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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 296

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Alte Geschichte, 29o und prächtig, daß, wenn die Trümmer nicht noch vorhanden wären, man an der Wahrheit der Nachrichten zweifeln würde. „Ein herrlicheres Reich hat nie geblühet; so mitten in den gemäßigten Erdstrichen, unter dem mildesten Hün- rnel, in den fruchtbarsten Ländern, wie groß und schön pnter Trajanus! Es war ein harter Schlag für die Menschheit, als dieses Reich stel; sa, wohl da es errich- tet und über so viele Millionen die höchste Gewalt Ei- nem Sterblichen anvertraut wurde." Viertes Kapitel. Die Ueb er macht des Heeres. 1. Titus C0mm0duö Antoniuus (180 -192). E 0 m m 0 dus, der Sohn des edeln Marc Aurels,, setzte die Römer in die Zeiten eines Ealigula, Nero's und Domitians zurück. Bon Natur furchtsam, schw-ach, über- Milthig und ohne Sinn für das Edle, gab er sich von früher Jugend an Elenden hin, welche seinen Lüsten fröhnten; nach und nach wurden Schwelgerei und Mordlnst bei ihm Gewohnheit, endlich herrschende Leidenschaft. Dabei galt ihm die Fechtkunst über Alles; er übte sie öffentlich, war stolz ans den Namen des römischen Hercules, erschöpf- te aber auch durch diese und ähnliche Thorheiten seinen Schätz so sehr, daß er auf ungerechte und erniedrigende Mittel, sich Geld zu erwerben, sinnen mußte. Um die Freuden Roms ungestörter genießen zu kön- nen, schloß er mit den Marcomannen gleich nach deirr Tode seines Vaters einen unrühmlichen Frieden. Seine Theilnahme an den öffentlichen Geschäften überhaupt be- schrankte sich fast bloß ans Mordbefehle, welche, oft aus reiner Mordlust ertheilt, meistens Unschuldige, zum Theil die ehrwürdigsten Männer des Staats und Freunde seines Vaters, trafen. Günstlinge regierten statt seiner. Zuerst verwaltete Perennis, Befehlshaber der Leibwa-

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 286

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
'266 Alte Geschick)te. anerkannt. Allein der etlich und siebzig jährige Greis war zu karg, zu strenge, und dann doch wieder gegen sei- ne Günstlinge, welche Ämter und Leben verkauften, zu nach- sichtig. Um sein Ansehen .zu befestigen, nahm er einen edeln jungen Mann, Lieinius Pi so, zu seinem Sohne und Nachfolger an; aber M. Otho, der Statthalter Lu- sitaniens, der sich zum Throne Hoffnung gnuacht, vor-, her den Galba unterstützt und überdieß eine ungeheure Schuldenlast hatte, gewann die Leibwache und ward von ihr zum Imperator erwählt. Galba wurde nach wenigen Monaten von den Soldaten, welche ihn gehoben hatten, wieder gestürzt, und samml Liciniuö Piso grausam er- mordet. 6. M. Otho (Januar - April 6y). Es war ein edler Sinn in M. Otho, der durch die Lasterhaftigkeit der Zeit, welche allerdings auch ihn an- gesteckt hatte, nicht vertilgt werden konnte. Den Tyron behauptete er kaum ewige Monate, weil die teutschen Le- gionen ihren Feldherrn A. Vitellius dazu bestimmt hatten. Als dieser das kaiserliche Heer bei Bedriacum geschlagen hatte, nahm Otho, um dem Bürgerkriege ein Ende zu machen, sich selbst das Leben. 7. A. Vitellius (April - Dezember 6y). Als Vitellius mit seinen Truppen über das Schlacht- feld bei Bedriacum zog, und von den vielen Leichnamen seiner Feinde die Luft vergiftet fand, machte er gegen feine Freunde die Bemerkung: »ein todler Feind rieche immer gut," ließ Wein bringen, trank auf dem Schlacht- felde, und befahl, auch seinem Heere Weins die Füuk'zu reichen. — In Nom sah er nicht nur seinen Soldaten alle Unordnungen nach, sondern ergab sich auch selbst der verworfensten Schwelgerei (der Schild der Miner- va). Doch der rohe Herrscher, welcher überdieß nicht selten auch in der Grausamkeit einen Nero nachahmte, genoß seine Lust nicht lang. Die Legionen in Syrien und an der Donau hatten, als er kaum den Thron ein- genommen hatte, den Feldherrn T. Flavrus Vejpa-

