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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 283

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Fünfter Zeitraum. Von 30 v. Ehr. bis 323 n.chr. 28s Laster. Es fehlte den Menschen alle Haltung. Die Üp? pigkeit ward immer größer, die Genußlust gränzenlos. Die Schatze, aber auch das Verderben der Erde stoffen immer mehr in Rom zusammen. Die Welt bedurfte jetzt mehr, als je, eines Heilandes. Er war erschienen, aber die Welt erkannte ihn noch nicht. — Vieles Unheil muß- te ferner daraus entstehen, daß eine einzige Stadt, wider die Natur, eine Menge freier Völkerschaften unter ihr Joch gebeugt hatte, Uberdieß veranlaßte der Man- gel einer durch Gesetze bestimmten Thronfolge öfters die heftigsten Bewegungen zwischen dem Princeps und den Großen Roms, welche gleiche Ansprüche mit ihm auf die oberste Stelle hatten, oder doch zu haben glaubten. Auch geriethen, besonders schwächere Kaiser dadurch, daß sie nicht von einem wohleingerichreten Hofe, sondern meistens nur von Freigelassenen und Sclaven umgeben waren, nicht selten in die Gewalt der schamlosesten Menschen. ) ~ L. Casus Cäsar Caligula (37-41). Das Beispiel Tibers, entnervende Wollust und daraus erfolgende Krankheit hatten diesen Caligula,' welcher, ein Sohn des edeln Germanicus, und von Ti- herius als Enkel angenommen, kaum fünf und zwanzig Jahre alt, zum Princeps erhoben wurde, so verdorben, daß er, die ersten Monate seiner Regierung ausgenommen, auf dein Throne die größten Ausschweifungen beging, und durch muthwillige und empörende Grausamkeit sowohl, als durch granzenlose Verschwendung und Genußlust ein wahres Scheusal der Menschheit wurde. In einem nicht vollen Jahre hatte er den ganzen, von Tiberius zusam- mengescharrten , reichen Schatz vergeudet. Hierauf wand- te er jedes, noch so grausame oder beschimpfende, Mittel zur E Werbung neuer Reichthümer an. Damit Keiner du ch Selbstmord den Erpressungen entgehen könnte, ver- v dnete er: das Vermögen aller Personen, die der Prin- eeps zum Tode bestimmt hätte, sollte -eingezogen werden. — So kur; feine Regierung, war, so niederschlagend und ermüdend ist es, die vielen und meistens blutigen Tollhei- ten desselben (oie Brücke über den Meerbu,en von Pu-

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 292

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
2 gz A i te Geschichte. sten damaligen Nechtögelehrten. So wetth war den Ns. mern sein Andenken, daß die folgenden Kaiser während eines ganzen Jahrhunderts sich den Namen Antoninus bei- legen ließen, ob sie gleich mit dem antoninischen Hause weder durch Blut, noch durch Adoption verwandt waren. L. M. Aurelius Philosophus (161 - 180). Von früher Zugend an war M. Aurelius der stoischen Philosophie ergeben; aber auch sein ganzes Leben entsprach den Grundsätzen dieser Philosophie. Er war strenge gegen sich selbst, nachsichtig gegen andre, gerecht und wohlthätig gegen alle Menschen. — Stets handelte er in schöner Harmonie mit dem Senate. Das Volk ge- noß unter ihm eine ungekränkte Freiheit. Die Lasten des- selben suchte er auf alle Meise zu mildern. Zn.verwal- tung der Gerechtigkeit verlangte er die strengste Genauig- keit. — Seine Sclbstbetrachtungen. — Aus Achtung für Autoninns Pius nahm er gleich bei seinem Regierungsantritte den Lucius Berus zum Mitkaiser au. Doch zum Glücke Noms starb dieser Ve» /us, ein Sclave der Wollust, schon im Zanuar i6y. Übrigens war M. Aurels Negierung durch Kriege mit den Part Hern, besonders aber mit tentfchen Völkern vielfach beunruhigt. Vornehmlich hatte M. Aurelius einen harten Kampf mit den Mareo mannen zu bestehen, an welche sich mehrere andre teutfche Völker anschlosten. Er fühlte sehr gut die Wichtigkeit dieses Kampfes: denn ob er gleich den Krieg an sich haßte, so nahm er doch an mehreren Feldzügen an den Üsern der Do- nau Antheil, deren Härte endlich seiner schwächlichen Ge- sundheit tödlich war. — F anstina. — Mit ihm endigte das Zeitalter der guten Kaiser. 6. Die wissenschaftliche Bildung in dem Zeit- alter der Antonine und bis zum Zahre 476 n. Ehr. Zn eben dem Maße, in welchem seit Augustus der Geich der Nömcr erstarb, verlor auch die wissenschaftliche Bildung, .irr Zem rönüschen Reiche an innerem Gehalte. D<^

