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1. Lesebuch für weibliche Fortbildungs- und Feiertagsschulen - S. 52

1891 - München : Oldenbourg
52 34. Das Brot. wird dann in entsprechender Menge der Sauerteig*) beigemischt, damit während der Nacht in warmer Stube der Teig ordentlich „gehe". Schon nach einigen Stunden entwickelt sich nämlich durch Gärung des „Hesels" in zahlreichen Blasen Kohlensäure in Menge, die den Teig überall durch- dringt und ihn porös gestaltet. In früher Morgenstunde gilt es, ihn zu würzen und mit Mehl fest zu „durchkneten", bis er zähe genug ist, um ihn in „Laibe" formen zu können. Mehrmals „streicht" man nun diese an ihrer oberen Fläche mit lauwarmem Wasser, um dadurch die Poren teilweise zu schließen und so das Entweichen der Kohlensäure zu erschweren. Den „Backofen" durchheizte inzwischen ein lebhaftes Feuer bis gegen 4-300 Grad; ist er von Feuer und Holz, von Kohlen und Asche sorg- sam gereinigt, so „schießt" man die Laibe auf der lange gestielten, hölzernen „Backschüssel" ein und schließt dann die Thüre des Ofens. Durch die Hitze desselben wird die Gärung des Teiges beendet. Kohlen- säure und Alkohol entweichen durch die zahlreichen Löcher, die mittels eines hölzernen Besens vor dem Einschießen in die Laibe „gestupst" wurden, so auch etwa die Hälfte des eingeteigten Wassers; die Stärk- mehlkörner zerplatzen und binden das Wasser in ihnen. Nach kurzer Zeit bräunt sich die obere Fläche der Laibe und bildet eine zähe, gummi- haltige, wohlschmeckende „Krume"; an der unteren Seite dagegen entsteht die etwas weichere „Rinde" und zwischen beiden lockere, mollige „Brosame". Mit wachsamem Auge achtet die Bäuerin auf die fortschreitend dunklere Färbung des Brotes, und durch prüfendes Klopfen auf die Rinde desselben erkennt sie mit erstaunlicher Übung, wann das Brot „ausgebacken" ist. Wohl weckt der würzige Dust des „neugebackenen" Brotes in den Kindern lebhafte Begierde nach ihm; doch belehrt sie die Mutter, wie schwer es zu verdauen sei, und vertröstet sie auf den kommenden Tag. Mit berechtigtem Stolze erfüllt es die Tochter des Hauses, wenn ihr die Mutter das Backen des Brotes anvertraut. Während die Bäuerin löblicher Weise noch festhält an dem Brauche, ihr „Hausbrot" selbst herzustellen, hat sich in Städten und Märkten schon seit vielen Jahrhunderten das ehrsame Bäckergewerbe gebildet, das den Bürger mit Brot versorgt. Bäcker-Schwarzbrot mundet manchem vielleicht besser, weil es aus *) Sauerteig, Sauer oder Hesel ist eine Mischung von Wasser und frischem Mehl, welche man bei einem gewissen Wärmegrad 2 — 3 Tage sich selbst überläßt, wodurch essigsaure Gärung erfolgt; sie zersetzt einen Teil des Stärkemehls in Gummi und Zucker und diesen in Kohlensäure und Weingeist.

