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1. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 365

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
170. Die Austern. 365 Sie muß immer einige Klafter am Boden bleiben, damit der Köder nicht von anderen Seethieren abgefressen wird. Hat nun der Fischer die Netze oder Angeln gezogen und sein Boot mit Fischen gefüllt, so eilt er damit an's Land zurück, wo der Kaufmann wartet. Dort werden die Fische gezählt und die- sem überliefert. Schaluppen stehen bereit, in deren Raum sie geworfen werden, und sobald die Fahrzeuge gefüllt, eilt man nach Bergen. Dort nun eröffnet sich ein neues Schauspiel. Arbeiter karren den Häring aus den Schiffen unter die weiten Durch- gänge der Häuser. Hier sitzt von Ton- nen umringt eine gehörige Anzahl Men- schen, größtenteils alte Frauen, die mit dem Messer in der Hand das Werk des Ausweidens verrichten. Die Weiber ergreifen einen Häring nach dem andern, schneiden ihm die Kehle auf und reißen mit einem kunstmäßigen Zug das Ge- därm heraus. Dann werfen sie ihn in die bereitstehenden Fässer, und sie haben in dieser Arbeit eine solche Fertigkeit, daß viele tausend Fische täglich durch ihre Hand gehen. Sobald diese Fässer gefüllt sind, werden sie von anderen Arbeitern an den Platz des Einsalzens gefahren, dort in Tonnen verpackt, mit der Salzlacke begossen, vom Böttcher geschlossen, und sind nun zur Ausfuhr fertig und bereit. Wenn man bedenkt, daß von Bergen allein jährlich an 300,000 Tonnen Häringe ausgeführt werden, so kann man sich einen Begriff von der Größe und Lebendigkeit dieses Handels machen. Alle gewinnen dabei. Das Holz zu den Fässern kommt aus den Wäldern, und die Eigenthümer derselben, die Bauern, welche es heranfahren, die Handwerker, welche es bearbeiten, die Frauen und Kinder, die den Häring kehlen, die Fischer und Schiffer, die Bootsleute und Rheder, vor allen aber die Kaufleute, theilen den Gewinn. Aber wie viele Gefahren, wie viele Mühen und fast übermäßige Anstren- gungen erfordert dies Fischergewerbe! Wie viel entsetzliche Noth bringt es mit sich! Man denke sich das nordische Meer am Ende des Januarmonats, von Or- kanen gepeitscht, die mit rasender Wuth über nackte Klippen jagen. Man denke sich diese Brandungen, diese eisigen Wo- gen, diese kalten Regengüsse, diese Schnee- stürme, die Elemente verbündet und im Aufruhr: dann erst erscheint es doppelt wunderbar, wie zähe die Kraft des Men- schen, wie kühn sein Wille, wie gierig sein Verlangen nach Gewinn, wie son- derlich sein ganzes Wesen. Nur durch Kunst hat er sich des ewig beweglichen Elements bemächtigt, nur mit Gefahr seines Lebens erhält er sich darauf und doch fragt er nicht nach Sturm und Eis und nach den schrecklichsten Ent- behrungen. Eine Art Raserei ergreift ihn, wenn es heißt: „Die Fische sind da!" Es ist, als habe er die wilde, be- gierige Lust an Kampf und Sturm mit zur Welt gebracht; es zieht ihn, als könne er nicht anders. Wie den kühnen Alpengänger das rauschende Dickicht der Wälder, so lockt den armen Nordlands- fischer das brausende Wogen des Meeres; jener träumt von dem Prachtgehörn der Gemse und vom Knall seines Feuer- rohres, dieser von den ungeheuren Netzen und dem silberglänzenden Gewimmel darin — auf den Bergen schweifen, auf den Wellen fahren, dünkt allen viel schöner, als in Städten wohnen und an vollen Tischen sitzen. So mächtig ist der Trieb zu wagen und zu gewinnen — oder zu verlieren. 170. Die Austern. 1. Die Austern gehören zu den kopf- losen Mollusken oder Weichthieren und bilden eine der sechs Familien dieses in Schalen wohnenden Meervolkes, welche der Ehre theilhaftig sind, meistens nur den vornehmen Herren zur Speise die- nen zu dürfen. Sie wohnen entweder auf Felsengrund oder auf Sand oder auf Schlamm und sind der Farbe nach verschieden. So ist die spanische Auster in rothe Schalen gekleidet, die il ly rische in braunen Panzer gehüllt

2. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 139

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64. Der Bersuv. 139 64. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ost- gestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein schlechter, hol- periger, steiniger Weg führt nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen auf- wärts. Hier wächst der ächte Lacrimae Christi. Der Weg geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist ringsum Answurf des Vul- kans. Nach und nach wird die Vege- tation immer geringer und man kommt über ein weites Lavafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes, braunrothes Ge- filde. Die Mafien sind zusammenge- drängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flam- men in ihrer glühendsten Hitze erstarrt. Dies ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkans. — Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hindurch- gewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, ans schlechtem holperigen Pfad aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nun bald erreicht hat. Allmählich nimmt das die untere und mittlere Region be- lebende Grün ab und endlich verschwin- det es ganz. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Zerstörung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als un- geheure Lavablöcke 'liegen über einander, die Knochen, — die Eingeweide des Ber- ges, ausgespieen im Sturme seines Zor- nes. So windet sich der Pfad in süd- licher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich an den schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fuße des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des Weges, den die vielen Besteiger des Berges genommen haben, gibt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außeror- dentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen hal- den Schritt zurück. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewiß eine beschwerliche Arbeit, aber nach einer halben Stunde ist sie vollen- det und wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuv ist ein un- geheurer rundlicher Kefiel, dessen Rand umher 30 — 50 und mehr Fuß hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist er tief eingebrochen, weßwegen man in der Ge- gend von Castella mare durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände hineinsehen kann. Um den ganzen Krater kann man, wenn man sich Mühe gibt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß der Umfang des Feuerschlundes so groß sei, glaubt man nicht, wenn man ihn bloß an einer Stelle ansieht; dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Uebrigens bleibt die Gestalt des Kraters sich nicht gleich, sondern verändert sich stets bei heftigen Ausbrüchen. In der Mitte des ungeheuren Keffels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuer- schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 25 — 30 Fuß hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllen- rachens hinabgeht, aus welcher ein wei- ßer, schwefelgelblich schimmernder, dichter
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