Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 169

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von 560 bis 323 v. Ehr. 169 Acht und dreißig Jahre hatte Nomu'us nun den neu gegründeten Staat beherrscht. Endlich an einem gräßlichen Tage, da Orcan, Wolkenbruch und Gewitter das Volk versagten, während der König es musterte oder anredete, verschwand er. Die Römer harrten ängstlich auf seine Rückkehr, bis Proeulus Julius von dem Vergötterten, der ihm auf dem Wege zur Stadt erschienen war, ihnen den Be- fehl brachte, den Gründer Roms als Duirinuö zu verehren. 2. Numa P 0 mpilius (t 679 v. Ehr.). Erst ungefähr ein Jahr nach deni Tode des Romu- lus ward aus den Sabinern der weise und fromme Nu- ma Pompilius zum König gewählt. Zu der Festigkeit, welche Nomulus dem römischen Staate gegeben hatte, füg- te Numa das Edle hinzu. Er forderte den Ackerbau, iudem er den Armen Grund-Eigenthum ertheilte. Vor- nehmlich aber dankte ihm Rom die Gesetzgebung der Reli- gion. Von der Nymphe Eamena Egeria belehrt, ordne- te er die Pontifices, Flamineö, die Salier, die Vestali- nen und überhaupt den gesummten Götterdienst der Rö- mer an. So lang auch seine Negierung dauerte, führte er nie Krieg; der Tempel des Janus, sein Werk, blieb stets geschloffen. Er starb, wie die Lieblinge der Götter im goldenen Weltalter, hochbetagt und einschlummernd. 5. Tullus Hostilius 649 v. Ehr.). Durch ihn, einen kriegerischen Herrscher, ward Alba longa zuerst unterworfen, und dann, als Mettiuö Fuffe- tius, der Dictator der Albaner, sich in einer Fehde Nom- rnit Fidenä treulos bewiesen hatte, zerstört. — Zweikampf der H 0ratier und Euria ti er. Tigillum sororium. —- Die Einwohner von Alba wurden nach Rom geführt, und der cölifche Berg ihnen zur Wohnung angewiesen. — Auch die Sabiner, damals nach den Etruskern das mächtigste Volk in Italien, bekriegte der König mit Glück. Aber, nachdem er neun und dreißig Jahre regiert hatte, erschlug ihn ein Blitzstrahl in dem Tempel des Jupiters Elicius.

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 285

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Fünfter Zeitraum, Don 50 v. Ehr. bis 525 n. Ehr. 285 4. Nero Claudius Casar (54 -68). Durch Agrippina und die Leibwache ward Nera als siebzehnjähriger Jüngling Alleinherrscher Noms. —- Die ersten Jahre seiner Regierung waren noch erträglich, indem seine Unerfahrenheit durch Seneca und Burr* hus trefflich unterstützt wurde. Nur der Wollust fröhn- te der Jüngling in eben diesen Jahren um so gieriger, je mehr er in ihr wegen der Strenge seiner frühern Er- ziehung, und weil Agrippina aucb jetzt noch über ihn herr- schen wollte, das Ziel seiner Wünsche sah. Bald ergab er sich auch der Grausamkeit, der gewöhnlichen Begleite- rin der Wollust. Mit dem Morde des Britannicus (56) begann er. Wenige Jahre darauf (6o) ließ er, Migetrieben von der frechen Poppäa Sabina, auch seine Mutter tödten. Nun sank er inyner tiefer. Er er- mordete seine Gemahlin, feinen Lehrer (der Tod Sene- ca's), viele Senatoren (Thrasea Pà tus, Soranus), viele Bürger, verbrannte einen großen Theil der Stadt Nom, plünderte alle Provinzen, um Nom wieder schöner aufzubauen, übertrat die heiligsten Ordnungen der Natur, spielte und sang auf den Bühnen zu Nom, zu Neapel und in Griechenland, wie ei» Wahnsinniger, und als er nackt zu Tod gegeißelt werden sollte, hatte er kaum den Muth, den Dolch in seine Brust zu stoßen. ^Ju- lius Binder (6 Isspwva árconrtivas, rrjv re n¿<pa- Àyv aura ho,uióaf ìjuói, ri)v èjuyv dvtixij\jjsrai^. Nachdem auf solche Weise mit Nero das Haus Ca- sars erloschen war, wurden die Heere immer mächtiger; und da sie bei der Wahl der Kaiser nun auch an Ca- sars Haus nicht mehr gebunden waren, fingen sie an, nach Willkühr Kaiser zu wählen. So geschah es denn, daß in nicht vollen zwei Zähren vier Herrscher von den Soldaten auf den Thron erhoben wurden. — Indessen blieben die Namen Augustus und Casar, jener für den Herrscher, dieser für den Thron-Erben. 5. Servi us Sulpicius Ga lba (Zun. 66-Zan. 6y). Durch die Legionen in Spanien als Princeps auö- gerufen, ward G alb a von dem Senate in Nom als solcher