2. Lesebuch für weibliche Fortbildungs- und Feiertagsschulen - S. 53

1906 - München : Oldenbourg
35. Das Brot. 53 35. Aas Prot. Im Heidelberger Schlosst ließ Friedrich, der siegreiche Kurfürst der Pfalz, seine Kriegsgefangenen, darunter Bischöfe und Grafen, reichlich bewirten. „In hohen Pokalen perlte der Wein; Es dampften Wildbret und Fische" .... Doch klagten die Gäste: „Es fehlet das Brot!" Da hob sich Friedrich ernsthaft groß; „Ihr habt verwüstet durch Feuersglut Die goldnen Gottessaaten; Es sind — Schmach eurem frevlen Mut! — Die Scheunen in Flammen geraten. Gott gab mir ob solcher Sünde den Sieg. Solch Unrecht kann nicht dauern. Und führt ihr wieder schnöden Krieg, So schont die armen Bauern!" Ja, die „goldenen Gottessaaten" sind des Landmanns Hoffnung; sein Lohn ist die Ernte. Stolz schreitet er in der Glut der Junisonne neben dem Wagen einher, der, von kräftigen Rossen gezogen, „kornbe- laden" zur Scheune schwankt. Im Spätherbst und Winter hören wir, wie der Bauer samt seinem Gesinde in taktmüßigen Schlügen mit dem „Flegel" die Körner aus den Ähren drischt um sie zur Mühle zu fahren. Unter rastlosem Geklapper vollzieht diese ihre Arbeit: zwischen zwei kreisrunden Steinen wird das goldgelbe Kleidchen von den Körnern gestreift und ihr schneeiger Kern zu Mehl zerrieben. Siebe und Tücher, beständig gerüttelt, sortieren das Mehl und schütteln es wieder in die Säcke des Bauern. Den größten derselben füllet das „schwarze", so benannt, weil unter dem weißen Stärkmehl der graue Kleber sich findet, der dem Mehle etwas dunklere Färbung verleiht. Ein großer „Backtrog", aus fünf Brettern schmucklos gezimmert, doch desto sorgsamer geglättet, innen und außen reinlichst gescheuert, nimmt das „schwarze" Mehl auf. In schneeweißer Schürze und hochauf- gestülpten Ärmeln steht des Abends die Bäuerin davor um Schwarzbrot anzumachen. Während die Tochter lauwarmes Wasser dem Mehle zuschüttet, mengt die Bäuerin mühsam beides zu dickflüssigem „Teige". — Ihm wird dann in entsprechender Menge der Sauerteig beigemischt, damit während der Nacht in warmer Stube der Teig ordentlich „gehe". Schon nach einigen Stunden entwickelt sich nämlich durch Gärung des „Hesels" in zahlreichen Blasen Kohlensäure in Menge, die den Teig überall durch- dringt und ihn porös gestaltet.

3. Lesebuch für weibliche Fortbildungs- und Feiertagsschulen - S. 50

1906 - München : Oldenbourg
50 34. Die Gärung. Um Nahrungsmittel vor dem Verderben zu schützen, werden die- selben teils getrocknet teils eingemacht und an passenden Orten auf- bewahrt. Getrocknete Gemüse, gedörrtes Obst bleiben jahrelang genießbar. Znm Einmachen verwendet man Kochsalz, Zucker, Weingeist, Essig, Brannt- wein, Ol. Doch erfordert ein richtiges Verfahren hierbei viel Sachkenntnis, handliche Fertigkeit und besonders sorgfältigste Reinlichkeit. Süße Früchte kocht man gut ein und, wenn nötig, auf. Auch Fleisch und Fleischspeisen sowie Milch werden in ähnlicher Weise eingemacht und erhalten sich lange ohne alle Veränderung. Die so gewonnenen Konserven leisten auf Reisen, bei Ausrüstungen im Kriege, auf Schiffen sehr gute Dienste und kommen im großen in den Handel. Zn längerem Gebrauche bestimmtes Fleisch wird eingesalzen. Aller- dings erleidet es dadurch eine wesentliche Veränderung, indem es härter, unverdaulicher wird und nahrhaften Fleischsaft unter Bildung von Salz- lake abgibt. Doch sind wir durch dieses Verfahren instand gesetzt uns auf längere Zeit mit Fleischvorrat zu versehen, und das im Rauch über Holzfeuer getrocknete Salzfleisch, das Rauch- oder Dörrfleisch, ist beliebt. Es bildet, wie auch die gesalzenen Heringe, welche seit der Erfindung des Pökelns in Millionen durch die ganze Welt wandern, einen be- deutenden Handelsgegenstand. In verschiedenen Gewerben benutzt man die Fäulnis, so bei der Flachsbereitung, bei der Herstellung von künst- lichem Salpeter, in der Gerberei und in Düngerfabriken. Bei beschränktem Luftzutritt schreitet die Fäulnis nur langsam fort: Wir nennen diesen Vorgang Vermoderung. Im stehenden Wasser bildet sich aus vermodernden Pflanzenresten das entzündliche Sumpfgas, welches aus dem Moraste der Sümpfe aufsteigt. Bei reichlichem Luftzutritt geht die Zersetzung faulender Stoffe un- unterbrochen fort, bis sich dieselben in ihre ursprünglichen Bestandteile aufgelöst haben oder verwest und dadurch zur Entwicklung neuen Lebens Verwendbar sind. A. Neumann. 34. Are Garung. Die Gärung ist schon von alters her durch Bereitung der geistigen Getränke: Wein, Bier und Branntwein bekannt. Zu den verschiedenen Wein arten liefert uns die Natur die fertige Gärnngsflüssigkeit in dem zuckerhaltigen Safte der Wein-, Johannis-, Stachelbeere, des Obstes rc. Der auf die bekannte Weise durch Auspressen der zerquetschten süßen Früchte gewonnene Most wird in Gärkufen oder Fässer gefüllt und in genügend warmen, luftigen Räumen, den Gärkellern, sich selbst überlassen.

