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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 101

1880 - Dresden : Salomon
101 mit seiner kurzen und Frankreich mit seiner langen Vegetations- Periode annähernd gleiche Phytoifothermen besitzen, so sind ganze Formationen der Vegetation identisch. Ebenso läßt sich die Aehn- lichkeit der alpinen Vegetation in den Alpen und in Lappland insofern klimatisch erklären, als die mittlere Wärme der wenigen Monate, auf welche hier der Saftumtrieb der Pflanzen beschränkt ist, in beiden Gebieten übereinstimmt. Je weiter nach den Polen hin, desto ärmer an Arten und desto gleichartiger wird die Flora, desto zwerghafter werden die Pflanzen, desto seltener und unscheinbarer die Blumen; je weiter nach dem Aequator, desto größer die Zahl der Arten, desto mannigfaltiger und großartiger die Formen und Farben. Im Allgemeinen herrscht das Gesetz, daß mit abnehmender Tempera- tur die Zahl der Arten abnimmt, dabei aber die Kryptogamen und Monokotyledonen gegen die Dikotyledonen Im Verhält- niß wachsen. Am Aequator sind unter 100 Pflanzen nur 4, in Mitteleuropa ca. 50, in Lappland 54 Kryptogamen. Unger hat vorgeschlagen, die gesammte Oberfläche der Erde in verschiedene Pflanzenzonen zu theileu, die von den beiden Polen zum Aequator hin symmetrisch auf einander folgen. In diesen Zonen wird gleichsam das Klima sichtbar, und da sich dasselbe im Sinne der geographischen Breite und der Erhebung (Elevation) über den Meeresspiegel ändert, so entsprechen den Pflanzenzonen unter dem Aequator ebenso viele Pflanzenregionen. Auf diese Weise erhalten wir äußerst anregende Naturgemälde. Umstehend findet sich eine vergleichende Darstellung derselben. In Bezug ans die wichtigsten Culturpflanzen unterscheidet man wohl auch: die Zone der Sommer-Cerealien bis zum 45.° oder 50.° der Breite, die Zoue der Weincultur zwischen 50° und 35°, die Zone der Baumwolle zwischen 35° und 20° und endlich die Zone der Banane bis zum Aequatov. Als wichtigste Brotpflanze muß der Reis bezeichnet werden, er nährt die meisten Menschen; uach ihm folgen Weizen und Mais. In Europa bildet etwa der arktische Kreis die Grenze der Brotpslanzen nach Norden. Gerste und Hafer sind Hauptnahrung in Schottland und Nor- wegen, Roggen gedeiht besonders in Dänemark und deu Ostsee- länvern, Weizen in Frankreich, England, Süddeutschland und Ungarn, Mais vom 50.° und Reis vom 45.° der Breite an. Afrika hat im Capland Weizen, unter deni Aequator Mais und Reis, auch Dnrrha oder Mohrenhirse, in Egypten Mais und Weizen, in Nubien Gerste und Darrha und in den Oasen Datteln; Asten im Norden bis 55° oder 60° N. Gerste, Hafer und

2. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 103

1880 - Dresden : Salomon
103 Roggen, in der asiatischen Türkei, Arabien, Persien und Indien Reis, Weizen und Hirse, in China und Japan Reis, auf den Inseln im Südwesten Uams, Pisang, Kokosnuß und den Brot- fruchtbaum; Amerika Gerste und Roggen an der Westküste bis 58 o und an der Ostküste bis 5072° N., in Canada Weizen, in der Union Reis, Mais, Weizen und Roggen, in Mexiko und Centralamerika in 95 m Höhe Wetzen und Roggen, Mais und Mandioca, in Brasilien, Argentina und Chile Weizen; Austra- lien im Südwesten Weizen, auf Tasmanien auch Gerste und Roggen. Der Kaffeebaum ist hauptsächlich in Brasilien zu finden, nächstdem auf Java, in Mittelamerika, auf Ceylon, Haiti, Suma- tra, Cnba und Portorico, in Venezuela und Arabien; der jährliche Ertrag beträgt etwa 10 Mill. Ctr., wovon Brasilien allein 4 Mill. und Java 2 Mill. Ctr. producirt. Tabak wird nament- lick erbaut: in der Union 2 Mill. Ctr. jährlich, in Oesterreich 800000 Ctr., in Deutschland 500000 Ctr., auf Euba 610000 Ctr., Manila 200000 Ctr., in Centralamerika und Ostindien je 100000 Ctr., auf Portorico 70000 Ctr., in Holland 60000 Ctr., in Italien 33000 Ctr., in Rumänien 12000 Ctr., in Belgien 10000 Ctr., in der Schweiz 3000 Ctr. und in Dänemark 2000 Ctr. Das Zuckerrohr wird in allen Erdtheilen innerhalb der Wende- kreise cultivirt. In China erstreckt sich seine Cultur noch bis zum 30.° N., in Nordamerika bis zum 32.° N. In Europa reicht der Zuckerbau nicht über Sicilien und Andalusien hinaus. Bon besonderer Wichtigkeit und Schönheit sind die Wälder, die namentlich die Gestaltung und Physiognomie einer Gegend bestimmen und Einfluß auf die Stimmuug der Gemüther haben. Man kann 4 Gruppen von Wäldern unterscheiden: 1. den Gürtel der Nadelwälder, in Nordeuropa und Nordasien bis 45° N., in Nordamerika bis 40° N.. reichend; 2. den Gürtel der Wälder der Kätzchenbäume mit abfallenden Blättern, namentlich aus Eiche, Buche, Kastanie und Platane gebildet, der in Südeuropa und Nordafrika mit der Korkeiche in den tropischen Gürtel übergeht; 3. den Gürtel der formenreichen Wälder in der tropischen Zone mit den charakteristischen Schling- und Schmarotzerpflanzen; 4. den Gürtel der Wälder mit steifem Laube in Australien und Südafrika, deren Bäume lederartige, grau- oder auch immergrüne, vertical stehende Blätter tragen. Am großartigsten sind die Ur- Wälder des warmen und wasserreichen Südamerika, in denen das freie Walten der Natur in keiner Weise durch forstwirtschaftliche Eingriffe gestört worden ist, vielmehr die Bäume und Sträucher in ihrem natürlichen Wüchse erscheinen und zuletzt von selbst ab-

3. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 105

1880 - Dresden : Salomon
105 Nahrung ist auch der Grund zu suchen, warum manche Thicre periodisch ihren Aufenthaltsort wechseln: Zng- und Strichvögel, Wanderungen von Mischen. Viele Thiers sind einem bestimmten Klima entsprechend organisirt und bekleidet. Die ganze Familie der Affen verlangt eine gleichmäßige und warme Temperatur, das Rennthier dagegen ein kaltes Klima und namentlich kühle Sommer; das Lama lebt in den kältern Gebirgsregionen der Anden, aber nicht in den wärmeren Ebenen Brasiliens. In den Tropen leben die größten und prächtigsten, aber auch reißendsten und giftigsten Thiere. Ihre Farbe und Pracht irird erhöht durch das Licht, das hier reichlicher und intensiver ist, als in höhern Breiten; ihr Gift wird genährt durch die Hitze. Roth, Grüu und Blau ge- winuen an Lebhaftigkeit, Gelb verwandelt sich in Orange, und der Eontrast der complementären Farben steigert sich. In den höhern Breiten schrumpfen die Thiere zusammen. Die Farben werden matter und ändern sich mit den Jahreszeiten, die Winter- kleider werden dichter und nehmen wohl gar die Farbe des Schnees an. Die Phytophttgen hängen direct von der Pflanzenwelt und ihrem Lebenscyclns ab, einige, die Monophagen, von einer ein- zigen Pflanze, andere, die Polyphagen, von vielen Pflanzen. Der Verbreitnngsbezirk der Seidenraupe ist durch den Maulbeerbaum, derjenige der Cochenille durch eine Cactusart (Opuntia Tuna) beding:. In Brasilien und Indien ist die Pflanzenwelt besonders reich und üppig, zugleich auch Feuchtigkeit genug vorhanden; hier sind denn auch die Phytophagen und Amphibien besonders zahl- reich vertreten. Die heißen und dabei dürren Gegenden sind arm, die heißfeuchten reich an Amphibien. Einzelne Species von Thieren sind, namentlich auch durch den Einfluß des Menschen, über die ganze Erde verbreitet. Die eigentlichen Hansthiere haben sich überall akklimatisirt; die Ratte und Hausmaus ist überall zu finden, die Fischotter kommt sonst überall, nur nicht in Süd- amerika vor; der gemeine Bär, der Fuchs und Wolf vertragen jedes Klima; die wilde Ente findet sich von Lappland an bis zum Caplande, von der Union bis Japan. Dagegen haben auch viele Thiere wieder einen sehr kleinen Verbreitungsbezirk. Der Orang-Utang findet sich nur auf Borneo und den benachbarten Inseln. Von den Säften anderer Thiere leben die Parasiten, die Epizoen heißen, wenn sie auf der Körperoberfläche, und Ento- zoen, wenn sie im Innern ihrer Wirthe leben. Man kennt bis jetzt 8000 Parasiten oder 4 Procent der bekannten Thiere als Parasiten, darunter 5090 Schlupfwespen und 2000 Eingeweide-

