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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 24

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
,'4 Siebentes Capitel. Meißen unter den erblichen Markgrafen aus dem Hause Wettin bis zur Vereinigung mit Thüringen, von 1123 bis 124 7. Der erste bekannte Stammvater des glorreichen Für- stenhauses Wettin, welches noch gegenwärtig auf dem sächsischen Königsthrone fitzt, war Dietrich, ein lehns- freiec Adeliger aus dem,Hause Buzizi im Schwaben- gau, der 982 gestorben sein soll. Sein Sohn Dedo er- warb einen Theil des Hosgau und die Burg Zörbig. Er wurde 1009 vom nordsächsischen Markgrafen Wer- ner erschlagen, und hinterließ einen Sohn Dietrich Ii., der 1017 die Grafschaft Ei len bürg erbte. Dieser starb 1034, und hinterließ sechs Söhne, von denen Dedo und Thimo die Vater, ersterer von Heinrich dem Aelteren, letzterer von Konrad waren. Konrad oesaß schon große Güter, als er die Negierung der Mark übernahm, und da er ein Vetter des Kaisers Lothar war, so wurde er noch mit vielen Besitzungen beliehen. Durch den Tod seines Bru- ders Dedo erbte er dessen Güter, und 1155 belieh ihn auch der Kaiser mit der Markgrafschaft Niederlausitz; die Landschaft Budissin und Nisani erwarb er 1144. Konrad warein streitbarer Fürst, der in Italien, dann gegen Alb recht den Bären und gegen Polen tapfer focht, zweimal eine Pilgerschaft nach dem heiligen Grabe that, und dann einen Kreuzzug gegen die Obotriten machte. Er ward seiner Tapferkeit wegen der Große ge- nannt. Markgraf Konrad theilte i. I. 1156 seine Länder unter seine 5 Söhne, legte die Negierung nieder, und ging in das von ihm reichbegabte Kloster auf dem Peters- berge, woselbst er schon ein Jahr darauf starb. Sein ältester Sohn Otto, nachmals mit dem Beinamen der Reiche, folgte ihm in der Regierung der Meißner Mark, die Oberlausitz fiel aber an den Kaiser zurück. Otto's Regierung ist sehr wichtig für sein Land ge-

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 367

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. - Don 476 bis 800. 36? wurden die neuen Eroberungen, so wie die alten Besitzun- gen derselben erweitert und gesichert. Vornehmlich aber ward die neue Herrschaft dadurch befesiigt, daß Chiodo- wiq bald nach seinem zweiten Siege mit einem Theile seiner Franken zur catholischen Religion, der Religion der Gal, lier, überging. Dadurch gewann er die catholischen Bi- schöfe Galliens um so mehr, als die Westgothen und Bur- gunder sich durch den Arianismus von ihren Unterthanen unterschieden. Der oströmische Hof, für welchen der Stif- ter, des Frankenreichs ein erwünschter Gegner der beiden Lothischcn Staaten war, verlieh demselben die Würde ei- nes römischen Patricius: das Zeichen des höchsten Ranges nach der kaiserlichen Familie, nach der Absicht der Byzantiner eine Bestätigung in der neuen Herrschaft, aber auch in der Meinung der Gallier ein wahrer Schmuck und ein Kennzeichen rechtmäßiger Gewalt ihres neuen Be- herrschers. — Endlich durch grausame Vertilgung der übrigen Frankenkönige erhob sich Chlodowig zum einzigen Könige aller Franken. L. Äußere Geschichte der Merowinger bis6lz. Nach Leutscher Art und dem väterlichen Willen ge- mäß, theilten sich nach Chlodowigs Tode deffen Söhne in das Frankenreich. Der östliche Theil desselben (Au- strasien, Francia Orientalis), welches größtentheilö die ursprünglichen Wohnsitze der Franken, die Gegenden am Ober- und Niederrhein, an der Maas und Mosel, die Städte Metz, Trier, Toul, Verdün und andre tu sich be- griff, ward Theod orich I. (511-550) zu Theil, und sein Herrscherssitz war Metz; das westliche Frankenreich aber (Neuster, Neustrien) erhielten die drei übrigen Prinzen, von welchen Chlodomir (511-524) Orleans, Chil- debert (511 - 556) Paris, und Chlotar 1. (511 - -561) Soissons 5um Orte ihres Aufenthalts wählten. Dem väterlichen Beispiele gemäß wurden auch die Söhne Eroberer. In Thüringen regierten um diese Zeit brei Soh- nes eines Vaters. Aber Hermanfried, der mittlere die- ser Brüder, verführt durch seine stolze Gemahlin Ama-

