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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 105

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Trakehnen und das ostpreußische Pferd im Weltkrieg. 105 Vieh einen traurigen Zug, eine Riesenkarawane, die erst nach vierzehntägiger Wanderung im Landgestüt Marienwerder Unterkunft fand. Aber die große Masse der kleinen Züchter ist von den Russen überrascht worden oder mußte Hals über Kopf flüchten. So fielen eine riesige Anzahl wertvoller Zuchtstuten den Russen in die Hände, und viele Pferde, die von den flüchtenden Bauern nicht mitgenommen werden konnten, gingen an Futtermangel, Krankheiten und Beschädigungen, die sie sich bei dem freien Herumstreifen zugezogen hatten, zu Grunde. Wie groß die Anzahl des Abganges auf diese unrühmliche Art gewesen sein mag, geht daraus hervor, daß noch Anfang Dezember 1914 17 000 Pferde im Lande herrenlos umherliefen. Inzwischen hatte Hindenburg die Russen aus Ostpreußen hinweggefegt. Ende September kehrten Oberamtmann Conradi und eine Anzahl der Beamten und Bediensteten nach Trakehnen zurück, und sie erlebten eine angenehme Überraschung: Die Russen hatten sich verhältnismäßig anständig benommen. Während ringsum alles verwüstet war, zeigte das Gestüt nur geringe Beschädigungen. Zwar hatte man in den Häusern geplündert, und es fehlte auch nicht an vereinzelten Zerstörungen; aber im großen und ganzen hatte man das Gestüt geschont — und zwar auf ausdrücklichen Befehl des russischen Oberkommandierenden v. Rennenkampf, der in Insterburg bei einer Tafelei davon gesprochen hatte, daß er sich das Gestüt vom Zaren als Belohnung für seine Feldherrntat ausbitten werde. Anfang November 1914 brachen die Russen zum zweiten Male in Ostpreußen ein und hausten fast noch schlimmer als in den Augusttagen,, und jetzt wurde auch Trakehnen nicht geschont, weil diesmal ein Beschützer fehlte, wie es Rennenkampf aus selbstsüchtigen Gründen gewesen war. Mit besonderem Haß wurde alles staatliche Eigentum zerstört. Das Schulhaus, das größere Gasthaus, die Apotheke, die Gestütsschmiede, das Postamt und fast alle Wirtschaftsgebäude wurden ausgeraubt und niedergebrannt. Das 1867 erbaute Getreidemagazin war nach dem Russenabzug nur noch ein gewaltiger Trümmerhaufen. Über dem danebengestandenen neuen Mühlspeicher hing das Dach frei auf dem Riesenloch, das die Sprengbombe in das Gebäude gerissen hatte. Der erst vor zwei Jahren mit einem Kostenaufwand von 130 000 Mark erbaute neue Hauptstall gewährte einen grausigen Anblick; durch Sprengbomben war er in eine Ruine verwandelt worden. Die neue Reitbahn war insofern ein Kunstbau, als das Dach nur von Eisenbeton-wandungen ohne Stütze getragen wurde. Auch sie lag in Trümmern — anscheinend durch Dynamit gesprengt — und das schwere Dachgefüge drohte jeden Augenblick einzustürzen. Nach der Vertreibung der Russen wurde bald mit dem Wiederaufbau der berühmten Zuchtstätte begonnen. Vieler Arbeit und bedeutender Geldopfer hat es bedurft, das zerstörte Gestüt wieder herzustellen. Und so wird Trakehnen auch in Zukunft der Mittelpunkt und die Grundlage der ostpreußischen Pferdezucht bleiben; denn gerade dieser Krieg hat gezeigt, ein wie wertvolles Kriegspferd das ostpreußische Pferd Trakehner Zucht ist. Nach Lothar Wende. Swillus, Unser Ostpreußen. I. 8

2. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 40

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 40 — Brücke zwischen Jütland und Skandinavien. Die Flußläufe des Königreichs sind sämtlich unbedeutend. § 35« Krwerösquetten. Ackerbau, Viehzucht (Schafe, Pferde und Rinder) und Fischfang bilden die wichtigsten Nahrnngsquellen. Mine- ralschätze fehlen, ebenso wichtigere Industriezweige. Der Handel des Landes richtet sich nach England, Skandinavien, Rußland und Deutschland. Zur Ausfuhr kommen Erzeugnisse der Landwirtschaft und Viehzucht, zur Einfuhr Kolonialwaren, Südfrüchte, Tabak, Wein, Steinkohlen, Metallwaren und Petroleum. Das deutsche Reich bezieht aus Dänemark hauptsächlich Ge- treide, Pserde und Rinder und liefert Eisenwaren und Maschinen. § 36. ^erfaffiwg, Wezvohner ixxxb Städte. Dänemark ist ein konstitutionelles Erbkönigreich. Die Bewohner sind Nordgermanen (Skandinavier) mit lutherischer Koufessiou. Der Stand der Volksbildung ist ein hoher, indem jeder Erwachsene seine Muttersprache zu lesen und zu schreiben versteht. Die bedeutendsten Städte sind: 1. Aarhus (örhus), die bevölkertste Stadt Jütlauds, betreibt Vieh- und Getreidehandel. 2. Odense auf Fünen, mit Zuckerfabriken und Branntweinbrennereien. 3. Kopenhagen (d. h. Kaufhafen) auf Seeland, Residenz, Festnng und Kriegshafen, Hauptsitz der dänischen Industrie (Kunstgewerbe und Schiffbau). Universität. Bahnverbindung mit Korsör; von hier tägliche Dampfschiffahrt nach Fünen und Kiel. § 37. Nebentänder. Die Faröer (d. h. Schasiuselu) sind 25 baumlose Felseneilande, von denen nur 17 bewohnbar sind. Die Bewohner (Skandinavier) ernähren sich von Schafzucht, Fisch- und Vogelfang, dem Sammeln von Eiern und Eiderdnnen. — Thorshavn ist der Hanptort der Inseln. Island (d. h. Eisland), im Innern eine mit Kratern, Vulkanen, Lava- massen und Gletschern^) bedeckte Einöde, ist durch,feine heißen, periodisch Wasser ausspeienden Springquellen (Geysir) berühmt. Der bekannteste Vulkan ist der Hekla, die bedeutendste Springquelle der große Geysir, der oft Wasserstrahlen von 2 m Durchmesser, 25—30 m Höhe und 100° Wärme emporschlendert (s. Abb. 12). — Die Bewohner Islands (Skandinavier, durch Auswanderung uach Eanada stetig abnehmend) leben von Schaf- und Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang. — Reykjavik (sprich reikjawik, d. h. Ranchbucht) ist der Hauptort der Insel. 2) Die abbrechenden Endstücke der bis an das Meer reichenden nordischen Gletscher Islands, Grönlands und anderer Polargebiete schwimmen als Gletschereisberge südwärts (s. Abb. 8).

3. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 62

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 62 — a) Das Gebirgstand wird durch die Flußlinie Drina-Vardar (zur Donau — zum Golf von Saloniki) in zwei nach Richtung und Bestandteilen verschiedene Gebirgsgrnppen geteilt: 15. Die Galkan-Haldinse!. das illyrisch-griechische Faltengebirge im W. und das balkanische Gebirgsland im 0. der Flußlinie. 1. Das illyrisch-griechische Faltengebirge, die Fortsetzung des österreichischen Karstgebiets, besteht aus einer großen Anzahl paralleler Berg- züge, die durch Faltung des Bodens entstanden sind (daher Faltungsgebirge