4. Das Leben in Stadt und Land, in Feld und Wald - S. 56

1881 - Leipzig : Schultze
Tafel S. Die Obsternte. Gewiß, liebe Kinder, hat euch schon oft das Obst erquickt, und der Apfel, die Traube haben euch um so besser geschmeckt, wenn die Mutter sie euch zur Be- lohnung des Fleißes gab. Da ihr nun alle das Obst so gern eßt, so hoffe ich denn auch, daß euch die Be- schreibung dieses Bildes, das eine Obsternte vorstellt, willkommen sein werde. Nachdem die Landleute das Getreide und die Kar- toffeln vom Felde in die Scheunen gebracht haben, sammeln sie in ihren Gärten das Obst, das die Bäume ihnen zu- tragen, und in ihren Weingärten und Weinbergen die Trauben von dem Weinstock. Dies geschieht im Herbst; dann sind die Tage nicht mehr heiß, und den Leuten wird dadurch die Arbeit erleichtert. Auf dem Bilde sehen wir alle bei der Arbeit mit freundlichen Gesichtern und im Herzen dem lieben Gott dankbar, der ihrer Mühe so reichliche Belohnung gegeben hat. Hier rechts ist die Gärtnerin beschäftigt, die schönen, reifen Trauben vom Weinstock abzuschneiden, welche sie alsdann der Martha giebt, die sie in eine Kiepe sammelt. Martha hat soeben eine schöne Traube in der Hand, und überlegt, ob sie wohl den Wunsch des kleinen Wilhelm erfüllen soll, der seine bittenden Augen auf sie richtet, und schon die Traube erfassen will. Doch warum zögert Martha so lange? Gewiß ist Wilhelm zuvor wieder unartig gewesen, und die

