Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 88

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
88 Freundschaft leben und mit Ruhe für die Wohlfahrt ihrer Länder sorgen können, wenn nicht böse Menschen den Samen der Zwietracht aufs Neue ausgestreut und die Her- zen, die gegen einander nur voll Liebe schlagen sollten, mit Haß und Groll erfüllt hätten. Das ist aber ein Fluch, der zu allen Zeiten und bei allen Völkern auf den Thronen und Fücstenstühlen ruhte, daß ihnen Habsucht, Ehrgeiz, Falschheit und Lüge unter der Hülle der Treue und Dienst- beflissenheit nur zu leicht nahen dürfen, und daß die Für- sten, weil ste zu entfernt von den übrigen Menschen stehen, so selten dazu gelangen, Trug und Heuchelei von Wahr- heit und Rechtschaffenheit zu unterscheiden. Gewiß der größte Theil aller Drangsale, die die Völker durch die Miß- griffe ihrer Regenten erlitten haben, hat nicht in dem Uebel- wollen oder der Willkühr der Fürsten, sondern in dem Miß- brauche seinen Grund, den die fürstlichen Räthe und Günst- linge von dem Vertrauen ihrer Herrn machten. Sie schmei- chelten den Leidenschaften und Schwächen ihrer Gebieter, machten sich dadurch beliebt und verlockten, einmal im Be- sitz des Zutrauens ihrer Herrn, diese zu den größten Un- gerechtigkeiten gegen Nachbarn, Verwandte und Unterta- nen , da sie ihrem Fürsten um so unentbehrlicher wur- den, jemehr diese in Streitigkeiten und Kriege verwickelt waren. So war es schon vor alten Zeiten und so ist es noch häufig jetzt der Fall, und darum ist ein Volk seinem Fürsten, der eine gute Wahl bei Ernennung seiner Mini- ster und Räthe zu treffen und die böswilligen zu entfernen weiß, auch den größten Dank schuldig; denn was ein schlech- ter Minister Böses und ein wackerer wohlgesinnter Gutes stiften kann, davon find in der sächsischen Geschichte viele merkwürdige Beispiele zu finden, zu denen auch der hier in Rede stehende Bruderzwist gehört. Wilhelm war kriegerisch, ehrgeizig und eifersüchtig auf seine Fürstengewalt, das benutzte Apel von Vitzthum und bildete dem jungen Fürsten ein, sein Bruder, der Kur- fürst, gehe damit um, seine Landtheile zu kürzen und den Meister darin zu spielen. Dadurch brachte er es soweit, daß Wilhelm in seinem Zorn damit umging, seine Lande, falls er ohne Nachkommen sterben sollte, auf den König L a d i s- law von Böhmen, dessen Schwester Anna er hcirathen

2. Abriß der deutschen Geschichte - S. 38

1798 - München : Lindauer
Macht rin ungemeines Ansehen in zeitlichen Dingen verschiffte, wodurch in der Folge neue Unruhen ent- stunden. Welfen, Gibellinen. Kreuzzügr. konnte von dem, was er begann, zwar Blüs *** then und Hoffnungen, aber keine Zeitigung, noch weniger Früchte erleben. Er that indeß, was er konnte, seinem Werk eine Dauer zu verschaffen; und da sein großer Verstand fühlte, daß es für jeden an- dern zu viel gefordert scy, so viele und ungeheure Länder in Ordnung zu erhalten: so theilte er sein weitschichtiges Reich, und verordnet, daß die künf- tigen Regenten seiner Königreiche zwar jederzeit aus seinem Geschlecht, aber daß aus demselben von dem Volk jederzeit nur der würdigste gewählt werden sollte. Wohl konnte ihn diese Verfügung beruhigen; aber sie konnte nichts zusichern. Unmittelbar nach ihm folgte ein Jahrhundert voll der traurigsten Unruhen und Zerrüttungen. Seine Sohne und Enkel lebten meist höchst unfriedlich unter sich, theilten unter sich die von ihm vereinigten Lander, und nahmen unaufhörlich wieder neue Theilungen vor, von denen eine, welche im I. 84z zu Verdun vor- genommen, und vermög welcher die drey Königreiche, Deutschland, Frankreich und Italien von einander getrennt worden sind, vorzüglich berühmt ist. Deutsch- land wurde in dieser Theilung Ludwig Ii. (dem zweyt- gebohrnen Sohn Ludwigs I.) zuerkannt, weswegen dieser Herr, Ludwig , der Deutsche, genannt worden, wie er dann auch wstklich der Stifter des deutschen Reiches gewesen ist. Das Glück trieb, so zu sagen, einen grausamen Scherz, als es im 1.884 jene drey großen Reiche in der Person eines karolingischen Prin- Dn Carls, des Dicken, noch einmal auf einige Au- Mblicke vereinigte. Dieser Prinz verband mit einem schwachen Körper einen eben so schwachen Geists wo- von er in einem Feldzuge wider die Normmmer (S. 29) eine

