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1. Im neuen Deutschen Reich - S. 1

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
sf /V ^ v 1 ^ ßrir rnat,0na'e ^cworschung »raunschv/e.g ^Ujtixjchbib]i0thek '' ^0^6/ \mmtt I. Der Kulturkampf. V Die „Unfehlbarkeitserklarung" der Papstes vom *8. Iuli 1870.1 Das vierte Hauptstück der Constitutio de ecclesia: vom unfehlbaren Lehramt des römischen Papstes wurde mit 531 von 533 Stimmen in folgender Fassung angenommen: Indem mir an der vom Hnbeginn des christlichen Glaubens überkommenen Überlieferung treu festhalten, lehren wir, mit Zustimmung des hl. Konzils, zur Ehre Gottes unseres Heilandes, zur (Erhöhung der katholischen Religion und zum Heile der christlichen Völker, und erklären es als einen von Gott geoffenbarten Glaubenssatz: daß der römische Papst, wenn er von seinem Lehrstuhle aus (ex cathedra) spricht, das heißt, wenn er in Ausübung feines Hmtes als Hirt und Lehrer aller Christen, kraft seiner höchsten apostolischen Gewalt, eine von der gesamten Kirche festzuhaltende, den Glauben oder die Sitten betreffende Lehre entscheidet, vermöge des göttlichen, im heiligen Petrus ihm verheißenen Beistandes jene Unfehlbarkeit besitzt, mit welcher der göttliche Erlöser seine Kirche in (Entscheidung einer den Glauben oder die Sitten betreffenden Lehre ausgestattet wissen wollte, und daß daher solche (Entscheidungen des römischen Papstes aus sich selbst, nicht aber erst durch die Zustimmung der Kirche, unabänderlich sind. So aber jemand dieser Unserer Entscheidung, was Gott verhüte, zu widersprechen wagen sollte: der sei im Banne. 2. Die „Döllingersche" Gegenerklärung? tdir sind der Überzeugung, daß ein längeres Schweigen gegenüber den infolge der Mehrheitsbeschlüsse der vatikanischen Bischofsversammlung vom 18. Juli 1870, durch die Bulle „Pastor aeternus“ kundgemachten päpstlichen Dekreten weder uns ziemt, noch zum Nutzen der Kirche gereichen kann. . . . Durch die Erklärung, daß alle an die ganze Kirche gerichteten doktrinellen Rusfprüche der Päpste unfehlbar feien, werden auch jene kirchenpolitischen Sätze und ftusfprüche älterer und neuerer päpstlicher Erlasse für unfehlbare Glaubensnormen erklärt, welche die Unterwerfung der Staaten, Völker und Fürsten unter die Gewalt der 1 Hahn, Geschichte des Kulturkampfes in Preußen in Aktenstücken. Berlin 1881 ^ S* 33. 8 Hahn, Fürst Bismarck Ii, S. 393f. — Diese (Erklärung ist außer dem Erst-Unterzeichner, dem Münchner Professor von Döllinger, noch von 20 katholischen Gelehrten, meist Professoren der Theologie, des Kirchenrechtes und der Philosophie unterzeichnet. (Quellettfammlung 1,16: Vrandenburg-Nühlmann, 3m neuen Deutschen Reich j