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 287

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Fünfter Zeitraum. Von 30 v. Ehr. bis 323 n. Ehr. 237 sianus zum Kaiser erhoben. Bald hierauf schlug Anto- nius Primus das Heer des Vitellius bei Cremona, und eroberte daun Nom für Vespasianus, Vitellius aber ward schmählich, wie er gelebt hatte, hingerichtet. tz. Flavius Vespasianus (69-79). Unter ihm erhielten die Römer die lang entbehrte Ruhe wieder. Vor allem half er durch strenge Ordnung und ausnehmende Sparsamkeit dem sehr zerrütteten Staatsvermögen auf. Er ehrte den Senat, stellte die öffentliche Sicherheit wieder her, brachte Zucht unter die Soldaten, sorgte für die Erziehung, und besoldete die Lehrer der Beredsamkeit (Helvidius Priscus). Er ließ das bei der letzten Eroberung Noms verbrannte Capitol wie- der aufbauen, führte große Gebäude auf, und that viel für die Herstellung zerstörter Denkmäler der Baukunst. Auch durch auswärtige Unternehmungen war seine Negierung ausgezeichnet. — Krieg in Judäa. — Die B a- taver, welche unter Civilis und in Verbindung mit mehreren, auch teutschen Völkerschaften (Belleda) wäh- rend der letzten Bürgerkriege Noms in die Waffen getreten waren, und schon bedeutende Eroberungen in dem römischen Gebiete gemacht hatten, wurden (73) durch Cerealis zum Frieden genöthigt.—In Britannien hatte unter Nero's Negierung Suetoniuö Paullinuö einige glorreiche Siege erfochten, ohne jedoch die Eroberungen der Römer zu erweitern. Unter den nächsten Nachfolgern Nero's geschah nichts für Britannien. Aber Vespasianus sandte den trefflichen Agricola (78) dahin, welcher (78 - 85) den ganzen südlichen Theil dieser Insel in die Gewalt der Römer brachte, und überdieß römische Cul- tur mit dem glücklichsten Erfolge unter den Britten ver- breitete. — Auf Vespasianus folgte ungestört sein Sohn Titus. y. Titus Flavius Vespasianus (79-81). Das frühere Leben des T i t u s war nicht ftei von Lastern. Aber so wie er den Thron bestiegen hatte, ward er ta- dellos. Freundlich half er allen Bürgern, wo er helfen