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 342

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
342 Alte Geschichte. verließ zwar Geiserrch Nom wieder, aber ^Eudoxia selbst nebst ihren zwei Töchtern ward gezwungen, dem Vanda- len nach Africa zu folgen. Ja, viele tausend Einwohner Noms, welche durch Schönheit oder Geschicklichkeit sich auszeichneten, wurden weggeschleppt, und sammt der Kai- serin auf der vandalifchen Flotte eiugeschifft. Unsäglicher Jammer wartete dieser Gefangenen in Africa. Nur der Bischofvon Carthago tröstete und unterstützte sie. Er veräu- ßerte die goldenen und silbernen Gefäße der Kirche zum Beß- ten dieser Unglücklichen, und bewirkte, daß den Kranken derselben zwei Kirchen zur Aufnahme eingeraumt wurden. Bon nun an hörte Geiserich, welcher durch seine See- Macht Herr der Mittelmeereö und Siciliens war, fast N so lang er lebte, nicht mehr auf, Italien von Zeit zu Zeit zu ängstigen. Von nun an ward aber auch die Geschichte des weströmischen Reichs überhaupt nur Ge- schichte der Auflösung desselben: denn in Italien, so wie im ganzen Westreiche, behaupteten setzt fortwährend die Barbaren die Oberhand. Von dem Tode des Maximus (455) an bis zu dem Jahre 476 hatte Rom acht Kaiser, wel- che alle entweder den Barbaren den Thron zu danken hat- ten, oder von ihnen abhängig waren, oder durch sie gestürzt wurden. Nach der Ermordung des Maximus war Ma reu S Avitus Kaiser geworden. Dieser war ein Gallier von Geburt, nicht ohne Geistesbildung, und hatte schon seit langer Zeit dem römischen Staate in mancherlei Ämtern gedient. Von Maximus zum Oberbefehlshaber der Reiterei und des Fußvolks in Gallien erklärt, strebte er nach dessen Tode nach der Kaiserwurde, und erhielt sie zu Arles, un- terstützt von den Westgothen und Galliern. Aber schon im Jahre 456 verlor er den Thron durch den Sueven Rie im er, den mächtigen Anführer der, zur Vertheidi- gung Italiens bestimmten, Barbaren, welcher mit Wi- derwillen einem Kaiser gehorchte, bei dessen Erhebung er nicht zu Rathe gezogen worden war. Auf Avitus folgte Julius Majorianus, der letzte treffliche Kaiser Roms, mild gegen seine Untertha- ncn, den Feinden furchtbar, den Beßten feiner Vorfah- ren auf dem Kaiserrhroue vergleichbar. Ihm nach Avitus