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 100

1827 - Erlangen : Heyder
ihr» Gesetzgewohnheiten aufzeichnen ; sorgte für bessern Anbau des Landes und bessern Betrieb der Wirthschaft, (auch hier ging er mit seinen eignen Gütern voran, denn man findet Vorschriften von ihm, wie viel Obst, bäume dort gepfl'nzt, oder wie die Eier verkauft wer- den sollten).-- In die Provinzen schickte er vornehme Beamte, um nachzusehen, ob die Gerechtigkeitspflege, die Steuererhebung, das Kriegswesen, ordentlich von den Grafen verwaltet würden, hielt regelmäßige Reicks- versammlungen, wo die ganze bewaffnete Mannschaft, der Nationalheerbann, gemustert, und über Krieg und Frieden und des Landes Bedürfniß gehandelt wurde. Freilich mochten feine vielen Kriege dem armen Volke sehr beschwerlich fallen, und entfernte Beamte ihre Un- tergebenen schwer drücken; aber beides war sein Wille nicht, wenn es auch bei der Größe des Reichs und der Art, wie es erobert wurde, und mit den Waffen behauptet werden mußte, oft unvermeidlich war. Als ein großes Culturband der Völker betrachtete er auch den Handel, und gab weise Vorschriften deswegen, wie er auch durch einen Canal in Franken, Ncdnitz und Altmühl, also Main und Donau, demnach Nordsee und schwarzes Meer, miteinander verbinden wollte. — Auch im Aeußeren kündigte er durch majestätische Größe den Ersten so vieler Völker an, und merkwürdig, wie er gelebt, wurde er nach seinem Tode am 26. Jan. 814 zu Achen begraben; im vollen Kaiserschmuck, auf gold- nem Stuhle sitzend, mit der goldnen Pilgertasche um die Hüfte, mit der Krone auf dem Haupt, das heilige Eoangelium auf seinem Schooß. Aber seine Nachfolger (die Karolinger) glichen ihm wenig. Ludwig der Fromme, Karls Sohn, zerfiel mit seinen Söhnen, die ihn sogar bekriegten, gefangen nah« men und beschimpften, und diese bekämpften sich nach des Vaters Tode (640) selbst, bis sie 843- endlich zu Verdun einen berühmten Vertrag abgeschlossen, dem zufolge vom Frankenreiche Karl der Kahle' den weft- lichen Theil bis zur Maas und Schelde, Rhone und Saone (von nun an Frankreich); Lothar, der älteste, den Kaiserttte! und Italien nebst einem Striche Landes zwischen jenen 4 Flüssen links und dem Rheine rechts

6. Fortbildungsschulkunde - S. 134

1903 - Dresden : Schultze
Ii. Spezieller Teil. m c) durch Inzucht (männliche und weibliche Tiere entstammen derselben Kreuzung); ck) durch Verwandtschaftszucht (männliche und weibliche Tiere entstammen derselben Familie). 6. Durch die Verwandtschaftszucht können Tiere ausarten, d. h. sie werden zart, schwächlich und wenig widerstandsfähig. (Dieses Ausarten entsteht auch durch versetzen der Tiere in eine andere Gegend mit anderem Klima und anderen Lebens- bedingungen.) 9- Ausgeartete Schläge werden aufgefrischt, indem man zur Zucht wieder einmal Tiere derselben Rasse aus der ursprünglichen bseimat benutzt. (0. Die durch Zucht erzeugten Rassen heißen Kulturrassen, im Gegensatz zu den natürlichen Rassen, die durch bestimmtes Klima, unveränderte Lebensbedingungen und eine gewisse, sich nicht fortentwickelnde Wirtschaftsweise entstanden sind; außerdem gibt es noch unreine Rassen oder rasselose Tiere. Es wird nochmals ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß diese Sätze nicht etwa der Reihe nach entwickelt werden sollen, sondern bei Be- sprechung der Ernährung und Pflege der Tiere und der heimischen Vieh- zucht als Systemjatze gewonnen werden sollen. Diese Besprechung ist am besten in der weise vorzunehmen, daß inan die Jahresarbeit des Land- mannes nach dieser Richtung überblickt. Dabei bietet sich auch reichlich Gelegenheit zu Wiederholungen der früheren Stoffe (Ernährung der Tiere, Dünger rc.), so daß die Schüler am Schlüsse der Schulzeit einen Gesamt- überblick über die Tätigkeit eines rationell arbeitenden Landwirtes erhalten. In Gegenden, in denen eigentliche Viehzucht nicht getrieben, sondern das Vieh nur gehalten wird, um den Ertrag des Gutes durch Dünger- gewinnung, Rlilch- und Fleischverwertung nutzbarer zu gestalten, muß man sich freilich mit der Besprechung der Wartung, Pflege und Ernährung der Tiere im allgemeinen begnügen, jedoch ist es angebracht, auch in diesen Gegenden die Schüler aus die großen Vorteile einer rationellen Viehzucht hinzuweisen und die Sätze s, 2, 3, % 5 und (0 mit ihnen zu besprechen. Lehrmittel. \. Ruesf, Tafeln zur Darstellung der Pferderassen und der Rinder- rassen. 2. v. Washington, Landwirtschaftliche Tafeln. 3. Landwirtschaftliches Maschinenwesen ((0 Tafeln). % Lehmann, Kulturhistorische Tafeln (Germanisches Gehöft).

