Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
101 —
selben neue Opfer. Auch die Christen, die sich jetzt im
Römischen Reiche vermehrten, entgingen seinen Verfol-
gungen nicht; so wie er überhaupt den Hinrichtungen
der Verurteilten mit unempfindlicher Gleichgültigkeit zu-
zusehen pflegte. Sein Despotismus ward endlich durch
sich selbst bestraft. Ein Kind, mit dem er bisweilen
spielte, zog zufällig unter seinem Kopfkissen einen Zettel
hervor, und brachte ihn der Kaiserinn. Es war eine
Liste von Personen, die er zum Tode bestimmt hatte, und
auf welchem, neben dem Obersten der Garde, ihr
eigener Nähme stand; man kam ihm aber zuvor, und
Domitian ward (im 45sten Jahre seines Lebens und
im I5ten seiner Regierung) .in seinem Zimmer erdrosselt
(18. Sept. 96).
Sein Nachfolger, der bejahrte Nerva, regierte
mit menschenfreundlichem Sinne, starb aber schon nach
2 Jahren (27. Jan. 98), nachdem er im vorhergehendem
Jahre den Spanier Tr ajan adoptirt und zum Cäsar
ernannt hatte.
5.
Die Kaiser des zweyten Jahrhunderts.
Mit Marcus Ulpius Trajanus ging eine neue
Morgenröthe dem Römischen Reiche auf. Eine Menge
rühmlicher Verordnungen schmückten seine zwanzigjährige
Regierung (98 — 117), die ihm dre allgemeine Liebe des
Volkes- und den Beynahmen des Besten erwarb. Zn ei-
nigen glücklichen Feldzügen erweiterte er das ungeheure
Gebieth des Römischen Reiches noch mehr, indem er die
Da ei er in Ungarn und die Pa rth er in Asien bezwang,
das Land der erster» (etwa die "heutige Moldau, Walla-
che») und Siebenbürgen) zur Römischen Provinz machte
(106), und in Asien weiter vordrang, als je ein Römi-
sches Heer vor ihm gekommen war. Er setzte über den
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
27
der uns zugekehrten Mondshalbkugel entdeckt, von denen
viele von einem wallartigen Ringgebirge umgeben sind
und von deren tiefstem Grunde sich öfters ein Cen-
tralberg erhebt, der freylich bey weitem nicht die
Höhe des äußern Ringgebirges erreicht. Gar häufig
bemerkt man, daß solche Ringgebirge von andern,
offenbar später entstandnen ihrer Art, durchbrochen
und verändert sind. Der Vermuthung, daß derglei-
chen Einsenkungen von der Wirkung eines vielleicht ^
noch jetzt fortwährenden vulkanischen Feuers herrühr-
ten, steht gar Vieles entgegen; was man von der
Beobachtung eines vulkanischen Feuers aufl der Mond-
fläche hin und wieder behauptet hat, das beruhet
allem Anschein nach auf Mißverständnissen und auf
Selbsttäuschung.
Außer den dort gewöhnlichsten kesselförmigen Ein-
tiefungen und ringförmigen Gebirgswällen zeigen sich
auf der Mondfläche einzelne, wenn auch meist bald
wieder abbrechende, geradlinigere Höhen und Hügel-
züge. Dabey auch rinnenförmige Eintiefungen und
Lichtstreifen, deren stärkerer Glanz nur von der fe-
steren Beschaffenheit der Masse herrühren kann, aus
welcher sie bestehen. Denn das was den einzelnen
Stellen der Mondfläche, von der Erde aus gesehen,
ihre verschiedene Färbung giebt, das ist nicht nur
die höhere oder tiefere Lage, so daß z. B. die Berge
heller, die Ebenen dunkler erscheinen, sondern ohn-
fehlbar auch die Beschaffenheit der Masse, die wir
an jenen Theilen der Oberfläche erblicken, so daß
die dichtere Masse uns glänzender, die minder dichte,
oder auch die von vielen kleinern Eintiefungen durch-
zogene sich uns dunkler darstellt.
i
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
107
Das Landgewässer.
Die Quellen.
