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1. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 375

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
175. Die Steinkohlen. 375 mehr oder minder Auflösung des orga- nischen Zusammenhanges, wodurch die ganze Masse in einen breiigen, aufge- lösten Zustand versetzt wurde. Wenn indeß fast mit Gewißheit ge- schlossen werden kann, daß die Stein- kohlenmasse sich meist in einem erweich- ten Zustande befunden hat, so scheint derselbe von einer wirklichen Auflösung doch sehr verschieden gewesen zu sein, denn sonst würde die Masse völlig gleich- artig erscheinen. Die Ungleichheit derselben ergibt sich besonders aus dem verschie- denen Aschengehalt der Kohlen von den einzelnen Lagen und denselben Flötzen. Einen wesentlichen Einfluß hat hier auch der Druck ausgeübt, wenn die vegeta- bilischen Massen tiefer eingesenkt von allmählich erhärtendem Schieferthon und Sandstein überschüttet wurden. Ferner beschleunigte eine erhöhte Temperatur den Umbildungsprozeß. In einzelnen Fällen mag die Temperatur höher als die des siedenden Wassers gewesen sein, dann erstreckte sich die Einwirkung nicht bloß auf die Kohle selbst, sondern auf die darauf, darunter und dazwischen liegenden Sandstein- und Schieferthon- schichten. 2. Die Entstehung der Stein- kohlen denkt sich Professor vr. Göppert auf folgende Weise: Die Inseln in dem ungeheuren Meere, welches in der Vor- zeit unseren Erdtheil bedeckte, hatten wie die Inseln in unserer Zeit Berge, Thä- ler, Flüsse, Binnenseen, feuchte und trockene, frische und wärmere, schattige und sonnigere Stellen. Ueberall war ein tropisches Klima verbreitet, wie dies aus der überaus ähnlichen, nur mit der tropischen Natur vergleichbaren Ädd- tation hervorgeht. Denn die fossilen Pflanzen in beiden Hälften der Erdkugel, im Süden und Norden Asiens, in Altai und in Sibirien, im nördlichen Europa durch den ganzen Continent hindurch bis jenseits des Kanals in England, Schottland und Irland, gleichwie jenseits der Meere im nördlichen und südlichen Amerika und in Neuholland erscheinen durchaus dieselben. Ungeheure Wälder mit Stämmen von 70—75 Fuß Höhe, 2 — 3 Fuß Dicke, andere mit 30 Fuß langen Aesten waren ganz geeignet, in und unter sich Reste von Vegetabilien aufzunehmen. Diese gesammte Vege- tation wurde in den Schichten, welche die große Steinkohlensormation bilden, begraben, sodann durch die in Folge von Niveau - Veränderungen hereinbrechenden Gewässern überschwemmt und in zusam- menhängende Kohlenlager verwandelt, oder vermischt mit Thon und Sand in allmählich sich verhärtendem Schieferthon und Sandstein eingeschlossen und er- halten. Wenn nun aber entschieden nach- gewiesen ist, daß, um so bedeutende Kohlenflötze zu bilden, die Pflanzen, die auf dieser Fläche zu wachsen vermochten, nicht ausreichten, und ebenso, daß man an eine ruhige Ablagerung und nicht an ein Zusammenschwemmen aus weiter Ferne denken kann, so sieht man sich, um dieses Phänomen zu erklären, zu der Annahme genöthigt, daß sehr viele Koh- lenlager als die Torflager der Vorwelt anzusehen sind, die sich ebenso im Laufe einer langen Vegetationszeit bildeten, wie die Torflager in unserer Zeit, welche mitunter auch eine Mächtigkeit von 40 bis 50 Fuß erreichen und große Flächen einnehmen. Die Torfmoore waren also die Herde der Bildung der Kohlen- maflen aller Zeiten. Doch weicht die Steinkohlenflora ganz und gar von der jetztweltlichen ab; aber der Gesammt- charakter derselben läßt auf ein feuchtes, heißes Klima zurückschließen. Eigentliche Torfbildung finden wir freilich gegen- wärtig in der Tropenwelt nicht und man hat sie den Ländern außerhalb der kalten und gemäßigten Zone überhaupt abgesprochen; allein mit Unrecht. Moräste mit Torfbildung von ungeheurer Aus- dehnung finden sich doch in Süd-Vir- ginien und Nord-Carolina, in der Breite von Tunis und Algier. In den eigentlichen Tropenländern fehlen Torfmoore wahrscheinlich nur deßhalb, weil die zeitweise eintretende Dürre, welche das völlige Austrocknen der Moräste zur Folge hat, die Torf- bildung verhindert; in einem fortwäh- rend nassen und heißen Klima aber, wie es die Kohlenflora verlangt, waren auch die Bedingungen zur Torfbildung ge- geben. — Ferner läßt die große Aus-

2. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 139

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64. Der Bersuv. 139 64. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ost- gestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein schlechter, hol- periger, steiniger Weg führt nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen auf- wärts. Hier wächst der ächte Lacrimae Christi. Der Weg geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist ringsum Answurf des Vul- kans. Nach und nach wird die Vege- tation immer geringer und man kommt über ein weites Lavafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes, braunrothes Ge- filde. Die Mafien sind zusammenge- drängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flam- men in ihrer glühendsten Hitze erstarrt. Dies ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkans. — Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hindurch- gewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, ans schlechtem holperigen Pfad aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nun bald erreicht hat. Allmählich nimmt das die untere und mittlere Region be- lebende Grün ab und endlich verschwin- det es ganz. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Zerstörung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als un- geheure Lavablöcke 'liegen über einander, die Knochen, — die Eingeweide des Ber- ges, ausgespieen im Sturme seines Zor- nes. So windet sich der Pfad in süd- licher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich an den schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fuße des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des Weges, den die vielen Besteiger des Berges genommen haben, gibt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außeror- dentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen hal- den Schritt zurück. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewiß eine beschwerliche Arbeit, aber nach einer halben Stunde ist sie vollen- det und wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuv ist ein un- geheurer rundlicher Kefiel, dessen Rand umher 30 — 50 und mehr Fuß hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist er tief eingebrochen, weßwegen man in der Ge- gend von Castella mare durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände hineinsehen kann. Um den ganzen Krater kann man, wenn man sich Mühe gibt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß der Umfang des Feuerschlundes so groß sei, glaubt man nicht, wenn man ihn bloß an einer Stelle ansieht; dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Uebrigens bleibt die Gestalt des Kraters sich nicht gleich, sondern verändert sich stets bei heftigen Ausbrüchen. In der Mitte des ungeheuren Keffels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuer- schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 25 — 30 Fuß hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllen- rachens hinabgeht, aus welcher ein wei- ßer, schwefelgelblich schimmernder, dichter

3. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 381

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
178. Das Eisen. 381 an Brennmaterial fehlt. Dagegen wird der Transport der Erze durch die geringe Entfernung vom Einschiffungsplatze sehr erleichtert. Die Ausfuhr belief sich vor 20 Jahren auf 380,000 Zentner und ist seitdem noch bedeutend gestiegen. So mächtig die Erzlager auf Elba auch sind, so stehen sie doch weit zurück gegen die erst entdeckten Eisenglanzabla- gerungen am Lake Superior in Amerika. Früher war die Gegend eine völlige Wildniß, wo der rohe Indianer den Thieren des Waldes nachspürte, nicht ahnend, daß die im Boden seiner Hei- mat verborgenen Schätze noch dazu die- nen würden, ihn aus den Jagdgründen seiner Väter zu vertreiben. 4. Der dem Eisenglanz sich nähernde Rotheisenstein liefert einen großen Theil des deutschen Eisens und wird namentlich an der Lahn in bedeutenden Massen gewonnen; das vorzüglichste Ei- senerz Deutschlands ist jedoch der Spath- eisen- oder Stahlstein, der wie sein Name andeutet, sich besonders zur Stahl- bereitung eignet und den berühmten westfälischen und steyerischenstahl liefert. In einem Paß der steyerischen Alpen zwischen dem oberen Mur- und dem oberen Ennsthale liegt eine der interessantesten Spatheisenstein - Ablage- rungen der Welt, der berühmte, bei- nahe 3000 Fuß hohe Erzberg, dessen Kuppe und Abhänge fast überall ein dichter Eisenmantel einschließt und tief in dessen Kern gewaltige Gänge des reichhaltigen Erzes sich versenken. Die Bebauung dieses Berges reicht über tau- send Jahre hinaus, und es ist sogar wahrscheinlich, daß die Römer ihn schon kannten, da überall in den dortigen Al- penthälern ihre Colonieen verstreut waren, und das Eisen hier nicht im Innern der Erde verborgen liegt, sondern zu Tage ausgeht und zwar in der Nähe eines Gebirgspasses, den sie ohne Zwei- fel benutzten. Das auf diese Weise, man könnte sagen am Wege aufgestapelte Eisen läßt sich auf eine sehr einfache Weise wie bei einem Steinbruche gewin- nen. Dadurch sind große Höhlen oder mächtige, weitläufige Grotten entstanden, die man Tagbaue nennt, und deren es über 50 an dem Berge herum gibt. ! Da, wo das Erz in mächtigen Gängen in den Kern des Berges hinein setzt, hat man es auch hier und da mit Stollen- ; ausgrabungen verfolgt. — Das in den ! Hochöfen geschmolzene Erz liefert jährlich an 360,000 Zentner Roheisen im Werthe zu 600,000 fl. jährlich. Bedenkt man, daß dieser Eisenberg seit uralter Zeit in Betrieb steht, und daß trotz einer jährlichen Gewin- nung von mindestens einer Million Zentner Erz doch nur erst der kleinere Theil des Mantels abgelös't ist, so daß noch viele Generationen sich des unerschöpflichen Segens werden erfreuen können, dann muß man über die Größe des Schatzes staunen, den die allgütige Natur hier niedergelegt hat, und der um so werth- voller ist, da dessen Gewinnung alle Kräfte des Menschen zur Thätigkeit an- spornt. 5. Die Eisengruben Großbritan- niens zeichnen sich weder durch malerische Schönheit, wie der steyerische Eisenberg, noch durch wilde Großartigkeit, wie die Riesengrube von Dannemora, noch durch den auf kleinem Raum zusammengedräng- ten Reichthum des Magnetberges oder der altberühmten Minen von Rio auf Elba aus; auch liefern sie größtentheils unreine Erze von geringerem Gehalt. Doch alle diese Schattenseiten werden durch so viele glänzende Vortheile aus- gewogen, daß Großbritannien nicht nur an der Spitze der Eisenproduktion steht, sondern allein weit mehr Eisen erzeugt, als die ganze übrige Erde zusammen- genommen. Es liegen nämlich die Erze in Gegenden (Süd-Wales, Süd-Stafford- shire, West-Schottland), die zugleich auch einen großen Steinkohlenreichthum besitzen, oft sogar werden beide Mineralien aus demselben Schachte zu Tage gefördert. Die Nähe des Meeres, der Flüsse und Kanäle, sowie der Eisenbahnen sichern den wohlfeilsten Transport nach allen Weltgegenden hin, und alle zur Erzeu- gung des Roheisens und zu seiner fer- neren Bearbeitung nothwendigen Anstal- ten und Werke sind auf das großartigste und vollkommenste angelegt. Daher kommt es, daß England und Schottland, wenn auch nicht das beste, doch das wohl- feilste Eisen liefern können. Im Jahre 1836 hatte die Eisenproduktion Großbritan-
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