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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht - S. 29

1879 - Leipzig : Merseburger
B. Klicke in die Geschichte der christlichen Kirche und unseres weiteren und engeren Vaterlandes. Du heilige deutsche Erde, aus deinem Mutterschoß Wuchs manche stolze Eiche mit Siesten riesengroß. Tu heilige deutsche Erde, auf deiner Berge Kamm Gebaren deine Burgen manch alten Heldenstamm. 1. Des deutschen Landes Grenzen und Natur. Grenzen: O.: Weichsel; S.: Donau; W.: Vogesen, Ardennen, Straße von Calais; N.: Deutsches Meer, Ostsee. Natur: Bodenbeschaffenheit, Kn.ua. Produkte (Pferde, Rinder, Hafer, Gerste, Pastinaken, Retüge, wildes Obst — Auerochse, Elenthier, Hirsche, Rehe, Wölfe, Bären n. s. w. Salz, Bernstein). 2. Des Deutschen (Germanen) Art: großer und kräftiger Körper, fürchterliche Stimme; Lebensweise: Kleidung: Thierfell; Hütten von Baumstämmen in der Mitte des Hofes; keine Dörfer und Städte. Gemeinde, Gau. Hausvater = König; Sitte: Lieblingsbeschäftigung: Krieg, Jagd, sonst Spielen und Trinken (Meth); Ackerbau die Frauen und Sklaven; doch treu, gastfrei, keusch, tapfer. 3. Gemeindeleben. Freie (Freilinge und Adelinge), Hörige und leibeigene Knechte. Volksversammlungen beim Neu- und Vollmonde. — Herzog, Heerbann, Fürst, König. 4. Religion. Allvater (Wotan, Odin), Donar oder Thor, Tyr (donnernder Kriegsgott), Freia (Göttin der Freiheit, Liebe und Freundschaft), Satur (Zeit), Baltar (Gott des Lichtes und der Fülle); Sonne, Mond, Erde, Feuer und Stammvater Teut. Riesen, Zwerge, Elfen Nixen, Kobolde. Walhalla (Seligen), Hela (Gottlosen, Feigen). Haine, nicht Tempel. 5. Volksstämme: Sachsen (Cimbern), Angeln, Teutonen, .vernler, Rugier, Burgunder, Vandalen, Markomannen, Semnonen, Duren, Cherusker, Barden, Chatten, ©igantbern, Friesen, Bataver, Sweonen, Gothen u. a. Größere Völkerfamilien z. B. ©neben.

2. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 64

1872 - Leipzig : Merseburger
64 Die dünne Bevölkerung dieser Striche vermag nur von Viehzucht ihren Unterhalt zu gewinnen. Das südl. Brasilien, wo die mannshohen Gras- fluren mit ihren zahllosen Herden von verwilderten Pferden und Rin- dern vorherrschend sind, ist das eigentliche Land der ausgedehntesten unermeßlichen Viehzucht. Das Klima eines so großen Landes ist natürlich in den einzelnen Provinzen sehr verschieden. Fast überall unterscheitet man nur zwei Jahreszeiten, die trockene und die nasse. Am herrlichsten erscheint das Klima im Tieflande des Amazonenstromes. Irrt allgemeinen ist die Küste heiß und feucht, aber nicht ungesund; in ihrem südl. Theile findet der Europäer sogar sein vaterländisches Klima wieder. Dasselbe gilt auch von den meisten inneren Gegenden, nur daß hier, wo die Wälder selten sind, oft mehrere Jahre hinter einander eine verderbliche Dürre herrscht. Die vorzüglichsten Produkte sind Kaffee, Zucker, Baumwolle, Reis und Farbeholz. In sehr großen Mengen werden Gold und Pla- tina, besonders aber Diamanten gefunden. Den überwiegenden Theil der Bevölkerung und die eigentlichen Arbeiter machen die Neger aus, von denen nur ein geringer Theil frei ist, doch soll bis 1900 die Sklaverei völlig aufgehoben sein; sie betrei- den den Plantagenbau, den Bergbau, die Diamantenwäschereien und zum Theil auch die Handwerke. Die weißen Einwohner find hauptsächlich Portugiesen. Die Indianer, meist noch frei lebend, weichen vor der Civilisation immer weiter in die Wälder zurück. Brasilien ist die einzige (constitntionelle) Monarchie der neuen Welt und war früher portugiesische Kolonie. Recht angebaut und be- kannt sind bis jetzt erst die Küstenprovinzen. Man sucht jetzt vornehm- lich deutsche Ansiedler in das Land zu ziehen, und es giebt besonders in den südlichen Theilen des Reiches bereits mehrere deutsche Kolonien mit 80,000 deutschen Einwohnern. Die wichtigsten Städte, an der Küste gelegen, sind von N. nach S. Pernambnco, 85,000 Einwohner, von wo aus das meiste Farbeholz (Bra- silienholz), welches dem ganzen Lande den Namen gegeben hat, ausgeführt wird. Bahia oder San Salvador, die frühere Hauptstadt Brasiliens, liegt an der Aller- Heiligenbai und hat 180,000 Einwohner, die lebhaften Handel treiben. Festung. Univers. Rio'de Janeiro (dfchanero) oder bloß Rio, 400 000 Einwohner, liegt fast unter dem Wendekreise des Steinbocks in aufsteigender Richtung überaus malerisch am Meeresufer. Sie ist die Haupt- und Residenzstadt und der erste Handelsplatz des Landes mit dem größten und sichersten Hafen der Erde. Rio, Bahia und Bunos- Ayres sind die größten Städte Südamerikas. Im Innern des Reiches liegt Quo- ropreto (früher Villa Rica), Hauptstadt des Diamanten- und Goldbezirks. Iv. Guyana. Das fruchtbare aber ungesunde Küstenland von Guyana ist jetzt noch der einzige Theil Südamerikas, der sich im Besitze der Europäer und zwar der Engländer, Niederländer und Franzosen befindet. Wirklich angebaut und bekannt sind nur die Küsten und die Thäler der zahlreichen Küstenflüsse. Ein heißfeuchtes, ungesundes Klima, Überschwemmungen, weite Sumpfstrecken und Moräste, sowie dichtverwachsene Urwälder ver- hindern das Eindringen in das Innere. Unter den Naturerzeugnissen ist besonders die häßliche Kröte Pipa und die wunderbare Blume Victoria Regia zu nennen, die auf dem

3. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 72

1872 - Leipzig : Merseburger
72 Die Bundeshauptstadt ist Mexiko, 210,000 <g., Mittelpunkt des mexikanischen Handels, die schönste Stadt Amerikas. Sie hat breite, scknnrgrade, trefflich erleuchtete Straßen, eine Universität, eine prächtige Kathedrale, die von Gold, Silber und Dia- manten starrt. In der Nähe liegen auf den beiden Seen, zwischen denen die Stadt erbaut ist, schwimmende Blumen- und Küchengärten. Lebhafte Industrie, viele Gold- und Silberarbeiter. Ebenfalls auf dem Hochlande, wie Mexiko, liegt Pnebla, die älteste europäische Stadt auf dem Festlande Amerikas. In Queretaro wurde am 19. Jum l 867 der Kaiser Maximilian erschossen. — Bedeutende Silberbergwerke find bei Guanaxua-to (—chuato) und Guadalaxära (—chara). Der schmale Küsten- saum am großen Oceane hat eine Reihe der schönsten Häfen, fähig, die größten Schiffe aufzunehmen, doch ist selbst der trefflichste uuter denselben, Aeapnlco, bis-- her wenig besucht, denn während des Sommers wüthen heftige Stürme an diesen Küsten und machen die Annäherung an dieselben gefährlich. Der flachere und aus- gedehntere, aber sehr ungesunde Küstenstrich am mexikanischen Golfe ist mit Lagunen und Klippen umgeben und hat keine Bucht von Bedeutung; die Häfen, wie Vera Cruz, Tambico u. a. sind nur unsichere, allen Stürmen preisgegebene Rheden, zum Theil bloße Landungsplätze. — Der S. des Landes hat viele mexikanische Akerthiimer: Tempel, Paläste, Grabstätten, Opferpyramiden u. drgl, aufzuweisen. Ii. Zie veremigien Staaten m\ Nordamerika. Lage. Grenzen. Dieser noch nicht hundert Jahre alte Staat er- streckt sich in seinem Hauptkörper vom 30" bis 49° n. Br. und vom 50" bis 107° w. L. Er stößt im N. überall an das englische Gebiet; der Loreuzo, die fünf großen Seen, zwischen beiden Gebieten getheilt, und eine grade Linie zum großen Oceane bilden hier die Grenzen, während er im W. an den großen Ocean, im S. an Mexiko und den mexikani- schen Meerbusen und im O. an das atlantische Meer stößt. Außer dieser Hauptmasse gehören noch das frühere russische Amerika, sowie mehrere Inseln in beiden Weltmeeren zu den vereinigten Staaten. Beschaffenheit des Bodens. Zu den Staaten gehören: a. die ganze atlantische Küstenebene, b. das Alleghanigebirge, e. die ungeheure Ties- ebene des Missisippi und Missouri bis zu den Cordilleren, d. ein großer Theil dieses Gebirges und endlich 6. das Gebiet des Oregon und Colo- rado zwischen den Felsengebirgen und dem Meere. Klima. Mit Ausnahme des Südens, welcher ein beinabe tropi- sches Klima hat, ist die Temperatur im ganzen gemäßigt; im O. jedoch kälter und unfreundlicher als im Innern. Bon den Ländern Europas unter gleicher Breite unterscheidet sich das amerikanische Klima durch brennend heiße Sommer und verhältnißmaßig sehr lange und kalte Winter. Besonders mild, aber auch sehr feucht und nicht selten Stür- men ausgesetzt ist die Westküste. Die Ost- und Südküsten, sowie fast alle Niederungen und Sumpfgegenden sind ungesund. Die Binnen- staaten zwischen dem 36° und 42° sind am gesundesten. Im So. herrscht das gelbe Fieber. Produkte. Zu den einheimischen nutzbaren Pflanzen gehören besonders der Mais, der Tabak, die Kartoffel, die süße Batate und die Baumwolle. Im W., S. und im mittleren Theile blühet der Weinbau. Sehr bedeutend ist in allen südl. Gegenden der Anbau von Baumwolle, Tabak. Reis und Zuckerrohr, während im Norden die europäischen Feldfrüchte, besonders aber Weizen gedeihen. Die europäi- schen Hansthiere sind eingeführt worden. Sehr merkwürdig sind die Wandertauben, welche in auffallend großen Zügen im nordöstl. Amerika vorkommen. An Mineralien sindet man vorzüglich ^alz.

4. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 32

1872 - Leipzig : Merseburger
32 doch auch diebisch, arglistig und grausam. Sie tätowiren sich, zeigen Kunstfertigkeit in Bereitung von Geräthschaften, treiben einigen Land- bau und besitzen überhaupt eine gewisse Bildsamkeit; namentlich sind die Bewohner der Sandwichsinseln und der Doppelinsel Neu-Seeland in kurzer Zeit durch die Bemühungen christlicher Missionäre für das Chri- stenthnm und die Kultur gewonnen worden, doch gehören Rückfälle in das Heideuthum und die alte Barbarei, wie uus die neueste Zeit wieder gezeigt hat, nicht zu den Seltenheiten. Die Zahl der eingewanderten Europäer und der Chinesen, hat man annäherungsweise auf 1 Million berechnet. Die Hanptbe- schäftigung der Einwohner Süd-Australiens ist der Ackerbau, in den übrigen Gegenden bildet Vieh-, besonders Schafzucht, begünstigt durch die herrlichen Weidegründe an den Abhängen der östl. Gebirge, den Hauptreichthum des Landes; Wolle ist der bedeutendste Ausfuhr- artikel. — Der ganze Theil der Bevölkerung, welcher nicht unter euro- päischer Herrschaft steht, ist theils in eine Menge kleiner Staaten zer- splittert, theils entbehrt er aller staatlichen Ordnung. Die staatlichen Verhältnisse. 1. Das Festland von Australien, an 140,000 mm, wird noch ge- wohnlich Neuholland genannt. Holländer waren es nämlich, welche in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts viele Küstenstriche aufnahmen und benannten. Die Entdeckung des Welttheils selbst begann durch die Spanier im 16. Jahrh. von Osten aus mit der Auffindung der Südseeinseln. Einen bedeutenden Zuwachs unserer Kenntnisse hinsichtlich dieses Erdtheils verdanken wir dem Briten Cook, der 1770 zuerst den Osten des Festlandes, von ihm Neusüdwales genannt, untersuchte und dann für die englische Krone in Besitz nahm. Die britische Regierung hat an den Hauptküstenstrichen 5 Kolonien ge- gründet. Die älteste und wichtigste derselben ist 1. Neusüdwales, auch wohl Botauybai genannt, an der Tüdostseite. Die Europäer sind entweder Soldaten, Ansiedler oder Nachkommen der Verbrecher, die England in früheren Zeiten hierhersandte. Die Hauptstadt Siduey, 95,000 E., ist der Mittelpunkt des Handels der Kolomen; sie hat eine Universität. 2. Queensland, bis zur Nordspitze des Erdtheils reichend. 3. Victoria, im S., mit der Hanptst. Melbourne 150,000 E., Univ., hat reiche Goldlager, Weiden und sehr fruchtbare Ebenen. 4. Südaustralien, westl. vom vorigen, hat ein herrliches Klima (Weinbau) und Reichthum an nützlichen Metallen (Blei, Zinn, Kupfer), Petroleum und Schafen. Hptst. Adelaide 40,000 E., Hauptziel für deutsche Auswanderer....... 5. Westa ustralieu mit der Hptst. Perth am Schwanenflusse, ist die größte, aber in der Entwickelung am weitesten zurückgebliebene Kolonie. Die Versuche der Engländer, in Nordaustralien Niederlassungen zu gründen, sind mit keinem günstigen Erfolge belohnt worden. Ii. Die innere Jnselreihe enthält lauter gebirgige Inseln und krümmt sich um die Nord- und Ostküste von Neuholland herum. 1. Tasmania, früher Bandemensland genannt, 1230 □!. groß, ist englische Kolonie und hat keine Urbewohner; diese sind seit 1833 nach andern Inseln geschafft worden. Ihr'reicher Wald-, Acker- und Weideboden liefert Südfrüchte, Getreide, Holz; viel Wolle; Robben und Walfischfang. Hptst. Hobarttown, 20,000 E., hat einen herrlichen Hafen. . 2. Neuseeland ist eine englische Niederlassung mit 240,000 meist christlichen E. und bestebt aus zwei durch die Cooksstraße getrennten größeren und einer kleinern Insel (zusammen 3000 Dm.). Hohe beschneite Gebirge, die selbst in ihren obern Regionen mit Waldbäumen (besonders Tannen) von erstaunlicher Höhe bedeckt sind, durchziehen die Inseln. Das Klima ist gemäßigt und gesund. Die Urbewohner

5. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 51

1872 - Leipzig : Merseburger
51 Produkten, besonders guten Wein, trefflichen Weizen und alle europäischen Südfrüchte. Die bevolkertsten sind St. Miguel und Terceira (—fjera). 2) Die Gruppe voumadeira, (—dehra), den Portugiesen gehörig, ist reich an Südfrüchten. Die Kultur des vortrefflichen, feurigen Wemes hatte in Folge der Traubenkrankheit fast ganz aufgehört., hebt sich jetzt aber wieder. Das Klima ist sehr jcbön und gesund, daher »st Madeira ein Heilort für Brustkranke. Die Portugiesen ha- den alle Waldungen niedergebrannt, daher herrscht Meingel an Feuchtigkeit. Die Haupt- siadr der großern Jn>el Madeira heißt Fnnchal (—tschal), mit gutem Hasen, ein viel besuchter Erfrischungsort für alleostmdienfahrer. 3) Die canarischen Inseln (13) gehören zu Spanien und sind an Klima und Prodnktenreichthum (Wein, Zucker, Südfrüchte) eine der schönsten Erdstellen. Da auch hier die Traubenkrankheit den Weinbau zu vernichten drohte, so gewinnt man dafür jetzt von Cactuspslanzen Cochenille Die Inseln sind die Heimat der Cana- rienvögel. Die wichtigsten derselben sind: Ferro, unter dem Nullmeridiane. Teneriffa, die größre Insel, mit dem berühmten thätigeu Vulkaue Pic von Teneriffa, über 34-30'* (11,000') hoch. 4) Die Inseln des grünen Vorgebirges (portugiesisch) sind felsig, un-- fruchtbar, wasierarm und ungesund. Besonders leiden sie oft an 2—3 jähriger Dürre, der Hungeisnoth und Krankheiten solgen, die einen großen Theil ter Be- wohner tödteu. Alle die eben genannten Inseln sind vulkanisch und gebirgig. ö) Die 4 Guineainseln (ginea—) liegen in der Bai von Biafra, sind pro- duktenreich, aber ungesund; die beiden äußeren sind spanisch, die mittleren portugiesisch. 6) Die Insel Ascensiou (essenßschen) oder die Himmelfahrtsinfel, seit 1816 b r i r i f ch e r Stationsort sür Ostindiensahrer. Das Klima ist herrlich und gesund. Das Land bringt Gewächse aller Art in Fülle, das Meer ist reich an Fischen und Schildkröten. '?) St. Helena, südöstlich von jener, ein einziger Bajaltberg, in dessen Schluchten schöne Quellen und eine herrliche Vegetation sich finden. Sie gehört den Engländern und war von 1815 —1821 der Aufenthaltsort Napoleons I; in Longwood (—wudd) wohnte und starb er. Der Hauptort Jamestown (dscheymestauu) ist gleichfalls eine Erfrischungsstation der Ostindiensahrer^ 8) Die 3 Erfrischungsinseln, W^Ss vom Kap, mit einer kleinen unter eng- lischem Schutze stehenden Bevölkerung. Bei dem äußerst günstigen Klima gedeihen hier alle europäischen Kulturpflanzen, B. Inseln auf der Ostseitc Afrikas, im indischen Oceane: 1)Madagas kar,ii,000him.,5mill.e. Derkaualvoumozambique(—bihk) trennt sie von den gegenüberliegenden Küsten Sofala nud Mozambique. Sie ist ein gewaltiges Hochland mit Bergen von 3i25m (10,000') Höhe, hat ungesundes Küsten-, aber mildes und angenehmes Hochlandsklima und ist reich an südafrikanischen Pro- dukren. Die Thierwelt ist von der Afrikas verschieden; es fehlen die großen Säuge- thiere <Löwen, Elephanten:c.), dagegen sind die Makis oder Halbaffen der Insel eigenthümlich. Die Einwohner sind die Madekassen, ein Mischlingsvolk von Negern, Arabern und Malayen. Sie treiben Ackerbau, Viehzucht und einiges Ge- werbe und sind gebildeter als die festländischen Neger. Das Christenthum wird in neuerer Zeit wieder unterdrückt. Die Einwohner stehen unter einem Könige (oder wie jetzt) unter einer Königin und treiben besonders Mit den Franzosen, die einige Nieder- lassungen an der Ostküste haben, Handel. Im N. wohnt ein Seeräubervolk, welches besonders 2) die 4 Komorn im nördlichen Eingange des Kanals von Mozambique heim- sucht. Sie werden von Arabern und Negern bewohnt und zeichnen sich durch ihre gesunde Lust aus. 3) Die Maskarenen liegen östl. von Madagaskar, sind reich an Zucker Kaffee, Baumwolle, Gewürzen u. a. und werden oft von heftigen Orkanen heimge- sucht. Die südlichste derselben, Bourbou (burrbong) oder Reunion (re—ünion) gehört den Franzosen. Nordöstlich von ihr liegt die englische Insel Mauritius- oder Moritzinsel mit vielen vorzüglichen Häsen. 4) Im N. von Madagaskar liegen an 30 kleine Inseln, welche man in zwei Gruppen, die Amiranlen und die Sechelleu theilt. Diese liefern viel Baum- wolle, Seekokospalmen und Schildkröten. Die Einwohner sind Franzosen und Neger- sklaven. Beide Gruppen sind englische Besitzungen. 5) Im No. vom Kap Guardasui liegt Sokotora. Sie ist gebirgig, mit Korallenbänken umgeben, hat arabische Einwohner und ist das Vaterland der besten Aloö. Sie steht unter der Herrschaft des Sultans von Keschin in Südarabien. 4*

6. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 60

1872 - Leipzig : Merseburger
60 der Erde, hat salziges Wasser. Er war der heilige See der alten Peruaner. § 32. Die Staaten Südamerikas. I. Die 9 Staaten spanischer Nationalität umfassen zusammen über 160,000 und haben 20 Mill, E., also nicht soviel als die preußische Monarchie. Die drei nördl- Staaten Südamerikas, Venezuela, Granada und Ecuador, bildeten früher die Republik Columbia. Sie haben ein rein tropisches Klima, Die Küsten sind ungesund. Die Hochebenen haben milde Lnft. Die Bewohner der drei Staaten sind meist spanische Creolen, d. h. in Amerika von europäischen Eltern Geborene, wenige Neger und außerdem wilde Indianer, z. B. die erdefressenden Ottomaken am Orinoko. Die herrschende Religion ist die katholische. Der Handel ist bedeutend; Bergbau, Ackerbau und Kunstfleiß sind gering. 1. Die vereinigten (18) Staaten von Venezuela Sie umfassen die Küstenlandschaft zu beiden Seiten des Orinoco. Die Haupterzeugnisse dieser Länder sind Cacao, Indigo, Baumwolle, Zucker und Tabak, die besonders in den Pflanzungen an der ganzen Küste hin gewonnen werden. Die Höhen und Abhänge der Gebirge sind von unermeßlichen Wäldern bedeckt, deren Reichthum noch wenig benutzt wird. Außer trefflichen Nutz^ (Palisanderholz) und Farbehölzern finden sich hier zahllose Gummibäume; ins- besondere hat der Kautschukbaum, aus dessen zähem scharfem Milchsäfte das elastische Gummi gewonnen wird, hier seine eigentliche Heimat. Der Saft des hier wach- senden Kuhbaumes wird von den Bewohnern wie Milch genossen. Die H auptwohn orte sind: Caracas, die Hauptstadt der Republik. Sie liegt am Abhänge des Gebirges, ist schön gebaut und hat 50,000 E., die bedeutenden Handel treiben. La Guaira ist ihr Hafen. Caracas ist der Sitz eines Erzbischoss und einer sogenannten Universität. 1812 wurde sie und die ganze Provinz durch ein Erdbeben ganz verwüstet. Varinas liegt im Innern und ist berühmt durch seine Tabakspflanzungen. Diese Nordküste ist überhaupt die Heimat des betäubenden Krau- tes. Porto Cabello und Cnmana sind bedeutende Hafenorte. Am Orinoco liegt die wichtige Handelsstadt Angostura. 2. Neu-Grarmda oder die vereinigten 9 Staaten von Columbia. Nen-Granada erstreckt sich vom Aequator bis zum karibischen Meere und vom Cassiqniare bis an den großen Ocean und ist also der einzige Staat Südamerikas, den beide Meere bespülen. Die Berge sind reich an edlen Metallen. Gold giebt es in erheblicher Fülle. Platina wurde hier zuerst gesunden. Dennoch ist der eigentliche Bergbau sehr ver- nachlässigt, da die metallreichen Gegenden fast unzugänglich sind. Hauptstadt von Nengranada ist das weit im Innern gelegene Bogota (50,000 E.). Die Hochfläche ringsum erfreut sich keines angenehmen Klimas. Sechs Mo- nate hindurch soll es sast ununterbrochen regnen; dennoch gedeihen die europäischen Getreidearten und auch die hierher verpflanzten Obst- und Waldbäume vortrefflich. Die früher ansehnlichste Hasenstadt ist das am Golfe von Danen in einer heißen Küstenebene gelegene, mit einem jetzt tief gesunkenen Hasen versehene Cartagena, Auf der Landenge, eigentlich zu Mittelamerika zu rechnen, liegt der früher zu Columbia gehörende Staat Panama mit der Hauptst. gl. N. Die Umgegend der- selben ist wüste und ungesund, der Ort schlecht gebaut (9,000 E,); dennoch wird er als Endpunkt der über die Landenge nach Colon, (Aspinwall) führenden, etwa 15m. langen Eisenbahn, die beide Oceane verbindet, immer größere Bedeutung erlangen.

7. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 129

1872 - Leipzig : Merseburger
129 immergrüne Laubwälder (Oelbäume) und Edelfrüchte (Mandel, Feige, Orange u. s. w.) vorherrschend. Weit größer als in der Pflanzenwelt erscheint die Gleichförmigkeit in der Thierwelt. Allenthalben sind dieselben Thiergattungen über Europa verbreitet. Nur die Polarländer haben einige eigentümliche Gattungen, und im S. erinnern einige Eidechsenarten, Schlangen und Insekten an die Nähe der Tropenwelt. In Folge der fast allgemeinen Verbreitung der menschlichen Kultur ist der Reichthum an wilden Thieren, namentlich in Südeuropa, weit geringer als in den drei größeren Erd- theilen, desto bedeutender aber verhältnißmäßig die Menge der Haus- thiere. Vou den wildlebenden Thieren sind außer dem Ren- und Elenthiere, noch die Eisbäre und mehrere Pelzthiere dem N. eigen. Wild findet sich in der nordosteuropäischen Tiefebene, Wölfe und Bären besonders in den Alpen und Pyrenäen, Affen nur bei Gibraltar. Die uördl. Gewässer siud reich an Vögeln (Eidergans) und Fischen (Höring). Unter den Hansthieren ist das Pferd über ganz Europa, Lappland ausgenommen, verbreitet. Rind vi eh zu cht ist in Großbritannien, auf den Alpen und im germanischen Tieflande am be- dentendsten, wie die Schafzucht in den drei südl. Halbinseln. Größe. Einw. Europa umfaßt 178,000 !^>M. Es ist daher nächst Australien der kleinste Erdtheil und beträgt ungefähr nur Xu von Asien, V6 von Amerika und y3 von Afrika. Die 298 Mill. Einwohner Europas (etwa 1:1660) sind sehr uu- gleichmäßig vertheilt. Am geringsten ist die Volksdichtigkeit in O. und im höchsten N., am stärksten in England und in Belgien. Die Bevölkerung unseres Erdtheils zeigt eine große Mannigfaltig- keit der Nationalitäten, zugleich aber auch wiederum eine gewisse Gleich- artigkeit. Sie besteht etwa aus 60 Völkern mit 53 Sprachen, aber diese gehören mit Ausnahme geringer mongolischer Stämme im äußersten N. (Samojeden am Eismeere) und So. (Kalmücken am Unterlaufe des Don und der Wolga) nur einer Menschenrace, der weißen oder kaukasi- schen an, und der Hauptmasse nach, nämlich 40 Völker (ca. 282 Mill.), auch nur einem, dem indisch-europäischen Sprachstamme, die übrigen 20 Völker (13 Mill.) dem finnischen (Ungarn, Liven, Esthen, Finn- länder) und türk.-tatarischen (Osmanen und Mongolen). Ferner sind sie, mit Ausnahme von etwa 1 Mill. Nomaden in den So.-Steppen, alle ansässig, alle Kulturvölker und Christen. Die der kaukasischen Race angehörenden Bewohner Europas zerfallen hauptsächlich in drei fast gleich starke Haupt-Völker-Familien: 1. Die griechisch-romanische (95 Mill.) und zwar 1) Grie- chen (2i/3 Mill.) auf der Hämoshalbiufel; 2) Romanen vorherrschend im S. und Sw., nämlich Italiener, Spanier, Portugiesen, Franzosen, Walachen, Rhätier. 2. Die germanische (90 M.) in der Mitte und im N. Sie be- steht aus drei Hauptnationen: Deutsche (56 Mill.), Skandinavier (8 Mill.) und Engländer (25 Mill.). 3. Die slavische (83 Mill.) im O. Europas und zwar a) Ost- slaben: Russen, Rutheneu (in Galizien und Ungarn); d) Südslaven oder illhrische: Winden oder Slovenen (in den Ostalpen), Kroaten, R e n n e b e r g, Lehrb. d, Erdkunde. a

8. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 132

1872 - Leipzig : Merseburger
132 die einer rothen Wüste ähnliche Ebene la Mancha (Mantscha), das Bater- land des sinnreichen Junkers Don Qnixote. Die Ostenden dieser vier Ketten stehen durch Bergebenen in Ver- bindnng, welche früher unter dem Gesammtnamen des iberischen Ge- birg es zusammengefaßt wurden. Richtiger würde man sie mit der Be- nennnng iberisches Quellenland bezeichnen, da fast alle bedeutenderen Wasserläufe der Halbinsel auf derselben ihren Ursprung nehmen. Diese Flüsse ziehen parallel mit den Gebirgszügen, und zwar links von der iberischen Wasserscheide in südwestl., rechts von ihr in südöstl. Richtung. Der Dnero und Tajo sind nur in Portugal, der Guadiana nur bis Mer- tola schiffbar. In Spanien ist der einzige schiffbare Fluß der Guadal- quivir (—kievir), bis Cordova; denn der Ebro ist nur bei hohem Wasser- stände und auch dann nur thalwärts fahrbar, daher der Kaiserkanal. Alle Flüs^ sind nirgends, wie die französischen, mit einander durch Kanäle verbunden. Größere Seen fehlen ganz. Klima. Die Region nördl. und nordöstl. vom Hochlande hat unter dem Einflüsse des Oceans und des regenbringenden Westwindes ein oceanisches Klima wie England. Dagegen herrscht auf dem mittleren Hochlande ein entschiedenes Kontinetalklima, ein stets heiterer Himmel, Mangel an Regen, dagegen afrikanischer Glutwind, Armut der Vege- tatton, kein Wald. In der südl. Region herrscht beinahe das ganze Jahr ein mildes Klima, und es mischt sich die Vegetation Südeuropas mit der nordafrikanischen. Produkte. Die hervorragendsten Erzeugnisse sind: Quecksilber, Eisen, Steinsalz; vorzüglicher Wein; im S.südfrüchte, Oel, Dattelpalmen, Korkeichen, Espartogras, zu Flechtwerk gebraucht; vortreffliche Pferde, besonders in Andalusien, Maulthiere und Esel und Schafe (Merino). Affen soll es bei Gibraltar geben. Größe und Bevölkerung. Die Halbinsel hat auf ca. 10,000 □ M. 20% Mill. durchweg katholische E. Der Abstammung nach sind sie ein Gemisch von celtischen, römischen, germanischen (gothi- schen) und arabischen Elementen, wobei im S. das arabische, im N. aber das gothische vorwaltet. Im N., an den Pyrenäen, wohnen noch Nachkommen der alten Jberier, die Basken. Die Volksbildung steht auf sehr niedriger Stufe. Handel, Ge- werbe und Fabriken sind im elendesten Zustande, dazu Mangel an guten Landstraßen, schiffbaren Flüssen und Eisenbahnen. Ackerbau, Viehzucht und Gewerbe leiden unter der Faulheit der Bewohner. Zwei Staaten liegen auf der Halbinsel: 1. Portugal. Größe. Einw. Das Königreich Portugal, im westl. Theile der Halbinsel, mißt 1685 □ M. und hat 4% Mill. E. (1:2600). Die Portugiesen sind weniger gemischt als die Spanier, von denen bitterer Haß sie trennt, und von denen sie sich durch Beweglichkeit, Prahl- sucht und Hochmnth unterscheiden. Die Sprache, mit der spanischen ver- wandt, ist eine Tochter der lateinischen. — Die Kultur ist in Portugal noch weiter zurück als in Spanien; Viehzucht und Ackerbau ist vernach- lässigt, */3 des Landes unbebaut.

9. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 134

1872 - Leipzig : Merseburger
134 durch ihre Universität berühmteil Stadt Alcals (östl. von Madrid) ergangen. Hier wurde der berühmte spanische Schriftsteller Cervantes, Verfasser des Don Quirote geboren. — Die Quecksilberbergwerke bei Almaden in der Sierra Morena. 2. Altcastalien, Hochland und ein Theil des Nordrandes, ist nur in den Thllern angebaut, schwach bevölkert, die Wiege der Monarchie. Auf den weiten, nn- angebauten Grasflächen der Hochebene ziehen die meisten Merinoherden umher; die-- selben bleiben beständig im Freien, wandern im Winter nach dem S. (Estremadnras) und liefern treffliche Wolle. Die Vorrechte, welche ihren Besitzern eingeräumt sind, schaden übrigens dem Landbau. In der Nähe der alten Stadt Bnrgos, der einzigen größeren von 26,000 E., liegt der Cid, der tapfere Kämpfer gegen die Mauren be- graben. Am Meere liegt die befestigte Hafenstadt Santand-lr. 'An der füdl. Grenze, in der Nähe von Madrid liegt das berühmte Schloß Escorial. Es ist von Phi- lipp Ii. zum Andenken an einen Sieg gegründet worden, den er am Tage des h. Laurentius gewann. Zu Ehren dieses Märtyrers, der auf dem Roste gebraten wor- den ist, führte er dieses kolossale Gebäude, das Kloster und Königsburg in sich ver- einigt, in Form eines Rostes aus. Z.^Leon ist in der Mitte dürres, flaches Hochland, im N. und S. gebirgig, an vielen Stellen sehr arm. In demselben ist außer der berühmten, wichtigen Univer- sitätsstadt Salamanca, dem Sitze der allen Könige von Castilien, Valladolid (Walja—), zu merken. 4. Astnrien, nördl. von Leon, ist der Ausgangspunkt der neuen spanischen Monarchie, von dem der Thronerbe den Namen Prinz von Astnrien führte (oie übrigen Prinzen Infanten, d. i Kinder von Spanien). Es liegt am Meere und ist ein wohlangebautes Gebirgsland mit mildem, gesundem, wenn auch feuchtem Klima und offenen, gastfreundlichen Bewohnern. Große Steinkohlenlager. 5. Galizien, die Nw.-Ecke der Halbinsel, ist ein fleißig angebautes, aber deunoch armes Gebirgsland, dessen Bewohner vielfach in der Fremde Dienst suchen müssen. Es hat neben den wichugen Kriegshäfen Cornnna und Ferr6l im In nern den vielbesuchten Wallfahrtsort San Jago (die Compostella), wo der Sage nach der Apostel Jakobus begraben liegt. 6. Estremadnra, westl. von Neueastilien, ist trotz der Fruchtbarkeit des Bodens, sparsam von abgeschlossenen, unwissenden, aber sehr braven Bewohnern be- völkert; heißes Klima. Die starke Grenzfestung Badajoz (—chos) liegt dem por- tngiesischen Elvas gegenüber. Einige Meilen stromaufwärts liegt das jetzt unbedeu- tende Merida, in und bei welchem uoch viele römische Ruinen von ihrer ehemaligen Größe zeugen. In der No.-Ecke der Provinz ist das Kloster St. Just (Karl V.). 7. Andalusien, der S. Spaniens, seine „Kornkammer" und „Keller," früher durch seine Pferdezucht berühmt, ist die gesegnetste und bevölkertste Provinz. Diehanpt- fiadt Sevilla (— tja), 120,000 E., am linken Ufer des Gnadalquivir, ist noch im- mer eine durch Schönheit berühmte Stadt, wenn auch die Pracht früherer Jahrhun- derte vergangen ist. Großartige Bauwerke erinnern an die Mauren- und Römer- zeit. Sie hat die größe Tabacks- und Cigarrenfabrik in Europa (das spanische Wort Cigarro-Rolle) und treibt bedeutenden Handel. Von Sevilla hat der Spanier das Sprüchwort, das der Portugiese von Lissabon braucht. — Stromaufwärts liegt die alte Residenz der Chalifen und derhanplsitz der arabischen Gelehrsamkeit, Cor- dova. Der Corduan, eine Sorte des feinsten Leders, das hier bereitet wurde, hat von dieser Stadt seinen Namen- In der Nähe der Mündung des Gnadalquivir liegt Ter es de la Frontera, bekannt durch Weinbau (Sherry). Hier schlugen die Araber die Westgotben und machten ihrem Reiche ein Ende (711). Bei dem weiter südl. gelegenen K. Trafalgar erfocht der englische Admiral Nelson 1805 einen glänzenden Sieg über die französische Flotte, den er jedoch mit seinem Leben bezahlte. Auch der kleine Hasen Palos, von dem aus Colnmbns seine erste^ Ent- deckungsreise unternahm, ist merkenswerth. Auf einer kleinen Insel im S- der Mündung des Guadalqnivir liegt Cadix (das Gades der Phönizier), eine bedeutende Handelsstadt, Freihasen und eine der stärksten Festungen der Welt, die oft mit Ruhm vcrtheidigt worden ist. Unter den 72,000 E. sind viele Fremde. An der So.-Spitze liegt der den Engländern gehörende Felsenkoloß von Gibraltar, 15,000 E., eine uneinnehmbare Festung und daher Schlüssel des Mittelmeeres. 8. Gran-lda, an Hitze und Produkten das europäische Afrika. Die Bevöl- kerung ist vorherrschend maurischer Herkunft. Die Hauptstadt Grauada liegt auf einer herrlichen Hochebene an der Nordseite der Sierra Nevada und hat 70,000 E., zur Maurenzeit 400,000. Die Bauart ist noch ganz maurisch. Die Stadt hat die

10. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 137

1872 - Leipzig : Merseburger
137 Voralpen durchbrechen und öfters bei ihrem Uebergange in die Ebene Seen bilden. Die wichtigsten derselben sind: Die Dora Baltea, welche auf dem Mont Blanc, die Sesia, welche am Fuße des Mont Rosa ent- springt, derticino, deutsch Tessin, bei den Römern Ticinus (Hanni- bals Sieg 218 v. Chr.) vom St. Gotthard kommend. Er durchfließt den schönen Lago maggiore, d. i. langen See (10 M. lang, 1 M. breit). Hohe Berge umgeben ihn im N., sanftere Hügel im S. Die Wildheit der Alpenwelt vereinigt sich mit aller Lieblichkeit des italienischen Him- mels. Die Ufer sind überall reich angebaut. In dem See liegen die borro- maischen Inseln. Weiter nach O. folgt der dreizipflige Comersee, schon bei den Alten wegen seiner reizenden User berühmt; sie waren da- mals, wie jetzt, mit Landhäusern und Villen übersäet. In den Nordzipfel fließt aus dem Thale Veltlin in den Alpen die Adda. Aus dem süd- östl. Zipfel tritt sie wieder heraus und führt dem Po eine so große Was- sermasse zu, daß er von da ab für größere Schiffe fahrbar wird. Weiter nach O. mündet der Oglio in den Po und weiter östl. der Mincio. Er durchströmt den größten der italienischen Alpenseen den Garda- see. Seine Ufer sind, besonders nach N. zu, wild und erhaben, aber auch reich angebaut. In den zahlreichen Gärten gedeihen Wein, Oliven und Citronen. Die rechten, wasserarmen Nebenflüsse kommen von den Apenninen. Unter ihnen sind Trebia (Sieg Hannibals 218 v. Chr.) und Reno (Triumvirat) geschichtlich merkwürdig. Das Tiefland nun ist eine einförmige, jedoch sehr fruchtbare und wohl angebaute Fläche, die man durch Kanäle und Wasserleitungen noch reicher bewässert hat, als es von Natur geschehen ist. So sind weite Strecken zum Anbau von Reis zugerichtet worden, dessen beste Art nur im stehenden Wasser gedeiht. Neben den Flußufern ziehen sich treffliche Wiesen hin, deren Gras in guten Jahren fünf- bis sechsmal abgemäht werden kann. Die höhergelegenen Felder werden zum Anbau verschiedener Getreidesorten verwandt. Ist der Winterweizen eingeerntet, so wird auf denselben Acker noch Mais ausgesaet, der einen reichen Ertrag liefert und das wichtigste Nahrungsmittel für die untern Volksklassen bildet. Die Grenzen der einzelnen Besitzungen sind durch Ulmen und Maul- beerbäume bezeichnet. Weinreben ranken von einem Baume zum andern hinüber; auch sind alle Abhänge mit Wein- oder Maulbeergebüsch bepflanzt. So kann der Seidenbau im ausgedehntesten Maße betrie- den werden. Kein anderes Land Europas erzeugt eiue solche Menge von Rohseide wie die Lombardei, die ihrer Güte wegen von den französischen und deutschen Fabrikanten am meisten geschätzt und theuer bezahlt wird. An warmen Stellen gedeihen Feigen und Mandeln. Citronen und Orangenbäume bedürfen eines besondern Schutzes, wenn sie schon hier fortkommen sollen, denn das vielgepriesene italienische Klima herrscht nur in den südlicheren Gegenden. Im N. erreicht die Winterkälte oft einen hohen Grad, und Schnee und Eis sind hier fast ebenso häufig wie im südl. Deutschland. Merkwürdig ist noch die Küsteubildung des nordwestl. Theiles des adriatiichen Meeres. Die Gestade sind auf einer Strecke von 34 M. von Sumpflandschaften umsäumt und durch dieselben vom Meere getrennt. Von ihnen verschieden sind die Lagunen, d. h. seichte Theile des Meeres, welche täglich zweimal von der durch Dünenöffnungen und zahlreiche Kanäle eindringenden Flut überspült werden. Aus diesen Lagunen
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