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1. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 59

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 59 — dem eroberten Lande zu geben, ihn zu betrügen. So entsteht auch hier ein Unrecht aus dem anderen, wie bei Adam und Eva, Kain, Josephs Brüdern, bei Ludwig dem Springer, als er die Wartburg baute; auch hier gilt das Sprüchwort: Eine Sünde ist der anderen Mutter. 3. Der Frankenkönig? — Dieser hätte dem Boten antworten sollen: „Sage Deinem Herrn, daß ich mich mit solchen schlechten Dingen nicht abgebe. Ich fange nur Krieg an, wenn ich gerechte Ursache habe, aber nicht ans Habsucht. Auch will ich nicht helfen. daß ein Bruder den andern beraubt und tötet, denn Brüder sollen sich lieben!" So sagt aber der Frankenkönig leider nicht, denn er ist auch herrsch- und habsüchtig, und es ist ihm ganz gleichgültig, ob das Werk, zu dem er sich mit dem Thüringerkönig verbindet, ein gutes oder schlechtes ist. Darum geschieht es ihm ganz recht, daß er von dem Thüringerkönig betrogen wird. Der eine ist so schlecht wie der andere. Iii. 1. Ihr kennt schon eine Geschichte, in welcher erzählt wird, wie eine Frau einen Mann zum Bösen verführen will. — Die Frau Potiphars wollte Joseph zur Sünde verleiten, aber Joseph ließ sich nicht verführen, sondern antwortete: „Wie sollt' ich ein so großes Übel thun und wider meinen Gott sündigen!" Nun war freilich der Thüringerkönig noch ein Heide und kannte Gott nicht, aber das wissen auch die Heiden, daß man seinen Bruder nicht berauben und gar töten darf. Auch die Heiden haben ein Gewissen. (Iv, 1.) 2. Vergleich mit dem Brudermord Kains. — Kain wurde nicht durch eine andere Person gereizt, sondern durch seine eigenen schlechten Gedanken, durch Neid und Haß. Diese Gedanken verleiten ihn zum Mord an seinem Bruder („wer seinen Bruder hasset, der ist ein Totschläger") wie das falsche Ehrgefühl und die Herrschsucht den Thüringerkönig. Weder Kain noch der Thüringerkönig herrschen über die Sünde, wie Gott es von den Menfchen verlangt, und wie es Jofeph that, fondern lassen ihr ihren Willen. Wie Ketin Neid und Haß hätte unterdrücken sollen, so hätte der Thüringerkönig den Anreizungen seiner Frau und den Einflüsterungen seiner eignen Herrschsucht widerstehen sollen, ebenso der Frankenkönig. (Iv, 2.) 3. Erinnerung an den Mord Ludwigs des Springers. 4. Früher herrschte über Thüringen ein König, später ein Landgraf. — Der König hatte niemand über sich, der Landgraf den Kaiser. Ein König ist selbständig. (Iv, 3.) Iv. 1. „Dein Leben lang habe Gott vor Augen und im Herzen und hüte dich, daß du in keine Sünde willigest und thust wider Gottes Gebot!" — Du sollst nicht töten! (5. Gebot.) 2. „Wenn du fromm bist, so bist du (Gott) angenehm, bist du aber nicht fromm, so ruhet die Sünde vor der Thür. Aber laß du ihr nicht ihren Willen, sondern herrsche über sie!" 3. Stichwort: „König''. (Dieser Titel ist wohl schon früher aufgetreten, aber daß derselbe den Begriff der Selbständigkeit in sich schließt, wird erst durch obigen Vergleich klar.) (Einzutragen.)

2. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 17

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 17 — Sollte aber das Bedenken entstehen, daß so geartete Stoffe bester aus dem Unterricht wegblieben, so wolle man nicht übersehen, daß — was den Ehebruch der Pfalzgräfin betrifft — die Schule jedenfalls die Pflicht hat, solche Stoffe zu behandeln, und daß diese Pflicht eine große Schwierigkeit in sich birgt. Je früher und je ernster man dieser Schwierigkeit zu Leibe geht, um so besser. In der früheren Jugend ist die Gefahr, daß die Phautasie abschweift, weniger groß, es ist eher zu erwarten, daß eine reine Verurteilung eintritt und so eine klare, kräftige Vorstellung sich bilde, auf welche bei späteren Veranlassungen mit Erfolg zurückgegriffen werden kann. Was aber die listige Flucht des Grafen betrifft, so ist es gerade ein Vorteil für den Unterricht, wenn er Gelegenheit bekommt, schwierige Fälle der ethischen Wertschätzung der Kinder zu unterbreiten, und solche Gelegenheiten müssen ebenfalls frühzeitig geboten werden, damit die Zöglinge sich bald daran gewöhnen, nicht ohne weiteres die ersten Regungen eines oberflächlichen Gefühls für richtig zu halten. Ziel: Warum Ludwig gefangen wurde, und ob er Buße that. Dieses Ziel wird von den Kindern gefunden, indem man sie an die Vermutung erinnert, daß Ludwig gewiß nicht ohne Grund vom Kaiser gefangen genommen wurde, und die Frage aufwirft, ob er wohl bis an sein Lebensende so schlecht geblieben sei. I. Ihr kennt das Wort „Buße". — Von der Predigt Johannes des Täufers. Was wollte er mit seiner Predigt? — Die Menschen sollten ihre Sünden erkennen, bereuen und nicht wieder thun. Wir haben jährlich zwei Bußtage, an welchen wir uns mit solchen Gedanken beschästigen sollen. Wenn nun Ludwig der Springer Buße gethan hat: — so muß er wohl vor seiner Gefangenschaft eine Sünde begangen haben. „„ Ii Ja, er hatte eine große Sünde gethan, eine Sünde gegen das fünfte Gebot. — Ludwig der Springer hatte einen Menschen getötet, wie Kain seinen Bruder Abel. Er tötete Friedrich, den Pfalzgrafen zu Sachsen, dessen schönes schloß an der Unstrut stand, auf der Jagd. — Vielleicht ans Versehen; vielleicht in einem Streit. Nein, weil Ludwig die Gemahlin des Pfalzgrafen für sich als Gemahlin haben wollte. — Da sündigte er nicht nur wie Kain gegen das fünfte Gebot, sondern auch gegen das sechste Gebot: Du sollst' nicht ehe-brechen- Diese Sünde beging auch die Frau des Pfalzgrafen. Denn, wenn sie nicht einverstanden gewesen wäre, hätte Ludwig ihren Gemahl nicht getötet. (Diese Antwort erfordert mehrere Hilfsfragen. Ist das sechste Gebot noch unbekannt, so ist zu fragen, ob das Begehren Ludwigs recht gewesen, und die ausgesprochene Verurteilung bestätigt der Lehrer mit dem Darbieten des sechsten Gebots.) Ihr könnt euch nun denken, was weiter geschah. — Der Kaiser ersuhr alles und ließ Ludwig gefangen nehmen. Staubt u. Göpfert, Präparationen. 2

3. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 65

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 65 — bis er verdirbt. Ludwig und Elisabeth streben beide danach, nur Gutes zu thun, alles geben sie hin, um dem lieben Gott und Christus zu gefallen. Darin helfen sie sich gegenseitig. Beide haben darum ein seliges Ende. — In der alten Zeit hören wir nur von Unrecht, von Krieg, Mord und Totschlag, in der späteren Zeit wohl auch noch, aber doch mehr davon, wie die Menschen sich gegenseitig unterstützen, Ordnung und Friede zu stiften (der Schmied von Ruhla, Ludwig der Eiserne, die Landgräfin Sophie, Klingsor, Ludwig und der Krämer) und Not und Elend zu lindern (Ludwig und Elisabeth). (Wie kommt das? —) Das kommt daher, daß die alten Thüringer noch Heiden sind, in der Landgrafenzeit aber schon das Christentum eingeführt war. (Iv, 3.) Iv. 1. Untreue schlägt ihren eignen Herrn. — Unrecht Gut gedeihet nicht. 2. Es wird eingetragen: Um das Jahr 500 war Thüringen ein Königreich. Die Franken und Sachsen besiegten die Thüringer und teilten ihr Reich. Die Thüringer waren noch Heiden: schlechte Eigenschaften — gute Eigenschaften. Verschiedene Trachten und Waffen. Abgeschlossenheit. 3. Das Christentum hat die Thüringer veredelt. (Einzutragen; ebenso:) 4. Stichworte: „Bündnis". „Krieg"; „Angriff"; „Schlacht"; „Sieg"; „Niederlage"; „Belagerung"; „Ausfall"; „Eroberung". V. Wie war es denn mit dem Kriege im Jahre 1870? — Napoleon hatte keinen gerechten Grund, mit den Deutschen Krieg anzufangen; die Deutschen hatten ihm nichts zuleide gethan, ebensowenig wie der Bruder des Thüringerkönigs diesem und dem Frankenkönig, und ebensowenig wie die Thüringer den Sachsen etwas zuleide gethan hatten; da war Napoleon ein schlechter Christ. — Aber Landgraf Ludwig hatte Grund, gegen den Bischof von Würzburg und seine räuberischen Ritter Krieg zu führen. Sie hatten den Krämer beraubt und seinen Geleitsbries nicht beachtet. Auch in der letzten Geschichte folgt ein Unrecht aus dem andern — Nachweis. Wie unterscheiden sich die Worte: „Krieg" und „Schlacht"? <^n der Zeit bis zu den Landgrafen i)t vieles anders geworden. — In diesen 500 Jahren ist aus Thüringen eine Landgrasschast geworden; es ist ebenso wie das Frankenland ein Teil des Deutschen Reiches geworden rc. Zusammenstellung der Zahlen. Die Thüringer, Franken, Sachsen waren Deutsche — ihr Krieg war also ein Bruderkrieg. Heutzutage ist Deutschland ein einiges Reich. Staude u. Göpfert, Präparationen. 5

4. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 40

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 40 — wir sollen Gott fürchten und unvergängliche Güter (auszuführen!) sammeln, damit wir ein seliges Ende haben, wie Heinrich. Dazu wollen wir einen schönen Spruch merken: „Herr lehre uns bedenken ... (wird im System nachgetragen.) Heinrich war in doppelter Hinsicht klug. — Er besaß die weltliche Klugheit und die geistliche Klugheit (Weisheit). König Heinrich hatte seinen Sohn Otto zum Nachfolger empfohlen; wovon werden wir nunmehr sprechen? — Davon, ob Otto der Nachfolger seines Vaters wurde oder nicht.

5. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 54

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 54 — feit, Mut und Tapferkeit. Auch beginnt er das schwere Werk mit Klugheit. So zieht er gegen den mächtigsten Feind zuerst. Aber die Stütze dieser Tugenden ist doch die Frömmigkeit, die wiederum deutlich hervortritt. Otto sucht eine fernliegende Kirche auf, um sein Morgengebet zu verrichten, das er nie versäumte; bei den ersten Worten der Freudenbotschaft von dem Untergang der Empörer steigt sofort der Gedanke in ihm auf: Hier hat Gott geholfen, ihm mußt du danken! Und dieser fromme Gedanke bewegt ihn so mächtig, daß er die Gegenwart der Boten nicht achtet, sondern vom Pferde steigt und sich auf die Kniee wirft, um dem Herrn die Ehre zu geben bei der wunderbaren Errettung. Und es ist auch so, als ob Gott dem König sichtlich geholfen hätte. Denn wenn Eberhard und Giselbert nicht hinter ihrem Heere zurückgeblieben wären, und wenn sie den Priester nicht beraubt hätten, und nicht gerade die Ritter des Königs in jene Gegend gekommen wären, und wenn ihnen nicht gerade der beraubte Priester begegnet wäre, und wenn die beiden Herzöge sich nicht beim Brettspiel so lange aufgehalten hätten, so wären sie damals nicht umgekommen. Manche Leute sagen, das alles war Zufall; Otto freilich hielt das alles gewiß für eine Fügung Gottes. Gefamterzählung, die dadurch ein neues Interesse gewinnt, daß nunmehr die drei Abschnitte der Einheit in chronologischer Reihenfolge erzählt werden müssen: 1. Eberhard wird bestraft; 2. Er empört sich in Verbindung mit Heinrich und dem Herzog von Lothringen, ihr Bundesgenosse ist der König von Frankreich, Eberhard aber und der Lothringer gehen zu Grunde; 3. Heinrich erhält Verzeihung, aber er empört sich noch einmal imb trachtet dem Bruder sogar nach dem Leben. Otto verzeiht ihm wieberum im Dom zu Frankfurt a. M. Gesamtüberschrift: Der Aufruhr der Herzöge uitb Heinrichs Vergehen und Reue. Iii. 1. Der Aufruhr der Herzöge wirb zufammmengestellt mit der Empörung der Thüringer Ebelleute gegen Ludwig den Eisernen, beidemal tritt uns Meineid und Ungehorsam gegen die Obrigkeit entgegen; beidemal aber folgt dem Verrat auch die Strafe. Damm werden wir erinnert an: Iv, 1. 2. Heinrich — Kain. — Heinrich hatte gewiß in feiner Jugend die Geschichte von Kain kennen gelernt, aber feine Herrschbegier ließ die Erinnerung daran nicht aufkommen. Er war gerade so schuldig als Kain, auch wenn er die That nicht ausführte, denn nicht an ihm lag es, daß die Ausführung unterblieb. Bei Kain: Haß aus Reib; bei Heinrich ans Herrschsucht. Diese bewog auch den Thüringerkönig, mit Hilfe des Frankenkönigs seinen Bruder zu töten. _ Auch an den Morb Lubwigs des Springers wird gedacht. Wie alle diese Mörder beherzigte Heinrich nicht die furchtbare Mahnung des 5. Gebots. Aber man wirb mit ihm versöhnt, wenn man seine aufrichtige Reue steht. Zwei Bilder stehen neben einanber: der Mürber und der Flehenbe, der die Liebe seines Brubers sucht. Das zweite erinnert uns an die Versöhnung

6. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 69

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 69 - die sie an dem hülflosen Weibe auslasten (Nachweis!). Und nicht das mindeste Recht hatte Berengar, so zu handeln, denn Adelheid hatte ihren freien Willen. So fällt denn aus ihn und auf seine verabscheuenswerte Gemahlin alle Verantwortung und Schuld, nicht nur an dem Unglück Adelheids, sondern auch an dem Krieg, und es geschah ihm recht, daß er nach Ottos Ankunft von allen verlassen wurde, so daß seine herrschsüchtigen Pläne scheiterten. 2. War es aber recht, daß Adelheid aus dem Kerker floh? Wir haben doch die Flucht Ludwigs des Springers vom Giebichenstein als ein Unrecht erkannt! — Das war etwas ganz anderes. Denn Ludwig hatte ein Verbrechen begangen und war deshalb von seiner rechtmäßigen Obrigkeit, dem Kaiser, gefangen gesetzt worden. Er durfte nicht entfliehen, sondern mußte der Obrigkeit Unterthan sein und die über ihn verhängte Strafe ruhig auf sich nehmen, auch wenn es die Todesstrafe war. Adelheid aber hatte kein Unrecht begangen; sie war eine gute Königin gewesen, wie das Lob der Wallfahrer bezeugt; sie konnte also auch nicht bestraft werden. Und wenn sie ein Unrecht begangen hätte, durste Berengar sie nicht strafen, er war nicht für sie die Obrigkeit, denn sie war Königin. Darum ist es nicht nur kein Unrecht, wenn Adelheid aus dem Kerker flieht, sondern es ist sogar recht, denn sie konnte sich denken, daß Berengar ihr Schicksal nicht bessern, wohl aber verschlimmern würde; ein widriges Geschick aber, unter dem man leidet, soll man mit aller Kraft bekämpfen, ein Unglück, das einem droht, mit allen Mitteln zu verhüten suchen. Und Adelheid wandte die Waffen an, die ihr zu Gebot standen: Klugheit und List (Ausführung!). 3. Freilich Adelheid allein hätte wohl trotz aller Klugheit und List nicht entkommen können! — Zum Glück standen ihr treue und gute Menschen bei. So die Magd, die sie in ihrem Unglück nicht verließ; der Priester, der sie nicht nur mit frommen Worten tröstete, sondern auch thatkräftig hilfreiche Hand anlegte, um die Unglückliche zu befreien; der Fifcher, der Mitleid mit den fremden, notleidenden Frauen fühlte; der Bischos, der nicht Berengars Rache fürchtete, sondern dem Gebote des Christentums gemäß der unschuldig Verfolgten Hülfe leistete und Unrecht zu verhindern fnchte. (Die Belege zu den einzelnen Sätzen sind von den Schülern hinzuzufügen.) 4. Noch viele andere fühlten mit der Not und dem Jammer der italienischen Königin Mitleid. — Ja, aber ohne zu helfen! Thatkräftige Hülfe leistete nur noch König Otto. Darum müssen wir ihn edel und ritterlich nennen. (Aber wurde sein Edelmut nicht vergiftet durch den Gedanken, um Adelheid zu werben und mit ihrer Hand das Königreich Italien zu gewinnen? Vielleicht fragen schon die Schüler in ähnlicher Weise. —) Daß Otto mn Adelheid werben will, ist natürlich kein Unrecht; Adelheid konnte ja die Werbung annehmen oder abschlagen, und Otto wurde im letzteren Fall die Königin gewiß nicht verfolgen wie Berengar. Daß Otto aber zugleich Italien gewinnen will, sieht allerdings wie Eigennutz aus. Wenn wir jedoch bedenken, in welcher Unordnung sich damals Italien befand, daß Berengar Gewalt vor Recht gehen ließ und

7. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 72

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 72 — 2. Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben! Matth. 10, 16. 3. „Dem Nächsten muß man helfen!" (Tell.) 4. Das aus Iii, 4, 5, 6 Gewonnene wird zuerst für sich zusammengestellt und dann, nach Zusammenstellung der früheren historischen Systeme, mit diesen geordnet eingetragen: Otto der Große. 1. Krönung. Aachen; Wahl zum deutschen König durch Fürsten und Volk; Krönung durch den Erzbischof von Mainz. Kämmerer, Truchseß, Mundschenk, Marschall. 2. Befestigung der Einheit und Macht des Reichs. Die Herzöge: Beamte des Königs. Daher Empörung. Heinrichs Vergehen und Reue. 3. Schlacht bei Augsburg am Lech 955. Die Ungarn werden ein seßhaftes Volk. 4. Unterwerfung und Bekehrung der Slaven bis zur Oder. Marken. Bistümer. 5. Züge nach Italien. Adelheid. Kaiserkrone. „Das heilige römische Reich deutscher Nation". 6. Seine Eigenschaften; a) äußere: groß, von männlicher Gestalt, Ehrfurcht gebietend ; b) innere: fromm, mild, freigebig, gerecht, pflichtgetreu, klug,, von unerschütterlicher Ruhe, entschlossen, tapfer, hilfbereit. 7. Kulturhistorisches:*) a) D i e Deutschen: Der König ist oberster Richter und oberster Feldherr. Er hat eine Leibwache. Die Franken trugen enges, die Sachsen weites Gewand. Der Lehnsmann (Vasall) mußte dem Lehnsherrn Gehorsam leisten (auch in Italien); b)D)ie Slaven: Freiheitsliebe. Menschenopfer (Christen). c) Tribut: Geld, Getreide, Flachs, Honig, Meth, Bier, Schweine, Gänse, Hühner. (Frondienste.) ci) Gerichtswesen: Strafe des Hundetragens; anstatt Geldstrafe — Lieferung von Pferden; die Acht, e) Kriegs wesen: grausame Kriegsführung (Verheerung des Landes, Beraubung des Priesters, Töten und Verstümmeln der Gefangenen); Aufgabe des Feldherrn. Heeresaufstellung. Nachhut; Gepäck; Troß. Fahnen (Erzengel Michael). Sturm mit Werkzeugen. Trompetensignal. *) Dieses und die früheren kulturhistorischen Systeme werben am Schlüsse des ganzen Zeitraums übersichtlich georbnet zusammengestellt.

8. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 15

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 15 — schast müssen wir bei Arnulf anerkennen. Denkt an die Zusammenkunft! —) Auch müssen wir Arnulf seiner Tapferkeit wegen loben; er scheut sich nicht vor einem Einzelkampf mit Heinrich. 4. Nun die Hauptperson! War Heinrich wirklich ein guur srommer und kr ästiger Fürst, wie ihn das Gedicht darstellt? ^$a, er war ein guter Fürst. Das sehen wir daraus, daß er_ mit Eberhard nicht nur Freundschaft fchloß, sondern ihm die Freundschaft auch bewahrte, als er König geworden war. (Denkt an Heinrichs Verhalten .3 egen den Bayernherzog! —) Dann daraus, daß er nicht Krieg, sondern Frieden wollte, und daraus/daß er sich den Bayernherzog zum Freunde gewann. Der neue König war auch fromm, denn er erinnert den Herzog von Bayern nicht etwa an seine eigne größere Macht, sondern an Gott und dessen Gebote und fordert ihn auf, Gott zu gehorchen, nach dessen Willen er König geworden sei. Er würde sich auch gebeugt haben, wenn das Volk den Herzog erwählt hätte. Auch dadurch zeigt sich die Frömmigkeit Heinrichs, daß er den Herzog fragt, ob er um seines Ehrgeizes willen so viele Christen töten wolle. Denn darin liegt dock, daß Heinrich das nicht thun würde, daß er sich vor dieser Sünde scheuen würde. Auch darin hat der Dichter Recht, daß Heinrich voll Kraftbewußt^ sein war. Er sagte schon Eberhard zu, daß er eine auf ihn fallende Wahl annehmen würde, und war in Fritzlar fofort bereit, die Königswürde zu übernehmen. Und nachdem er gewählt war, ist er fest entschlossen, sich in ganz Deutschland Anerkennung zu verschaffen, und diesen Entschluß rührt er mit aller Kraft aus. Er zieht mit einem Heere gegen den Herzog von Schwaben und den von Bayern und nötigt beide, ihm als König zu huldigen. Ebenso gelingt es ihm auch, die Lothringer sich zu unterwerfen. (War es denn aber recht, daß Heinrich die Deutschen, die ihn nicht gewählt hatten, zwang, ihm Unterthan zu fein?—) Und es war recht, daß Heinrich alle Deutschen zwang, ihn anzuerkennen. Denn sie hätten alle nach Fritzlar kommen und seine Wahl verhindern können. Da sie das aber nicht gethan hatten, so mußten sie stch_ hinterdrein auch fügen. Wäre Heinrich nicht so kräftig aufgetreten, so hätte sich das ganze Reich in seine Teile aufgelöst, und da er nun einmal als König gewählt war, so mußte er auch den Zerfall mit aller Kraft hindern. Noch eine Eigenschaft erkennen wir an Heinrich, ohne die Güte, Frömmigkeit und Kraft oft nichts ausrichten. (Denkt an den Spruch von den Tauben und Schlangen! —) Heinrich war auch klug. Es war klug, daß er es in Bayern nicht auf eine Schlacht ankommen ließ, denn wenn er besiegt wurde, so würde vielleicht auch der Schwabenherzog wieder abfallen, und überhaupt war er noch nicht lange genug König, um fein Ansehen in einer Schlacht aufs Spiel zu setzen; siegte er aber, so kränkte er die, die er doch als Unterthanen gewinnen wollte. Auch war es klug gehandelt, daß er dem Bayernherzog die Macht in Bayern ließ, sonst wäre es doch noch zu einer Schlacht gekommen.

9. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 21

1910 - München : Kellerer
— 21 — Wie waren also Ottos Soldaten, weil sie die Übermacht bezwangen? Wie Alberichs Soldaten? Welch glänzenden Sieg erfocht Otto? Welchen Beweis seines Sieges brachte er dem Kaiser? (12 Gefangene). Welches Zeugnis legte er also vor dem Kaiser ab? (tapfer, mutig re.). Wie bestrafte der Kaiser 11 Gefangene? Früher wurde der Verrat immer mit dem Tod bestraft. War die Strafe zu strenge? Was hatte Otto gerettet? 2. Erzählung: Wird der Kaiser dem Pfalzgrafen Otto für die Rettung in der Bernerklause einen Lohn gegeben haben? Am 16. September 1180 erhielt Otto von Wittelsbach das Herzogtum Bayern als Lehen. Er war erster Herzog aus dem Hause der Wittelsbacher. Otto war klug, aufrichtig, gerecht und tapfer. Als Herzog lebte er meistens in Kelheim. Den Landtag hielt er in Regensburg ab. Nur 3 Jahre war er Herzog. Auf der Reise von Konstanz starb er. Im Kloster Scheyern ist er begraben. Nacherzählen! Überschrift? „Otto von Wittelsbach als Herzog". a) Karte: Kelheim, Regensburg, Konstanz, Scheyern. b) Erklärung: Was muß jener tun, dem Ehre oder Leben gerettet wird? (danken). Was mußte also auch der Kaiser tun? Wie trug er den Dank ab? Aus welchem Hause stammte Otto? Tassilo? Heinrich der Löwe? War ein Wittelsbacher schon Herzog in Bayern? Wo hielt sich Otto am liebsten auf? Welch größere Stadt ist in der Nähe? Was war Regensburg früher? (Hauptstadt). Wie wird die Lage Kelheims sein, weil sich der Herzog dort gerne aufhielt? War Otto lange Zeit Herzog? Wo liegt er begraben? Iii. Stufe. Vergleich: Heinrich der Löwe und Otto von Wittelsbach. Wie kannst du beweisen, daß beide ihren Kaiser treu geliebt haben? (retteten). Wo rettete Heinrich den Kaiser? Wo Otto? Was hätte beiden leicht geschehen können? (getötet). Wie war also jede Rettung? (gefahrvoll, schwer). Hat sich der Kaiser beiden dankbar gezeigt? Wie? Welcher brach den Treuschwur? Iv. Stufe. Welche große Tat vollbrachte Otto? Wie war Otto, weil er gerne den Kaiser rettete? (gut, treu, aufrichtig). Was ist jeder Fürst seinem Kaiser schuldig? Wie ist jener der seinen Treuschwur bricht? (treulos, meineidig). Was ist der Meineid? V. Stufe. a) Sachlich: „Der Eid". Was ist ein Eid? Welche Eidesformel wir vor Gericht sprechen: „Ich schwöre bei Gott, dem Allmächtigen und Allwissenden, daß ich nach bestem Wissen die reine Wahrheit sagen, nichts verschweigen, nichts hinzusetzen werde, so wahr mir Gott helfe!" Was begeht jener, der einen falschen Eid schwört?

10. Schülerbuch für den Unterricht in der Geschichte für die oberen Klassen der Volksschulen und für Fortbildungsschulen - S. 42

1876 - München : Königl. Central-Schulbuch-Verl.
42 Sonst wichtige Begebenheiten während dieser Periode. Pflege der Seidenraupe in Europa, namentlich im griechischen Kaiserreiche (555). (Die aus Indien und China mit Eiern von der Seidenraupe zurückkebrenden Mönche.) Das Austreten der Menschenblattern unter der Reaieruna des Kaisers Justinian. a Fragen zur Wiederholung. ü. Gang. §• 8. Die christliche Kirche. Welchen Plan führte Papst Gregor der Große au», und durch welche Mittel? ^ §• 9. Muhammed und der Islam. Wer war Muhammed? Welches sind die Hauptlebrcn und Gebote des Koran? Warum waren die Nachfolger Muhammeds so gefürchtet? Welcher Omaijah gründete das spanische Chalifat und wo? Wodurch haben sich die Araber oerdieiit gemacht? Sonst wichtige Begebenheiten während dieser Periode. Wann und wo fand die Pflege der Seidenraupe in Europa Eingang? In welche Periode fällt das Auftreten der Menfchenblaltern? Zweiter Abschnitt. Vom Vertrag ?u Verdun bis zu den Kreumgen (843 — 1096). Iii. Gang. §. 10. Die Nachfolger Ludwigs des Frommen. Die Söhne Ludwigs fetzten nach dem Tode des Vaters (843) den Streit noch einige Zeit fort; Lothar erlitt jedoch eine bedeutende Niederlage auf den Feldern von Fontenay [goiigtuä] und fand sich bald darauf bewogen, dem Theilungsvertrag zu Verdun [Sbärdöng] beizustimmen, der das fränkische
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