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 373

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 476 bis eoo. S75 wie man die Schaaren der Getreuen auch wohl zu nenne» pflegte. 4. Die Übermacht d e r Major Dom ns. Mit dem Ansehen und der Macht der Getreuen wuchs auch das Ansehen und die Macht ihres Hauptes, des M a j o r Domu S. Dieser wurde daher bald für das Königthum besonders gefährlich. Als derjenige, welcher den mäch- tigsten Stand im Staate leitete, unterwarf er sich al!ma- lig die Könige; aber der Stolz, über den Königen zu ste- hen, verleitete ihn bald zu Versuchen, über alle, sonach <iuch die mächtigen Großen, zu herrschen. Alle diese Ver- suche erzeugten neuen Kampf und neue Verwirrung. Schon Dagobert (622 - 6z6), der Sohn Chlo- tars Ii., welchem dieser noch bei seinen Lebzeiten (622) Anstrasien abgetreten hatte, wurde lang von Pi pin von .Landen, drm Major Domus dieses Neiches, geleitet; jedoch zum Wohl des Staates. Pipin und Bischof Ar- nulph von Metz, welcher Pipins Einfluß theilte, machten die Negierung dieses Königs wahrhaft ruhmwürdig. Die Rechtspflege insbesondere war nie vorher so vortrefflich im Frankenreiche verwaltet worden, wie jetzt; auch gehört wahrscheinlich in diese Zeit die Sammlung oder doch die erneute Durchsicht der ripna rischen, alemannischen rrnd baierischen Gesetze. Allein als der König nach Arnulphs Tode sich von Pipin frei machte, fand er an die- sem einen harten Gegner. Pipin ruhte nicht eher, als bis Dagobert den Austrasiern einen eigenen König in der Person seines dreijährigen Prinzen Sigiberts I!. gege- den hatte, welcher nun ganz, wie vordem sein Vater, von dein Major Domus beherrscht wurde. Dieß war oon nun an das Schicksal aller meroivingischeri Könige; ihre Gewalt war in den Händen der Major Domus; sie waren bloße Schattenbilder, von dem Major Domus und dem Adel zu eigennützigen Absichten- gebraucht. Schon Grr in o a ld, dersohn Pipins von Landen, und dessen Nach- folger im Majorat, wagte es sogar, seinen eigenen Sohn, mit Verdrängung der Merowinger, auf den Thron zu se- tzen, büßte aber doch seinen Versuch mit dem Leben: denn

