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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 10

1868 - München : Lindauer
10 Bajoarien unter d. Agilolf. Garibald Ii u. Theodo I. auf Betrieb des Frankenkönigs Dagobert I (zwischen 628 und 638) durch vier Männer (Claudius, Chadoin, Magnus und Agilolf) die bis dahin ungeschriebenen Gesetze seines Volkes anszeichnen ließ und dieser Gesetzessammlung allgemeine Aner- kennung verschaffte. Nicht minder erfolgreich waren die An- strengungen, die unter seiner Regierung in und um Bajoarien her zur Befestigung mtb Ausbreitung des Christenthums ge- macht wurden. Drei Glaubensboten aus Irland, der heilige Co ln mb an (Stifter des Klosters Lnxeuil in Franche Comte), die Heiligen Gallus und Magnus i;!) brachten 612 das Christenthum nach Alemannien, und im Jahre 615 trafen cms Frankreich Eu st a sius und Agi lus (erstercr war seit Columbans Abgang Abt des Klosters Lnxeuil, letzterer wurde nachmals Abt des Klosters Rebais in der Landschaft Brie im Departement der Seine und Marne) in Bajoarien ein, theils um das Evangelium neu zu verkünden, theils um Irr- lehren, welche von Anhängern des Bonno fins und Phot in ns gegen die Gottheit Christi nub die Jungfräulichkeit Mariens verbreitet worden waren, zu unterdrücken. Die rastlose Mühe, welche diese Männer aufboten, ward damit gelohnt, daß die meisten der Jrregeführten in den Schoos der katholischen Kirche zurückkehrten. § 10. Garibalds Ii Nachfolger war Theodo I*) (640 — 652?), welcher ebenfalls der jüngern agilolsingischen Linie angehörte "). In ihm besaßen die Bajoarier einen überaus edlen, friedliebenden Fürsten, der für die weitere Verbreitung des Christenthums vornehmlich dadurch wirkte, daß er (649) den hl. Emmeram (Heimeram, Hausrabe), einen fränkischen Glau- benöboten aus Pictavium (Poitiers), auf seiner Missionsreise zu den Avaren in Reginisbürg (Rcgensburg) zu dem Ent- schlüsse bewog, vorerst den Bajoariern einige Zeit lang die himmlische Lehre zu verkünden. Nachdem er dieß drei Jahre hindurch gethan hatte, erlitt er auf eine traurige Weise den *j Cb Theodo I ein Sohn Garibalds Ii gewesen, steht dahin.