H. 74. Wie ein Stein oder eine Metalltafel,
welche wir aus der Winterkälte hereinbringen in ein
geheiztes Zimmer, von Wasserdunst anläuft, der sich
zu Tropfen verdichtet, welche an der Oberfläche eines
solchen kalten Körpers hinablaufen, so bildet sich an
den dichten, kalten Felsenmassen unsrer Gebirgshöhen
der größeste Theil der Quellen. In der Lust ist
beständig ein dampfförmiges Wasser enthalten, obgleich
wir wegen seiner luftartigen Durchsichtigkeit dasselbe
nicht bemerken, dieses wird von den Gebirgen ange-
zogen, verdichtet sich wieder zur tropfbar flüssigen
Form und senkt sich dann allmälig in den Ritzen
und Klüften der Felsen hinab, bis es eine feste
Grundlage antrifft, auf welcher es sich sammelt und
als Quelle ans Tageslicht hinausfließt.
Wo sich, wie in einigen stark zerklüfteten Kalk-
gebirgen, keine solche feste Grundlage findet, da kann
auch kein Quell entstehen, darum haben die Bewoh-
ner mancher unsrer Kalkgebirgsgegenden oft gar kein
quellendes Wasser in ihrer Nähe, sondern nur jenes,
das sie bey Regenzeit in den Cisternen sammlen.
Der Wasserdamps wird zwar auch von ihren Felsen-
bergen angezogen und senkt sich, mit den Feuchtig-
keiten des Thaues und Regens in den Klüften nie-
der, da er jedoch erst tief unten, in den Thälern
eine feste Grundlage findet, sammelt er sich hier
und kommt dann meist in sehr starken Quellen zum
Vorschein.
Eine desto größere Zahl von Quellen findet
/
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
140
Körper. — Die Krystallisation bedeutet also die Bildung
eines mineralischen Körpers zu einer bestimmten und regel-
mäßigen Gestalt, so, daß auch das Anschießen der Salze
eine Krystallisation genannt werden kann.
Die dritte Art mineralischer Erzeugungen endlich
beruhet auf Anflug durch u »te r ir d isch e D ä mp fe
oder Schwaden, in welchen mineralische Stoffe aufge-
löset sind. So erklärt man sich die Entstehung der
Metalle. — Das Aufsteigen jener Dämpfe läßt sich
auö dem Verwittern der Mineralien im Schooße der Erde,
aus den daselbst befindlichen schwestichten und salzigten
Wassern, und aus mehreren anderen, theils bekannten,
theils unbekannten Ursachen herleiten. Die Erze verwit-
tern zum Theil selbst, und lösen sich vielleicht in feine Dam-
pfe auf, oder füllen doch mit ihren Bestandtheilen jene
erwähnten Dampfe oder Schwaden, die dann die in den
Gebirgen befindlichen Spalten und Klüfte durchstreichen und
die Erztheile ansetzen. Auch mittelst der unterirdischen Ge-
wässer können sich Mctallerze erzeugen, wenn diese, mit
metallischen Theilen versetzt, unter der Erde fortstreichen,
und auf Gestein stossen, das zur Absetzung des Metalls
bequem ist. Nicht jedes Gestein besitzt die dazu nöthige
Beschaffenheit. Das festeste, z. B. der Quarz und der
Hornstein, scheinen am dienlichsten hierzu zu seyn, und
man findet sie am öftesten als Metallmutter. Es ist wahr-
scheinlich, daß im Inneren der Gebirge ein ähnlicher un-
aufhörlicher Wechsel der Dinge erfolgt, wie in den übri-
gen Naturreichen, und daß sich die Erze, so wie die Mi-
neralien überhaupt, erzeugen; daß sie reisen, und
wenn sie die bestimmte Zeit über in ihrem vollkommenen
Zustande gedauert haben, wieder verwittern, oder sich auf-
lösen, und Stoff zu neuen ähnlichen Erzeugnissen geben. —
Außerdem sist es nicht unwahrscheinlich, daß gewisse Mi-
neralien nach und nach auö anderen erzeuget werden, wie
dieß z. B. mit den Feuersteinen ist, denen man es deutlich
ansieht, daß sie ehemals Kalk waren. Dieses ist jedoch
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
143
vor dem zu starken Frost deö Winters. Wenn
er im Frühjahre schmilzt, so dünget er das Land,
und gibt, wie dcx Negen, den Quellen und Flüs-
sen Wasser, daß sie nicht sparsamer strömen,
oder gar austrocknen.
2y. Die Erde ist eine wenig zusammen-
hangende, zerreibliche und undurchsichtige Masse,
woraus der größte Theil der Oberfläche unseres
Erdballs besteht. Sie hat nicht die Festigkeit der
Steine. Wie könnten Pflanzen und Thiere auf
einem Boden leben und gedeihen, der durchaus
zusammenhinge, oder kahler Stein wäre.