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 374

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
374 Mittlere Geschichte. so wie vorher die Großen gegen die königliche Macht ge- kämpft halten, so kämpften sie nun gegen den Major Domus. Endlich siegte Pipin von Heristal (687 - 71-4) über den König und die Großen, und wurde allvermögen- der Major Domus in dem ganzen Frankenreiche. Er war ein Enkel Pipins von Landen und des Bischofs Arnulf von Metz. Er besaß schöne Güter an den Ufern der Maas; und von einer daselbsi gelegenen Burg, in welcher er sich aufzu halten pflegte, führte er den Namen Pipin von He- ristal. Ihm übertrugen die Austrasier, als ihnen Ebroin, der gewaltige Major Domus von Neustrien und Burgund, Theodorich Iii. zum Könige aufdringen wollte, die Verwal- tung ihres Reiches. Endlich als der Major Domus Ber- thar unbesonnen und gewaltthatig über Neuftrr'en herrschte, baten ihn selbst die Neustricr wider ihren König Theodo- rich und dessen Major Domus um Hülfe« Bei Testri, unweit St. -Cuicniist, (687) siegte Pipin über den König und Berthar; dieser verlor das Leben, Theodorich aber verlieh dem Sieger das Majorat über das ganze Fran- kenreich. Pivin stand mit Ruhm an der Spitze dieses Reiches. Seine gelassene Klugheit siegte über den wilden Ehrqeiz der Großen, und er, welcher im Stande war, sich selbst zu beherrschen, erlangte die Herrschaft auch über alle an- dere. Wie seinen Großvätern lag ihnr die Rechtspflege am Herzen. Auch veranstaltete er, daß, der alten Sitte gemäß, Versammlungen aller Franken gehalten wurden. Doch konnte er seine Macht nicht so befestigen, um die- selbe auch nach Außen zu behaupten. So vermochte er die Baieru und Alemannen keineswegs zu dem Gehor- sam zurückzuführen, welchen sie einst den Merowingern gelobt hatten, wovon sie sich aber entbunden glaubten, als diese der That nach zu herrschen aufgehört hatten. In Aquitanien hatte sich unter den biöher-gen Verwirrun- gen durch eine» Sprößliug der Merowinger ein eigenes, jezt schon erbliches, Herzogtum gebildet, das eigentlich nur die Landstriche von den Pyrenäen bis zur Mündung der Garoune umfassen sollte, nun aber immer mehr erwei- tert wurde. Pipin wagte es urcht, dieses Herzogthum in

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 376

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
ivj Mittlere Geschichte. übsr drs. Araber davon» Die Beute der Sieger war sehe groß; nur 1500 Franken sollen auf dem Schlachtfelds ge- blieben , der Araoer aber 3 75000 an 'Joiänncrn, Weibern und Kindern erschlagen worden seyn. Bald daraus erhob sich zwar die Macht der Saraceuen von neuem, aber Carl Mär- tel! schlug sie(787,7zy) bei Narbonne und am Fluße Berre dergestalt, daß sie sich völlig zur Nahe bequemten. Eins Folge von diesen wiederholten Siegen war die Eroberung von Languedok, und bald hierauf vereinigte Carl Martell auch die Provence mit dein Frankenreiche. 3:t Hinsicht aip die Könige ging Carl Martell noch wei- ter als sein Vater. Bei dein Tode Theodorichs lv. (787), ließ er den fränkischen Thron ganz unbesetzt, und Nie- mand wagte es, sich gegerr diese Verfügung aufzulehnen. So fest war seine Herrschaft im Frankcnreiche gegründet^ daß er dieselbe auf den Fall seines Todes unter sem§ Söhne Carlman» und Pipin theilte» Z. Pipin der Kleine (74t-766). Erst verwalteten die Brüder den Staat gemeinschaft» lich; als aber Carlmann, der Welt müde, 1747) in dar, Kloster ging, ward Pipin Alleinherrscher. Bald hierauf wagte e6 dieser, das Geschlecht Chlodowigs ganz von dem Throne zu verdrängen. Die meisten Großen, seine Leu- des, waren dafür. Bonifaeius, der päpstliche Legat und Erzbischof von Mainz, welcher in dem Hause Plpins eine wuchtige Stütze für die cathol!sche Kirche im Franken- reiche erkannte, billigte das Vorhaben. Papst Zacharias, aber gab auf die Frage Pipin6: ob >ver daheimsitze, oder wer des ganzen Regiments Bürde trage, König zu nen- nen fei)? die erwünschte Antwort: daß nur der König hei- ßen soll, welcher-Königs - Gewalt habe. Dieser Beifall des Papstcs und der Geistlichkeit heiligte das Unternehmen in der Meinung des Volkes. So ward denn der Mero- winger Childerich 111. aus einer National-Bersammlung zu Soissouz (z. May 752) des Thrones entsetzt, Pipin aber einstimmig zum König gewählt. Bonifaeius salbte den neuen König. Im Sommer 7 54 salbte auch Papst Stephan. 11. den König Pipin und dessen Söhne Carl i

