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1. Gesellschaftskunde - S. 75

1904 - Dresden [u.a.] : Müller-Fröbelhaus
>i< 75 >i< schaft“. Sie bringt dem deutschen Volke jährlich Millionen Ge- winn. Ihre Dampfkessel und Maschinen in der Gegend um Mans- feld und Eisleben (F 5) zählen nach Hunderten. */4 Hundert Hochöfen und viele Meilen Bergwerksbahn sind in ihrem Besitze. Über dem Revier der Gesellschaft breitete sich zwischen Halle und Eisleben der Salzige See aus. Von ihm drohte dem alten Bergbaugebiet Verderben. Langsam war sein Wasser in die Erde gedrungen. Mit fürchterlicher Gewalt stürzte es endlich in die Tiefe und füllte die Schächte. Die meisten Gruben er- soffen, gleiches Schicksal drohte den übrigen. Da zeigte die Ge- werkschaft, was ein Verein zu leisten vermag, wie Einigkeit stark macht. Sie kaufte den See und Hess sein Wasser durch riesen- hafte Pumpwerke heben und in die Saale führen. Das verursachte freilich 25 Millionen Mark Kosten. Ja, noch grösser wurden die Opfer. Das eingedrungene Wasser weichte den Boden auf, so- dass die Hohlräume mit Donnern und Krachen zusammenstürzten. Dadurch senkte sich auch die Erdoberfläche. Die Mauern der Stadt Eisleben erhielten Risse, neigten sich und stürzten teilweise zusammen. Allen diesen Schaden trug die Gewerkschaft, und sie ist nicht vernichtet worden, sie arbeitet vielmehr mit aller Kraft weiter. So schaffen die Mansfelder Bergwerke schon seit der Zeit Dr. Martin Luthers, der ja selbst ein Sohn eines dortigen Berg- manns war. — In Kohlengegenden bestehen Kohlenbauvereine. Auch Eisenbahnen sind im Besitze von Vereinen. Oft langen die Mittel der Vereine nicht zu, die gewaltigen Eisenbahnunter- nehmungen zu halten; dann übernimmt sie der Staat, der ja selbst auch ein Verein ist, ein Verein aller seiner Bewohner. Mächtig haben die Vereine auch zur Hebung der Elbschiffahrt beigetragen. Es sei erinnert an die „Sächsisch-Böhmische Dampf- schiffahrtsgesellschaft“. Ihr ist es mit zu danken, dass der Elb- verkehr in aussergewöhnlicher Weise zugenommen hat. Vergl.no. 10. 36. Notwendigkeit der staatlichen Einigung. Die Kosten der Verkehrsmittel sind ungeheure. Eine einzige Lokomotive kostet 50 000 Mk., Milliarden kosten die Bahnkörper*). Bedenken wir noch einmal, dass die Weichselbrücke bei Graudenz (C 12) 1143 m lang ist. Um Solingen und Remscheid zu verbinden, erbaute man die 500 m lange und 107 m hohe Kaiser Wilhelm- Brücke bei Müngsten. Im Süden und Westen Sachsens bilden Gebirge für den Verkehr kostspielige Hindernisse. An der schon genannten (No. 22) Göltzschtalbrücke (// 6) arbeiteten über 1000 Menschen 5 Jahre lang. Die Kosten dieser Brücken belaufen sich nach Millionen. Solche Summen können nur aufgebracht werden, wenn die Menschen sich einigen, und zwar in grossen Mengen. Das erfolgt durch die Bildung von Staaten. Ein anderer Grund zu solcher Einigung ist die Einheitlichkeit und Schnelligkeit der Beförderung. 26 verschiedene Staaten umfasst das Reich. Das *) 1 km in Sachsen 325 000 Mk.