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 172

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
yz% T- - Alte Geschichte. sals - Bücher nieder, aus welchen die Römer bei großen Gefahren sich Raths erholten. Weil aber Tarquinius, besonders über die Patri.ier, hart herrschte, ward er durch diese (50y) vom Throne verdrängt, und das Königthum aufgehoben. — Luere- tta, Lucius 3»niué Brutus. — 8. Gründung d e r freien Verfassung Roms. Nach der Vertreibung Tarquins ward zu Rom die Ausübung der öffentlichen Gewalt zwei, jährlich zu wäh- lenden, Consuln und dem Sen a te übertragen. Mit Macht befestigten die Römer sogleich diese neue Verfassung. Weder durch Unterhandlungen und Empö- rungsversuche (die Söhne des Brutus), noch durch die Waffen der benachbarten Völker, besonders des mächtigen Porsena's, des Königs von Clusium, konnten die Tarqui- rner wieder zu dem Besitze des Thrones gelangen.-Hora- ti ns Cocleö, Mucius Cordus Scavala, Clölia.- Als endlich Tarquinius die sämmtlichenlatinergegeunomgu vereinigen suchte, das römische Volk aber der Kriege müde, und überdies die Consulwahl streitig war, wurde nach dem Beispiel der Albaner diedictatur eingeführt; eine Wür- de, welche, jedoch nur für sechs Monate, unumschränkte Gewalt in die Hand eines Einzelnen legte. Titus Lar- tius wird (4y6) als der erste Dictator Noms genannt. Bald hierauf gewannen die Römer an dem See Negil- lus einen glänzenden Sieg über die Latiner; Tarqui- nins, jetzt ein hochbejahrter Greis, feiner Kinder und aller Hoffnungen beraubt, mußte nach Cumä zu dein Tyrannen Aristodemus flüchten, wo er bald nachher starb. 9. Die Plebejer erkämpfen (4y3 v. Chr.) da- Volkstribunat. Bald nach dem Siege an dem See Regillus brach Streit zwischen den Patriciern und Plebejern zu Rom ans. Die Patricier, deren Macht durch den Sturz des Kö- nigthums ausnehmend erweitert worden war, hatten aller- dings, so lang der Kampf gegen die königliche Partei noch dauerte, sich nachgiebig gegen die Plebejer gezeigt. Man

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 302

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
302 Alte Geschieh te. hatte seine ursprüngliche Roheit, ob er gleich vom gemei- nen Soldaten bis zum Feldherr« empor gestiegen war, keineswegs abgelegt. Durch Grausamkeit, besonders gegen Alle, welche durch Geburt oder Bildung über ihn emporragten, und durch Raubsucht, wozu ihn die Begierde, die Soldaten zu bereichern, verleitete, em- pörte dieser Barbar bald das ganze Reich rvider sich. Zn Africa rief das Volk (257) den Procónsul Gordianas und dessen Sohn Gordianus Ii. zu Kaisern ans, und als der letztere in einer Schlacht gegen Cap e lli a n u s, den Statthalter Mauritaniens und Anhänger Maximins, das Leben verloren, sein Vater aber hierauf (Zulp 257 ) sich selbst getödtet hatte, ernannte der Senat (256 ), von welchem die beiden Gordiane mit Freuden bestä- tigt worden waren, zwei seiner Mitglieder, Pupie- nus und Balbinus, zu Vorstehern des Reichs, den dritten Gordianus aber, den Enkel des altern Gordianus, auf Verlangen des römischen Volkes zum Cä- sar. Maximinuö, welcher aus dem Kriege mit den Deut- schen, in welchem er seit seinem Regierungs-Antritte nicht ohne Glrick begriffen war, auf die Kunde von diesen Er- nennungen sogleich gegen Rom aufbrach, wurde auf dem Zuge dahin vor Aguilesa (Mai 258) von seinen eigenen Soldaten, welche seiner endlich müde waren, ermordet.. 10. Pupienns und Balbinus (April-Juli 258). . \ Wenige Wochen nach der Ermordung Maximins wur- den auch P upienus und Balbinus von der Leibwache, welche dem Senate die Ernennung der Imperatoren nicht zugestehen wollte, getödtet. Auch hatten diese Kaiser, so trefflich Pupienus für den Krieg, Balbinus aber fttt die innere Verwaltung des Staates taugte, aus unzeiti- ger Eifersucht gegen einander, ihre gemeinschaftliche Ver- teidigung vergessen. 11. M. Antoninus Gordianus (258 - 244). Durch die Leibwache zum Kaiser ernannt, behaup- tete er sich, so lang sein Schwiegervater Misitheus, der