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 377

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Don 476 bis 800. 37? und Earlmann zu Königen der Franken, übertrug ihue», das römische Patricial, und bedrohte die Franken mit Interdikt und Bann, sofern sie je einen König aus einem andern Geschlechts wählen würden. Pjpii» »var aber auch dankbar gegen den Papst. Zweimal (754, 756) zog er über die Alpen und befreite- den Papst von den Angriffen Ai stülp Hs, des Königs der Longobarden. Aistulph mußte den Papst in Nu he las- sen, auch »nußte er, was er von dem Exarchat erobert hatte, abtreten, wovon Pipin wenigstens einen Theil dem römischen Stuhl übergab. Wie in Viesern lombardischen Kriege, so zeigte sich Pipin auch in den Kriegen mit den Alemannen, Baiern, Sachsen und mit Aquitanien deö Thrones vollkommen würdig. Mit gleicher Kraft herrschte er im Inner»». Seine- Übergewichts über die Großen versichert, rief er, beson- ders als König, die Volks - Versammlungen immer hau sis ger zusammen, verlegte sie aber von» März auf den Mai (Maifelder, Campi Madii), der minder rauhen Witter rung wegen, vielleicht auch, um die Versammelten desto, leichter in das Schlachtfeld zu führen. Denn auch de- Heerbannes bebiente er sich mehr und »»»ehr. Endlich, gleich seinem Vater, theilte auch er das Frankenreich zwischen sei- pcn Söhnen Carl und Carlmann. 6. Carl der Große (768 - 814). Drei Jahre regierten die Brüder gemeinschaftlich; nicht ohne Eifersucht; Carl in der nördlichen, Carl man», in der südlichen Hälfte des Frankenreichs. Doch als dieser int Jahre 771 starb, wurde Carl v?ow den Großen zum Allein- Herrscher gewählt, obwohl sein Bruder Söhne Hintersasse», hatte. Seine Negierung war in jeder Hinsicht merk»vürdig. Durch glückliche Kriege er»veiterte Carl sein Reich fo sehr, daß östlich der Naabfiuß in Ungarn, »vestlich der Ebro, nördlich die Eider und südlich die Tiber die Gränzen des- selben wurden. Vornehmlich »vichtig »var der langdauern- de Krieg mit den Sachsen (772-805), welche, n\

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 378

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
573 Mittlere Gefchichte. mehrere Völkerschaften getheilt, Hessen, Westphalen und Niedersachfen bewohnten. Ihre Angriffe ans das Franken- reich bestimmten ihn, wie seine Vorfahren, zum Kriege wider sie. Eine Urrternehmung veranlaßte mehrere; und gelang es ihm, das Christenthum auf den sächsischen Bo- den zu pflanzen, so war sein Reich, wenigstens von ei- ner Seite her, gegen eine Fortsetzung der Volker-Wan- derung gesichert. Lang aber dauerte dieser Krieg, oder vielmehr der Wechsel zwischen Krieg und Frieden, theils, weil Carl zu gleicher Zeit in mehrere andere Kriege ver- wickelt war, theils wegen der beharrlichen Tapferkeit, womit die Sachsen ihre alte Freiheit und ihre alten Göt- ter vertheidigten. Auch konnte Wittekind, der treff- liche Heerführer der Sachsen, lang nicht von Carl gewon- nen werden. Endlich nach manchem harten Kampfe und nach Verpflanzung vieler Sachsen in da- fränkische Ge- biet kam im Jahre 803 der Friede zu Stande. Die Sach- sen verbanden sich zur Annahme des Christenthums, sollten aber einen 'gemeinschaftlichen König und gleiche Rechte mit den Franken haben. So waren nun alle Völker tentscher Zunge in einem Reiche vereinigt; und zugleich ward der Kreis des Christenthums, sonach auch der Geistesbildung, aufs neue beträchtlich erweitert.-— Ein Jahr nach dem An- fänge des sächsischen Krieges (773) unternahm Carl einen Krieg mit den Longobarde n. Papst Adrian l-, für welchen der longobardische König Desiderius ein so gefährlicher Nachbar, wie vormals Aistnlph für seine Vor- fahren war, hatte wohl hauptsächlich den Wunsch bei ihm entflammt, den wankenden Thron von Pavia umzu- ftoßen. Schon im Jahre 7 74 ward Carl König der Lombarden. Doch ließ er diesem Reiche dem Wesentlichen nach seine bisherige Verfassung. — Bald hierauf (778) baten zwei arabische Emirs Carln um Hülfe wider Abdorrahman, das^Dbcrhaupt der Araber in Spanien, Er entriß aus dieser Veranlassung den Arabern die spa- niscbe Mark. — Zm Jahre 788 stürzte er Thaffilo, den Herzog der Baiern, und hob zugleicb das Erb- herwgthum der Baiern auf. Die Verwandtschaft des Her- zogs mit Desiderius, dann sein Streben, sich von der