4. Theil 2, Abth. 1 - S. 50

1822 - München : Lentner
50 zu kommen, schrecken; allein nun drückte er daö ohnehin äußerst schwierige und erbitterte Volk desto härter, um es dadurch zum Aufstande zu reihen, und so von aller Verantwortung frey zu werden. Nicht lauge, so erreichte er, ungeachtet aller Gegenbemühungen der Hohenpriester und Ältesten, des Königs Agrippa und des bessern Theils des Volkes, seinen Zweck. Eleazar, der Sohn des gewesenen Hohenpriesters Ananias, Hauptmann des Tempels, hob im Jahre 66 alle Opfer für Fremde -— also auch für den Kaiser — auf. Zu gleicher Zeit überfiel ein kriegsfüchtiger Schwarm die Burg Massada, machte die Römische Besatzung darin nieder, und besetzte sie mit Leuten seines Haufens. Damit war nun der Em- pörungskrieg gegen die Römer erklärt. Dennoch gaben die Freunde des Friedens ihre Hoffnung nicht auf, diesen zu erhalten; sie ersuchten daher den Florus sowohl als den Agrippa, dem Aufruhr zu steuern. Aber Florus, der den Krieg wünschte, gab ihnen keine Antwort; und die 2000 Reiter, welche Agrippa sandte, waren zu schwach gegen die immer zunehmende Schaar der Aufrührer. Schon nach sieben Tagen wurden sie genöthigt, die obere Stadt, welche sie beseht hatten, zu verlassen, und zu den Römern in die Königliche Burg zu fliehen; und auch diese wurde Tag und Nacht bestürmt. Dazu kam noch, daß sich seht ein neuer Aufrührer- oder vielmehr Räuber- Hause unter der Anführung eines gewissen Man ahem, mit den Stürmenden vereinigte, und die Belagerung mit rastloser Thätigkeit betrieb. Endlich erhielten die Truppen des Agrippa Abzug; die Römische Mannschaft aber flüch- tete sich in drey von Herodes dem Großen erbaute, feste Thürme. Ueber diesen Erfolg ward Ma n ah em so stolz, daß er sich als der einzige Oberherr betrug, und sogar Königliche Kleidung anlegre. Allein Eleazar, der ihm nicht unterworfen seyn wollte, griff ihn mit seinem Hausen an, dem selbst das Volk beystand, weit es glaubte, wenn er gestürht wäre, würde der Aufruhr ein Ende haben.

5. Theil 2, Abth. 1 - S. 52

1822 - München : Lentner
sr entkommen konnte. Nunmehr war es entschieden, daß der Krieg gegen die Römer fortdauere. Daher verließ der bessere und klügere Theil der Juden Jerusalem, wie man ein Schiff verlaßt, das zu sinken droht *). Die Zurückgebliebenen sahen, daß sie bey der Fort- setzung des Krieges planmäßiger und mit mehr Ueberle- gung zu Werke gehen müßten. Sie wählten also einige ihrer tapfersten Männer zu Befehlshabern in den ver- schiedenen Provinzen. Iosephus, der Geschichtschreiber, ward zum Verthcidiger Galiläas bestimmt; Iosephus, Gorions Sohn, und Ananus der Hohepriester, wurden die Befehlshaber zu Jerusalem, und Eleazar, das Haupt der Aufrührer, bekam die Statthalterschaft Idumäa. Was aber alle Anstalten unkräftig machen mußte, war die herrschende Zwietracht der Parteyen, welche selbst ein- ander zu unterdrücken suchten, statt daß sie alte Kräfte gegen den gemeinschaftlichen Feind hätten vereinigen sol- len, der jetzt mit großer Macht gegen sie auftrat. Denn Kaiser Nero, welcher die Empörung der In- den und das schlechte Verhalten des Cestius erfuhr, be- fahl dem Feldherrn Vespasian mit einem starken Heere nach Judäa zu gehen. Dieser zog nun in Syrien eine große Macht zusammen, zu der auch Agrippa mit sei- nen Hülfsvolkern stieß, und schickte seinen Sohn Titus nach Aegypten, ihm noch zwey Legionen zuzuführen» Die Juden, welche die Niederlage des Cestius stolz gemacht hatte, wagten es unterdessen, Asealon anzu- fallen, wurden aber mit Verlust von 10,000 Mann ab- geschlagen, und verloren bey einem zweyten Angriffe fast eben so viel. *) Damahls war es wohl, daß auch die in Jerusalem befind- lichen Christen, der Warnung Jesu eingedenk, sich nach Pella jenseits des Jordans begaben, wo sie vor aller Ge- -fahr des Krieges sicher waren.

