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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 14

1911 - München : Oldenbourg
14 Heimatkunde. Kies u. Saud. - Die Arbeit des fließenden Wassers. Vom Hochrande unseres Flusses aus sieht man deutlich, daß das Tal in die Hochfläche eingeschnitten ist. Der Flnß selbst hat sein Tal im Lause der Zeit ein- getieft und er arbeitet ununterbrochen weiter an der Tieferlegung seines Bettes. In gleicher Weise haben sich auch alle größeren und kleineren Nebenflüsse ihre Täler selber ausgeuagt. Unser heimischer Boden ist ganz von Bächen zerschnitten. Nenne solche Gräben oder Täler! Der Fluß hat aber nicht bloß das Tal ausgetieft, in dem er fließt, er arbeitet noch ununterbrochen an der Abtragung der Erdober- fläche fort. Der Regen spült den Staub und die feinen Sandkörnchen vom Boden hinweg, um sie den Bächen und Flüssen zuzuführen oder an anderen Orten wieder abzulagern. Der Fluß führt namentlich bei Hochwasser viel Kies (Schotter, Gerolle, Geschiebe) mit, der sich im Lanfe seiner Wanderung durch gegenseitiges Reiben immer mehr verkleinert und sich in Sand und zuletzt iu feinen Schlamm auf- löst. Dieser Schlamm bewirkt die Trübung des Wassers. Beim Fallen des Hochwassers fallen die Sinkstosse zu Boden, bilden Inseln und Sandbänke, die den Fluß zu Krümmungen feines Lanfes nötigen. Bei der Einmündung eines Seitenflusses in einen Hanptslnß staut sich das Wasser und die Sinkstosse fallen zu Boden und bilden A n s ch iv e m m nnge n. Alle Flüsse führen Sand mit sich und neigen daher znr Ver- sandung. Sie müssen von Zeit zu Zeit ausgebaggert wer- den, um den Flnß schiffbar zu erhalten. Ist der Fluß unserer Heimat schiffbar oder nur floßbar? Was ist über dessen Verkehrsleben zu sagen? — tonarme Mergel. — Sand. — Mergel. — Quarzkies unbekannter Herkunft. oooooooo ooo o Das Grundwasser. Die Flüsse haben in der Vorzeit oft weite Gebiete mit ihren Schottern und Sanden übergössen, so z. B. die ganze Umgebung von München und von Nürnberg. In diesen Schottern versinkt das Regenwasser wie in einem Siebe und es dringt in die Erde bis zu einer undurchlässigen Bodenschicht ein. Selbst Bäche verschwinden mitunter in diesen Geschieben wie der Hachinger Bach bei München. Auf der wasserdichten Schichte sammelt sich das Regeuwasser gleich einem unterirdischen See an und strömt, dem Gefälle der Schichte folgend, langsam abwärts. Man nennt dies das Grundwasser. An den Gehängen der Täler tritt das Grundwasser häufig zu- tage und bildet Quellen. Alle früheren Pumpbrunnen unserer Stadt entnahmen ihr Wasser dem Grundwasser. Da dieses aber vielfachen Veruureiuiguugeu ausgesetzt ist und der Geuuß solchen Wassers bösartige Krankheiten verursacht, wurden dtese Bohrloch in der Münchener Talebene (Löwenbräu).

2. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 6

1911 - München : Oldenbourg
6 Heimatkunde. Ebenen mit fruchtbarem Boden und reichlicher Bewässerung sind mit Ge- treibe, Gemüse, oft auch mit Obst und Wein bebaut; man nennt sie Kultur- ebenen (s. Abb. S. 38 u. 52). Manche Landstriche dagegen haben nur mageren, trockenen Sand- und Kies- boden. Die Pflanzendecke ist lückenhaft, Sand und Kies treten daher überall zutage, nur Heidekraut oder kurzes Gras überkleidet in Büscheln das Erdreich. Vielfach tritt Föhrenwald auf. Das ist die Heide. Andere Gebiete sind weithin versumpft, Moose, Riedgräser und Schilf wuchern in dem feuchten, schwarzen Boden, da und dort erhebt sich eine Birke oder ein kleiner Föhrenbestand. Der Boden setzt sich aus abgestorbenen Pflanzenteilen zusammen, hat geringe Festigkeit und dient zur Torfgewinnung. Das sind die Moore (s. S. 36). Heiden und Moore nennt man Ödland, d. h. unbebautes Land. Zusammensetzung des Bodens um München. a b c Schotterboden, d Flinzletten, e Lößboden (Löß = Ziegellehm, Staublehm). a Muschelkalk, b Sandstein, c Lößboden, wechselnd mit Sandboden (Mainsand), d Löß, « Sand. Ausgabe. 1. Wo gibt es bei uns Kultur-, wo Ödland? Absolute und relative Höhe. Man bestimmt die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche in doppelter Hinsicht: 1. die Höhe über der nächsten Umgebung und 2. die Höhe über dem Meeresspiegel. So haben z. B. die beiden Frauentürme in München eine Höhe von 98 m, gemessen vom Pflaster der Kirche aus. Dieses aber liegt wieder 517m über der Nordsee. Die Höhe der Frauenturmspitzen über dem Meere beträgt sohin 517 m + 98 m = 615 m. Merke nun: Die Höhe eines Punktes über der Meeresflttche heißt seine absolute Höhe (d. h. seine Höhe schlechthin), die Höhe über seiner Umgebung seine relative (d. h. bezügliche) Höhe.

3. Physische Geographie - S. 5

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die Gesteinshülle (Lithosphäre). 5 Korallenstöcke bei Niederwasfcr an der Riffkante von Samoa. Aus Benzingers Lichtbilderfammlung, Stuttgart. schwämme (Juraselsen) und die Riffkorallen (Weltenbnrger Felsenkalk und Südtiroler Dolomiten). Ganze Gebirge sind ans den kalkigen Gehäusen von Meerestieren aufgebaut. Wo sich in Kalksteinablagerungen keine Spuren von früheren Tiergehäusen mehr finden, wie im dichten Kalkstein, im Marmor und Lithographieschiefer, sind sie durch spätere Vorgänge vernichtet worden. Auch gewisse Pflanzenvereinigungen bilden durch Massenanhäufung von vermodernden Pflanzenresten geologische Ablagerungen oder wenigstens Einschlüsse in Sedimentgesteinen. In Weihern und Seen häufen sich durch das Absinken von massenhaft vorkommenden Grünalgen und anderen niedrigen Pflanzenarten unter Luftabschluß faulige Schlammschichten an, die im ruhigen Wasser zu ziem- licher Dicke anwachsen. Auf diesem fauligen Untergrund schieben sich allmählich vom Seeufer herein Polster von Torfmoosen und Sumpfgräsern in den See vor, er verlandet und nach und nach bildet sich ein Moor, ein Birken- oder Erlenbruch. Bei Überschwemmung durch einmündende Bäche schütten diese Sand, Ton oder Gerölle über die bis dahin gebildeten Moorlager und schließen diese von der Luft ab, die Verkohlung unter Luftabschluß beginnt. Aus dem Torf und dem Faulschlamm werden Glanz-und Matt kohlen und die ehemaligen Birken- und Erlenstümme mit ihren Wurzelstöcken, ihren Blättern und Früchten finden sich in den Steinkohlenflözen.