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 386

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
380 Mittlere Geschichte. unterschrieben auch wirklich die sammtlichen teutschen Kirs chen eine, ihnen von Vonifacius vorgelegte, Urkunde, worin sie förmlich und feierlich dem römischen Stuhle beständi- gen Gehorsam gelobten. Diese Abhängigkeit der teutschen Kirchen von dem römischen Stuhle erstreckte sich bald auch über die Kirchen des Frankenreichs, vornehmlich deshalb, weil die fränkischen Machthaber den Wunsch hegten, daß die schöne Ordnung, welche Bonifacius in den teutschen Kirchen hergestellt hatte, auch in den fränkischen herrschen möchte. Überdieß ward das Ansehen des Papstes in dem Frankenstaate dadurch erhöht, daß Pipin der Kleine von demselben in der Königs-Würde bestätigt wurde. Hierzu kam, daß Pipin und Carl der Große die Ländereien des Papstes in Italien sehr vermehrten. ^Dadurch stieg na- türlich auch sein Ansehen in Italien. Und ob ihn wohl Carl der Große von dem fränkischen Hofe abhängig mach- te , so war er dagegen jetzt doch frei von der byzan- tinischen Herrschaft und frei von den Longobarden, die- sen stets gefährlichen Feinden des römischen Stuhls. End- lich die Ehrfurcht, welche Earl der Große dem Bischöfe von Nom zollte, hob diesen mit Macht in der Meinung der Völker empor. Wie das Hohe in dem Christenthum den Kaiser fesselte, so mußte auch die Hierarchie seine Bewunderung auf sich ziehen. 4. Die Wirkungen des Christenthums und der kirchlichen Anstalten auf das Abendland. Freilich war das Christenthum, welches man in die- ser Zei im Abendlande lehrte, mangelhaft, unvollkommen und nicht ohne heidnische Zusätze und mannigfaltige Ent- stellungen. Allein wie entstellt auch die göttliche Lehre seyu mochte, so blieb sie doch für Einzelne der neuen Beken- ner nicht ohne beseligende Kraft, und pflanzte, wenigstens in edlere Gemüther, heilige, tröstende oder gebietende Begriffe. Andere, welche für das innere des Christenthums keinen Sinn hatten, wurden durch das Äußere desselben, durch die Pracht des Gottesdienstes, durch d-e Einrich- tungen, Gesetze und Zucht der Kirche umgebildet und gebest