2. Lesebuch für weibliche Fortbildungs- und Feiertagsschulen - S. 52

1891 - München : Oldenbourg
52 34. Das Brot. wird dann in entsprechender Menge der Sauerteig*) beigemischt, damit während der Nacht in warmer Stube der Teig ordentlich „gehe". Schon nach einigen Stunden entwickelt sich nämlich durch Gärung des „Hesels" in zahlreichen Blasen Kohlensäure in Menge, die den Teig überall durch- dringt und ihn porös gestaltet. In früher Morgenstunde gilt es, ihn zu würzen und mit Mehl fest zu „durchkneten", bis er zähe genug ist, um ihn in „Laibe" formen zu können. Mehrmals „streicht" man nun diese an ihrer oberen Fläche mit lauwarmem Wasser, um dadurch die Poren teilweise zu schließen und so das Entweichen der Kohlensäure zu erschweren. Den „Backofen" durchheizte inzwischen ein lebhaftes Feuer bis gegen 4-300 Grad; ist er von Feuer und Holz, von Kohlen und Asche sorg- sam gereinigt, so „schießt" man die Laibe auf der lange gestielten, hölzernen „Backschüssel" ein und schließt dann die Thüre des Ofens. Durch die Hitze desselben wird die Gärung des Teiges beendet. Kohlen- säure und Alkohol entweichen durch die zahlreichen Löcher, die mittels eines hölzernen Besens vor dem Einschießen in die Laibe „gestupst" wurden, so auch etwa die Hälfte des eingeteigten Wassers; die Stärk- mehlkörner zerplatzen und binden das Wasser in ihnen. Nach kurzer Zeit bräunt sich die obere Fläche der Laibe und bildet eine zähe, gummi- haltige, wohlschmeckende „Krume"; an der unteren Seite dagegen entsteht die etwas weichere „Rinde" und zwischen beiden lockere, mollige „Brosame". Mit wachsamem Auge achtet die Bäuerin auf die fortschreitend dunklere Färbung des Brotes, und durch prüfendes Klopfen auf die Rinde desselben erkennt sie mit erstaunlicher Übung, wann das Brot „ausgebacken" ist. Wohl weckt der würzige Dust des „neugebackenen" Brotes in den Kindern lebhafte Begierde nach ihm; doch belehrt sie die Mutter, wie schwer es zu verdauen sei, und vertröstet sie auf den kommenden Tag. Mit berechtigtem Stolze erfüllt es die Tochter des Hauses, wenn ihr die Mutter das Backen des Brotes anvertraut. Während die Bäuerin löblicher Weise noch festhält an dem Brauche, ihr „Hausbrot" selbst herzustellen, hat sich in Städten und Märkten schon seit vielen Jahrhunderten das ehrsame Bäckergewerbe gebildet, das den Bürger mit Brot versorgt. Bäcker-Schwarzbrot mundet manchem vielleicht besser, weil es aus *) Sauerteig, Sauer oder Hesel ist eine Mischung von Wasser und frischem Mehl, welche man bei einem gewissen Wärmegrad 2 — 3 Tage sich selbst überläßt, wodurch essigsaure Gärung erfolgt; sie zersetzt einen Teil des Stärkemehls in Gummi und Zucker und diesen in Kohlensäure und Weingeist.

3. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 83

1878 - München : Oldenbourg
57. Das Grab im Buscnto. — 58. Die Schlacht bei Zülpich. 83 die Knöchel herab, liess aber Arme, Nacken und den oberen Teil der Brust frei. Dies war innerhalb des Hauses das einzige Kleid der Germanin ; ausserhalb trug sie über dem Kleide einen mantelartigen Überwurf. 4. Einer Sorge im Haushalt scheinen unsere Ältermütter ledig gewesen zu sein, der Sorge für Küche und Keller. Die Küche besorgten die Knechte. Unsere Vorfahren wussten schon gut zu essen. Sie bereiteten Brot aus Hafer- und Gerstenmehlteig, hatten Wildbret und Fische, zogen aber allem übrigen Fleische das der Schweine und Pferde vor, afsen Eier, hatten Rüben, Rettiche, Sauerampfer und andere Gemüsekräuter, auch Milch, Butter, Käse, Honig, und tranken reichlich, überreichlich Bier, Met und sogar Wein, den sie von den Römern eintauschten. Das Hauptgewürz war das Salz, welches man zuwege brachte, indem man Sole über glühende Eichenholzkohlen goss und entwässerte. 57. Aas Grab im Wusenlo (410 n. Chr.) f. Nächtlich am Busento lispeln bei Losenza dumpfe Lieder, Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder! 2. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten. 3. Allzufrüh und fern der cheimat mußten hier sie ihn begraben, Während noch die Iugendlocken leine Schultern blond umgaben. ‘k. Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette; Um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. 5. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde, Senkten tief hinein den Leichnam mit der Rüstung aus dem Pferde, 6. Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze chabe, Daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem cheldengrabe. 7. Abgelenkt zum zweiten Male, ward der Fluß herbeigezogen; Nächtig in ihr altes Bette schäumten die Busentowogen. 8. Und es fang ein Thor von Männern: Schlaf in Deinen cheldenehren! Keines Römers schnöde Habsucht soll Dir je das Grab versehren! 9- Sangen's, und die Lobgesänge tönten fort im Gotenheere. — Wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere! August v Platen. 58. Are Schlacht bei Zülpich (496). 1. Chlodewig, der Frankcnköuig, sah in Zülpichs Heißer Schlacht, Das; die Alemannen siegten durch der Volkszahl Übermacht. 2. Plötzlich aus des Kampss Gedränge hebt er sich auf stolzem Roß, Und mau sah ihn herrlich ragen vor den Edcln, vor dem Troß

4. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 58

1878 - München : Oldenbourg
58 38. Die Renntierzucht in Lappland. 816 wird es dem Lappen sehr leicht, jedes beliebige Renntier mit seiner Wurfschlinge aus dem Haufen herauszufangen. 6. Wenn es gute Weide in der Nähe gibt, dann bauen sich die Lappen zur Erleichterung des Melkens eine Hürde, in welche sie allabendlich die Tiere treiben. Diese Hürden bestehen aus dicht an einander gelehnten Birkenstämmen von 2 m Höhe, welche aber durch Querhölzer zusammenge- halten werden. Zwei breite Thore, welche durch ein Gatter geschlossen werden, führen in das Innere. Die Hunde treiben die Herde ein; das Melken beginnt; das Getümmel ist sehr gross. Die Renntiere erinnern durch ihr Hin- und Herlaufen und durch ihr Blöken an die Schafe. In der Mitte der Hürde liegen mehrere grosse Baumstämme, an welche die Renntiere beim Melken gefesselt werden. Ohne Wurfschlinge, welche aus einem langen Riemen oder Strick besteht, lässt sich kein Renntier seiner Milch berauben; die Wurfschlinge wird dem Tiere um das Geweih oder um den Hals geschleudert und dasselbe daran bis zum Melkklotz herbeigezogen. Der Lappe melkt sehr ungeschickt und vergeudet viele Milch, welche namentlich die Schenkel des Tieres bespritzt. Das unrein- liche Melkgefäfs hat die Gestalt eines oben verlängerten Napfes mit geradeausgehendem Stiele, besteht aus Holz und ist aus einem Stück geschnitzt. Beim Melken kommen so viele Haare in die Milch, dass man sie durchseihen muss; allein das grobe Tuch, welches man dabei verwendet, lässt noch immer genug von den kurzen Haaren durchschlüpfen, und so sieht die Milch nicht eben einladend aus; sie schmeckt aber angenehm süfslich und ist so fett wie Rahm. 7. Das wilde wie das zahme Renntier wird von dem Nordländer auf die manchfaltigste Weise benutzt. Aus den Knochen verfertigen sie sich ihre Fischspeere und Angeln; mit den gespaltenen Schienbeinknochen schaben sie Fleisch, Fett und Haar von den Häuten ab; mit Renntiergehirn schmieren sie das Fell ein, um es geschmeidig zu machen. Das durch Räuchern mit faulem Holze gegerbte Leder hängen sie um ihre Zeltstangen; die ungegerbten Häute geben ihnen Bogensehnen und Netze; die Seimen des Rückens werden zu feinem Zwirn gespalten; die weichen, pelzartigen Felle der Kälber müssen ihnen die Kleidung liefern. Vom Kopfe bis zu den Zehen hüllen sie sich in Renntierfelle, werfen ein anderes, weichgegerbtes Fell auf den Schnee, decken sich mit dem dritten zu und sind so im stände, der grimmigsten Kälte Trotz zu bieten. Kein Teil des Renntieres bleibt un- benutzt, nicht einmal der Speisebrei im Magen. Wenn dieser einige Zeit gelegen und eine gewisse Gärung erlitten hat, gilt er als höchst schmackhaftes Gericht. Das Blut wird ge-

5. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 175

1878 - München : Oldenbourg
187. Die Schweinezucht im alten Deutschland. 175 Grasplätze, weiss die Zeit des Melkens, kennt von fern die Lockstimme des Hüters und folgt ihm zutraulich; sie weiss, wenn sie Salz bekommt, wenn sie zur Hütte oder zur Tränke muss. Sie spürt das Nahen des Unwetters, vermeidet die Pflanzen, die ihr nicht zusagen, beschützt ihr Junges. 4. Aber noch viel vorzüglicher als die gescheideste Kuh ist der Stier oder Bullen. Er hat viel mehr Körperkraft, schärfere Sinne, mehr Mut, Gewandtheit und Raschheit. Er schaut mit Verstand um sich. Er ist ein gewaltiger Be- schützer seiner Herde. Er geht auf den Feind: Bär, Hund, Mensch, ohne Furcht los, senkt den Kopf tiefer, brummt furchtbar tief, erfasst ihn mit seiner mächtigen Gabel und wirft ihn mit einem Ruck des Kopfes und Halses rückwärts über sich hin. Einen fremden Bullen leidet er nicht bei der Herde. Er kämpft mit ihm auf Leben und Tod. Stolz spaziert er herum und schlägt mit seinem starken Schwänze seine breiten Rippen. Er hat viel mehr Eigensinn als die Kuh. Wenn er nicht will, so will er nun einmal nicht. 5. Im Stall erzogen, hart und roh behandelt, wird der Stier dumm und boshaft, lässt sich aber trotzdem zu einem brauchbaren Knechte des Menschen abrichten. Er zieht den Pflug und den Wagen, doch nicht so willig wie die Kuh, da- für aber stärker und anhaltender. Ist er seiner Arbeit ein- mal Meister, so folgt er dem Wort. Zieht das Pferd, wenn ihm „Halt“ gerufen wird, noch einen Schritt oder ein paar Schritte, oder tritt es zurück — nicht so der Stier. Er zieht nur bis zum Haltruf. Augenblicklich steht er still, wie ver- steinert. Wird nicht gerufen, so zerrt er Wagen und Pflug durch alles Widerstrebende. Die Kuh gibt aus Schwäche nach, das Pferd aus Verstand. Der Stier gibt nicht nach. Das Pferd rechnet und will seine Kraft nicht unnütz ver- schwenden. Gewiss zieht der Stier lieber mit seines gleichen als mit einem Pferde. Ihre Schritte sind ungleich, weswegen schon Moses ein solches Zweigespann verboten hat. Der Stier lässt sich lieber das Joch als das Pferd das Kummet auf- legen, und er scharrt und brüllt am Arbeitstage danach. Er will etwas thun. 137. Die Schweinezucht im alten Deutschland. 1. Die Schweinezucht war schon sehr früh ausgebreitet. Die Schweine werden in allen Gesetzen, sogar in dem kurzen Gesetzbuche der Thüringer, erwähnt und stehen im salischen oben- an. Eine Soneste oder Son (Herde) zählte sechs Zucht- sauen und einen Eber; der Sauhirt trieb aber 25, 40 und

6. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 153

1878 - München : Oldenbourg
114. Die Insekten. — 115. Die Wespen. 153 Wonnen, welche zur unmittelbaren Nahrung bestimmt sind. Dieselben werden gebeizt und in Tonnen eingemacht; erst die vollkommen ausgereifte Fracht liefert, gequetscht, das Öl, das dem Südländer jedes Fett ersetzt und die Stelle von Butter einnimmt. Mit demselben Behagen, mit dem wir Abend- länder ein Butterbrot verzehren, taucht der Libanese seinen rauhen Brotfladen m eine ölgefüllte Schale und ißt dann die fettriefende Frucht zu der dünnen, sauern Milch der mageren Kühe. 4. In den Plantagen duldet der Ölbaum kein zweites Gewächs neben sich, nicht einmal Zwiebel und Lauch. Der Boden unter den Bäumen bleibt immer offen und wird zwei- mal im Jahr mit dem Pfluge gelockert. 5. Den alten Griechen und Römern war der Ölbaum heilig, und er galt ihnen als ein Sinnbild des Friedens. 114. Die prächtigen Kleinen Mit zierlichen Schwingen, Mit hurtigen Beinen Zum Laufen und Springen! 2. Doch seht, sie verstehen Auch Künste daneben! In Tiefen und Höhen Sie spinnen und weben, Die Anseilten. 3. Sie meißeln und schaben Dhn' alle Beschwerde; Sie bauen und graben In Holz und in Erde. 4« Gar manch eine Mutter Bereitet dem Kinde Die Wiege, das Futter, Und bettet es linde, 5. Und all ihre Künste Und mühvollen Triebe, Sie stehen im Dienste Der zärtlichsten Liebe. Nach p a n I Kumme r. 115. Die Wespen. 1. Die eigentlichen Ritter unter der Jmmenwelt sind die Wespen. In eine gelbe und schwarzbandierte oder ge- steckte Panzerhaut sind sie gekleidet, mit gewaltigen Kiefern und starken Beinen ausgerüstet und mit einem scharfen, giftigen Speer bewaffnet; die geknickten Fühler nicken wie ein Helmbnsch auf dem Kopfe. Aber wilde, wegelagernde Raubritter sind es, die mit Mut und Wut die harmlose

7. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 174

1878 - München : Oldenbourg
174 136, Das Rind. 7. Purpurfarbne Wundcrpflanzen Dienten uns zu Meilenweisern; Gelbe Mauren sahn wir tanzen Frei vor ihren Leinwandhäusern. 9. Auf die Jagd der Antilopen, Kriegerisch mit Spieß und Pfeile, Zogen schlanke Äthiopcn; Klagend tönte Memnons Säule. 8. Lechzend auf dem warmen Sattel Saß der Araber, der leichte, Während Ziegenmilch und Dattel Ihm aufs Pferd die Gattin reichte. 10, Aus des Nilcs Flut getrunken Haben wir, matt von der Reises Gruß dir, Königin der Unken, Von dem königlichen Greifet 11. Alles grüßt dich, Blumen, Blätter! Doch zumeist der Grüße viele Bringen wir von deinem Vetter, Von dem Krokodil im Nile!" Ferdinand Freiligrath. 136. Da« Rind. 1. Es ist merkwürdig, welche Anhänglichkeit und welche so zu sagen geistige Fähigkeiten selbst „das dumme Vieh“ ent- wickelt, wenn es von frühester Jugend an sanft und liebevoll behandelt wird, oder wenn man ihm viel Freiheit auf Wiese und Weide lässt. Die Raffern richten den Ochsen zum Hüten ihrer Herden und zur Verteidigung gegen den Feind ab. Dabei zeigt sich der Ochse, der Bakely, wie er genannt wird, gelehrig und anstellig wie der Hund. Während die Schafe grasen, steht und grast der abgerichtete Bakely neben ihnen. Aufmerksam auf jeden Blick des Herrn, läuft der treue Bakely um das Feld herum, wie der Schäferhund. Ziehen die Hottentotten ins Feld, so führen sie eine Herde solcher Kampftiere mit sich, welche sie gegen den Feind loslassen. Sie überwältigen alles, Stössen die Feinde mit ihren Hörnern nieder und zerstampfen sie mit ihren Füssen. 2. Bei den Hottentotten verrichtet der Stier sogar den Dienst des Dortwächters. Zwei solcher gehörnter Wächter am Eingänge des Kraals (Dorfes) genügen, um den brüllenden, hungrigen Löwen in respektvoller Entfernung zu halten. Fremden ohne Begleitung eines Einwohners, den der Ochse kennt, Räubern wäre es nicht zu raten, einem Dorfe mit solchen Nachtwächtern zu nahen. 3. Und betrachte man das Vieh des schweizerischen Hochgebirgs, wie klug und munter sind diese Tierei Das naturgemäße Leben und die liebevolle Behandlung bilden den Instinkt besser aus. Das Tier, das auf der Alpweide fast ganz für sich sorgen muss, ist aufmerksamer, sorgfältiger, hat mehr Gedächtnis als das im Stall verpflegte. Die Alp- kuh weiss jede Staude, jede Pfütze, kennt genau die besseren