4. Lesebuch für weibliche Fortbildungs- und Feiertagsschulen - S. 54

1906 - München : Oldenbourg
54 35. Das Brot. In früher Morgenstunde gilt es ihn zu würzen und mit Mehl fest zu „durchkneten", bis er zähe genug ist um ihn in „Laibe" formen zu können. Mehrmals „streicht" man nun diese an ihrer oberen Fläche mit lauwarmem Wasser um dadurch die Poren teilweise zu schließen und so das Entweichen der Kohlensäure zu erschweren. Den „Backofen" durchheizte inzwischen ein lebhaftes Feuer bis gegen -st 300 Grad; ist er von Feuer und Holz, von Kohlen und Asche sorg- sam gereinigt, so „schießt" man die Laibe auf der langgestielten, hölzernen „Backschüssel" ein und schließt dann die Türe des Ofens. Durch die Hitze desselben wird die Gärung des Teiges beendet. Kohlen- säure und Alkohol entweichen durch die zahlreichen Löcher, die mittels eines hölzernen Besens vor dem Einschießen in die Laibe „gestupst" wurden, so auch etwa die Hälfte des eingeteigten Wassers; die Stärk- mehlkörner zerplatzen und binden das Wasser in ihnen. Nach kurzer Zeit bräunt sich die obere Fläche der Laibe und bildet eine zähe, gummihaltige, wohlschmeckende „Krume"; an der unteren Seite dagegen entsteht die etwas weichere „Rinde" und zwischen beiden lockere, mollige „Brosame". Mit wachsamem Auge achtet die Bäuerin auf die fortschreitend dunklere Färbung des Brotes und durch prüfendes Klopfen auf die Rinde desselben erkennt sie mit erstaunlicher Übung, wann das Brot „ausgebacken" ist. Wohl weckt der würzige Duft des „neugebackenen" Brotes in den Kindern lebhafte Begierde nach ihm; doch belehrt sie die Mutter, wie schwer es zu verdauen sei, und vertröstet sie auf den kommenden Tag. Mit berechtigtem Stolze erfüllt es die Tochter des Hauses, wenn ihr die Mutter das Backen des Brotes anvertraut. Während die Bäuerin löblicherweise noch festhält an dem Brauche ihr „Hausbrot" selbst herzustellen, hat sich in Städten und Märkten schon seit vielen Jahrhunderten das ehrsame Bückergewerbe gebildet, das den Bürger mit Brot versorgt. Bäcker-Schwarzbrot mundet manchem vielleicht besser, weil es aus einer Mischung von Roggen- und Weizenmehl hergestellt und lockerer ist; doch steht es an Nährwert hinter dem Bauern-Schwarzbrot beträchtlich zurück, da ihm der stickstoffreiche Kleber abgeht. Frühzeitig schon waren die Bäcker beflissen durch „feineres" Brot Kundschaft zu finden; im Laufe der Zeit entstand eine stattliche Reihe solcher Gebäcke, teils in dem Mehl und der Zutat teils in der Art der Bereitung verschieden. ,
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