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 79

1868 - München : Lindauer
79 Bayern unter Heinrich Xii, dem Löwen. wenig mehr um den Kaiser und dessen Unternehmungen, sondern hing mit ganzer Seele dem Plane nach, seiner: eigenen Ländern urrd Unterthanen den hart vermißten Wohlstand wiederzugeben und seine Herrschaft nach Innen und Außer: zu bcsestiger: und zu erweitern. Für die Ausführung dieses Planes that er 1157 der: erster: Schritt, indem er vor: dem Bischöfe Otto von Frey- sing (1138 — 1158), des Kaisers Barbarossa Oheim, die Ab- tretung des Zolles verlangte, welcher: dieser an der Brücke bei Oberföhring, einem Dorfe im Freysinger-Gebiete, von dem aus Reich er: hall über Rosenheirn nach Schwaben und In- golstadt gehenden Salzzuge erhob. Der Weigerung Otto's, aus den Nachweis gestützt, daß ihm König Konrad Iii dieses Recht eingeräumt habe, setzte Heinrich der Löwe einer: Gewalt- streich entgegen: Er ließ, nachdem er (1157) bei der: eine Stunde oberhalb Föhring am linker: Jsarufer stehenden Einzel- Höfen, welche München (Munichen, Mnnihen, villamunihha)*) hießen, über die Isar eine Brücke geschlagen und von dieser aus zur Erweiterung des Verkehrs eine Straße nach dem nahen Aschheim**) gebaut hatte, in Einer Nacht die Föhringer Brücke niederlegen urrd zwarrg dadurch den Salzzug, den Landweg von München aus anzutreten. Zn der Nähe der neuen Brücke er- baute Heinrich der Löwe ungesäumt ein Mauthaus, einen Salzstadel, eine Münzstätte und legte dadurch der: Grund zu *) München (—Munichen, Munihen) ist der Dativ Pluralis von dem aus dem lateinischen monaolros oder monacos gebildeten Worte Munich, d. i. der Einsame, und heißt „Wohnsitz der Einsamen" oder „der isolirt Hausend en", gerade so wie z. B. Bayern, Schwaben als Dative der Personennamen Bayer, Schwab die Wohnsitze dieser Völker- schaften bezeichnen. Zu Anfang des zehnten Jahrhunderts gehörten die Einzel- höfe München, die am linken User der Isar standen, dem Kloster Tegern- see; nach Aushebung desselben durch den bayerischen Herzog Arnulf I fielen sie an den Grafen Rapot von Dießen. Einer von dessen Nachkömmlingen, Otto, der Stammvater der Grafen von Wolfrathshausen, besaß sie noch um 1060 (Lion. Boic. Yi. 162. n. Ix). Wie Heinrich der Löwe diese Höfe an sich brachte, ob durch Kauf oder mit dem herzoglichen Amte, ist unbekannt. **) Durch die Straße nach Aschheim sollte dem Salztransport, der bis dahin von Föhring aus nur eine westliche und nördliche Richtung hatte, auch noch eine östliche Richtung gegeben werden.

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 14

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
14 reichs Austrasien, zu welchen die deutschen Provin- zen gehörten, wollten ihm nicht folgen, sondern begehrten einen eigenen König. Da gab er ihnen seinen Sohn Sieg- bert, weil dieser aber noch ein Knabe, und daher nicht fähig war in's Feld zu ziehen, so setzte er den Thürin- gern einen eigenen Herzog, Namens Badulf vor, der sie gegen die Slaven schützen sollte. Das that er; nachdem er aber durch seine Siege Ansehen erworben, wollte er dem Frankenkönige nicht mehr untergeben sein, und empörte sich, wobei ihm erst die Bakern und nach- mals die Slaven-Wen den Beistand leisteten. Er über- wand die Franken in einer großen Schlacht an der Un- strut, und Siegbert mußte ihn als erblichen Herzog der Thüringer, doch unter fränkischer Lehnshoheit anerkennen. Die Thüringer waren nun wieder den übri- gen, den Franken unterworfenen deutschen Völkern, als den Baiern und Alemannen gleich gestellt, und erhielten ein eigenes schriftliches Gesetz. Herzog Badulf, der im I. 640 die Erblichkeit seiner Würde errungen hatte, lebte nicht mehr lange, und ob er Kinder hinterlassen hat, ist ungewiß, denn sein Nachfolger Hathan, war ein Heide, kann daher wohl nicht Ba- dulfs Sohn gewesen sein. Hathan erhielt mit seiner christlichen Gemahlin, Bilehild, 651, große Besitzungen am Main. Unter seinem Nachfolger, — dessen Name zweifelhaft, erschien zum ersten Male der heilige Kilian, ein Irländer, in Thüringen, um das Christenthum zu predigen. Die thüringischen Könige hatten zwar schon sich zum Christenthum bekannt, welchem sie von ih- ren gordischen Gemahlinnen zugewendet worden wa- ren; allein ihr ärgerlicher Lebenswandel war schuld gewe- sen, daß das Volk kein Vertrauen zu der neuen Lehre gefaßt hatte, sondern bei dem Heidenthum geblieben war. Kilian richtete auch wenig aus und ging nach Rom. Nach einiger Zeit kehrte er zurück, und brachte noch 11 Gefährten mit, die ihm bei seinen Bekehrungswerke helfen sollten. Er taufte den Herzog Gozbert. Als er aber von diesen verlangte, daß er sich von seiner Gemahlin G i si l l a, die seines Bruders Wittwe war, trennen sollte, da wurde er, auf Veranlassung dieser rachsüchtigen Frau, im I. 687 um-

4. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 21

1910 - München : Kellerer
— 21 — Wie waren also Ottos Soldaten, weil sie die Übermacht bezwangen? Wie Alberichs Soldaten? Welch glänzenden Sieg erfocht Otto? Welchen Beweis seines Sieges brachte er dem Kaiser? (12 Gefangene). Welches Zeugnis legte er also vor dem Kaiser ab? (tapfer, mutig re.). Wie bestrafte der Kaiser 11 Gefangene? Früher wurde der Verrat immer mit dem Tod bestraft. War die Strafe zu strenge? Was hatte Otto gerettet? 2. Erzählung: Wird der Kaiser dem Pfalzgrafen Otto für die Rettung in der Bernerklause einen Lohn gegeben haben? Am 16. September 1180 erhielt Otto von Wittelsbach das Herzogtum Bayern als Lehen. Er war erster Herzog aus dem Hause der Wittelsbacher. Otto war klug, aufrichtig, gerecht und tapfer. Als Herzog lebte er meistens in Kelheim. Den Landtag hielt er in Regensburg ab. Nur 3 Jahre war er Herzog. Auf der Reise von Konstanz starb er. Im Kloster Scheyern ist er begraben. Nacherzählen! Überschrift? „Otto von Wittelsbach als Herzog". a) Karte: Kelheim, Regensburg, Konstanz, Scheyern. b) Erklärung: Was muß jener tun, dem Ehre oder Leben gerettet wird? (danken). Was mußte also auch der Kaiser tun? Wie trug er den Dank ab? Aus welchem Hause stammte Otto? Tassilo? Heinrich der Löwe? War ein Wittelsbacher schon Herzog in Bayern? Wo hielt sich Otto am liebsten auf? Welch größere Stadt ist in der Nähe? Was war Regensburg früher? (Hauptstadt). Wie wird die Lage Kelheims sein, weil sich der Herzog dort gerne aufhielt? War Otto lange Zeit Herzog? Wo liegt er begraben? Iii. Stufe. Vergleich: Heinrich der Löwe und Otto von Wittelsbach. Wie kannst du beweisen, daß beide ihren Kaiser treu geliebt haben? (retteten). Wo rettete Heinrich den Kaiser? Wo Otto? Was hätte beiden leicht geschehen können? (getötet). Wie war also jede Rettung? (gefahrvoll, schwer). Hat sich der Kaiser beiden dankbar gezeigt? Wie? Welcher brach den Treuschwur? Iv. Stufe. Welche große Tat vollbrachte Otto? Wie war Otto, weil er gerne den Kaiser rettete? (gut, treu, aufrichtig). Was ist jeder Fürst seinem Kaiser schuldig? Wie ist jener der seinen Treuschwur bricht? (treulos, meineidig). Was ist der Meineid? V. Stufe. a) Sachlich: „Der Eid". Was ist ein Eid? Welche Eidesformel wir vor Gericht sprechen: „Ich schwöre bei Gott, dem Allmächtigen und Allwissenden, daß ich nach bestem Wissen die reine Wahrheit sagen, nichts verschweigen, nichts hinzusetzen werde, so wahr mir Gott helfe!" Was begeht jener, der einen falschen Eid schwört?

