Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich - S. 65

1913 - München : Oldenbourg
Einzelgebiete. 65 gebung und ist so bedeutend groß wie Leipzig in der Anfertigung von Papierattrappen, Plakaten und Kunstkarten. Zu den wichtigsten Industriezweigen zählen ferner bte Elek- trizitätsindustrie, die in Berlin ihre größte Gesellschaft besitzt, und die Kerannk. Hand in Hand mit dieser großartigen industriellen Tätigkeit geht ein äußerst aus- gedehnter Handel. 24% der Erwerbstätigen entfallen auf diese Art der Beschäftigung. Berlin vermittelt von allen Seiten und nach allen Seiten den Austausch von Waren und ist zugleich der größte Geldmarkt des Deutschen Reiches. Diese rege Industrie- und Handelstätigkeit brachte naturgemäß eine ungeheure Steige- rung des Verkehrs mit sich. Als erste Pferdebahnlinie Deutschlands wurde 1865 die Strecke von Berlin nach Charlottenburg in Betrieb genommen. Vier Jahrzehnte später hatten die Straßenbahnen 400 km Betriebslänge, also eine Strecke, die länger ist als die Eisenbahn von Berlin bis Breslau, und beförderten auf 100 einzelnen Linien 425 Millionen Per- fönen jährlich. Auf Berlin entfällt jetzt fast die Hälfte des gesamten preußischen Straßen- bahnverkehrs, nahezu 30% des gesamten deutschen, obschon die Berliner Straßenbahnen an Betriebslänge nur 1fs der preußischen, x/s der deutschen ausmachen. Daraus ergibt sich die Stärke des Berliner Verkehrs. Hierzu kommen nun noch die Personenbeförderungen auf der Stadtbahn, die jährlich von rund 125 Millionen Menschen benutzt wird, auf der elektrischen Hoch- und Untergrundbahn, die von etwa 50 Millionen Menschen in Anspruch genommen wird, dann der Omnibusse, die von weiteren 100 Millionen gebraucht werden und bei denen in den letzten zehn Jahren der Verkehr sich um 150% gesteigert hat gegen nur 120% der Straßenbahnen. Alles in allem genommen, dankt Berlin seine Bedeutung als Verkehrs- und, Industrie- zentrum neben der Gunst seiner geographischen Lage und der mächtigen Entwicklung des preußischen Staates ganz besonders der Intelligenz und Arbeitskraft feiner Bevölkerung, • der Zähigkeit und Ausdauer, mit der sie die nicht allzu reichlichen Naturgaben der Ortlich- keit ausgenutzt hat. Quellen: Penck, Das Deutsche Reich; Hahn, Die Städte der Norddeutschen Tief- ebene; von Ottingen, Berlin; Lampe, Berlin und die Mark Brandenburg; Kirchhoff, Tie deutschen Landschaften und Stämme; Partsch, Mitteleuropa. 2. Z)ie Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. Allgemeines. Orographische Bielgestaltigkeit. Von dem Schieferplateau der Ardennen bis zu den Karpaten legt sich als trennende Landscholle zwischen die Süddeutschen Stufenländer und die Norddeutsche Tiefebene eine Reihe sehr verschieden benannter und verschieden gearteter Gebirge, die unter dem gemeinsamen Namen Mittel- deutsche Gebirgsschwelle zusammengefaßt werden. Ihre Glieder find das Rheinische Schiefergebirge, das Hes- sische Bergland, die Wesergebirge, ......... Thüringer Wald, Harz und Erzge- / / / /' ) birge, dann östlich der Elbe die Sudeten. »ßa ^/% . ß/' Tm Die Haupterhebungen der Mittel- *' /M deutschen Gebirgsschwelle sind die Über- > / ; / teste eines alten, nun größtenteils ab- getragenen Faltengebirges aus der Stein- System von Falten mit Luftsätteln, kohlenzeit. Nur der Sockel des früheren a = Luftsattel, b = Mulde einer Schichtenfalte. Gebirgsbaues ist erhalten, die oberen f.,? ' ■ :

