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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 280

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
280 Alte Geschichte. V Auch die bildende Kunst kam von den Griechen zu den Römern, von welchen sie aber mehr geliebt und bewun- dert, als erlernt und ausgeübt wurde./ Seit der Zeit der Übermacht der Römer im Osten Italiens wurden nicht nur viele griechische Kunstwerke aus Griechenland und' andern Staaten nach Nom gebracht, sondern es wandten sich auch viele griechische Künstler dahin, und verfertigten daselbst neue Kunstwerke.^ Die Liebe zur bildenden Kunst wurde nun innner größer bei den Römern, aber fast alle neu- en Erzeugnisse dieser Kunst gingen aus den Werkstät- ten griechischer Künstler hervor. Ihre letzte Elüthe un- ter den Römern erlebte die griechische Kunst in Adrians Zeitalter; aber bald nach ihm fing sie an, zu verfallen. ^Auch in der Baukunst nahmen die Römer Vieles von den Griechen an, und je mehr sich griechische Art und Kunst unter ihnen verbreitete, desto allgemeiner und häu- figer wurden geschmackvolle Werke der Baukunst zu Rom und in Italien. So entstanden die herrlichsten Tempel, Amphitheater, Marktplätze, Bader, Brucken, Wasserlei- tungen, Pallaste und Landhäuser. Zweites Kapitel. Die Zeiten der schlimmen Kaiser. i. Tiberins Claudius Nero (14-37). Nach Augusts Tode erlangte dessen Stiefsohn, Ti- der ins, die Alleinherrschaft, theils, weil er von Augu- ftus hierzu bestimmt war, theils, weil Niemand es wagte,- sich ihnr und der Leibwache, welche er sogleich gewon- nen hatte, entgegen zu stellen. Auch waren die-Legio- nen au der Donau und am Rhein, welche Anfangs wi- dersprachen, bald beruhigt. — Von dem Hause Au- g u st s. /•' ( Ein düsterer, argwöhnischer Sinn, zum Theil durch widrige Schicksale genährt, tiefe Verstellung , lieblose Kal- te selbst gegen Mutter und Sohn, Hang zu entehrender Wollust und unerbittlicher Grausamkeit schcknde-t-en den Charakter dieses Tibers/, Doch hatre ihm vielleicht der

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 303

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Fünfter Zeitraum. Von 30 v. Ehr. bis 323 n. Ehr. 303 Oberste der Leibwache, seine Unerfahrenheit leitete, mit Wurde auf dem Throne; auch stritten die Römer unter ihm nicht unrühmlich gegen die Perser. Als aber Misi- theus (245) gestorben war, und Philippus, der Araber, an die Spche der Prätorianer kam, verdräng.e dieser mit Hülfe der Soldaten den Jüngling, und ermordete ihn. 12. M. Iuliuö Philippus (244 - 249). Als dieser Philippus, der Araber, auf dem römischen Kaiserthrone saß, feierten die Römer (247 ) daö Andenken an die tausendjährige Dauer ihrer Stadt; wohl nicht ohne bange Ahnungen. Um eben diese Zeit brach ' eine Empörung in Pannonien aus. Philip« puo sandte den Senator Decius nach Pannonien, um die Legionen zu besänftigen. Don diesen Legionen ward Decrus zum Augustns erhoben. Philippus ward hierauf (249) bei Verona von Decius besiegt, und blieb entweder in der Schlacht, oder wurde einige Tage nach- her ermordet. 13. Trasanuö Decius (249 - 251). ( Decius ward von Senat und Volk mit allgemeiner Achtung als Kaiser ausgenommen. Allein kaum hatte er sich einige Monate mit trefflichen Anordnungen für das Innere des Staates beschäftigt, als der Einbruch der Gothen ihn nach Mosten rief. Anfangs war er glücklich gegen diese furchtbaren Feinde, endlich aber verlor er in einer harten Schlacht mit ihnen Sieg und Leben. 14. C. Trebonianuö Gallus (251 - 253). Aus Achtung für Decius ertheilte nach dessen Tode der Senat dem Sohne desselben, Hostilianuö, den Kaiser-Titel, gleiche Würde und größere Macht aber dem erfahrnen Feldherrn Gallus. Doch dieser zog von nun an ruhigen Genuß pfiichtmäßiger Thätigkeit vor. Er er- kaufte den Frieden von den Gothen, und galt überdieß für' den Urheber von dem Tode Hostilians. Diese gerech, ten Verwürfe gegen Gallus benützend, riefen die Legio-

