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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 458

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
458 Mittlere Geschichte. ^e Ertheilung der Herzogs - Würde an ausgezeichnete Heerführer nothwendig gemacht,^ und bei der Fortdauer jener Fehden ward, besonders unter der schwachen Negie- rung des setzten Carolingers, die Anzahl dew Herzoge ver- mehrt und ihre Macht befestigt. Endlich Lheils wegen der Übermacht der Großen, theils wegen der vielen Kriege und des drückenden Heerbannes sank das Volk in eben dem Maße, in welchem daö Ansehen der Großen stieg. Die Zahl der nicht-adelichen Freien verminderte sich mehr und mehr. Auch ward die Geistes - Bildung der deutschen in ihren Fortschritten gehemmt, theils weil die Carolingcr in Deutschland nichts für dieselbe thaten, theils wegen der vielen und verwüstenden Kriege. Doch schrieb Ottfried (f um 86«)), Mönch des Klosters Weistenburg im Elsaß, eine tcutsche poetische Umschreibung der evangelischen Ge- schichte in fünf Büchern; die erste größere Schrift in teut- scher Sprache. 3. Conrad I. aus Franken (yli-yiy). Nach dem Tode des letzten Carolingers versammelten sich die teulfchen Stamme, um ein neues Oberhaupt des Reiches zu wählen. Unter allen tcutschcu Fürsten aber schien keiner des Thrones würdiger zir feyn, als Herzog Otto der Erlauchte von Sachsen, sowohl wegen seiner persönlichen Tugenden, als wegen der Macht fei- nes Hauses. Aber Otto verweigerte seines hohen Alters wegen die Annahme der Krone, und nun wählte man (November Qlt) auf seine Empfehlung den ostfränkischen Grafen Conrad einstimmig zum Könige. Die Würde des Königthums behauptete Conrad, so weit cs die allgemeine Verwirrung der Zeit und die Kürze seiner Negierung zuließ. Nur konnte er die Trennung Lo- thringens von dem tcutschcu Reiche nicht verhindern. Auch war sein Arm nicht stark genug, um die verheeren- den Einfälle der llngarn abzuwehren. Dafür aber dank- te ihm Teutschland die Helden aus dem sächsischen Königs- stamme. Denn als Conrad sich dem Tode nahe suhlte, bewog er seinen Bruder Eberhard, den Absichten auf die

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 502

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
502 Mittlere G eschi ch t e» ern aus dem Welfifchen Hause, und gab diesem außer Vaieru noch das Herzogthum Sachsen, legte aber eben dadurch den Grund zu der lang dauernden, für Teutsch- land und Italien äußerst verderblichen, Eifersucht zwischen den Welfen (G n e lph e n) und H ohen sta u fen (We i b- ling er, G ib ellin en). Theils durch den Kampf mit den Hohenstaufen, theils durch einige Züge nach Italien zur Unterstützung des Pap- stes ward die Thätigkeit Lorhars so sehr zersplittert, daß er wenig für Deutschland thun konnte. Der Papst ge- wann unter ihm auf die Angelegenheiten des teutschen Reichs noch gröstexn Einfluß, als bisher. Nicht nur war ein päpstlicher Legat bei seiner Wahl zugegen, sondern es mußte auch die päpstliche Bestätigung der Königswahl ein- geholt werden. Auch mußte Lothar versprechen, den Wah- len der hohen Geistlichen durch feine Gegenwart keinen Zwang aufzulegen, den frei Gewählten und Geweihten aber nnentgeldlich mit dem Scepter zu belehnen, und demselben bloß den Eid der Treue, nicht aber Yen Lehens- Eid abzunehmen. 3, Conrad Iii. (1138 - 1152). Conrad, der obenerwähnte Hohenstaufe, nach Lothars Tode zum Könige gewählt, eröffnete die Reihe der kraftvollen Kaiser aus dem Hause der Hohenstaufen. Heinrich der Stolze, der mächtige Herzog von Vaiern und Sachsen, hatte die Krone niit Ge- wißheit erwartet, aber feiner Macht und feines Stolzes wegen waren ihm die Fürsten abgeneigt. Auch war Con- rad kaum auf dem Throne befestiget, als er von dem Her- zoge verlangte, daß derselbe einen Theil seiner Reichsle- yen znrnckgebsit sollte , weil eö verfassungswidrig sey, zwei große Herzogthümer zugleich zu besitzen. Und als Hein- rich diesem Spruche des Kaisers nicht gehorchte, ward er (1138) in die Acht erklärt, seiner beiden Herzogthümer entsetzt, und B a i e p n dem Herzoge Leopold von Hst e r- reich, Sachsen aber Alb recht dem Bären von Brandenbnrg zugetheilt. Doch als der Herzog bald hier- auf (1139) starb, nahmen sich die Sachsen seines zehnjährigen

