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1. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 17

1910 - München : Kellerer
— 17 — c) Im Dienste des Rechtschreibens: Wörter mit „tz". Heinrich der Löwe war Herzog in Bayern. Er führte in seinem Wappen einen Löwen, eine Katze mit mächtigen Tatzen. In Landshut hatte der Herzog meist seinen Sitz. Als Feldherr war er dem Kaiser von großem Nutzen. Er war ihm eine mächtige Stütze und ein großer Schutz. Als guter Schütze rettete er dem Kaiser das Leben. Dutzende von Feinden hatten den Kaiser mit dem hehren Antlitz umringt. In der Hitze des Gefechtes wurde der Kaiser wie in einem Netze gefangen. Heinrich war mit einem Satze bei seinem Herrn. Er stieß die Spitze seiner Lanze blitzschnell gegen den Feind. Nach der Schlacht hingen Putz und Litzen in Fetzen an dem Körper der Krieger herab. 8. Beinrid) der Cöwe als Berjog in Bayern und seine Absetzung. Lehrmittel: Bild von München; Belagerung einer Stadt mit den Mauern (von Lehmann); Inneres einer Stadt. I. Stufe. In welcher Stadt wurde Heinrich mit dem Herzogtum Bayern belehnt? (Regensburg). Regensburg war früher die Hauptstadt des Herzogtums Bayern. Wie heißt aber jetzt die Hauptstadt Bayerns? (München). Wie München eine Stadt wurde, will ich jetzt erzählen! ü. Stufe. 1. Erzählung: Bischof Otto von Freising hatte bei dem Dorfe Föhring eine Brücke über die Isar erbaut. Wer über die Brücke fuhr, mußte Zoll bezahlen. Heinrich der Löwe beneidete den Bischof um diesen Zoll. Bei Nacht zerstörte er die Brücke und baute aber bei dem Dorfe München eine neue Brücke. Da legte Heinrich auch ein Zollhaus, eine Münzstätte und eine Salzhalle an. Das Dorf München wurde immer größer. Es wurde mit Mauern umgeben und war nun eine Stadt. Heinrich der Löwe war also Gründer Münchens. Nacherzählen! Welche Überschrift? „Wie München gegründet wurde." a) Betrachten: Bilder oder Ansichten von München. Viele große Häuser, Kirchen, Stadtmauer zum Schutz. b) Karte: Isar, Freising, Föhring, München. c) Erklärung: Wie fließt das Wasser der Isar? (schnell, reißend). Kann man wohl mit dem Fuhrwerk durch den Fluß fahren ? Warum nicht? (tief, Wagm H aber^l, Der geschichtliche Unterricht. 2

2. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 52

1910 - München : Kellerer
52 zögerte er. Er wollte dem fränkischen Königssohne die Krone nicht stehlen. Nach längerem Zureden nahm er die Wahl an. Als Kaiser führte er den Namen Heinrich der Finkler. Ihm sollte als wichtigste Aufgabe gelten, die räuberischen Ungarn von Deutschland fern zu halten. Er verwendete viel Geld zum jährlichen Tribut. Mit den Feinden schloß er einen neunjährigen Waffenstillstand. Da und dort baute er während dieser Zeit ein festes Schloß, eine Burg oder auch eine Stadt. Anstatt der Einzelhöfe gab es nun auch größere Wohnorte. Als Herr und Kaiser war er auch auf Verbesserung des Heerwesens bedacht. Land und Leute wollte er unter sicheres Dach bringen, daß sie nicht immer an den schlimmen Folgen de^ Krieges zu leiden hätten. 3. Im Dienste des Lesens: Heinrich der Finkler Nr. 246. S. 259. 4. Im Dienste des sachlichen Unterrichtes: Kaiser Heinrich starb 60 Jahre alt an einem Herzschlage. Sage: Als Heinrich schwer krank darnieder lag, ging die Kaiserin in die Schloßkapelle und betete recht andächtig, der liebe Gott möge den Kaiser am Leben erhalten. Da kam auch der Schloßgeistliche in die Kapelle und las die Seelenmesse für den mittlerweile verstorbenen Kaiser. Nach der heiligen Messe ging der Priester zur Kaiserin hin und sagte: „Erziehe deine Söhne in der Furcht Gottes und im Gehorsam gegen seine Gebote, so wie ihr Vater war, so wirst du den besten Trost finden." 20. Kaiser Otto I. der Srotze. Lehrmittel: 1. Otto I. und die Ungarnschlacht auf dem Lechfelde (v. Lohmeyer). 2. Belagerung einer Stadt (v. Lohmeyer). Heute wollen wir hören, wie Heinrichs Sohn Otto I. seinem Vater in der Regierung folgte und das Ziel erreichte. I. Stufe. Welche Aufgabe hat sich Kaiser Heinrich der Finkler gestellt? Wie hat er die Aufgabe gelöst? (Heer verbessert, feste Plätze). Wie heißt man heutzutage solch feste Plätze? (Festung). Kann man Festungen nicht zerstören? Welche Waffen haben die Soldaten dazu, die festen Mauern zu zersprengen? Kannte man wohl früher auch schon Kanonen? Warum nicht? (kein Schießpulver). Konnte man deshalb die festen Stadtmauern so schnell zersprengen? (Bild: Belagerung der Stadt im Mittelalter). Was müssen die Feinde tun, um in die Stadt zu kommen? Wenn nun bei Nacht der Kampf ausgesetzt wurde, was konnten die Bürger dann mit der beschädigten Stadtmauer tun? (ausbessern). Ii. Stufe. 1. Erzählung: Nach dem Tode des Kaisers Heinrich I. wurde dessen Sohn Otto I. Kaiser. Er war ein ernster, tapferer und gottesfürchtiger Mann. Man

3. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 50

1910 - München : Kellerer
- 50 — I)) Wie Heinrich die Ungarn besiegte. 1. Erzählung: Während des 9jährigen Waffenstillstandes verbesserte Heinrich das deutsche Heer. Dieses bestand fast nur aus Fußsoldaten. Diese konnten also den schnellen Reitern nicht folgen. Heinrich führte deshalb auch Reitersoldaten im deutschen Heere ein. So entstand der Ritterstand. Um dem Volke während des Krieges Schutz zu geben, baute der Kaiser feste Plätze. Es wurden steinerne Häuser gebaut; größere Ortschaften, Städte und Burgen entstanden. Diese wurden mit einer hohen Mauer umgeben. Jeder neunte Mann mußte in die Stadt oder Burg ziehen. Man hieß diese Städteoder Burgbewohner und später die Bürger. Kaiser Heinrich erhielt auch den Namen Städteerbauer. Als nach 9 Jahren die Ungarn wieder kamen, ihren Tribut zu holen, da sprach Heinrich zu ihnen: „Nicht mit Gold, sondern mit Eisen wollen wir euch bezahlen". Im nächsten Jahre fielen nun die Ungarn in großen Haufen in Deutschland ein. Sie zogen bis Merseburg. Dort war Kaiser Heinrich mit seinem Heere. Er trieb die Ungarn zurück. Die deutschen Reiter verfolgten die Feinde. Viele wurden erschlagen. Die Schätze der Ungarn und ihre gefangenen Christen fielen Heinrich in die Hände. So lange Kaiser Heinrich regierte, kamen die Ungarn nicht mehr nach Deutschland. Überschrift! Nacherzählen! 2. Betrachten des Bildes: „Heinrichs I. Sieg über die Ungarn". Über das Aussehen der Ungarn erzähle! Ihre Waffen? Wie reiten sie? Wie decken sie sich vor den Deutschen, um nicht getroffen zu werden? Was tun diese Ungarn? (reiten zurück, fliehen). Welch schöne Eigenschaft wird ihnen fehlen? (Mut, Tapferkeit). Wie werden sie hingegen sein? (feig, furchtsam rc.). 3. Erklärung: Wie verwendete Heinrich die Zeit des Friedens? (Heer verbessert, feste Plätze). Welchen Fehler hatte das deutsche Heer? Wie wurde dieser Fehler verbessert? Warum waren die Reitersoldaten so notwendig? Welcher Stand hat sich daraus entwickelt? Welcher Fehler bestand in der Ansiedlung der Deutschen? (meist Einöden, keinen Schutz). Wie verschaffte Heinrich den deutschen Bewohnern Schutz vor dem Feinde? Welchen Namen erwarb sich dadurch der Kaiser? Wie hieß man die Bewohner in solchen festen Plätzen? Werden die Leute gerne in die Stadt gezogen sein? (nein). Wie half sich Heinrich, die festen Plätze zu bevölkern? Warum hieß man Städte und Burgen feste Plätze? (Mauern umgeben). Bild: Belagerung einer Stadt. Heutzutage noch haben viele Städte den Namen „Burg" bei sich. Wer kann mir solche Städte sagen? (Augsburg, Merseburg, Straßburg, Regensburg, Würzburg rc.). Welche Antwort gab Heinrich den Ungarn, als sie nach 9 Jahren den Tribut wieder holen wollten? Was meinte er mit Gold? (Geld). Was mit Eisen? (Schwert). Wie hätte also der Kaiser noch sagen können? (Geld erhaltet ihr nicht mehr, aber mit dem Schwert jage ich euch aus dem Lande). Wie werden die Ungarn über die stolze Rede des Kaisers geworden sein? (zornig). Welche Folge nun? (Ungarn nach Deutschland). Wo stand Heinrich

4. Merkbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 15

1914 - München : Kellerer
15 der Schyre dem wilden Reiteroolk entgegen. An der Ennsburg kam es zur Schlacht. Markgraf Luitpold fiel, mit ihm der größte Teil des bayerischen Heerbannes. Sein Sohn Arnulf rächte 913 diese Niederlage bei Neuötting am Inn. Inzwischen war der letzte Karolinger in Deutschland, Ludwig das Kind, erst 18 Jahre alt, gestorben (911). Die Fürsten und Herzöge wählten jetzt den tüchtigsten und mächtigsten unter sich zum Könige: nunmehr war Deutschland ein Wahlreich. „Die Zukunft des Reiches steht bei den Sachsen", sprach sterbend der Frankenherzog Konrad, der als Wahlkönig nur einige Fahre regiert hatte. Im Jahre 919 wurde der Sachsen-herzog Heinrich der Finkler zum König gewählt. Iii. Heinrich der Finkler. 919—936. Weitere Einfälle der Ungarn. Schon im Jahre 924 brachen die Ungarn wieder in Deutschland ein, diesmal jedoch in das Herzogtum Sachsen. Der kranke König zog sich in die feste Burg Goslar zurück, schloß mit den Ungarn einen neunjährigen Waffenstillstand und bezahlte ihnen einen jährlichen Tribut. Diese Zeit nützte er tüchtig aus, um bei weiteren Einfällen den Ungarn erfolgreichen Widerstand leisten zu können. Die Orte lagen damals frei und offen, ohne Mauern da. Niemand konnte beim Eindringen der Feinde seine Habe in Sicherheit bringen. Daher legte Heinrich befestigte Plätze an und umgab Bischofssitze, Klöster und königliche Pfalzen mit Gräben und Mauern. Später entstanden daraus Städte, z. B. Merseburg, Quedlinburg. Heinrich der Städtegründer. Die freien Sachsen wollten aber nicht gerne in diese „Gefängnisse". Da ließ Heinrich durch das Los entscheiden. Jeder neunte Mann mußte in die Stadt ziehen. Der dritte Teil der Ernte wurde in die Burgen gebracht und dort für die Zeit der Not aufgespeichert. Den auf flinken Rossen kämpfenden Ungarn konnte nur ein tüchtiges Reiterheer entgegentreten. Darum schuf der König 907 & Später brachen die Ungarn in Sachsen ein. Heinrich schloß einen Waffenstillstand, gründete Städte

5. Merkbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 3

1916 - München : Kellerer
München in früherer Zeit. (Die Entwicklung der Stadt). Die älteste Geschichte Münchens. Heinrich der Löwe um 1158. Heinrich der Löwe erhielt oon Kaiser Friedrich Barbarossa das Herzogtum Bayern. Um die Salzzölle zu gewinnen, zerstörte er um 1158 die Isarbrücke bei Föhring, wo alle Salzfuhrwerke dem Bischof von Freising Abgaben entrichten mußten. Er leitete nun den Salzhandel südlich davon bei Munichen über die Isar. Hier entstand zugleich eine Markt-, Zoll-und Münzstätte. Dadurch wuchs die Ansiedelung bald zu einer Stadt heran. Um das Jahr 1175 erhielt die Stadt eine Mauer mit folgenden Toren: 1. Das Talbrucktor (an der Stelle des alten Rathausbogens). 2. Die beiden Schwabingertore (das eine war in der Dienerstraße, wo heute die Generaldirektion der Zölle steht; das andere befand sich an der Stelle des alten Polizeigebäudes in der Weinstraße). 3. Daskaufingertor, auch „Schöner Turm" genannt (Ecke Kausinger- und Fllrstenfelderstraße). 4. Das Sendlingertor, auch Ruffiniturm genannt (Ecke Pettenbeckstraße und Rindermarkt). 3m Jahre 1180 kam Bayern an Otto von Wittelsbach. Sein Urenkel Ludwig der Strenge (1256) verlegte die Residenz nach München. Er erbaute außerhalb des Stadtgrabens den „alten Hof" (gotisch); auch alte Feste oder Ludwigsburg genannt. Bor dem Kaufinger-tor erstand durch ihn ein Kloster für die Augustiner (an der Stelle des neuen Polizeigebäudes) und eine Kirche (Ecke Augustiner-und Neuhauserstraße). Heinrich derlöwe, ein Herzog aus dem Hause der Welfen, gründete 1158 München. Ludwig der Strenge, ein Wittelsbacher, wählte Mönchen zur Residenz.

6. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 36

1912 - München : Kellerer
— 36 - Der Hauptgegenstand des Handels war auf dieser Straße das Salz, das von Salzburg ins Schwäbische gebracht wurde. Für diese Salzwagen mußte bei Föhriug eiu hoher Zoll bezahlt werden, der dem Bischof von Freising und seinem Lande zugute kam. Diese Brücke war Herzog Heinrich schon lange ein Dorn im Auge. Er hätte den reichen Zollertrag gut für sich und sein Herzogtum brauchen können. Nun begann er mit dem Bischof zu unterhandeln. Dieser aber wollte nicht nachgeben und die beiden gerieten in erbitterten Streit. Wenn die Fürsten stritten, gab es damals meist Krieg. So war es auch diesmal. Herzog Heinrich zog mit seinen Landsknechten, den damaligen Soldaten, nach Föhring, ließ die Brücke niederbrennen und eine andere bei dem Dörflein Munichen aufrichten, die Straße dorthin leiten und das Zollhaus bauen. Dieses geschah im Jahre 1158. Durch den lebhaften Verkehr auf dieser Straße zogeu bald mehr Bürger nach München und Heinrich versah die Ortschaft, um sie auch gegen äußere Überfälle zu schützen, mit Mauern, Wall und Graben und schlug seinen Wohnsitz in München auf. Nun war München eine Stadt geworden und wir nennen Heinrich den Löwen den Gründer der Stadt München. 18. Sagenhaftes von Herzog Heinrich demlöwen. Herzog Heinrich war, wie sein Beiname sagt, ein gar tapserer, starker Herr. Zu den vielen Fehden und Kriegszügen, die er unternahm, gehörte auch eine Fahrt zur Befreiung des hl. Landes aus den Händen der Türken, ein Kreuzzug. Unter- Wegs erwählte sich jeder der Krieger, die Kreuzfahrer hießen, einen besonderen Schutzheiligen. In einem Kloster, in dem sie einkehrten, sah Heinrich der Löwe einen Altar, dem hl. Onuphrius geweiht, und hörte so viel von den Tugenden und der mächtigen Hilfe dieses Heiligen, daß er ihn zum Schutzheiligen erwählte. Er erhielt vou den Mönchen als Gegengabe für reiche Ge- schenke die Hirnschale und das Bild des Heiligen. Beides brachte er nach München. Auf demselben Kreuzzug kam der Herzog in einen einsamen, abgelegenen Wald. Da sah er ein greuliches Untier, das mit seinen gewaltigen Tatzen einen Löwen so sest gepackt hielt, daß dieser vollständig wehrlos war. Der unerschrockene Herzog griff schnell nach dem Schwert, trennte mit einem Hieb den Schwanz des Untiers vom Rumpf und rettete so den Löwen. Dieser begleitete nun aus Dankbarkeit von Stund an den Herzog auf

7. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 89

1912 - München : Kellerer
— 89 — die in späterer Zeit in die hl. Geistkirche umgebaut wurde. Eine Sehenswürdigkeit dieser Kirche ist die aus der Kapelle des Wartenbergischen Hauses herübergebrachte Statue Herzog Fer- diuauds mit zwei Gedenktafeln. Neben der hl. Geistkirche befand sich in früherer Zeit das hl. Geistspital. Wir lesen: Hier war das Spital zum hl. Geist gestiftet und erbaut von Herzog Otto dem Erlauchten im Jahre 1251, abgebrannt im Jahre 1327, wieder aufgerichtet vom Kaiser Ludwig dem Bayern, bereichert durch bayerischer Fürsten und Münchens Bürger edlen Sinn und im Jahre 1823 in das Kloster der Elisabetherinnen verlegt. Dieses Gebäude wurde, nachdem später die Stadtwage und die Laudesprodukteuhalle Platz gefunden hatten, in unserer Zeit abgetragen und der Platz zur Vergrößerung der hl. Geist- kirche benützt. 38. Das Hackenviertel ist vom Angerviertel durch die Seudliugerstraße geschieden. Letztere war im 14. Jahrhundert eine enge, langgezogene Straße, die den Verkehr zwischen der alten Stadt und dem Angerviertel vermittelte. Diese Gegend war zur Zeit Ludwigs des Bayern mit ländlichen Anlagen bedeckt, die im Hagka hießen und davon ist der Name Hackenviertel herzuleiten. Von der Sendlinger- straße zieht die Kreuzgasse mit der Kreuzkirche und von dieser die nach dem Josephspital benannte Josephspitalgasse weg. Das für alte und kranke Leute bestimmte Spital erwies sich be- sonders in dem Elende des 30 jährigen Krieges als wohltätige Anstalt. Die Herzogspitalgasse enthält das Kloster und die Kirche mit dem wundertätigen Marienbild. Wo in der Damen- stistsgasse jetzt die Ludwigs-Kreisrealschule untergebracht ist, war ein Stift für adelige Damen. Die vier Viertel, Kreuz-, Graggeuauer-, Anger- und Hackenviertel, sind der älteste Teil der Stadt und deshalb unter dem Namen Altstadt bekannt. Unter der Regierung König Max I. wurde die Stadt durch die inuern Vorstädte, die sich um den ältesten Teil ziehen, vergrößert. 39. Die Ludwigsvorstadt. Die Namen der sogenannten inneren Vorstädte: Ludwigs-, Max-, Schönfeld-, Anna- und Isarvorstadt, die nur wenig mehr

8. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 117

1912 - München : Kellerer
— 117 — fertig gebaute Deutsche Museum sind vorläufig hier uuterge- bracht. Die frühere Wasser-, jetzt Erhardtstraße genannt, zieht von der Ludwigs- bis zur Reicheubachbrücke der Isar entlang, von da bis zur Wittelsbacherbrücke zieht die Wittelsbacherstraße, in der das Schulhaus steht. Der Name gilt dem regierenden bayerischen Königshaus, das dem Geschlechte der Wittelsbacher angehört. Die prächtige Reiterstatue auf der Brücke stellt Otto v. Wittelsbach, den Stammvater unfres Herrscherhauses, vor. Vou deu schönen Jsaranlagen weg gehen die Westermühl- und Jckstattstraße, letztere nach einem' hervorragenden Gelehrten, Dr. Jckstatt, benannt. Die Jahnstraße, eine der Nachbarstraßen des Klenzeschulhauses, erinnert an den „Turnvater" Jahn, den Begründer des Turnens in Deutschland in einer Zeit, in der Deutschland unter französischer Herrschaft Schweres erduldete. Die Müllerstraße, in der ihr das Luitpoldgymnasium be- merkt, ist auch durch den Einlaß mit der Blumenstraße ver- buuden. Am Eiulaß befand sich in früherer Zeit, als die Stadt noch mit Mauern umgeben war, ein Tor, durch welches Fuß- gänger in gefahrdrohender Zeit oder bei Nacht Einlaß erhalten konnten. An der Blumenstraße waren in früherer Zeit Nutz- und Ziergärten angelegt. Jetzt ist nur ein kleiner Teil als Anlage bepflanzt, den größten bis zum Viktualieumarkt hin- ziehenden Teil nimmt die Schrannenhalle, der Verkaufsplatz für Getreide und Hopfen, ein. Gegen den Sendlingertorplatz schließt die Petersschnle die Straße ab. Durch die Frauenstraße gelangt man vom Vik- tualienmarkt, am Schulhaus vorbei, ans Jsartor und an die Zweibrückenstraße. 49. Einsturz der Isarbrücke» zu München 1899 und 1813. Im September 1899 richtete die Isar in München gräßliche Verwüstungen an. Das Wasser riß Teile vom User ab und nur die größten Anstrengungen konnten verhindern, daß nicht noch mehr Unheil entstand. Die Wittelsbacher- und Erhardt- straße waren in großer Gefahr überschwemmt und unterspült zu werden. Die prächtigen Anlagen rechts der Isar unterhalb der Maximiliansbrücke wurden vielfach zerstört, Erde, Steine und Bäume wurden los- und fortgerissen. Auf der Insel fiel bereits ein Wohnhaus ein und andere waren in großer Gesahr, ebenfalls zu verschwinden. Schließlich wurden die beiden aus

9. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 124

1912 - München : Kellerer
machen berechtigt ist, genügen. Die innere Stadt hat meistens Asphaltpflaster. Dieses Pflaster hat alle Vorteile des Holz- Pflasters und trägt die schwersten Lasten. Freilich ist das glatte Pflaster den Fuhrwerken gefährlich, wenn nicht durch zeitweiliges Sandstreuen, geeigneten Hufbeschlag und sorgfältiges Lenken der Pferde, besonders durch verminderte Fahrgeschwindig- keit abgeholfen wird. Die weiter außen liegenden Straßen find mit Granit gepflastert. Die Fugen zwischen den Steinen werden mit Asphalt ausgefüllt, so daß sich kein Schmutz da- zwischeu ansammeln kann. Gepflasterte Straßen halten auch den schwersten Lasten und dem größten Verkehr stand, haben aber deu Nachteil, daß durch vielen Wagenverkehr eine fort- währendes Gepolter und Gerassel entsteht, das sich namentlich in engern Straßen so steigert, daß die Inwohner sich mit Recht darüber aufhalten. Das Holzpflaster, das die städtische Behörde vor dem Asphaltpflaster auf manchen Plätzen und Straßen der inneren Stadt machen ließ, war leicht zu reinigen, war geräuschlos, aber es bewährte sich gleichwohl nicht, weil die schweren Lasten und die Feuchtigkeit es in kurzer Zeit so beschädigten, daß fortgesetzte Erneuerung nötig wurde. Es wurde fast vollständig beseitigt. In den Vorstädten sind die Straßen zumeist makadamisiert, d. h. es ist mit Steinschutt, der durch Walzen und Wasser zu einer harteu Masse wurde, gepflastert. Diese Straßen haben weniger Dauerhaftigkeit und können nur sehr schwer reiulich gehalten werden, da durch die Hufe der Pferde und durch die schweren Lasten mit der Zeit der Boden aufgerissen wird. Deshalb führt man auch in diesen Straßen nach und nach das Steinpflaster ein. b) Wasserversorgung. Zu den segensreichsten Einrichtungen der Gemeiude ge- hören die Wasserversorgung, die Kanalisation und das Schlacht- haus. München war früher als eine ungesunde Stadt bekannt und besonders Fremde fürchteten den häufig auftretenden Typhus. Wasser und Reinlichkeit haben die Verhältnisse aufs günstigste verändert. Das Trinkwasser wurde ehedem teils durch die Brunnen- hänser, die ihr Wasser aus den Quellen am rechten Ufer der Isar erhielten, teils durch Pumpbrunnen geliefert. Heute er- hält München sein Wasser aus dem nach Südosten hochgelegenen Mangfalltal. Das Wasser wird seit 1883 durch Röhren in einen Sammelkanal geleitet und der Stadt zugeführt. Durch
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