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1. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 468

1895 - München : Oldenbourg
468 58. Neapel und der Vesuv. ist Feuer. Dies rührt von Millionen sonst unsichtbarer Be- wohner des Meeres her, deren Leuchten durch eine stärkere Bewegung des Wassers gesteigert wird. Wirft man einen Hund ins Meer, so kommt er leuchtend zurück; sich schüttelnd sprüht er Funken. Auf dem Ostgestade des Busens von Neapel erhebt sich der Vesuv aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist die Krone der ganzen Landschaft, und so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein mehrstündiger Weg führt anfangs durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen, später durch ein schrecklich ödes, braunrotes Lavagesilde bis zum steilen Kegel des Berges. Auch diesen hinauf geht cs anfangs ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rotbraune Erdasche außerordentlich beschwerlich. Bei jedem Schritte aufwärts sinkt man wiederum einen halben Schritt zurück. Natürlich muß man oft anhalten und ausruhen, damit die Kräfte sich sammeln. Hie und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter den Steinen hervor. Nach einer halben Stunde ist die beschwerliche Besteigung des Kegels vollendet, wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuvs ist ein ungeheurer rundlicher Kessel, dessen Rand umher 10—16 m hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht; natürlich ist dieser Rand an einer Stelle höher als an der andern. Um den ganzen Krater kann man mit großer Vorsicht auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß sich seine Gestalt bei heftigen Ausbrüchen immer verändert, ist bekannt.

2. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 486

1895 - München : Oldenbourg
486 66. Die lange Nacht in Hammerfest. jeder Masche des Netzes auch ein Fisch. Seine Menge ist so ungeheuer, daß er zuweilen eine Wand bildet, welche bis auf den Grund hinabreicht, und von deren Druck nach oben die Boote dann mehrere Zoll aus dem Wasser gehoben werden. Sobald die Fahrzeuge gefüllt sind, fahren die Fischer nach Bergen. Dort nun eröffnet sich ein neues Schauspiel. Arbeiter karren den Hering aus den Schiffen unter die weiten Durchgänge der Häuser. Hier sitzen, von Tonnen umringt, Scharen von Menschen, die mit dem Messer i» der Hand das Werk des Auskehlens verrichten. Die Karren werden bei ihren Plätzen umgestürzt. Halb in Fischbergen begraben, ergreifen die Arbeiter einen Hering nach dem andern, schneiden ihm die Kehle auf, reißen mit einem kunst- gemäßen Zuge Gedärme und Eingeweide heraus und werfen ihn dann in die bereitstehenden Bütten. Sie haben in dieser Arbeit eine solche Fertigkeit, daß viele tausend Fische täglich abgethan werden. Sobald die Bütten gefüllt sind, werden sie von anderen Arbeitern an den Platz des Einsalzens ge- fahren. Dort werden die Heringe in Fässer gepackt, mit Salzlacke begossen, die Gefäße vom Böttcher geschlossen, und nun, in dem Magazine aufgestapelt, sind sie zur Ausfuhr fertig und bereit. Wenn man bedenkt, daß in den letzten guten Zeiten von Bergen allein jährlich beinahe 300000 Tonnen Heringe ausgeführt worden sind, kann man sich wohl einen Begriff von der Größe und Lebendigkeit dieses Handels machen. Ohne Zweifel kann man annehmen, daß jährlich an den Küsten Norwegens, Englands, Hollands und in der Ostsee weit über tausend Millionen Heringe gefangen und wohl noch mehr von den Raubtieren verschlungen werden. Endlich im März senken sich die Scharen in die Tiefen, und mit dem Ende des Monats verschwinden sie gewöhnlich ganz. (Mügge.) 66. Die lange Wacht in Kammerfest, f In Hammerfest ist die lange Nacht die Zeit der Ruhe für alles Handelsleben, und man möchte sagen: am Polar-

3. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 408

1895 - München : Oldenbourg
408 17. Die fränkische Schweiz. rigen Niederschläge des Winters noch nachhalten, so hat er, besonders in trockenen Jahren, keine ergiebige Ernte zu hoffen. Zudem kann er gar oft den Acker nicht einmal seiner ganzen Ausdehnung nach ausnützen. Denn mitten im Felde ragen kleinere oder grössere Felsblöcke, ,,Knocke“ genannt, aus dem Boden hervor. Darum führen die Landleute auf dem „Gebirge“ mitunter ein an Entbehrungen reiches Leben. Wer „schwarzes“ Brot im eigentlichen Sinne des Wortes sehen und schmecken will, der mache von Müggendorf oder Streitberg aus einen Abstecher auf die Höhen gegen Nordwest. Dort säet der Landmann im Frühjahre das sogenannte Mischgetreide, bestehend aus Gerste, Linsen und Wicken. Die geerntete Frucht wird, mit einer geringen Menge Roggen vermischt, gemahlen und zu Brot verbacken. Das gibt ein nahrhaftes, aber buchstäblich schwarz- blaues Brot, das in der Backschüssel getragen werden muss, damit es nicht auseinanderfällt. Wer halb Mischfrucht, halb Roggen backen kann, gehört schon zu den vermögendem Grundbesitzern. — Wegen Mangels an Quellwasser ist man auf den Höhen gezwungen, Cisternenwasser zum Bierbrauen, zum Trinken und Kochen zu verwenden. In trockenen Sommern muss Wasser aus dem Thale herbeigefahren werden. Will man frisches Wasser haben, so verschafft man sich dieses entweder durch Druckwerke oder durch Wasserleitungen. Sollte man aber glauben, dass sich die guten Leute auf dem Gebirge bei ihren Entbehrungen unglücklich fühlen, so würde man sehr irren. Sie gemessen, was ihnen Gott bescbieden, und entbehren gern, was ihnen versagt ist. Ja sie können manchem, der in einer gesegneteren Gegend unseres Vaterlandes wohnt, als Vorbild dienen. An gar manchen Hausthüren auf dem „Gebirge“ fand man bis auf die neueste Zeit kein eisernes Schloss, sondern höchstens einen hölzernen Riegel, und

4. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 79

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
woben sind, erzählen von dem glänzenden Feste, das Kaiser Friedrich I. am Pfingstfeste 1184 zu Mainz veranstaltete, als seine beiden Söhne Heinrich und Friedrich dort den Ritterschlag erhalten sollten: „Im Jahre 1184, um Pfingsten, hielt Kaiser Friedrich einen sehr berühmten Hoftag zu Mainz. Dahin kamen alle Würdenträger, Beamten und Fürsten, dahin die Erzbischöfe und alle Großen und Edlen, welche dem Kaiser zu gefallen wetteiferten. In der Ebene, welche sich in der Nähe von Mainz zwischen Rhein und Main ausbreitet, erhob sich eine leicht gebaute, aber glänzende und prächtige Stadt zur Aufnahme der von stattlichem Gefolge begleiteten Fürsten und Großen. In der Mitte der kunstreich erstehenden Zeltstadt erhob sich im reichgeschmückteu Holzbau der für den Kaiser selbst bestimmte Pallast und mit demselben in Verbindung stehend eine mächtige Kirche. Um diesen Mittelpunkt breiteten sich in weitem Kreise die Zelte aus, welche die einzelnen Fürsten für sich herrichten ließen. Zahllose, in den verschiedensten Farben erglänzende Zelte bedeckten die weite Ebene, auf ihren Spitzen mit Fahnen und Bannern mannigfach geschmückt. Mehr noch staunte man die Vorräte von Lebensrnitteln an, welche auf des Kaisers Befehl von allen Seiten her, zu Lande und zu Wasser, rheinauswärts und rheinabwärts hergebracht wurden. Eine ganze Flotte von Schiffen lag längs des Rheinufers, welche unerschöpfliche Massen Weins aus der weinreichen Landschaft herbeigeführt hatten. Und nicht anders war es mit Getreide, Brot, Schlachtvieh und Geflügel. Damit man aber von dem unbeschreiblichen Auswande sich einen Begriff machen kann, will ich nur eins der geringsten Dinge anführen, um davon auf die größeren schließen zu lassen. Es waren dort zwei große Häuser errichtet, in welchen sich große Räume befanden, die durchweg mit Querstangen versehen waren. Diese Häuser waren von unten bis oben mit Hähnen und Hennen angefüllt, so daß fein Blick durch sie hindurchzudringen vermochte, znr größten Verwunderung vieler, welche kaum geglaubt hatten, daß soviel Hühner überhaupt vorhanden wären. Wohl bedurfte man so gewaltiger Vorräte, denn drei Tage lang sollte die Masse der Fürsten und Edlen, der Einheimischen und Fremden als Gäste des Kaisers bewirtet werden. Und welche Menschenmassen waren außer den geladenen Gästen noch zu erwarten! Fahrende Sänger und Dichter, Spielleute und Gaukler wurden durch die Festlichkeiten aus weiter Ferne herbeigelockt, in der Hoffnung, von der Freigebigkeit des Kaisers und der Fürsten reichen Gewinn zu haben. Auf siebzigtausend schätzte man die Zahl der Ritter und Krieger, und dazu kam noch das Heer der Geistlichen und der Leute niederen Standes. Am ersten Pfingstseiertage schritt Kaiser Friedrich mit seiner Gemahlin Beatrix im Schmucke des kaiserlichen Stirnreifes in feierlicher Prozession und geleitet von einem glänzenden Gefolge zu der in der Mitte des Lagers errichteten Kirche. Mit der königlichen Krone auf dem Haupte folgte ihnen König Heinrich. In ebenso stattlicher Prozession verließen sie auch nach der Messe die Kirche. Glänzende Gastmähler schlossen den ersten Festtag, bei welchen der Dienst des Mundschenken

5. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 32

1903 - Dresden : Huhle
— 32 — Pflanzenwelt herrschen riesenhafte Schachtelhalme, baumartige Farne n. Nadelhölzer, in der Tierwelt lassen sich nachweisen die ersten Säugetiere, Kerbtiere, Wasser- u. Landechsen, Fische, Schildkröten u. Heuschrecken. 4. Die Neuzeit läßt Basalt, Braunkohle u. Bernstein sich bilden. Die Pflanzen u. Tiere sind die nnsrer Zeit, die ersten Spuren des Daseins der Menschen sind jetzt nachzuweisen. 5. Die Gegenwart sieht die Entstehung von Ton, Lehm, Sand, Kies, Torf u. Humusboden; Verwitterung, An- u. Abschwemmung arbeiten an der Veränderung der Erdoberfläche. Die Herrschaft des Menschen führt die heutige Ausbildung der Tierwelt n. die heutige Verbreitung der Pflanzen herbei. Wie viele Millionen von Jahren die feuerflüssige Erde brauchte, bis Gottes Hand den Menschen in ihre pflanzengeschmückte und von Tieren belebte Gefilde setzen konnte, das können auch die Gelehrten nicht einmal annähernd schätzen. Trnck von B. Teubner in Dresden.

6. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 31

1903 - Dresden : Huhle
— 31 — aber strahlten auch beständig Wärme in den Weltenraum aus. Im Laufe der Zeiten verloren die gasförmigen Stoffe so viel Wärme, daß sie flüssig wurden. Die schwereren Stoffe sanken nach der Mitte zu, die leichteren blieben an der Oberfläche. Als der Wärmeverlust immer größer wurde, begann die Oberfläche zu erkalten. Die Gesteine erstarrten u. bildeten kleinere und größere Schollen, die auf der Erdmasse schwammen, weil sie leichter waren als der Kern. Die Kruste wurde im Laufe der Zeiten immer dicker, wie mächtig sie in der Gegenwart ist, wissen wir nicht. Aber jetzt noch nimmt man an, daß im Innern der Erde ein feuerflüssiger Kern vorhanden sei. Die entstandene Erdkruste war nun den verschiedensten Veränderungen unterworfen, Feuer u. Wasser arbeiteten an ihrer Zerstörung u. Umbildung. Vulkanische Ausbrüche trieben feuerflüssige Massen empor, die die Kruste durchbrachen u. sich auf ihr ausbreiteten, Erdbeben vernichteten Teile der- selben. Hebungen u. Senkungen fanden statt; die Kruste schrumpfte zusammen wie die Schale eines Apfels, legte sich in Falten u. zerbarst dabei. So entstanden die Gebirge auf der Erdoberfläche. Aber auch das Wasser u. der Wind waren tätig. Durch Verwitterung wurden Gesteine wieder zer- trümmert, Eis, Schnee n. Regen lösten die Gesteine auf, wie wir es jetzt noch an den Bausteinen der Straße, am Kalk u. Salz beobachten können. Die Flüsse schwemmten die Trümmer fort n. füllten damit Täler aus. Welche ungeheure Kraft die Ströme ausüben, zeigt uns ebenfalls noch die Gegenwart. Die Rhone soll jährlich mehr als 20 Mill. kbm feste Bestand- teile ins Mittelmeer führen, die Donau 1340 Mill. Zentner ins Schwarze Meer. Jährlich schiebt der Mississippi sein Delta (um 54 m) weiter ins Meer, ebenso der Po. Das 25 km landein liegende Abriet lag einst am Meer. Das Nildelta ist bereits größer als die Provinz Westsalen. Und wie das Wasser, arbeitet der Wind an der Umgestaltung der Erde, die Bildung der Dünen u. der Wüsten zeigt seine Tätigkeit. Als sich die Erde genug abgekühlt hatte, als die Sonnenstrahlen die die Erde verhüllenden Nebelmassen durchbrachen, da war die Zeit gekommen, wo Gottes Schöpferhand den nackten Erdball mit Pflanzen schmücken u. mit Tieren bevölkern konnte, bis endlich der Mensch ins Dasein gerufen wurde. Die Geschichte der Gesteine ist also selbstverständlich älter als die der Pflanzen, Tiere u. Menschen. Danach, wie diese auftraten, teilen wir die Erdgeschichte in verschiedene Abschnitte ähnlich der Weltgeschichte der Menschen. Bei der fortdauernden Um- u. Neubildung der Gesteine wurden nämlich die zu der betreffenden Zeit vorhandenen Pflanzen u. Tiere von den weichen Gesteinen eingeschlossen u. versteinert. 1. In den Gesteinen der Urzeit, im Gneis, Granit, Glimmerschiefer, zeigen sich keine Reste von Pflanzen u. Tieren, sie konnten damals noch nicht bestehen. 2. Im Altertnme der Erde, in dem sich Porphyr, Sand- stein, Kalk, Steinsalz u. Steinkohle bilden, treten Tiere u. Pflanzen auf, teils in Formen, die es heute noch gibt, teils in solchen, die längst aus- gestorben sind. Abdrücke von Schwämmen, Schnecken, Korallen u. Fischen sind uns erhalten. 3. Das Mittelalter der Erde erzeugt Bunt- u. Quader- sandstein, Jurakalk, Kreide, Tonschiefer, manche Steinsalzlager. In der