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 464

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
4ö4 Mittlere Geschichte. 8. Heinrich Ii. (1002- 1024). Mit -Dito Iii. war der männliche Stamm Otto's I» erloschen. Allein von König Heinrich I. war noch ein Urenkel da, Herzog Heinrich Iii. von Baiern. Die- ser machte sich die größte Hoffnung zum Throne, gelangt te aber nicht ohne viele Mühe und Künste zum Ziele seiner Wünsche. Auch als Nachfolger der Ottonen in dem König- reiche Italien behauptete sich Heinrich Ii. nicht ohne Kampf. — Bald nach Otto's Iii. Tode hatten ewige Große in Oberitalien den Markgrafen Ar du in von Ivrea zum Könige von Italien ausgerufen und krönen lassen. Doch bald bewirkte Arnulf, der mächtige Erz- bischof von Mailand, daß Arduins Wahl für nichtig erklärt, und der König der Teutschen herbeigerufen wur- de. Heinrich Ii. kam, unterwarf sich das ganze obere Italien, und wurde zu Pavia (1004) fast einstimmig zum König von Italien gewählt, und von dem Erzbi- schöfe von Mailand gekrönt. Allein Arduin erhob sich zum zweitenmal. Da brach Heinrich im Jahre 1013 abermal nach Italien auf. Nun erbot sich Arduin, der Krone zu entsagen, wofern ihm eine Grafschaft in Italien überlassen würde. Heinrich verwarf diese Bedin- gungen, begab sich nach Nom, und wurde hier (1014) zum Kaiser gekrönt. Bald hierauf (1015) legte Ar- duin die Krone Italiens freiwillig nieder. Auch mit Boleslao, dem mächtigen Herzoge von Polen, hatte Heinrich einen lang dauernden, harten Kampf zu bestehen. Die Geistlichkeit wurde von diesem Kaiser ausneh- mend begünstigt. Besonders wichtig war ihm ( 1007) die Stiftung und Bereicherung des Bisthums Bamberg. y. Conrad Ii. (1024- 103y). Mit Heinrich Ii. war der sächsische Stamm erlo- schen. Auf einer großen Ebene zwischen Worms und Mainz kamen daher die meisten Großen Teutschlands zusammen. Alle Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte, und

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 466

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
/r 406' Mittlere Geschichte. 10. Heinrich Iii. (1059 - 1056). Noch gewaltiger als Conrad herrschte dessen Sohn und Nachfolger Heinrich Iii. Er »nterwqrf den Her- zog Bretislav von Böhmen aufs neue der tentschen Hoheit. Den, einst von den Tentschen so gefürchteten, Ungarn gab er einen König, und zwang sie, wenigstens für einige Zeit, zur Abhängigkeit von dem tentschen Reiche. Er setzte drei Papste ab, und machte die alte Einrichtung geltend, daß die Römer ohne des Kaisers Einwilligung keinen Papst wählen sollten. So mächtig war sein Einfluß zu Rom, daß nach Clemens Ii. Todo der päpstliche Stuhl dreimal hintereinander mit teutschen Bischöfen besetzt wurde. Eben dieser Clemens Ii. (vor- her Suidger, Bischof von Bamberg) hatte Heinrich Iii. (25. December 1046) zum Kaiser gekrönt. — Die Her- zoge behandelte der Kaiser ganz, wie die obersten Be- amten des Reichs. Er setzte sie nach Gutbefinden ein und ab, und ließ wohl gar Herzogthümer ganz unbesetzt. Überhaupt hatte seit Carl dem Großen kein tentscher Kö- nig mit ähnlicher Kraft regiert, wie er. 11. Von der Verfassung Deutschlands in dem Zeiträume von 911-105ö. Nach dem Erlöschen des rarolingischen Stammes erhob sich das Leutfche Königthum zu neuem Ansehen, und stand beinahe ununterbrochen anderthalb Jahrhun- derte in einem schönen Glanze da. Zwar wurde das teutsche Reich nach dem Tode Lud- wigs des Kindes ein Wahlreich. Aber selbst diese Ver- fügung hatte zunächst die wohlthätige Folge, daß die Theilungen des Reichs von nun an anfhörten, indem die gewählten Könige nicht mehr, wie vorher die Merowin- ger und Carolinger, das Reich als ihr Eigenthum an- sehen konnten. Mit Macht ward Deutschland in diesem Zeiträume durch seine Könige gegen äußere Feinde (Normanner, Wenden, Ungarn) geschützt. Auch ertheilte die Kasser- Krone dem teutschen Königthume vielen Glanz, so wie
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