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1. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 22

1873 - Leipzig : Wartig
22 fcpmedenben, eßbaren grücpte trägt, ist von unferer taftanic gan^ berf epieben; feine Stützen &. V. bitbert Ä-äfecpen gleid; bcm Söallnußbaume. Ser tirfcpbaum mtb der Virnbaitm. Sie paben beibe einen 2 — 6 dreier popen, grauen und riffigen Stamm. Sie ftarfe Sßfaptmuräet pat fe£>r meitreicpenbc Seitentour&eln. Sie Vlätter fiitb länglicp, eirunb mit bortre= tenber Spipe. Leiber Vlütpenfelcp ist 5 blättrig und meiß. Sie Saßt der Staubgefäße beträgt bei beiben 20 und meßr, boep pat der ^irfepbaum nur einen Stempel, foäßrenb fiep beim Virnbaum 2—5 Stempel finben. Sie $rucpt beg 5tirfcpbaumeg ist fugelig, erft grün und mirb fpäter rotß. Sag den Stein umfeptießenbe toeiepe $leifcp fepmedt fauer ober füß. Sbarum iuirb die Hirfcpe Steinobft genannt? ©an$ berfepieben rtaep $orm, garbe, Snßatt und ©efdfmad ist die $rucpt beg Virm bäumet. Sie Sepate berfelbert ist grün, gelblich ober rotp. /f^x\ dem bidern abgerunbeten Speile befinbett fiep in einer Keinen Vertiefung die Oerloacpfenen tteberbteibfel beg Vlütßen; felcpeg/' ©in Suerburcpfcpnitt der Virne eröffnet ung den Vtid in bag 5lernpaug, and; ©rübg genannt, ioetepeg 2—5 öon faferigen Scpalen umgebene $äcßer entpält, in benen je 2 Keine 5terne fiep befütben. Sic finb die eigentlicpe gruept beg Vaumeg, toäßrcnb die fleifcpige Sjtaffe eine freunblicpe $u; gäbe beg Scpöpferg ist. Sie Vir ne gepört §u dem Jternobft. Veibe blüpen gu gleicper Seit und gioar @nbe Slpril ober 2ln= fang 90tai. Sn Ve^ug auf Voben, Suft und Siept finb ipre 2ln= fprücpe ¿iemliep glcicp. Von beiben Slrten pat man auep milbtoacpfenbe, die Holzbirne und ¿gotgfirfepe, bereu grüepte Oiel Keiner und perb und bitterfüß finb und den Spieren beg Söalbeg gur Staßrung bienen. Stießt nur der 5tirfcp=, fonbern auep der Virnbaum mirb burep pfropfen und Dkdiren der= ebelt. Sbopl luäcpft aug febem 5tern ober Stein ein Vauut berfelben 2trt, allein die $rucßt bleibt opne Verebelung oiel Keiner und geringer im ©efeßmad. Sag ¿Qolg iuirb gu der= fepiebenen ^auggerätpen oermenbet. Sßre gemeinfamen $eiube, die Staupen, pält man am beften baburep fern, daß man ipnen burep Veftreicpung beg Stammeg mit einer fiebrigen Sjtaffe den Sßeg auf den Vaum unmöglicp maept. Sie Sjtaben im Snnern man; eper Srücpte rüpren von den (Siern fleiner geflügelter Snfeften per, ioelcße biefelben ¿ur Vlütpegeit in den 5telcp legen. Sie feinem

2. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 184

1873 - Leipzig : Wartig
184 Rechte, tute bert ^atfjotifen gugefianben murbett, meint bicfc gufagen сшф erft f^ätcr botte Жаффен mürben. Suther шаг ein echter beutfcfier Riann tooll frommen ©ott; bertraueits und mähren ^getbenmuthes. Rie hat er Злеп[феп= furcht gefannt ober für fic£> ©rojfes begehrt. ©ottes ©hre und bcr 2bai)ri)ett bes ©bangetiums mar fein Sehen gemibrnet, und bafür toar er bereit, jebes Dpfer gu bringen. Das ist and; gur geredeten Rnerfennung gefommen, felbft feine ©egner ef)ren itm, und unfer Sdeutfc^ianb iann ftotg barauf fein, einen fotdfen Riaitit at§ ©ofnt gu haben. berbanfen её bic ©bangclifcben, baff sie bic ^eilige ©dmift in der dftutterfpradfe tefen und baff die $ugenb in beit ©duden einen guten Unter; rieht empfängt. Darum ftefü fein Rnbenfen in ©egen. Duett, 33itber aus der 2öettgefc£;ic^te. Drei furfiirften. griebrid) der Söeifc, bcr ältefte ©ofm bes iturfürften ©ruft tmn ©ac£;fen, mürbe den 14. Januar 1463 gu Dorgau geboren und trat im Satire i486 die Regierung an. Da im $ahre bortier, 1485, bei bcr gmifdjen feinem Rater und feinem Dnt'et Sltbert borgenommenen Dbcitung der fäd;fifd)cn Sauber in bas ^ergogtfmm und Sutrfürftcntbum die Uniberfität Seipgig feinem Dnf'cl gugefatten mar, fo grünbete gdiebrid) für die furfitrft; liehen Sanbe die Uniberfität Sßittenbcrg und berief berühmte ^profefforen £>in, barunter Suther und Sjtetanditfmn. Dbmohi er fiel; Rnfangs nicht offen für Suther und beffcit ©ade er; Härte, fo gemährte er ifmt boeb ©dmb gegen ißapft und 5taifer und mies bas Stnfinnen, beit Reformator nad) Rom ausgrn liefern ober aus feinem Sanbe gu berbannen und feine ©driften gu berbrennen, entfd)ieben gurüd. @r mar её aud), der den beutfdjen föaifer, Äart Y., beftimmte, Sutt;ers Slngetegentieit auf einem beutfdfen Reichstage gur (Sntfdieibuitg gu bringen, und der bemfetben den faif er ticken ©cteitsbrief ausmirfte. ©rft burd; Sutlfers mannhaftes Ruftreten auf beut Reidfs; tage gu Sbortns 1521 und burd die Dheitnahme, melde die dürften und Ritter dem fühlten Riöndfe bemiefen, mürbe der Äurfürft gang für Suther gcmoitnen. Seite berfappten Reiter, meldie den in den Rann getanen Suther auf feiner Rüdreife bom Reichstage im Dhüringermatbe anfeheinenb gemattfant aus dem 2bagen riffelt und mit fidt auf die Sbartburg führten, marcit von feinem Refdn’der, dem ^urfürften, abgefanbt morben.

3. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 155

1873 - Leipzig : Wartig
155 (Sr erklärte in einem nodj oorhanbenen Briefe öffentlich, der Papft fei der 9lachfotger be§ tyiviopn. Petru3, der Statthalter (Shrifti auf (Srben; feine ©emalt fei allein oon ©ott, alle anbere oon ilmt. Sdie geiftlidje *gerrfchaft miiffe die mcttlichc leiten und beleben, nrie die Sonne den Ptonb, und die Seele bcn Seib. Sei biefern Spanne mar der beutfcfie Haifer Heinrich Iy. oon bcn Sachfert megen mancherlei Sebrüdungen oerftagt morbett, und der papft forberte bcn Halfer gur 9ied)enfd;aft. 2ll§ Heinrich biefe ßumutlmng ¿urüdmieä, fpradj ©regor über ihn den Sann au§. 3lnfang§ ladite jener barüber, aber gar halb geigten fid; die furchtbaren folgen. 9cid)t allein feine $eiitbe traten nun offen auf, ba fic ja burd) den Sann ibre£ Ünterthaneneibeä entbunben maren, fonbern aud) die Oer; liefeeit den au§ der Kirche auägeftobenen ilaifer, die er mit Sboblthaten überhäuft hatte. 2113 enbtid) fogar die dürften gufammentraten und ihm drohten, einen anbcrn Eaifer 511 mäh- len, toenn er ficb nicht mit beut papfte oerföhne, ba cntfc&tob sich Heinrich, nach Italien 311 reifen. (S» mar im Sßinter des Jahres 1077, als er mit feiner $rau, feinem Söhnlein nebft einem fteinen ©efolge die mühfame Pilgerfahrt antrat. (Sr laut an die 2llpen. £ner hatten ihm feine $einbe, benett baratt tag, bab er im Sanne blieb, alle gebahnten Sßege Oerlegt. (Sr mubte be^halb einen groben Umrncg burd) einen Speit Oon $ranfreicf) machen und über die Seealpen itad) Italien fid) einen 2beg bahnen, £>ier auf den ftarren (Si§; felbern und ©tetfcherrüden, mar fein Schritt ohne £eben§= gefahr. lieber Oerborgene, faunt bcnt bühnen ©emfenjäger gang; bare pfabe flieg er mühfant hinan. Und bod) mar die grögte (Site nöthig; beim die f^rift, meldje ihm die dürften gefegt hatten, neigte fkb fdjon ihrem (Snbe. (Snblid) mar der ©ipfel be§ Serge* erreicht; aber noch gröbere 3jlühfeligfeiten und ©e; fahren bot die anbere Seite bar. ®iefe mar fo abfc£)üfftg und glatteifig, bab man feinen feften $ub faffen fonnte. Stuf Sebett und i£ob mubte der Serfuch gemagt merben. S)ie 3jiänner frochen auf ¿änben und $iiben in beftänbigcr Slngft, in den jähen Slbgrunb hinunter ¿u rollen. ®ie grauen mürben in Scbläuchcn oon Ddhfenhäuten an Seiten fnnabge; laffen. 2ln den gefährlichen Stellen mürben die Pferbe oor; angelaffen, inbent man ihnen die Seine jufammenbanb und sie an Strid’en hinuntergleiten lieb, mobei mehrere umfamen. 9jiit beifpieltofer ©ebtdb beftanb Heinrich alle 3jtühfeligfeiten

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 95

1827 - Erlangen : Heyder
Hab es dach wenige, die es zu übersehen vermerken. Dabei wurdeu die Geistlichen durch Vermächtnisse, Schenkungen, und dadurch, daß der Besitz in der tob- ten Hand nicht theilbar oder vererblich war, sondern nur vermehrt werden konnte, immer.reicher (aber frei- lich nicht in gleichem Maaße -frömmer). Die Mönche bekamen im Üteu Jahrhundert von Benedict von Nursia, eine sogenannte Regel, (Benedictiner) nach welcher sie Zusammenleben mußten; und eben ihre Abgeschlossenheit von der Writ/ihre Ehelosigkeit, verliehen ihnen groß- ßes Ansehen, so wie sie auch damals noch um Urbar- machung großer Länderstrechen, und selbst um die Wis- senschaften und Künste unverkennbare Verdienste hatten. Die Patriarchen von Rom, denen Noms Weltherrschaft noch im Gedachlniß war, hatten schon seit der Verle- gung des Kaisersitzes sich immer unabhängiger zu machen gesucht, und wenn sie sich seit Gregor den^ Großen 5y5 auch Knecht der Knechte Gottes nannten, so such- ten sie sich doch das höchste kirchliche Ansehen zu ver- schaffen. Vorzüglich unterstützte sie dabei ihre Freund- schaft mit den fränkischen Majprdomrn, die sie gegen die Langobarden unterstützten, und ihnen bedeutende Gebiete Italiens schenkten, wodurch sie die erste welt- liche Macht erhielten, und um diese Zeit .auch dey Namen oder Papst annahmen. Auch daß Pipin zur bessern Gründung seiner Königswürde, bei dem Papste angrsragt hatte, und von diesem nachher gesalbt worden war, wurde von den Päpsten bald zu neuen Ansprüchen benutzt. Aber die eigentliche Ausbildung der Kirchen Herrschaft oder H i e r a r ch i e gehört erst der fol- genden Zeit an. Neben der Hierarchie zieht sich aber auch als zwei- ter Hebel des ganzen Mittelalters das sogenannte Lehn wesen (Feudalsystem) hin. Aus freiwilligem An- schließen an mächtige und tapfere -Männer zu kriegeri- schen Unternehmungen (den sogenannten Gefolgen oder Gesellenschaften), wofür Waffeü und ein Theil der Beute zum Ersatz gegeben wurden, entstand bald bei Eroberungen ganzer Länder, ein Verleihen von Lände- reien, außer dem allgemeinen Ervberungsantheil, an diejenigen, welche die Anführer noch durch engere