8. Landwirtschaft und Gewerbe, Handel und Verkehr - S. 10

1878 - München : Oldenbourg
Is 2. Vom Wasser führt, welche eine 3 in dicke, 2 km lange und ebenso breite Masse bilden würde. In ähnlicher Weise haben in unvordenklicher Zeit die Ge- wässer auf dem ganzen Erdenboden gewaltet. Unendliche Fluten bedeckten zeitweise den größten Teil desselben. Sie zermalmten Steintrümmer und Felsen, und als sie abflössen, bedeckten sic die Sohle der Thäler und das offene Tiefland mit ihrem Schutt, Sand und Schlamm. Weitaus der größte Teil unseres Acker- bodens ist solches aus den Höhen hergeschwemmtes Land und erinnert uns an die gewaltigen Umwälzungen, die einst auf unserer Erdrinde vor sich gegangen sind. 2. vom Wasser. Regen, Schnee und Tan, also die sogenannten Meteor- Wasser und das schmelzende Eis der Gletscher, speisen die Quellen der Erde. Gräbt man in der Nähe eines Flusses, dessen Ufer ans Sand oder Gerölle, kurz aus einer wasser- durchlassenden Bodenschicht bestehen, einen Brunnenschacht, so trifft man in der Regel Wasser und zwar in einer Tiefe, welche dem Wasserspiegel des Flusses entspricht. So weit die Um- gebung des Flusses vom Wasser durchdrungen werden kann, füllt sie der Fluß auch an, und wenn unterirdische Felsspalten da und dort sich noch finden, so dringt das Flußwasser auch in diese ein, bis alle wasserdurchlassenden Höhlen mit Grundwasser ausgefüllt sind. Wenn wir uns ein leeres Flußbett denken, in welches Plötzlich der Fluß eintreten würde, so müßte viel Wasser vorerst versinken, ehe er weiter strömen könnte, und es würde lange Zeit verstreichen, bis der Fluß das Meer erreichte; er müßte vielleicht das Hundertfache seines Wassers erst an seine Umgebung abliefern. Einen gegrabenen Schacht, in welchen Wasser ans dem Boden eindringt, nennt man Brunnen und nicht Quelle; die Quelle tritt an der Erdoberfläche zu Tage und hat einen Abfluß. Aber alle Quellen rühren von Wasser- sammlungen ini Innern der Erde her, als z. B. von Flüssen (wie oben gesagt), wenn an irgend einer Stelle das Ufergelände sich senkt, oft weit vom Flusse entfernt, und durch eine Boden- spalte das Grundwasser aussließen läßt. Oder sie rühren her von ganodzer teilweise versunkenen Bächen, oder von hoch-