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 287

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Fünfter Zeitraum. Von 30 v. Ehr. bis 323 n. Ehr. 237 sianus zum Kaiser erhoben. Bald hierauf schlug Anto- nius Primus das Heer des Vitellius bei Cremona, und eroberte daun Nom für Vespasianus, Vitellius aber ward schmählich, wie er gelebt hatte, hingerichtet. tz. Flavius Vespasianus (69-79). Unter ihm erhielten die Römer die lang entbehrte Ruhe wieder. Vor allem half er durch strenge Ordnung und ausnehmende Sparsamkeit dem sehr zerrütteten Staatsvermögen auf. Er ehrte den Senat, stellte die öffentliche Sicherheit wieder her, brachte Zucht unter die Soldaten, sorgte für die Erziehung, und besoldete die Lehrer der Beredsamkeit (Helvidius Priscus). Er ließ das bei der letzten Eroberung Noms verbrannte Capitol wie- der aufbauen, führte große Gebäude auf, und that viel für die Herstellung zerstörter Denkmäler der Baukunst. Auch durch auswärtige Unternehmungen war seine Negierung ausgezeichnet. — Krieg in Judäa. — Die B a- taver, welche unter Civilis und in Verbindung mit mehreren, auch teutschen Völkerschaften (Belleda) wäh- rend der letzten Bürgerkriege Noms in die Waffen getreten waren, und schon bedeutende Eroberungen in dem römischen Gebiete gemacht hatten, wurden (73) durch Cerealis zum Frieden genöthigt.—In Britannien hatte unter Nero's Negierung Suetoniuö Paullinuö einige glorreiche Siege erfochten, ohne jedoch die Eroberungen der Römer zu erweitern. Unter den nächsten Nachfolgern Nero's geschah nichts für Britannien. Aber Vespasianus sandte den trefflichen Agricola (78) dahin, welcher (78 - 85) den ganzen südlichen Theil dieser Insel in die Gewalt der Römer brachte, und überdieß römische Cul- tur mit dem glücklichsten Erfolge unter den Britten ver- breitete. — Auf Vespasianus folgte ungestört sein Sohn Titus. y. Titus Flavius Vespasianus (79-81). Das frühere Leben des T i t u s war nicht ftei von Lastern. Aber so wie er den Thron bestiegen hatte, ward er ta- dellos. Freundlich half er allen Bürgern, wo er helfen

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 341

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
341 Sechster Zeitraum. Von 323 bis 476. len. So geschah es denn, daß Attila schon in dem Jah- re 452 in Italien einbrach, Aquilesa zerstörte, Mailand eroberte, überall plünderte, raubte und verheerte, und selbst Nom bedrohte. Doch Papst Leo der Große, aber auch Hunger und Krankheit unter den Hunnen retteten Nom, und der bald nachher (453) erfolgte Tod Attila's befreite die Menschheit von dieser Geißel Gottes. Mit Attila zerfiel auch die Macht der Hunnen. Nom war indessen kaum von dieser Gefahr befreit, als Aetius bei Valentinianus Iii. verlanmdet wurde. Der Kaiser ließ sich verleiten, den vortrefflichen Feldherr«», sei, neu Netter und seine einzige Stütze, (454) zu tödten. Da- für ward er selbst bald nachher (455) auf Anstiften des P etronius Maxi «uns von einein Anhänger des Aetius ermordet. In dein morgenländischen Reiche regierte seit dem Jahre 450 Marcia uns mit Wiirde. Dieser gab dem At- tila, als er den gewohnten Tribut foderte, die männli- che Antwort: „er habe Gold für feine Freunde, Stahl für feine Feinde." L. Petronins Maximus (455), M. Avituö (455 — 456), Julius Masorianus (457 - 460, Li- biuö Severus (461 - 465), Anthemius (467 - 472), Aniciuö Olybriuö (472), Glycerins (473 - 474), Julius Nepos (474 - 475), R 0- mulus Momyllus Augustulus (475 - 476). Geiferich, Nicinrer, Ddoacer. Petro n ius Maximus zwang Eudoxia, die Witt- we Valentinianö Iii., dessen blutigen Thron er einnahm, sich mit ihm zu vermählen. Aber Endoxia, als sie die Therluahme des Maximus an dem Tode Valentinians er- fuhr, entbrannte von Rache, und rief, wie man erzählt, in blinder Wuth den Vandalen-König Geiferich aus Afri- ca zur Bestrafung ihres neuen Gemahls auf. Dhne Zan- dern erschien Geiferich mit einer großen Flotte vor der Mündung der Tiber. Maximus ward erschlagen, aber auch Rom vierzehn Tage lang von den Vandalen geplün- dert. Nichts blieb verschont, waö Werth hatte. Hierauf