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 296

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Alte Geschichte, 29o und prächtig, daß, wenn die Trümmer nicht noch vorhanden wären, man an der Wahrheit der Nachrichten zweifeln würde. „Ein herrlicheres Reich hat nie geblühet; so mitten in den gemäßigten Erdstrichen, unter dem mildesten Hün- rnel, in den fruchtbarsten Ländern, wie groß und schön pnter Trajanus! Es war ein harter Schlag für die Menschheit, als dieses Reich stel; sa, wohl da es errich- tet und über so viele Millionen die höchste Gewalt Ei- nem Sterblichen anvertraut wurde." Viertes Kapitel. Die Ueb er macht des Heeres. 1. Titus C0mm0duö Antoniuus (180 -192). E 0 m m 0 dus, der Sohn des edeln Marc Aurels,, setzte die Römer in die Zeiten eines Ealigula, Nero's und Domitians zurück. Bon Natur furchtsam, schw-ach, über- Milthig und ohne Sinn für das Edle, gab er sich von früher Jugend an Elenden hin, welche seinen Lüsten fröhnten; nach und nach wurden Schwelgerei und Mordlnst bei ihm Gewohnheit, endlich herrschende Leidenschaft. Dabei galt ihm die Fechtkunst über Alles; er übte sie öffentlich, war stolz ans den Namen des römischen Hercules, erschöpf- te aber auch durch diese und ähnliche Thorheiten seinen Schätz so sehr, daß er auf ungerechte und erniedrigende Mittel, sich Geld zu erwerben, sinnen mußte. Um die Freuden Roms ungestörter genießen zu kön- nen, schloß er mit den Marcomannen gleich nach deirr Tode seines Vaters einen unrühmlichen Frieden. Seine Theilnahme an den öffentlichen Geschäften überhaupt be- schrankte sich fast bloß ans Mordbefehle, welche, oft aus reiner Mordlust ertheilt, meistens Unschuldige, zum Theil die ehrwürdigsten Männer des Staats und Freunde seines Vaters, trafen. Günstlinge regierten statt seiner. Zuerst verwaltete Perennis, Befehlshaber der Leibwa-

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 305

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Fünfter Zeitraum. Von 50 v. Ehr. bis Z2z n. Ehr. 30i wie einen Scher;. — Die sogenannten dreißig Ty- rannen. — Endlich ward er von den Soldaten er- mordet, und Claudius statt seiner zum Kaiser ernannt, 13. M. Aurelins Claudius (2^8 -270). ; Ein edler Held, welcher sich durch Gerechtigkeit, Milde und 'Mäßigung auszeichnete, die Kriegszucht her- zustellen suchte, die Alemannen schlug, und in der Nahe von Nissa (269) die zahlreichen Schwarme der Go- then besiegte. ■ Leider ! riß ihn die Pest schon im dritten Jahre seiner Negierung hinweg; aber er empfahl dem Reiche an Aurelianuö einen Nachfolger, welcher da» von ihm begonnene Werk vor Andern auszuführen geschickt war. ly. C. Domitius Aurelianus (270 - 275). Aurelianus, welchen Heer und Senat gern alt Kaiser anerkannten, regierte zwar kaum fünftehalb Jah- re; aber jeder Augenblick dieses kurzen Zeitraums war mit irgend einer wichtigen Unternehmung ausgefüllt. Er beendigte den zwanzig-jährigen Krieg mit den Gothen, befreite Ztalien von den Einfällen der Alemannen, entriß Spanien, Gallien und Britannien dem Tetri- cus, und besiegte Zenobia, die Beherrscherin von Sy- rien, Ägypten und einem Theile Vorderasiens.— Pakr myra, besonders unter Ddenatus und Zenobia.— Vornehmlich aber war Aurelianus, wie kein Kaiser vor ihm, Wiedcrherstellcc strenger Kriegszucht. Dacien jenseits der Donau gab er in einem Ver- gleiche mit den Gothen ganz auf; er sah ein, daß das römische Reich mehr durch Beschränkung, als durch Er- weiterung der Gränzen erhalten werden könne. Auch umgab er Rom mit Mauern. Übrigens trug er die Strenge des Heerführers auch in die bürgerliche Verwaltung über, und war besonders dem Senate furchtbar. Auf Veranstaltung seines Geheimschreibers Mne- stheus, welcher Bestrafung fürchtete, ward Aurelianus schon im Jahre 275 ermordet. 20