3. Abriß der deutschen Geschichte - S. 188

1798 - München : Lindauer
r88 ein Liebhaber der alten Kunst wird, außer der Dau- erhaftigkeit, verschiednes zu beobachten finden, und die Genauigkeit und Geschicklichkeit in der Zeichnung bewundern. Durch diese Bemühungen erfanden Deut- sche die Kunst, Zeichnungen in Kupfer zu stechen, vder die Kupferstecherkunst, welche Israel von Me- cheln zuerst ans Licht gebracht (S. 102.), dann Martin Schön aus Colmar 1460 vervollkommnet, und Albert Dürer durch den Gebrauch des Scheide- wassers auf einen sehr hohen Grad von Vollkommen- heit gebrack. hat. Die Arbeiten dieses letztem, von dem bald mehr Vorkommen soll, wurden von allen Kaufleuten in Europa aufgesucht, und für ihre Mah- ler aufgekanft. Um das I. 1430 wurden zu Augs- bürg die ersten Musketen, oder Flinten (vom Flinö ein Feuerstein, also genannt), und 1z17 in Nürn- berg das erste Feuerschloß an den Flinten (welche bis dahin mit einem Rad gespannt, und mit der Lunten angezündet wurden ) erfunden. In eben dieser Stadt kamen 1560 auch die Windbüchsen, und 1540 durch einen gewissen Ehrmann die Thürschldsser, die man auf beyden Seiten offnen und schliessen kann, zum Vorschein, und im I. 1502 durch Peter Helle die Sackubren. Ein gewisser Deutscher, Namens Bern- hard, vermehrte 1472 die Orgel mit dem Pedal, und ein brüggischer Edelmann, Ludwig von Bergen, er- fand die Kunst, die Diamanten zu schleifen, und zu brillantsten. Ein Deutscher in Nürnberg erfand um 1360 die Dratsteherkunst, und um das I. 1400 er- baute ein gewisser Rudolph zu Nürnberg einen großen Dratzug, "der vom Wasser getrieben, und um 1579 von Johann Anton Fournier zu Neustadtlein verbes- sert, und von ihm die feinere Dratzieherkunst einge- fährt wurde. Ein gewisser Hans Lobfinger zu Nürn- berg verfertigte 1557, große und kleine Blasebalge von lauter Holz ohne Leder für die Schmelzhütten, und kupferne Blasebälge, die einen gleichen Wind gaben. Jm J. 1561 erfand ein Frauenzimmer zu Annaberg die Kunst, fein? Spitzen und Kanten zu klüppeln. Auch

4. Abriß der deutschen Geschichte - S. 21

1798 - München : Lindauer
21 sohin ein freyer Mann war, der war adclich. Aber freylich auch bey ganz gleichbürtigen Menschen ist von dem Augenblick an, wo ihrer mehrere zusgmmen- kvmmen, stets schon auch ein Unterschied der Men- schen. Es sind, in Rücksicht auf mehr oder weniger Geiftesgaben, Güter und Vermögen, gleichsam von der Natur vvrgezeichnete Stuffcn und Stände« Wel- cher freye Mann zu einem grbßern Eigenthum gelangt war, zahlreichere Hcerden, mehrere Knechte hatte, der wurde zwar nicht edler und freyer, aber großer und mächtiger. Einige dieser Geschlechter hatten sich durch die Vorzüge ihrer Reiobthümer nach und nach in ein solches Ansehen gesetzt, daß sie vorzugsweise von den minder Begüterten die Vornehmen des Landes (?r'mcipes terrae) genannt.wurden. Von solchen Vornehmen waren z. B. in Baiern sechs Geschlechter in den Gesetzen dieser Nation besonders geehrt. Wenn diese unzähligen Freyen angriffs? oder ver- theidigungsweise Kriege führen, wenn sie in einem eroberten Land sich niedcrlassen, und dasselbe bebauen wollten: so ergab sich in beyden Fällen die unver- meidliche Nothwendigkeit, daß sie sich zu Einem ge- meinschaftlichen Verstandniße vereinigen, gewisse Ver- träge oder Gesetze unter sich errichten, und ein Ober- haupt wählen mußten, welches einen jeden, der diesen Gesetzen nicht Nachkommen, und doch in der Gesellschaft leben wollte, zwingen sollte, die Gesetze zu achten. So geschah es dann , daß die Freyen einer jeden Na- tion sich frühzeitig ein Oberhaupt oder Regierer (Rex, König, Dux, Herzog ) erwählet, und, was noch wehr war, daß sie gewöhnlich diesem Geschlecht des Regierers seine Würde erblich, doch so, daß nicht noth- wendig der Sohn dem Vater, sondern stets der wür- digste folgen sollte, zuerkannt haben. Der Regierer hatte die Obliegenheit, von Zeit zu Zeit in den verschiednen Bezirken oder Gauen eines Landes herum zu reisen, und die Streitigkeiten, welche unter den Freyen vvrsi'elen, zu schlichten. Oft hielt er