7. Fortbildungsschulkunde - S. 131

1903 - Dresden : Schultze
I. Methodik der einzelnen Unterrichtsfächer. \ö\ o. Landwirtschaftliche Alassen. Von den Personen, die hier in Frage kommen, sind zu besprechen die Herrschaft, die Knechte und Rkägde, die Jungen, event, auch landwirt- schaftliche Beamte: Inspektor, Verwalter ic. Der Arbeitsplatz ist für die Angehörigen dieser Klassen der Stall, die Scheune, das Feld. Ls ist demnach einzugehen auf die Linrichtung und die Größenverhältnisse von Stall und Scheune, bei ersterem auch aus Zust- und Lichtverhältnisse. Umfangreicher muß sich hier die Besprechung des 3. Arbeitsgebietes, des Feldes, gestalten. Ls ist hierbei von der Lntstehung der Ackerkrume und des Untergrundes, sowie von den hauptsächlichsten Bestandteilen des Lrdbodens (Sand, Ton, Kalk, fjumus, Wasser, Lust) und ihren Ligenschaften zu sprechen, vom werte der verschiedenen Bodenarten, von den in dem Boden enthaltenen Nährsalzen und deren wert für einzelne Kulturpflanzen, von der Düngung u. dergl. m. Die Besprechung des Arbeitsmaterials ist in diesen Klassen teils Botanik, teils Zoologie. Ls sind in ähnlicher weise, wie in den Gärtnerklassen, die Getreidearten, die Kartoffeln, der Klee, Raps, Rüben, Kraut, Gbstbäume u. s. w. zu be- sprechen, und zwar sind die Stoffe je nach den örtlichen Verhältnissen zu wählen. Lateinische Bezeichnungen sind in diesen Klassen natürlich zu ver- meiden. von den Tieren kommen zur Behandlung: Rind, Pferd, Schaf, Schwein, Ziege. Jedoch muß auch hier wieder hervorgehoben werden, daß es sich dabei nicht etwa um eine trockene Beschreibung der betreffenden Tiere handelt, wie sie vielleicht nach Lübenscher Methode seligen Angedenkens noch hier und da in mancher Volksschule anzutreffen ist, sondern um Physio- logie und Biologie der betreffenden Tiergattungen, damit der Schüler die Bedingungen für die Lrnährung und Zucht derselben kennen lernt, ferner um Vorführung der wichtigsten Zuchtrassen, deren Vorzüge und Nachteile, um Vermittelung von Kenntnissen der häufigsten Krankheiten u. s. w. von den Werkzeugen sind zu besprechen: Sichel und Sense, Spaten und pflüge, Lgge, walze, Göpel, Reinigungsmaschine, Dreschmaschine. Die Arbeit des Landwirtes ferner gliedert sich in Feld-, event, auch Gartenwirtschaft und Tierzucht. Ls empfiehlt sich, das erste dieser beiden Gebiete auf der 2., das andere auf der 3. Stufe zu behandeln, da das letztere eine Wiederholung der behandelten Gebiete und eine Anwendung der erlangten Kenntnisse zuläßt, das erste Gebiet aber durch Besprechung der Bodenarten und der wichtigsten Kulturarbeiten genügend vorbereitet ist. Um das Verständnis für die Bodenarbeiten in besonders anschaulicher weise anzubahnen, ist zunächst die Urbarmachung irgend eines in der Heimat 9*