2. Das Deutsche Reich - S. 83

1913 - München : Oldenbourg
Einzelgebiete. 83 Einrichtungen und nicht zuletzt das treuherzige, gastfreundliche und frohgemute Wesen der Bevölkerung haben endlich München auch zu einem Hauptsammelpunkt von Fremden gemacht; beträgt doch die Zahl seiner jährlichen Besucher an 600000, so daß es als Fremdenstadt in Deutschland nur von Berlin übertroffen wird. Nach all dem Angeführten erscheint es wohl verständlich, daß München, obwohl ihm der belebende Hauch des Meeres fehlt und es der Nähe reicher Mineralschätze entbehrt, unter den Großstädten Deutschlands bereits an dritter Stelle steht. (Nach Penck, Partsch u. a.) 5. Die Bayerischen Alpen. Die Alpen sind ein Faltengebirge, d. h. die ursprünglich auf dem Meeresboden wag- recht abgelagerten Gesteinsschichten sind durch seitlichen Druck infolge der fortdauernden Abkühlung des Erdkerns und der Zusammenschrumpfung der festen Erdrinde zusammen- geschoben und gefaltet worden. Bei einer normalen Faltenbildung folgen Schichten- fattel und Schichtenmulde gleichmäßig hintereinander. Im Untergrunde der Schwäbisch- Bayerischen Hochfläche liegen die Gesteinsschichten ganz oder wenigstens annähernd wag- recht; mit der Annäherung an das Gebirge aber beginnt deren allmähliche Aufwölbung (s. Abb. unten). Innerhalb der Alpen finden sich wagrecht c c = Kreideschichten (Kalk, Sandstein, Mergel): tp, im = tertiäre Schichten (Molasse). Schichtenfaltung im Alpenvorland. lagernde Schichten naturgemäß selten, aber fast noch seltener vollkommen regelmäßig ausgebildete Falten, wie z. B. am Grünten bei Jmmenstadt und am Hohen Miesing bei Schliersee ls. S. 84). Eine schöne Folge von Sätteln und Mulden verrät die oro- graphische Gestalt des vielbestiegenen Hochgern südl. vom Chiemsee (s. S. 84). Meistens aber wurden die Gesteinsschichten vor oder nach der Faltung durch Hebung und Senkung, also durch Verwerfungen zerbrochen, fo daß dadurch schwer entwirrbare Schichten- Profile entstanden, wie ein solches das unterste Profil S. 84 (Hochvogel-Mädelegabel) zeigt. Die Alpen sind die größte geographische Scheidewand des Erdteils; sie teilen seine Hauptstromgebiete, seine Klimate, seine Flora und Fauna, seine Volksstämme, seine Sprachen und Staaten. Für Deutschland insbesondere sind die A und At — Sättel; St = Mulde; l = Luftsattel. Nach Heim.

3. Das Deutsche Reich - S. 84

1913 - München : Oldenbourg
84 Tas Deutsche Reich. Grünten, -Abhang Alurt Wummulitengtbizdu, am, Wesifuss des Griurdau Siarzlach, Steinbruch bei Burgberg int, Jtiurvmuliierigrünsarul Burg Eisentrzflöze j Tfummulucnkalk. cn, es, cg, cw, cm — Kreideschichten (Kalk, Sandstein, Mergel); n" ^tertiäre^ Schichten. N. H Muesing Faltenbildung am Hohen Miesing, sö. vom Schliersee, und am Hochgern, südlich vom Chiemsee. kd' Hauptdolomit des Alpenkeupers kg Oberer Mnschelkeuper hd Plattenkalk des Alpenkeupers ho Lberer Reuperkalk der Alpen l Unterer und mittlerer Lias l3 Lberer Lias. Geologischer Durchschnitt von der Mädele-Gabel zum Hochvogel. Tie senkrecht und schies durchzogenen Linien bedeuten die Brüche der Gesteinsschichten, die Verwerfungen. .4. Hauptdolomit des Alpenkeupers. C Lberer alpiner Keuperkalk. B Lberer alpiner Mujchelkeuper. D Alpen-Lias. Alpen von großer Bedeutung. Sie senden ihm zahlreiche und wichtige Flüsse zu, sie beeinflussen aus weite Strecken hin dessen Klima, indem sie gleich Riesenmaueru die warmen Südwinde abhalten; sie liesern wichtige Produkte aus allen Reichen der Natur, sie sind ein wichtiges Durchgangsland des Verkehrs nach Italien und endlich werden sie infolge der Fülle ihrer Naturschönheiten und der stärkenden Höhenluft als Reiseziel von Tausenden aufgesucht. Die bedeutende Erhebung über den Meeresspiegel und die Gesteinsverhält- nisse beeinflussen hauptsächlich das wirtschaftliche Leben in den Bayerischen Alpen.