4. Physische Geographie - S. 8

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
8 Grundzüge der physischen Geographie. Nach Sueß nimmt man jetzt eine Dreiteilung des Erdballs an: 1. Die feste Erdkruste; sie besitzt eine Mächtigkeit von 100—150 km. 2. Zwischen der Erdkruste und dem Erdkern liegt eine glutflüssige Masse, das Magma, die plastische Schicht. 3. Der innere Kern der Erde, etwa 4/s des Erddurchmessers, rund 10000 km, ist fest und besteht aus einem Stoffe, dessen spez. Gewicht und Härte der des Stahles gleichkommt; dies ist der Nickel-Eisen- kern. Was die Dichte des Erdinnern be- trifft, so ist diese infolge des ungeheuren Druckes der darüber lagernden Massen außerordentlich groß. Das beweist auch das hohe spezifische Gewicht der Erde. Die mittlere Dichte des Erdkörpers ist nämlich die 5,6 fache des Wassers, d.h. die Erde ist 5,6 mal schwerer als eine gleich große Kugel von Wasser. Da nun die Dichte derjenigen Gesteine, welche die Außenseite des Erdkörpers bilden, im Mittel höchstens auf 2,8 veranschlagt werden kann, so muß das Erdinnere aus viel dichteren Stoffen zusammengesetzt sein. Das spez. Gewicht des festen Erdkerns beträgt 8,5. Iii. Die Entstehung der Erde. Nach der Hypothese (gr. hypothesis = vorausgesetzte Meinung) des fran- zösischen Mathematikers und Astronomen Laplace (1796) war unsere Sonne samt allen ihren Planeten und Nebenplaneten ursprünglich ein glühender, sphäroid- förmiger Gasball, der sich von Westen nach Osten um eine Achse drehte. Sein Aussehen ähnelte einem „Nebelfleck" am Himmel. Durch die Fliehkraft lösten sich am Äquator Ringe, ähnlich dem Saturnring, ab und ballten sich zu Kugeln oder Planeten zusammen. Bei diesen wiederholte sich der Vorgang und so ent- standen die Nebenplaneten oder Monde. Auch unsere Erde war also ursprünglich ein glühender Gasball*). Durch Ausstrahlung in den kalten Weltraum wurde sie ^ x) Vier Jahrzehnte früher als Laplace (1755) begründete der deutsche Philosoph Im- manuel Kant zu Königsberg die Theorie (gr. theoria — Betrachtung), daß sich alle Glieder des Weltgebäudes aus einem chaotischen Urzustand (gr. chaos = formlose Masse) entwickelt haben. In diesem Urzustände fanden sich die Grundstoffe in feinster Verteilung durch den Weltenraum verbreitet. Durch Zusammenballung der Stoffe infolge rotierender Be- weguug entstanden aus der ursprünglichen Nebelmasse die Himmelskörver, —Als eine Zu- sammenballung seinen kosmischen Staubes und größerer fester Körper, der Meteoriten, stellen sich Thomas C. Cham berlin und I. Normann Lockyer die Erdentstehung vor. — Nach Aug. Ritter und Svante Arrhenins verwandelt sich die Masse zweier zusammenstoßender Weltkörper durch die dabei entstehende Hitze in Gas und daraus würden neue Welten sich ausbauen. (spez. Gewichtzs) (Erddurchmesser 12 700 km.)

5. Physische Geographie - S. 16

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
16 Grundzüge der physischen Geographie. Täler". An der norwegischen Küste sieht man außerdem Strandlinien (Ero- sionsfnrchen) und Terrassen mit Seemuscheln bis 150 in über dem jetzigen Meeres- spiegel. Die Küste muß sich also in der letzten Zeit wieder gehoben haben. Korallen gedeihen in den Tropenmeeren etwa bis 40 in Tiefe. Die meisten Korallenriffe a Das Meer, b Junge Ablagerungen des Meeres, c Altes Meeresufer, d Die drei Säulen des Serapistempels bei Pozzuoli. reichen aber weit tiefer hinab. Daraus schloß Darwin auf eine allgemeine Senkung des Bodens in Korallenmeeren. Polynesien bildet hiernach ein großes Sen- knngsseld. An vielen Küsten sind Niveauschwankungen (Hebungen oder Senkungen) nachweisbar. Strandlinie an der norwegischen Küste <63° 30' n. Br.). Manchmal treten Hebungen und Senkungen plötzlich ein, z. B. infolge von Vulkanausbrüchen; sie vollziehen sich aber meist so langsam, daß man ihre Wirkung erst nach langen Zeiträumen gewahr wird. Dann spricht man von säkularen Hebungen und Senkungen (V. lat. saeculum = das Jahrhundert). Die Strandverschiebungen gehen teils auf vulkanische Wirkungen teils auf Küstenbewegungen zurück. Die Ursache der letzteren ist im Erdinnern oder in der Überlastung des Meeresgrundes mit stetig sich an- häufenden Sinkstoffen zu suchen. 2. Bruch und Verwerfung. Die Sinkstoffe der Flüsse werden auf dem Boden des Meeresin wagrechten oder nahezu wagrechten Schichten abgelagert. In dieser ursprünglichen Lagerung finden sie sich aber nur mehr selten in den Gebirgen, wie die Profile der Steinkohlenbergwerke und die zahllosen Querschnitte aus den Alpen zeigen. Durch Unterspülung, Druck und vielfache andere Ursachen werden Lageveränderungen der Schichten hervorgerufen, sie werden disloziert. Sinkt der Flügel de in die Tiefe (f. S. 19, während der Flügel ab in seiner bisherigen Lage verbleibt, so entsteht eine vollständige Zerreißung der Schichten, die man als Ver- werfung (I) bezeichnet. Ein Beispiel hierfür ist der Steilabbruch des Erzgebirges