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 105

1827 - Erlangen : Heyder
105 Ansehen der Geistlichen bei, die viel lieber unter einem entfernten Papste als unter nahen Laien > Fürsten stehen wollten. Wenn also auch mancher Papst einen unwür- digen Lebenswandel führte, wenn manchmal 2 bts 3 Päpste zugleich gewählt wurden, und sich nun unter einander über die Krone zankten: so konnte dies doch den Glauben an die höchste Macht des Papstes )o leicht nicht erschüttern, weil man auch wohl bei welt- lichen Großen Amt und Menschen von einander unter- scheiden mußte. Im o ft r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m e regierten von 802 — 1078 2 Kaiserinnen und 24 Kaiser, von denen einer entsagte, drei ermordet, drei vergiftet, 4 geblen- det 0 abgesetzt wurden. Statt das Reich tapfer nach außen gegen die Bulgaren, Araber, und die seit 105c> vom Kaukasus herabdringenden Türken zu beschützen, kaufte man lieber Frieden, stritt sich über subtile theo- logische Gegenstände herum, und verlor eine Pro- vinz nach der andern an die Barbaren. — Dagegen fing man auf der entgegengesetzten Seite Europas, in Spanien an, sich von dem drückenden Joche der Ara- der, die sich dort festgesetzt hatten, wieder zu befreien. Von den Gebirgen Asturiens, wo man sich durch die Schlacht bei der Höhle von Eavadonga behauptet hatte, ging die Freiheit Spaniens wieder aus. Man errich- tete in den wieder eroberten Landern kleine Staaten, die sich allmählig zu zwei größeren, Kastilien und Arago- nten, erweiterten und vereinigten. Am rühmlichsten bekämpfte die Araber der spanische Held Don Nodrigo Diaz, Grafvon Vivar, gewöhnlich C t d oder el Campea* dor (der Kämpfer) genannt, der auf seinem guten Pfer- de, Babieka, seinem König Ferdinand (loz5 — 10ö5) die arabischen Fürsten von Toledo und Sevilla zinsbar machte, und das schöne Valencia wieder eroberte. Am Ende dieses Zeitraums wurde auch das nachherige Kö- nigreich Portugal den Maurenabgenommen, wurde aber erst lioi) unter Graf Heinrich von Burgund ei- ne von Spanten unabhängige Grafschaft. Ein Kampf anderer Art war in England mit ^en Königen von Dänemark. Zwar hatte Alfred der Große (fi göl) eine Seemacht geschaffen, und dre