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 298

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Alte Geschichte. 298 theils wegen des immer weiter greifenden Sitten - Der« derbnistes, theils wegen des langen Friedens in dein Zeit- alter der Antonine, die Erschlaffung der Römer ward, und je mehr zu gleicher Zeit der republikanische Geist erlosch, desto höher stleg der Übermnth der Soldaten, bei wel- chen, besonders, da sie zum Theil durch Ausländer er6 gänzt wurden, allein noch die Kraft war. Hierzu kam, daß die Unentbehrlichkeit des Heeres bei den immer ge- fährlicheren Kriegen, vornehmlich mit Parihern und Teut- fchen, die Soldaten noch anmaßender machte, und daß Mehrere, welche von dem Soldaten - Stande zur Kaiser- Würde gelangt waren, vor Allen ihre Standes-Genossen be- günstigten, so, daß der Staat ganz in die Macht der Hee- re gericth. Diese Herrschaft der Soldaten, welche über ein Jahrhundert und bis man in der Theilung des Staates Mittel zu einer neuen Verfassung fand, andauerte, brach- te schreckliche Verwirrung hervor, gab aber auch den Röe prern einige treffliche Herrscher. 2. M. Didius Juli an us (März-Juni 1y3). Nach Ermordung des Pertinax trieb die Leibwache den Ubermuth so weit, daß sie das Reich an die Meist- bietenden verkaufte. Auf diesem schändlichen Wege ge- langte M. Didius Iulianus, ein reicher, schwelge- rischer Senator, zur Kaiser - Würde. Solche Schmach empörte das Volk, den Senat und die Heere. In Bri- tannien ward Clodius Albinus, in Syrien Pescen- ninus Niger, in Illyricum Septimius Severus, jeder von den ihm untergeordneten Legionen, zum Kaiser ausgerufen. Doch als Septimius Severus vor seine» Nebenbuhlern mit Heeresmacht vor die Mauern von Nom rückte, erkannte ihn der Senat als Kaiser, und ließ den Didius Iulianus, wie einen gemeinen Missethäter, hin- richten. 4. Deptrmius Severns (l93-21t)f Nach einem Kampfe von vier Jahren waren auch die Nebenbuhler Severö, Elodius Albinus und Pescen- ninus Niger, dieser (195) nach wiederholter, Gefechten