9. Landwirtschaft und Gewerbe, Handel und Verkehr - S. 12

1878 - München : Oldenbourg
12 2. Vom Wasser. neben einigen Bittererdsalzen sehr viel Übelriechendes, und mancher, der es sieht, würde sich bedanken, Wasser aus einem Brunnen zu trinken, der einige Schritte neben sich die Abtritt- grube oder den Schweinstall hat. Gute Quellen, welche nicht seicht unter dem Boden ihr Sammelwasser haben, zeigen nahezu die mittlere Wärme des Ortes, wo sie sich bildeten; sie haben die Temperatur des Bodens, dem sie entspringen, und da diese von der Wärme der Sonne und dem Froste des Winters nicht verändert wird, so erscheint solches Wasser im kalten Winter wärmer als die Lufttemperatur im Freien. Solche Quellen haben im Flach- lande Deutschlands meistens zwischen 5—8°R. und ernähren die Brunneukresse, einige Wasserranunkeln und andere Wasser- pflanzen. Solche Quellen rauchen im Winter förmlich, weil sie wärmer sind als die Luft. Ihrer Wärme wegen beginnt auch im Frühling der Graswuchs sehr bald an ihren Rändern. In ihnen gedeihen Forellen und Hechte. Das Flußwasser führt oft große Mengen von Erd- und Mineralstoffen mit sich (Schlamm und Sand), welche es trüben. Je mehr Regenwasser von dem Ufergelände in den Fluß fällt, um so reicher ist sein Wasser an solchen Stoffen, welche das Regenwasser von Äckern, Felsen, Straßen u. s. w. losriß und losspülte. Bon diesen Massen setzen sich in der Ruhe zuerst die Steine (Gerölle, Kies), dann der Sand, endlich auch der Schlamm aus dem Wasser nieder. Wenn ein Fluß im Durch- schnitt des ganzen Jahres 1 Pfd. feste Bestandteile schwebend in 1000 Pfd. Wasser dem Meere zuführt, so hat er in 1000 Jahren so viel solchen Schlamm und Sand fortgeführt als seine ganze Wassermasse in einem Jahre schwer ist. Daraus läßt sich begreifen, wie an manchen Flußmündungen große Inseln, Versandungen, sogenannte Deltas entstehen. Mau wird auch verstehen, wie es kommt, daß sich die Löcher und Teiche an den Flußufern allmählich mit Schlamm und Erdreich aus- füllen, wenn man durch Querdämme das Wasser an den Seiten staut, und es erhellet daraus, wo z. B. die Fruchtbarkeit der Äcker und Wiesen in manchen Flußthälern kommt, und wodurch die Erhöhungen um die Wässerungsgräben mancher Wiesen bewirkt worden sind.

10. Landwirtschaft und Gewerbe, Handel und Verkehr - S. 141

1878 - München : Oldenbourg
141. Aufhebung der Feudalherrschaft. 141 während jetzt nach Erfindung vortrefflicher Destillationsapparate aus der Kartoffel mehr als doppelt soviel Spiritus gewonnen wird als aus Weizen, Roggen und Gerste — ein Fortschritt, der namentlich ärmeren und entlegeneren Gegenden zum Vorteil gereicht. Nicht minder wurde die Schafzucht diesen Gegenden eine Quelle des Wohlstandes, als nach den Freiheitskriegen das Verbot der Wolleausfuhr aufgehoben wurde. In den folgenden Jahrzehnten ist auf diesem Gebiete ganz Außerordentliches ge- leistet worden. Die Schafrasse ganzer Länder wurde allmählich umgebildet. Um 1800 wurde der jährliche Wollertrag eines Schafes nach Groschen berechnet, fünfundzwanzig Jahre später zogen bessere Zuchten mindestens einen Thaler pro Jahr ans demselben; heute ist man mit zwei Thalern nicht überall zu- frieden, und dabei ist des sehr bedeutenden Gewinnes einzelner Stammschüfereien aus dem Bockverkaufe noch gar nicht gedacht. Durch besseren Futterban und künstliche Weideanlagen war es möglich, die Zahl der Schafe in Preußen in den Jahren 1816 bis 1861 von etwas mehr als 8‘A* Millionen auf nahezu 17 V« Millionen Stück, also um etwa 110 Prozent zu steigern; die Zahl der ganz veredelten Schafe aber vermehrte sich in diesem Zeitraume um 810,6 Prozent; denn zu Anfang desselben gab es deren nur 719 200, zu Ende desselben aber 6 549 932 Stück. Etwas später begann die Veredlung des Rindpiehes, das in Mitteldeutschland sowie in großen Strichen des Nordens von kleiner schwächlicher Rasse war, wogegen Schwaben und Franken sich durch bessere Stämme auszeichneten. 9- Aufhebung der Feudalherrschaft. Nicht in allen Gegenden Deutschlands fielen die Bauern in die Fesseln der Leibeigenschaft. Besonders in den Marsch- gegenden der Nordsee und in den einzelnen Thälern der Alpen erwehrte sich der freie Bauer seiner Bedränger, und ebenso führten die Kreuzzüge eine Milderung der Leibeigenschaft herbei; denn der Leibeigene gewann, wenn er das Kreuz nahm, für sich die Freiheit und für die Seinigen den Schutz der Kirche, deren Dienstmann er geworden. Doch ging ein großer Teil der erlangten Freiheiten im Laufe der Zeit wieder verloren, und der Druck, den die Gutsherren auf ihre Bauern ausübten,
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