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 123

1827 - Erlangen : Heyder
123 Anjou gefolgt. Scklechre und drückende Negierungen v-ranlaßten, das; das Volk sich Frecheusbrtefe erzwang, und eine Volksvertretung (Parlament), welche, wie mangelhaft sie war, doch der Könige Willkür schwäch- te, und dem Volke größeres Selbstvertrauen verlieh. Auf die Kampfe mit Frankreich folgten bald innere; indem zwei große Hauser, Pork und Lancaster (die weiße und die rolhe Rose) l453 sich über den Besitz der Krone blutig stritten. Eine Herrath Heinrichs Vii. (1485— 150t)) beendete den schweren Streit. 3n ^'W Schottland herrschte seit 1371 das Haus Stuart, das unglücklichste, was je regiert hat. Zerstückelter als nie erscheint Italien. Neapel und Sicilien, der Hohenstaufen Crbland, schmachtete unter Karls von Anjou Drucke. Nur in Sicilien ge- lang es, die französische Herrschaft mit der Aragoni- schen zu vertauschen, indem man plötzlich (Ostern 1282) über die Franzosen auf der Insel herfiel (sictlianische Vesper), und sie erschlug. Neapel aber kam nach viel- fachem Herrscherwechsel erst um 1458 an Aragonien. — 7c Im Kirchenstaate war Nom endlich von den kai- serlichen Statthaltern durch die Papste befreit, ein Car- dinalcollegium und (1300) von Bontfaz das große Ju- beljahr mit dem allgemeinen Ablaß eingeführt worden, den sich gegen 200000 Pilger holten, und so reiche Gaben zurückließen, daß 2 Priester wochenlang be- schäftigt waren, sie vom Altar herabzunehmen. Desto mehr empfanden die faulen Römer die Abwesenheit der Päpste in Frankreich zu Avignon. Die großen Adels- geschlechter der Colonna und Ursini bekämpften sich; ja es warf sich sogar. (1z47) ein L7o,tarius Cola dt Rien- ^nach Vertreibung des Adels zum Ritter vom heilt» gen Geist, Befreier der Stadt, Eiferer für das Wohl Italiens und Tribunus Augustus auf, indem der tolle Schwindler mit der republtcanischen Form Rom auch die Größe der alten Zeit wiedcrgeben wollte. Endlich fiel er durch das Volk selbst, das zur Besonnenheit zurückgekommen war. — Im obern Italien stritten sich fast in jeder einzelnen Stadt noch die Welfen und Ghibelltnen herum, die man endlich gar von zwei Brüdern, Welf und Gtbel, ableitete. Aber bald wuß«

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 124

1827 - Erlangen : Heyder
124 ten auch einzelne Familien sich das höchste Ansehen kn diesen Städten zu verschaffen, wie die Visconti, (spater die Sforza) in Mailand, die Medici, reiche Kaufleute und Beförderer der Künste und Wissenschaften in Flo- renz, in Mantua die Gonzaaa^. in Ferrara und Mo- dena die Este. In Venedig und Genua blieb die Republik unter Dogen; der Handel war Seele beider Staaten. Aus deutschem Hause stammend, hoben sich die Grafen von Savoyen. In Spanien hakten sich allmählig aus den ein- zelnen christlichen Staaten zwei größere Königreiche, Aragonien und Kastilien, unter eigenen Königen ge^ bild'els'wahrend das arabische Kalifat im Süden eine Provinz nach der andern verlor. Die—der Mahlung Ferdinands des Katholischen von Aragonien, mit Isar bella von Kastilien (14öq) leitete endlich die Vereini- gung beider Staaten ein, wenn sie auch völlig erst 1516 statt fand. Große Verdienste um das Land halte der weise Minister Zsimene^. Aber schon wurde auch 1484 die Inquifftion in Spanien eingeführt, und dadurch der große Character des Volkes immer mehr verdüstert und eingeschüchtert. Endlich ging aud)j_4g2 das Königreich Granada aus muhamedanischen in christ- liche Hände über, und Zu gleicher Zeit wurde Amerika entdeckt. Die Grafschaft Portugal wurde erst 113q ein Königreich und 1253 Älgarbren dazu erworben. Die neue Linie der unachten Burgunder seit 1383 zeichnete sich durch die Eroberungen von Eeuta und Tanger in Afrika und durch Seeentdeckungen aus, die des Han- dels wegen, worauf des Landes Lage schon hinwies, unternommen wurden. Vor allem galt es dem reichen Ostindien, wohin man gern einen Seeweg entdeckt hatte. Allmählig fand man, auf Betrieb des thatigen Prinzen Heinrich, (des Schiffers) die Azoren, die Kap- verdischen Inseln, fand Guinea, 1452, (machte leider aber auch die ersten Negersklaven!) und als man wahr- nahm, daß unter dem Aequator doch das Meer nicht siedend sei, die Erde nicht in Flammen stehe, kam man ollmählig bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung i486 (welches Bartholomäus Draz entdeckte), und bald