6. Theil 2, Abth. 1 - S. 56

1822 - München : Lentner
init Feuer und Schwert wüthete. Ihr Anführet Simon versprach allen Sclaven, die zu ihm träten, die Freyheit, und den Freygebornen reiche Belohnung, so, daß er sich bald an der Spitze eines großen Haufens sah, und selbst angesehene Juden sich gern unter seinen Schutz begaben. Die Zeloten, welche von ihm angegriffen zu werden be- fürchteten, wollten ihm zuvorkommen, wurden aber in die Flucht geschlagen. Weil jedoch Simon sich nicht für stark genüg hielt, Jerusalem zu belagern, so zog er mit 5.0,000 Mann nach Zdumaa. Hier wurde er zwar von 25,000 Zdumaern angegriffen, ohne daß das Treffen ent. scheidend gewesen wäre. Allein bald ward der Zdumäische Befehlshaber zum Verräther, und ging mit seiner ganzen Macht zum Simon über, der nun den Zeloten furchtbar ward. Zu seinem Vortheil entstand überdies! ein neuer Parteykrieg. Die Notte des Johannes konnte seine Ty- rannei nichr mehr ertragen, und machte daher einen Auf- stand gegen ihn, so, daß er in den Tempel flüchten muß- te. Man fürchtete, er mochte von da auöfallen, und die Stadt in Brand stecken; deßwegen wurde Simon in die Stadt gelassen, daß er sich dem Johannes und den Ze- loten widerfetzen sollte. Allein er tyrannisirte so arg als die andern, und konnte doch gegen Johannes nicht mehr ausrichten, als daß er ihn im Tempel enge bela- gert hielt. So gicng das Jahr 6? zu Ende, in welchem sich Vespasian noch das Jüdische Land jenseits des Jordans, bis auf eine Festung unterwarft Zm Jahre 68 verheerte er Idumäa, legte in einige feste Orte Besatzungen, und kehrte nach Casarea zurück. Eben wollte er mit seiner ganzen Macht gegen Jerusalem rücken, als er erfuhr, daß Nero gestürtzt, und Galba an seine Stelle erhoben worden. Er unterließ seinen Marsch, um erst den Aus- gang der Sachen in Nom abzuwarten; und als daselbst Galba zu Anfang des Jahres 6y ermordet, und Otho zum Kaiser ernannt worden war, vernachlaßigte er den

7. Theil 2, Abth. 1 - S. 60

1822 - München : Lentner
6o Volk, welches lieber das äußerste Elend wählep, als seine Gnade annehmen wollte, gänzlich zu vertilget«. Die Belagerung ward daher eifrig fortgesetzt, obgleich Las dazu nöthige Zimmerholz weit hergeholt werden mußte. Gegen Ende des Julius ward die Burg Antonia erobert, wobey die Juden die Gallerie, welche sie mit dem Tempel verband, in Brand steckten. Die Mauern des Tempels fand Titus für sein Sturmzeug zu stark; deßwegeu ließ er Feuer an die Thore desselben legen, wobey es zu einem heftigen Gefechte kam, in welchem die Nomer zurückgeschlagen wurden. Zosephns wurde von neuem abgeschickt, die Juden, denen nur noch der Tem- pel übrig war, zur Übergabe zu bewegen. Allein sie konnten sich nicht von dem Wahne losreißen, daß Gott diesen heiligen Ort nimmermehr werde in der Heiden Hände fallen lassen; und selbst Johannes war, wie er sagte, versichert, daß er durch keine menschlichen Kräfte könne eingenommen werden. Za, als Titus sich so weit herab- ließ, daß er ihnen selbst zuredete, sahen sie seine Groß- muth für Furcht an, und wurden darüber nur desto-wü- thender. Er mußte also zur äußersten Gewalt schreiten. Er ließ von der Burg Antonia mit vieler Mühe den Weg zum freien Angriffe ebnen. Am siebenzehnten Tage des Julius mußte das tägliche Opfer aus Mangel der Thiere aufhören, worüber ihnen Titus neue Vorstellungen machen ließ, ohne daß es gefruchtet hatte. Bcy fortgesetzter Bestürmung ward die nördliche Gallerie des Tempels in Brand gesteckt, und dadurch der äußere Hof gewonnen, daß die Belagerten in den Hof der Priester ^ getrieben wurden. Nun wurden die ihn umgebenden Gebäude 'an- gegriffen; aber in sechs Tagen konnte man sie weder durch die stärksten Mauerbrecher, noch durch Untergrabung des Grundes eiustürzeu, bis endlich Titus Feuer an die Thore legen ließ, wovon sich die Flammen über einen großen Theil dieser Umgebungen verbreiteten, welchem Brande die Juden unthatjg zusahen, bis Titus ihn des Tages darauf i

