Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 44

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 44 — ein Hochland im W. und ein Flachland (baltischer Schild) im 0. und 8. (s. Karte 11). 1. Das stark vergletscherte skandinavische Hochland besteht aus riesigen, im N. first- oder klippensörmigen, im 8. wellenförmigen Felsenplateaus (dort Kjölen, hier Fjelde, d. h. Hochgebirge genannt), die nach 0. allmählich in das baltische Flachland übergehen, während sie nach W. steil zum Meere abfallen und von zahllosen Fjorden (d. h. tief einschneidenden Meerbusen) zerschnitten sind. Im Jötunsjeld (sjell, d. h. Riesenheim) erhebt sich der fast 2600m hohe Galdhöpig, der höchste Gipfel Skandinaviens; nördlich davon liegt die Polareinöde des Dovrefjeld mit dem Snohätta (d. h. Schneehnt). Das Jostedalbrä-Fjeld bildet mit seinem riesigen Schneedache das größte Firn- seld Europas. 2. Das baltische Flachland ist reich bewässert. Fast jeder der zahlreichen Flüsse durchströmt nach seinem Austritt aus dem Hochlande einen lang- gestreckten See; die bedeutendsten unter ihnen sind die Tornea-Elf, die Dal-Elf (d. h. Thalfluß, zum bosnischen Meerbusen) und der Glommen (ins Skager Rak). Bei ihrem Reichtum an Wasserfällen und Stromschnellen sind die Flüsse nur auf kurze Strecken schiffbar. In einer Bodensenke Süd- schwedens liegen die drei größten Seen: Wenern (der drittgrößte Europas), Wettern und Mälarn. Unter Beuutzuug der beiden ersten und der aus dem Weueru ins Kattegat fließenden Göta-Elf verbindet der Südschweden durchschneidende Göta-Kanal die Nord- und Ostsee. Die von der Göta-Elf gebildeten Trollhätta-Fälle (d. h. Teufelshutfälle) find durch deu Troll- Hütta-Kaual umgangen (s. Abb. 6). 3. Die ganze Küste Skandinaviens ist von einer Unzahl kleiner 3n(Vfn besetzt, aus deueu sich int Nw. die Gruppe der Lvsoteu hervorhebt. — Das Klima der Halbinsel ist an der Fjordenknste (Golfstrom) und in Südschwe- den gemäßigt, im Hochlande und dem nördlichen Teile des Flachlandes ranh. H 42. Krrverösquellen. Außer Ackerbau (Südschweden, die „Korn- kammer Skandinaviens") und Viehzucht (im Jauern Renntiere) bilden Fisch- fang und Holzexport die hervorragendsten Erwerbsquellen. Die Halbiufel gehört zu den waldreichsten Ländern Europas (Kiefer und Fichte). Der Berg- bau fördert besonders im Flachlande vorzügliches Eisen (Dannemora), viel Kupfer (Falnn), Blei und etwas Silber (Säla). Die Industrie betreibt vorwiegend Holzverarbeitung (Schiffbau, Zündholzfabrikation — Jönköping), Leder-, Handschuh- und Papierfabrikatiou. Der Handel beschäftigt eine Flotte von etwa 12000 Seeschiffen. Der Export erstreckt sich auf Holz, Metalle, Fische, Waldprodukte, Züudhölzcheu, Leder und Papier; der Import bringt Kolonialwaren, Kohlen, Jndustrieerzeugnisse. Deutschland bezieht aus Skan- dinavien Heringe, Thran, Holzwaren und schwedischen Granit. *

2. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 49

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 49 — ober Haus der Lords und der Gemeinen). Großbritannien, etwa 7/i2 des deutschen Reichsgebietes und 7/9 der Bewohner desselben enthaltend, ist stark bevölkert, besonders in den Jndustriebezirken. Die Bewohner sind Germanen (in England und Schottland) und Kelten (Wales, Nordschottland, Irland). — Der Konfession nach sind die Engländer und Schotten meist protestantisch, die Jrläuder meist katholisch. Die herrschende Kirche heißt in England die anglikanische oder Hochkirche, in Schottland die presbyterianische. — Die Volks- bilduug steht noch auf ziemlich niedriger Stufe, beginnt sich aber seit der Einführung der allgemeinen Volksschule (1872) zu hebeu. Für die Wissen- schaft wird sehr viel gethan (8 Universitäten). — Die englische Sprache, unter den europäischen die verbreitetste, nimmt unter den Weltsprachen den dritten Platz ein.^) Städte in der schottischen Senke: 1. Edinbnrg, das „schottische Athen", Haupt- und Universitätsstadt Schottlands, mit bedeutender Textilindustrie und Ausfuhr nach den Ostsee- staaten und Amerika. — Hafen Leith (liß), berühmt durch Schiffbau. 2. Glasgow (gläsgo) am Clyde, erste Hafen-, Handels-, Fabrik- und Universitätsstadt Schottlands, bedeutender Markt für Roh- und Gußeiseu. An Industriezweigen sind alle Arten der Weberei — Baumwollwaren, Flachs- gespiuste, Teppiche, Seidenwaren — vertreten, ferner der Schiffbau. Industriestädte an der Grenze des engl. Berg- und Hügellandes: 3. Manchester (mäntschest'r), erste Fabrikstadt der Erde, mit dem gegen- überliegenden Salford das Centrum der englischen Baumwollindustrie. Hier und in etwa 300 umliegenden Ortschaften arbeiten 1*/, Mill. Menschen in den Werkstätten der Textilindustrie. Durch den Manchesterkanal2) ist die Stadt für die größten Seedampfer erreichbar. 4. Sheffield (schessild), sehr bedeutend in Stahlfabrikation (Panzerplatten, schneidende Werkzeuge und landwirtschaftliche Geräte). 5. Birmingham (börminghäm), der „europäische Kramladen", Hauptsitz der Eisen- und Stahlwarenindustrie (Maschinen, Waffen, Panzer, Stahlfedern, Näh- und Stecknadeln). Hafenstädte des englischen Berglandes (Westküste): 6. Liverpool (liwwerpnhl) am Mersey, zweite Handelsstadt des Königreichs, *) Unter den Kultursprachen wird die chinesische von etwa 370, die hindostanische von Zoo, die englische von 1oo, die russische von fast 100, die deutsche von 65, die spanische von 48, die französische von 45, die italienische Sprache von 30 Mill. gesprochen. -) Der Manche st er Schiffskanal durchschneidet das Gebiet von 151 Industriellen. Er ist 57^2 km lang, fahrbar für alle Schiffe und mit nur 4 Schleusen versehen. Seine mittlere Breite beträgt 57 m, sein niedrigster Wasserstand 8,65 m. Bauzeit 1887—1893, Kosten 350 Mill. Mark. 4 *

3. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 12

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 12 — schwemmungen ist es durch Deiche geschützt. Zahllose, von Dämmen ein- gefaßte Kanäle durchziehen und entwässern das tiefgelegene Land künstlich durch Windmühlenkraft oder Dampfpumpwerke. Das Geestland, die innere Um- rahmuug der Marschen, ist ein flachwelliges, hier und da mit Wald bestan- denes Moor- und Heideland, der Lüneburger Heide nicht unähnlich. 2. Der Sauptffuk der Niederlande, der majestätische Nhein, zersplittert sich vor seiner Mündung in ein wirres Netz natürlicher und künstlicher Fluß- arme und erreicht die Nordsee unter fremden Namen. Kurz uach seinem Ein- tritt in das Land nötigen ihn gewaltige Deichbauten, -j3 seiner Wassermasse an einen südlichen Arm, die Waal, abzugeben; der Rest fließt erst als Niederrheiu, dann als Leck weiter und erreicht als Maas die Nordsee. Kurz uach jener Teilung entsendet er die Jjssel (Eißel) zur Zuider Zee. Die Waal nimmt die auf dem französischen Mittelgebirge entspringende Maas ans. Die gleichfalls aus Frankreich kommende Schelde hat in den Nieder- landen nur ihr Mündungsgebiet. — Das Klima des Landes ist milde und ziemlich gleichmäßig, da die Nähe des Meeres im Winter die Kälte und im Sommer die Hitze lindert. § 14« Erwerbsquellen. Landwirtschaft und Gartenbau stehen in den Niederlanden in hoher Blüte. Die Marschen geben hohe Erträge au Getreide, Krapp, Cichorie, Flachs, Zuckerrüben und Tabak, Gemüse, Blumen und Blumenzwiebeln. Der dürre Geestboden bringt nur Kartosfelu, Buch- weizeu, Hafer und Roggeu hervor. Vou der blühenden Viehzucht zeugeu die Schafherden auf den Heiden der Geest, die schönen Rinder und die schweren Pferde auf deu Wiesenmooren. Durch ausgezeichnete Butter- und Käsebereitnng (Holländer, Limburger, Edamer) hat dieser Erwerbszweig (Holläu- derei) seit alters auch im Auslande guten Ruf. Au deu Küsten herrscht be- deutender Heringsfang. — Natürliche Bodenschätze fehlen dem Lande mit einer Ausnahme (Kohlen bei Maastricht) ganz. — Infolge dieses Maugels beschränkt sich die Industrie besonders auf die mit der Schiffahrt zusammen- hängenden Gewerbe. Dazu kommen Tabakverarbeitung, Diamantschleiferei, Branntweinbrennerei (feine holländische Liköre) u. a. — Der Wohlstand der Nieder- lande beruht auf seinem Handel. Die günstige Lage, ein sehr bedeutender Kolonial- besitz und die Armut des Landes an inneren Hilfsquellen haben die Bewohner von jeher auf die See verwiesen und das Land zu einem Handelsstaate und einem Hafenlande für die Tropen gemacht. Die das Mutterland an Umfang 60mal übertreffenden Kolonien liefern ihm als Ausfuhrartikel Reis und Kaffee, edle Gewürze, Baumwolle, Kakao und Zinn. Die Einfuhr erstreckt sich auf Getreide und den Rohbedarf der Industrie. Deutschland empfängt aus den Niederlanden besonders Gemüse, Butter, Käse, Vieh und Fische und importiert Steinkohlen, Werk- und Ziegelsteine, Maschinen und Bauholz.

4. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 14

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 14 — Hochbetgien, im W. bis znr Maas und ihrem Nebenflusse, der Sambre, reichend, ist die westliche Fortsetzung des rheinischen Schiefergebirges, das hier- in die Ardennen übergeht. — Mtietbetczien nimmt mit seinen Hügeln den Raum zwischen Sambre-Maas und Schelde ein. Mit seinem fruchtbaren Lehm- und Mergelboden bildet es die Kornkammer Belgiens und geht all- mählich in Miederbel'gien über, das durch eiueu zusammenhängenden Dünen- saum gegen die Überflutung der See geschützt ist. Hinter den Dünen breitet sich zunächst eiu Marschland von niederländischem Charakter aus, das weiter landeinwärts in ein Geestland übergeht. § 17. Krtverbsquell'en. Die Landwirtschaft liefert reiche Ernten an Weizen, Zuckerrüben, Cichorie, Gerste, Flachs und Hopfen. Das Marsch- land treibt bedeutende Viehzucht. Die Blüte Belgiens beruht jedoch auf seinen Bodenschätzen. Riesige Kohlenflöze und in ihrer Nachbarschaft Eisenerze, serner Zink, Blei und ausgezeichnete Werksteine haben das Land befähigt, sich zum ersten Jndnstriestaate des europäischen Festlandes zu erheben. Die Industrie blüht besonders in den Zweigen der Textil-, Eisen- und Glas- Warenfabrikation. Zu den bedeutendsten Gewerben gehört die Bierbrauerei. Der Handel beschäftigt sich mit der Ausfuhr vou Jndustrieerzeuguifsen und der Einfuhr von Lebensmitteln. Belgien besitzt das dichteste Eisen- bahnnetz Europas und steht an Länge seiner Wasserstraßen wenig hinter den Niederlanden zurück. § 18. Werfctssung, Mewohner und Stcidte. Belgien bildet eine konstitutionelle Erbmonarchie und ist der am stärksten bevölkerte Staat Europas (Volksdichte 214). Die Bewohner sind Vlämen (spr. Flamen) und Wallonen. Die herrschende Konsession ist die katholische. Die Volks- bildnng läßt in Belgien viel zu wünschen übrig; Roheit und finsterer Aber- glaube herrschen in den niederen Volksschichten. Handelsstädte Niederbelgiens: 1. Ostende, einziger Seehafen Belgiens und berühmtes Seebad, Verkehr nach England; Schiffbau und Fabrikation von Schiffsbedarf. 2. Gent an der Schelde, mit der größten Banmwollindustrie Belgiens. Schiffbau, Universität. 3. Antwerpen an der Schelde, starke Festuug; erste Handelsstadt Belgiens und neben Hamburg und Marseille Haupthandelsplatz des ganzen Festlandes, besonders für Getreide, Wolle, Petrolenm und amerikanischen Kaffee. Industriestädte Mittel- und Hochbelgiens: 4. Brüssel^), Haupt- und Residenzstadt mit ^Mill. Eiuw.; Teppich- und j) Südlich die Schlachtfelder Waterloo und Belle-Alliance (18. Juni 1815).

5. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 55

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 55 — Handels- und Gewerbthätigkeit; mit seiner Universität und vielen Kunst- schätzen der geistige Mittelpunkt Spaniens. Kanalverbindung mit dem Tajo und der hier gelegenen Sommerresidenz Araujuez (arauchues). — Nordwestlich von Madrid der ungeheure Klosterpalast Escoris-l. 3. Toledo (d. h. erhabene Warte) am Tajo, alte Hauptstadt mit ehemals berühmter und auch jetzt noch ausgeübter Waffenschmiedekunst (Toledoklingen). Küstenftädte des nördlichen Randgebirqes: 4. La Coruüa (koruuja), Haupthafen Galizieus; nahe dabei der Kriegs- Hasen Ferrol. 5. Saut an der, Hauptausfuhrhafen für castilische Wolle, mit Woll- spinnereien und Eisengießereien; in der Nähe Eisen- und Zinkminen. Städte des Ebrobeckens und seiner Küfte: 6. Zaragoza (ßaragoßa), zwischen Ebro und Kaiserkanal, mit bedeutender Textilindustrie; Universität. 7. Barcelona am Mittelmeer, erste See- und Handelsstadt Spaniens und Hauptsitz der spanischen Industrie, besonders in Webwaren und Maschinen; Universität. Industrie- und Hafenstädte der südöstlichen Umrandung: 8. Valencia am Gnadalaviar, im „maurischen Paradies", der schmalen, sehr sorgfältig bewässerten und bebauten Küstenebene von Valencia. Hauptsitz der Seidenfabrikation mit bedeutender Ausfuhr von Geweben, Cigarren, Süd- früchten; Universität. 9. Cartagßna, Hauptkriegshafen Spaniens, mit großartigen Docks und Schiffswerften; an der Küste südwestlich von Cartagßna ein wichtiger Berg- baudistrikt (Eisen, Zink, Blei). — Landeinwärts Murcia mit bedeutender Seidenindustrie. 10. Grankda (d. h. Stadt der Granaten) in der Sierra Nevada auf der Hochebene gl. N., alter maurischer Königssitz mit der Alhambra (s. Abb. 17). 11. M ä l a g a, wichtigster Ausfuhrhafen des Südens für Wein und Südfrüchte. Städte des andalusischen Tieflandes: 12. Cordoba (kordowa) am Guadalquivir, früher ein Hauptsitz maurischer Kultur, jetzt Fabrikstadt für Gold-, Silber- und Seidenwaren. 13. Sevilla (ßewilja) am Guadalquivir, Sitz lebhafter Gewerb- und Han- delsthätigkeit, schönste Stadt Spaniens mit berühmten Bauten (Dom). 14. Ca diz (kü-diß), befestigter Kriegs- und Handelshafen Spaniens, besonders für den Verkehr mit den Kolonien. — Nördlich davon das durch seine Weine (Sherri) berühmte Ierez (cheres^), der Mittelpunkt des andalusischen Rebenbaues. J) Bei Xeres de la Froutera schlug 711 der Feldherr der Mauren, Tarik, die Westgoten und zerstörte dadurch ihr Reich.

6. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 18

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 18 — ders Kohlen, Eisenerze und Maschinen, Kurzwaren und Spielzeug, Zucker und Bier. § 22♦ Werfer ssung, Wewoh>ner und Stcrdte. Frankreich ist seit 1870 eine Republik. An der Spitze des Staates steht der Präsident, in dessen Händen die vollziehende Gewalt ruht, während die Gesetzgebung vom Senate und von der Deputierteukammer ausgeübt wird. — Die Bewohner Frankreichs (fleißig, heiter, tapfer, aber auch eitel, leichtsinnig und genußsüchtig) sind Romanen und Bekenner der katholischen Kirche. Industrie- und Hafenstädte des Seine Beckens: 1. Paris^), zu beiden Seiten der Seine, mit ungefähr 21/2 Mill. Einw. die zweitgrößte Stadt der Erde, durch 17 Forts befestigte Hauptstadt des Landes, ist durch seine Industrie (Bekleidung, Parsümerien, Uhren und Geschmeide, Maschinen und Instrumente), seinen Handel (besonders Kolonialwaren, Drognen und Getreide), durch Börsen- und Geldverkehr das Herz Frankreichs; 18 Bahn- linien verbinden Paris mit den entferntesten Winkeln des Landes und den Hauptstädten der Nachbarländer. Seine Sehenswürdigkeiten, die sorgfältige Pflege der Litteratur und die Universität machen es auch zum geistigen Mittel- punkte Frankreichs. — Südwestlich davon Versailles (werßaj), ehemalige Resi- denz Lndwigs Xiv.-) 2. Reims (räng'ß), neben Chalons an der Marne Mittelpunkt der Cham- Pagnerbereitung; alte Krönungsstadt. Nordwestlich davon die frühere Festung Sedan^) an der Maas. 3. Lille, starke Festung im Mittelpunkt des nördlichen Kohlen> und In- dustriegebietes, hervorragend in Spinnerei und Weberei, Maschinenfabrikation, Brauerei und Zuckerfabrikation. In ihrer unmittelbaren Nachbarschaft noch mehrere Groß- und viele Kleinstädte mit Textilindustrie. 4. Le Havre (le Ävr), zweite Seestadt Frankreichs, der wichtigste Ein- suhrhafeu für die Juduftriebezirke des N. (Baumwolle, Wolle, Petroleum, Getreide, Kolonialwaren), Ausfuhrhafen für französische Jndnstrieartikel; Schiff- und Maschinenbau. Am Kanal die Kriegshäfen Cherbourg (fcherbuhr) und Calais; von hier Überfahrt nach Dover. *) Erstürmung des Montmartre (30. 3. 1814) und Einzug in Paris (31. 3. 1814).. Erster Pariser Friede (30. 5. 1814), zweiter Friede (20. 11. 1815). Belagerung von Paris (19. 9. 1870 bis 28. 1. 1871) und Einzug (1. 3. 1871). Nördl. von Paris die Schlacht- selder Laon (9. 3. 1814), Amiens (27. 11. 1870) und St. Quentin (18. u. 19. 1. 1871), südöstlich Chs.lons (katalannische Gefilde, 451) und südwestlich Le Mans (12. 1. 1871).— Gedicht: Die nächtliche Heerschau, von Zedlitz. °) Kaiserproklamation Wilhelms I. (18. 1. 1871). s) Gefangennahme Napoleons Iii. (2. 9. 1870). — Südl. davon Beaum ont (30. 8. 1870). — Stromaufwärts Verduu (Teilungsvertrag d. I. 843).

7. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 19

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 19 — Industrie- und Hafenstädte des Loire-Beckens: 5. Orleans^) (orlsang), Eisenbahnknoten; Banmwollfabrikation. —. Stromabwärts Tours (tur^). 6. Nantes (nangt), blühende Hafen- und Industriestadt, Handel besonders nach Spanien und Amerika; Aussuhr von Wein, Getreide, Salz (von Orleans bis Nantes sind die Ufer der Loire rebenbedeckt). Handelsstädte des Garonnebeckens: 7. Toulouse (tulüs), Mittelpunkt für den Binnenhandel Südfraukreichs. 8. Bordeaux (bordo), dritter Seehandelsplatz Frankreichs, desfen Ver- kehr sich besonders aus Spanien, Amerika und die französischen Kolonien in Afrika und Asien erstreckt; Hauptausfuhrhafen für Rotwein (Mödoe) und Cognae. Städte des Rhone-Saönebeckens, seiner Umrandung und Küste: 9. Belfort^), starke Festung an der Burgunder Pforte. 10. Lyon (liong), starke Festung an der Mündung der Saöne in die Rhone; zweitgrößte Stadt Frankreichs, Hauptsitz der Sammet- und Seiden- fabrikation in ganz Europa. 11. St. Etienne in einem Querthale des Beckens, das „französische Birmingham", inmitten eines Bergbaureviers, mit Eisen- und Stahlwerken, Maschinen- und Waffenindustrie. 12. Marseille^) (marßäj), erster Hasen Frankreichs und Südeuropas, Sitz der größten französischen Schiffahrtsgesellschaft, Verkehr mit Algier und der Levante. Östlich davon der Kriegshasen Toulou; an der Küste des Golfs von Genua der Winterkurort Nizza. Zu Frankreich gehört die Insel Eorsica im Mittelmeer; sie ist berg- und waldreich und liefert Öl, Wein, Eisen, Holz. Hauptstadt Ajaecio (ajatscho), Geburtsort Napoleons I. 3. Die schweizerische Eidgenossenschaft. § '23. Modenform und Qexväffex, Die Schweiz gehört zu den wenigen Staatsgebieten Europas, die vom Meere völlig abgeschlossen sind (Binnen- oder Kontinentalstaaten). Sie liegt hauptsächlich im Bereiche des Hochgebirges der Alpen und umfaßt: *) 1870/71 hier drei Schlachten und viele kleinere Gefechte. 2) Zwischen Tours und Poitiers besiegte Chlodwig die Westgoten (507) und Karl Martell die Mauren (732). s) Südl. davon Kämpfe Werders gegen die Südarmee Bourbakis (15. bis 17. 1. 1871). Einnahme der Stadt (16. 2. 1871). 4) Nördl. der Schlachtort Aix (102 n. Chr.).

8. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 60

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 60 — 3. Verona an der Etsch, die wichtigste der vier von den Österreichern zur Behauptung Venetiens angelegten Festungen (Peschiera, Mautua^Leguago: Festungsviereck — spr. peskiera, lettjägo). 4. Venedigs, Lagunenstadt am adriatischen Meere, reich an schönen Ge- bänden (Dogenpalast, Markuskirche) und Kuustschützeu. Der Handel ist nn- bedeuteud, von Gewerben werden Goldwaren- und Glasindustrie und die Mosaikkunst gepflegt (s. Abb. 18). Städte im nordöstlichen Hügelvorlande des Apennin: 5. Parma, Mittelpunkt des Seidenbaues; Käsefabriken (Parmesankäse). Universität. 6. Bologna (bolonja), wichtige Handelsstadt an der über den Apennin nach der Arnoebene führenden Straße, daher als Schlüssel Mittelitaliens starke Festung. Fabriken für Seiden- und Sammetwaren, künstliche Blumen, Macca- rouis und Salamiwurst. Älteste Uuiversität Italiens. 7. Ancona, vorzügliche Seefestung, Judustrieort sür Schiffbau und Schiffs- bedarf. Verkehr mit der Balkanhalbüisel und dem Orient. Küsten- und Flachlandstädte am Südrande des Nordapennin: 8. Gennas, erste See- und Handelsstadt Italiens mit großem Seearsenal, Dampserverbindnng mit allen wichtigen Mittelmeerhäfen und vielen über- seeischen Häfen. Endpunkt der Gotthardbahn, Hauptort für Korallenwaren. 9. Spezia, größter Kriegshafen Italiens. In der Nähe Carrära, Haupt- sitz der Marmorgewiunnng. 10. Livo rno, Hafenstadt der toskanischen Ebene mit großen Schiffswerften und Marmor-, Alabaster-, Korallenindustrie. — Landeinwärts Pisa4) am Arno, mit berühmtem Dom und dem schieseu Turm; Universität. In der Nähe heiße Bäder und Quecksilbergrubeu. 11. Florenz^) am Arno, genau südlich von Bologna, mit dem es durch die Apenuiubahu verbuudeu ist, frühere Hauptstadt des Königreichs, reich an Kunstschätzen. Bedeutend in Seidenmanufaktur, Strohflechterei, Marmor- und Alabasterarbeiten. *) Gedicht: Andreas Hofer, von Mosen. 2) Venedig („die Schöne"), durch Ansiedlnng von Flüchtlingen beim Einfall der Hunnen in Italien (452 n. Chr.) entstanden, liegt auf 120 Inseln. Es ist mit dem Fest- lande durch eine 4 km lange Eisenbahnbrücke verbunden. 150 Kanäle bilden die Verkehrs- straßen, darunter der Canal grande. Im Mittelalter eine Republik und erster Handels- staat der Welt. — Gedicht: Venedig, v. Platen. 3) Genua („die Prächtige"), amphitheatralisch erbaut, hat schmale Straßen und hohe Häuser (oft 8 Stockwerke). Im Mittelalter Republik mit bedeutendem Handel. — An der nach Frankreich führenden Küstenbcihn San Remo, Kurort. 4) Konzil i I. 1409. 5) Gedicht: Der Löwe von Florenz, v. Bernhardt.

9. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 61

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 61 — Großstädte der römischen und der campanischen Ebene: 12. Rom am schiffbaren Tiber, Hauptstadt Italiens, Residenz des Königs (Quiriual) und des Papstes (Vatikan), Mittelpunkt der katholischen Welt und ehemals Hauptstadt des römischen Weltreiches (s. Abb. 19). Die „ewige Stadt" ist voll von Bauwerken und Kunstschätzen des Altertums und des Mittelalters (Peterskirche, vatikanisches Museum). — Industrie und Handel sind im Aufblühen begriffen, besonders die Kunstindustrie. Durch starke Forts geschützt; Universität. — In der Umgegend das Albanergebirge, eine mit Fruchthainen, Weingärten, Wäldern und Seen, Villen und Dörfern bedeckte Oase der römischen Steppe. 13. Neapel/) einziger Naturhafen der Westküste von Messina bis Spezia, größte und reichste Stadt des Königreichs, zweite Hafen- und Handelsstadt, hervorragend iu Kunstgewerbe, Schiffbau und Handel mit Wein, Öl, Süd- früchten. Kriegshafen, Universität. Hafenstädte Siciliens und Sardiniens: 14. Palermo^), Hauptstadt und bedeutendster Jndnstrieort der Insel (Seiden- und Baumwollgewebe, Gold- und Silberwaren), Hauptsitz des Handels und der Schiffahrt Siciliens/ Universität. 15. Messina, mit berühmtem Hafen, Ausfuhr von Südfrüchten, vor allem Apfelsinen, Öl, Korallenarbeiten. Universität. Ihm gegenüber an der ital. Küste Reggio (reddscho). 16. Cagliari (kaljari), an der Südküste Sardiniens gelegene Hauptstadt der Insel, treibt Handel mit Landesprodukten. 14. Die Balkan-Halbinsel. § 55. Nebenform und Gewässer. Die Balkan-Halbinsel wird als die östlichste der drei südeuropäischen Halbinseln auch die südosteuropäische oder Südost-Halbinsel genannt. Die Oberfläche gliedert sich in ein Gebirgsdreieck mit einspringender Südostseite, das von zwei großen Tiefebenen (Donaubecken im No., Maritzabecken im So.) umlagert wird (s. Karte 15). *) Neapel hat eine prächtige Lage und Umgebung; daher der Ausspruch: „Neapel sehen und sterben!" Südöstlich vom Vesuv die i. I. 79 n. Chr. durch Lavaasche verschütteten Städte Pompeji und Herkulanum, jetzt teilweise ausgegraben. In der Asche des Vesuvs gedeiht ein vorzüglicher Wein, „Lacrimae Christi" (b. h. Thränen Christi) genannt. 2) Hier liegen bte bentschen Kaiser Heinrich Vi. und Friedrich Ii. begraben.

10. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 63

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 63 — genannt). Es erhebt sich in dem unwegsamen Berglande von Montenegro, den sog. schwarzen Bergen, am höchsten. Das wichtigste Gebirge Griechenlands ist der Pindns; östl. davon erhebt sich an der Küste der Olymps) 2. Das balkanische Gebirgsland besteht aus massigen Berggruppen (Rilo Dagh), langgezogenen Bergketten (Balkan und Rhodope) und dazwischen eingesenkten Beckenlandschaften. Es erreicht im Gebirgsstock des Schar Dagh den höchsten Punkt der Südost-Halbinsel (3000 m) und wird durch Morawa (zur Donau), Vardar und Maritza (zum ägäischen Meer) entwässert. b) Die nordöstliche Tiefebene (Donaubecken) wird durch die Donau in die bulgarische im 8. und die walachische im N. geschieden (s. § 38). — Zwischen dem Balkan und dem Rhodopemassiv dehnt sich die steppenartige lüdöst- l'iche Tiefebene (Maritzabecken) aus, welche durch eine niedrige Gebirgsschwelle in ein fruchtbares oberes und ein wasserarmes, dürres unteres Becken ge- schieden ist. § 56. Erwerbsquellen. Ackerbau und Viehzucht bilden die Haupterwerbsquellen der Südosthalbinsel. Es werden hauptsächlich Weizeu, Mais und Gerste gebaut, daneben in manchen Strichen anch Reis und Tabak. Der in stetem Aufschwung begriffene Rebenbau liefert feurige Weine und ge- trocknete Tranben (Rosinen, Korinthen). In den Gegenden südlich von der Donau blüht die Obstkultur, besonders die Zncht der Pflaumen. In großem Umfange wird die Rosenkultur behufs Fabrikation von Rosenöl und Rosen- Wasser betrieben. Südfrüchte und Olivenöl werden besonders in Griechenland und aus deu Inseln gewonnen. Die Viehzucht erstreckt sich vorwiegend auf Schafe, Ziegen und Schweine. In vielen Gegenden blühen Bienenzucht und Seidenraupenkultur. Griechenlands bedeutende Seefischerei erstreckt sich anch auf die Gewinnung von Badeschwämmen. — Der Bergbau spielt, obwohl das Land an Mineralien nicht arm ist, noch keine bedeutende Rolle. Er liefert Salz, Marmor, Meerschaum, Schwefel, Blei und Silber. — Die In- dustrie ist erst in ganz geringen Anfängen vorhanden und meist Kleingewerbe und Hausindustrie, die nur für den Eigenbedarf arbeiten. Bedeutendes wird auf den Gebieten der Spinnerei, Weberei und Stickerei geleistet. — Im Handel übertrifft die Einfuhr an Wert die Ausfuhr. Ausgeführt werden Produkte der Landwirtschaft (Getreide, Vieh, Häute und Felle, Wein, Korinthen und Südfrüchte, Rosenöl, Pflaumen) und Erzeugnisse der Kunstindustrie (Seiden- und Lederwaren, Teppiche, Maroqninstickereien, verzierte Waffen). Zur Einfuhr gelangen europäische Jndnstrieartikel, Kolonialwaren und Lebensmittel. Es fehlt dem Lande an Kunststraßen und Eisenbahnen. *) An der Westküste des griechischen Berglandes liegen die jonischen Inseln, an der Ostküste die große Insel Euböa und die Kykladen, südl. von den letzteren Candia oder Kreta, der Südriegel des ägäischen Meeres. Brust und Berdrow, Geographie für mehrkl. Volkssch. Ii. 5
   bis 10 von 396 weiter»  »»
396 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 396 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 672
1 301
2 191
3 351
4 216
5 3085
6 228
7 1478
8 83
9 117
10 966
11 203
12 123
13 127
14 182
15 214
16 681
17 239
18 362
19 384
20 165
21 360
22 169
23 204
24 339
25 83
26 125
27 308
28 384
29 396
30 707
31 122
32 65
33 682
34 142
35 69
36 463
37 3699
38 513
39 338
40 239
41 252
42 153
43 433
44 131
45 1064
46 251
47 307
48 163
49 320