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 208

1827 - Erlangen : Heyder
208 Eßlingen geschlagen (21. u. 22. Mal); nur daß man den Sieg nicht verfolgen konnte! Darum gewann Napoleon neue Kräfte und die Hauptschlacht bet Wa- gram 5. u. 6. Jul.) auf welche bald ein Waffenstill- stand und der Schönbrunner Friede folgte. Umsonst waren die Hoffnungen und Unternehmungen eines Hofer. Speckbacher in Tirol, eines Schill und Dörnberg in Westphalen, eines Braunschweig - Oels von Böhmen aus gewesen! Eisern wie des Krieges Würfel, war auch der Friedenspact (i4. Oct. 180g), indem Oeft- reich wieder 2000 □ Meilen, mit mehr als 3i Mil- lionen Unterthanen, theils an Napoleons Verbündete, theils (wie den neuen Staat der Illyetschen Provinzen) an den Sieger selbst verlor. — Doch hinderte dies Napo- leon , der sich von seiner Iosephine getrennt hatte, nicht, 12 Wochen nachher eine Tochter des Kaiser Franz 1. zur Gemahlinn zu verlangen, Maria Luise, die ihm am 20. Marz 1811 den König von Nom (jetzigen Herzog von Reichstädt) gebar. Außer den genannten neuen Erwerbungen wurde nun erst theiir weis, dann ganz das Königreich Holland dem französi- schen Reiche einverleibt, und dann, angeblich als Maasregel gegen England, die Vereinigung der Schel- de-, Maas-, Rhein«, Ems-, Weser- und Eibmündungen mit Frankreich ausgesprochen. So dehnte sich nun dies Reich bis Lübeck und an die Ostsee aus. Hier konnte niemand widersprechen. Besser gelang es anderswo. Seit 180y hatte in Spanien der Marlborough des igten Jahrhunderts, Sir Arthur Wellesley (nachher Herzog von Viktoria und Wellington) in Portugal den Oberbefehl einer britisch - spanischen Armee über- nommen, nachdem Junot durch die (Kapitulation »ott Cintra es mit den Franzosen hatte räumen müssen; es hatten sich in Spanien eine Menge größerer und klei- nerer Corps, oft nur Guerillasbanden, gebildet, und auf allen Punkten, und gerade eben dadurch den Fran- zosen großen Abbruch gethan. Männer wie Palafox, Cuesta, Castannos, Romana, Ballesteros, die Eng- länder Moore, Batrd, Blake, Deresford, Maitland, Hill, fochten für Spaniens Befreiung mit einem Eifer, der dem hartnäckigsten Widerstande der Franzosen ge-