4. Das Deutsche Reich - S. 85

1913 - München : Oldenbourg
Einzelgebiete. 85 Dieses kennzeichnet sich durch das Vorherrschen der Wald- und Graswirtschaft und das Zurücktreten des Ackerbaus, durch Armut an Metallen und Kohlen, aber Reichtum an Wasserkräften. Steigende wirtschaftliche Bedeutung gewinnt bei der Durchgängigkeit der Alpen der Reiseverkehr, dem nicht weniger als 14 an den Fuß des Hochgebirges führende Bahnen dienen. Die wichtigste Linie, die Jnntalbahn, führt durch die Kalkalpen an den Fuß des Brenner und weiterhin nach dem Süden. Eine Berg- bahn führt seit kurzem auf den Wendelstein (1850 m). Von Wichtigkeit erscheinen ferner Bergbau, Hausindustrie und Papier- fabrikation. Je nach den einzelnen Alpenteilen erfährt übrigens das Wirtschaft- liche Leben in den Bayerischen Alpen gewisse Änderungen. Die Allgäuer Alpen. Die Allgäuer Alpen zu beiden Seiten der Itter bestehen wie die Berge der Vorschweiz vorwiegend aus sandig-tonigen Gesteinen (Nagel- fluh, Flyfch und Allgäuschiefer). Der Boden trägt daher ausgedehnte, oft bis zu den Gipfeln reichende Matten, weshalb das Allgäu der Hauptsitz der baye- rischen Rinderzucht und Milchwirtschaft (Butter- und Käsebereitung) ist. Sonthofen hat die größten Viehmärkte in Bayern, Kempten und Immen- stadt den stärksten Umsatz an Butter und Käse^). Vielfach hat der Allgäuer auch seine Bergwässer der Industrie dienstbar gemacht und so ist Kempten nicht bloß der Hauptstapelplatz für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Allgäus sondern auch ein sehr gewerbtätiger Ort mit Spinnereien und Webereien^). Jmmenstadt und Füssen treiben Seilerwarenfabrikation, Lindenberg Strohhutfabrikation, Lindau im Bodensee hat ansehnlichen Fremden- und Güterverkehr. — Die An- lage von Höhenwegen hat im Allgäu den Fremdenverkehr in hohem Maße begün- stigt; Mittelpunkt des sommerlichen Reiseverkehrs ist der schöngelegene Markt Oberst- dorf. Grünten (1700 m) und Hochvogel (2600 m) sind vielbestiegene Aus- fichtsberge. Im bayerischen Alpenanteil erfreut sich das Allgäu der günstigsten wirtschaftlichen Verhältnisse. Die Bayerischen Alpen im engeren Sinne und die Salzburger Alpen, zwischen Lech und Salzach gelegen, werden durch Isar, Inn und Salzach entwässert. Ihre Vorberge sind reich an Matten und daher der Rinderzucht günstig, so besonders um Miesbach. In den höheren Bergen herrscht mehr der trockene Boden der Kalkgesteine vor, auf dem zumeist Wald steht. Im Bergwalde findet der Älpler denn auch hauptsächlich Beschäftigung als Waldarbeiter und Jäger. Die gewerb- liche Tätigkeit beschränkt sich auf Hausindustrie und zwar auf die Verarbeitung des Holzes, wodurch die Kunstschnitzer von Partenkirchen, die Herrgottschnitzer von Oberammergau, die Geigenmacher von Mittenwald, wie die Holzschnitzer von Berchtesgaden Berühmtheit erlangt haben. Nutzbare Gest eins lagen fehlen zwar nicht, aber die Hauptgesteine der Alpen, Kalk und Dolomit, erweisen sich teils infolge ihrer Struktur teils wegen ihrer Zusammensetzung für Bauzwecke nicht Die Anzahl der Rinder im Allgäu beträgt nach Max Förderreuthers Angaben 150 000 Stück, die gewonnene Milch jährlich 1v2 Mill. Hektoliter, die daraus erzeugte Butter 27 000 Doppelzentner, der daraus bereitete Käse 135 000 Doppelzentner. Unter den deutschen Herdenschlägen weist die.allgäuer Kuh die höchste Milchleistung aus, sie. .steigt.bis I6v2 kg per Stück und Tag. 2) Die Webereien zu Blaichach, Fischen, Sonthofen und Kempten erzeugen zusammen im Jahre 50—60 Mill. Meter Tücher.