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 342

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
342 Alte Geschichte. verließ zwar Geiserrch Nom wieder, aber ^Eudoxia selbst nebst ihren zwei Töchtern ward gezwungen, dem Vanda- len nach Africa zu folgen. Ja, viele tausend Einwohner Noms, welche durch Schönheit oder Geschicklichkeit sich auszeichneten, wurden weggeschleppt, und sammt der Kai- serin auf der vandalifchen Flotte eiugeschifft. Unsäglicher Jammer wartete dieser Gefangenen in Africa. Nur der Bischofvon Carthago tröstete und unterstützte sie. Er veräu- ßerte die goldenen und silbernen Gefäße der Kirche zum Beß- ten dieser Unglücklichen, und bewirkte, daß den Kranken derselben zwei Kirchen zur Aufnahme eingeraumt wurden. Bon nun an hörte Geiserich, welcher durch seine See- Macht Herr der Mittelmeereö und Siciliens war, fast N so lang er lebte, nicht mehr auf, Italien von Zeit zu Zeit zu ängstigen. Von nun an ward aber auch die Geschichte des weströmischen Reichs überhaupt nur Ge- schichte der Auflösung desselben: denn in Italien, so wie im ganzen Westreiche, behaupteten setzt fortwährend die Barbaren die Oberhand. Von dem Tode des Maximus (455) an bis zu dem Jahre 476 hatte Rom acht Kaiser, wel- che alle entweder den Barbaren den Thron zu danken hat- ten, oder von ihnen abhängig waren, oder durch sie gestürzt wurden. Nach der Ermordung des Maximus war Ma reu S Avitus Kaiser geworden. Dieser war ein Gallier von Geburt, nicht ohne Geistesbildung, und hatte schon seit langer Zeit dem römischen Staate in mancherlei Ämtern gedient. Von Maximus zum Oberbefehlshaber der Reiterei und des Fußvolks in Gallien erklärt, strebte er nach dessen Tode nach der Kaiserwurde, und erhielt sie zu Arles, un- terstützt von den Westgothen und Galliern. Aber schon im Jahre 456 verlor er den Thron durch den Sueven Rie im er, den mächtigen Anführer der, zur Vertheidi- gung Italiens bestimmten, Barbaren, welcher mit Wi- derwillen einem Kaiser gehorchte, bei dessen Erhebung er nicht zu Rathe gezogen worden war. Auf Avitus folgte Julius Majorianus, der letzte treffliche Kaiser Roms, mild gegen seine Untertha- ncn, den Feinden furchtbar, den Beßten feiner Vorfah- ren auf dem Kaiserrhroue vergleichbar. Ihm nach Avitus

8. Theil 2, Abth. 1 - S. 22

1822 - München : Lentner
die Thetrarchie Philipps nach seinem Tode im Jahre 34. Doch schon drey Jahre spater wurde sie von dem damahli- in Menge nach Cäsarea, den eigentlichen Sitz des Land- pflegers, und bathen demüthigsi, die Fahnen wegbringen zu lassen. Fünf Tage und Nächte nacheinander lagen sie deswegen vor seinem Pallaste auf der Erde, ohne erhört zu werden. Am sechsten Tage kam er endlich heraus, aber von seiner Wache begleitet, welche auf ein gegebenes Zei- chen über alle herfiel, die sich nicht schleunig entfernten. Die Juden ließen sich geduldig ermorden, mit der Betheue- rung, der Verlust des Lebens sey ihnen nicht so schmerz- lich, als die Verletzung der Gesetze. Durch so viel Ge- duld und Standhaftigkeit sah sich endlich Pilatus bewogen die anstössigen Fahnen wcgzuschaffcn. — Bald aber krankte er die Juden auf ähnliche Weise eben so empfindlich, in- dem er im Pallaste zu Jerusalem dem Kaiser Tiberius zu Ehren Schilde aufstelltc, auf denen sich heidnische Nahmen in erhabener Arbeit befanden. Sogleich begab sich die Obrigkeit der Hauptstadt mit den Söhnen des Herodes an der Spitze, zu ihm, und bath ihn, sie mit diesem Aerger- rnsfe zu verschonen. .Ihr Bitten ward mit spottendem Trotze abgewiesen; und erst als die Juden sich an den Kaiser selbst wendeten, erhielten sie, daß die Schilde in Cäsarea ausgestellt wurden. Dieß reitzte ihn zu einem neuen Versuche, die Juden zu drücken. Er verlangte von ihnen eine Sunune Geldes aus dem heiligen Schatze, um, wie er sagte, eine Wasserleitung Herstellen zu können. Die- ses Ansinnen erregte unter dem vor ihm versammelten Vol- ke den heftigsten llnwillen, der sogar in laute Schmähun- gen ausbrach. Das hatte Pilatus erwartet, und deswegen schon vorher verkleidete Soldaten unter das Volk vertheilt, welche dann, so wie sich der Tumult erhob, die Juden mit ihrem Gewehr anfielen, und viele lödteten. Unter sol- chem Drucke mußte das Volk zehen Jahre lang seufzen, bis ihn der Proconsul von Syrien, wegen einer neuen ge- gen die Samariter verübten Grausamkeit, von seinem Amte entsetzte und nach Rom schickte. Einer Sage zufolge, wur- de er von dem Kaiser nach Viene in die Dauphine ver- wiesen, wo er sich aus Unmuth selbst das Leben nahm.