6. Physische Geographie - S. 20

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
20 Grundzüge der physischen Geographie. Schichtenfaltung an der Fuchslarspitze (Hochvogel) im Allgäu. Vor allem links und in der Mitte des Bildes treten auffallende Faltungen im Haupt- dolomit hervor. Dieses ganze obere Felsgebiet ist über die jüngeren Allgäuer Schiefer des Jura (rechts uuten) hinausgeschoben, es ist ein Teil der Allgäuer Überschiebung. (Ü) Vorder - Kaiser {Scheffau er Spitze) Faltenmu Ide des Wilden Kaisers in Tirol. Nach E. Fraas,

7. Physische Geographie - S. 23

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die Veränderung der Gesteinshülle durch die zerstörenden und aufbauenden Naturkräfte. 23 zösische Zentralplateau, das Bergland von Wales und Schottland, die Skandinavi- schen Gebirge, die Massengebirge der Balkanhalbinsel. Ursache der Gebirgsbilduug. Ein Blick auf die Karte lehrt, daß die großen Faltengebirge der Erde an ausgedehnte Senkuugsselder gebunden' sind. Am Rande des Stillen Ozeans steigen die Anden auf, im Norden von Hindostan der Himalaya, nördlich der Po-Ebeue die Alpen usw. Diese Einbrüche hängen mit einer Verkleinerung oder Schrumpfung der Erdrinde zusammen, die als eine Folge des fortwährenden Wärmeverlustes der Erde an den kalten Weltenraum zu be- trachten ist. Gebirgsfaltung und Einbrüche bekunden vielfach einen ursächlichen Zusammenhang. Das Einsinken großer Landmassen und die Auffaltung der Gebirge erfolgte nicht in plötzlichen, gewaltigen Ereignissen, sondern vollzog sich wie die Strand- Verschiebungen in langsamen Ver- ändernngen und wohl auch in Be- gleitung von Bodenerschütterungen und Vulkanausbrüchen. 4. Vulkane. Vulkane sind Berge mit Ausbruchserscheinungen. Die Öff- nung, durch die die Ausbrüche er- folgen, heißt Krater. Er ist das obere Ende des Lavakanals. Dieser endet unten am Lavaherd (S. 24). Answnrfsmaffe. Bei einem Ausbruch werden aus dem Krater aus- geworfen: I.lava, d. i. die feuerflüssige Masse des Erdinneren oder das M a g m a; 2. vnl kanische Asche: sie ist zerriebene oder zertrümmerte Lava, infolgedessen sandähnlich, enthält aber auch größere Mischbestandteile; zuweilen wird sie vom Winde weit entführt; 3. Schlacken und Steine; erstere find kleinere Ge-- steinsteile und heißen auch Lapilli oder Rapilli; letztere sind zuweilen von bedeutender Größe und Schwere; 4. große Mengen von Wasserdampf; dieser erzengt zugleich die Gewitter in und über der aussteigenden Rauchsäule und veranlaßt die Platzregen und Wolkenbrüche, von denen vulkanische Ausbrüche begleitet sind. Aufbau. Die Lagerung dieser Auswurfsmassen bedingt den eigenartigen inneren Bau der Vulkane (f. S. 24). Durch alte Verwerfungen und Brüche im Grundgebirge (a) bahnt sich das flüssige Erdinnere in Kanälen (b) einen Weg nach außen. Mit der Zeit häuften sich diese Lavaströme (c) abwechselnd mit Aschen- schichten (d) zu einem Berge an, der an seiner Spitze die große Kratereinsenkung (K) zeigt. Durch den Hauptkanal entstand darin ein neuer Aschenkegel, durch den Ausbrnchswolke des Vesuvs mit Bomben. Aus Benzingers Lichtbiidersammlung, Stuttgart.