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 343

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Sechster Zeitraum. Von 323 bi- 476. 543 Tode die höchste Wurde zu ertheilen, ward Ricimer durch den einmüthigen Wunsch der Römer bestimmt. Aber eben seiner Tugenden wegen ward Majorianus schon im Zähre 461 von Ricimer aus dem Wege geräumt. Hierauf erhob Ricimer den Li bins Sev erus, einen unbedeutenden Mann, zum Kaiser. Statt seiner regierte bloß Ricimer, lind beherrschte Italien unabhängig. Doch ward seine Herrschaft durch die Alpen begranzt: denn in Dalmatien hatte sich Marcellinus, in Gal- Iten aber Ägydius unabhängig gemacht. Auch äng- stigte Geiserich Italien um diese Zeit so sehr, daß Rici- mer sich genöthigt sah, den byzantinischen Hof um Hülfe anzuflehen. Dafür mußte er aber auch dem Wunsche Leo's I., des Nachfolgers Marcians, gemäß, im Jahre 467 den Anthemius auf den weströmischen Thron setzen. Den Severus hatte Ricimer schon 465 aus der Welt ge- schafft, und darauf zwei Jahre ohne das Schattenbild ei- nes Kaisers regiert. Anthemius war ein griechischer Patricier und au- einer der angesehensten Familien zu Constanrinopel. — Ge- gen Geiserich kehrte wirklich Leo I. seine Waffen, aber fei- ne Anstrengungen wurden durch Berratherei vereitelt. Al- lein auchdas gutebenehmen zwischen Ricimer und Anthemius war nicht von langer Dauer. Schon im Jahre 469 zog sich Ricimer nach Mailand zurück, kehrte die Waffen ge- gen den Anthemius, ernannte den Olybrius zum Kaiser, und bemächtigte sich im Jahre 472 mit Gewalt Roms, bei welcher Gelegenheit Anthemius ermordet, und die Stadt durch die bürgerliche Wuth umgekehrt ward. Doch bald nach dieser Empörung (August 472) ward Ricimer durch eine Krankheit weggerafft. Anicius Ölybrius war Senator, der Gemahl Placidiens, der Tochter Balentinians Hl., und daher, nach Ricimers Urtheile, der Menge erwünscht, starb aber schon wenige Monate nach seiner Thronbesteigung. Alls rhn folgte Glycerius, ein Soldat, welchervoa dem burgundischen Fürsten G u nd 0 b a ld, dem Neffen Nici- wers, zurkaiserwürde erhoben wurde. Aber Gundobald war entweder nicht im Stande, oder nicht geneigt, die Ernen- nung desselben mittelst eines bürgerlichen Krieges durch-

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 344

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
544 Alte Geschichte. zusetzen. So geschah es, daß Glycerius schon im Jahre 47 4 Lurch Julius Repos verdrängt wurde, und sich mit dem Bi-thume ;u Salona begnügen mußte. Julius Nepos war seinem Oheime Marcellinus in der Herrschaft über Dalmatien nachgefolgt, und von dem byzantinischen Hofe, welcher den Glycerins nicht an- erkannte, zum weströmischen Kaiser ernannt worden. Aber auch er wurde schon im Jahre 47 5 durch seinen Feld- herrn Orestes verdrängt. 'Als aber hierauf Orestes die höchste Würde ablehn- te, ernannten die Truppen den Sohn desselben, Nomu- lus Momyllus Augustulus, zum weströmischen Kai- ser. Doch schon im Jahre 476 ward Orestes auf Ver- anstaltung Odoacers, des Befehlshabers der, im römi- schen Solde befindlichen, Scyren, Heruler und Ru- gier gctödtet, Augustulus aber genöthigt, zur Gnade des Mörders seines Vaters seine Zuflucht zu nehmen. Odoacer schonte das Leben des harmlosen Jünglings, setzte ihm einen jährlichen Gehalt von sechs tausend Gold- stücken aus, und wies ihm das ehemalige Lustschloß des Lucullus in Campanien zu seinem beständigen Aufenthalts- orte an. Sich selbst warf Odoacer zum Beherrscher Italiens auf, überließ aber die übrigen Provinzen des Reichs de- nen, welche sie erobern wollten. Gin solches Ende nahm (476) das weströmische Kai- serthnm. Der Süden Europa's stellte das Bild de- Schreckens und der vollendeten Verwüstung dar. Doch mitten unter den Trümmern der zerstörten Län- der stand die christliche Kirche, fest, wie ein Fels, da, gewähr- te den Bedrängten mannigfaltigen Trost, und ward für die Bildung der teutfchen Völker, welche nach diese« Stürmen beginnen sollte, die wichtigste Stütze.

