Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 3

1898 - München : Oldenbourg
Troja. 3 Der Hgel von Troja (Hissarlik) war seit uralter Zeit bewohnt. Man unterscheidet neun Schichten oder Ansiedlungen. Sch 1 iemann, seit 1871 wiederholt auf Hissarlik ausgrabend , starb 1890 in dem Glauben, in , der zweiten Schicht (etwa 2000 v. Chr.) die Burg des Priamos gefunden zu haben. Beachte die beiden Thore mit doppeltem Verschlufs, das Prothyron und das Megaron, vor dem W Thor die mit großen Steinplatten gepflasterte Rampe. Fig. 1. Homer. Idealbildnis. Neapel. (Friederichs-Wolters N. 1628.) Erst 1893 und 1894 fand Dorp-feld die heute noch 5 m hohen Burgmauern der sechsten Niederlassung, die mit der Burg von Tiryns und Myken gleichzeitig sind; 300 m lang. Beachte die Pforte, 3 Thore, 3 Trme, den Brunnen und zahlreiche Wohnrume. Die Mauern im N. und 0. (etwa 200 m) wurden in griechischer Zeit abgetragen, das Innere der Burg zum Teil bei der Anlage der neunten (rmischen) Ansiedlung durch Planierung zerstrt. Burg. Aus Der Zeit Der Blte Von j^Cykene (Vi. Schicht] Fig. 2. Troja. 1*

2. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 56

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
56 Die Kometen. Jupiter, der verschiedene Kometen nachweislich in andere Bahnen hineingeworfen hat. § 31. Physische Beschaffenheit der Kometen. Über die physische Beschaffenheit der Kometen sind wir vielfach noch im Unklaren. Feste Bestandteile besitzen sie höchstens im Kern des Kopfes, der möglicherweise aus einer Anzahl kleiner kosmischer Partikeln besteht, welche bei grösserer Entfernung von der Sonne in der ungeheuren Kälte des Weltenraumes (—2730 C) von einer Eiskruste umhüllt sein mögen. Im übrigen besteht seine Masse aus Gasen im Zustande einer grossen Verdünnung, denn selbst licht- schwache Sterne werden durch Schweif und Kopf hindurch sichtbar. Das Spektrum der meisten Kometen zeigt drei helle, einseitig verwaschene Bänder, welche auf das Vorhan- densein ölbildender Gase hinweisen. Dies Spektrum ändert sich aber in der Sonnennähe, es verblasst mehr und mehr, während immer deutlicher die gelbe Natriumdoppellinie auf- tritt. Dieser Umstand beweist, wie es auch der unmittelbare Augenschein bestätigt, dass jetzt gewaltige Änderungen in der Kometenmasse sich vollziehen. Nach Zöllner schmilzt jetzt das Eis, welches die festen Brocken des Kernes umgiebt, auf der der Sonne zugewandten Seite, und es bildet sich eine Dampfhülle um denselben. Steigt die Erhitzung bei grosser Sonnennähe sehr bedeutend, so gerät das beim Verdampfen des Wassers zurückgebliebene Natrium, welches neben anderen Substanzen im Wasser gelöst war, ins Glühen und geht in Dampfform über, sodass jetzt die gelbe D-Linie erscheint. Auch müssen grosse Elektrizitätsmengen bei diesen Vor- gängen frei werden, die in ihren abstossenden Wirkungen mit zu der ungeheuer rapiden und gewaltigen Entwickelung der Schweife beitragen mögen, andererseits aber auch nament- lich im Kerne gewaltsame Entladungen und plötzliche Licht- ausbrüche verursachen werden. Die Wirkungen der Sonnen- hitze können sich schliesslich derartig steigern, dass der Kern mitsamt der ihn umgebenden Dunsthülle zerrissen wird (Se- ptember-Komet 1882); es werden dann aus einem Kometen deren zwei oder mehrere, die neben- oder hintereinander in ziemlich derselben Bahn ihren Weg fortsetzen. Dass schliess- lich hinten am Schweif fortwährend gleichsam Fetzen abreissen, wenn der Komet die Sonnennähe passiert, folgt aus der Un- gleichheit der Geschwindigkeit, die sich jetzt zwischen Kopf und Schweifende herausbilden muss. Es ist leicht begreiflich, dass ein Komet, der oft durch sein Perihel geht, zuletzt in einen Ring von ungleichartigem Gefüge seiner Masse ausein- ander gezogen wird; diesen mögen dann die kleinen und

3. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 51

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. 51 § 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. Auf der uns zugewandten Seite besitzt der Mond keine Spur einer Atmosphäre — es folgt dies aus dem plötzlichen Verschwinden der Fixsterne, welche der Mond bedeckt, und ihrem ebenso plötzlichen Wiederaufleuchten, aus dem tief- schwarzen, scharfem Schatten der Mondberge und dem Spec- trum des Mondlichtes, das keinerlei Absorptionsstreifen zeigt —, er hat auch weder Wasser noch Wolken. Seine Oberfläche ist höchst uneben, wie dies besonders deutlich am Innenrande der Sichel oder des Mondviertels im Fernrohr hervortritt; neben ausgedehnten Ebenen, welche als dunkle Flecken erscheinen und früher als Meere bezeichnet wurden, finden sich Berggipfel, welche die Höhe unserer Berge erreichen, z. B. auf Curtius nahe dem Südpol des Mondes mit 8830 m. Kettengebirge sind auf dem Monde verhältnis- mässig selten, dagegen sind für ihn besonders charakteristisch Ringgebirge, die in Wallebenen übergehen, wenn ihr Durch- messer 150 km und darüber (bis zu 300 km) erreicht, Krater dagegen, wenn ihr Durchmesser nur minimal ist. Bemerkens- wert ist, dass der Wall nach aussen meist allmählich in Terrassen, dagegen nach innen sehr steil abfällt, dass die innere Bodenfläche durchweg höher liegt als die äussere Umgebung, und dass sich nicht selten im Inneren einzelne Bergkuppen, Centraiberge, erheben, die jedoch fast nie die Höhe des Walles erreichen. Die Zahl der Ringgebirge, von denen die ausgezeichneteren die Namen berühmter Männer, vornehmlich von Astronomen, z. B. des Newton, Tycho, Ptolemaeus, Copernicus, Kepler u. s. w. tragen, ist sehr gross, so sind auf der Mondkarte von J. F. Schmidt 32856 derselben (Krater eingeschlossen) verzeichnet, und die Zahl der wirklich vor- handenen ist noch vielmal höher zu schätzen. Eine eigen- tümliche Bildung sind ferner die sogenannten Rillen, die bis- weilen eine Breite von 2 km besitzen und in einer Längen- ausdehnung bis zu 200 km von Krater zu Krater quer durch die Ebenen und selbst die Ringgebirge ziehen ; sie sind wohl Sprünge in der Mondoberflache, welche infolge der sehr grossen Temperaturdifferenzen, die zwischen der sehr starken Erhitzung durch die Sonnenstrahlen und der entsprechend starken Abkühlung durch ungehemmte Ausstrahlung in den Weltenraum eintreten müssen, entstanden sind. Ob das Innere des Mondes bereits vollständig erstarrt ist, oder ob dasselbe noch in flüssigem Zustande sich befindet, und infolgedessen Umgestaltungen der Oberfläche noch möglich sind, ist uns mit Sicherheit nicht bekannt. J. F. Schmidt in Athen will eine Änderung des Kraters Linné und H. J. Klein das Entstehen eines neuen kleinen Kraters bemerkt haben. 4*

4. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 18

1897 - München : Oldenbourg
18 I. Geographische Grundbegriffe, Ein Thal, das von allen Seiten von Höhen umschlossen ist, heißt Kessel oder Wulde, wenn es flach und breit ist, auch Becken, einksehr breites Thalebene. Enge, auf beiden Seiten von hohen Bergwänden eingeschlossene Thäler werden Schluchten oder Schlünde genannt. Eine tief eiugefchuittene, spaltenartige Schlucht mit senk- rechten, durch das Wasser eiues abstürzenden Baches ausgewaschenen Wänden heißt man in den Alpen Klamm (z. B. die Partnachklamm bei Partenkirchen), Die Thäler scheiden die Erhebungen von einander, intern sie sich entweder längs der Hauptrichtung zwischen ihnen hinziehen (Längs- thäler) oder sie durchbrechen (Q u c r t h ä l e r). Die Längsthäler sind in den Kettengebirgen die vorherrschende Thalform. Sie senken sich in der Regel nur langsam abwärts und liegen ziemlich tief. Sie sind gewöhnlich mehr angebaut und bevölkert als die Querthäler, daher auch von Straßen und Eisenbahnen durchzogen. Die Querthäler liegen meistens höher als die Längsthäler und senken sich oft stufenförmig abwärts. Sie machen gewöhnlich einen erusten, großartigen, ja schauerlichen Eindruck, da sie häufig verhältnismäßig eng sind. — Manchmal biegt ein Längsthal in ein Querthal über (z. B. das obere Thal der Isar). Die Thäler sind die natürlichen Sammler des fließenden Ge- wäfsers, das aus Quellen entspringt, in Bächen und Flüssen zu größeren Massen sich vereinigt und im Meere oder in Binnenseen sein Ende erreicht. Das Regenwasser verdunstet zum Teil oder fließt an der Oberfläche ab, zum Teil wird es von den Pflanzen aufgesaugt, und der Rest ver- sickert in die Erde. Hier fließt es so lange nach abwärts, bis es aus eine Erdschichte trifft, die kein Wasser durchläßt (z. B. Mergel, Thon). Von da an drängt es wieder zur Erdoberfläche, auf der es als Quelle zum Vorschein kommt. Quellen sind also die Anfänge des fließenden Gewässers. Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit können Quellen durch tiefe Bohrungen zu Tage gefördert werden; solche künstliche Quellen nennt man Bohr- brnnnen oder artesische Brunnen (in der französischen Grafschaft Artois 1126 zuerst angelegt). Die meisten Quellen führen geringe — wasserdurchlassende Schichten. Mengen der erdigen Stoffe, dil. ffe durch- b = wasserdichte Schichten. ziehen, mit sich, namentlich findet sich Kalk (L-^uelle. als ein allgemein verbreiteter und löslicher Stoff fast in jedem Quellwasser. Enthält aber eine Quelle besonders viele mineralische Bestandteile, die oft als Heil- mittel dienen, so nennt man sie Mineral-, häufig auch Heilquellen. Unser Vaterland besitzt Sol- oder Salzquellen, Eisen-, Schwesel-, Jodquellen, Säuerlinge und Bitterquellen.

5. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 162

1910 - München : Oldenbourg
162 Die Rmer. seine erste Gattin bei der Flucht aus Troja verloren hatte, die Hand der Knigs-tochter Lavinia, der zu Ehren er die Stadt Lavinium baute. Sein Sohn Julus grndete Alba Longa. Ein entfernter Nachkomme des Julus, namens Amulius, strzte seinen lteren Bruder Numitor vom Throne Alba Longas, ttete dessen Sohn und zwang dessen Tochter R h e a Silvia, Vestalin zu werden, damit sie unverheiratet bleiben sollte. At sie aber dem Gotte Mars Zwillinge geboren hatte, nmlich Romulus und Remus, wurden diese im Tiber ausgesetzt. Nachdem die Kinder von dem Hirten Faustulus gerettet worden und zu rstigen Jnglingen herangewachsen waren, erschlugen sie den Amulius und setzten ihren Grovater Numitor wieder in die Herrschaft ein. Dafr bekamen 753 sie die Erlaubnis, an der Stelle, wo sie gerettet worden waren, eine neue Stadt 2i.aprilzu grnden. Als dann die Brder in Streit gerieten, wer von ihnen der Neu-grndung seinen Namen geben drfe, und der Vogelflug fr Romulus entschied, sprang Remus, um seinen Bruder zu verspotten, der die noch niedere Mauer und wurde von dem erzrnten Romulus gettet. So blieb dieser alleiniger Herr und König der neuen, nach ihm benannten Stadt Rom. Die Entstehung Roms nach der neueren Forschung. Wann, wie und von wem Rom gegrndet worden ist, wissen wir nicht; wir knnen hchstens Vermutungen darber anstellen. Als Grund-lge hiefr kommen zunchst die Vorzge der Lage Roms in Betracht (vgl. S. 149), sodann der Umstand, da sich in dieser Gegend die Gebiete der drei benachbarten Stmme der Latiner, der Osker (Sabiner) und der Etmsker berhrten, ferner die Tatsache, da die ltesten Mnzen Roms ein Schiffshinterteil zeigen. Somit scheint der Ausgangspunkt Altroms der Platz gewesen zu sein, an dem in frherer Zeit die den Tiber hinauf-fahrenden Seeschiffe anlegten und zugleich die aus Kompanien nach Etrurien fhrende Handelsstrae den Flu berschritt^). Da der Punkt noch auf l a t i n i s ch e m Gebiete lag, bildete sich auf dem linken Ufer, also den sdlich wohnenden Stammesbrdetn zugewendet, eine Niederlassung von Latinern, der sich aber wahrscheinlich schon sehr frh je eine f a b i n i f ch e und etruskifche Siedelung zugesellte. Mglicherweise fand dann ein Zusammenschlu statt (wie in Sparta und Athen), bei dem die sabinischen und etruskischen Bestandteile mit der latinischen Bevlkerung allmhlich zu einer einheitlichen rmischen verschmolzen.) Als Mittelpunkt der nunmehrigen Gemeinde Rom diente das Kapitol. Die Knigszeit nach der berlieferung. 1. Romulus erffnete, um seine neugegrndete Ansiedelung zu bevlkern, eine Freistatt fr heimatlose Flchtlinge, verschaffte ihnen Frauen durch den Raub der Sabinerinnen", besiegte die hierber erbitterten Sabiner und nahm sie dann nebst ihrem König Titus Tatius in den rmischen Gemeindeverband auf. Auch die Feststellung der wichtigsten staatlichen und Heereseinrichtungen wird auf Romulus zurckgefhrt. So gliederte er die Brgerschaft in 3 Tribus, i) Vgl. die Entstehung und Entwicklung Mnchens im Anschlu an diejsarbrcke.

6. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 42

1910 - München : Oldenbourg
42 Die Griechen. dem Taygetus im Westen; Hauptstadt und zugleich Vorort des Peloponnes war Sparta, welches, ohne Burg und bis zum 2. Jahrh. b. Chr. auch ohne Ring-mauern, eigentlich aus mehreren (5) zusammengebauten Drfern bestand. Messenien, die gutbewsserte, wohlangebaute Tallandschaft des Pamisus, reichte bom Taygetus bis ans Jonische Meer; geschichtliche Bedeutung besaen die Berg-festungen Eira (Hira) und Jthme sowie die Hafenstadt Pylos mit der gegen-berliegenden kleinen Strandinsel Sphaktena; die sptere Hauptstadt M e \ \ e n e wurde erst von Epaminondas gegrndet. Elis, die westliche Abdachung des Arkadischen Berglandes, mit dem Heiligtum des Zeus in der Ebene bort Olympia am Nordufer des Alpheus, wo alle 4 Jahre die Olympischen Spiele stattfanden. Achaia, das wenig gegliederte Kstengebiet bom Nordabhang des Arkadischen Hochlandes bis zum Korinthischen Golf, umfate einen Bund bort 12 Stdten mit dem Zeustempel zu Agwn als Mittelpunkt; Vorort war P a t r (heute Patras, der Haupthafen Neugriechenlands). Arkadien, ein rauhes Tafelland, ringsum bort hohen Randgebirgen eingeschlossen, ohne Zugang zum Meere; sprichwrtlich geworden wegen seiner Naturschnheiten, besa es zwar stellen-weise fruchtbare Tler mit reicher Viehzucht, konnte jedoch seine Bewohner nicht alle ernhren, weshalb biele bort ihnen als Sldner in fremde Kriegsdienste traten. ltere Orte waren Matttitte a (Schlachten 418 und 362) und Tegea; 370 b. Chr. wurde als gemeinsame Hauptstadt Megaloplis angelegt (ebenfalls auf Betreiben des Epaminondas). f) Die griechische Inselwelt. Die griechische Inselwelt entspricht in ihrer Verteilung der natrlichen Gliederung der Festlandsksten. Whrend im Jonischen Meere nur wenige Inseln Sttzpunkte fr den Verkehr nach Italien bieten, ist das gische Meer bis nach Kleinasien' hinber mit zahlreichen Inseln geradezu erfllt; sie erscheinen als die aufragenden Spitzen einer ins Meer versunkenen breiten Landbrcke, die einst Europa mit Asien verknpfte. Die wichtigsten Inseln sind 1. im Jonischen Meere: Die Jonischen Inseln, darunter Korkyra (das heutige Korsu; angebliche Heimat der Phaken, Leukas, Kephalema, Jthka) (Heimat des Odyssens)^), Zakynthos und K y t h e r a (sdlich bom Kap Malea; ehemals Kolonie der Phnicier; lieferte Purpurmuscheln). 2. im gischen Meere: Kreta, die grte der griechischen Inseln, schliet das gische Meer im Sden ab; der Lnge nach von Gebirgen durchzogen, die im Ida (2500 m) ihren Hhepunkt erreichen, hat es eine steilabfallende, Hafen-arme Sdkste, während die Nordkste ein fruchtbares, leicht zugngliches Hgel-land darstellt. Hier finden sich Sttten alter Kultur aus dem kretisch-mykenischen Zeitalter, der welche die neuesten Ausgrabungen wertbolle Aufschlsse geben. In Knosos an der Nordkste herrschte der mythische König Minos (Sage bom Minotaurus und bom Labyrinth); in G o r t y n a an der Sdkste fand man eine Gesetztafel, wohl ans dem 7. Jahrh. stammend. Weitere Fundorte (fr borgeschichtliche Altertmer) sind P h a i st o s an der Sdkste und die Felsgrotte Kamares am Sdabhang des Ida (Tonwaren). Rhodus mit dem *) In neuerer Zeit ist ein wissenschaftlicher Streit darber entstanden, ob das homerische Jthaka identisch ist mit dem heutigen (Thiaki) oder mit der Insel Leukas.