8. Fortbildungsschulkunde - S. 133

1903 - Dresden : Schultze
Methodik der einzelnen Unterrichtsfächer. (35 3. Man kann Tiere entweder nur zu einem Gebrauchs- zwecke züchten, oder zu verschiedenen Gebrauchszwecken. Im ersteren Falle kann das höchste Maß der Leistungsfähigkeit für den einen Zweck erreicht werden (Rennpferde), im letzteren Falle kann die Zucht wirtschaftlich rentabler sein (Schaf als Er- zeuger von wolle und Fleisch, wenn die wolle niedrig im Preise ist). ch Die Tierzucht erreicht ihren Zweck infolge der Ver- erbung, d. i. diejenige Eigenschaft der Tiere, nach welcher gewisse Körperformen und Anlagen des Vater- und Muttertieres auf die Nachkommenschaft übergehen. 5. Die Zuchttiere sind deshalb sorgfältig auszuwählen, sie müssen alle die Eigenschaften in möglichst hohem Maße haben, die durch die Zucht erhalten oder erhöht werden sollen (die be- treffenden Points, das sind diejenigen Körperteile, welche für die Beurteilung der Brauchbarkeit für die heimische Zucht maßgebend sind, müssen an dieser Stelle besprochen werden). 6. Bei der Auswahl der Zuchttiere ist ferner zu sehen u) auf ihre Feinheit (zarter Knochenbau, dünne, weiche bsaut, spärliche Behaarung, kleiner Kopf, kurze Glieder), besonders, wenn man Milch- und Fleischvieh züchtet; b) auf ihre Abstammung (edle Rasse); c) auf ihre Frühreife (Parallelogrammform), die dadurch erzeugt wird, daß nicht nur das Muttertier aufs reichlichste und beste ernährt, sondern auch das Junge, sobald es selb- ständig frißt, in gleicher Weise gefüttert wird; 6) auf ihre Futterverwertung, das ist die Eigenschaft des Tieres, das Futter, das es erhält, wirtschaftlich nutzbar zu machen (das Tier darf das Futter nicht bloß zu seiner Er- haltung verwenden, sondern auch zur Erzeugung von Fleisch, Fett, Milch u. s. w.). Gute Futterverwerter sind jedoch nur dann empfehlenswert, wenn man bei der Ernährung der Tiere nicht zum großen Teile auf Futter angewiesen ist, das nur geringen Nährwert besitzt (Stroh). 7. Die Aufgabe der Tierzucht wird erreicht a) durch Reinzucht (männliches und weibliches Tier von der- selben Rasse); t>) durch Kreuzung (beide Tiere von verschiedenen Rassen);