3. Abriß der deutschen Geschichte - S. 162

1798 - München : Lindauer
I 62 stimmt dem Bruder desselben gebunden vor dem Cho- Lewig führte. Als dieser den gebundenen König er- blickte, schalt er ihn heftig, daß er sich habe binden lassen, und schlug ihn mit einer Streitart zu Boden. Hierauf kehrte er sich gegen den Bruder des Königs, warf ihm vor, daß er demselben nicht treulich beyge- standen hatte, und nahm auch diesem mit seiner Streitart das Leben. Der erstgebohrne Sohn dieses Chlodewigs, Theodorich genannt, lud einst einen seiner Brüder, Klotar, König zu Soisons, zu sich. Klotar ließ sich die Einladung gefallen, nahm aber, weil damals jeder Schritt unsicher war, seine Leib- wache zu sich, welche ihm bis zum Zimmer seines Bruders begleiten mußte, welche Vorsicht ihm sehr wohl bekam; denn sogleich beyrn Eintritt in das Zimmer bemerkte er die Füffe einiger, hinter einer Ta- pette versteckten, Meuchelmörder, und ohne seine Leibwache, welche er sogleich herbeyries, wäre er ver- loren gewesen; aber eben dieser Klotar zeichnete sich bald nachher durch eine schreckliche Greulthat aul. Sein Bruder, Klodomir, König zu Orleans, starb mit Hinterlassung dreyer Söhne, welche deren Groß- mutter zur Erziehung übernahm. Das Daseyn die- ser Prinzen ärgerte den König Childebert zu Paris, welcher ebenfalls ein Bruder des verstorbenen Klodo- mirs war, und er verabredete sich mit dem Klotar, selbe aus dem Weg zu räumen. In solcher Absicht begaben sie sich an den Hof der drey unmündigen Prinzen, und begehrteu von der Großmutter, daß sie selbe in Klöster sperren sollte. Als sich diese weigerte, stürzten sie in das Zimmer der Prinzen, und Klotar stieß dem altern sogleich den Dolch durchs Herz. Als hierauf Childebert, welcher einen andern Prinzen hätte ermorden sollen, vom Mitleiden ergrif- fen wurde, kehrte sich Klotar wüthend gegen ihn, und drohte, ihn augenblicklich zu ermorden, falls er den Prinzen, welchen er aus dem Weg zu räumen über- nommen halte, retten wollte, worauf ihn Childe- hert von sich schleuderte. Der jüngste, der während die-

