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1. Volksschulenfreund - S. 12

1860 - Leipzig : Dürr
12 Erste Abth eilung. um solcher zufälligen Dinge willen, nicht menschlich behandeln wollen. Hanns sagte: Ich muß mich manchmal betrinken, das fordert meine Natur. Kunz behauptete: Ich muß fluchen, sonst gehorcht mir mein Gesinde nicht. Nein, sagten ihre Weiber, das ist nicht nothwendig, ihr könnt es auch unterlassen. Wer hatte Recht? §- 14. 14 Du wirst nun wahrscheinlich bald gut lesen lernen, sagte der Lehrer zu Wilhelm. Darüber freute sich der Knabe; doch gefiel ihm das Wort wahrscheinlich nicht, denn er glaubte, er würde ganz gewiß bald gut lesen. Mit Gewißheit kann kein Mensch über den andern und wie es mit ihm wird, urtheilen. Es giebt so Vieles, was geschehen kann, was wir möglich nennen und weßwegen du in einem Jahre noch nicht gut lesen könntest. Du könntest leicht krank werden, du könntest auch die Lust zum Ler- nen verlieren, und diese und andere Umstände, die eintreten können, sind der Grund, warum ich nicht mit Gewißheit sage: Du wirft bald lesen lernen. Indeß, da du jetzt ganz gesund bist und auch deine Gesundheit schonest; da ich dir zutrauen kann, du wirst in deinem Fleiße fortfahren, so ist es mir wahrscheinlich, daß meine Hoffnung erfüllt wird. Je mehr man Gründe hat, daß Etwas ge- schehen werde, desto wahrscheinlicher ist es; je mehr man Gründe für das Gegentheil hat, desto unwahrscheinlicher ist es. Es ist möglich, daß ein junger Tau gen ichts sich noch bessere, aber es ist sehr unw ahrscheinlich, denn böse Gewohn- heiten sind schwer abzulegen. Aber es ist ganz unmöglich, die versäumte Schule und Jugendzeit wieder zurückzurufen. Das versäumte Gute noch nachzuholen, ist oft unmöglich, oder doch sehr schwer. Nach diesen Vorbereitungen übte nun der Lehrer seine Schü- ler. Er las ihnen zuweilen selbst etwas vor, und die Aufmerk- samern brachten es dahin, daß sie die Stimme zur rechten Zeit erhoben und fallen ließen, gehörig inne hielten, den Hauptton auch

2. Volksschulenfreund - S. 13

1860 - Leipzig : Dürr
13 Vom guten Lesen. auf die Wörter legten, wohin er gehörte; und Jedermann hörte ihnen mit Vergnügen zu, wenn sie etwas herlasen, oder eine Auf- gabe hersagten. Auch merkte man, daß diese Kleinen es wohl verstanden, was in einem Leseftücke für Empfindungen ausge- drückt werden sollten. Sie mußten zwar, wenn sie sprachen oder vorlasen, in der Stimme und dem Tone alles Gezierte (Affec- tirte), Gekünstelte, Unnatürliche, Uebertriebene vermeiden; wo ein- fache Erzählungen waren, da dursten sie keine lebhaften Ge- fühle ausdrücken; aber auch bei Klagen nicht mit einer weiner- lichen und widerlichen, und wo Freude herrschte, nicht mit einer wild lustigen Stimme lesen. Aber doch hörte man einen Unter- schied in den verschiedenen Lesestücken. Z. B. bei Bitten und Liebkosungen lasen sie sanft schmeichelnd: Gute Mutter, du haft uns lieb? Liebes Rothkehlchen, fliege mir ja nicht fort! Bei fremdem oder eigenem Unglück hörte man das Gefühl der Weh- muth: Ach, wir haben Vater und Mutter verloren! Armer Knabe! was wirst du nun anfangen? Ach! ich beklage dich. Bei Vermahnungen und Warnungen vernahm man Ernst: Fritz ! schlage nicht, ich sage es sogleich dem Vater. Verschiebt ja die Arbeit nicht! — Bei fröhlichen Begebenheiten las man lebhafter: Kommt, kommt, Kinder, der Vater ist vom Jahrmärkte zurück! — Munter aufs Feld, die Früchte stehen herrlich! — Muth und Entschlossenheit drückten sie aus, wenn der Inhalt des Leseftückes darauf hinwies: Fort, fort, wir wollen eilen, hier ist ein Menschenleben zu retten! Ernst, feierlich, langsam, mit dem Ge- fühle der Andacht und Frömmigkeit lasen sie aber dann, wenn Etwas über das Höchste, über Gott und Religion vorzulesen war: Gott, dich beten wir demüthig an! x Wer gut lesen will, thut wohl, wenn er die Aufgabe vorher durchsieht, und sich mit dem Sinn eines Satzes bekannt macht. Denn die Worte: Er hat es mir gesagt — haben eine etwas verschiedene Bedeutung, je nachdem man sie betont. Z. E. Er hat es mir gesagt, d. h. Er selbst; Er hat es, d. h. er hat es mir nicht verschwiegen. Er hat es m i r rc., d. h. keinem andern; Er hat es mir gesagt, d. h. ausdrücklich gesagt, oder gesagt,