5. Theil 2, Abth. 1 - S. 101

1822 - München : Lentner
101 — selben neue Opfer. Auch die Christen, die sich jetzt im Römischen Reiche vermehrten, entgingen seinen Verfol- gungen nicht; so wie er überhaupt den Hinrichtungen der Verurteilten mit unempfindlicher Gleichgültigkeit zu- zusehen pflegte. Sein Despotismus ward endlich durch sich selbst bestraft. Ein Kind, mit dem er bisweilen spielte, zog zufällig unter seinem Kopfkissen einen Zettel hervor, und brachte ihn der Kaiserinn. Es war eine Liste von Personen, die er zum Tode bestimmt hatte, und auf welchem, neben dem Obersten der Garde, ihr eigener Nähme stand; man kam ihm aber zuvor, und Domitian ward (im 45sten Jahre seines Lebens und im I5ten seiner Regierung) .in seinem Zimmer erdrosselt (18. Sept. 96). Sein Nachfolger, der bejahrte Nerva, regierte mit menschenfreundlichem Sinne, starb aber schon nach 2 Jahren (27. Jan. 98), nachdem er im vorhergehendem Jahre den Spanier Tr ajan adoptirt und zum Cäsar ernannt hatte. 5. Die Kaiser des zweyten Jahrhunderts. Mit Marcus Ulpius Trajanus ging eine neue Morgenröthe dem Römischen Reiche auf. Eine Menge rühmlicher Verordnungen schmückten seine zwanzigjährige Regierung (98 — 117), die ihm dre allgemeine Liebe des Volkes- und den Beynahmen des Besten erwarb. Zn ei- nigen glücklichen Feldzügen erweiterte er das ungeheure Gebieth des Römischen Reiches noch mehr, indem er die Da ei er in Ungarn und die Pa rth er in Asien bezwang, das Land der erster» (etwa die "heutige Moldau, Walla- che») und Siebenbürgen) zur Römischen Provinz machte (106), und in Asien weiter vordrang, als je ein Römi- sches Heer vor ihm gekommen war. Er setzte über den

6. Theil 2, Abth. 2 - S. 65

1822 - München : Lentner
65 auf die Alemanen ln den Feldern von Zülpich (4q6)* Hier ward hart widereinander gestritten. Als nun die Schlacht verloren schien, und die Alemanen das Sieges» geschrey erhoben, da fiel Chlodwig auf seine Kniee, bach den Gott seiner frommen christlichen Gemahlinn Chlo- ti lde um Sieg, und gelobte, an Ihn zu glauben, und in Seinem Nahmen sich taufen zu lassen. Sogleich wandte sich das Treffen; die Alemanen flohen, dieblü- the ihrer Mannschaft fiel, es fiel ihr König, der Ueberr reff balh um Gnade. An diesem Tage ging die Selbst- ständigkeit Alemaniens verloren; es wurde, jedoch unter selbstgewählten Herzogen und unter Fortbestand der alten Gesetze und Gewohnheiten, eine Fränkische Provinz. Noch im nähmlichen Jahre erhielt Chlodwig, seinem Gelübde getreu, in Rheims von dem heiligen Bischöfe Remigius die Taufe, mit ihm 3000 Franken, und in kurzer Frist der größere Theil der Nation; er erhielt hierauf, als der einzige katholische Fürst damaliger Zeit, vom Papste den Titel des allerchristlichsten Kö- nigs, einen Titel, dem er leider durch seine Handlungs- weise sehr oft und sehr auffallend widersprach. Nachdem die Alemanen unterworfen waren, und das Fränkische Reich sich am Rhein hinauf bis in Schwa- den erstreckte, und nachdem auch die Burg und er Tri- but versprechen mußten: wandte Chlodwig seine Blicke auf das Reich der Westgothen, welche den schönsten Theil Frankreichs inne hatten. Im Jahre 607 brach er gegen dasselbe auf. Alarich Ii. erwartete ihn mit seinen Gothen bey Poitiers. Nicht weit von dieser Stadt kam es zur Schlacht. Chlodwig rannte mit eigener Hand den Alarich vom Pferde, verfolgte seinen Sieg bis Bordeaux, wo er den Winter über blieb, nahm 5»8 den reichen kö- niglichen Schatz zu Toulouse in Besitz, und ließ einen seiner Söhne dort zurück, damit er die Wesigothen völlig aus Gallien triebe. Er selber kehrte über Tours nach Paris zurück. In jener Stadt erhielt er durch Gesandte Wiedemann. mit«. Geschichte H. (£