9. Theil 2, Abth. 1 - S. 90

1822 - München : Lentner
90 nen Hacken durch die Straßen der Stadt in die Lieber geschleppt. Dieses Schicksal traf vorzüglich die reich- sten und vornehmsten Personen des Staats und Ti- berius eilte mit ihrer Ausrottung so sehr, daß er oft an Einem Tage dreyßig und vierzig Todesurtheile an den Senat sandte, der sie dann aus Furcht vor den zehntau- send Prätorianern (der kaiserlichen Leibwache) sogleich vollziehen ließ. Unter den Todesopfern des Tiberius war seines ei- genen Bruders Sohn, der edle Drnsus Germanicus der Besieger der Cherusker und Chatten. Tiberius, auf ihn und seine Gunst bey den Römern eifersüchtig, rief ihn aus Gallien ab, und sandte ihn nach Syrien, wo er (nachdem er, einem Senatsschluße zufolge, den Armeniern einen König gesetzt, und Cappadoeien und Commagene zu Römischen Provinzen gemacht hatte) zu Antiochien an Gift starb, das ihm, wie er selbst glaubte, von seinem Gefährten, dem Syrischen Statthalter Cneius Piso bey- gebracht worden (19). Im Jahre 21 begab sich Tiberius, theils damit sein Sohn Drusus, der mit Erfolg gegen die Deutschen ge- fochten hatte, und für dieses Jahr zum Consul ernannt worden war, dre Ehre hätte, das Consulat allein zu ver- walten, theils um die Römer nach und nach an seine völlige Abwesenheit zu gewöhnen, auf eine geraume Zeit nach Campanien, und überließ während seiner Entfernung die Ausübung seiner Macht dem Ritter und Befehlshaber der Leibwache (krsekentus paetorio) Aelius S es a- nus. Dieser wußte nicht bloß die Macht seiner Stelle immer mehr und mehr zu erweitern, sondern zog auch die in der Stadt zerstreut liegenden Garden in Casernen (eastra praetoriana) zusammen, um sich ihrer desto be- bestimmter zu versichern. Endlich beredete er den Kaiser daß dieser (26) Rom für immer verließ und sich auf die Insel Capreä zurückzog, wohin keinem Menschen ohne besondere Erlaubniß der Zutritt verstattet wurde. Hier

