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1. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 33

1912 - München : Oldenbourg
Iii. Die Deutschen Mittelgebirge, 33 Universitätsstadt. Die beiden Städte gehören der Rheinprovinz an. Der Rhein- durchbruch gilt als die schönste Talstrecke des Rheins, ja ganz Deutschlands. P o l i t i s ch e E i n t e i l u n g. Fast das ganze Rheinische Schiefergebirge gehört zum Königreich Preußen. Am linksrheinischen Gebirge hat die Rheinprovinz allein Anteil; in die rechtsrheinische Hälfte hingegen greifen 3 preußische Provinzen über: 1. der Regierungsbezirk Wiesbaden der Provinz Hessen- Nassau; 2. die Rheinprovinz; 3. die Provinz Westfalen, im Osten von der Rheinprovinz gelegen. Der Taunus samt dem größten Teil der Westerwaldplatte gehört zum Regie- rungsbezirk Wiesbaden der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Die Re- gierungshauptstadt ist die vornehme Badestadt Wiesbaden, 110 000 Einw. Außerdem liegen im gleichen Regierungsbezirke: der Badeort Ems, dann mainaufwärts die alte Handels- und frühere Freie Reichsstadt und Krönungsstadt der deutschen Kaiser Frank- f u r t a. M., 335 000 Einw., ein Hauptstapelplatz der Waren für ganz Süddeutschland. In Frankfurt vereinigen sich viele Schienenwege aus Nord- und Süddeutschland: hier be- ginnt auch die Großschisfahrt auf dem Maine. In das Sauerland teilen sich zwei preußische Provinzen: 1. der östliche Teil gehört zur Provinz Westfalen. Hier liegen: Dortmund, 215 000 Einw., der Mittelpunkt der Kohlenförderung; G e l s e n k i r ch e n, 170 000 Einw., mit großen Kohlenbergwerken; Bochum, mit Eisen- und Stahlwerken; Iserlohn mit Nadelfabriken und Messingindustrie; Hagen, 90 000 Einw., mit Eisen- und Stahl- industrie; Arnsberg, Regierungshauptstadt, an der oberen Ruhr. An der Sieg in eisen- reicher Gegend Siegen; 2. der westliche Teil gehört zur Rheinprovinz, ebenso das gesamte linksrheinische Gebiet. Die Städte s. S. 32. Die Bewohner des Rheinischen Schiefergebirges sind im Sauerlande Niederdeutsche, irrt übrigen Teile Rheinfranken. Das Rheinische Schiesergebirge bietet seiner Bevölkerung reiche Naturgaben. 2. Das Hessische Bergland. Es breitet sich zwischen dem Rheinischen Schiefergebirge einerseits dem Harz und dem Thüringer Wald anderseits zu beiden Seiten der oberen Fulda aus. Das Bergland bildet einen großen Gegensatz zum Rheinischen Schiefergebirge. Es besteht aus einer Buntsandsteintafel mit zwei vulkanischen Erhebungen^): 1. dem flachen Kegel des Bogelsberges (800 in) und 2. der südnördlich verlaufen- den Rhön mit der Wasserkuppe (950 in); s. S. 34. Der Wald auf den Höhen dieser Gebirge ist vielfach gerodet, steiniger Boden und rauhes Klima bewirken nur mäßigen Ertrag der Wiesen und Felder. Rinderzucht herrscht vor. Das Hessische *) Durch Aufhäufung von glutflüssigem Gestein (Lava, Basalt u. a.) des Erdinnern und Asche entstehen Berge von kegelförmiger Gestalt. Man nennt sie Vulkane oder feuerspeiende Berge. Die tätigen Vulkane lassen aus dem Krater Lava oder Dampf ausströmen; die erloschenen ruhen. Die deutschen Vulkane sind längst erloschen. Erschütterungen des Erdbodens, die vom Erdinnern ausgehen, bezeichnet man als Erdbeben. Sie treten in vulkanischen Gegenden häufig auf, z. B. in der Oberrheinischen Tiefebene und im Vogtland.

2. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 70

1912 - München : Oldenbourg
Sinterterrasse am Feuerhöh lenfluß des Aellowstoneparks. Die heißen Quellen bilden durch ihre Absätze übereinander liegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Exzelsior-Geiser im Nellowstonepark. Das Wunderland am Aellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonders an Geisern. Ter Exzelsior - Geiser, die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. * Andere speien ganz regelmäßig wie der Cid Faithfull (— der alte Getreue).

3. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. uncounted

1912 - München : Oldenbourg
Mavcnsi 5500 m Schirmakazicn fltbo mir Kaiser Wuhclmspitzc 6100 m Der Kilimandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackig? Mavensi, vermutlich der ältere Gipsei. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbänme.

4. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 69

1912 - München : Oldenbourg
Nordamerika. 69 mitunter völligen Wüstencharakter zeigen. Der Sierra Nevada ist noch die K ü st e n-kette vorgelagert. — Die Gewässer der Plateaus sammeln sich entweder in abflußlosen Seen (Großer Salzsee) oder durchziehen in tiefen Schluchten oder Canons (Kanjons) die Hochflächen und durchbrechen die Einschlußgebirge, so der Columbia im Norden und der C o l o r a d o im Süden. Einen Ersatz für die Unwirtlichkeit des Bodens bietet sein gewaltiger Reichtum an Edelmetallen. Kalifornien liefert Gold und Quecksilber, ist aber auch ein ausgezeichnetes Weizen-, Wein- und Obstland. In Kalifornien gedeiht auch die Riesenzeder oder Mammutfichte, die eine Höhe von 130—150 m erreicht (Kölner Dom 156 m). Siedelungen. An der Küste und zwar an großer, herrlicher Bucht liegt die Hauptstadt Kaliforniens, San Francisco, der wichtigste Hafenort und der bedeutendste Handelsplatz an der gesamten Westküste Amerikas, 400 000 Ein tu. Die Seewege von Australien und Ostasien treffen hier zusammen und finden in der nach New Dork führenden Pazifikbahn (5260 km) ihre Fortsetzung. Die Bevölkerung der Stadt bildet ein buntes Völkergemisch; zahlreiche Chinesen bewohnen ein eigenes Viertel. — Im Süden Kaliforniens: Los Angeles, 330 000 Einw., mit ausgedehntem Anbau von Südfrüchten in der Umgebung. J Das Wunderland am Yellowstone. Im Jahre 1870 durcheilte die Neue Welt die Nachricht von der Entdeckung eines Wunderlandes im Felsengebirge und ein Jahr darauf wurde das Quellgebiet des Hellow-stonefluffes zum Nationalpark der Vereinigten Staaten von Amerika erklärt, das großartigste Vorbild zur Erhaltung der Naturdenkmäler eines Landes. Der Boden des Parkes besteht in der Hauptsache aus vulkanischem Gestein, aus Trachyt und Basalt, wenn es auch keinen einzigen tätigen Vulkan darin gibt; aber heiße Quellen, Geiser, Solsataren, Dampf-ausströmungen und Schlammvulkane stellen gewissermaßen die letzten Zuckungen der erlöschenden Feuerberge dar. Im ganzen sind bis jetzt im Mllowstonepark 3000—4000 heiße Quellen und 71 Geiser bekannt. Die hohe Temperatur der Quellen (bis 121° C) und die Verbreitung der Geiser lassen keinen Zweifel, daß die Erhitzung des Wassers durch vulkanisches Gestein erfolgt, das in mäßiger Tiefe noch einen Teil der Gluthitze bewahrt hat. Es gibt auf der Erde nur drei Gebiete, wo das Geiserphänomen zur vollen Entfaltung gelangt ist: Island, Neu-Seeland und der Mllowstonepark; aber an Zahl und Mannigfaltigkeit der Geiser und Thermen übertrifft der letztere alle. E r i st d a s e r st e S P r i u g -quellen gebiet der Welt. Der merkwürdigste Teil davon zieht am Feuerhöhlenfluß hin (Abb. S. 70), wo ein weithin leuchtendes, blendend weißes Sinterplateau die Aufmerksamkeit fesselt. Breite Bäche blauen Wassers strömen von der Höhe herab und bilden dampfende Wasserfälle. Oben auf dem Rücken des flachen Hügels liegen vier tiefblaue Seen wie in schimmernder weißer Schale. Der größte, mit etwa 100 m Durchmesser, ist die herrlichste unter allen heißen Quellen des Muowstoneparkes und wahrscheinlich der ganzen Welt. Der wunderbar blaue, gegen den Rand smaragdgrüne See liegt bei Hellem Wetter in voller Klarheit vor dem Beschauer und jede kleine, vom Lustzuge oder von aufsteigenden Gasen erregte Welle schillert in allen Farben des Regenbogens. Doch das größte Wunder des Parkes liegt einige Schritte tiefer. Wir stehen plötzlich vor einem Abgrund. Wenige Meter tiefer wogt ein zweiter gewaltiger See von unregelmäßigem Umfang. Zerrissen, geschichtet, llippenartig stürzen sich die Umfassungswände hinab zur Wasserfläche, teilweise überhängend und den wildesten Schlund bildend. Darin wogt das tiefblaue Wasser, eine Fläche von einem halben Acker groß. Trotz der Gefahr hinabzustürzen, lassen wir uns nicht abhalten, so nahe wie möglich heranzutreten, um dieses unvergleichliche Naturwunder ganz in der Nähe zu beschauen. Leichte Dampfwolken flattern

5. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 162

1910 - München : Oldenbourg
162 Die Rmer. seine erste Gattin bei der Flucht aus Troja verloren hatte, die Hand der Knigs-tochter Lavinia, der zu Ehren er die Stadt Lavinium baute. Sein Sohn Julus grndete Alba Longa. Ein entfernter Nachkomme des Julus, namens Amulius, strzte seinen lteren Bruder Numitor vom Throne Alba Longas, ttete dessen Sohn und zwang dessen Tochter R h e a Silvia, Vestalin zu werden, damit sie unverheiratet bleiben sollte. At sie aber dem Gotte Mars Zwillinge geboren hatte, nmlich Romulus und Remus, wurden diese im Tiber ausgesetzt. Nachdem die Kinder von dem Hirten Faustulus gerettet worden und zu rstigen Jnglingen herangewachsen waren, erschlugen sie den Amulius und setzten ihren Grovater Numitor wieder in die Herrschaft ein. Dafr bekamen 753 sie die Erlaubnis, an der Stelle, wo sie gerettet worden waren, eine neue Stadt 2i.aprilzu grnden. Als dann die Brder in Streit gerieten, wer von ihnen der Neu-grndung seinen Namen geben drfe, und der Vogelflug fr Romulus entschied, sprang Remus, um seinen Bruder zu verspotten, der die noch niedere Mauer und wurde von dem erzrnten Romulus gettet. So blieb dieser alleiniger Herr und König der neuen, nach ihm benannten Stadt Rom. Die Entstehung Roms nach der neueren Forschung. Wann, wie und von wem Rom gegrndet worden ist, wissen wir nicht; wir knnen hchstens Vermutungen darber anstellen. Als Grund-lge hiefr kommen zunchst die Vorzge der Lage Roms in Betracht (vgl. S. 149), sodann der Umstand, da sich in dieser Gegend die Gebiete der drei benachbarten Stmme der Latiner, der Osker (Sabiner) und der Etmsker berhrten, ferner die Tatsache, da die ltesten Mnzen Roms ein Schiffshinterteil zeigen. Somit scheint der Ausgangspunkt Altroms der Platz gewesen zu sein, an dem in frherer Zeit die den Tiber hinauf-fahrenden Seeschiffe anlegten und zugleich die aus Kompanien nach Etrurien fhrende Handelsstrae den Flu berschritt^). Da der Punkt noch auf l a t i n i s ch e m Gebiete lag, bildete sich auf dem linken Ufer, also den sdlich wohnenden Stammesbrdetn zugewendet, eine Niederlassung von Latinern, der sich aber wahrscheinlich schon sehr frh je eine f a b i n i f ch e und etruskifche Siedelung zugesellte. Mglicherweise fand dann ein Zusammenschlu statt (wie in Sparta und Athen), bei dem die sabinischen und etruskischen Bestandteile mit der latinischen Bevlkerung allmhlich zu einer einheitlichen rmischen verschmolzen.) Als Mittelpunkt der nunmehrigen Gemeinde Rom diente das Kapitol. Die Knigszeit nach der berlieferung. 1. Romulus erffnete, um seine neugegrndete Ansiedelung zu bevlkern, eine Freistatt fr heimatlose Flchtlinge, verschaffte ihnen Frauen durch den Raub der Sabinerinnen", besiegte die hierber erbitterten Sabiner und nahm sie dann nebst ihrem König Titus Tatius in den rmischen Gemeindeverband auf. Auch die Feststellung der wichtigsten staatlichen und Heereseinrichtungen wird auf Romulus zurckgefhrt. So gliederte er die Brgerschaft in 3 Tribus, i) Vgl. die Entstehung und Entwicklung Mnchens im Anschlu an diejsarbrcke.

6. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 42

1910 - München : Oldenbourg
42 Die Griechen. dem Taygetus im Westen; Hauptstadt und zugleich Vorort des Peloponnes war Sparta, welches, ohne Burg und bis zum 2. Jahrh. b. Chr. auch ohne Ring-mauern, eigentlich aus mehreren (5) zusammengebauten Drfern bestand. Messenien, die gutbewsserte, wohlangebaute Tallandschaft des Pamisus, reichte bom Taygetus bis ans Jonische Meer; geschichtliche Bedeutung besaen die Berg-festungen Eira (Hira) und Jthme sowie die Hafenstadt Pylos mit der gegen-berliegenden kleinen Strandinsel Sphaktena; die sptere Hauptstadt M e \ \ e n e wurde erst von Epaminondas gegrndet. Elis, die westliche Abdachung des Arkadischen Berglandes, mit dem Heiligtum des Zeus in der Ebene bort Olympia am Nordufer des Alpheus, wo alle 4 Jahre die Olympischen Spiele stattfanden. Achaia, das wenig gegliederte Kstengebiet bom Nordabhang des Arkadischen Hochlandes bis zum Korinthischen Golf, umfate einen Bund bort 12 Stdten mit dem Zeustempel zu Agwn als Mittelpunkt; Vorort war P a t r (heute Patras, der Haupthafen Neugriechenlands). Arkadien, ein rauhes Tafelland, ringsum bort hohen Randgebirgen eingeschlossen, ohne Zugang zum Meere; sprichwrtlich geworden wegen seiner Naturschnheiten, besa es zwar stellen-weise fruchtbare Tler mit reicher Viehzucht, konnte jedoch seine Bewohner nicht alle ernhren, weshalb biele bort ihnen als Sldner in fremde Kriegsdienste traten. ltere Orte waren Matttitte a (Schlachten 418 und 362) und Tegea; 370 b. Chr. wurde als gemeinsame Hauptstadt Megaloplis angelegt (ebenfalls auf Betreiben des Epaminondas). f) Die griechische Inselwelt. Die griechische Inselwelt entspricht in ihrer Verteilung der natrlichen Gliederung der Festlandsksten. Whrend im Jonischen Meere nur wenige Inseln Sttzpunkte fr den Verkehr nach Italien bieten, ist das gische Meer bis nach Kleinasien' hinber mit zahlreichen Inseln geradezu erfllt; sie erscheinen als die aufragenden Spitzen einer ins Meer versunkenen breiten Landbrcke, die einst Europa mit Asien verknpfte. Die wichtigsten Inseln sind 1. im Jonischen Meere: Die Jonischen Inseln, darunter Korkyra (das heutige Korsu; angebliche Heimat der Phaken, Leukas, Kephalema, Jthka) (Heimat des Odyssens)^), Zakynthos und K y t h e r a (sdlich bom Kap Malea; ehemals Kolonie der Phnicier; lieferte Purpurmuscheln). 2. im gischen Meere: Kreta, die grte der griechischen Inseln, schliet das gische Meer im Sden ab; der Lnge nach von Gebirgen durchzogen, die im Ida (2500 m) ihren Hhepunkt erreichen, hat es eine steilabfallende, Hafen-arme Sdkste, während die Nordkste ein fruchtbares, leicht zugngliches Hgel-land darstellt. Hier finden sich Sttten alter Kultur aus dem kretisch-mykenischen Zeitalter, der welche die neuesten Ausgrabungen wertbolle Aufschlsse geben. In Knosos an der Nordkste herrschte der mythische König Minos (Sage bom Minotaurus und bom Labyrinth); in G o r t y n a an der Sdkste fand man eine Gesetztafel, wohl ans dem 7. Jahrh. stammend. Weitere Fundorte (fr borgeschichtliche Altertmer) sind P h a i st o s an der Sdkste und die Felsgrotte Kamares am Sdabhang des Ida (Tonwaren). Rhodus mit dem *) In neuerer Zeit ist ein wissenschaftlicher Streit darber entstanden, ob das homerische Jthaka identisch ist mit dem heutigen (Thiaki) oder mit der Insel Leukas.

7. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 14

1911 - München : Oldenbourg
14 Heimatkunde. Kies u. Saud. - Die Arbeit des fließenden Wassers. Vom Hochrande unseres Flusses aus sieht man deutlich, daß das Tal in die Hochfläche eingeschnitten ist. Der Flnß selbst hat sein Tal im Lause der Zeit ein- getieft und er arbeitet ununterbrochen weiter an der Tieferlegung seines Bettes. In gleicher Weise haben sich auch alle größeren und kleineren Nebenflüsse ihre Täler selber ausgeuagt. Unser heimischer Boden ist ganz von Bächen zerschnitten. Nenne solche Gräben oder Täler! Der Fluß hat aber nicht bloß das Tal ausgetieft, in dem er fließt, er arbeitet noch ununterbrochen an der Abtragung der Erdober- fläche fort. Der Regen spült den Staub und die feinen Sandkörnchen vom Boden hinweg, um sie den Bächen und Flüssen zuzuführen oder an anderen Orten wieder abzulagern. Der Fluß führt namentlich bei Hochwasser viel Kies (Schotter, Gerolle, Geschiebe) mit, der sich im Lanfe seiner Wanderung durch gegenseitiges Reiben immer mehr verkleinert und sich in Sand und zuletzt iu feinen Schlamm auf- löst. Dieser Schlamm bewirkt die Trübung des Wassers. Beim Fallen des Hochwassers fallen die Sinkstosse zu Boden, bilden Inseln und Sandbänke, die den Fluß zu Krümmungen feines Lanfes nötigen. Bei der Einmündung eines Seitenflusses in einen Hanptslnß staut sich das Wasser und die Sinkstosse fallen zu Boden und bilden A n s ch iv e m m nnge n. Alle Flüsse führen Sand mit sich und neigen daher znr Ver- sandung. Sie müssen von Zeit zu Zeit ausgebaggert wer- den, um den Flnß schiffbar zu erhalten. Ist der Fluß unserer Heimat schiffbar oder nur floßbar? Was ist über dessen Verkehrsleben zu sagen? — tonarme Mergel. — Sand. — Mergel. — Quarzkies unbekannter Herkunft. oooooooo ooo o Das Grundwasser. Die Flüsse haben in der Vorzeit oft weite Gebiete mit ihren Schottern und Sanden übergössen, so z. B. die ganze Umgebung von München und von Nürnberg. In diesen Schottern versinkt das Regenwasser wie in einem Siebe und es dringt in die Erde bis zu einer undurchlässigen Bodenschicht ein. Selbst Bäche verschwinden mitunter in diesen Geschieben wie der Hachinger Bach bei München. Auf der wasserdichten Schichte sammelt sich das Regeuwasser gleich einem unterirdischen See an und strömt, dem Gefälle der Schichte folgend, langsam abwärts. Man nennt dies das Grundwasser. An den Gehängen der Täler tritt das Grundwasser häufig zu- tage und bildet Quellen. Alle früheren Pumpbrunnen unserer Stadt entnahmen ihr Wasser dem Grundwasser. Da dieses aber vielfachen Veruureiuiguugeu ausgesetzt ist und der Geuuß solchen Wassers bösartige Krankheiten verursacht, wurden dtese Bohrloch in der Münchener Talebene (Löwenbräu).

8. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 6

1911 - München : Oldenbourg
6 Heimatkunde. Ebenen mit fruchtbarem Boden und reichlicher Bewässerung sind mit Ge- treibe, Gemüse, oft auch mit Obst und Wein bebaut; man nennt sie Kultur- ebenen (s. Abb. S. 38 u. 52). Manche Landstriche dagegen haben nur mageren, trockenen Sand- und Kies- boden. Die Pflanzendecke ist lückenhaft, Sand und Kies treten daher überall zutage, nur Heidekraut oder kurzes Gras überkleidet in Büscheln das Erdreich. Vielfach tritt Föhrenwald auf. Das ist die Heide. Andere Gebiete sind weithin versumpft, Moose, Riedgräser und Schilf wuchern in dem feuchten, schwarzen Boden, da und dort erhebt sich eine Birke oder ein kleiner Föhrenbestand. Der Boden setzt sich aus abgestorbenen Pflanzenteilen zusammen, hat geringe Festigkeit und dient zur Torfgewinnung. Das sind die Moore (s. S. 36). Heiden und Moore nennt man Ödland, d. h. unbebautes Land. Zusammensetzung des Bodens um München. a b c Schotterboden, d Flinzletten, e Lößboden (Löß = Ziegellehm, Staublehm). a Muschelkalk, b Sandstein, c Lößboden, wechselnd mit Sandboden (Mainsand), d Löß, « Sand. Ausgabe. 1. Wo gibt es bei uns Kultur-, wo Ödland? Absolute und relative Höhe. Man bestimmt die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche in doppelter Hinsicht: 1. die Höhe über der nächsten Umgebung und 2. die Höhe über dem Meeresspiegel. So haben z. B. die beiden Frauentürme in München eine Höhe von 98 m, gemessen vom Pflaster der Kirche aus. Dieses aber liegt wieder 517m über der Nordsee. Die Höhe der Frauenturmspitzen über dem Meere beträgt sohin 517 m + 98 m = 615 m. Merke nun: Die Höhe eines Punktes über der Meeresflttche heißt seine absolute Höhe (d. h. seine Höhe schlechthin), die Höhe über seiner Umgebung seine relative (d. h. bezügliche) Höhe.