8. Physische Geographie - S. 26

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
26 Grundzüge der physischen Geographie. Domvulkane (s. Abb. S. 25). In Europa bildet die Apenninenhalbinsel ein ausgedehntes und genau erforschtes Gebiet vulkanischer Tätigkeit. Hier drängen sich die Feuerberge besonders an der kampanischen Küste hart aneinander. Unter ihnen tritt der Monte Nnovo, der „Nene Berg", hervor, der sich 1538 ganz plötzlich aus der Ebene erhob, seitdem aber ruht. Solche Vulkane, die das Erzeugnis eines einmaligen ununterbrochenen Ausbruches sind, heißen massige oder Homo- gene Vulkane, auch Domvulkane. Rund um den Ausbruchskanal bildet sich Zunächst eine Lavadecke, die bald erstarrt. Über diese ergießen sich immer neue Decken, die aber mit der Abnahme der Ausbruchskraft immer kleiner werden, so daß der Vulkan zuletzt eine glocken- oder domartige Gestalt erhält. Ein Krater fehlt. Zu dieser Gattung von Vulkanen rechnet man die erloschenen Vulkane des Hegaus, der Rhön, der Oberpfalz bei Kemnath, dann auch meist die hohen Dom- Vulkane Südamerikas, den Aconcagna, den Chimborasso u. a. Alte Vulkane. Die Bildung der Basalt- und Phonolithkegel des Hegaus fällt in das Tertiär. In der gleichen Zeit erfolgte auch die Entstehung der vulkanischen Durchschlagsröhren in der Schwäbischen Alb und der Maare in der Eisel. In der Schwäbischen Alb hat man vor allem in der Umgebung von Urach eine große Anzahl (125) mit Basalttuff und Basaltlava erfüllter röhren- förmiger Vulkanschlote gefunden, die bei oft ganz geringem Durchmesser mehrere 1000 m mächtige Gesteinsschichten durchbrochen haben. Die punktierten Linien deuten die abgetragenen Juraschichten an. Das harte basaltische Gestein und der Basalttuff haben der Abtragung stärkeren Widerstand geleistet als die Gesteine des Jura und ragen daher als freigelegte Kegel aus ihrer Umgebung hervor. Südrand Ähnlich wie diese Durchschlagsröhren haben sich auch die Maare in der Eifel und dem Albanergebirge gebildet. Die Maare sind mehr oder weniger tiefe, mit Wasser erfüllte' Trichter im Grundgebirge und mit einem niedrigen Wall vulkanischen Auswurfsstoffs, Lava oder Tuff,

9. Physische Geographie - S. 29

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Tie Veränderung der Gesteinshülle durch die zerstörenden und aufbauenden Naturkräfte. 29 ll. Veränderungen der Gesteinshülle durch äußere Kräfte. Die Erdoberfläche erleidet ununterbrochene Veränderungen auch durch äußere Kräfte. Solche sind 1. die Verwitterung der Gesteine und 2. die Umlage- rung S"~Jc' gelockert 1. Verwitterung. Die Verwitterung ist ein zusammengesetzter Vorgang. In jeder Sandgrube kann man sie in ihren einfachsten Erscheinungsformen beobachten. Die ungleichen Neigungsverhältnisse ihres Abhanges lassen zwei Teile unterscheiden: einen oberen steilen Bruchrand, die Abtraguugszoue, und die untere, sanft ab- geschrägte Aufschüttungszone. Verschiedene Kräfte arbeiten unausgesetzt an der Zerstörung des oberen Gehänges. Die täglichen und jährlichen Wärmeschwankungen der Lust, infolge deren sich die Gesteinsteile erst ausdehnen, dann zusammen- ziehen, lockern die oberflächlichen Schichten auf und erzeugen unzählige Risse und Sprünge, wodurch auch dem Wasser und der Luft Zutritt gewährt wird. Das eindringende Sickerwasser laugt dann diese Spalten aus und die Sprengkraft des Eisest, der Spaltenfrost, dem selbst die härtesten Gesteine nicht widerstehen, führt zur vollständigen Auflösung auch des festesten Bodens. Die Schwerkraft der Erde endlich zieht das seiner Unterlage beraubte Ge- stein vollends in die Tiefe. Diese Vorgänge bezeichnet man als die mecha- nischen Prozesse der Verwitterung. Dazu gesellen sich noch die chemischen. Der Sauerstoff der Luft und die im Regenwasser enthaltene Kohlensäure lösen manche Gesteine wie Gips, Porphyr, Granit vollständig auf. Auch Pflanzen beteiligen sich mechanisch und chemisch an der Zerstörung der Gesteine. Mit ihren Wurzeln erweitern sie die Gesteinsspalten und durch Humussäureu zersetzen sie ganze Felsflächen (organische Verwitterung). So *) Das Wasser hat seine größte Dichte bei 4- 4° C und erfährt daher, wenn es zu Eis gefriert, eine Ausdehnung. ' Gletsch Durchschnitt einer Sandgrube. a Abtragungszone, d Aufschüttungszone. Durchschnitt des Erdbodens. ^Ackerkrume od.humusschichte, d Untergrund, a festes Gestein. 3*