4. Das Deutsche Reich - S. 39

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 39 — und im 0. in das russische Flachland über. Bergartige Erhebungen fehlen der Landschaft gänzlich; niedrige Höhenrücken durchziehen es dagegen mehrfach. Durch das Thal der Elbe wird diese Landschaft, die beinahe die Hälfte des Reiches umfaßt, in das kleinere nordwestdeutsche und das größere nord- ostdeutsche Flachland geteilt (s. Karte 11). A. Das nordwestdeuksche Flachland. § 35. Wodenform und Kewcrsser. Das nordwestdeutsche Flach- land, zwischen der mitteldeutschen Gebirgsschwelle und der Nordsee gelegen, gliedert sich von 8. nach N. in zwei Abschnitte: a) das Gebiet der Moore und der Geest, b) den davor liegenden Küstensaum der Nordsee. 1. Das Gebiet der Moore und der Geest (s. Abb. 11), der einförmigste Teil des norddeutschen Flachlandes, liegt 50 m über dem Meeresspiegel und wird von der Ems und der Weser (mit Aller) durchflössen. Im 0. er- hebt sich zwischen der Elbe und' der Aller die Lüneburger Heide^), zun: Teil unfruchtbarer, mit Heidekraut und Kiefern bewachsener Sand- und Geröll- boden, die sog. Geest, aus welcher sich auf lehmigem Boden wie Oasen in der Wüste schöne Waldungen und größere Dorfgemeinden erheben. — West- lich von der Geest breiten sich die Moore aus, die mit 1—6 m dickeu Tors- schichten ausgefüllt sind. Die bedeutendsten Moorstrecken (Bonrtanger Moor, spr. banrtanger) liegen zu beiden Seiten der Ems. — Vom Gebiet der Moore erstrecken sich die beiden fruchtbaren Tieflandbuchten von Münster und Köln meerbusenartig in die mitteldeutsche Gebirgsschwelle hinein. 2. Der Küstensaum der Nordsee trennt das Geest- und Moorgebiet vom Meere. Er besteht aus einem 20 1cm breiten fruchtbaren Landstrelfen, dem Marschlandes, und einem vorgelagerten Dünenzuge. Dieser hing ehemals mit dem Festlande zusammen und ist später durch die zerstörende Gewalt der Fluten in eine Kette kleiner Eilande (die friesischen Inseln) zer- rissen. Auf einigen derselben (Borkum, Norderney, Föhr, Sylt) befinden sich berühmte Seebäder. Zwischen dieser Jnselreihe und dem Festlande ist das Meer so seicht, daß zur Zeit der Ebbe große Saud- und Schlammstrecken, die sog. Watten, hervortreten, die der Schiffahrt große Schwierigkeit be- reiten. An vier Stellen greift die Nordsee hinter den friesischen Inseln tief in *) Gedichte: Th. Storm, Abseits (Es ist so still; die Heide liegt); A. von Droste- Hülshoff, Das Haus in der Heide. 2) Die Anwohner der Nordsee schützen das fruchtbare, stellenweise tiefer als der Meeresspiegel liegende Marschland durch künstlich errichtete Sandwälle, die hohen, mehrfach hinter einander liegenden Deiche, mit welchen auch von Zeit zu Zeit das vom Meere neu angeschwemmte Land eingehegt und so dem Anbau gewonnen wird (s. Abb. 12).

