinen Gletschern bransen nach des Dichters Wort vier Ströme nach allen vier Straßen der Welt hinab^): nach W. die Rhone, nach N. die Renß, nach 0. der Rhein (Vorder- und Mittelrhein), nach 8. der Tessin (Tieino). Bei ihrem Aus- tritt aus dem Hochgebirge entledigen sich diese Flüsse der mitgeführten Schutt* *) Berglied: Vier Ströme brausen hinab in das Feld, Ihr Quell, der ist ewig verborgen; Sie fließen nach allen vier Straßen der Welt, Nach Abend, Nord, Mittag und Morgen. Fr. v. Schiller.

7. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 22

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 22 — 3. Zwischen Mittelalpen und Jura, Boden- und Genfer See liegt die fruchtbare und seenreiche schweizerische Hochebene, durchflössen von mehreren Neben- und Zuflüssen des Rheins. Die Aare nimmt hier die Wasser des Nenenbnrger und des Bieler Sees auf. Das Klima der Schweiz ist je uach der Höhenlage verschieden, am an- genehmsten in der Hochebene und in der Umgebung der Gebirgsseen. Der Föhn, ein den Schweizer Alpen eigentümlicher warmer Wind, tritt im Winter und Frühjahr am häufigsten auf; er beschleunigt das Schmelzen des Schnees. §24. Erwerbsquellen. Neben dem unzureichenden Landbau bildet seit den ältesten Zeiten die Almwirtschaft^) eine Hauptbeschäftigung der Be- wohner. Noch immer harrt am Ende des Winters in den Alpenthälern alles ungeduldig der Alpfahrt. Unter Vorantritt des schönsten und stärksten Tieres, der prächtig geschmückten Heerknh, wandert die Herde unter Jodeln und Kuh- reigen der Sennen den Bergen zu, wo Rinder, Schase und Ziegen den Sommer ohne Stallung verbringen und in ungebundener Freiheit des kurzen, würzigen Kräuterwuchses der hohen Almen genießen. Die Almwirtschaft liefert zwar gute Erträge an Butter und Käse; doch müssen Getreide und Schlacht- vieh eingeführt werden. Der Bergbau deckt den Bedarf des Landes an Kohlen, Eisen und Salz kaum zur Hälfte. Trotzdem ist die Industrie mit Hilfe der zahlreichen, zum Antrieb von Maschinen geeigneten Wasserkräfte auf eine sehr hohe Stufe gelangt. In der Ostschweiz blüht die Baumwollen- iudustrie, in der Mitte des Landes Seidenweberei und im W. (Juragebiete) die Fabrikation von Taschenuhren, Bijouteriewaren, mathematischen und physikalischen Instrumenten. Der durch ein ausgedehntes Eisenbahn- und Landstraßennetz geförderte Handel steht aus hoher Stuse. Zur Ausfuhr gelangen Jndustrieerzeugniffe, Vieh, Butter und Käse. Eingeführt werden: Nahrungsmittel, Steinkohlen und die Rohstoffe der Industriezweige. Deutsch- laud liefert nach der Schweiz besonders Steinkohlen und Coaks, Metalle und Metallwaren, Getreide, Vieh und erhält dagegen Uhren und Milchprodukte. — Eine gewaltige Einnahmequelle für die Schweizer bildet der ungeheure Fremden- verkehr, der alljährlich über eine Million Menschen in das Land führt. Neben den Naturschönheiten der Alpenwelt locken die zahlreichen warmen und kalten Heilquellen und die Luftkurorte. § 25. Verfassung, Wervohner und Städte. Die schweizerische Eidgenossenschast oder Republik bildet einen Bundesstat von 25 Kantonen. Die gesetzgebende Gewalt ist die Bundesversammlung (Nationalrat und Ständerat), die vollziehende der Bundesrat, welcher aus einem Präsi- denten und sieben Mitgliedern besteht. — Die Schweiz umfaßt an Größe 1/Jsl ') Gedichte: Alpenlied, von Krummacher; Der Alpenjäger, von Fr. v. Schiller.

8. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 26

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 26 — im österreichischen Alpenvorlands durchfließt der Strom (wie im deutschen) zu- nächst eine Anzahl größerer und kleinerer, durch Thaleugen getrennter Becken (Liuzer Becken, Wiener Becken mit Marchfeld) *). Hierauf durchbricht er die durch Ostalpen (Leitha-Gebirge) und Karpaten (kleine Karpaten) gebildete Preßbnrger Pforte und betritt das ungarische Flachland, das er zu- erst in östlicher und dann in südlicher Richtung durcheilt. Durch vielfache Teilung des Laufes bildet die Donau im Flachlande eine Meuge großer und kleiner Inseln, sog. „Auen". Durch eine zwischen den Karpaten und dem serbischen Berglande gebildete Thalverengung, das „eiserne Thor", verläßt sie bei Orsova die Monarchie. In weitem Bogen durchfließt sie nun an der Nordabdachung des Balkan das walachische Flachland und mündet deltaartig in mehreren Armen in das schwarze Meer. Die Donau entwässert die Berglandsch afteu der Monarchie durch folgende Neben- und Zuflüsse: Die Alpeuläuder durch Juu mit Salzach, Traun, Enns, Leitha, Raab, Drau (Drave) mit Mur, Sau (Save), die Sudetenländer durch die March, die Karpatenländer durch die Waag und Theiß, die Karstländer durch die Bosua und Drina (zur Save). Die österreichischen Ostalpen werden außerdem entwässert durch die Etsch mit dem Eisack, die Sudeteuläuder durch die Elbe mit der Moldau, die Karpatenländer durch Weichsel, Dnjestr und Prut. 1. Die Malpen werden durch große Läugsthäler in die Ceutralalpeu und die nördlichen und südlichen Kalkalpen zerlegt. Die Centralalpen teilt man von W. nach 0. in die rätischen Alpen bis zum Breuuerpaß^), die hohen Tauern bis zur Murquelle und die steirischen Alpen, die dnrch das Murthal in die niederen Tauern und die norischen Alpen geschieden sind. In den rätischen Alpen lassen sich drei Gebirgsgrnppen unterscheiden: die Ötzthaler Alpen, ein nahezu kreisrunder Gebirgsstock, die Ortler Alpen, in welchen die Ortler Spitze (3900 in), der höchste Gipfels der Ostalpen, emporragt, und die Beruiua-Gruppe, welche der Schweiz äuge- i) Kampf Karls des Großen gegen die Avaren (791), der Deutschen gegen die Ungarn (907), Rudolfs von Habsburg mit Ottokar von Böhmen (1278) und Napoleons mit den Österreichern bei Afp ern (21. u. 22. Mai 1809) und Wagram (5. u. 6. Juli 1809). 2) Der Brenner, wegen seiner geringen Höhe (1360 m) eine der bequemsten Alpen- straßen, verbindet die Thäler der Sill (zum Inn) und der Eisack (zur Etsch). Eröffnung der Breuuer-Bahu 1867. 3) Unweit des Ortler verbindet das Stilsser Joch, doppelt so hoch wie der Brenner und die höchste Fahrstraße in Europa, die Thäler der Etsch (Vintschgan) und der Adda (zum Po).

9. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 33

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 33 — Zwischen der Schweiz und Vorarlberg liegt das kleine Fürstentum Tiechlenstem mit dem Hanptorte Vaduz (Schloß Liechtenstein). Die Alpen. § 29. I. Das Hochgebirge der Alpen läßt sich in vertikaler Rich- tnng in sünf von außen nach innen ansteigende Höhenzonen gliedern: 1. Die Voralpen, die Zone des Getreidebaues und der Laubwälder (Ms 1300 m Höhe); 2. die subalpine Zone, das Gebiet der Nadelholzwälder, der Alpen- wiesen und der Viehzucht, mit den höchstgelegenen Dorfschaften (bis 1800 m); 3. die untere Alpenzone, die höchsten Nadelwaldungen, die Alpen- matten mit den Sennhütten umfassend, bis zur Baumgrenze (2300 m Höhe); 4. die obere Alpenzone, das Gebiet der meisten Hochgipfel in den Kalkalpen und der Felseinöden in den Centralalpen, bis zu den Firnfeldern reichend (s. Abb. 4); 5. die Region des ewigen Schnees, deren untere Grenze sehr ver- schieden ist, das Ursprungsgebiet der Gletscher. Ii. In horizontaler Richtung werden die Alpen durch eiue Linie vom Südende des Bodensees durch das Oberrheinthal bis zum Comersee in zwei Züge geteilt: 1. Die Westalpen, vom Golf von Genua bis zu dieser Linie reichend, unterscheiden sich von den folgenden durch geringere Breite und größere Höhe (bis 4800 m); 2. die Oftalpeu, von der Trennungslinie bis zur Donau und zum ungarischen Flachlande reichend, sind breiter, aber niedriger als jene (bis 4000 m). Iii. Der Breite nach gliedern sich die Westalpen in zwei, die Ostalpen in drei gleichlaufende Gebirgszonen, die durch tiefe, gewöhnlich von Flüssen durchströmte Lüugsthäler von einander getrennt sind und dnrch Qnerthäler in eine große Anzahl einzelner Berggruppen zerlegt werden (s. Karte 8). Die innere Zone der Westalpen und die mittlere Zone der Ostalpen (ans der Karte dunkel schraffiert) bilden den zusammenhängenden Zug der Ceutral- alpeu, der hauptsächlich aus Gneis, Granit und krystallinischen Schiefern besteht. Ihn begleiten bei den Westalpen aus einer, bei den Ostalpen auf beiden Seiten die Voralpen (schwächer schraffiert), hauptsächlich aus ver- schiedenen Abarten des Kalkgesteins (Jurakalk, Dolomit, Marmor) aufgebaut. Gieb nach Karte 8 a) die einzelnen Gruppen der Central- alpen, b) der nördlichen und e) der südlichen Voralpen an! — Nenne die wichtigsten Gipfel und Pässe in den einzelnen Gruppen! 3*

10. Das Deutsche Reich - S. 15

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 15 im S. von den deutschen Kalkalpen, im No. vom Böhmer Walde und im Nw. vom deutschen Jura eingeschlossen ist (s. Karte 7). a) Die deutschen Kalkalpen, auch bayrisches Alpeulaud genannt, er- strecken sich vom Bodensee bis zur Salzach, eiuem Nebenflüsse des in die Donau mündenden Inn. Sie werden von W. nach 0. in die Algäner, bayrischen und Salzburger Alpen eingeteilt. Durch tiefe Längsthäler 7. Deutsches Alpenvorland. von einander getrennt, liegen die einzelnen Ketten der deutschen Kalk- alpen hinter einander wie die versteinerten Riesenwellen einer sturmbewegten See. Im Wettersteiugebirge, dem gewaltigsten Bergstock der bayrischen Alpen, erhebt sich bis zu 3000 in die Zugspitz, der höchste Gipfel der deutschen Reichsgrenze. Mit seinen Hochgebirgseinöden und herrlichen Thallandschaften (Kessel von Berchtesgaden), mit den klaren blangrünen Seen (Königssee, Walchensee) und den rauschenden Wasserfällen, mit üppigen Wiesenmatten und dunklen Tannenwaldungen erscheint das bayrische Alpenland als ein unendlich farbenreiches, „malerisches Meisterwerk der Natur". b) Der Böhmer Wald reicht von der Qnelle der Nab bis zur Donau. Ans mehreren langgedehnten Rücken ohne fcharf ausgeprägte Spitzen und Brust und Berdrow, Geographie f. niehrkl. Volkssch. I. 2 .
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