Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kleine Schulgeographie von Sachsen - S. 9

1900 - Dresden : Huhle
— 9 — Zinn, Eisen, Stein- und Braunkohlen; aus den Steinbrüchen liefert der Steinbrecher Sandstein,. Porphyr, Granit, Schiefer, Basalt, Kalk, Serpentin und Marmor. Über % der Bewohner beschäftigt der Landbau und die Forstwirtschaft; auf gut angebauten Feldern gedeiht Weizen, Korn, Gerste, Hafer, Buchweizen, Raps, Rübsen, Lein, Klee und Kartoffeln, allerhand Gemüse und Obst meist in wohlgepflegten Gürten. Der Wald- bau, zum größten Teile in den Händen des Staates, V4 des Landes in Anspruch nehmend, deckt nicht allein die Bedürfnisse des Landes, sondern man führt noch Holz ins Ausland aus. Der größte Nadelholzwald (Tannen und Fichten) liegt bei Auerbach, der größte Laubwald (Buchen) bei Marien- berg. Die Viehzucht ist von großer Bedeutung. Sachsen besitzt besonders einen starken Bestand an Rindvieh, vorwiegend das Vogtland und die Leipziger Kreishauptmannschaft. Nächst der Rinderzucht ist die Schafzucht hervorragende Pferde und Bienen pflegt man allerwärts, am meisten aber in den nördlichen Teilen des Landes. Die Industrie (vom lateinischen industria, d. h. Fleiß und Betrieb- samkeit) beruht vielfach auf dem, was der Boden liefert. So finden wir denn in der Nähe der größten Kohlenlager (Zwickau, Plauenscher Grund, Zittau) die größten durch Dampf getriebenen Fabrikanlagen, besonders Eisenverarbeitnng im Maschinenbau; in der Nähe der größten Wald- flureu (Auerbach, Marienberg-Seiffeu, Tharandt-Rabenan) finden wir die meiste Holzwarenfabrikation (Instrumente, Spielwaren, Möbel). — Großartig ist die Gewebeindustrie in Wolle (einheimisches Produkt), in Leinen (einheimisches Produkt), in Baumwolle (fremdes Produkt). Wichtig sind ferner die Strovflechterei, die Klöppelei, Stickerei, die Cigarren- fabrikation, die Uhrenfabrikation. Einen Weltruf genießt die Porzellan- fabrikation in Meißen. Den gewaltigen Handel des Landes unterstützen zahlreiche Eisen- bahnen von insgesamt 3150 Kilometer Länge mit 13,00<> Beamten und 27,000 Arbeitern, ein Staatsstrafzennetz von 3656 Kilometer Länge, über 1900 Post- und 1000 Telenraphenanstalten, 19,500 Telephon- oder Fernsprechstellen. Wie bedeutend der Verkehr auf der großen Wasserader des Landes, unserer Elbe, ist, ersieht man aus der Menge der thalauf- und thalabwärts verkehrenden Schiffe, deren Summe im Jahre 1899 die stattliche Zahl von rund 20,000 Dampf- und Segelschiffen betrug. Es wurden über 500 Flöße gezählt. ~ Beantworte schriftlich folgende Fragen: 1. Welche Städte liegen über 600 Meter hoch? (Vergleiche ihre Lage nach dem Prosile auf deiner Kartet 2. Welche Städte haben ein wärmeres Klima als diese hoch- liegenden Orte, und warum? 3. Wie hoch liegt das Elbthal? 4 Warum gedeihen Wein und Aprikose nur in diesem Thale? 5 Warum ist Oberwiesenthal einer der kältesten Orte des Landes? 6. Warum ist das Erzgebirge so reich an Gewässern? 7. In welchem Flußgebiete kommen die meisten Gewitter vor? 8. Welche drei Flüsse entspringen im Auerbacher Waldgebiet? 9. Zähle diejenigen Erzeugnisse auf, welche dein Heimatsort besitzt? 10. Welche einheimischen Produkte verwendet die Sächsische Weberei? 11 Welch fremdes Bodenprodukt wird verwebt? 12. Warum befinden sich die größten Fabrikstädte ™ der Nähe großer Kohlenlager? 13. Seit welchem Jahrhundert blüht der Bergbau? 14. ^n welchem Jahrhundert begann der Handel mit Sandsteinen? 15. Wann wurde Friedemann, Kl. Schulgeographie v. Sachsen. 43. Aufl. 2

2. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 51

1842 - Dresden : Schmidt
§. 2. Das Land. Die Erhöhungen. 51 unterirdisches Feuer emporgetrieben, oder ob sie schon ur. anfänglich da waren und erst nach Abzug des Wassers sicht- bar wurden, ist wohl nicht zu entscheiden. Die Gelehrten selbst sind hierüber verschiedener Meinung. Ein Theil, die Vulkanisten, behaupten, die Erdausbildung sei durch Feuer, ein andrer Theil, die Neptunisten, behaupten, sie sei durch Wasser geschehen. Vielleicht haben beide Recht, indem Feuer und Wasser, vor Allem aber die starke All- machtshand des großen Baumeisters gewirkt hat. tz- 2. 7. Das Land. sdke Erhöhungen.) Es wird nicht viel fehlen, daß 4 der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind und nur | derselben als trockener Bo- den erscheint. Alles trockne Land ragt in zwei großen Massen aus dem Erdmeer hervor und heißt vorzugsweise festes Land oder Conti ne nt. Die kleinern Stücke hei- ßen Inseln. Der ganze Continent liegt nach dem Nord- pol zu; nur Spitzen desselben erstrecken sich über den Ae- quator hinaus, wo — weniges, zerrissenes Inselland aus- genommen — nichts als Meer ist. Alles Land neigt sich, oder hat seine Abdachung nach dem Meere hin und ist in seiner Form verschieden. Erhöhungen, Vertiefungen und ebene Gegen- den wechseln mit einander ab. 1) Die Erhöhungen. Bei diesen sind drei Theile zu bemerken: a) der untere Theil, der Fuß; b) der mitt- lere Theil, der Hang oder Abhang, und e) der obere Theil, der verschiedene Benennungen erhält. Ist er abge- rundet, heißt er Krone oder Kuppe; ist er flach, Platte oder Ebene; ist er spitz, Horn oder Nadel, auch wohl Kegel, in Südländern Pic. Ist der Berg lang und schmal, so heißt sein Obertheil First, Forst, Kamm, Rücken. Dieser bildet sodann die Wasserscheidüng. Liegt ein Theil der Erdoberfläche weniger als 50 Fuß über die Umgegend erhaben, so ist es eine Anhöhe, liegt er bis 500 F. höher, dann ist es ein Hügel; was höher ist als 500 F., heißt ein Berg. Hügel-, Berg- und Hochflächen sind solche größere Landstriche, welche mehr oder weniger über oder unter £0', 500 , 1000' über der Meeresfläche sich hinstrecken. 4

3. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 53

1842 - Dresden : Schmidt
53 §. 2. Das Land. Die Erhöhungen. den höchsten Gebirgsketten, zu Lage hervorragt. < Durch gewaltsame Revolutionen haben die Ganggebirge ihre ab- hängende, gestürzte Richtung erhalten, wodurch eine Menge Risse, Spalten und Gange erzeugt sind, die sich allgemach mit fremdartigem Gestein ausfüllten. — Abermals müssen heftige Fluthen Statt gefunden haben, denn auf jenen Ue- bergangsgebirgen finden sich eine Menge Schichten, beste- hend aus Stoffen von abwechselnder Mannigfaltigkeit, Versteinerungen von Pflanzen und Thieren. Diese soge- nannten Flözgebirge verdanken ihr Entstehen wohl einer weit spätern Zeit. Diese drei Hauptgebirgsarten machen die feste Rinde unsers Planeten aus; doch findet man auch noch lockern Boden, meist im niedern Lande und in weit- verbreiteten Schichten. Man pflegt diese lockern Fossilien- lager unter der Benennung von aufgeschwemmtem Lande zu begreifen. Auf dem nassen Wege sind also entstanden: 1) Ur- oder Grund - Granitgebirge. Ihr Hauptbestandtheil ist Granit (eine Gebirgsart aus Feld- spath, Quarz und Glimmer bestehend), der wahrscheinlich ein zusammenhangendes Gewölbe um den ganzen Kern der Erdkugel bildet. Selten findet man in ihnen Metalle; Versteinerungen gar nicht. Außer dem Granit bestehen sie aus Gneiß, Glimmerschiefer, Urthonschiefer, Porphyr, Ur- kalk, Urserpentin, Urtrapp, Quarz, Topasfels, Urgips und Urkieselschiefer. 2) Uebergangsgebirge oder Ganggebirge. Die Spalten und Klüfte derselben, sind sie reichlich mit Metal- len angefüllt, heißen edle, ist dieß nicht der Fall, taube Gänge. Versteinerungen finden sich in ihnen sparsam und auch bloß von Geschlechtern, die nicht mehr auf der Erde existiren. ^ In ihnen liegen folgende Felsarten: Thon- schiefer, am reichsten von Metallgängen durchadert, Grau- wacke, Uebergangs- Kieselschiefer, Uebergangs-Trapp und Uebergangs-Gips. 3) Flözgebirge. Diese machen insgemein nur die niedern Bergrücken, gleichsam die Vorgebirge aus; doch finden sie sich auch höher als 1000 Klafter über der Mee- resfläche (zwischen manchen Alpen), während niedrigere Ur- gebirge, z. B. der Brocken, nicht 600 Klafter über den Meeresspiegel hervorragend Sie wimmeln von versteinten

4. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 55

1842 - Dresden : Schmidt
55 §. 2. Das Land. Die Erhöhungen. tet und auf ihrem Gipfel befindet sich ein trichterförmiger Schlund, aus welchem von Zeit zu Zeit Rauch, Dampf, Feuer, Asche, Steine, selbst Schlamm mit Gewalt heraus- geworfen wird, aus dem bisweilen auch ein Feuerstrom fließt, nicht ungleich dem geschmolzenen Metall. Dieser Schlund heißt Krater, zu deutsch, Becher. Die eigent. lich vulkanischen Produkte sind: Bimsstein, Puzzo- lana (ein vorzüglicher Mörtel beim Wasserbau) und Lava, welche aus geschmolzenen Fossilien aller Art besteht und theils zu feinern Arbeiten (Tabatiören rc.), theils zum Pflastern der Straßen rc. verwendet wird. Es ist bemer- kenswerth, daß die meisten Vulkane auf Inseln, oder nicht weit vom Meere, wenigstens an großen Flüssen toben. Jetzt zählt man ungefähr noch 200 lebende Vulkane, wäh- rend ihre Anzahl früher viel größer gewesen sein muß. Der todten oder ausgebrannten ist eine Unzahl, und auch dieß beweist den großen Einfluß des Feuers auf die Bildung der Erdrinde. Von Göttingen bis zum Rhein zählt man gegen 50 todte Vulkane; der ganze Rhön ist solcher Berge voll gewesen; in Frankreich findet man Strecken von wohl 30 deutschen Meilen, wo Vulkan an Vulkan gehangen hat; eben so in Italien. Die berühmtesten Vulkane sind in Europa: der Vesuv, der Aetna, der Krabla, der Hekla, der Stromboli. Nur einige Worte über diese: Der Vesuv liegt in der Nähe von Neapel und ist eigentlich nie ganz ruhig. Seine frühern Ausbrüche waren längst vergessen, als im Jahr 79 n. Eh. ein neuer furcht- barer Ausbruch geschah, wodurch die kleinen Städte Pom- peji, Herkulanum und Stabiä ganz verschüttet wurden. Bei der genauern Untersuchung dieses Ereignisses fand auch der berühmte Naturforscher Plinius I. seinen Tod. Seit 1799 gräbt man schon aus Herkulanum, weniger aus den beiden andern Städten, merkwürdige Ueberreste der al- ten Römerzeit aus. Häuser, Geräthschaften rc. sind in der vulkanischen Asche ziemlich unversehrt erhalten, doch die Aus- beute an geretteten Handschriften ist bis jetzt nur gering gewesen. Von jener Zeit an hat der Berg sehr oft furcht- bar getobt und in den umliegenden Gegenden schreckliche Verwüstungen angerichtet. Dennoch werden die zerstörten Weinberge und Wohnstätten immer aufs neue an die alte Stelle gebaut, da der durch die verwitterte Lava äußerst

5. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 52

1842 - Dresden : Schmidt
52 Physikalische Erdkunde. Eine Gruppe zusammenhangender Hügel heißt ein Ge- hügel und eine Gruppe zusammenhangender Berge wird Gebirge genannt. Die Gebirge sind theils ursprünglich, theils spä- ter entstanden. Deutlich kann man dieß wahrnehmen aus ihrer Lage und ihren Bestandtheilen. Im Bezug auf die letzter» theilt man nicht bloß die Gebirge, sondern oas Land überhaupt in mehrere Gebirgsarten. Gebirgsart ist also Alles, woraus die feste Erdoberfläche besteht. ,,Die Erde war wüste und leer, und der Geist Got- tes schwebte auf den Wassern," erzählt die Schrift, und die ^Geognosten (Erdkundige, welche die Bestandtheile der Erde genau untersucht haben) bestätigen es, daß vor un- denklichen Zeiten die Erde mit einer schlammigen Masse (Primordialfluidum) überzogen war, daß dieselbe durch chemische Riede,schlüge (Pracipitirung) sich schied, daß die fester» Theile sich zu Boden senkten und die jetzige Erdrinde bildeten. Durch die Wirkung des innern Feuers geschah es nun wahrscheinlich, daß ausgebrannte Stellen einsanken und große Höhlen bildeten, wohin sich das Was- ser sammelte, wahrend andre Theile des Wassers in die Höhe getrieben wurden. Roch hatte aber das Wasser keine Grenzen; denn die durch Stürme empörten Fluthen dran- gen wieder in den lockern Boden, zerrissen ihn auf's neue, vermengten sich mit demselben und setzten ihren Raub, ver- mischt mit den Thieren, die schon im Wasser leben konn- ten, in Lagen ab. Durch das innere Feuer wurden diese Massen gelautert uitd nach und nach in feste, unerschütter- liche Felsen verwandelt, welche nun dem Wüthen des Mee- res widerstehen konnten. Diese Felsen bilden noch jetzt gleich- saur das Gerippe der ganzen Erde und wir nennen sie Ur- gebirge. Ein zweiter Niederschlag geschah und lagerte sich auf die Urgebirgsarten, von denen er mit Gewalt Stücke losriß und in die Thonschiefermasse, welche durch den zwei- ten chemischen Proceß entstanden war, einmischte. Dieß sind die Uebergangsgebirge, auch Ganggebirge genannt, welche aus einer Menge parallel-laufender Schich- ten, deren jede einerlei Gebirgsart enthalt, bestehen. Eben durch ihre Lage wird es klar, daß der erste Niederschlag den später gebildeten Gebirgen und Erdschichten zur Unterlage dient, zwischen welchen er auch hin und wieder, zumal in

6. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 54

1842 - Dresden : Schmidt
54 Physikalische Erdkunde. Resten organischer Körper, großentheils unbekannter See» geschöpft. In diesen Gebirgen sind: Sandstein (wahrschein- lich der Uebergang zwischen Flöz- und Uebergangsgebirge), Kalk und Gips, Steinsalz, Kreide, Steinkohlen, Galmei, Eisenthon, Flözkiesel-Schiefer, Flöz-Trapp, Basalt, Man- delstein rc. 4) Aufgeschwemmtes Land. Es lagert sich in Thälern und Gebirgsabdachungen; theils bildet es das Flach- land. Im ersten Falle heißt man sie Seifengebirge, im letztem erscheinen sie als Lager von lockerem Sand, Lehm, Mergeltuff, Moor, Torf rc. Die in den Niederun- gen der Flüsse ausgetrockneten und bebaueten Landstrecken heißen Marschlander. Diese Gebirgsarten sind meist parallel gelagert. In der Mitte, wo der Kamm sich befindet, sind die Urgebirge, rechts und links zunächst die Uebergangs- und Flözgebirge, welche sodann in das aufgeschwemmte Land übergehen. Hierauf gründet sich die Eintheilung der Gebirge in Bezug auf ihre Höhe: in Hochgebirge oder Hauptgebirgs- rücken, Mittelgebirge oder Uebergangsgebirge, und Vor- gebirge oder Flözgebirge, welche nicht mit den Kaps zu verwechseln sind, weßhalb man auch lieber Vorberge sagt. Selten giebt es ein Haupt- ohne Seitengebirge. — Ferner theilt man die Gebirge ein nach ihrer Richtung: in Parallelgebirge, die sich von O. nach W. ziehen, und in Meridiangebirge, deren Richtung von S. nach N. läuft. — Liegen die Gebirge im Lande, so heißen sie in- nere, liegen sie am Meere, Küftengebirge., erstrecken sie sich ins Meer hinein, Vorgebirge oder Kaps. Alle diese Gebirge sind, wie schon gesagt, auf dem nassen Wege entstanden; doch giebt es auch noch theils große Fossilienlager, theils ganze Berge, die ihren Ursprung dem trocknen Wege, dem Feuer, zu verdanken haben. Die flachen Lagen nennt man durch Erdbrände ver- schlacktes Land, und die ihm eigenen Fossilien (zum Unterschiede von denen der wirklich feuerspeienden Berge) pseudovulkanische Produkte. Die Berge aber hei- ßen bekanntlich Vulkane oder feuerspeiende Berge, und sie werden benannt nach dem Gott des Feuers, Vulkan. Ihre Gestalt ist kegelförmig; so hat sie das Feuer emporgearbei-

7. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 59

1842 - Dresden : Schmidt
59 §. 5. Das Land. Vertiefungen und Ebenen. Strecken Landes stürzten ins Meer mit 139 Städten und ihren Bewohnern. Schwächere Erdstöße ereignen sich bald hier, bald da, am meisten in der Nähe lebender Vulkane, mit deren Ausbruch sie gewiß auf das genaueste zusam- menhangen. Wahrscheinlich erhitzt das unterirdische Feuer das in den Höhlen der Erde verschlossene Wasser, daß die- ses sich in Dämpfe verwandelt, deren Allgewalt sich endlich durch die Oberfläche einen gewaltsamen Ausgang bahnt. Erdbrände sind, was ihr Name besagt. Sie toben nicht, wie die Vulkane, nur zu gewissen Zeiten und an un- veränderten Orten, sondern es brennt die Erde wirklich, der Brand erstreckt sich über einen ganzen Erdstrich und dauert, ohne Unterbrechung, oft Jahrhunderte lang. Die der Ober- fläche näher liegenden brechen oft in helle Flammen hervor, die tieferen glimmen bloß und entstehen aus entzündeten Steinkohlen- oder Schwefelkieslagern. Die Erdbrände z. B. bei Planitz unfern Zwickau, die man schon 1771 entdeckte, dauern noch immer fort. Zum Schluß soll hier noch der Nutzen der Berge ganz kürzlich angegeben werden: Sie reinigen die Atmo- sphäre, indem sie die Dünste anziehen. Die Feuchtigkeit dringt ein und es entstehen die Quellen, welche als Bäche von ihnen herabfließen, sich in den niedrigsten Gegenden in Ströme vereinigen und dem abermals tiefer liegenden Meere zueilen. Durch die Abdachung, die von den Gebir- gen ausgeht, wird also die so nöthige Wassercirculation be- fördert. Der Einfluß der Berge auf Klima und Tempe- ratur ist unverkennbar. Sie sind die Behälter der Me- talle; auf ihren Gipfeln wächst Holz zum Bauen und Brennen. Wie mancher Kranke ist in den reinern Höhen wieder zum freudigen Wohlsein gelangt! Auch der Schön- heitssinn wird durch den Anblick der Berge wohlthätig auf- geregt; das ewige Einerlei der Ebene ermüdet rc. Die Lehre von den Gebirgen heißt mit dem technischen Namen: Orographie. §- 3. Das Land. sdie Vertiefungen und Ebenen.^ 2) Die Vertiefungen bilden den Gegensatz zu den Erhöhungen; beide sind Unebenheiten der Erdoberfläche. Jede Vertiefung besteht aus den Seiten oder Abhän-

8. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 147

1842 - Dresden : Schmidt
147 §. 53. Naturerzeugnisse. sie See- oder Meereserzeugnisse, verdanken sie den- selben dem Lande, Landeserzeugnisse. Beides können aber Kunst- oder Naturprodukte sein. Die Naturprodukte zerfallen wiederum in zwei Haupt- klassen, nämlich in organisirte und un organisirte Körper. Erstere sind mit Werkzeugen der Ernährung, des Wachsthums und der Fortpflanzung versehen, letztem man- geln dieselben. Zu der ersten Klasse gehört die Thier- und Pflanzenwelt, von denen jenes die lebenden, dieses die leblosen organisirten Körper begreift; die letzte Klasse bildet das Mineralreich. In den Bereich der Geogra- phie gehören nur die Produkte, welche dem Erdbewohner vorzüglichen Nutzen oder Schaden bringen, die also für den Betrieb der Handwerke und Künste unentbehrlich sind, oder die einen wichtigen Artikel für den Handelsverkehr ausma- chen. Die Erdkunde überläßt die nähere Beschreibung aller Produkte der Naturgeschichte oder Naturbeschreibung und begnügt sich bloß, die Namen derselben aufzuführen. Alle Erzeugnisse der Natur werden in drei Reiche eingetheilt, in Mineralien, Pflanzen und Thiere. a) Mineralien sind alle unorganischen Körper. In die Geographie gehören alle diejenigen, aus welchen Kunst- produkte verfertigt werden, oder welche Handelsartikel sind: als: 1) Erden: Siegelerde, Porzellanerde, Meerschaum, Töpferthon, Kreide, Mergel rc.; 2) Steine: Gra- nit, Porphyr, Marmor, Kalk, Feuerstein, Gips, Tuff- stein, Sandsteine.; 3) Edelsteine: Diamant, Topas, Amethyst, Sapphir, Karneol, Opale.; 4) Vulkanische Produkte: Lava, Bimsstein. Basalt; 5) Metalle, welche in edle und unedle, auch in eigentliche und Halb- metalle eingetheilt werden. Sie sind ein besondrer Gegen- stand der Menschenthätigkeit. <>) Brennbare Minera- lien: Schwefel, Bernstein, Asphalt, Naphtha, Ambra, Torf, Steinkohle, Braunkohle, Graphit. 7) Versteinerungen oder Petrefacten des Thier- und Pflanzenreichs, als merkwürdige Belege für frühere Zustände der Erde. d) Pflanzen oder Vegetabilien, d. h. leblose organische Körper. Die Naturgeschichte, als Botanik oder Pflanzenkunde, theilt das Pflanzenreich in: Phanerogamen, d. i. Pflanzen mit kenntlichen, und Kryptogamen, d. i. Pflanzen mit unkenntlichen Be- , 10*