5. Lehrbuch der Geographie - S. 22

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 22 — Kastanie. Die Nordabdachung des Taunus und das Lahnthal sind mit Ge- treidefeldern bedeckt. Eine Fülle warmer Mineralquellen hat zur Anlage be- rühmter Badeorte geführt: im 8. Wiesbaden, Soden, Homburg, im N. Ems und Selters. Auf der Südwestecke des Rheingaugebirges, dem Nieder- wald, erhebt sich das Nationaldenkmal.*) b) Nördlich von der Mosel-Lahnfenke heißt das westrheinische Schiefer- gebirge Eifel (bis zur Ahr), das ostrheinische Westerwald (bis zur Sieg). Auf der Eifel (Eiflia —Land der Quellen) wechseln zahlreiche Basaltberge, tiefe Krater und Maare (— Bergfeen) mit steinbedeckten Triften, moorigen Heide- flächen und mühsam bestellten Ackerflureu ab. Die Maare, in erloschenen Kratern entstandene Seen, werden von kahlem Lavagestein umgürtet. Tiefste Einsamkeit, Dürre und Armut herrschen auf der Hochfläche, besonders in der rauhen Schneeeifel, dem „rheinischen Sibirien". Nur die nach allen Richtungen ausstrahlenden Bachthäler, namentlich das waldnmranschte Thal der Ahr, zeigen landschaftliche Anmut und Wohlstand. Westwärts schließen die Ardennen sich der Eifel an. — Wie die Eifel, so hat auch der Westerwald zahlreiche Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, weite Torfmoore und öde Heideflächen aufzuweisen. Im nordwestlichen Teile bilden hohe Basaltkuppen beim Eintritt des Rheins in die Ebene das anmutige Siebengebirge (Drachenfels). e) Der nördliche Teil des linksrheinischen Schiefergebirges heißt hohes Venn, des rechtsrheinischen Sauerland. Das hohe Venn (Fenn —Moor) bildet eine kahle, teils heideartige, teils moorige Hochfläche. Die von der Nordsee her wehenden Stürme, welche starke Niederschläge bewirken, haben sie zu einem der trostlosesten und ärmsten Landstriche Deutschlands gemacht. Dagegen wird man in den Thälern der Nordabdachung, welche mit Kohlen- schätzen reich ausgestattet ist, durch großartige Judustriethätigkeit überrascht. — Das Sauerland (= Südland, nämlich Westfalens), zwischen Sieg und Ruhr gelegen, gipfelt in dem kahlen Asten berge und erinnert in seiner Bodenbe- schaffenheit an die Eifel. Der Westabhang des Sauerlandes erreicht den Rhein, dem es die Wupper zusendet, nicht mehr; der Nordabhang senkt sich jenseit der Ruhr als Haar oder Haarstrang zur Münsterbucht, einem Abschnitte des norddeutschen Flachlandes; den Ostabhang bildet das Rothaargebirge. ä) Der Rhein durchströmt nach dem Austritt aus der oberrheinischen Tief- ebene zunächst den rebeureicheu Rheingau und tritt dann bei Bingen in das Schiefergebirge ein, welches nur stellenweise zu Ansiedelungen geeignete Ufer- ränder freiläßt. Häusig steigen die Felsen steil aus den Wogen auf (Lorelei- felsirn**); ihre Abhänge sind mit Weinbergen bedeckt, ihre Gipfel mit verfallenen *) Ged.: Germania, von Max Hofmann (Irdische Lieder). **) Ged.: Die Lorelei, von H. Heine. — Der Rhein, von Em. Geibel.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 30

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 30 — Kr:r> er 60 q u elten. §22. Ackerbau und Viehzucht bilden für einen großen Teil der Landschaft (goldene Aue, Becken) die Hauptnahrungsquelle. Für die meisten Gegenden ist aber der Reichtum an Bodenschätzen die Grundlage des Erwerbs. Der Thüringer Wald liefert Schiefer, Porzellanerde und Eisen, der Harz silberführende Bleierze und Kupfer. Schon vor dem Jahre 1000 begann hier der Bergbau am Rammelsberge, dessen Ertrag in Gestalt von „Segensthalern" durch alle deutscheu Lande ging. Auch das Vorland des Harzes ist mit Salz, Eisen, Kohle und nutzbarem Gestein reich ausgestattet. Etwa die Hälfte des im Reiche gewonnenen Steinsalzes entstammt den unerschöpflichen, bis 240 m mächtigen Lagern von Staßsnrt und Leopolds- hall. Auf Gruud der Bodenreichtümer hat sich in der Landschaft eine bedeu- teude Industrie entwickelt, besonders in Eisen-, Textil- und Spielwaren. Der Handel beschäftigt sich mit der Ausfuhr dieser Jndustrieerzeuguisse und der Produkte des im eigentlichen Becken blühenden Feld- und Gartenbans. Wervohner, Stclcrten und Städte. § 23. Das Thüringer Becken gehört zu den starkbevölkerten Teilen des deutschen Reiches; es wird im 8. von Thüringern, im N. von Nieder- sachsen bewohnt. Nirgends herrscht eine größere politische Zerstückelung des Bodens als im Thüringer Becken, dem Sitze der deutschen Kleinstaaten. Politisch verteilt sich die Landschaft unter folgende Staaten: die Königreiche Preußen (Prov. Hessen-Nassau, Sachsen und Hannover) und Bayern steilweise); das Großherzogtum Sachseu-Weimar-Eiseuach; die Herzogtümer Sachseu-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiuiugeu und teil- weise Sachseu-Alteuburg, Anhalt und Braunschweig; die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schw.-Sondershauseu und teilweise Renß ä. 2., Reuß j. L. Residenzstädte im Werravorlande des Thüringer Waldes: 72. Coburg, von Schlössern, Gärten und Weinbergen umgebene Residenz von Sachsen-Eobnrg-Gotha; östl. davon die Feste Coburgs), „die fränkische Krone". 73. Hildburghausen an der Werra, Technikum. 74. Meiningen an der Werra, Residenz von Sachsen-Meiningen. Industriestädte im Franken- und Thüringer Walde: 75. Hof an der Saale, wichtiger Verkehrsknoten zwischen dem Becken und Bayern, Mittelpunkt eines Jndnstriebezirks für Textilwaren. *) Aufenthalt Luthers. Belagerung durch Wallenstein (1632).