4. Abriß der deutschen Geschichte - S. 27

1798 - München : Lindauer
'7 Bemühungen großer und kleiner Regenten um Zu- wachs und Erweiterung erfüllt; aber auch alle Jahr- bücher sind von der unausbleiblichen Erfahrung er- füllt, daß die fürchterlichste äußere Macht in wenigen Menschenaltern verfalle, wenn die Regenten nicht ver- stehen , den Anbau der geistigen und physischen Kräfte ihrer Länder zu befördern. Die größten Häuser, de- ren Verfassung und Ansehen der Ewigkeit ;;u trotzen schien, verfielen, wo ihre Beherrscher schwach und trage geworden, und Fürsten von mäßigen Einkünf- ten, und von mäßigem Umfang ihrer Lander stiegen mit ihrem Volk, dessen Fähigkeiten sie zu begeistern verstunden , zur ersten Staatengroße empor. Die Nachfolger des Königs Chlodwig vergaßen, daß auch der erüe Regent der Welt nur als Mensch, und nicht als König gebohren, und daß niemand auf den Thron erhoben wird, um darauf zu ruhen, und zu genießen. Kaum daß sie sich die Mühe gaben, einige Minister zu bestellen, welche in ihrem Name die Regierung fortführen, und manchmal zur Kurzweil Berichte er- statten sollten, wie die Sachen giengen. Dieß Be- tragen mußte nothwendig häufige und grobe Unord- nungen nach sich ziehen, und die Zuneigung zu dem Regenten vermindern. Die Minister entgegen wur- den desto beliebter, indem sie schlimme und verhaßte Vorfälle dem König, gute und angenehme sich zu- schrieben. Endlich fielen die vornehmsten Minister, die Grvßhofmeister (Major domus) nämlich, auf ei- nen besondern Einfall, worinn ein Scharfsinn von Verschlagenheit liegt, welchen man in dem ^damali- gen Zeitalter kaum erwarten sollte. Sie bemächtigten sich der jungen Kronprinzen, sperrten sie in Klöster, und ließen sie so unwissend erziehen, daß sie darüber nothwendig dumm werden mußten. Der Großhofs meister Pipin von Heristall (Herstall, einem Schloß an der Maas, nicht weit von Lüttich) fieng bereits im Jahr 687 an, sich eines königlichen Ansehens, wie wohl noch ohne den Königstitel zu führen, zu bemächtigen, und einen Plan zur Unterdrückung der noch t

5. Theil 2, Abth. 1 - S. 101

1822 - München : Lentner
101 — selben neue Opfer. Auch die Christen, die sich jetzt im Römischen Reiche vermehrten, entgingen seinen Verfol- gungen nicht; so wie er überhaupt den Hinrichtungen der Verurteilten mit unempfindlicher Gleichgültigkeit zu- zusehen pflegte. Sein Despotismus ward endlich durch sich selbst bestraft. Ein Kind, mit dem er bisweilen spielte, zog zufällig unter seinem Kopfkissen einen Zettel hervor, und brachte ihn der Kaiserinn. Es war eine Liste von Personen, die er zum Tode bestimmt hatte, und auf welchem, neben dem Obersten der Garde, ihr eigener Nähme stand; man kam ihm aber zuvor, und Domitian ward (im 45sten Jahre seines Lebens und im I5ten seiner Regierung) .in seinem Zimmer erdrosselt (18. Sept. 96). Sein Nachfolger, der bejahrte Nerva, regierte mit menschenfreundlichem Sinne, starb aber schon nach 2 Jahren (27. Jan. 98), nachdem er im vorhergehendem Jahre den Spanier Tr ajan adoptirt und zum Cäsar ernannt hatte. 5. Die Kaiser des zweyten Jahrhunderts. Mit Marcus Ulpius Trajanus ging eine neue Morgenröthe dem Römischen Reiche auf. Eine Menge rühmlicher Verordnungen schmückten seine zwanzigjährige Regierung (98 — 117), die ihm dre allgemeine Liebe des Volkes- und den Beynahmen des Besten erwarb. Zn ei- nigen glücklichen Feldzügen erweiterte er das ungeheure Gebieth des Römischen Reiches noch mehr, indem er die Da ei er in Ungarn und die Pa rth er in Asien bezwang, das Land der erster» (etwa die "heutige Moldau, Walla- che») und Siebenbürgen) zur Römischen Provinz machte (106), und in Asien weiter vordrang, als je ein Römi- sches Heer vor ihm gekommen war. Er setzte über den