5. Das Deutsche Reich - S. 54

1913 - München : Oldenbourg
54 Das Deutsche Reich. seine weitschauenden Pläne, seine Unternehmungen verfielen, Deutschland war meerfremd geworden. Seit der Wiederaufrichtung des deutschen Kaisertums gewann indes das Deutsche Reich mit erstaunlicher Raschheit wieder Seegeltung und auch die Be- deutung der Ostsee hat sich infolgedessen wieder wesentlich gehoben, zumal nun auch der Nordostseekanal das ganze Ostseegebiet dem Weltverkehr nähergerückt und die Industrie in der Mark und in Schlesien sich wesentlich gehoben hat. Heute ist Stettin (235 000 Einw.), namentlich infolge des Aufschwunges der Reichshauptstadt, die erste preußische Seehandelsstadt an der Ostsee. Lübeck, Stralsund, Warnemünde und Saßnitz vermitteln den Verkehr nach Norden, Danzig und Königsberg hauptsächlich den nach dem Russischen Reiche, Kiel mit dem deutschen Reichskriegshafen endlich fchirmt den friedlichen Wettbewerb des deutschen Kaufmanns in der Ostsee und zugleich die deutsche Wasserstraße nach der Nordsee, wo Wilhelmshaven den Schutz der benachbarten deutschen See- städte übernimmt. Die größere Entfernung der Ostsee vom Weltmeer, ihre langanhaltende Ver- eisung, endlich die Tatsache, daß ihre Uferstaaten vorwiegend Ackerbau treiben, schränken ihre Bedeutung für den Verkehr naturgemäß ein. Die Dampfschisfahrt der Ostsee beschränkt sich zumeist.auf Anschlußverkehr oder Küsten- und Bäderverkehr. Nur die Reedereien von Flensburg, Stettin und Lübeck haben größere Wichtigkeit. Geologische Verhältnisse der Nord- und Ostsee. Die Nordsee ist mit Ausnahme der „Norwegischen Rinne", die bis 800 m ab- sinkt, ein flaches Wasser, dessen Tiefe nur fehr langsam gegen Norden auf 100 bis W Helgoland Zpcöstfin Buntsandsfpin Uuo. Muschelkalk M./nkeips U Kreide O-Kreidp Dünensand Geologisches Profil durch die Nordsee von Helgoland bis zur Düne. (Nach Brohm aus I. Walther, Geologie von Teutschland.) 150 in anwächst. Die geringe Tiefe weist auf das jugendliche Alter dieses Rand- meeres hin. Noch in der späteren Tertiärzeit war es Festland und während der Diluvialzeit verband Frankreich und England eine Landbrücke, deren Küstensaum vom mittleren England nach Jütland verlief. Rhein und Elbe mündeten damals zu beidenseiten der fischreichen Doggerbank^) und die Themse war ein Nebenfluß des Rheins. In der Felseninsel Helgoland tritt wie auf Rügen in der Ostsee das untergesunkene Grundgebirge zutage. Die Ostsee ist in ihrer heutigen Gestalt gleichfalls eine jugendliche Bildung wie die Nordfee. Ein Sinket! des Meeresspiegels um 50 in würde Dänemark mit Schweden verbinden und von Kolberg über Bornholm könnte man trockenen Fußes Tie Doggerbank (zwischen England und Jütland) ist der flachste Teil der Nordsee.

6. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 52

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. "Las Wunderland am Aellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonders an Geisern. Ter Exzelsior-Geiser, die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 20 m breite Flut bis 150 111 in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolkenbruch, während die Gegend weitumher in Tampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig wie der Od Faithfull ( der alte Getreue). Tie Zahl der Springquellen im Vellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Uellowstonepark. Tie heißen Quellen bilden durch ihre Absätze übereinander liegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

7. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. uncounted

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
fftbo mit Kaiser Wuhclmspitze sioo m Mavensi 5600 m Schirmakazien Der Kilimandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngeslrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

8. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 53

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
> Nordamerika. 53 der Künste die Deutschen obenan. Deutsche waren es namentlich, welche den Yan- kees das Verständnis der Musik erschlossen, die jetzt wie keine andere Kunst drüben das Dasein verschönt. Und endlich blieb auch der von den Deutschen stets hochgehal- tene Idealismus, der Sinn für Familienleben, Rechtlichkeit, Ordnung und Freiheit nicht ohne die wohltätigsten Wirkungen auf das ganze amerikanische Leben. So hat die Union durch die deutsche Einwanderung unberechenbar gewonnen. Das be- stätigt auch das Wort des früheren Präsidenten Roosevelt: „Jedes Einwanderungs- element hat zum Nationalcharakter beigetragen, aber keinem schulden wir mehr als dem deutschen." _.v'\ 0^ C / / ./C » )y , Die Gesamtzahl der Deutschen in/der Union beträgt an 10 bis 11 Mill., also ein Zehntel der ganzen Einwohnerschaft. 1821—1900 sind allein aus Deutschland über 5 Mill. eingewandert. Stark vertreten ist das Deutschtum in den östlichen Industriestaaten, so in New Jork, New Jersey, Pennsylvanien; als die Hauptsitze des D e u t s ch - A m e r i k a u e r t u m s haben aber die nördlichen Mittel st aaten zu gelten, die alle einen mächtigen deutschen Kern enthalten: Ohio, Illinois, Michigan, Minnesota, Iowa (eiöwä), Nebraska bis zu 15—20% der Gesamtbevölkerung, Wisconsin sogar bis zu y3. Im Staa t.s l e b e n haben die Deutschen trotz ihrer großen Zahl nie eine bedeutende Rolle gespielt und zwar hauptsächlich infolge ihrer inneren Uneinig- keit und Zersplitterung. Doch ist in den letzten Jahren vieles geschehen, um den deutschen Geist zu heben. Ein großes Verdienst hieran hat der 1901 gegründete Dentsch-amerikanische Nationalbund. Am Ende des 19. Jahr- Hunderts wurde in 4000 Schulen deutsch unterrichtet. Sehr lebhaft sind die Handelsbeziehungen zwischen der Union und dem'deutschen Reich. Die zwischen beiden Ländern umgesetzten Werte erreichen eine Höhe, wie sie nur der deutsch-russische oder der deutsch-englische Handel auf- weist. Die Einfuhr aus der Union überwiegt aber bei weitem unsere Ausfuhr dort- j.r hin. Eingeführt werden hauptsächlich Erzeugnisse der Landwirtschaft (Baumwolle. Q ){ Getreide usw.) und des Bergbaues^Kupfer, Erdöl, Blei usw.). Unser hervor- ^ rag'erfte"§.....Baumwollgewerbe und unsere hochentwickelte elektri- ^ jche Industrie, die viel Kupfer benötigt, sind gg-M von den Ver. Staaten abhängig. Die Ausfuhr nach der Union umfast zumeist Industrie- erzeugnisse. Dm-2iegeu_hmmlsbeziehungen beider Länder entspricht auch ein gewaltiger Schiffsverkehr. // ^/Däs Wunderland am Aellowstone. Im Jahre 1870 ^mcheilte die Neue Welt die Nachricht von der Entdeckung eines Wunderlandes im Felsengebirge und ein Jahr darauf wurde das Quellgebiet des Yellow- stoneflusses zum Nationalpark der Vereinigten Staaten von Amerika erklärt, das groß- artigste Vorbild zur Erhaltung der Naturdenkmäler eines Landes. Der Boden des Parkes besteht in der Hauptsache aus vulkanischem Gestein, aus Trachyt und Basalt, wenn es auch keinen einzigen tätigen Vulkan darin gibt; aber heiße Quellen, Geiser, Solfataren, Dampf- ausströmungen und Schlammvulkane stellen gewissermaßen die letzten Zuckungen der er- löschenden Feuerberge dar. Im ganzen sind bis jetzt im Yellowstonepark 3000-4000 heiße Quellen und 71 Geiser bekannt. Die hohe Temperatur der Quellen (bis 121» C) und die Verbreitung der Geiser lassen keinen Zweifel, daß die Erhitzung des Wassers durch vulka- Y