30. Die Erde bedeckt die Samen und Wur-
zeln der Gewächse und Pflanzen, befestiget sie,
nimmt die milden Einflüsse der Sonnenwärme,
der Luft und des Wassers an, und ist gleichsam
die Werkstättc, worin die Natur die Pflanzen-
nahrung zubereitet, und sie den Erdgewächsen
zuführet.
31. Die Fruchtbarkeit des Erdbodens
rührt vorzüglich von der verschiedenen Mischung
der Erd arten her. Bloße Thon-, Kalk-und
Sand- oder Kieselerde tauget zur Hervorbrin-
gung der Gewächse nicht. Dieß erfahren und
wissen Alle, die sich mit dem Feld - oder Gar-
tenbau beschäftigen.
32. Alles, was auf Erden lebet, erhält
ursprünglich seine Nahrung aus der Erde. Da-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
161
mals zusammenstürzten; welches leicht möglich
ist, wenn der Häuer die sogenannten Bergfe-
sten oder Erzpfeiler wegarbeitet, die man als
Stüzen des Gewölbes stehen läßt.
Dergleichen Tagebrüche oder Pingen
erfolgten den iz. Nov. 1545, den 22. April
1578 und den 24. Jan. 1622. Der lezte
Bruch war der schrecklichste. Früh um 4 Uhr
stürzte eine Flache von mehr als zoo Lachtern
Umfang ein, verschüttete 21 darunter befindliche
Gruben und stürzte sie, von einem Stockwerk
aufs andre, über 150 Lachtern (450 Ellen) in
die Tiefe, wobei 5 Göpel, ein Haus und 25
Menschen mit versanken. 20 davon rettete man
noch am nämlichen, 4 erst am 4ten Tage, nach-
dem sie so lange blos Wasser getrunken hatten.
Einen 79iahrigen Greis aber, der an dem Unglücke
Schuld gewesen seyn soll, fand man nie wieder.
Beim Einsturz klirrten alle Fenster, zitterten Ge-
wände und Thüren in der umliegenden Gegend,
wie bei einem Erdbeben.
Diese sogenannte grose Pinge, welche nach
und nach sich erweiterte, hat iezt gegen 4000
Lachtern Flächeninhalt und ist in der Mitte über
Zz Lachtern tief. Seitdem man, durch jenes
Unglück belehrt, die Bergfesten schont, sind Un-
glücksfälle hier seltner, als in gewöhnlichen Berg,
werken.
v
1715.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
55
§. 2. Das Land. Die Erhöhungen.
tet und auf ihrem Gipfel befindet sich ein trichterförmiger
Schlund, aus welchem von Zeit zu Zeit Rauch, Dampf,
Feuer, Asche, Steine, selbst Schlamm mit Gewalt heraus-
geworfen wird, aus dem bisweilen auch ein Feuerstrom
fließt, nicht ungleich dem geschmolzenen Metall. Dieser
Schlund heißt Krater, zu deutsch, Becher. Die eigent.
lich vulkanischen Produkte sind: Bimsstein, Puzzo-
lana (ein vorzüglicher Mörtel beim Wasserbau) und Lava,
welche aus geschmolzenen Fossilien aller Art besteht und
theils zu feinern Arbeiten (Tabatiören rc.), theils zum
Pflastern der Straßen rc. verwendet wird. Es ist bemer-
kenswerth, daß die meisten Vulkane auf Inseln, oder nicht
weit vom Meere, wenigstens an großen Flüssen toben. Jetzt
zählt man ungefähr noch 200 lebende Vulkane, wäh-
rend ihre Anzahl früher viel größer gewesen sein muß. Der
todten oder ausgebrannten ist eine Unzahl, und auch dieß
beweist den großen Einfluß des Feuers auf die Bildung
der Erdrinde. Von Göttingen bis zum Rhein zählt man
gegen 50 todte Vulkane; der ganze Rhön ist solcher Berge
voll gewesen; in Frankreich findet man Strecken von wohl
30 deutschen Meilen, wo Vulkan an Vulkan gehangen hat;
eben so in Italien. Die berühmtesten Vulkane sind in
Europa: der Vesuv, der Aetna, der Krabla, der Hekla,
der Stromboli. Nur einige Worte über diese:
Der Vesuv liegt in der Nähe von Neapel und ist
eigentlich nie ganz ruhig. Seine frühern Ausbrüche waren
längst vergessen, als im Jahr 79 n. Eh. ein neuer furcht-
barer Ausbruch geschah, wodurch die kleinen Städte Pom-
peji, Herkulanum und Stabiä ganz verschüttet wurden. Bei
der genauern Untersuchung dieses Ereignisses fand auch der
berühmte Naturforscher Plinius I. seinen Tod. Seit
1799 gräbt man schon aus Herkulanum, weniger aus
den beiden andern Städten, merkwürdige Ueberreste der al-
ten Römerzeit aus. Häuser, Geräthschaften rc. sind in der
vulkanischen Asche ziemlich unversehrt erhalten, doch die Aus-
beute an geretteten Handschriften ist bis jetzt nur gering
gewesen. Von jener Zeit an hat der Berg sehr oft furcht-
bar getobt und in den umliegenden Gegenden schreckliche
Verwüstungen angerichtet. Dennoch werden die zerstörten
Weinberge und Wohnstätten immer aufs neue an die alte
Stelle gebaut, da der durch die verwitterte Lava äußerst
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
52
Physikalische Erdkunde.