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 103

1827 - Erlangen : Heyder
lss 1 Sitte, daß jeder neue König der Deutschen wegen jener beiden Kronen einen sogenannten Römerzug that; wom t leider auch großes Unqlück über Deutschland kam, indem die Italtäner selbst sich oft widersetzten, und die Papste über ihre und der Kaiser Rechte, mit den letztern in heftige Händel gerielhen, und allmäh- lig behaupteten, die Kaiserkrone nach Gutdünken ver- geben zu können; während die deutschen Könige sie als ihnen gebührend ansprachen, und überhaupt auch dal Recht, Päpste ein - und abzusetzen, als erste weltliche Fürsten der Christenheit und Beschützer der Stadt Rom zu h-ben meinten, auch oft genug übten. Daher hatten schon die folgenden beiden Ottonen blutige Kämpfe in Italien zu bestehen, und fanden auch ihren Tod daselbst. Ihr Nachfolger, Heinrich Ii., der Stif- ter des Bisthums Bamberg, holte sich wenigstens dort durch einen Sprung durchs Fenster ein lahmes Bein. < Die Salische und Fränkische Dynastie, die nun den Thron bestieg, zählte mehrere sehr unternehmende Fürsten, aber auch einen sehr unglücklichen König, Heinrich Iv. i056 — 1106, der in der Jugend durch Schmeichler völlig verdorben, die Deutschen, be- sonders die Sachsen, sehr drückte, worüber diese und die Thüringer zu den Waffen griffen, ihn mehrmals schlugen, und sogar mit Hülfe anderer unzufriedener Fürsten ihm einen Gegenkönig im Herzog Rudolf von Schwaben, und später in Hermann von Luxemburg (dem sogenannten Knoblochskönige), aufstellten. Sie verklagten auch den König Heinrich beim Papste; und zum Unglücke für ihn bekleidete eben Gregor Vii. die päpstliche Würde, der, obgleich nur ein Zimmer- mannssohn von Savona seiner Geburt nach, keinen geringern Plan hatte, als nicht nur die Kirche völlig von dem Staate loszureißen, sondern auch die päpst- liche Macht zur höchsten auf Erden, zur Schiedsrich- terin aller Könige und Fürsten zu machen. Dazu sollten erstlich alle Geistliche unverehligt bleiben, um nicht der Kinder wegen vom Staate abzuhängen und das Kirchenvermög-n zu zertheilen, sodann sollte auch kein Geistlicher mehr durch die Lehen seiner Kirche unter der weltlichen Macht stehen; keine Stelle mehr

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 104

1827 - Erlangen : Heyder
104 erkaufen können. Wie bei dem goldenen Reichsapfel die Weltkugel sinnvoll unter dem Kreuze, wie der Mond unter der Sonne stehe, solle fortan der Staat unter der Kirche und ihrem Oberhaupte stehen. Alle Rei- che der Welt feien Lehen deö Papstes, und kein Fürst, Kaiser und König könne ohne seine Einwilligung ge- wählt werden! Damit hatte die Hierarchie ihren Gipse! erreicht; allein nur Schade, daß die Kaiser und Könige der Erde anderer Meinung waren, und meistens behaupteten, der Papst sei nur Geistlicher, nicht Weltbeherrscher; sei zwar Vorstand der christli- chen Gemeinde und Statthalter Christi <*uf Erden, aber auch Christi'reich sei nicht von dieser Welt gewesen. Gregor nah>n die Klagen der Sachsen wohlgefäl- lig auf, und that endlich Heinrich, der ihn abzusetzen ge- wagt, in den Bann. Sofort sollte nun niemand mit ihm mehr Gemeinschaft haben, keiner ihm gehorchen. Hatte nun Heinrich seiner Unterthanen Liebe besessen: so würde er nicht demüthig nach Italien gepilgert sein, und mrt dreitägiger Buße im Schloßhof von Canossa, wo sich Gregor eben aufhielc, die Lossprechung vom Banne hoben erbetteln dürfen. Diese wurde ihm zwar endlich zu Theil, aber noch sollte er nicht vor des Papstes eigner Untersuchung der Sache, wieder regieren. Das schien zu arg. Heinrich eilte nach Deutschland, fand Anhang und erschlug den Gegenkönia, söhnte sich mit manchem andern Gegner aus, und würde ohne den Papst aufs Reine gekommen sein, wenn nicht sein eig- ner Sohn sich gegen ihn empört, den Vater endlich gefangen genommen, und zur Entsagung der Krone gezwungen hatte. Der furchtbare Bann ließ selbst im Tode nicht von ihm ab; denn 5 Jahre blieb die kai- serliche Leiche zu Speier unbeerdigt, bis endlich der Bann aufgehoben, und ihr Ruhe in geweihter Erde wurde, (im.) Durch solche glückliche Experimente konnte freilich die päpstliche Macht nur gewinnen. Dazu trugen fer- ner noch die Sammlungen der Canones, der päpstli- chen Edikte (Decretalen, wahre und untergeschobene), tim zahlreichen Mönche, die Reichchümec und das
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