7. Lebenskunde - S. 10

1909 - München : Gerber
10 Z us. D i e Stärke ist aus drei Grund st offen, nämlich Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, zusammengesetzt. *) 9. a. Wir führen unserm Körper im Brot, in den Hülsenfrüchten, in den Kartoffeln re. Stärke zu. — d. Eiweiß, Fett und Stärke sind also nicht einfache, sondern zu- sammengesetzte Stoffe. Sie sind infolge ihrer Zusammensetzung geeignet, die Verbrennung im Körper zu unterhalten. Wir können deshalb die Nährstoffe Eiweiß, Fett und Stärke auch Brennstoffe nennen. e. Eiweiß ist ferner der eigentliche Fleisch- und Blutbildner in unserm Körper; es ist also auch Baustoff. Zum Aufbau dienen ferner Wasser und Mineralsalze. Der menschliche Körper besteht zu fast zwei Dritteln seines Gewichtes (63 °/0) aus Wasser. Ein Mann, der 150 <66 wiegt, birgt also in seinem Körper fast 1 Ztr. Wasser. Ein Erwachsener braucht täglich durchschnittlich 3—3^2 kg Wasser. Diese große Wassermenge müssen wir aber nicht ausschließlich in Getränken, Suppen re. aufnehmen; denn die Nahrungsmittel enthalten, wie wir bereits gesehen haben, auch Wasser, sogar erstaunlich viel: mageres Ochsenfleisch enthält beispielsweise 75°/o, Milch 87 o/o, Hühnerei 16°Io Wasser; selbst eine „trockene" Semmel enthält noch 30—31 % Wasser. Im Durst zeigt der Körper an, daß er Wasser braucht. Aufgabe: Schildere das Durstgefühl! d. In den Nahrungsmitteln nehmen wir auch Mineralsalze, wie Kochsalz, Eisen, kohlen- und phosphorsauren Kalk rc. auf; fünf Sechstel der aufgenommenen Mineralsalze dienen zum Bau der Knochen. Zus. Die Nahrungsmittel sind aus Eiweiß, Fett, Stärke, Wasser und Mineralsalzen z u - s a m m e n g e s e tz t. Diese Stoffe dienen zum A u f b a u unseres Körpers. Eiweiß, Fett und Stärke liefern außerdem die Brennstoffe, aus welchen durch langsarne Verbrennung Wärme erzeugt wird. — Wir wollen im folgenden den Wert der Nahrungsmittel hauptsächlich für die Wärmebildung im Körper kennen lernen. Die Wärme, welche die Brennstoffe liefern, kann auch gemessen werden. Das Thermometer zeigt aber nur den Wärmegrad, 0 1 Molekül Stärke — 6 Atom Kohlenstoff (6s Hm Os) 10 Atom Wasserstoff 5 Atom Sauerstoff

8. Lebenskunde - S. 52

1909 - München : Gerber
52 6. Im Winter ist es zuträglich, warme Speisen zu genießen; im Sommer ziehen wir manchmal kalte Speisen vor. Wasser, Bier re. haben eine bedeutend niedrigere Temperatur als unser Körper. Die Speisen und Getränke nehmen im Ver- dauungskanal die Wärme ihrer Umgebung an. Unser Körper gibt zur Erwärmung der Speisen und Getränke Wärme ab. 7. Die Luft, welche wir einatmen, ist kühler als 37°. Unser Körper gibt zur Erwärmung der ein- geatmeten Luft Wärme ab. Zus. Der Körper verliert infolge Wärme- leitung, Wärmestrahlung, Was serverdun st ung, Erwärmung der Speisen und Getränke und der e i n g e a t m e t e n Luft W ä r m e. 8. Ein Mann, der mittlere körperliche Arbeit verrichtet, verbraucht täglich infolge Wärmeleitung und -strahlung . . . 1083 W.-E. Wasserverdunstung 807 „ „ Erwärmung der Nahrung . . . 68 „ „ Erwärmung der Atemluft . . . 86 „ „ 2044 W.-E. Von den 2800 W.-E., welche der Mann täglich durch Ver- brennung erzeugt, bleiben also noch 756 W.-E. übrig; das ist rund 1u der gesamten Wärmemenge. Die 756 W.-E. werden, wie wir später *) erfahren werden, auch verbraucht. Wir wollen vorläufig allgemein sagen, sie werden zur Arbeitsleistung verwendet. Die im Körper erzeugte Wärme wird auch wieder verbraucht. 9. Wir fühlen uns bekleidet in einer Temperatur von 20°, unbe- kleidet in einer solchen von 27° ganz wohl. Nur selten befinden wir uns aber in einer Luft, die genau 20° Wärme hat. Die Wärme der Luft kann -st 30° betragen; die Temperatur der Luft kann aber auch auf — 15° sinken. Auch in diesen Tem- peraturen können wir leben. Wie ist es möglich, daß wir Temperaturunterschiede von 45° (+30° und — 15°) ganz gut ertragen können? Zunächst ist unser Körper imstande, nicht zu große Tem- peraturunterschiede selbst auszugleichen. a) Verhalten des Körp ers bei zu viel Wärme. 10. Ein Gelehrter, den das Verhalten unseres Körpers bei zu viel und zu wenig Luftwärme interessierte, verweilte 20 Minuten in einem Raume mit trockener Luft, der durch einen eisernen st Siehe Seite 78!