8. Theil 2, Abth. 1 - S. 53

1822 - München : Lentner
53 Mit Anfang des folgenden Jahres (67) zog Ve- spa si an bey Ptolemais den Titus mit seinem Heere an sich, so daß er nun 60,000 Mann stark war. Damit rückte er vor Iotapata in Galiläa. In diese sehr feste Stadt hatte sich Joseph ns selbst geworfen, und vertheidigte sie 47 Tage lang, mit ausgezeichneter Tapferkeit. End- lich ward die Stadt im Julius mit Sturm eingenomnien und mit Feuer und Schwert verwüstet. Man schätzte die Getödteten auf 40,000, und der Gefangenen waren nur 12,000. Unter diesen befand sich auch Iosephus. Er hatte sich mit 40 Mann in einer Höhle verborgen, und war mit Vorrath auf einige Zeit versehen. Vespasian versprach ihm das Leben und seine Freundschaft, wenn er sich ergäbe. Das schlug Iosephus aus; und als er end- lich sich dazu entschloßt wollten seine Leute nichts davon hören, sondern sich untereinander selbst tödten. Weil sie nun davon nicht abzubringen waren, so schlug Iosephus vor, zu losen, wer den Nächsten, und sofort bis auf den letzten Mann umbringen sollte. Dabey fügte es sich, daß er noch mit Einem übrig blieb, der sich zur Über- gabe bereden ließ. Vespasian gab Befehl, ihn genau zu bewahren, als wenn er ihn dem Kaiserzuschicken wollte. Iosephus aber bath sich eine geheime Unterredung mit ihm aus, in welcher er ihn, als von Gott gesendet, ver- sicherte, er werde in kurzem selbst Kaiser werden, wobey er sich zugleich erboth, die härtesten Strafen zu leiden, wenn seine Versicherung nicht einträfe. Vespasian hielt ihn also beym Worte, ließ ihn zwar noch ferner bewah- ren, begegnete ihm aber mit aller Achtung. — Nach Iotapata wurden auch die übrigen Städte Galiläens zum Theil mit großer Mühe und vielem Blutvergießen, eingenommen. Heftige Kriege mit auswärtigen Feinden pflegen sonst den Haß der Parteyen wenigstens auf einige Zeit zu unterdrücken. Aber bey den Juden folgte diese Wir- kung nicht. Der bessere Theil derselben sah zwar, daß