5. Schülerbuch für den Unterricht in der Geschichte für die oberen Klassen der Volksschulen und für Fortbildungsschulen - S. 42

1876 - München : Königl. Central-Schulbuch-Verl.
42 Sonst wichtige Begebenheiten während dieser Periode. Pflege der Seidenraupe in Europa, namentlich im griechischen Kaiserreiche (555). (Die aus Indien und China mit Eiern von der Seidenraupe zurückkebrenden Mönche.) Das Austreten der Menschenblattern unter der Reaieruna des Kaisers Justinian. a Fragen zur Wiederholung. ü. Gang. §• 8. Die christliche Kirche. Welchen Plan führte Papst Gregor der Große au», und durch welche Mittel? ^ §• 9. Muhammed und der Islam. Wer war Muhammed? Welches sind die Hauptlebrcn und Gebote des Koran? Warum waren die Nachfolger Muhammeds so gefürchtet? Welcher Omaijah gründete das spanische Chalifat und wo? Wodurch haben sich die Araber oerdieiit gemacht? Sonst wichtige Begebenheiten während dieser Periode. Wann und wo fand die Pflege der Seidenraupe in Europa Eingang? In welche Periode fällt das Auftreten der Menfchenblaltern? Zweiter Abschnitt. Vom Vertrag ?u Verdun bis zu den Kreumgen (843 — 1096). Iii. Gang. §. 10. Die Nachfolger Ludwigs des Frommen. Die Söhne Ludwigs fetzten nach dem Tode des Vaters (843) den Streit noch einige Zeit fort; Lothar erlitt jedoch eine bedeutende Niederlage auf den Feldern von Fontenay [goiigtuä] und fand sich bald darauf bewogen, dem Theilungsvertrag zu Verdun [Sbärdöng] beizustimmen, der das fränkische

6. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 23

1914 - München : Oldenbourg
— 23 — 790 besuchte Karl die Salzburg zum ersten Male. Drei Jahre später ■empfing er hier feine Söhne Ludwig von Aquitanien und Pippin, den König von Langobardien. Hierauf begab er sich nach Regensburg und an die Altmühl, wo er den plan verwirklichen wollte, die beiden Gewässer Rednitz und Altmühl zusammen in einen Fluß zu bringen. „(Er vermeinte, nachdem die Altmühl in die Donau fließt und die Rednitz in den Main, welcher wieder in den Rhein mündet, daß er eine ununterbrochene Schiffahrt von dem Rhein in die Donau herstellen könne, welche ihm bei feinem Heereszuge wider die ungläubigen Avaren gut gelegen und erwünfchlich fein würde. (Er stellte demnach zwischen beiden Gewässern, der Altmühl und der Rednitz, einen großen Haufen Arbeiter an und ließ einen Graben, auswerfen zweitausend Schritte lang und dreihundert Schuhe breit, wodurch die beiden Flüsse zusammenkommen sollten. Aber nachdem der Boden daselbst fumpfig und mofig und zur Zeit, da man daran arbeitete, beständig Regenwetter war, also daß die (Erde, die des Tags aus dem Graben geworfen wurde, nachts wieder hineinsank, nachdem auch dem König gemeldet ward, daß die Sachsen wieder abgefallen feien und die Sarazenen einen (Einfall ins Reich gemacht hätten, ließ er vom Kanalbau ab. (Er fuhr auf einem Kahne von der Regnitz in den Main nach tpiirzburg. Da feierte er das Fest des heiligen Christ. Dann rückte er gegen Frankfurt, wohin des Papstes Botschaft und viele Fürsten zu ihm kamen." Zwischen Weißenburg und Creuchtlingen find heute noch die Spuren des aufgeworfenen Grabens zu sehen. ~Sm Jahre 803 finden wir das kaiserliche Hoflager wieder auf der Salzburg. Hier stellten sich mehrere Gesandte des oftrömifchen Kaisers dem mächtigen Fürsten der Franken vor, hier erschienen auch die Großen und Häuptlinge des sächsischen Volkes, um nach dreißigjährigem blutigem Kampfe mit dem gewaltigen Bezwinger Frieden zu schließen. 3m nächsten )ahre berief der Kaiser eine Versammlung von Bischöfen und Fürsten auf feine Burg an der Saale. Dabei wurden die Bedürfnisse der fränkischen Kirche beraten und zweckmäßige Verordnungen erlassen. tvürzburg, allwo Carolus Magnus von der alten Brücke hernieder-fchaut auf die Jdaffer des Maines, verdankt ihm feine erste Markungs-befchreibung, die Priester Bernger am Tag des Zdeinmonats im zwölften 3ahre der Regierung des ruhmgefrönten Kaisers niederschrieb. 6. Von den nach Franken eingewanderten Sachsen. Unter Bifchof Bernwelf im )ahre 796 zog König Karl der Große gegen die Sachsen zu Feld. (Er bezwang sie, und da sie vom Götzendienste zum wahren Glauben zurückgebracht waren, traf er Anstalten, sie in beständigem Gehorsam zu erhalten. (Er ließ bei \o 000 Mann

7. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 166

1894 - Dresden : Jacobi
166 und hingerichtet. Nicht minder streng wurde auf Gregors V. Betreiben der Gegenpapst Johannes bestraft: man schnitt ihm Nase, Ohren und die Zunge ab, setzte ihn so verstmmelt rcklings auf einen Esel, lie ihn so durch die Straen Roms führen und berlieferte ihn dann fr immer dem Gefngnis. Als Gregor V. im Jahre 999 starb, setzte Otto seinen gelehrten Freund und Lehrer Gerbert von Rheims zum Papst ein (Silvester Ii.). Otto trug sich von jetzt an mit dem hochfliegenden Plane, eine Weltherrschaft zu grnden und Rom zum Mittelpunkt derselben zu machen. Dabei lebte er zeitweilig mnchisch streng und einfach und unterzog sich strengen Bubungen und Wallfahrten. Oftmals eilte er in die Einsamkeit und verweilte dort unter singenden Mnchen im Bergewand, Leib und Seele kasteiend." In dem schwrmerischen Jngling schien eine doppelte Natur vorhanden zu sein. Gegen Ende des Jahrhunderts nahm allgemein die Schwrmerei zu, da man glaubte, da mit dem Jahre 1000 das Ende der Welt ge-kommen sei. Otto Iii. eilte nach Deutschland; ruhelos durchstreifte er dasselbe von einem Ende bis zum andern. So finden wir ihn in Gnesen, wo er an dem Grabe seines heiligen Freundes Adalbert von Prag, dem ersten Apostel der Preußen, betete. In Gemeinschaft mit dem Herzog Boleslaw erhob er Gnesen zum Erzbistum. Wenig spter weilte Otto in Aachen. Hier lie er die Grabsttte Karls des Groen ffnen und begeisterte sich beim Anblick des gewaltigen Kaisers zu neuen khnen Plnen. Als er darauf nach Italien zurckkehrte, wollte er nun in Rom eine Weltherrschaft begrnden. Allein seine geliebte Roma blieb ihm nicht getreu, sondern verschlo ihm sogar die Thore. Bei der Belage-rung einer Burg vor den Thoren der heiligen Stadt ereilte ihn der Tod (1002), noch nicht 22 Jahre alt, im Angesicht der Stadt, wo stets sein Herz geweilt, aber ausgeschlossen von ihren Mauern und geschmht von einem Volke, dem er eine so groe Zukunft zu bereiten gedachte." Nur mit dem Schwerte in der Hand konnten seine getreuen Deutschen eine Bahn fr die Kaiserleiche schaffen. Sie bestatteten den Leichnam Ottos in der Mnsterkirche zu Aachen neben Karl dem Groen, wie er frher gewnscht hatte. 3. Heinrich Ii. von 10021024. a) Seine Wahl. Otto Iii. war gestorben, ehe er sich mit der auserkorenen griechi-sehen Kaiserbraut vermhlt hatte. Es traten nun in Deutschland mehrere Bewerber um die Kaiserkrone hervor: Herzog Heinrich der Jngere von Bayern, Sohn Heinrichs des Znkers, also ein Urenkel des ersten Heinrich; weiter der tapfere Markgraf Eckard von Meien, eine Zierde des Reiches, ein Schrecken der Feinde, eine Sule des Vaterlandes," der sich in Italien und namentlich in den Kmpfen gegen die Slaven im Osten ausgezeichnet hatte; endlich der reiche Herzog Hermann von Schwaben.