9. Geschichte des Altertums - S. 119

1902 - München [u.a.] : Franz
geschichtliche» Ereignisse des llltcrtro. Hebräer. Phönizier. Griechen Römer. Phönizische Buchstaben. Patriarchen. Israel in Ägypten. Mose. Die Richter. Saul. David. Salomo. Hiram. Karthagos Gründung. Israel in assyrischer Gefangenschaft (722). Juda in babyl. Gefangenschaft 587. Geburt Christi. Zerstörung Jerusalems. Trojanischer Krieg. Dorische Wanderung. Homer. Lykurg. I. Olympiade 776. Solon. Pythagoras. Perserkriege. Äschylo's. Euripides. Herodot Perikles Sophokles. Phidias. Thukydides. Aristophanes. Teno Phon. Peloponnesischer Krieg. Sokrates. Plato. Aristoteles. Chäronza 338 Alexander der Demosthenes. Korinth zerstört 146. Gründung Roms 753. Servianifche Verfassung. Rom Republik 510. Zwölftafelgesetz. Licinische Gesetze 336. Unterwerfung Latiums 338. I. und Ii. punischer Krieg. Karthagos Zerstörung 146. Gracchen. Cicero. Sallust. Bergil. Ovid. Livius. Horaz. Mäcen. Marius. Sulla. Pompe-jus. Cäsar. Autonius. Augustus. Augustus. Armin. Titus. Trajan. Tacitus. Marc Aurel. Aurelian. Diokletian. Konstantin. Bölkerwandernnz(375). Theodofius. Ende des römischen Reiches 476.

10. Erweiterte Heimatkunde: geographische Grundanschauungen, Übersicht über die Erdoberfläche - S. 14

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
14 Geographische Heimatkunde. Das Gefälle des Neckars. Tie Tätigkeit des fließenden Wassers Schon das Wasser eines heftigen Regens reißt Rinnen in den Boden. So haben in langen Zeiträumen auch Bäche und Flüsse tiefe Furchen in das Antlitz der Erde eingegraben; es sind dies die Täler. Je größer das Gefälle und die Wassermasse ist, desto größer ist auch die Kraft des Wassers, desto tiefer mid breiter wird das Tal. Meist nimmt der Fluß nicht den ganzen Talboden ein, son- dern nur eine Vertiefung des- selben, das Bett. Dessen Ränder heißt man Ufer. Stellt man sich so, daß man flußabwärts sieht, so hat man zur Rechten das rechte, zur Linken das linke Ufer. Die bei der Ausräumung des Tales mitgerissenen Materialien sind: feiner Schlamm (er trübt das Wasser), Sand und Gesteinsbrocken; indem sich die letzteren aneinander scheuern, werden sie zu runden, glatten Kieseln. Diese Massen führt der Fluß zum Teil ins Meer, zum Teil läßt er sie schon vorher niedersinken, wenn sein Gefälle und damit seine Stoßkraft geringer wird. Tritt der Fluß bei Hoch- wasser über seine User, so wird der mitgeführte Schutt auch übet die Wiesen und Felder des Talbodens ausgebreitet. Um sich gegen solche Verwüstungen zu schützen, erbaut man Dämme und Mauern an den Ufern; auch werden starke Krümmungen durchstochen und nutzlose Nebenarme ausgefüllt. Dies heißt man den Fluß korri- gieren. Ist der Heimatfluß korrigiert? Aufgaben. Bestimme das rechte und linke Ufer des Heimatflusses! Gib an, wohin ein Bach fließt, dessen linkes User nach N liegt! Beobachte nach einem starken Regen die Rinnen, die das Wasser einreißt; sie bilden oft Flußsysteme im kleinen; beachte auch, wie sich Schlamm und Sand in ihnen absetzt!
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