9. Theil 2, Abth. 1 - S. 62

1822 - München : Lentner
62 — geflüchtete Juden tödteten. Unterdessen war die Stadt den Soldaten preisgegeben. Der Gefangenen wurden so viele gemacht, daß sich keine Käufer mehr dazu fanden, und der Ermordeten waren so viele, daß das Blut durch die Straffen floß. Titus brachte mit den Anstalten zum An- griff der obern Stadt bis zum 7. September zu. Sobald aber seine Werkzeuge die Bestürmung anfingen, hielten sich die Aufrührer für verloren, und nach einem vergebe lichen Versuche, aus der Stadt zu kommen, flüchteten viele, sonderlich die Anführer, in die unterirrdischen Gänge und Gewölbe, wo sie so lange zu bleiben gedachten, bis die Stadt würde verbrannt und die Römer abgezogen seyn. Im Zutrauen auf diese unterirdische Zuflucht steck- ten sie selbst noch mehr in Brand als die Feinde. Doch Vielen verunglückte ihr Vorhaben; sie wurden von den Römischen Soldaten entdeckt, und aus ihren Schlupfwin- keln hervorgezogen. Andere trieb der Hunger heraus, 4üie den Johannes, der sich entdeckte und um sein Leben bath, aber zur ewigen Gefangenschaft verurtheilt ward. Simon aber hatte einen kühnern Anschlag gefaßt. Als die Stadt ganz erobert war, begab er sich mit seinen besten Freunden, und einer Anzahl Leute, welche sich auf das Miniren verstanden, mit nöthigen Werkzeugen und großem Vorrathe von Lebensmitteln in eine solche Gruft, in der verzweifelten Absicht, sich unter der Stadt weg aufs Feld hinaus zu arbeiten. Aber ehe er so weit kom- men konnte, hörte der Borrath auf, der Hunger ward ihm unerträglich, und so kam er gegen Ende October, da, wo der Tempel gestanden hatte, in einem prächtigen Kleide hervor und bath um sein Leben. Er ward zum Titus nach Cäsarea geschickt, der ihn zu Rom mit im Triumphe aufführte, worauf er durch die Gassen ge- schleppt, gegeißelt und endlich hingerichtet ward. Das gab zur Vermuthung Anlaß, eö möchten noch mehrere so versteckt seyn; man suchte nach und fand ihrer eine große Menge.

10. Theil 2, Abth. 1 - S. 98

1822 - München : Lentner
98 Die Reiter, die ihn gern lebendig ergreifen wollten, tra- ten ein, als er sich fast verblutet hatte. Er war erst im Srsten Jahre, als er starb (ll. Juni 08). — Unter sei- ner Regierung war Britannien von dem Proconsul Suetonius Paulinus zur Römischen Provinz gemacht worden. Cäsars und Augustus Geschlecht war nun aus- gestorben, und da durchaus kein Gesetz die Ordnung der Thronfolge bestimmte, so wurden von jetzt an größten- teils die Kaiser von den Soldaten gewählt. Schreckliche Folgen dieser Soldatenwahlen waren, daß oft zwey Im- peratoren mit ihren Heeren gegeneinander zogen, selten èiner eines natürlichen Todes starb, und immer einer den andern mit Waffengewalt überwältigte. So ging es schon dem Galba. Nach einer halb- jährigen Negierung ward er von demlusitanischenlegaten Otho verdrängt, und bald darauf auch von den Solda- ten ermordet (15. Jan. O9); und Otho besaß das Kai- serthum kaum z Monathe, als schon ein anderes Heer aus Niederdeutschland gegen ihn zog, seinen Feldherrn Vitellins zum Kaiser ausrief, und den Otho zu einer blutigen Schlacht zwang, nach deren Verlust der letztere sich selbst erstach (16. April O9). Auch Vitel.liuö (er ist merkwürdig als der größte Vielfraß, der je auf einem Throne geseffen), erlebte das Ende des Jahres nicht, in welchem ihn seine Truppen zumkaiser ausgerufen hatten. Er wurde von dem tapfer« Feldherrn Vespasianas, der eben siegreich aus Judäa zurückkam, und den seine Syrischen Legionen wider seinen Willen zum Imperator ausriefen, verdrängt; und da seine viehische Schwelgerey uild die Zügellosigkeit seiner Truppen ihn allgemein ver- haßt gemacht hatten, so verfolgte der ausgelassene Pöbel in seiner wilden Raserey den Fliehenden so wüthend, daß er noch in der Stadt eingeholt, in Stücke zerhauen, und an eisernen Hacken in die Tiber geschleppt wurde '(20. Dec. O9). -
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