7. Theil 2, Abth. 2 - S. 66

1822 - München : Lentner
vom Griechischen Kaiser Anastasius das Diplom und den Ehrenschmuck eines Römischen Consuls. Nun fehlte dem neuen Consul zu seiner Sättigung nur noch die Vereinigungaller Fr änkischenstämme unter seiner Herrschaft. Um diese zu bewirken, räumte er alle seine Vettern sammt ihren Söhnen durch den em- pörendsten Verrath, einige sogar mit eigener Hand, aus dem Wege, so daß er fortan allein auf dem Fränkischen Throne saß. Aber nicht lange besaß er denselben; er starb zu Paris im Jahre 6»1, seines Alters im 45sten, seiner Herrschaft im 3osten. Seine Nachkommen auf dem Fränkischen Throne, die man die Merovinger nennt, und die sich in die beyden Hälften des Reiches, Austrasien (Ostreich) und Neustrien (Westreich), theilten, traten hinsichtlich ihres Characters und ihrer Handlungsweise meistentheils in die Fußstapsen ihres Stammvaters. Es war, als wenn La- ster und Tyranney, unerhörte Grausamkeit und wilde Rachgierde in diesem Geschlechts erblich wäre. In Zeit von 40 Jahren kamen sechs Merovingische Könige durch Gift oder Schwert um. Das Volk der Franken konnte unter solchen Fürsten, auch bey aller Bemühung der Geistlichkeit, nur äußerst schwer aus seiner sittlichen Roh- heit emporgehoben werden. Ihre Macht jedoch breiteten sie noch weiter aus; sie unterwarfen sich nach und nach auch die Burgunder (534) und in Deutschland das mächtige Volk der Thüringer (53»). Auch die Herzoge der Bayern gaben sich in ihren Schutz (um S9s). 3. Die Ostgothen in Italien. Seit Attila gestorben, hatten die Ostgothen unter ihren Fürsten aus dem Hause der Amaler die alte Un- abhängigkeit wieder hergestellt. Nun wohnten sie in Un- garn an der Donau. Sie hatten oft Streit mit den Kai-

8. Theil 2, Abth. 3 - S. 26

1824 - München : Lentner
- '26 Lehrer für seine Söhne Carl, Ludwig und Pipin. Bald darauf ward ihm ein liebenswürdiger, wißbegieriger Kna- be bekannt, Nahmens Eginhard, gebürtig aus dem Odenwalde, den er seinen Prinzen, als einen Sporn zur Nacheiferung, zum Gesellschafter gab. Es ist ein treff- licher Mann aus ihm geworden, der nachher seines Wohl- thäters Leben in ziemlich gutem Latein beschrieben hat. Des großen Mannes Gesichterkunde gewann noch einen andern Jüngling aus angesehenem Geschlechts, Angil- bert oder Engelbert. Keinen liebte Carl so zärtlich als ihn, so daß er ihn auf allen seinen Reisen zu seinem Be- gleiter wählte, und ihm seine wichtigsten Angelegenheiten übertrug. Der große Mann war, so oft die Zeit es erlaubte, in den Unterrichtsstunden zugegen, die Alcuin seinen Söhnen gab, und lernte selbst noch von ihm, Latein sprach er fertig, das Griechische vermochte er besser zu verstehen, als zu sprechen. So groß war seine Lust zur Thätigkeit und seine Lernbegierde, daß er selbst des Nachts ein Täfelchen und einen Griffel unter seinem Kopf- kissen liegen hatte, um, wenn er nicht schlafen konnte, sich in der (damals seltenen) Kunst des Schreibens zu üben; denn er hatte es erst in seinem Alter angefangen zu lernen, und seine schwere Hand war mehr gewohnt, das Schwert, als den Griffel zu führen. Alcuin hatte ihm eine besondere Vorliebe für die Schriften der heili- gen Kirchenvater Hieronimus und Augustinus ein- geflößt. Voll Bewunderung ihrer herrlichen Arbeiten rief Carl einst in edlem Eifer aus! „O wenn ich doch zwölf solcher Männer in meinem Reiche hätte!" worauf Alcuin in verzeihlichem Zorn erwiederte: „Der Schöpfer Him- mels und der Erden hatte nur diese zwey gehabt; und du hegehrst deren zwölf?" Mit eben diesem Alcuin und andern gelehrten Man« nertt hatte Carl einen wissenschaftlichen Verein gestiftet,