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 286

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
'266 Alte Geschick)te. anerkannt. Allein der etlich und siebzig jährige Greis war zu karg, zu strenge, und dann doch wieder gegen sei- ne Günstlinge, welche Ämter und Leben verkauften, zu nach- sichtig. Um sein Ansehen .zu befestigen, nahm er einen edeln jungen Mann, Lieinius Pi so, zu seinem Sohne und Nachfolger an; aber M. Otho, der Statthalter Lu- sitaniens, der sich zum Throne Hoffnung gnuacht, vor-, her den Galba unterstützt und überdieß eine ungeheure Schuldenlast hatte, gewann die Leibwache und ward von ihr zum Imperator erwählt. Galba wurde nach wenigen Monaten von den Soldaten, welche ihn gehoben hatten, wieder gestürzt, und samml Liciniuö Piso grausam er- mordet. 6. M. Otho (Januar - April 6y). Es war ein edler Sinn in M. Otho, der durch die Lasterhaftigkeit der Zeit, welche allerdings auch ihn an- gesteckt hatte, nicht vertilgt werden konnte. Den Tyron behauptete er kaum ewige Monate, weil die teutschen Le- gionen ihren Feldherrn A. Vitellius dazu bestimmt hatten. Als dieser das kaiserliche Heer bei Bedriacum geschlagen hatte, nahm Otho, um dem Bürgerkriege ein Ende zu machen, sich selbst das Leben. 7. A. Vitellius (April - Dezember 6y). Als Vitellius mit seinen Truppen über das Schlacht- feld bei Bedriacum zog, und von den vielen Leichnamen seiner Feinde die Luft vergiftet fand, machte er gegen feine Freunde die Bemerkung: »ein todler Feind rieche immer gut," ließ Wein bringen, trank auf dem Schlacht- felde, und befahl, auch seinem Heere Weins die Füuk'zu reichen. — In Nom sah er nicht nur seinen Soldaten alle Unordnungen nach, sondern ergab sich auch selbst der verworfensten Schwelgerei (der Schild der Miner- va). Doch der rohe Herrscher, welcher überdieß nicht selten auch in der Grausamkeit einen Nero nachahmte, genoß seine Lust nicht lang. Die Legionen in Syrien und an der Donau hatten, als er kaum den Thron ein- genommen hatte, den Feldherrn T. Flavrus Vejpa-

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 291

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Fünfter Zeitraum. Von 30 v. Ehr. bis 323 n.chr. 2y1 z. P. Älius Adrianus (117-133). Hauptsächlich durch Plotina, die Gemahli.u,?rajans> gelangte Adrianus zur Kaiserwürde. Er that viel für seine sittliche Veredlung, die ihm durch seine natürlichen Neigungen erschwert ward. Doch konnte er seiner Eitel- keit nie Herr werden, und befleckte besonders den Abend seines Lebens, als Kränklichkeit ihn mürrisch machte, mit Grausamkeiten. Im Ganzen gehört ihm indessen unstreitig eine Stelle unter den besseren Herrschern Noms. Bei den Heeren drang Adrianus ans Zucht, Ord- nung und Übung, obwohl er den Frieden dem Kriege vor- zog, und daher auch die Eroberungen Trajans, Dacien ausgenommen, wieder aufgab. — Großer Aufstand der Juden (132-135); Aelia Capitolina, Auf die innere Verwaltung des Staates war seine unermüdbare Thatigkeit stets gerichtet. Er bereisere so- gar alle Provinzen seines weiten Reiches, meistens zu Fuß, und ließ überall Denkmale seiner Fürsorge zurlick. Auch die Künste und Wissenschaften liebte und forderte er. Endlich war er es, dem das römische Reich einen Antoninus Pius, welchen er an Kindcsstarr annahm, und einen M. Aurelius, welchen er durch jenen au Kindesstatt annehmen ließ, zu verdanken hatte. 1 . -• ' !■'■ • 4. Antoninus Pius (138-161)« Antoninus Pius war einer der edelsten / wohl- wollendsten Fürsten, welche die Geschichte kennt. Selbst fremde Völker wählten ihn zum Schiedsrichter, und Ge- sandtschaften von Bactrien, Indien und Hyreanien hul- digten ihm. — Heilig war ihm die Verfassung des römi- schen Staates. Den Senat ehrte er, und regierte in schö- ner Übereinstimmung mit demselben. Mit anßerster'vor- sicht wählte er die Beamten des Staates, behandelte sie mit Achtung, und ließ ihnen meistens, so lang sie lebten, ihre Stellen. Dein Staatsbedürfnisse kam er öfter mit seinem eigenen Vermögen zu Hülfe. Er sorgte für tress- liche Bildungsanstalten, und stellte Lehrer mit Gehalten an. Er ließ sich die Verbesserung der Gesetze aüajekgew seyn, und bediente sich dazu der Einsichten der berühmte-