9. Vaterlandskunde für Bürgerschulen des Königreichs Sachsen - S. 65

1826 - Dresden Leipzig : Barth Selbstverl. K. Engelhardt
65 Bischofswerda, rnt Leinwand - und Tuchfa- briken, war im letzten Kriege die einzige Stadt Sach- sens , welche ganz in Feuer aufging, und zwar bei ei- nem Gefechte zwischen Russen und Franzosen, den 12- Mai 1813. Seitdem ist sie schöner, als erst, hergestellt und ihr Marktplatzt durch eine Wasserleitung von Ba- salt und Granit verziert, welche beim Jubelfeste unsers Königs 1818 eingeweiht, auch mit dessen ehernem Brustbilde geschmückt ward. Bei der Stadt giebt es viel Leiche und Granitbrüche. Stolpen liegt an und auf dem schönsten Ba- sallberge Sachsens, dessen schwarzblaue, 6 bis 12 Zoll starke Säulen, gleich Orgelpfeifen, 8 bis 9 Ellen zu Lage ausgehen, wenn sie hohl liegen, beim Daran- schlagen, ziemlich hell klingen, so hart sind, daß ih- re Köpfe durch Kanonenkugeln nicht zertrümmert wer- den können und deshalb zu Strasenpseilern, Ambosen Probir-, Polir-, und Schlagsteinen für Buchbinder benutzt werden. Das alte in Trümmern liegende Schloß war, vom Izten bis ins 16te Jahrhundert, oft die Residenz der Meisner Bischöffe, dann Festung und ein eben so gefürchtetes Staatsgefängniß, als Hohnstein, wovon noch schauerliche Uiberreste zeugen; unter andern ein unterirdischer Kerker, in welchen der Gefangne durch ein Loch an Stricken Hinabgelaffen werden wußte. Das Schloß, mit Z durch Zugbrücken verbundenen Hö- fen, ruht auf Basalt, und die Schloßgräben, so wie der 143 Ellen tiefe, aber meist verschüttete Brunnen, sind in Basalt gearbeitet. Letztrer ist der tiefste, durch Basalt gearbeitete Brunnen in Europa. Auch bilden Basaltsäulen das der Jubelfeier unsers Königs 1818 auf dem Markte geweihte Denkmal. Im ersten Hofe des Schlosses fiel am 3- Septbr. 1756 der erste feind- liche Schuß, welcher den 7jähr-gen Krieg eröffnete, indem der Prcuss. General Warneri den Sächs. Kom- mandaten v. Liebenau, einen 74jahrigen Greis, der, ohne Besatzung und Munition, sogleich den Degen ab- geben wollte, durch einen Pistolenschuß tödtlich verwun- 5 dete ,