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 305

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Fünfter Zeitraum. Von 50 v. Ehr. bis Z2z n. Ehr. 30i wie einen Scher;. — Die sogenannten dreißig Ty- rannen. — Endlich ward er von den Soldaten er- mordet, und Claudius statt seiner zum Kaiser ernannt, 13. M. Aurelins Claudius (2^8 -270). ; Ein edler Held, welcher sich durch Gerechtigkeit, Milde und 'Mäßigung auszeichnete, die Kriegszucht her- zustellen suchte, die Alemannen schlug, und in der Nahe von Nissa (269) die zahlreichen Schwarme der Go- then besiegte. ■ Leider ! riß ihn die Pest schon im dritten Jahre seiner Negierung hinweg; aber er empfahl dem Reiche an Aurelianuö einen Nachfolger, welcher da» von ihm begonnene Werk vor Andern auszuführen geschickt war. ly. C. Domitius Aurelianus (270 - 275). Aurelianus, welchen Heer und Senat gern alt Kaiser anerkannten, regierte zwar kaum fünftehalb Jah- re; aber jeder Augenblick dieses kurzen Zeitraums war mit irgend einer wichtigen Unternehmung ausgefüllt. Er beendigte den zwanzig-jährigen Krieg mit den Gothen, befreite Ztalien von den Einfällen der Alemannen, entriß Spanien, Gallien und Britannien dem Tetri- cus, und besiegte Zenobia, die Beherrscherin von Sy- rien, Ägypten und einem Theile Vorderasiens.— Pakr myra, besonders unter Ddenatus und Zenobia.— Vornehmlich aber war Aurelianus, wie kein Kaiser vor ihm, Wiedcrherstellcc strenger Kriegszucht. Dacien jenseits der Donau gab er in einem Ver- gleiche mit den Gothen ganz auf; er sah ein, daß das römische Reich mehr durch Beschränkung, als durch Er- weiterung der Gränzen erhalten werden könne. Auch umgab er Rom mit Mauern. Übrigens trug er die Strenge des Heerführers auch in die bürgerliche Verwaltung über, und war besonders dem Senate furchtbar. Auf Veranstaltung seines Geheimschreibers Mne- stheus, welcher Bestrafung fürchtete, ward Aurelianus schon im Jahre 275 ermordet. 20

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 306

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Soö Alte Geschichte. 20. M. Claudius Taeitus (275 — 276). So hatte Aurelianus die Heere an strenge Zucht ge- wöhnt, daß diese nach seinem Tode wiederholt den Senat um die Wahl eines Kaisers baten. Aber sechs Monate vergingen, wiewohl ruhig, ehe der Senat eine solche Wahl vorzunehmen wagte. Sie fiel auf Taeitus, von dem Hause des Geschichtschreibers, einen ehrwürdigen Se- nator von fünf und siebzig Jahren. Unter ihm hatte der Senat seinen letzten Augenblick des Glanzes. Doch schon nach sechs Monaten starb Taeitus auf einem Zuge gegen die Gothen. 21. M. Aurelius Probus (276 - 282). Nach dein Tode des Taeitus nahm dessen unähnlicher Bruder Florianus den Kaiser-Titel an, ward aber nach wenigen Wochen von M. Aurelius P r o b u s verdrängt, und von seinen eigenen Soldaten ermordet. Probus war ein Held, wie Aurelianus, aber mil- der, als dieser. Während einer kurzen Negierung von ungefähr sechs Zähren stellte er in jeder Provinz des rö- mischen Reiches Ruhe und Ordnung wieder her, und er- warb sich einen Ruhm, der ihn den Helden des Alter- thums gleich setzte. Er stillte mehrere innere Unruhen, befreite Gallien und Pannonien von den Einfällen dev Barbaren, und flößte den Persern Furcht vor den rö- mischen Waffen ein. Aber auch viele Städte stellte er wie- der her, hielt seine Soldaten zu mancherlei nützlichen Be- schäftigungen an, und ließ sie besonders Weinberge am Rhein und an der Donau anlegen. Den Senat ehrte er, und seine innere Regierung ist frei von aller Grausam- keit. Er fiel als ein Opfer der strengen Ordnung, wel- che er bei dem Heere zu erhalten suchte. Die Soldaten, welche ihn getödtet hatten, bereuten aber alsbald ihrr That.) . 22. M. Aurelius Carus (232- 283). Carus, der Oberste der Leibwache, erhielt durch die Mörder deö Probuö die höchste Würde. Er, ein sechzigjähriger Krieger, ernannte seine beiden Söhne,