9. Theil 2, Abth. 3 - S. 64

1824 - München : Lentner
unbegründet. Er war von der klugen Gisela früh ange- halten worden, seinen Geist anszubilden, besonders durch Le- sen von Büchern, welches damahls sehr selten war. Kein Kaiser hat kräftiger, wie er, die Kaiserwürde in Italien, Deutschland und den angrenzenden Landern aufrecht er- halten, und gewaltiger in allen Grenzen seines weiten Reiches geherrscht; nur daß das Licht in Heinrichs Ne- gierung manchmahl von dem Schatten einer die Formen des Herkommens und des Gesetzes überschreitenden eigen- mächtigen Willkühr verdunkelt ward. So besetzte er die -mächtigen Deutschen Herzogthümer nach eigenem Willen bald mit verdienten Großen des Reiches, bald mit Glie- dern seiner eigenen Familie. In dem rheinischen Franken ließ er die herzogliche Würde ganz unbesetzt, und schlug die Einkünfte derselben zur königlichen Kammer. Das Herzoglhum Kärnthen ließ er acht Jahre erledigt. Schwa- den, das er selbst von seinem Vater überkommen hatte, erhielt erst sechs Jahre nach seinem Regierungsantritte einen neuen Herzog. In Baiern mußte ein ernannter Herzog dem andern, und der Pfalzgraf Konrad dem ei- genen Sohne des Kaisers weichen, nach dessen Tode er es seiner Gemahlinn gleichsam als Allodium überließ, das erste Beyspiel dieser Art bey der Deutschen Nation. Lo- thringen theilte er ston neuem in zwey Herzogthümer, die er einzeln vergab. Nothwendig erregte er dadurch die Unzufriedenheit der Großen in Deutschland. — Desto mehr ward es ihm zum Ruhme angerechnet, daß er die wilden Ungarn, die noch vor hundert Jahren der Schre- cken Deutschlands waren, so demüthigte, daß ihni der Ungarische Adel sammt dem Könige den Eid der Treue leistete (1045). Zwar war dieß keine dauerhafte Unter- werfung (schon 1062 endigte sie); allein daß es einmahl geschehen, war schon ein Ruhm. — Nach diesem wendete sich Heinrich nach Italien, um die Unordnungen in Nom zu schlichten. Es waren nähmlich dort drey Päpste auf einmahl, Benedikt Ix., Sylvester Iii. und Gregor Vi.

10. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 476

1791 - Erlangen : Bibelanst.
476 • *3^5=5? nachdem sein Bruder Karlmann 715 verstorben war, allein Meister von der ganzen fränkischen Monarchie, und im Jahr Foo vom Pabst Leo dem Ulten in der Peterskirche zu Rom zum römischen Kaiser gekrönt worden ist. Er suchte die christliche Religion immer weiter auszubreiten, freylich (welches nicht hatte seyn sollen) manchmal mit dem Degen in der Faust und durch gewaltsame Mittel. Ec stiftete neue Bisthümer und Klöster, damit die heidnischen Völker im Chri- stenthum unterwiesen würden. Auch den aus dem Hci- denthum übergeblicbenen Aberglauben trachtete er aus- zurotten ; ließ viele Schulen errichten, damit der geistliche Stand geschicktere Leute bekäme; befahl, daß man die deutsche Sprache statt der damals verdorbenen lateinischen und andern alten Sprachen und Gerich-, ten und andern öffentlichen Sachen einführen möchte; drang vorzüglich darauf, daß man sich in Klöstern den Wissenschaften widmen sollte, und suchte seine Unterthanen immer besser und gesitteter zu machen. Ii. Von Karl dem Grossen bis auf Karl den Vten. i) Nach Karl des Großen Tode entstanden viele Unruhen im Reiche. Endlich kam es so wett , daß Deutschland von dem fränkischen oder französischen Rei- che im Jahr 842 durch den berühmten Vergleich zu Ver- dun getrennt, ein selbstständiges Reich ward. Seit die- ser ^cit hatten die Deutschen ihre eigenen Könige, welche der grossen Unordnung, die unter den damaligen Völ- kern in Deutschland herrschte, nach und nach ein Ende zu machen suchten. Denn die vornehmen und mächtigen Herren übten viele Gewaltthätigkeiten über die Schwä- chern aus; sie überzogen selbst einander mit Krieg und verheerten alles mit Feuer und Schwcrdt. Bey ent- stände-
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