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 9
1 2
2 3
3 16
4 164
5 26
6 57
7 0
8 0
9 1
10 35
11 49
12 4
13 13
14 1
15 4
16 14
17 29
18 79
19 1
20 3
21 18
22 0
23 1
24 3
25 6
26 1
27 6
28 16
29 0
30 1
31 0
32 4
33 16
34 8
35 3
36 23
37 10
38 4
39 9
40 187
41 7
42 1
43 4
44 23
45 21
46 27
47 15
48 26
49 27
50 11
51 3
52 0
53 0
54 16
55 0
56 0
57 8
58 5
59 2
60 2
61 104
62 61
63 0
64 19
65 0
66 2
67 1
68 3
69 8
70 53
71 2
72 7
73 9
74 6
75 5
76 48
77 17
78 15
79 102
80 30
81 1
82 3
83 1
84 5
85 4
86 1
87 12
88 0
89 4
90 0
91 11
92 59
93 16
94 22
95 28
96 3
97 32
98 4
99 20

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 25
1 113
2 0
3 3
4 0
5 0
6 12
7 4
8 0
9 1
10 2
11 26
12 19
13 8
14 18
15 0
16 1
17 0
18 2
19 12
20 3
21 0
22 0
23 0
24 0
25 27
26 0
27 0
28 1
29 2
30 0
31 7
32 7
33 9
34 8
35 0
36 12
37 0
38 8
39 7
40 2
41 0
42 0
43 12
44 3
45 6
46 0
47 12
48 1
49 2
50 9
51 1
52 32
53 22
54 2
55 5
56 0
57 0
58 0
59 9
60 1
61 5
62 2
63 1
64 4
65 4
66 17
67 0
68 4
69 0
70 15
71 0
72 2
73 0
74 1
75 5
76 22
77 0
78 76
79 0
80 2
81 18
82 5
83 4
84 0
85 0
86 26
87 23
88 2
89 6
90 11
91 0
92 0
93 9
94 109
95 7
96 6
97 7
98 2
99 1
100 8
101 45
102 3
103 6
104 3
105 1
106 3
107 51
108 1
109 9
110 2
111 2
112 2
113 30
114 19
115 0
116 0
117 4
118 0
119 13
120 0
121 0
122 60
123 1
124 4
125 4
126 7
127 6
128 0
129 8
130 22
131 7
132 0
133 40
134 12
135 8
136 7
137 5
138 9
139 25
140 0
141 4
142 19
143 2
144 0
145 3
146 0
147 8
148 0
149 3
150 2
151 1
152 2
153 24
154 17
155 1
156 2
157 1
158 0
159 28
160 23
161 1
162 0
163 0
164 1
165 13
166 4
167 2
168 14
169 0
170 4
171 0
172 4
173 9
174 14
175 24
176 8
177 1
178 8
179 0
180 2
181 0
182 4
183 15
184 3
185 4
186 11
187 0
188 166
189 1
190 0
191 1
192 0
193 12
194 1
195 4
196 7
197 5
198 4
199 18