3. Volksschulenfreund - S. 15

1860 - Leipzig : Dürr
Einige Erz äh lun g en. 15 Es gab aber Leute, welche sagten: das thäte ich an meiner Stiefmutter nicht, sie ist ja nicht deine leibliche Mutter. Allein Julie kehrte sich daran nicht. Sie antwortete: Wenn nun meine Stiefmutter mich auch nicht hätte erziehen wollen, was wäre dann aus mir geworden? Ich bezahle nur einen kleinen Theil des Guten, das sie mir erwiesen hat. Die Frau starb und sagte sterbend: Julie, mein liebes Kind! Gott lasse es dir recht wohl gehen! Der Wunsch wurde erfüllt. Julie bekam einen guten Dienst, denn die Menschen sagten: Wer so an seinen Eltern und an einer blinden Stiefmutter handelt, der wird auch treu dienen; und nach einiger Zeit wurde sie glücklich verheirathet. Liebend gute Eltern Pflegen Sei, bis einst ihr Auge bricht, Guter Kinder süße Pflicht. Heil dem Kind und Gottes Segen, Das den Eltern Lebenslang Achtung weiht und Lieb' und Dank! §. 3. Sei reinlich und ordentlich. I^Gottfried beklagte sich sehr, daß er früh nie ausgehen dürfte, wenn er nicht gewaschen, gekämmt und ordentlich angezogen wäre. Auch war es ihm gar nicht recht, daß seine Bücher immer an den gehörigen Ort gestellt sein mußten und daß seine Kleider beim Schlafengehen nicht in der Unordnung herumliegen durften. Ach! seufzte er oft, wenn er sehr schläfrig war, mir geht es gar übel! Aber diese Ordnung wurde ihm bald zur Gewohnheit! er freute sich dann, daß er seine Bücher und Kleider sogar im Fin- stern finden konnte, wenn andere Kinder Stunden lang suchten, ehe sie ihre Sachen zusammen brachten, und Jedermann liebte den reinlichen und ordentlichen Gottfried. Er dankte nach Jahren seinen Eltern dafür, als er zu einem Meister in die Lehre kam, der streng auf Ordnung hielt. Er hatte neben sich einen Lehrling, der sehr unreinlich und unordentlich