9. Europa - S. 13

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Tie Alpen. 13 Die Alpen. Allgemeines. Tie Alpen sind das Hauptgebirge Europas. Sie erstrecken sich in der Gestalt eines Füllhorns und in einer Länge von 1000 km vom Ligurischen Meer bis zur Donau und dem Adriatischen Meere und wachsen in der Breite von 150 km im Westen auf 300 km im Osten an. In dieser gewaltigen Ausdehnung berühren sie Frankreich, Italien, die Schweiz, das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn; die Schweiz und Österreich können geradezu als Alpenstaaten bezeichnet werden, da die Hauptteile ihrer Ländermassen diesem Hoch- gebirge angehören. Die Alpen sind das höchste Hochgebirge Europas. Ausbau. Nach ihrem Ausbau bestehen sie aus vielen langgestreckten, meist parallellaufenden Gebirgszügen, die durch Längs- und Quertäler voneinander ge- trennt werden. Sie bilden ein Ketten- oder Faltengebirge. Ter Name Faltengebirge deutet auf die Entstehung der Alpen hin. Ursprünglich bildete nämlich die Erde eine feurig-flüsfige Kugel, die sich allmählich abkühlte und schließ- lich erstarrte. Mit der Abkühlung erfolgte zugleich eine Einschrumpfung des Erdkörpers („Kälte zieht die Körper zusammen"). Hierbei wurden Teile der festen Erdkruste zusammen- gepreßt und zu Bergketten aufgetürmt, ähnlich wie sich im kleinen die Haut eines zusam- menschrumpsenden Apfels faltet. Daher der Name Faltengebirge. Im Vergleich zur Größe der Erde erscheinen diese Erhebungen freilich sehr gering. Bei einem Globus von 1 rn Durchmesser würde der höchste aller Berge nur 2/3 mm messen. Die Alpen zeigen in- dessen heute nicht mehr das Bild wie bei ihrer Entstehung; sie haben vielmehr starke Ver- änderungen erlitten. Wind und Wetter, Regen, Schnee und Eis haben unaufhörlich an ihrer Zerstörung gearbeitet, sie haben die rohen Gesteinsmassen wie mit Künstlerhand modelliert, Gipfel und Grate, Täler und Kessel, Wände und Schutthalden geschaffen und den Alpen so das Aussehen einer großartigen Ruine verliehen. Gesteinsbeschassenheit. Hiernach lassen sich die Alpen in drei Zonen teilen (s. Skizze S. 12): die Nördlichen Kalkalpen, die Zentralalpenf aus Granit, Gneis und Tonschiefer bestehend, und die Südlichen Kalkalpen. Große Längstäler trennen die Zentral- und die Kalkalpen voneinander; im Norden das Inn-, das Salzach- und das Ennstal, im Süden das Drautal. Einteilung. Nach ihrer Längenausdehnung gliedert man die Alpen in zwei Hälften: die West- und die Ostalpen. Beide sind durch eine Linie vom. Bodensee zum Laugensee getrennt. Sie folgt erst dem Rheintal, übersteigt dann den Splügenpaß und senkt sich zum