6. Theil 2, Abth. 3 - S. 100

1824 - München : Lentner
— 100 Ix. Frankrei ch. u Die Carolingischen Könige. (843 — Q870 ^^urch den Vertrag von Verdün (843) trat der Lander- antheil, welcher dem Enkel Carls des Großen, Carl dem Kahlen, zufiel, — nahmlich Neustrien und Aqui- tanien (d. i. das Land zwischen dem Ocean und den vier Flüssen Rhone, Snone, Maas und Schelde) und das Fränkische Spanien bis an den Ebro — als eigenes, un- abhängiges Königreich unter dem dauernden Nahmen Frankreich hervor. Die Corolinger regierten in demselben bis zum Zähre Q87 (also 76 Iahe langer als in Deutschland); sie waren aber so ausgeartet, daß die Geschichte ihre Nahmen nur mit Zusaßen von Körper- oder Geistesgebrechen bezeichnet. Carl der Kahle (643 — 677) hatte gleich im An- fänge seiner Negierung mit inner» und aussern Feinden zu kämpfen. Zn Aquitanien machte ihm sein Neffe Pipin den Besitz dieses Landes noch lange streitig. Zn der Spa- nischen Mark suchte sich der'statthalter Bernhards und nach dessen Hinrichtung sein Sohn Wilhelm unabhängig zu machen. Zn Bretagne nahm der Herzog Nomenoi den Königstitel an, und behauptete sich gegen Carl bis an seinen Tod. Das Schlimmste dabey war, daß wah- rend dieser innern Unruhen die Normannen auf einer Seite, wie auf der andern die Arab er, ihre räuberischen Einfalle in Frankreich fast ungehindert wiederhohlen kenn.

7. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 66

1822 - München : Lindauer
1 66 — ten den Einwohnern nicht nur ihr Getreid und Vieh, sondern führten gewöhnlich ganze Schaaren derselben- um sie als Knechte zu gebrauchen, mit sich fort. Noch gefährlicher waren für Baiern die Franken. Die Könige derselben kannten nichts, als Eroberungen, und hatten mckts Gsringers im Sinn, als sich aller benachbarten Reiche zu bemächtigen. Vorzüglich rich« teten sie damals ihreabsichten undwaffen wider dielon- gobarden, gegen welche sieden bittersten Haß trugen. In solchen Umständen trat Garibald Ite die Regierung in Baiern an. Die Klugheit legte ihm die traurige Nothwendigkeit auf, sich an einen der zween mächtigen Höfe, den longobardischen nämlich, oder den fränkischen, anzuschließen; und verschier dene Uchstände machten ihm eine nähere Verbindung mit d^m letztem zuträglicher. Garibald hatte, ehe er von den baierischen Fürsten und Edlen zu ih- rem Landesregenten gewählt wnrde, eine der vornehm- sten Wurden am fränkischen Hofe begleitet; er war Hauptmann oder General der königlichen Leibgarde, und stand am königlichen Hofe in einem solchen An- sehen, daß er im I. 554 die Wultorada, (eine longobardische Prinzeßinn und Wittwe des im I. 553 verstorbenen fränkischen Königs Theodebald) zur Gemahlinn erhielt. Bey dieser Gelegenheit wur- de zwischen den Franken und Baiern ein Bündniß ver- abredet, und geschlossen, welches darinn bestand, daß sich beyde Nationen, und deren Könige verbindlich machten, sich einander in ihren Kriegen beyzustehen. 2) Dieses Bündniß hatte auf die Unabhänr gigkeit des baierischen Königs Garibald, und auf dessen freye Regierung des Landes keinen Bezug; aber der fränkische Hof nahm die Sache schon näher, un- erwartete, daß Garibald mit niemand, als mit ihm, eim>

8. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 103

1822 - München : Lindauer
105 war jung und unschuldig, und ganz fähig, Liebe einzufldßen, und für einen so vortrefflichen Prinzen, wie Herzog <L>dilo war, Liebe zu fühlen. Sie gieng; und kam nach Regensburg, heimlich und un- erkannt. Sie wollte die Gesinungen des Mannes, der die Freuden und Widerwärtigkeiten des Lebens mit ihr theilen sollte, zuerst auf die Probe stellen, und man erzählt, sie hätte anfangs ihren Stand nicht gleich entdeckt, aber ihr Betragen voll Klug- heit und rührender Sittsamket verrieth eine hohe Geburt, und zog ihr die Bewunderung des Hofes, und die Aufmerksamkeit des Herzogs zu, der sogleich aus ihrem seltneren Wesen schloß, daß sie von fürst- licher Abkunft seyn mäße; aber selbst die Brüder der erhabenen Unbekannten, Carlmann und pipin, der Rurze, ließen den Herzog nicht lange in Zweifel. Sie hatten die Flucht und Absicht ihrer Schwester kaum vernommen, als sie diese unverzüglich durch Eil- boten zurückfoderten; ja sie waren so aufgebracht und erbittert, daß sie, ohne erst eine Antwort oder den Erfolg zu erwarten, wiederholtermalen neue Botschafter, und diese immer mit ungestflmmerrr Aufträgen, abschickten. Sie wurden zuletzt frech, und drohten; und nun traf die Erwartung der Sur nehilde genau zu. Heftige und drohende Forde- rungen waren so wenig geschickt, den baierischen Prinzen zu beugen, daß sie ihm vielmehr die, nun- mehr erkannte, Prinzeßinn doppelt angenehm mach- ten, und seinen ganzen Stolz erweckten. Die Ant- wort, welche er den Abgesandten gab, war, daß er die Prinzeßinn ehelichte, im I. 741. Sune- hilde konnte nun leicht sehen, daß die Folge da- von ein Krieg wider die Baiern seyn würde; aber sie konnte vor Begierde, ihre Absichten auszufüh- ren.

9. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 291

1822 - München : Lindauer
L9t gen zu lassen; er war einer sehr stürmischen, und rohen Gemüthsart, aber ein beherzter Mann im Feld, und wurde als ein solcher von dem König Philipp von Hohenstanffen sehr geschätzt. Eines Tags fiel es ihm ein, sich mit einer polnischen Prin- zcßinn zu verehlichen, und damit er seinen Zweck desto eher erreichen möchte, verlangte er vom Könige Phi- lipp ein Empfehlungsschreiben. Dieser stellte ihm auch wirklich ein solches Schreiben aus, worinn er zwar die Tapferkeit des Pfalzgrafen sehr anrühisite, aber auch die Beschaffenheit seiner Gemüthsart nicht verheimlicht haben mochte. (Dtto Viii. ließ sich unter- wegs das Schreiben vorlesen, (denn er selbst verstand die lateinische Sprache nicht) und da er den Inhalt desselben hörte, eilte er nach Bamberg, wo sich K. Phi- lipp eben aufuielt, und versetzte ihm in seinem Zim- mer eine tödtliche Wunde, an welcher der König starb im I. 1208. Otto wurde hierauf von dem Nachfolger dieses Königs, nämlich vom Kaiser Otto Iv- seiner Würden und des Lebens verlustig erklärt, und vom Heinrich Marschall von Kalatin (itzt Pappenheim) unweit Regenöburg getödtet. Her- zog Ludwig I. zerstörte hierauf, zu einem Beweis, wie sehr er diesen Meuchelmord verabscheute, das Schloß Wittelsbach, so wie das Schloß Andechs, indem ein Graf von Andechs an jener Thar eben- falls Theil genommen, und den Otto nach Bamberg begleitet hatte. Die pfalzgräfliche Würde wurde dem Grafen zu Crayburg, Rapoto Ii. (ortenbur- gischen Geschlechts) zu Theil, dessen Sohn Rapoto Iii. im I. 1249, ohne einen männlichen Erben zu hinterlaßen, starb, worauf, da die kaiserlichen Pfalzen in Baiern sich verloren harten, die baierische Pfalzgrafschaft für immer ein Ende nahm. L 2 2) An-