Eine Gruppe zusammenhangender Hügel heißt ein Ge-
hügel und eine Gruppe zusammenhangender Berge wird
Gebirge genannt.
Die Gebirge sind theils ursprünglich, theils spä-
ter entstanden. Deutlich kann man dieß wahrnehmen aus
ihrer Lage und ihren Bestandtheilen. Im Bezug auf die
letzter» theilt man nicht bloß die Gebirge, sondern oas Land
überhaupt in mehrere Gebirgsarten. Gebirgsart ist also
Alles, woraus die feste Erdoberfläche besteht.
,,Die Erde war wüste und leer, und der Geist Got-
tes schwebte auf den Wassern," erzählt die Schrift, und die
^Geognosten (Erdkundige, welche die Bestandtheile der
Erde genau untersucht haben) bestätigen es, daß vor un-
denklichen Zeiten die Erde mit einer schlammigen Masse
(Primordialfluidum) überzogen war, daß dieselbe
durch chemische Riede,schlüge (Pracipitirung) sich schied,
daß die fester» Theile sich zu Boden senkten und die jetzige
Erdrinde bildeten. Durch die Wirkung des innern Feuers
geschah es nun wahrscheinlich, daß ausgebrannte Stellen
einsanken und große Höhlen bildeten, wohin sich das Was-
ser sammelte, wahrend andre Theile des Wassers in die
Höhe getrieben wurden. Roch hatte aber das Wasser keine
Grenzen; denn die durch Stürme empörten Fluthen dran-
gen wieder in den lockern Boden, zerrissen ihn auf's neue,
vermengten sich mit demselben und setzten ihren Raub, ver-
mischt mit den Thieren, die schon im Wasser leben konn-
ten, in Lagen ab. Durch das innere Feuer wurden diese
Massen gelautert uitd nach und nach in feste, unerschütter-
liche Felsen verwandelt, welche nun dem Wüthen des Mee-
res widerstehen konnten. Diese Felsen bilden noch jetzt gleich-
saur das Gerippe der ganzen Erde und wir nennen sie Ur-
gebirge. Ein zweiter Niederschlag geschah und lagerte
sich auf die Urgebirgsarten, von denen er mit Gewalt Stücke
losriß und in die Thonschiefermasse, welche durch den zwei-
ten chemischen Proceß entstanden war, einmischte. Dieß
sind die Uebergangsgebirge, auch Ganggebirge
genannt, welche aus einer Menge parallel-laufender Schich-
ten, deren jede einerlei Gebirgsart enthalt, bestehen. Eben
durch ihre Lage wird es klar, daß der erste Niederschlag den
später gebildeten Gebirgen und Erdschichten zur Unterlage
dient, zwischen welchen er auch hin und wieder, zumal in
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
59
§. 5. Das Land. Vertiefungen und Ebenen.
Strecken Landes stürzten ins Meer mit 139 Städten und
ihren Bewohnern. Schwächere Erdstöße ereignen sich bald
hier, bald da, am meisten in der Nähe lebender Vulkane,
mit deren Ausbruch sie gewiß auf das genaueste zusam-
menhangen. Wahrscheinlich erhitzt das unterirdische Feuer
das in den Höhlen der Erde verschlossene Wasser, daß die-
ses sich in Dämpfe verwandelt, deren Allgewalt sich endlich
durch die Oberfläche einen gewaltsamen Ausgang bahnt.