2. Im neuen Deutschen Reich - S. 11

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Antwort Wilhelms I. — Hllofution Leos Xiii. 11 Beruf gegen die Diener einer Kirche zu erfüllen habe, von der Ich annehme, daß sie nicht minder, wie die evangelische Kirche, das Gebot des Gehorsams gegen die weltliche Obrigkeit als einen Ausfluß des uns geoffenbarten göttlichen Willens erkennt. Zu Itieinem Bedauern verleugnen viele der (Eurer Heiligkeit unterworfenen Geistlichen in Preußen die christliche Lehre in dieser Richtung und setzen Meine Regierung in die Notwendigkeit, gestützt auf die große Mehrzahl Meiner treuen katholischen und evangelischen Untertanen, die Befolgung der Landesgesetze durch weltliche Mittel zu erzwingen. Ich gebe Mich gern der Hoffnung hin, daß (Eure Heiligkeit, .wenn von der wahren Lage der Dinge unterrichtet, Ihre Autorität werden anwenden wollen, um der unter bedauerlicher (Entstellung der Wahrheit und unter Mißbrauch des priesterlichen Ansehens betriebenen Agitation ein Ende zu machen. Die Religion Jesu Christi hat, wie Ich (Eurer Heiligkeit vor Gott bezeuge, mit diesen Umtrieben nichts zu tun, auch nicht die Wahrheit, zu deren von (Eurer Heiligkeit angerufenem Panier Ich Mich rückhaltlos bekenne. Noch eine Äußerung in dem Schreiben (Eurer Heiligkeit kann ich nicht ohne Widerspruch übergehen, wenn sie auch nicht auf irrigen Berichterstattungen, sondern auf (Eurer Heiligkeit Glauben beruht, die Äußerung nämlich, daß jeder, der die Taufe empfangen hat, dem Papste angehöre. Der evangelische Glaube, zu dem Ich Mich, wie (Eurer Heiligkeit bekannt sein muß, gleich Meinen vorfahren und mit der Mehrheit Meiner Untertanen bekenne, gestattet uns nicht, in dem Verhältnis zu Gott einen anderen Vermittler als unseren Herrn Jesum Christum anzunehmen. Diese Verschiedenheit des Glaubens hält Mich nicht ab, mit denen, welche den unseren nicht teilen, in Frieden zu leben und Eurer Heiligkeit den Ausdruck Meiner persönlichen (Ergebenheit und Verehrung darzubringen. Wilhelm? 8. Allokution Leos Xiii. vom 23. Mai 1887 über die Beendigung der Kulturfampfes.2 „Ehrwürdige Brüder! wir wollen die heutigen (Ernennungen zur (Ergänzung der Reihen der Bischöfe und (Eueres erhabenen Kollegs nicht eher vollziehen, als bis wir 1 Nach Ittajunfe (S. 380f.) soll ein Antwortschreiben von Pius ergangen fein, das jedoch nicht veröffentlicht worden ist, weder von Bismarck noch von der Kurie. 8 Ittajunfe, (Beschichte des Kulturfampfes, S. 675. — Dgl. die Rebe Bismarcks vorn 21. April 1887 bei der Beratung der fünften der „Novellen", die feit 1880 die Kulturkampfgesetzgebung allmählich abbauen sollten. (Ein vergleich mit der Rebe vom 10. März 1875 ist sehr lockend, ebenso mit der Darstellung in den „Gedanken und (Erinnerungen" Ii, S. 150—168.

3. Im neuen Deutschen Reich - S. 2

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 I. Der Kulturkampf Päpste auch in weltlichen Dingen lehren, welche über Duldung Andersgläubiger und Standesrechte des Klerus Grundsätze aufstellen, die der heutigen Ordnung der Gesellschaft widersprechen, hiermit wird das friedliche Einvernehmen zwischen Kirche und Staat, zwischen Klerus und Laien, zwischen Katholiken und Andersgläubigen für die Zukunft ausgeschlossen. angesichts der Verwirrung, welche durch diese neuen lehren in der Kirche jetzt schon eingetreten ist und sich in der Zukunft voraussichtlich noch steigern wird, setzen wir in jene Bischöfe, welche diesen Lehren entgegengetreten sind und durch ihre Haltung auf der Versammlung den Dank der katholischen Welt verdient haben, das vertrauen und richten zugleich an sie die Bitte: daß sie in gerechter Würdigung der Xtot der Kirche und der Bedrängnis der Gewissen auf das baldige Zustandekommen eines wahren, freien und daher nicht in Italien, sondern Mesfeit der Hipen abzuhaltenden ökumenischen Konzils mit den ihnen zu Gebote stehenden Mitteln hinwirken mögen. 3. Adresse katholischer Abgeordneter an Kaiser Wilhelm I. in Versailles um Wiederherstellung der Kirchenstaates (l8.Zebruar {Sil).1 Ew. Kaisers, und Königl. Majestät nahen in (Ehrfurcht die unterzeichneten Mitglieder des Hauses der abgeordneten, um allerhöchsteren aufmerksamfeit auf die bedrängte Lage des heiligen Vaters und der ganzen katholischen Kirche zu richten. Die siegreiche abmehr der vereinten deutschen Stämme gegen französische aggressionen sahen wir in Mißachtung alles Rechtes von einer fremden Macht benutzt, um den Katholiken unerträgliche Gewalt und den beleidigendsten hohn anzutun. Rom, ihr Rom, der letzte Rest des Kirchenstaates, ist okkupiert, der Papst seiner weltlichen Herrschaft beraubt, die älteste der legitimen Mächte der Christenheit vernichtet. ... allergnädigster Herr! Für das Papsttum gibt es keine andere Unabhängigkeit als die Souveränität; nur in ihr (ist feine würde vollkommen gesichert. (Ein entthronter Papst ist immer ein gefangener oder ein verbannter Papst, was keiner Macht gleichgültig sein kann, müßte folgen. Die Gewissensfreiheit der Katholiken, von der souveränen Freiheit des Papstes zuletzt getragen, wäre geknechtet mit der tödlichen Verletzung ihres Rechtes, jede autorität in ihren Grundfesten erschüttert. . . . Möge es ailerhöchstdemfelben gefallen, als eine der ersten Taten kaiserlicher Weisheit und Gerechtigkeit den großen aft der Wiederherstellung ihres Rechtes und ihrer Freiheit zu vollziehen. Möge der neue Friedenstag die notwendige Wiederaufrichtung der weltlichen Herrschaft des römischen Stuhles bringen, zu welcher auf dem Kongreß zu Wien Ew. Majestät hochseliger Vater, König Friedrich Wilhelm Iii. glorreichen 5lndenkens, so hervorragend mitgewirkt. Der 1 Hahn, Geschichte des Kulturkampfes, S. 41 f.

4. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. uncounted

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Verlag von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin Quellensammlung zur deutschen Geschichte Herausgegeben von Erich Brandenburg und Gerhard Seeliger Die Sammlung soll in erster Linie pädagogischen, in zweiter Linie wissenschaftlichen Zwecken dienen. In jedem Bändchen wird das für die erschöpfende seminaristische Behandlung eines bestimmten Problems erforderliche Material von deutschen Hochschullehrern zugänglich gemacht. Einmal gilt es die Quellen für die historische Erörterung jener Fragen zu sammeln, die in den historischen Seminaren der deutschen Universitäten behandelt zu werden pflegen. Dann aber soll auch die Besprechung solcher Probleme ermöglicht werden, die bisher wegen der Verstreutheit des Materials in den historischen Übungen an den Universitäten nicht erörtert werden konnten. Quellen zur Geschichte der Entstehung des Kirchenstaates. Von Johannes Haller. Doppel-Heft. 1907. M. 3.60. Quellen zur Geschichte der deutschen Königswahl und des Kurfürstenkollegs. Von Mario Krammer. I. Zur Entwicklung der Königswahl vom 10. bis zum 13. Jahrhundert. 1911. M. 1.80. Ii. Königswahl u. Kurfürstenkolleg von Rud. von Habsburg bis zur Gold. Bulle. 1912. M. 2.20. Quellen zur Geschichte des Investiturstreites. Von Ernst Bernheim. I. Zur Geschichte Gregors Vii. und Heinrichs Iv. 2. Auflage. 1913. M. 1.50. Ii. Zur Geschichte des Wormser Konkordats. 1907. M. 1.20. Quellen zur Geschichte der ostdeutschen Kolonisation im 12.—14. Jahrhundert. Von Rudolf Kötzschke. 1912. M. 2.— Die politischen Testamente der Hohenzollern nebst ergänzenden Aktenstücken. Von Georg Küntzel und Martin Haß. I. Die Hofordnung Joachims Ii. Die politischen Testamente des Großen Kurfürsten von 1667 und Friedrich Wilhelms I. von 1722. 1911. M. 1.60. Ii. Friedrich der Große. Das politische Testament von 1752 nebst Ergänzungen. — Friedrich Wilhelm Iii. „Gedanken über die Regierungskunst“ von 1796/97. Denkschrift über das preußische Heerwesen vom November 1797. Generalinstruktion für die Kommission der Finanzen vom 19. Februar 1798. 1911. M. 2.20. Briefe, Aktenstücke und Regesten zur Geschichte der hohenzollernschen Thronkandidatur in Spanien (1866 -1870). Von R. Fester. I. Bis zum 6. Juli 1870. 1913. M. 2.20. Ii. Die Emser Verhandlungen und die Nachspiele der Kandidatur. 1913. M. 2.20. Briefe und Aktenstücke zur Geschichte der Gründung des Deutschen Reiches (1870/71). Von Erich Brandenburg. I. Vorverhandlungen. 1910. M. 1.80. — Ii. Hauptverhandlungen in Versailles. 1910. M.2.— Die deutschen Parteiprogramme. Von F. Salomon. Je M. 1.80. I. Von 1845-1871. 2. Aufl. 1912. M. 1.80. - Ii. Von 1871-1912. 2. Aufl. 1912. M. 1.80. Marsilius von Padua, Defensor Pacis. Von R. Scholz. 1914. M. 2.20. Quellen zur Geschichte der mittelalterlichen Geschichtschreibung. Von F. Vigner und F. Kern. I. Geschichtschreiber des früheren Mittelalters. (Von Eusebius bis Regino von Prüm.) Von Fr. Kern. [In Vorbereitung.] Ii. Deutsche Geschichtschreiber der Kaiserzeit. Von F. Vigener. 1914. M. 2.40.

5. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 165

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Kampf zwischen weltlicher und geistlicher Gewalt 165 festen (Ergebnissen gelangen, danach ihre Beurteilung durch die moderne Geschichtschreibung anschließen, wichtig sind die Bundesgenossenschaften: der Episkopat mit dem König (vgl. auch die Szene in der peters-kirche zu Rom am 12. Februar 1111), die Laienfürsten mit dem Papste- warum? Noch mehr als auf der Unterstufe sollte die Frage des relativen Rechtes beider Parteien unbefangen und ohne konfessionelle Voreingenommenheit geprüft werden, wie es sich aus dem Doppelcharakter der Bischöfe als Kirchenbeamte und Reichsbeamte ergibt und wie es das Wormser Kompromiß anerkannt hat. Die Hauptquellenstelle für die Konkordatsbestimmungen, die päpstliche Urkunde vom 23. September 11221, sollte in ihrer lakonischen Kürze zur Interpretation vorgelegt werden (diktieren!). Huf die heikle Frage, ob das Konkordat nur für die Regierung Heinrichs V. oder für immer gemeint war, läßt sich der Unterricht wohl besser nicht ein; wohl aber muß er feststellen, daß und unter welchen Umständen es nach kaum einem Jahrhundert durch die Zugeständnisse (Dttos Iv. und Friedrichs Ii. tatsächlich aufgehoben worden ist2, und welche Bedeutung dieser verzicht für die deutsche Verfassungsgeschichte hat. Sehr interessant, schon weil für die Schüler etwas völlig Neues, ist es, wenn die unserem Inoestiturstreit entsprechenden Kämpfe der Päpste mit der französischen und englischen Krone (Thomas Becket!) und die Regelung, die in diesen Ländern erfolgt ist, zum vergleich herangezogen werden. c) Der Suprematsstreit. Damit wird der Gegenstand bis ins spätere Mittelalter hinein verfolgt und die Regierung Albrechts I. und Ludwigs des Baiern, über die man auf der Unterstufe flüchtig hinweggeeilt ist, mit wertvollem Inhalt gefüllt. Rls Parallele dient wieder der Streit Bonifatius’ Viii. mit Philipp Iv. von Frankreich, ein Thema, das man gleich bis zur Begründung des Gallikanismus weiterverfolgen kann, um dann bei Ludwig Xiv. oder der Kirchenpolitik der Revolution und Napoleons eine Anknüpfung zu haben. 1 3u finden bei Bernheim, Quellen zur Geschichte des Investiturstreites Ii S. 58, und bei v. Weißembach, Qjuellenfammlung zur (Beschichte des Inittelalters und der Neuzeit I S. 151; deutsch in der Teubnerschen „ (Quellens ammlung für den geschichtlichen Unterricht an höheren Schulen" Ii 33 (Kurze, Der Streit zwischen Kaisertum und Papsttum) S. 8 und bei ventzer, Duellenstellen zur Der« fassungsgeschichte des deutschen Inittelalters S. 18. 2 Das Privileg Ottos Iv. vom 22. März 1209 bei v. Iveißembach 1 S. 187, deutsch bei Dentzer S. 23. Die Goldene Bulle von (Eger vom 12. Juli 1213 bei Bernbeim Ii S. 84 und deutsch bei Kurze S. 19.

6. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 164

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
164 Das Ttcittelalter ihre Entfremdung vom Deutschen Reiche, die Geschichte Österreichs oder Burgunds im Tmittetalter1 u.a. von allen Problemen des mittelalterlichen Lebens ist dasjenige, das, aus der Perspektive der Gegenwart geschaut, weitaus am schärfsten hervortritt und die mittelalterliche Geschichte fast zu beherrschen scheint, das des Verhältnisses von Staat und Kirche, das sich bei genauerer Betrachtung wieder in eine Reihe von Sonderproblemen auflöst. Bei ihrer (Erörterung auf der Oberstufe kommt es uns zugute, daß es hier einen kirchengeschichtlichen Unterricht gibt, der in Sachsen mit dem weltgeschichtlichen etwa parallel läuft, in Preußen ihm voraneilt. Dies ermöglicht eine Teilung der Hrbeit und (Entlastung des Geschichtslehrers in der weise, wie sie K. heussi vorgeschlagen hat2; gleichzeitig auch eine Bezugnahme auf die Ergebnisse des kirchengeschichtlichen Unterrichts, die manche sonst nötige (Erläuterung überflüssig macht. Da beide Fächer wohl nur ausnahmsweise in derselben Hand liegen, sollte der Historiker nicht versäumen, sich mit seinem theologischen Kollegen über Stoffverteilung u. dgl. stets ins (Einvernehmen zu setzen. 11. Den Kampf des Imperiums mit dem Sacerdotium kann man in drei Hauptabschnitte gliedern: a) Das Verhältnis von Staat und Kirche vor dem Investiturstreit in seinen wechselnden Gestaltungen, bald Staatsallmacht (Kart der Große, zeitweilig Gtto I. und Heinrich Iii.), bald Kirchenprimat (Nikolaus I. und Lothar Ii. von Lothringen), bald der Staat von der Kirche unterstützt (Konrad I.), häufiger das umgekehrte Verhältnis. b) Der Investiturstreit. Über das Verfahren bei Besetzung der Bischofsstühle vor dessen Rusbruch muß Klarheit geschaffen werden; wie ganz neuerdings gezeigt worden ist3, war nicht einfach königliche (Ernennung üblich, die vielmehr auch damals schon als unkanonisch galt, sondern Wahl, wennschon oft nur Scheinwahl, mit folgender königlicher Bestätigung. Die Vorgänge und äußeren Ereignisse des eigentlichen Investiturstreits lassen sich repetendo erledigen; über die Kanossaepisode läßt sich durch eine elementare (Huellenuntersuchung zu 1 Letzteres ganz neuerdings monographisch behandelt: Hofmeister, Deutschland und Burgund im Inittelalter. Leipzig 1914. 2 Karl Heussi, Geschichts- und Religionsunterricht auf der Oberstufe höherer Lehranstalten, in „Vergangenheit u. Gegenwart" I (1911) S. 36 ff. * Weise, Königtum und Bischofswahl im fränkischen und Deutschen Reich vor dem Investiturstreit. Berlin 1912.

7. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 14

1888 - Leipzig : Teubner
1077 Heinrich It. in Canofsa; Gregor Tii. 1099 Der erste Kreuzzug; Gottfried von Bouillon. 1122 Heinrich V. beendet den Jnvestitnrstreit durch das Wormser Konkordat. 1134 Lothar der Sachse belehnt Albrecht den Bren mit der Nordmark. 11381254 Hohenstaufische Kaiser. 11471149 Zweiter Kreuzzug; Konrad Iii. 1162 Friedrich Barbarossa zerstrt Mailand. 1176 Friedrich Barbarossa bei Legnano geschlagen. 1180 Heinrich der Lwe gechtet. Sachsen zerstckelt; Bayern an die Wittelsbacher. 1190 Dritter Kreuzzug; Barbarossa f. Sultan Saladin. Heinrich Vi. Philipp von Schwaben und Otto Iv. von Braunschweig Gegenkaiser. 12151250 Friedrich Ii. 1228 Der fnfte Kreuzzug. 12501254 Konrad Iv. 1254-1273 Interregnum. 1268 Hinrichtung Konradins. 3. Periode. Von Rudolf von Habsburg 1278 Rudolf von Habsburg besiegt Ottokar von Bhmen auf dem Marchfelde. 1308 Heinrich Vii., der erste Luxemburger. 1322 Friedrich der Schne v. Ostreich wird von Ludwig dem Bayer bei Mhldorf geschlagen. 1338 Kurverein zu Rense. 1356 Karl It. von Bhmen giebt das Reichsgesetz der goldenen Bulle. um 1370 Blte der Hansa (Lbeck) und "des deutschen Ordens in Preußen (Marienburg). 1415 Hu auf dem Konstanzer Konzil verbrannt. Sigismund.

8. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 88

1888 - Leipzig : Teubner
88 - Barben und legt den Grunb zum Kirchenstaat (die Pipinsche Schenkung). So war das frnkische Knigtum mit dem rmischen Stuhle in unmittelbare Verbinbuug getreten; der Abschlu biefer Ver-binbung kommt erst spter (achte baraitfl). 97. Zu derselben Zeit hatte das Christentum im eigentlichen Dentschlanb Wurzel gefat. Winfried, spter Bonifatius, ist der Apostel der Deutschen. Er ist der letzte und grte der angel-schsischen Mnche, die als Glaubensboten nach Deutschland gingen (die Angelsachsen waren unmittelbar von Rom aus durch Gregor den Groen bekehrt um 600). Bouifaeius predigte unter dem Schutze Karl Martells in Friesland, dann in Hessen und Thringen (die Donarseiche bei Geismar); grndete Bistmer und Klster (Fnlba) und machte die deutsche Kirche abhngig von Rom. Er wrbe Erzbischos von Mainz und erlitt als Greis den Mr-tyrertod bei den Friesen 755. Das Mnchtum war in gypten entstanden; 529 hatte der heilige Benedikt (von Nursia) das Kloster Monte Casino bei Neapel gegrndet. Die drei Gelbde der Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams; neben den reli-gisen bungen Handwerk und Landbau, Jugendunterricht, Armen-und Krankenpflege, Beschftigung mit den Wissenschaften. Karl der Groe 768 814. 98. Karl, Pipins Sohn, seit seines Bruders Tode Alleinherrscher, unternimmt zum Schutz des Papstes einen Feldzg gegen die Langobarden, entsetzt den König Desiderins, dessen Tochter, seine Gemahlin, er verstoen hatte; Krnung mit der eisernen lom-bardischen Krone (heute im Dom zu Monza) 774.*) Welche von den in der Vlkerwanderung gegrnbeten germanischen Reichen sind untergegangen? welche bestehen in diesem Zeitpunkte (774) noch? Eine der Lebensaufgaben Karls ist die Unterwerfung und gewaltsame Bekehrung der Sachsen gewesen; die Kriege ziehen sich durch 30 Jahre hin (772 803). Zerstrung der Jnuinsul.*) Ein frnkisches Heer wird am Sntel niebergernacht; beshalb Ent-hanptuug von 4500 (!) Sachsen an der Aller. Furchtbarer Auf-stand unter Wittekinds Fhrung; Karl siegt. Wittekind lt sich taufen;*) Bistmer z. B. in Bremen, Osnabrck, Mnster. *) Rethels Fresken aus der Geschichte Karls des Gr. im Rathaussaal zu Aachen.

9. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 95

1888 - Leipzig : Teubner
95 - Beginn des Kampfes; erst nach fnf Jahren wird er im Dom zu Speier beigesetzt (weswegen?). Heinrich V., ein entschlossener Fürst, setzte den Streit gegen . 111. das Papsttum fort; derselbe wurde 1122 durch das Worms er Konkordat vorlufig beendet: Freie Wahl der Bischfe und bte (durch wen?), die der König berwacht. Der König belehnt mit dem Scepter (wofr ist das ein Sinnbild?); hinterher folgt die kirchliche Weihe durch berreichung von Ring und Stab. Mit Heinrich V. stirbt das frnkische Kaiserhaus aus 1125. Schon sein Nachfolger Lothar von Sachsen (11251137) verzichtet auf jene Vorrechte: es findet keine berwachung mehr statt; die knigliche Belehnuug folgt der kirchlichen Weihe. 2 Die Kreuzige und das Zeitalter der Hohenstaufen. 1096-1254. Der erste Kreuzzug. In das Ende der Regierung Heinrichs Iv., in eine Zeit, wo . 112. das Papsttum den ersten Sieg der das Kaisertum erfochten hatte, fallen die Anfnge einer gewaltigen religisen Bewegung, die fast ganz Europa ergreift, der Kreuzzge. Solange die Araber Palstina besaen, konnten die christlichen Pilger ungefhrdet zum heiligen Grabe wallfahrten; seitdem aber die seldschuckischen Trken das Land erobert hatten, wurden die Christen schwer mihandelt. Der Papst setzt sich an die Spitze der Bewegung. Urban Ii. predigt auf der Kirchenversammlung zu Clermont das Kreuz (Gott will es!). Peter von Amiens ent-flammt durch seine Predigten die Gemter. War wohl bei allen, die das Kreuz nahmen, die religise Begeisterung wirksam? Die ersten ungeordneten Scharen, die unter Peter und Walter Habenichts auszogen, wurden fast ganz vernichtet, ehe sie nach Kleinasien kamen. 1096 begann der erste Kreuzzug; die Teilnehmer waren meist franzsische und italienische Fürsten und Ritter; Deutschland nahm fast gar keinen Anteil (weswegen nicht?); einer der ersten Fhrer Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen. Das Mitrauen der Griechen und der Gegensatz zwischen der abend-lndischen und der morgenlndischen Kirche hemmen den Zug. Tie

10. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 97

1888 - Leipzig : Teubner
- 97 - erneute Berhrung mit der morgenlndischen Bildung und empfingen von derselben mannigfache Anregungen fr bildende Kunst und Poesie (vergleiche die Zeittafel!); denke an die Jahre 711 und 732! Das Zeitalter der Hohenstaufen. Unter Lothar dem Sachsen beginnt die lange unterbrochene 115. Kulturarbeit der Deutschen im slavischen Nordosten von neuem: die Mark Meien an die Wettiner; die Nordmark (Altmark) an Albrecht den Bren 1134. (Wer hatte den Grund zu beiden Marken gelegt?) Lothar, im Kampfe mit den staufischen Brdern Friedrich und Konrad, sttzt sich auf Heinrich den Stolzen von Bayern aus dem Haufe der Welfeu, dem er feine Tochter vermhlt und das Herzogtum Sachsen bergiebt. Damit beginnt der hundertjhrige Kamps zwischen Welsen und Waiblingen (in Italien Guelsen und Ghibellinen). Konrad Iii. (11381152), der erste aus dem Hause der Hohenstaufen, gegen die Erwartung Heinrichs des Stolzen gewhlt; dieser wird gechtet und verliert seine beiden Herzogtmer. Schlacht bei Weinsberg (Erzhlung von der Weibertreue). Heinrichs des Stolzen Sohn Heinrich (der Lwe) erhlt Sachsen zurck. Der zweite Kreuzzug (11471149), den Konrad in Ge-meinschast mit dem franzsischen König unternimmt, scheitert vollkommen. Ihm folgte sein Neffe Friedrich I., Barbarossa, 11521190, . 116, fate den Gedanken, die alte Kaisermacht im vollen Umsange wieder herzustellen, besonders in Italien (wen konnte er darin als seine Vorgnger ansehen?). Er vershnte die Welsen durch Zurckgabe des Herzogtums Bayern an Heinrich den Lwen und zog dann gegen die lombardischen Städte, welche sich von der deutschen Oberhoheit losgemacht hatten; im ganzen unternahm er sechs Zge nach Italien (der Hhle des Lwen!). Das trotzige Mailand mute sich nach wiederholter Emprung ergeben und wurde zer-strt 1162. Verhngnisvoll fr Friedrich wurde die Wahl des Papstes Alexanders Iii., der schon als Kardinal die ppstlichen Ansprche khn verfochten hatte (Von wem hat denn der Kaiser die Krone, wenn nicht vom Papst!"). Friedrichs Heer erlag einer furchtbaren Pest in Rom, das er eben erobert hatte; der Kaiser flchtete mit Lebensgefahr (in Snfa) der die Alpen. Der lom-bardische Stdtebund unter Fhrung des wiederausgebauten Mailands; Warnecke, geschichtl. Hilfsbuch. 7
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