9. Lebenskunde - S. 77

1909 - München : Gerber
77 fallen, so treibt er diesen in den Boden: er leistet Arbeit. Der Rammklotz kann in der Höhe aber auch durch einen Stift re. unterstützt werden, so daß er nicht fallen kann. In diesem Zustande kann er augenblicklich keine Arbeit leisten. Wird nun nach einer Stunde oder nach einem Tage oder nach einer Woche der Stift, welcher den Klotz am Fallen gehindert hat, entfernt, so fällt der Klotz und treibt den Pfosten genau so weit in die Erde als er es vermocht hätte, wenn er sogleich nach dem Auf- ziehen herabgefallen wäre. Der Klotz hat also seine Kraft während der Stunde, während des Tages re. in der Höhe festgehalten, seine Kraft nicht verloren. In ähnlicher Weise kann man z. B. die Kraft in einer gespannten Uhrfeder auf- speichern; sie bleibt so lange verborgen, bis man der Feder die Möglichkeit gibt sich auszudehnen; dann wird die Kraft sichtbar, „lebendig". Alan nennt die in der gespannten Uhrfeder, im aufgezogenen Rammklotz verborgene Kraft Spannkraft/) die in der sich ausdehnenden Uhrfeder, in dem niederfallenden Rammklotz sich äußernde Kraft lebendige Kraft?) b. Ein gutes Beispiel für die Wechselwirkung zwischen Spannkraft und lebendiger Kraft bietet die Kohle. In den Blättern der lebenden Pflanze scheidet sich unter Einwirkung von Wärme und Licht, von der Sonne kommend, die Kohlensäure in Kohlenstoff und Sauerstoff; ersterer bleibt zurück, letzterer wird an die Luft abgegeben. Damit hat sich lebendige Kraft in Spannkraft verwandelt. Die^ Pflanze wird zu Hvlz, Torf, Kohle. Diese Brennstoffe halten die Spannkraft getreu in sich. Ver- brennen wir die genannten Stoffe im Ofen, so wird die Spannkraft wieder zu lebendiger Kraft. Mit Holz und Kohle tragen wir also L-onnenlicht und -wärme in unser Haus. Wenn wir jene Brennstoffe unter der Erscheinung des Feuers zwingen, denjenigen Sauerstoff, welchen die Pflanze während ihres Wachstums an die Luft abgegeben hat, aus dieser wieder aufzunehmen, so werden Sonnenlicht und -wärme wieder frei. Ähnlich ist der Vorgang, welcher sich in der Dampfmaschine abspielt. Aufgabe: Beschreibe bei dieser die Wechselwirkung zwischen Spann- kraft und lebendiger Kraft! e. Aber nicht bloß die tote Pflanze dient uns; noch viel mehr tut dies die lebende. ^Wir bedürfen sowohl zum Leben als auch zur Arbeit der Spannkraft, welche die lebende Pflanze in sich sammelt. Wir nehmen Pflanzenteile teils unmittelbar in dem Brote, Gentüse k., teils mittelbar in dem Fleische ver- schiedener pflanzenfressender Tiere auf und erhalten so den Stoff, welcher Spannkraft birgt. Mit Hilfe des Sauerstoffs wird sodann in unserem Körper diese ruhende Kraft in tätige, die Spann- kraft in lebendige Kraft umgewandelt. ') Die Gelehrten sagen Energie der Lage oder potentielle Energie. 2) In der Wissenschaft Energie der Bewegung oder kinetische Energie genannt.