10. Theil 2, Abth. 1 - S. 101

1822 - München : Lentner
101 — selben neue Opfer. Auch die Christen, die sich jetzt im Römischen Reiche vermehrten, entgingen seinen Verfol- gungen nicht; so wie er überhaupt den Hinrichtungen der Verurteilten mit unempfindlicher Gleichgültigkeit zu- zusehen pflegte. Sein Despotismus ward endlich durch sich selbst bestraft. Ein Kind, mit dem er bisweilen spielte, zog zufällig unter seinem Kopfkissen einen Zettel hervor, und brachte ihn der Kaiserinn. Es war eine Liste von Personen, die er zum Tode bestimmt hatte, und auf welchem, neben dem Obersten der Garde, ihr eigener Nähme stand; man kam ihm aber zuvor, und Domitian ward (im 45sten Jahre seines Lebens und im I5ten seiner Regierung) .in seinem Zimmer erdrosselt (18. Sept. 96). Sein Nachfolger, der bejahrte Nerva, regierte mit menschenfreundlichem Sinne, starb aber schon nach 2 Jahren (27. Jan. 98), nachdem er im vorhergehendem Jahre den Spanier Tr ajan adoptirt und zum Cäsar ernannt hatte. 5. Die Kaiser des zweyten Jahrhunderts. Mit Marcus Ulpius Trajanus ging eine neue Morgenröthe dem Römischen Reiche auf. Eine Menge rühmlicher Verordnungen schmückten seine zwanzigjährige Regierung (98 — 117), die ihm dre allgemeine Liebe des Volkes- und den Beynahmen des Besten erwarb. Zn ei- nigen glücklichen Feldzügen erweiterte er das ungeheure Gebieth des Römischen Reiches noch mehr, indem er die Da ei er in Ungarn und die Pa rth er in Asien bezwang, das Land der erster» (etwa die "heutige Moldau, Walla- che») und Siebenbürgen) zur Römischen Provinz machte (106), und in Asien weiter vordrang, als je ein Römi- sches Heer vor ihm gekommen war. Er setzte über den
   bis 10 von 23 weiter»  »»
23 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 23 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 6
8 0
9 1
10 6
11 2
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 8
20 11
21 0
22 0
23 6
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 5
38 3
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 1
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 4
2 2
3 15
4 0
5 0
6 31
7 1
8 0
9 0
10 0
11 3
12 10
13 2
14 12
15 0
16 18
17 66
18 4
19 1
20 2
21 21
22 1
23 16
24 3
25 12
26 19
27 0
28 5
29 0
30 0
31 1
32 2
33 3
34 0
35 2
36 1
37 1
38 0
39 4
40 2
41 3
42 12
43 8
44 0
45 8
46 2
47 0
48 0
49 8
50 5
51 1
52 10
53 49
54 2
55 13
56 0
57 0
58 2
59 4
60 0
61 0
62 0
63 7
64 4
65 25
66 4
67 0
68 4
69 3
70 10
71 10
72 3
73 1
74 1
75 1
76 11
77 15
78 0
79 0
80 0
81 1
82 8
83 0
84 3
85 0
86 0
87 6
88 85
89 6
90 1
91 6
92 45
93 2
94 13
95 2
96 1
97 0
98 52
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 3
2 7
3 10
4 5
5 10
6 9
7 9
8 5
9 8
10 81
11 4
12 53
13 8
14 2
15 10
16 13
17 0
18 16
19 33
20 0
21 1
22 1
23 1
24 83
25 4
26 21
27 61
28 7
29 8
30 1
31 17
32 0
33 91
34 12
35 1
36 0
37 1
38 1
39 11
40 3
41 3
42 5
43 18
44 1
45 2
46 32
47 21
48 8
49 9
50 15
51 17
52 1
53 5
54 5
55 12
56 5
57 3
58 8
59 98
60 1
61 1
62 11
63 21
64 53
65 27
66 1
67 0
68 2
69 15
70 22
71 4
72 41
73 3
74 11
75 32
76 0
77 35
78 3
79 6
80 46
81 74
82 9
83 6
84 9
85 18
86 1
87 3
88 3
89 36
90 3
91 36
92 28
93 19
94 11
95 9
96 2
97 54
98 10
99 13
100 66
101 1
102 9
103 2
104 2
105 3
106 6
107 15
108 5
109 1
110 27
111 7
112 7
113 7
114 14
115 1
116 18
117 3
118 118
119 6
120 3
121 11
122 1
123 2
124 71
125 18
126 1
127 34
128 8
129 4
130 4
131 67
132 111
133 2
134 2
135 0
136 29
137 6
138 3
139 4
140 13
141 0
142 16
143 26
144 11
145 8
146 29
147 4
148 3
149 11
150 0
151 16
152 30
153 1
154 6
155 20
156 19
157 3
158 9
159 3
160 3
161 3
162 31
163 40
164 16
165 10
166 27
167 1
168 5
169 11
170 1
171 162
172 5
173 45
174 4
175 125
176 2
177 140
178 1
179 27
180 11
181 14
182 60
183 39
184 3
185 2
186 3
187 12
188 3
189 9
190 1
191 52
192 25
193 3
194 8
195 3
196 13
197 8
198 4
199 2