4. Volksschulenfreund - S. 16

1860 - Leipzig : Dürr
16 Zweite Abtheilung. war; dieser mußte sich freilich anders gewöhnen, aber wie viel Mühe kostete es ihm und wie oft wurde er für seine Nachlässigkeit bestraft! Halt' auf Ordnung, liebe sie, Ordnung spart dir viele Müh.' §. 4. Lüge nicht. 18 Die leichtsinnige Marie beging manchen Fehler, aber sie läugnete auch noch dazu, wenn sie gefehlt hatte. War ein Topf durch ihre Schuld zerbrochen, so sagte sie: die Katze hat ihn her- untergeworfen, oder die Magd hat ihn fallen lassen. Es kam bald dahin, daß ihr Niemand mehr glaubte. Einst war der Wasserkrug in der Küche zerbrochen, und Marie hatte kurz vorher Etwas dort zu besorgen gehabt- Sie sagte: Ich bin unschuldig; aber man glaubte, ihr nicht. Sie weinte und versicherte: Dießmal bin ich wahrhaftig unschuldig. Aber die Mutter sagte: Ich kann dir nicht glauben, du hast schon oft so gesprochen. Marie mußt den Krug von ihrem ersparten Geld bezahlen. Da log sie nicht wieder. Nach einiger Zeit kam es an den Tag, daß vie Magd den Krug zerbrochen hatte. Siehst du, sprach die Mutter, wie schlimm es ist, wenn uns Niemand glaubt. Der Lügner niuß auch oft da leiden, wo er unschuldig ist. Die Wahrheit rede stets, und wag' es nie zu lügen! Oft kannst du Menschen nicht, und niemals Gott betrügen. §. 5. Laß jedem Menschen, was ihm gehört. 19 Lolchen brachte allerhand Kleinigkeiten mit aus der Schule: Stecknadeln, Stückchen Bleistift und Papier, was sie andern Kindern abgeschwatzt, oder auch wol entwendet hatte. Die Eltern fragten: Wo hast du diese Dinge her? Siege- stand die Sache, wie sie war; doch meinte sie, es wären nur Klei- nigkeiten. Die Eltern aber waren sehr unwillig. Sie sagten: Wenn dir nun Jemand diese Kleinigkeiten nähme, würde es dir gefallen? <ä

5. Volksschulenfreund - S. 17

1860 - Leipzig : Dürr
Einig e Erzählungen. 17 Und heute nimmst du Kleinigkeiten, in kurzer Zeit stiehlst du wichtigere Sachen! Lorchen mußte den Kindern Alles wieder hintragen. O, wie schämte sie sich, als die Leute sagten, sie wäre schon eine kleine Diebin. Aber sie besserte sich, und als sie größer wurde und einst einen Dieb am Pranger stehen sah, der auch erst Kleinigkeiten entwen- det hatte, so erinnerte sie sich mit Dank an ihre Eltern, die so streng gegen sie gewesen waren, daß sie auch keine Kleinig- keiten hatte entwenden dürfen. Diebstahl, selbst in Kleinigkeiten, Sollst du, liebes Kind, vermeiden! §. 6. Nasche nicht. 20 Wo Gottlob Etwas sah, was nach seiner Meinung gut schmeckte, da suchte er auch zu kosten. Er war schon etliche Mal von Bäumen gestürzt, auf welche er sich nach einer Kirsche, Pflau- me, Birne und dergleichen bis auf den Gipfel gewagt hatte. Auch gerieth er einmal über ein giftiges Pulver, das, um Mause zu todten, in der Kammer stand; und hätte ihn nicht die Mutter schnell davon weggerissen und den Arzt sogleich gebraucht, so hätte er sterben müssen. Schmerzen und Qualen hatte er genug. Doch der leichtsinnige Gottlob vergaß das wieder. Einst schlich er sich in einen nahen Wald und sah schwarze Beeren, die den Kirschen ähnlich waren. Ob ihm gleich verboten war, Bee- ren zu essen, die er nicht kannte, so war doch die Naschlust zu stark bei ihm. Er aß. Ach, es war die Tollkirsche! Kaum war er nach Hause, so empfand er die furchtbarste Pein. Er starb nach einigen qualvollen Stunden. Nascht nicht, Kinder, laßt euch rathen! Naschen bringt euch Schimpf und Schaden^ §. 7. Gieb, was du findest dem wieder, der es verloren hat. 21 Auguste hatte auf dem Schulwege ein Schnupftuch gefun- den. Sie machte dieß in der Schule bekannt und fragte über- all nach, wer es verloren hätte?