Langensee herab. Klima. Die Wärme nimmt mit der Höhe ab. Infolgedessen ist das Klima der Alpen je nach der Höhe sehr verschieden. Bei 2700 m Höhe fallen die Nieder- schlüge nur mehr in fester Form, der Schnee bleibt dauernd liegen (Schneegrenze) und verwandelt sich in Firn und Eis. Die Eisströme oder Gletscher der Zentral^ alpen gehen indes vielfach weit unter die Schneegrenze herab, wie der Grindel- waldgletscher im Berner Oberland (bis 1000 m) und das mer de glace am Mont- blanc (bis 1150 m; s. auch Abb. S. 22), so daß ihr unteres Ende zwischen Matten und Wäldern liegt. Zu den merkwürdigsten Erscheinungen der Schnee- und Eis- region zählen serner die Lawinen, starke Schneestürze von mitunter verheerender
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 3
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 2
14 0
15 0
16 0
17 0
18 6
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 3
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 8
1 0
2 4
3 14
4 5
5 8
6 5
7 0
8 0
9 4
10 3
11 4
12 5
13 1
14 1
15 0
16 3
17 9
18 1
19 0
20 0
21 15
22 4
23 4
24 2
25 1
26 2
27 1
28 6
29 0
30 1
31 2
32 0
33 4
34 0
35 2
36 0
37 0
38 0
39 1
40 5
41 2
42 0
43 4
44 0
45 0
46 0
47 4
48 6
49 6
50 15
51 0
52 1
53 9
54 1
55 4
56 0
57 2
58 0
59 0
60 0
61 7
62 3
63 2
64 1
65 3
66 1
67 0
68 3
69 0
70 44
71 7
72 1
73 2
74 0
75 1
76 2
77 1
78 0
79 1
80 0
81 1
82 0
83 0
84 2
85 0
86 0
87 2
88 12
89 1
90 0
91 2
92 7
93 11
94 1
95 1
96 0
97 0
98 1
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 4
2 0
3 0
4 2
5 1
6 3
7 1
8 0
9 0
10 7
11 28
12 3
13 0
14 2
15 0
16 1
17 0
18 4
19 9
20 2
21 0
22 1
23 1
24 6
25 4
26 0
27 0
28 2
29 0
30 0
31 2
32 9
33 3
34 6
35 1
36 3
37 1
38 0
39 7
40 2
41 0
42 0
43 0
44 0
45 3
46 0
47 2
48 1
49 0
50 0
51 0
52 34
53 3
54 37
55 1
56 2
57 1
58 0
59 4
60 0
61 0
62 2
63 1
64 1
65 0
66 3
67 0
68 2
69 0
70 5
71 0
72 6
73 0
74 0
75 0
76 5
77 4
78 61
79 0
80 13
81 4
82 0
83 12
84 0
85 0
86 15
87 6
88 0
89 2
90 9
91 3
92 0
93 3
94 0
95 9
96 0
97 1
98 0
99 6
100 0
101 13
102 1
103 4
104 6
105 7
106 0
107 3
108 3
109 17
110 1
111 0
112 0
113 2
114 3
115 1
116 0
117 0
118 9
119 4
120 0
121 0
122 22
123 0
124 0
125 0
126 30
127 13
128 0
129 8
130 1
131 5
132 9
133 17
134 6
135 2
136 4
137 1
138 2
139 11
140 0
141 0
142 0
143 1
144 0
145 13
146 0
147 1
148 10
149 0
150 0
151 0
152 0
153 2
154 0
155 0
156 0
157 2
158 2
159 11
160 4
161 0
162 0
163 0
164 0
165 4
166 5
167 0
168 1
169 1
170 0
171 19
172 2
173 4
174 1
175 3
176 6
177 1
178 6
179 0
180 0
181 0
182 2
183 9
184 6
185 2
186 3
187 2
188 74
189 0
190 0
191 3
192 4
193 11
194 2
195 1
196 0
197 2
198 0
199 3