10. Physische Geographie - S. 61

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die meteorologischen und klimatischen Verhältnisse der Erde. 61 Schnee und Gletscher. Schnee und Schneegrenze. Sobald die Temperatur einer Luftschicht unter 0° sinkt, erfolgt die Ausscheidung der Feuchtigkeit nicht mehr als Regen sondern als Schnee. Dieser zeigt Kristallbildung. Die Linie, oberhalb welcher der Schnee nicht mehr schmilzt, nennt man Schneegrenze. Sie liegt in unseren nördlichen Kalkalpen etwa bei 2800 m, steigt aber in den südlichen Ländern ent- sprechend höher an, so an den trockenen tibetanischen Abhängen des Himalaya bis 5500 in, an dessen >niederschlagsreichen Südabhängen bis 4900 in, am Kili- mandscharo bis 4400 in, während sie in den Polargebieten bis zum Meere herab- geht. In unseren Alpen wird die Höhe des als Schnee gefallenen Niederschlags im Jahre auf etwa 1 in (Wasser) geschätzt. Die Schneemassen müßten nun im Laufe der Zeit zu gewaltiger Ausdehnung anwachsen, sorgte die Natur nicht für deren regelmäßige Abfuhr; diese geschieht 1. durch die Lawinen, 2. durch die Gletscher. Die Gletscher bilden die Abflüsse der Gegend des ewigen Schnees. Gletscher. Entstehung der Gletscher (f. Abb. S. 6). Der in den Hoch- regionen frisch gefallene Schnee hat eine feine, trockene, zuckermehlartige Be- schaffeuheit und eignet sich nicht zum Ballen. Man bezeichnet ihn als Firn- schnee. Er sammelt sich in den nischenartigen Vertiefungen des Gebirges an (in den Karen, Zirken, Bottnern). Hier ist das Einzugs- oder Nährgebiet des Gletschers, ähnlich der Sammelmulde eines Wildbaches. Noch in diesem Gebiete vollzieht sich der Übergang des Firnschnees zu körnigem Firn, indem der Schnee an Sommertagen abtaut oder abschmilzt, bei Nacht aber wieder gefriert. Durch den Druck seiner eigenen Masse verwandelt sich dann der Firn in Firn eis und zuletzt in Gletschereis. Nicht selten vereinigen sich die Abflüsse mehrerer Sanmtelmuldeu zu einem Eisstrome. Der Eisstrom windet sich, dem Gesetze der Schwere folgend, abwärts und steigt oft weit über die Schneegrenze bis in den Matten- und Waldgürtel herab. Das untere Ende des Glacier des Bois bei Chamonix liegt zwischen Wäldern und Getreidefeldern bei 1100 in, das des unteren Grindelwaldgletschers bei 1080 in. Länge der Gletscher. Unter den alpinen Gletschern sind die größten der Aletschgletscher mit 24 km und das Meer de Glace am Montblanc mit 15 km. Im Himalaya, in Patagonien und Alaska erreichen die Gletscher Längen bis zu 65 km; in den Polargebieten noch viel mehr. Abschmelzuug der Gletscher. Auf dem Wege talabwärts bewirken Sonnenbestrahlung, Luftwärme, Verdunstung und Regen unaufhörlich eine Ab- schmelzung der oberen Eismassen. Hierdurch entstehen die Schmelzwässer, die Gletschermühlen und die Gletschertische (s. Fig. S. 6). Ferner wird die Eismasse noch vermindert durch die Abschmelzuug von unten, zum Teil infolge der Erdwärme und durch die Wirkung des Druckes. Das Ergebnis der gesamten Abschmelzuug ist der Gletscherbach (s. Fig. S. 6), der am unteren Ende des Gletschers aus dem Gletschertore (s. Fig. S. 6) hervortritt. Das Abschmelzen des Gletschers bezeichnet man auch als Ablatio». Das unterste Ende des Gletschers ist — ähnlich dem eines Flusses — ein Gebiet der Ablagerung. Die vom Gletscher verfrachtete Schuttmasse wird 5*
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