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 318

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
318 Alte Geschichte. römischen Reiche, und gab den Christen große Ver- züge und Vorrechte. Seine Söhne ( Con stanli- nus I!., Constantius Ii. und Con sta ns) be- günstigten, gleich ihm, das Christenthum, und such- ten bereits das Heidenthum zu vertilgen. Zwar woll- te Zu li an us den alten Götterdicnft in veredelter Gestalt wieder Herstellen, aber das Christenthum hat- te schon so tief gewurzelt, daß, wenn er auch län- ger gelebt hätte, sein Plan nothwendig hätte schei- tern müssen. Seine nächsten Nachfolger (Iovia- ri uö, V a len tini an us I., Va lens, Gratia nus, Valentinianus I!.) waren Freunde und Beför- derer deö Christcnthums, und Theodosius der Große hob das Heidenthum (5t)2) in dem östlichen, Honoriuö aber bald nachher in dem westlichen Theile des römischen Reiches gesetzlich auf.—Unter solchen Umständen geschah es denn, daß, während alle Bande der Ordnung in dem römischen Staate sich auflöseten, die christliche Hierarchie, deren Bau freilich lang schon vorbereitet war, sich mehr und mehr ausbildete und befestigte. Mit dem neupersischen Reiche hatten die Römer immer noch zu kämpfen; aber die Gefahr die- ses Kampfes war keineswegs mit den Gefahren, wel- che die teutschen Völker über Rom brachten, ver- gleichbar. Wir betrachten die Merkwürdigkeiten dieses Zeitraums in folgenden zwei Kapiteln: i) Constan- tinus der Große und sein Haus; L) die letzten Zeiten deö römischen Reichs. -Quellen der Geschichte dieser Zeitraums. Aurelius Victor, Entro pius, Ammianus Mari eellinu», Eusebius und dessen Fortsetzer, Paullus Lrosiuk, Zosimus-

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 342

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
342 Alte Geschichte. verließ zwar Geiserrch Nom wieder, aber ^Eudoxia selbst nebst ihren zwei Töchtern ward gezwungen, dem Vanda- len nach Africa zu folgen. Ja, viele tausend Einwohner Noms, welche durch Schönheit oder Geschicklichkeit sich auszeichneten, wurden weggeschleppt, und sammt der Kai- serin auf der vandalifchen Flotte eiugeschifft. Unsäglicher Jammer wartete dieser Gefangenen in Africa. Nur der Bischofvon Carthago tröstete und unterstützte sie. Er veräu- ßerte die goldenen und silbernen Gefäße der Kirche zum Beß- ten dieser Unglücklichen, und bewirkte, daß den Kranken derselben zwei Kirchen zur Aufnahme eingeraumt wurden. Bon nun an hörte Geiserich, welcher durch seine See- Macht Herr der Mittelmeereö und Siciliens war, fast N so lang er lebte, nicht mehr auf, Italien von Zeit zu Zeit zu ängstigen. Von nun an ward aber auch die Geschichte des weströmischen Reichs überhaupt nur Ge- schichte der Auflösung desselben: denn in Italien, so wie im ganzen Westreiche, behaupteten setzt fortwährend die Barbaren die Oberhand. Von dem Tode des Maximus (455) an bis zu dem Jahre 476 hatte Rom acht Kaiser, wel- che alle entweder den Barbaren den Thron zu danken hat- ten, oder von ihnen abhängig waren, oder durch sie gestürzt wurden. Nach der Ermordung des Maximus war Ma reu S Avitus Kaiser geworden. Dieser war ein Gallier von Geburt, nicht ohne Geistesbildung, und hatte schon seit langer Zeit dem römischen Staate in mancherlei Ämtern gedient. Von Maximus zum Oberbefehlshaber der Reiterei und des Fußvolks in Gallien erklärt, strebte er nach dessen Tode nach der Kaiserwurde, und erhielt sie zu Arles, un- terstützt von den Westgothen und Galliern. Aber schon im Jahre 456 verlor er den Thron durch den Sueven Rie im er, den mächtigen Anführer der, zur Vertheidi- gung Italiens bestimmten, Barbaren, welcher mit Wi- derwillen einem Kaiser gehorchte, bei dessen Erhebung er nicht zu Rathe gezogen worden war. Auf Avitus folgte Julius Majorianus, der letzte treffliche Kaiser Roms, mild gegen seine Untertha- ncn, den Feinden furchtbar, den Beßten feiner Vorfah- ren auf dem Kaiserrhroue vergleichbar. Ihm nach Avitus
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