10. Gesellschaftskunde - S. 75

1904 - Dresden [u.a.] : Müller-Fröbelhaus
>i< 75 >i< schaft“. Sie bringt dem deutschen Volke jährlich Millionen Ge- winn. Ihre Dampfkessel und Maschinen in der Gegend um Mans- feld und Eisleben (F 5) zählen nach Hunderten. */4 Hundert Hochöfen und viele Meilen Bergwerksbahn sind in ihrem Besitze. Über dem Revier der Gesellschaft breitete sich zwischen Halle und Eisleben der Salzige See aus. Von ihm drohte dem alten Bergbaugebiet Verderben. Langsam war sein Wasser in die Erde gedrungen. Mit fürchterlicher Gewalt stürzte es endlich in die Tiefe und füllte die Schächte. Die meisten Gruben er- soffen, gleiches Schicksal drohte den übrigen. Da zeigte die Ge- werkschaft, was ein Verein zu leisten vermag, wie Einigkeit stark macht. Sie kaufte den See und Hess sein Wasser durch riesen- hafte Pumpwerke heben und in die Saale führen. Das verursachte freilich 25 Millionen Mark Kosten. Ja, noch grösser wurden die Opfer. Das eingedrungene Wasser weichte den Boden auf, so- dass die Hohlräume mit Donnern und Krachen zusammenstürzten. Dadurch senkte sich auch die Erdoberfläche. Die Mauern der Stadt Eisleben erhielten Risse, neigten sich und stürzten teilweise zusammen. Allen diesen Schaden trug die Gewerkschaft, und sie ist nicht vernichtet worden, sie arbeitet vielmehr mit aller Kraft weiter. So schaffen die Mansfelder Bergwerke schon seit der Zeit Dr. Martin Luthers, der ja selbst ein Sohn eines dortigen Berg- manns war. — In Kohlengegenden bestehen Kohlenbauvereine. Auch Eisenbahnen sind im Besitze von Vereinen. Oft langen die Mittel der Vereine nicht zu, die gewaltigen Eisenbahnunter- nehmungen zu halten; dann übernimmt sie der Staat, der ja selbst auch ein Verein ist, ein Verein aller seiner Bewohner. Mächtig haben die Vereine auch zur Hebung der Elbschiffahrt beigetragen. Es sei erinnert an die „Sächsisch-Böhmische Dampf- schiffahrtsgesellschaft“. Ihr ist es mit zu danken, dass der Elb- verkehr in aussergewöhnlicher Weise zugenommen hat. Vergl.no. 10. 36. Notwendigkeit der staatlichen Einigung. Die Kosten der Verkehrsmittel sind ungeheure. Eine einzige Lokomotive kostet 50 000 Mk., Milliarden kosten die Bahnkörper*). Bedenken wir noch einmal, dass die Weichselbrücke bei Graudenz (C 12) 1143 m lang ist. Um Solingen und Remscheid zu verbinden, erbaute man die 500 m lange und 107 m hohe Kaiser Wilhelm- Brücke bei Müngsten. Im Süden und Westen Sachsens bilden Gebirge für den Verkehr kostspielige Hindernisse. An der schon genannten (No. 22) Göltzschtalbrücke (// 6) arbeiteten über 1000 Menschen 5 Jahre lang. Die Kosten dieser Brücken belaufen sich nach Millionen. Solche Summen können nur aufgebracht werden, wenn die Menschen sich einigen, und zwar in grossen Mengen. Das erfolgt durch die Bildung von Staaten. Ein anderer Grund zu solcher Einigung ist die Einheitlichkeit und Schnelligkeit der Beförderung. 26 verschiedene Staaten umfasst das Reich. Das *) 1 km in Sachsen 325 000 Mk.
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