6. Volksschulenfreund - S. 18

1860 - Leipzig : Dürr
18 Zweite Abtheilung. Nach einigen Wochen erst meldete sich eine arme Magd dazu. Sie hatte Freude, als sie das Tuch wieder sah, und wollte Au- gusten einen Grpschen geben. Nein, sagte das ehrliche Mädchen, das Tuch muß ich ohne Geld zurückgeben, es gehört dem, der es verloren hat, und von dieser armen Magd nehme ich vollends keine Vergeltung an. Da freuten sich die Magd und Augustens Eltern über die gute Gesinnung dieses Kindes. Ihre Schwester Susanne meinte aber, sie hätte das Tuch nicht zurück gegeben. Da sagte die Mutter: Als du dein Messer verloren hattest, war es dir nicht sehr lieb, daß es Nachbars Do- rothee wieder brachte? Das Gefundene verhehlen, ist so schleckt als wenn wir stehlen. §, 8. Beschädige nichts vorsätzlich. 22 Wenn Hermann in einen Garten oder zu andern Menschen mitgenommen wurde, so konnten sich seine Eltern auf ihn verlas- sen. Ohne Erlaubniß rührte er von fremden Sachen nichts an. Daher wurde er auch überall freundlich willkommen geheißen. Ganz anders machte es Gotthold. Kam er in einen Garten, so zupfte er überall Blumen und Blätter ab, zog mit einem Stäb- chen in glatten Sandwegen herum, oder schob auch wol Häuf- chen Sand zusammen, so daß die Gartenarbeiter immer neue Ar- beit fanden, wo er gewesen war. Auch schnitzelte er mit seinem kleinen Messer an Bäumen, und es kam bald so weit, daß er in keinen Garten mehr durfte, und einige Mal derb gezüchtigt wurde. In den Wohnungen machte er es nickt viel besser. Er bemalte mit dem Bleistifte, den er bei sich führte, Thüren, Wände, Tische, Bücher, oder kritzelte mit seinem Messer an den Stühlen und auf den Dielen. Was war die Folge? Er wurde auf die Finger geklopft, Messer und Bleistift wurden ihm weggenommen und er wurde' behandelt, wie es ein solches unartiges Kind verdient. Willst du Liebe dir erwerben, Mußt du schonen, nichts verderben.

7. Volksschulenfreund - S. 19

1860 - Leipzig : Dürr
Einig e Erzählnngen. 19 §. 9. Quäle kein Thier muthwillig. 23 Adolph hatte die böse Gewohnheit, jungen lebendigen Vö- geln die Federn auszurupfen, und freute sich, wenn sie vor Schmer- zen recht zappelten. Das mitleidige Hannchen sagte es dem Ba- rer. Dieser ließ seinen Sohn kommen und zog ihm ein Haar nach dem andern einzeln aus. Da machte Adolph sehr saure Gesichter und weinte endlich. Siehe, sprach der Vater, so schmerzt das die armen Thierchen auch, was du an ihnen thust, nur daß sie es nicht sagen und nicht weinen können. Was haben sie dir denn gethan? Da versprach Adolph sich zu bessern. Auch sollst du, fuhr der Vater fort, dem Hunde sein Futter ordentlich geben. Du hast es übernommen, dafür zu sorgen; aber wie ich höre, so vergissest du dieses Thier nicht selten. Es fühlt den Hunger so gut wie du, und kann an der Kette nichts aufsuchen, ihn zu stillen. Auch verlange von den arbeitenden Thieren nicht zu viel; auch ihnen gönne Ruhe! Hannchen sagte: Was soll ich aber mit den Mücken, Brem- sen, Fliegen, Wespen und dergleichen Jnsetken machen? Sie ste- chen mich ja! ' Der Vater antwortete: Du darfst die Thiere tödten, wenn ihr Leben schädlich, ihr Tod nützlich wird; aber sie nicht quälen. Ein solches Thier hat keinen Verstand; wenn es dich sticht, so will es sich vertheidigen, oder sich in deinem Fleisch und Blut ei- nen guten Trunk holen. Willst du es tobten, ich will dir's nicht wehren; aber wenn du der Fliege, der Wespe erst Füße und Flü- gel ausrupftest, oder sie auf eine andere Art martern wolltest, so wärst du ein grausames Kind, das bald auch die Menschen pla- gen möchte. Quäle nie ein Thier zum Scherz, Denn es fühlt wie du den Schmerz. §. 10. Sei nicht zänkisch und mürrisch. 24 Der kleinen Beata konnte Niemand etwas recht machen; Niemand konnte mit ihr auskommen. Gab man ihr Etwas, so wurde sie nicht vergnügt, verlangte man Etwas von ihr, so war 2*