10. Vaterlandskunde für Bürgerschulen des Königreichs Sachsen - S. 14

1826 - Dresden Leipzig : Barth Selbstverl. K. Engelhardt
14 schießen, der von einer Flügelspitze zur andern 4ell. klaf- terte und 17 Pfund wog. Sangvögel aller Art ha- den wir in Menge. Leckermäulern besonders bekannt sind Leipziger Lerchen; beliebt aber als Stubenpferfer die Gimpel und Finken, mit deren Ablichtung manch armer Bergmann sieb ein paar Groschen verdient. An Fluß-, Bach- und Le ich fischen haben wir keinen Mangel. Die Elbe giebt, außer gewöhnlichen Ar- len, Welse, Störe, Sander, Hechte, (oft bis 15 Pf. schwer) Aale und Lachse; letztere auch die Mulde, Zschopau und Lachsbach bei Schandau. Die Forelle gedeiht nir- gends besser, als im Erzgebirge. Moritzburqer Leich- und Röderkarpfen gelten für die wohlschmeckendsten. Fischottern, Biber und Schildkröten sind sel- ten. Nur die Voigtländische Elster hat Perlenmu- scheln. Gneis, Granit, Sienit, Porphyr, Sandstein, Thon- schiefer und Basalt bilden die meisten unsrer Felftn und Berge. Die schönsten S i en itg e st a ltung en sind im Plauenschen Grunde; die größten Porphyrbrüche in der Chemnitzer, Zwickauer und Rochlitzer, die mächtig- sten Sandsteinlager in derzittauer und Schandauer, die denkwürdigsten Basaltberge, der Spitzberg oder die Lausche in der Zittauer, der Bärenstein, P ö h l - und Scheibenberg in der Annaberger Gegend; die herrlichsten Basaltgruppen bei Stolpen; die be- sten Marmorbr ü che bei Maxen, Grünhain, Krotten- dorf und Wildenfels; die zum Drechseln tauglichsten Ser- pentinsteinlager bei Zöblitz; die besten Schiefer- brüche bei Nossen und Loßnitz; die größten Wetzstein- lager bei Oschaz; die denkwürdigsten Quarzfelsen bei Oberschöna unfern Freiberg. Kalkstein bricht fast überall, am besten bei Maxen und Nenntmannsdorf in der Pirnaer Gegend. Glimmer und Thonschiefer durchstreichen einen grosen Theil des Erzgebirgs. An Edel-und Halbedelsteinen besitzen wir Granat, Sapphir, Calcedon, Achat, Apatit, Onyx, Amethist, Karneol, Kristall, Rauchtopas, Hyacinth, Aquamarin rc. Be-
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 6
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 0
17 0
18 4
19 10
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 0
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 1
45 1
46 0
47 0
48 0
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 0
3 3
4 1
5 0
6 11
7 0
8 0
9 0
10 0
11 1
12 4
13 0
14 0
15 0
16 1
17 2
18 4
19 0
20 0
21 10
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 2
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 6
50 4
51 1
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 1
59 0
60 0
61 0
62 1
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 1
70 6
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 2
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 2
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 8
1 4
2 0
3 0
4 0
5 1
6 12
7 1
8 0
9 0
10 2
11 3
12 23
13 5
14 1
15 0
16 0
17 0
18 1
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 14
25 12
26 1
27 0
28 0
29 1
30 0
31 1
32 3
33 3
34 7
35 0
36 1
37 0
38 1
39 5
40 0
41 0
42 2
43 5
44 1
45 2
46 1
47 6
48 0
49 0
50 1
51 3
52 4
53 1
54 0
55 2
56 1
57 0
58 0
59 2
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 2
67 0
68 2
69 0
70 7
71 0
72 0
73 0
74 1
75 2
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 8
82 2
83 5
84 0
85 0
86 2
87 1
88 0
89 9
90 2
91 0
92 0
93 4
94 53
95 11
96 1
97 2
98 3
99 1
100 1
101 6
102 0
103 0
104 0
105 0
106 2
107 63
108 0
109 5
110 0
111 2
112 0
113 16
114 6
115 0
116 0
117 0
118 1
119 4
120 0
121 0
122 2
123 1
124 8
125 3
126 0
127 2
128 0
129 1
130 6
131 11
132 1
133 12
134 1
135 0
136 0
137 7
138 0
139 1
140 3
141 0
142 3
143 0
144 0
145 0
146 0
147 2
148 0
149 1
150 0
151 0
152 3
153 2
154 4
155 0
156 0
157 0
158 0
159 2
160 2
161 0
162 0
163 0
164 4
165 1
166 3
167 0
168 4
169 0
170 1
171 0
172 0
173 4
174 3
175 21
176 4
177 4
178 1
179 1
180 4
181 0
182 0
183 4
184 1
185 2
186 0
187 0
188 14
189 0
190 0
191 0
192 1
193 7
194 1
195 3
196 2
197 1
198 2
199 5