9. Fortbildungsschulkunde - S. 132

1903 - Dresden : Schultze
\32 n. Spezieller Teil. häufigen Bodens (Wald-, Geröll-, Sand-, Heide-, Moor-, Sumpfboden) zu besprechen, und zwar a) das Entfernen der für das Gedeihen und die Ausbreitung der Kulturpflanzen vorhandenen Hindernisse (Abbrennen, Roden, Rajolen, Trainieren u. s. w.); d) das Schaffen einer für die Bodenkultur brauchbaren Ackerkrume (Bodenmengung, Bodenbearbeiümg, Düngung). hierauf ist die regelmäßige Bestellung des Feldes zu besprechen: Wesen und Bedeutung des pflügens, Eggens und Walzens, die Bodenmelioration durch Entwässerung (s. o.), Bewässerung, Tieskultur und Bodenmengung (s. o.), die Bereicherung des Bodens durch Düngung (Stalldünger, künstlicher Dünger, Gründüngung), die Fruchtsolge (Dreiselder- und Fruchtwechsel- wirtschaft), die Krankheiten der Kulturpflanzen, die Unkräuter, die Acker- schädlinge. Wenn es irgend möglich ist, so muß sich hieran noch eine kurze Besprechung des Obstbaues anschließen: die volkswirtschaftliche Bedeutung desselben, die Saatbeete, pflanzschulen und Obstgärten, der Baumschnitt, Spalierobst, die Gbstarten und deren Kulturbedürfnisse, die Veredelung der Obstbäume, die Krankheiten der Gbstbäume. Betreffs der gesetzlichen Bestimmungen, die in diesen Klassen zur Besprechung zu kommen haben, wird einesteils auf das bei den Gärtner- klassen Gesagte, andernteils auf den Normallehrplan verwiesen. Auf der Anwendungsstufe kommt nun, wie schon erwähnt, das Gebiet der Tierzucht zur Behandlung, jedoch nicht etwa in der Form, daß die Probleme der Tierzucht wissenschaftlich erörtert und die Gesetze daraus abgeleitet werden, sondern nur in der weise, daß an gewissen Beispielen aus der heimischen Tierzucht die wichtigsten für die Tierzucht maßgebenden Sätze und Gesichtspunkte entwickelt und dabei Streiflichter auf andere am Orte nicht heimische Zuchten geworfen werden. Bei dieser Gelegenheit sind folgende allgemeine Sätze zu gewinnen: s. Ausgabe der Tierzucht ist, Tiere zu züchten, welche für ge- wisse Zwecke das größte Rkaß von Leistungsfähigkeit besitzen. 2. Gezüchtet werden Pferde, Rinder, Schafe, Schweine, und zwar soll durch die Zucht die höchste Leistungsfähigkeit beim Pferd als Arbeitstier (Zug-, Rennpferde), beim Rind als Erzeuger von Rlilch, Fleisch und Fett und als Arbeitstier, beim Schaf als Erzeuger von Wolle, Fleisch und Fett, beim Schwein als Erzeuger von Fleisch und Fett hervorgebracht werden (event, auch Geflügel- zucht berühren!).

10. Fortbildungsschulkunde - S. 198

1903 - Dresden : Schultze
*98 Ii. Spezieller Teil. für den Viehstand, für Feldfrüchte u. f. w. sich nötig gemacht haben, und welcher Quelle die Einnahmen entstammen. Deshalb müßten alle Ein- nahmen und Ausgaben aus dem Kassabuch noch auf besondere Konten übertragen werden, wenn man nicht diese mit dem Kassabuche sofort ver- einigen will, und demselben dann folgende Gestalt gibt:*) Datuni. Vorfälle. Ein- nahme. J 4. Aus- J 4. Konto der Bodenerträge. Viehstands- Konto, Wirt- schafts- unkosten- tyaushal- unkosten- privat- Konto. Ein- nahme. -F- 4. Aus- Jio 3). Ein- nahme. J 4 Aus- jfb 3). Jeder Vorfall ist nun sofort sowohl als Einnahme bezw. Ausgabe, als auch in das entsprechende der 6 Konten einzutragen. Allmonatlich sind die Seiten abzuschließen, und der Einnahme- bezw. Ausgabeüberschuß, sowie die Seitenbeträge sämtlicher Konten sind auf der nächsten Seite vor- zutragen. von ganz besonderer Wichtigkeit ist für den Landwirt noch die Über- wachung sämtlicher Einzelerträge. Zu diesem Zwecke sind wirtschafts- r eg ist er anzulegen, die den Eingang und Ausgang genau erkennen lassen. Sie bilden das Hauptbuch des Landwirtes. Für jede Feld- und Gartenfrucht, also für Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Kartoffeln, (Düst, Gemüse, ferner für Butter, Milch, Eier, Käse ist je eine Seite dieses Hauptbuches zu reservieren, welche nach dem Vorgänge von Fecht und Gffhauß (s. Literatur!) am praktischsten folgende Einrichtung aufweist: *) von den beiden Formularen stellt das obere die linke, das untere die rechte Seite des Kaffabuches dar.
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