8. Volksschulenfreund - S. 20

1860 - Leipzig : Dürr
20 Zweite Abtheilung. es ihr auch nicht recht. Wollten die Kinder dieses Spiel, so wollte sie ein anderes. Alle Vorstellungen der Eltern schienen vergeblich zu sein. Endlich sagte der Vater: Höre mein Kind, an der Kette liegt ein Thier, das knurrt wie du, und gerade am meisten, wenn es ihm wohl geht, wenn es sein Futter verzehrt. Nun wollen wir zwar dich nicht anlegen, wie den alten Phylar, aber dich doch einsper- ren, wenn Kinder kommen, damit du nicht ihre Freude verdirbst. Beata glaubte nicht, daß dieß ernstlich gemeint sei, aber es geschah wirklich, und erst, wie sic sich mit Kindern vertragen lernte, durfte sie mit ihnen spielen. Willst du mürrisch, zänkisch sein, Wird sich Niemand mit dir freun. §. 11. Sei dienstfertig und gefällig. 25 Der kleine Wilhelm sah einen Schubkärner, dessen Schub- karren in einem Graben stak, wo er ihn gar nicht herausbringen konnte. Wilhelm lief hin, um zu helfen, aber seine Kraft war zu schwach. Er sagte: Wartet, lieber Mann! Ich will meinen Vater holen, dann wird'« gehen. Es geschah. Der Mann dankte dem Vater und dessen Sohne recht herzlich für diese Gefälligkeit. Wenn ich nur den nächsten Weg aufdas folgende Dorfwüßte, sagte der Mann; der Schubkarren drückt gar sehr, daß man nicht gern einen Umweg macht. Wilhelm, zeige ihm den Weg, sprach der Vater zu seinem Sohne. Ja, recht gern, antwortete der Knabe, und ging so weit mit ihm, daß der Mann sich nicht mehr verirren konnte. Er dankte dem dienstfertigen Wilhelm und wollte ihm eine kleine Be- lohnung geben. Aber der brave Knabe sagte: Behaltet das Geld, es wird euch sauer, ehe ihr es verdient. Wie freute sich der Schubkärner über diesen gefälligen Menschen! Artig und gefällig sein, Stehet Jung' und Alten fein.