7. Lehrbuch der Geographie - S. 109

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 109 — emporschleudert (f. Abb. 27). Island ist der einzige, fast ausgebeutete Fund- ort des zu optischen Zwecken benutzten Doppelspats. — Die Bewohner Js- lands (Skandinavier, etwa 60000, durch Auswanderung nach Kanada stetig abnehmend) leben von Schaf- und Renntierzucht, Fisch- und Robbenfang. Reykjavik (sprich reikjawik — Rauchbucht) ist der Hauptort der Insel. -Die übrigen europäischen Staaten. 9. Das Königreich Rumänien. Lage und Wegrenznng. § 73. Rumänien bedeckt den südwestlichen Zipfel des großen osteuro- päischen Flachlandes, von dem es durch den Prnt und die Donaumündungen getrennt ist. Von der Balkanhalbinsel wird es durch den Donaubogen, von Siebenbürgen durch die Karpaten geschieden. Südlich von der Donaumündung reicht es bis an das schwarze Meer. Wodenform und Kewcrsser. § 74. Rumänien enthält: ein Berg- und Hügelland, die vom Seret und seinem Nebenflusse, der Moldau, durchströmte und nach letzterer benannte Moldau (zwischen dem sieben- bürgischen Berglande und dem Prut); ein welliges Flachland, die im Donaubogen gelegene Walachei, welche von der Alnta durchflössen ist und im N. die transsilvanischen Alpen enthält; ein Bergplateau, die Dobrudscha, welche nach No. zum sumpfigen Donaudelta abfällt. Die Entwässerung des Landes geschieht durch zahlreiche Nebenflüsse nach der Donau zu, die in Rumänien einen breiten Strom mit teilweise ver- sumpften Ufern bildet; von ihren drei Mündungen (Kilia, Sulina und St. Georgsarm) ist nur die mittlere schiffbar. —• Das Klima des Landes ist im Sommer sehr heiß, im Winter häufig rauh und schneereich. Krrverbscsuell'en. § 7s. Rumänien ist ein Ackerbaustaat; die Hauptnahrungsquelle bildet die Landwirtschaft. Die Fruchtbarkeit des Bodens liefert selbst bei mittelmäßiger Bestellung so reiche Erträge, daß Getreide (Mais und Weizen) ausgeführt wird. Auch Wein- und Tabakbau find beträchtlich. Neben Rindern, Schafen, Schweinen und Ziegen tritt der sumpfliebende Büffel als Haustier auf. Ausgedehnte Bienenzucht liefert Honig und Wachs. An metallischen Bodenschätzen arm, enthält Rumänien nur reiche Satzlager