7. Theil 2, Abth. 1 - S. 110

1822 - München : Lentner
110 aufhielten (— von Imperatoren, wie der Brudernrörder Caracalla 211 — 217*), oder das schamlose Unge- heuer Heliogabaluö 218 — 222, und andere diesen ähnliche, wollen wir lieber gar nicht reden —) gehören vorzüglich: Alexander, Claudius, Aurelianus, Tacitus, Probus und Diocletianus. Der vierzehnjährige Alexander, der sich den Bey- nahmen Severus gab, brachte seltene Anlagen und eine hohe Empfänglichkeit für Recht und Tugend auf den Thron (222 — 235). Unter der Vormundschaft seiner Mutter Mamaa sorgfältig gebildet, und durch seine Zugend geschützt, wagte er es, die Staatsanstalten einer heilsamen Reform zu unterwerfen. Er hob das Ansehen des Senats, aus denr er sich mit strenger Wahl einen geheimen Staatsrath von 16 Senatoren unter dem Vor- sitze des berühmten Ulpian bildete. Die unwürdigen Geschöpfe seines Vorgängers Heliogabal wurden von den öffentlichen Aemtern entfernt, und fähige, edle Männer an ihre Stellen erhoben. Durch Tapferkeit und Disciplin konnte man im Heere, durch Kenntnisse und Liebe der Gerechtigkeit in bürgerlichen Aemtern höher steigen. — Der Kaiser selbst führte ein einfaches, tugendhaftes Le- den. Die frühen Stunden des Tages waren seiner Pri- vatandacht geweiht. Er hatte in seinem Pallaste einsa- crarium, worin die Bilder solcher Edlen aufgestellt wa- ren, welche für das Menschengeschlecht wohlthätig gewirkt hatten (auch das Bildniß Zesu Christi sott sich darunter befunden haben). Alsdann war seine Zeit den Geschäften, dem Lesen der besten Schriftsteller, und den Leibesübungen gewidmet. — Rach dem Gebrauche des Bades, worauf er Mittags eine leichte Mahlzeit hielt, war er mit den *) Unter ihm sollen die Römischen Heere in Nordschottland von dem berühmten Fingal, dem Helden Caledoniens, und seinem Sohne, dem Barden Ossi an, besiegt wor- den seyn.

8. Theil 2, Abth. 1 - S. 124

1822 - München : Lentner
124 Salben dufteten. Drey Gemmen an jedem Finger waren nichts ungewöhnliches. Welche Pracht und Weichlichkeit in den Betten, Polstern und Sanften angebracht war, mögen wir nicht weitläufiger beschreiben. Der Luxus in den Gebäuden, Villeu und Badern stieg mit jedem Jahre. Die Landhäuser Luculls und Cä- sars waren Kleinigkeiten gegen die raffinirte Ueppigkeit in den Wohnsitzen der spätern Kaiser. Zn gleichem Ver- hältnisse war auch der Luxus mit Kunstwerken aller Art gestiegen. Einzelne mnrrhinische Gefäße, ähnlich unsernr Porzellan, wurden mit 10,000 fl. bezahlt. In den Häu- sern Seneca's befanden sich 500 Tische von so kostbarer Arbeit, daß man jeden derselben auf 26,000 fl. schätzte. Elfenbein, Schildplatt, kostbare Steine und Gold wurden selbst an die Wagen verschwendet, ja die Kaiserinn Pop- paa ließ sogar ihren Mauleseln goldene Schuhe anlegen, und Caligula hatte Seeschiffe von Cedernholz, deren Vor- dertheile mit kostbaren Steinen besetzt waren. Die Segel bestanden aus reichen Stoffen, und in dem Schiffsräume waren Speisesäle, Bäder, Bogengänge und Gärten mit Weinstöcken und Obstbäumen angebracht. Erziehung, selbst Bildung bey den Vornehmern, lag ganz darnieder,, kaum, daß man noch die trefflichen Werke der Vorältern las. Staatsgeschäfte erforderten jetzt keine edelburtigen, tieferfahrnen Männer mehr; und wer sein Leben lieb hatte, vermied sogar den Schein der Gelehr- samkeit und Einsicht. Die Hauptangelegenheiten aller Römer waren nur die Spiele. Die Nachkommen der Scipionen zeichneten sich jetzt als Kutscher im Wagenren- nen aus, und der Kaiser und seine Großen tanzten auf dem Theater vor allem Volke. Läwen, Tiger und Pan- ther wurden zu Hunderten losgelassen und erlegt. Die blutigen Menschenkämpfe wurden dabey ins Große getrie- den, und man sah im Circus zuweilen an Einem Tage tausend Paare von Gladiatoren einander niedermetzeln. Die Unmenschlichkeit erreichte dabey ihren höchsten Gipfel. (' 1 , '