Erdbrände sind, was ihr Name besagt. Sie toben
nicht, wie die Vulkane, nur zu gewissen Zeiten und an un-
veränderten Orten, sondern es brennt die Erde wirklich, der
Brand erstreckt sich über einen ganzen Erdstrich und dauert,
ohne Unterbrechung, oft Jahrhunderte lang. Die der Ober-
fläche näher liegenden brechen oft in helle Flammen hervor,
die tieferen glimmen bloß und entstehen aus entzündeten
Steinkohlen- oder Schwefelkieslagern. Die Erdbrände z. B.
bei Planitz unfern Zwickau, die man schon 1771 entdeckte,
dauern noch immer fort.
Zum Schluß soll hier noch der Nutzen der Berge
ganz kürzlich angegeben werden: Sie reinigen die Atmo-
sphäre, indem sie die Dünste anziehen. Die Feuchtigkeit
dringt ein und es entstehen die Quellen, welche als Bäche
von ihnen herabfließen, sich in den niedrigsten Gegenden in
Ströme vereinigen und dem abermals tiefer liegenden
Meere zueilen. Durch die Abdachung, die von den Gebir-
gen ausgeht, wird also die so nöthige Wassercirculation be-
fördert. Der Einfluß der Berge auf Klima und Tempe-
ratur ist unverkennbar. Sie sind die Behälter der Me-
talle; auf ihren Gipfeln wächst Holz zum Bauen und
Brennen. Wie mancher Kranke ist in den reinern Höhen
wieder zum freudigen Wohlsein gelangt! Auch der Schön-
heitssinn wird durch den Anblick der Berge wohlthätig auf-
geregt; das ewige Einerlei der Ebene ermüdet rc.
Die Lehre von den Gebirgen heißt mit dem technischen Namen:
Orographie.
§- 3.
Das Land. sdie Vertiefungen und Ebenen.^
2) Die Vertiefungen bilden den Gegensatz zu den
Erhöhungen; beide sind Unebenheiten der Erdoberfläche.
Jede Vertiefung besteht aus den Seiten oder Abhän-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule
Regionen (OPAC): Sachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
65
Bischofswerda, rnt Leinwand - und Tuchfa-
briken, war im letzten Kriege die einzige Stadt Sach-
sens , welche ganz in Feuer aufging, und zwar bei ei-
nem Gefechte zwischen Russen und Franzosen, den 12-
Mai 1813. Seitdem ist sie schöner, als erst, hergestellt
und ihr Marktplatzt durch eine Wasserleitung von Ba-
salt und Granit verziert, welche beim Jubelfeste unsers
Königs 1818 eingeweiht, auch mit dessen ehernem
Brustbilde geschmückt ward. Bei der Stadt giebt es
viel Leiche und Granitbrüche.
Stolpen liegt an und auf dem schönsten Ba-
sallberge Sachsens, dessen schwarzblaue, 6 bis 12
Zoll starke Säulen, gleich Orgelpfeifen, 8 bis 9 Ellen
zu Lage ausgehen, wenn sie hohl liegen, beim Daran-
schlagen, ziemlich hell klingen, so hart sind, daß ih-
re Köpfe durch Kanonenkugeln nicht zertrümmert wer-
den können und deshalb zu Strasenpseilern, Ambosen
Probir-, Polir-, und Schlagsteinen für Buchbinder benutzt
werden. Das alte in Trümmern liegende Schloß war,
vom Izten bis ins 16te Jahrhundert, oft die Residenz
der Meisner Bischöffe, dann Festung und ein eben so
gefürchtetes Staatsgefängniß, als Hohnstein, wovon
noch schauerliche Uiberreste zeugen; unter andern ein
unterirdischer Kerker, in welchen der Gefangne
durch ein Loch an Stricken Hinabgelaffen werden wußte.
Das Schloß, mit Z durch Zugbrücken verbundenen Hö-
fen, ruht auf Basalt, und die Schloßgräben, so wie der
143 Ellen tiefe, aber meist verschüttete Brunnen, sind
in Basalt gearbeitet. Letztrer ist der tiefste, durch
Basalt gearbeitete Brunnen in Europa. Auch bilden
Basaltsäulen das der Jubelfeier unsers Königs 1818
auf dem Markte geweihte Denkmal. Im ersten Hofe
des Schlosses fiel am 3- Septbr. 1756 der erste feind-
liche Schuß, welcher den 7jähr-gen Krieg eröffnete,
indem der Prcuss. General Warneri den Sächs. Kom-
mandaten v. Liebenau, einen 74jahrigen Greis, der,
ohne Besatzung und Munition, sogleich den Degen ab-
geben wollte, durch einen Pistolenschuß tödtlich verwun-
5 dete ,
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Extrahierte Personennamen: Meisner_Bischöffe
Extrahierte Ortsnamen: Stolpen Sachsens Europa Liebenau