8. Lehrbuch der Geographie - S. 69

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 69 — Die Nachbarstaaten des deutschen Meiches. 1. Das Königreich der Niederlande. Lage und Wegrenzung. tz 41. Die Niederlande bedecken den Westzipfel des großen norddeutschen Flachlandes. Sie grenzen im W. und N. an die Nordsee, die mit der flachen Zuider Zee (spr. seudersee — Südersee) und dem Dollart tief in das Land ein- greift, im 0. an das deutsche Reich und im 8. an Belgien. Wodenfovm und Gewäfsev. G 42. Deu natürlichen Schutzwall des tiefliegenden Flachlandes bildet ein Dünensaum; hinter ihm breitet sich ein Marschland aus, dem landeinwärts ein Geestland vorgelagert ist. 1. Als weiß schimmernder Wall deckt der vom Sturm unaufhörlich um- gelagerte, bis 5 km breite Dünenwall die Westküste, während er im N. in die westfriesischen Inseln (größte: Texel) zerrissen ist. Hinter diesen dehnt sich das seichte, zur Zeit der Ebbe größtenteils trocken liegende Wattenmeer aus. Das Marschland umsäumt die Rheiumüudungen und die Zuider Zee, deren Trockenlegung schon in Augrisf genommen ist. Es liegt zum größten Teil tiefer als der Meeresspiegel, nimmt über die Hälfte des Königreichs ein und besteht aus Wiesenmooren oder aus einem grauen, zähen Lehmboden von höchster Fruchtbarkeit. Gegen die Flußüberschwemmungen ist es durch Deiche, gegen das Meer durch die Dünen geschützt. Zahllose, von Dämmen eingefaßte Kanäle durchziehen und entwässern das tiefgelegene Land künstlich durch Windmühlenkraft oder Dampfpumpwerke. — Das Geestland, die innere Umrahmung der Marschen, ist ein flachwelliges, selten mit Wald bestandenes Moor- und Heideland. Viele Gegenden gleichen der Lüneburger Heide, andere den Hochmooren Nordwestdeutschlands, mit denen die Geest im Bonrtanger Moore zusammenhängt. Nur mit dem äußersten Südostzipfel erreichen die Niederlande das westrheiuische Schiefergebirge, und an dieser einzigen Stelle liefert der Boden festes Gestein (Kalk) und Kohlen. 2. Der Hauptfluß der Niederlande, der majestätische Rhein, zer- splittert sich vor seiner Mündung in ein wirres Netz natürlicher und künstlicher Kanäle und erreicht die Nordsee unter fremden Namen. Kurz uach seinem Eintritt in das Land nötigen ihn gewaltige Deichbauten, 2/s seiner Wasser- masse an einen südlichen Arm, die Waal, abzugeben; der Rest fließt erst als Niederrhein, dann als Leck weiter und erreicht als Maas die Nordsee. Kurz nach jener Teilung entsendet er die Jjssel (Eißel) zur Zuider Zee. Die

9. Lehrbuch der Geographie - S. 70

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 70 Waal fließt als Mervede, dann als Hollandsch Diep westwärts und mündet als Haringvliet in die See. Auf der Mervede benannten Strecke nimmt sie die auf dem französischen Mittelgebirge entspringende Maas anf. Mn & Ww W Dünen. Marsche,^ Geest. Lehm und Mergel. 13. Die Niederlande und Belgien. Die gleichfalls aus Frankreich kommende Schelde hat in den Niederlanden nur ihr Mündungsgebiet, das im Verein mit den Rheinmündungen die Märschen- reiche Jnselprovinz Seeland bildet. — Das Klima des Landes ist milde und ziemlich gleichmäßig, da die Nähe des Meeres im Winter die Kälte und im Sommer die Hitze lindert. Die Niederschläge sind gering, die Lnft daher meistens sehr fencht.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 83

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Harb gruppieren sich die Vierwaldftätter Alpen um den See gleichen Namens. Die aus Gneis, Granit und Schiefer bestehenden vier Hanptzüge werden von riesigen, kahlen, eisgekrönten Hochgipfeln überragt und sind mit zahlreichen Gletschern besetzt, die mit langen Eiszungen in die Thäler vor- dringen (s. Abb. 17). — Die Berner Alpen beherrscht das Finsteraar Horn, uni- geben von einem Gefolge wenig niedrigerer Spitzen (Mönch, Jungfrau, Schreck- 15. Die Schweiz. Horn, Aletschhorn, sämtlich über 4000 in hoch). Von ihnen senkt sich nach der Rhone zu der über 20 km lange Aletschgletscher, die gewaltigste Eiszunge der Alpen. Die nördliche Abdachung der Berner Alpen bildet das von zahl- losen Reisenden besuchte Berner Oberland mit seinem unerschöpflichen Reich- tum alpiner Sehenswürdigkeiten: die Firnen und Felsgipfel des Hochgebirges, die Gletscher des Grindelwalds, die Wasserfälle und Staubbäche, herrliche Gebirgspanoramen und die abwechselungsreichen Landschaften an der oberen Aare (Haslithal), am Brienzer und Thuner See. — Die Walliser Alpen tragen im Monte Rosa (über 4600 in) die höchste Erhebung der Schweizer
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