9. Volksschulenfreund - S. 22

1860 - Leipzig : Dürr
22 Zweite Abtheilung. einen Teich. Er warf den Apfel in das Wasser und trieb ihn nun an dem Ufer hin. Auf einmal glitten die Füße ab, und er fiel ins Wasser. Wäre nicht ein Arbeiter in der Nähe gewesen, .der ihn schon gewarnt hatte, und der ihm jetzt heraus half, so wäre er ertrunken. Aber die Nässe und der Schrecken machten ihn sehr krank. Kind, was dich verletzen kann, Sieh nicht als dein Spielwerk an! §. 14. Beleidige keinen Menschen'und beschädige Nichts bei deinem Spiel. 28 Kaspar und Theodor warfen einander auf einem freien Platze, wo selten ein Mensch hinkam, den Ball zu, und kam ja Jemand, so grüßten sie ihn höflich und warteten, bis er vorüber war. Auch schrieen und lärmten sie nicht und versäumten nichts von ihrer Schule oder von anderer Arbeit. Ihre Eltern gönn- ten ihnen das Vergnügen) denn die Kinder baten um Erlaubniß und kamen zu rechter Zeit nach Hause. Aber Friedrich, der auch gern warf, nahm Steine und warf damit in die Obstbäume und Gärten, ja er fand einen Spaß daran, wenn er Fenftertafeln klingen hörte, in die er geworfen hatte. Sein Garten lag an der Straße, und da warf er oft auf die Vorübergehenden, bis es endlich einer davon benrerkte und es der Obrigkeit anzeigte, die den Knaben öffentlich züchtigen ließ. Niemand soll durch meine Freuden Schaden und Verdruß erleiden. §. 15. Arbeiten ist nützlicher als Spielen. 29 Eine arme Wittwe hatte zwei Kinder, Albert und Lottchen. Diese hatten freilich nicht viele Stunden zum Spiel übrig; sie mußten schon mancherlei kleine Beschäftigungen mit vornehmen. Albert mußte seiner Mutter Holz in die Küche tragen, für einen Herrn, der in dem Hause wohnte, bald diesen, bald jenen Weg machen, oder sonst ein kleines Geschäft besorgen. Lottchen mußte frühzeitig schon den Strickflrumpf nehmen; oder wenn es außer-

10. Volksschulenfreund - S. 24

1860 - Leipzig : Dürr
24 Zweite Abtheilung. O wie freute sich Hermann, daß er seinem Freunde gehorcht hatte! Kommt auch die Arbeit dir im Anfang sauer an, So denke nur: wie süß wird's sein, ist sie gethan! §. 17. Sei nicht neidisch. 31 Die kleine Susanne konnte es gar nicht wohl vertragen, wenn ein andres Mädchen ein schöneres Band, oder Kleid hatte, oder wenn es etwa eine Semmel, einen Apfel verzehrte und Susanne nichts davon bekam. Sie gönnte keinem Kinde Etwas. Da sie aber doch dadurch nichts erhielt, so zeigte sie ihr häßliches Gemüth auf eine andere Weise. Sie sprützte die hübschen rein- lichen Bänder und Kleider ihrer Nachbarn mit Tinte voll, damit sie nur nicht schön aussähen und diese Kinder Verdruß davon hätten; oder sie klagte sie unschuldig an und erzählte schändliche Dinge von ihnen, damit sie ausgezankt oder bestraft würden. Der Lehrer erfuhr dieß und ließ sie an einem Nachmittag zu sich kommen. Armes Kind! sagte er, du dauerst mich, du hast einen Fehler an dir, wodurch du dir am meisten selbst schadest. Hast du durch den Neid etwa ein schöneres Kleid und Band, oder auch nur eine Semmel bekommen? Susanne mußte bekennen Nem. Hast du dir dadurch Freunde erworben? Nein, antwortete sie, vielmehr sind mir alle Kinder gram und ihre Eltern auch, und das ärgert mich am meisten. Bessere dich, setzte der Lehrer hinzu; der Neid peinigt den Neidischen am meisten, und wenn du wieder einem Kinde Etwas verdirbst, so werde ich dich zu strafen wissen. Von mir sei fern der böse Neid, Ich gönn' Euch gern, was Euch erfreut. §. 18. Sei nicht eitel und stolz. 32 Mariane, ein Mädchen, wohl gebildet und reich, saß neben Theresen, einem armen Mädchen, das keine angenehme Gesichts- bildung hatte und auch in ihrer Kleidung dürftig war. Diese Nachbarin war ihr gar nicht recht. Sie sah sie kaum an, bot
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