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 14

1876 - Dresden : Schönfeld
( 14 Die physische Geographie. — Das Land. ströme von schmelzflüssigen Gesteinen cherabfließen lassen. Die thäti- gen Vukane finden sich in der Regel in der Nähe des Meeres, theils in Gruppen, theils in Reihen, so ist z. B. um den großen Ocean ein Kranz von mehr als hundert Vulkanen gebildet. Erloschene Vulkane nennt man solche, von deren letzten Ausbrüchen keine geschichtlichen Nachrichten vorhanden sind. Die Vukane entstehen durch das Her- vorbrechen der Lava aus tiefgehenden Erdspalten oder durch Aufschüt- tung der ausgeworfenen Gesteine, (Schlacken, Bimsstein) und bilden sich selbst allmählich einen abgestumpften Bergkegel, aus dessen Gipfel sich der Trichter des Krater befindet. Mit dem Vulkanismus im Zu- sammenhänge steht häufig das Erdbeben, welches theils vulkanische Ausbrüche begleitet, theils selbständig austritt und weite Strecken der Erdrinde erschüttern kann (Erdbebengürtel). Doch können auch Erd- beben durch Abkühlung des Erdinnern und Bildung von Spalten, so- wie durch das Einstürzen weitgedehnter Hohlräume im Innern der Erde entstehen, wenn Salz-, Gips- oder Kalklager durch Wasser auf- gelöst und ausgewaschen sind. Damit steht ferner in Verbindung die Senkung mancher Landstriche, die sich besonders an den Küsten be- merklich macht, seltener die Hebung von Küsten. Hebungen und Senkungen von Erdräumen treten in langen Zeitepochen allmählich auf und haben auch die Umrisse der großen Landmassen wesentlich verändert. So hat England mit dem Continent zusammengehangen, während Europa im Osten des Ural durch ein breites Meer von Nordasien getrennt war. Nord- und Südamerika bildeten selbständige Landmassen und der Nordwesten Asiens hing am Beringsmeer wahrscheinlich mit dem Nordwesten von Amerika zusammen. Aus dem noch stetig sinkenden Boden des großen Oceans haben sich die Korallen angesiedelt und im Laufe der Zeit zahlreiche flache Eilande (Atolle) ausgebaut. 3. Die Luft. § 18. Die Luft gehört zum Erdkörper und dreht sich mit ihm. Die klimatische Temperatur entsteht durch Sonneneinstrahlung (Insolation) am wirksamsten bei senkrechter Richtung der Strahlen. Die Meteorologie hat die Ausgabe, den gesetzmäßigen Zusammen- hang der wichtigsten Lufterscheinungen nachzuweisen; dahin gehören die ungleiche Erwärmung der Luftschichten, wodurch das Gleichgewicht in der Atmosphäre gestört wird und ausgleichende Luftströmungen (Winde) entstehen, sowie die ungleiche Vertheilung des Wasserdampfes, welcher in verschiedenen Formen als Schnee und Regen ausgeschieden zur Erde fällt, oder als Wolke im Lufträume schweben bleibt. Klima nennt man das locale Jneinandergreisen dieser Erscheinungen. Die Erwärmung der Luft nimmt vom Aequator nach den Polen ab und ist nach dem Höhenstande der Sonne, also nach den Jahreszeiten, verschieden. Ueberdies treten noch manche Ursachen hinzu, um selbst das Klima unter gleichen geogr. Breiten verschieden zu ge- stalten. Die Sonnenwärme wirkt nämlich anders auf den festen Erd- boden als auf die oceanische Wasserfläche, und darum ist auch die Rück-

8. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 13

1876 - Dresden : Schönfeld
Die physische Geographie. — Das Land. 13 Thäler tiefer, die Gehänge steiler, die Gipfel steigen in höheren Bogen auf, auf den Kämmen zeigen sich felsige Grate, schroffe Wände und Sturzhalden. Die höchsten Theile sind nicht mehr immer bewohnbar. Das Alpengebirge erhebt sich über die Baumvegetation und besteht oft aus riesigen, auf allen Seiten schroff aus dem tiefen Lande auf- steigenden Plateaus, die zum Theil mit Felstrümmern überdeckt sind. Die Bevölkerung zieht sich in die Thäler zurück. Der Bodenbau wird geringer, die Pässe sind seltener. Das Hochgebirge umfaßt die höchsten Gebirge der Erde, besteht meist aus Urgebirgsarten und erup- tiven Gesteinen mit scharfen Kämmen und prachtvollen Hochgipseln. Meilenweit sind die Höhen mit Schneefeldern bedeckt, aus denen Gletscher in die Thäler niedersteigen. Unterhalb des Schnees stürzen die Gehänge felsig und kahl, mit Trümmern so wild übersät, daß kein Mensch sie überschreiten kann, zu den Alpenweiden und Bergwäldern herab. Die Einsenkung zwischen den Gipfeln, das Joch, dient als Paß. Die Gipfel benennt man nach ihrer mehr oder weniger schroffen Form: Horn, Nadel, Zahn, Pik, Spitze, Kegel, Kuppe. Thäler, welche in der Hauptrichtung des Gebirgs verlaufen, sind Längenthäler. Thäler, welche von den Vorbergen zum Hauptkamm ziehen, Querthäler. Diese sind für die Uebergänge und Straßenzüge von großer Wichtigkeit; Gebirge, denen sie fehlen, wie den Pyrenäen, bilden für den Verkehr bedeutende Hemmungen. Gletscher und Schneefelder in den Hochgebirgen, wie in den Alpen, sind als Wasserreservoir für den ganzen Continent von wesentlicher Bedeutung. Das Gebirge hat ebenso wie das Meer einen bedeutenden Einfluß auf die umgebende Natur. Zunächst wird Ausdehnung und Form der Continente und Inseln durch das ,,Gerippe" der Gebirge bestimmt. Hohe Gebirgszüge sind Grenzen verschiedener Klimate, pflanzen- und thiergeographischer Zonen (z. B. Alpen, Atlas, Cordil- leren, Himalaya u. a.). Sehr beachtenswerth ist der Einfluß der Ge- birge auf die Menschen. Gebirgsbewohnern ist ein lebhaftes Heimats- gesühl (Heimweh), tiefe Religiösität und Freiheitssinn eigen. Hoch- gebirge wirken wie der tropische Urwald auf die Zersplitterung der Völker in kleine Stämme und Republiken. Von dem Treiben der großen Welt abgeschieden, erhalten sich alte Sitten, Rechte und Gebräuche, wie religiöse Vorstellungen, hier länger als in Flachländern und offenen Thallandschaften, wo die Kultur sich am frühsten entwickelst hat. Darin, daß das Gebirge dem Verkehr größere Schwierigkeiten entgegensetzt, liegt seine Bedeutung für die politische Begrenzung der Staaten und Völker. § 17. Die Thätigkeit des glühend-flüssigen Erdinnern äußert sich an der Oberfläche entweder in heißen Quellen (Geiser), Gasquel- len (Mofetten, d. h. Ausströmungen von Kohlensäure, Fumarolen, d. h. Wasserdampferuptionen, welche Borsäure, Salzsäure re. enthalten, und Solfatare, d. h. Ausströmungen schwefelhaftiger Gase) oder in eigentlichen Vulkanen, welche theils aus ihren Kratern (d. h. den Auswurftrichtern mit inneren Steilwänden), Asche, Schlamm und Schlacken auswerfen, theils durch Seitenausbrüche zerstörende Lava-

9. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 14

1911 - München : Oldenbourg
14 Heimatkunde. Kies u. Saud. - Die Arbeit des fließenden Wassers. Vom Hochrande unseres Flusses aus sieht man deutlich, daß das Tal in die Hochfläche eingeschnitten ist. Der Flnß selbst hat sein Tal im Lause der Zeit ein- getieft und er arbeitet ununterbrochen weiter an der Tieferlegung seines Bettes. In gleicher Weise haben sich auch alle größeren und kleineren Nebenflüsse ihre Täler selber ausgeuagt. Unser heimischer Boden ist ganz von Bächen zerschnitten. Nenne solche Gräben oder Täler! Der Fluß hat aber nicht bloß das Tal ausgetieft, in dem er fließt, er arbeitet noch ununterbrochen an der Abtragung der Erdober- fläche fort. Der Regen spült den Staub und die feinen Sandkörnchen vom Boden hinweg, um sie den Bächen und Flüssen zuzuführen oder an anderen Orten wieder abzulagern. Der Fluß führt namentlich bei Hochwasser viel Kies (Schotter, Gerolle, Geschiebe) mit, der sich im Lanfe seiner Wanderung durch gegenseitiges Reiben immer mehr verkleinert und sich in Sand und zuletzt iu feinen Schlamm auf- löst. Dieser Schlamm bewirkt die Trübung des Wassers. Beim Fallen des Hochwassers fallen die Sinkstosse zu Boden, bilden Inseln und Sandbänke, die den Fluß zu Krümmungen feines Lanfes nötigen. Bei der Einmündung eines Seitenflusses in einen Hanptslnß staut sich das Wasser und die Sinkstosse fallen zu Boden und bilden A n s ch iv e m m nnge n. Alle Flüsse führen Sand mit sich und neigen daher znr Ver- sandung. Sie müssen von Zeit zu Zeit ausgebaggert wer- den, um den Flnß schiffbar zu erhalten. Ist der Fluß unserer Heimat schiffbar oder nur floßbar? Was ist über dessen Verkehrsleben zu sagen? — tonarme Mergel. — Sand. — Mergel. — Quarzkies unbekannter Herkunft. oooooooo ooo o Das Grundwasser. Die Flüsse haben in der Vorzeit oft weite Gebiete mit ihren Schottern und Sanden übergössen, so z. B. die ganze Umgebung von München und von Nürnberg. In diesen Schottern versinkt das Regenwasser wie in einem Siebe und es dringt in die Erde bis zu einer undurchlässigen Bodenschicht ein. Selbst Bäche verschwinden mitunter in diesen Geschieben wie der Hachinger Bach bei München. Auf der wasserdichten Schichte sammelt sich das Regeuwasser gleich einem unterirdischen See an und strömt, dem Gefälle der Schichte folgend, langsam abwärts. Man nennt dies das Grundwasser. An den Gehängen der Täler tritt das Grundwasser häufig zu- tage und bildet Quellen. Alle früheren Pumpbrunnen unserer Stadt entnahmen ihr Wasser dem Grundwasser. Da dieses aber vielfachen Veruureiuiguugeu ausgesetzt ist und der Geuuß solchen Wassers bösartige Krankheiten verursacht, wurden dtese Bohrloch in der Münchener Talebene (Löwenbräu).

10. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 6

1911 - München : Oldenbourg
6 Heimatkunde. Ebenen mit fruchtbarem Boden und reichlicher Bewässerung sind mit Ge- treibe, Gemüse, oft auch mit Obst und Wein bebaut; man nennt sie Kultur- ebenen (s. Abb. S. 38 u. 52). Manche Landstriche dagegen haben nur mageren, trockenen Sand- und Kies- boden. Die Pflanzendecke ist lückenhaft, Sand und Kies treten daher überall zutage, nur Heidekraut oder kurzes Gras überkleidet in Büscheln das Erdreich. Vielfach tritt Föhrenwald auf. Das ist die Heide. Andere Gebiete sind weithin versumpft, Moose, Riedgräser und Schilf wuchern in dem feuchten, schwarzen Boden, da und dort erhebt sich eine Birke oder ein kleiner Föhrenbestand. Der Boden setzt sich aus abgestorbenen Pflanzenteilen zusammen, hat geringe Festigkeit und dient zur Torfgewinnung. Das sind die Moore (s. S. 36). Heiden und Moore nennt man Ödland, d. h. unbebautes Land. Zusammensetzung des Bodens um München. a b c Schotterboden, d Flinzletten, e Lößboden (Löß = Ziegellehm, Staublehm). a Muschelkalk, b Sandstein, c Lößboden, wechselnd mit Sandboden (Mainsand), d Löß, « Sand. Ausgabe. 1. Wo gibt es bei uns Kultur-, wo Ödland? Absolute und relative Höhe. Man bestimmt die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche in doppelter Hinsicht: 1. die Höhe über der nächsten Umgebung und 2. die Höhe über dem Meeresspiegel. So haben z. B. die beiden Frauentürme in München eine Höhe von 98 m, gemessen vom Pflaster der Kirche aus. Dieses aber liegt wieder 517m über der Nordsee. Die Höhe der Frauenturmspitzen über dem Meere beträgt sohin 517 m + 98 m = 615 m. Merke nun: Die Höhe eines Punktes über der Meeresflttche heißt seine absolute Höhe (d. h. seine Höhe schlechthin), die Höhe über seiner Umgebung seine relative (d. h. bezügliche) Höhe.
   bis 10 von 82 weiter»  »»
82 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 82 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 1
4 2
5 0
6 0
7 51
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 1
14 2
15 0
16 1
17 1
18 32
19 29
20 0
21 7
22 0
23 1
24 7
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 2
38 14
39 0
40 0
41 2
42 0
43 2
44 4
45 6
46 0
47 0
48 0
49 26

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 29
1 4
2 4
3 68
4 21
5 40
6 74
7 0
8 0
9 16
10 6
11 17
12 77
13 15
14 9
15 1
16 9
17 17
18 35
19 3
20 2
21 82
22 9
23 6
24 17
25 28
26 14
27 8
28 23
29 0
30 9
31 0
32 5
33 18
34 1
35 9
36 5
37 3
38 2
39 3
40 20
41 18
42 10
43 45
44 3
45 8
46 5
47 8
48 37
49 96
50 62
51 0
52 6
53 69
54 3
55 16
56 0
57 4
58 1
59 3
60 1
61 24
62 3
63 37
64 21
65 50
66 15
67 0
68 12
69 2
70 249
71 12
72 9
73 13
74 0
75 0
76 21
77 19
78 2
79 6
80 6
81 9
82 4
83 1
84 11
85 0
86 0
87 0
88 79
89 8
90 1
91 12
92 53
93 39
94 1
95 9
96 1
97 2
98 6
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 11
1 6
2 1
3 5
4 6
5 24
6 32
7 20
8 4
9 2
10 109
11 4
12 27
13 3
14 9
15 114
16 15
17 2
18 41
19 51
20 2
21 0
22 102
23 42
24 121
25 15
26 5
27 23
28 3
29 11
30 1
31 8
32 14
33 26
34 47
35 3
36 4
37 62
38 7
39 27
40 2
41 12
42 2
43 10
44 3
45 5
46 6
47 30
48 14
49 2
50 11
51 8
52 20
53 3
54 132
55 4
56 0
57 4
58 3
59 34
60 4
61 1
62 39
63 8
64 41
65 3
66 0
67 2
68 4
69 4
70 36
71 5
72 65
73 6
74 18
75 12
76 1
77 61
78 7
79 13
80 46
81 46
82 3
83 39
84 1
85 29
86 6
87 1
88 12
89 28
90 6
91 49
92 5
93 26
94 9
95 81
96 2
97 58
98 8
99 27
100 21
101 3
102 10
103 4
104 5
105 14
106 6
107 12
108 161
109 13
110 17
111 4
112 13
113 2
114 8
115 56
116 9
117 3
118 152
119 17
120 23
121 14
122 1
123 4
124 30
125 9
126 9
127 66
128 6
129 16
130 6
131 44
132 133
133 16
134 2
135 0
136 61
137 6
138 66
139 14
140 8
141 1
142 14
143 12
144 6
145 65
146 9
147 0
148 77
149 2
150 1
151 7
152 6
153 10
154 2
155 5
156 6
157 2
158 27
159 8
160 8
161 2
162 0
163 4
164 22
165 16
166 30
167 10
168 1
169 7
170 1
171 282
172 22
173 27
174 5
175 18
176 7
177 29
178 0
179 6
180 36
181 1
182 21
183 52
184 4
185 3
186 4
187 5
188 15
189 9
190 20
191 47
192 27
193 42
194 11
195 2
196 4
197 7
198 0
199 6