10. Theil 2, Abth. 4 - S. 35

1825 - München : Lentner
35 Anstoß gegeben hatte, sogleich hervortraten und sich die Hände reichten. Diesem Beyspiele folgten die geringeren, und unter Freudenthränen und Umarmungen verbreitete sich im ganzen Heere ein hoher Wille, entweder zu sie- gen, oder zu sterben. Sogleich nach der Rückkunft von der heiligen Wan- derung begannen die Christen nähere Vorbereitungen'zum Angriffe. Der Herzog von Lothringen, Robert von Flan- dern, und.robert von der Normandie bemerkten hiebey, daß die Stadt ihrem Lager gegenüber nicht allein durch die Mauern, sondern auch durch die stärkste Besatzung Und das tüchtigste Kriegszeug besser als au allen andern Seiten gedeckt sey; deßhalb veränderten sie klüglich ihre Stellung in der Nacht vor dem beschlossenen Sturme, legten mit großer Mühe die Belagerungöwerkzeuge aus- einander, trugen sie morgenwärtö, wo die Mauer niedri- ger und der Boden ebener war, und setzten dann alles mit großer Anstrengung wiederum zusammen. Ein vier- eckiger, ans Thal Zosaphat stoßender Stadtthurm befand sich jetzt zu ihrer Linken, das Stephansthor zu ihrer rech- ten Hand. Erstaunt sahen die Muhammedaner beym An- bruche des Tages, daß des Herzogs Lager verschwunden war, und wähnten, er sey davongezogen; bald nachher entdeckten sie ihn aber mit dem Velagerungswerkzeuge an der gefährlicheren Stelle. Gleichzeitig hatte dergrafvon Toulouse mit großem Kostenaufwande eine Vertiefung aus- füllen lassen, welche sich zwischen den Mauern und den von ihm errichteten Thurme hinzog, so daß diesernunmehr ohne Mühe der Stadt genähert werden konnte. Es wa- ren aber die Thürme des Herzogs von Lothringen und des Grafen Raimund von gleicher Bauart, hoch, vierseitig, und vorn mit einer doppelten Bedeckung von starken Bret- tern versehen: die äußern konnte man obenwärts ablösen, und einer Fallbrücke gleich auf die Mauern niederlassen; die innern mit Häuten überzogenen schützten dann nock- hinlänglich gegen Wurfgeschosse und Feuer. C *
   bis 10 von 19 weiter»  »»
19 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 19 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 8
8 0
9 1
10 7
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 8
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 0
35 0
36 3
37 3
38 3
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 1
45 2
46 7
47 0
48 1
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 13
2 2
3 18
4 4
5 0
6 31
7 16
8 23
9 8
10 0
11 4
12 12
13 2
14 12
15 3
16 35
17 146
18 6
19 5
20 68
21 25
22 1
23 24
24 4
25 23
26 20
27 1
28 6
29 1
30 0
31 2
32 11
33 6
34 25
35 5
36 9
37 25
38 9
39 26
40 7
41 22
42 13
43 9
44 0
45 29
46 17
47 0
48 1
49 11
50 5
51 1
52 23
53 55
54 4
55 13
56 5
57 0
58 3
59 6
60 0
61 2
62 1
63 7
64 4
65 29
66 14
67 4
68 32
69 15
70 10
71 30
72 7
73 8
74 18
75 3
76 14
77 24
78 20
79 0
80 1
81 2
82 15
83 7
84 4
85 10
86 30
87 18
88 92
89 6
90 12
91 6
92 95
93 2
94 55
95 2
96 21
97 3
98 131
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 3
2 4
3 10
4 5
5 9
6 9
7 7
8 3
9 7
10 80
11 4
12 52
13 8
14 2
15 0
16 13
17 0
18 16
19 30
20 0
21 1
22 0
23 1
24 83
25 4
26 21
27 0
28 7
29 8
30 1
31 17
32 0
33 82
34 10
35 1
36 0
37 1
38 1
39 8
40 3
41 3
42 5
43 16
44 1
45 2
46 31
47 21
48 8
49 9
50 10
51 13
52 1
53 5
54 2
55 12
56 3
57 3
58 8
59 76
60 1
61 1
62 6
63 4
64 51
65 25
66 1
67 0
68 2
69 12
70 22
71 4
72 40
73 2
74 7
75 26
76 0
77 35
78 2
79 6
80 46
81 59
82 8
83 6
84 7
85 3
86 1
87 3
88 3
89 35
90 3
91 22
92 16
93 19
94 11
95 9
96 2
97 54
98 7
99 13
100 56
101 1
102 7
103 2
104 2
105 2
106 6
107 15
108 1
109 0
110 20
111 6
112 6
113 7
114 14
115 0
116 16
117 3
118 118
119 6
120 1
121 10
122 1
123 2
124 68
125 18
126 1
127 26
128 5
129 4
130 4
131 63
132 111
133 2
134 2
135 0
136 24
137 6
138 1
139 4
140 12
141 0
142 16
143 16
144 11
145 8
146 1
147 3
148 2
149 4
150 0
151 16
152 28
153 1
154 6
155 15
156 14
157 3
158 9
159 3
160 3
161 3
162 0
163 1
164 16
165 8
166 22
167 0
168 5
169 8
170 1
171 162
172 3
173 41
174 4
175 114
176 2
177 119
178 1
179 24
180 11
181 1
182 52
183 35
184 3
185 2
186 2
187 10
188 2
189 8
190 1
191 52
192 16
193 3
194 8
195 2
196 12
197 4
198 4
199 2