8. Theil 2, Abth. 3 - S. 41

1824 - München : Lentner
41 mußten schwören, daß sie auf die Haltung dieses Bünd- nisses sehen wollten. Dann rückten sie gegen Lothar, der nun von ihrer vereinten Macht zurückwich. Deß unge- achtet kam erst im August 84z, auf den Vorschlag der Fränkischen Großen, der berühmte Vertrag von Ver- dün zu Stande, durch welchen das ganze Reich auf folgende Weise gctheilt wurde. 1) Lothar, der älteste, bekam die Kaiserwürde, und mit dieser die Länder, worin die beyden Hauptstädte, Nom und Aachen, lagen, nahmlich Italien, die Schweiz, und von da an einen langen schmalen Landstrich an der linken Seite des Rheins hinunter, bis nach Holland. (Wie ver- folgt von dem Schatten seines Vaters, gegen den er am meisten gesündigt, legte er 855 die Regierung nieder, und begab sich in das Kloster Prünn. Seine drey Söhne, Ludwig Ii., Lothar H. und Carl, stritten wiederum mit den Waffen um das Land und theilten es so unter sich, daß der erstere Kaiser und Herr von Italien, der zweyte König des nach ihm genannten Lothringen, und der dritte König der Provence wurde. Aber keiner von ihnen hin- terließ männliche Nachkommen. Lothringen, das bald in Burgund, Elsaß und das eigentliche Lothringen zer- fiel — theilten nach Lothars Tode (869) die beyden Oheime unter einander; und von diesen Zeiten an sind diese Lander ein Gegenstand des Streites zwischen den Deutschen und Franzosen.) 2) Ludwig, der Deutsche, bekam unser Deutsch- land bis an den Rhein, und jenseits desselben noch die Städte Speyer, Worms und Mainz. so ein Mensch mit Recht seinem Bruder (helfen) soll, und damit er mir eben so thue: und mit Lothar will ich keinen Vergleich eingehen, der mit meinem Willen ihm (meinem Bruder) zum Schaden wäre."

9. Theil 2, Abth. 5 - S. 3

1826 - München : Lentner
3 durch seine oder seiner Bevollmächtigten Gegenwart nicht mehr beschranken dürfe; und daß der Erwählte erst nach der Weihe die Belehnung mit dem Scepter erhalte." Die Stimme Heinrichs des Stolzen von Bayern, aus dem Welfischen Hause, war bei der Erwählung Lothars entscheidend gewesen. Darum vermählte dieser seine einzige Tochter an den schon mächtigen Herzog, und gab ihm außer Bayern noch daö Herzogthum Sachsen: fast das erste Beyspiel, daß Einer zwey Herzogthümer ver- waltete. Die für Deutschland und Italien verderblich ge- wordene Eifersucht zwischen dem Hause der Welfen oder Guelphen, und dem der Hohenstaufen oder Waiblin- ger (Ghibelline«)*) kam dadurch zu vollem Ausbruche, und verheerte, fast die ganze Regierungözeit des neuen Königs hindurch, die schönen Länder von Schwaben, Fran- ken und Elsaß, bis sich die beyden Gegner, Herzog Fried- rich von Schwaben, und fein Bruder Herzog Konrad von Franken, endlich doch genöthigt sahen, sich vor der könig- lichen Majestät zu demüthigen (1135). Nach dem Tode des Papstes Honorius Ii. (18. Febr. 1150) entstand in der Kirche eine Spaltung, indem die eine Partey der Cardinäle noch am Todestag desselben den Gregorius Papareschi, einen gebornen Römer, als Innocenz Ii., die andere aber den Cardinal Petrus Leo, dessen Vater (der Sohn eines gebornen Juden) durch fei* nen Reichthum sowohl als seine Gewandtheit die Päpste in ihrem Streite mit dem Kaiser aus allen Kräften ver, theidigt hatte, als Anaclet Ii. zum Papste erwählte. Ana- clet wurde unterstützt von Konrad dem Franken und dem normännischen Herzoge Roger Ii., den er, als seinen Vasallen, zum Könige von Sieilien ernannte. Dagegen entschied der König von Frankreich für Innocenz; seinem *) Waiblingen war eine Burg Rems. der Hohenstaufen an der A *

10. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 143

1904 - München : Oldenbourg
Heinrich Iii. Erbmonarchie geplant. 143 klug; aber Fürsten und Adel merkten doch, was hinter dem scheinbar so harmlosen Vorschlag geschriebener" Gesetze steckte, und wuten ihn zu vereiteln. Ebensowenig gelang der zweite kluge Plan, die Abgaben und Ge-flle aus Naturalien in Bargeld umzuwandeln. Durch die innige Be-rhrung mit Italien waren allerdings Industrie, Handel und Geld-verkehr in einzelnen Gegenden Deutschlands, besonders im Rhein-und Donaugebiet sowie an der Nordseekste, bedeutend gestiegen: selbst das Bargeld war zahlreicher geworden, wenn auch nicht auf dem flachen Lande. Deshalb machte Heinrich den Vorschlag, die Ge-flle" von nun an in Bargeld zu erheben. Wren die Stmme darauf eingegangen, so konnte sich Heinrich die Geflle aus allen, auch ent-fernten Gauen an einen bestimmten Platz bringen lassen und dort seinen dauernden, festen Wohnsitz nehmen. Dafr hatte er Koslar am Harz in Aussicht genommen. Es lag im Gebiet der Sachsen, das schon unter den Ottonen eine Art Reichsmittelpnnkt gewesen war, und hatte in nchster Nhe ergiebige Silbergruben, die fr Heinrich bei der geplanten Einfhrung der Geldwirtschaft von hchster Wichtigkeit warnt. Aber die Fürsten merkten auch die Be-beutung dieses Planes und wuten ihn ebenfalls zu vereiteln, indem sie mit Recht erklrten, die deutsche Landwirtschaft sei fr Einfhrung der Feldwirtschaft noch lange nicht reif. So mute der Hof sein Wanderleben fortsetzen; aber das Ver-hltnis zwischen Kaiser und Fürsten wurde immer feindseliger, weil sich die letzteren sagten, der Kaiser werde bei seiner Macht und seinem Ansehen die Plne auf Einfhrung einer Erbmonarchie gelegentlich wieder aufnehmen. Sie suchten ihn deshalb, weil offene Aufstnde gegen den mchtigen Herrn doch vergeblich waren, durch Mord aus dem Wege zu rumen, ein Beweis, wie tief die Erbitterung bei den sonst so ritterlichen Deutschen gedrungen war. Nur durch den pltzlichen Tod eines Mitverschworenen, der seine Erkrankung als Strafe Gottes be-trachtete und auf dem Totenbett beichtete, wurde die Verschwrung vereitelt. Art der Spitze der Fürsten stand Gottfried der Brtige von Oberlothringen, der mit der reichen Markgrfin Beatrix von Tuscien vermhlt war und sich in den letzten Regierungsjahren Heinrichs den Klnniazensern nherte. Diese waren nmlich mit Heinrich nicht mehr so ganz zufrieden, da er auf das Recht, die Ppste einfach ohne Mitwirkung der kirchlichen Kreise zu ernennen, nicht verzichten wollte. Sie sagten sich nicht ohne Grund: Solange der aufrichtig fromme Heinrich regiert, wird er nur wrdige Priester als Ppste einsetzen.
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