9. Theil 2, Abth. 1 - S. 101

1822 - München : Lentner
101 — selben neue Opfer. Auch die Christen, die sich jetzt im Römischen Reiche vermehrten, entgingen seinen Verfol- gungen nicht; so wie er überhaupt den Hinrichtungen der Verurteilten mit unempfindlicher Gleichgültigkeit zu- zusehen pflegte. Sein Despotismus ward endlich durch sich selbst bestraft. Ein Kind, mit dem er bisweilen spielte, zog zufällig unter seinem Kopfkissen einen Zettel hervor, und brachte ihn der Kaiserinn. Es war eine Liste von Personen, die er zum Tode bestimmt hatte, und auf welchem, neben dem Obersten der Garde, ihr eigener Nähme stand; man kam ihm aber zuvor, und Domitian ward (im 45sten Jahre seines Lebens und im I5ten seiner Regierung) .in seinem Zimmer erdrosselt (18. Sept. 96). Sein Nachfolger, der bejahrte Nerva, regierte mit menschenfreundlichem Sinne, starb aber schon nach 2 Jahren (27. Jan. 98), nachdem er im vorhergehendem Jahre den Spanier Tr ajan adoptirt und zum Cäsar ernannt hatte. 5. Die Kaiser des zweyten Jahrhunderts. Mit Marcus Ulpius Trajanus ging eine neue Morgenröthe dem Römischen Reiche auf. Eine Menge rühmlicher Verordnungen schmückten seine zwanzigjährige Regierung (98 — 117), die ihm dre allgemeine Liebe des Volkes- und den Beynahmen des Besten erwarb. Zn ei- nigen glücklichen Feldzügen erweiterte er das ungeheure Gebieth des Römischen Reiches noch mehr, indem er die Da ei er in Ungarn und die Pa rth er in Asien bezwang, das Land der erster» (etwa die "heutige Moldau, Walla- che») und Siebenbürgen) zur Römischen Provinz machte (106), und in Asien weiter vordrang, als je ein Römi- sches Heer vor ihm gekommen war. Er setzte über den

10. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 27

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
27 der uns zugekehrten Mondshalbkugel entdeckt, von denen viele von einem wallartigen Ringgebirge umgeben sind und von deren tiefstem Grunde sich öfters ein Cen- tralberg erhebt, der freylich bey weitem nicht die Höhe des äußern Ringgebirges erreicht. Gar häufig bemerkt man, daß solche Ringgebirge von andern, offenbar später entstandnen ihrer Art, durchbrochen und verändert sind. Der Vermuthung, daß derglei- chen Einsenkungen von der Wirkung eines vielleicht ^ noch jetzt fortwährenden vulkanischen Feuers herrühr- ten, steht gar Vieles entgegen; was man von der Beobachtung eines vulkanischen Feuers aufl der Mond- fläche hin und wieder behauptet hat, das beruhet allem Anschein nach auf Mißverständnissen und auf Selbsttäuschung. Außer den dort gewöhnlichsten kesselförmigen Ein- tiefungen und ringförmigen Gebirgswällen zeigen sich auf der Mondfläche einzelne, wenn auch meist bald wieder abbrechende, geradlinigere Höhen und Hügel- züge. Dabey auch rinnenförmige Eintiefungen und Lichtstreifen, deren stärkerer Glanz nur von der fe- steren Beschaffenheit der Masse herrühren kann, aus welcher sie bestehen. Denn das was den einzelnen Stellen der Mondfläche, von der Erde aus gesehen, ihre verschiedene Färbung giebt, das ist nicht nur die höhere oder tiefere Lage, so daß z. B. die Berge heller, die Ebenen dunkler erscheinen, sondern ohn- fehlbar auch die Beschaffenheit der Masse, die wir an jenen Theilen der Oberfläche erblicken, so daß die dichtere Masse uns glänzender, die minder dichte, oder auch die von vielen kleinern Eintiefungen durch- zogene sich uns dunkler darstellt. i
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