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1. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 72

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 72 — 2. Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben! Matth. 10, 16. 3. „Dem Nächsten muß man helfen!" (Tell.) 4. Das aus Iii, 4, 5, 6 Gewonnene wird zuerst für sich zusammengestellt und dann, nach Zusammenstellung der früheren historischen Systeme, mit diesen geordnet eingetragen: Otto der Große. 1. Krönung. Aachen; Wahl zum deutschen König durch Fürsten und Volk; Krönung durch den Erzbischof von Mainz. Kämmerer, Truchseß, Mundschenk, Marschall. 2. Befestigung der Einheit und Macht des Reichs. Die Herzöge: Beamte des Königs. Daher Empörung. Heinrichs Vergehen und Reue. 3. Schlacht bei Augsburg am Lech 955. Die Ungarn werden ein seßhaftes Volk. 4. Unterwerfung und Bekehrung der Slaven bis zur Oder. Marken. Bistümer. 5. Züge nach Italien. Adelheid. Kaiserkrone. „Das heilige römische Reich deutscher Nation". 6. Seine Eigenschaften; a) äußere: groß, von männlicher Gestalt, Ehrfurcht gebietend ; b) innere: fromm, mild, freigebig, gerecht, pflichtgetreu, klug,, von unerschütterlicher Ruhe, entschlossen, tapfer, hilfbereit. 7. Kulturhistorisches:*) a) D i e Deutschen: Der König ist oberster Richter und oberster Feldherr. Er hat eine Leibwache. Die Franken trugen enges, die Sachsen weites Gewand. Der Lehnsmann (Vasall) mußte dem Lehnsherrn Gehorsam leisten (auch in Italien); b)D)ie Slaven: Freiheitsliebe. Menschenopfer (Christen). c) Tribut: Geld, Getreide, Flachs, Honig, Meth, Bier, Schweine, Gänse, Hühner. (Frondienste.) ci) Gerichtswesen: Strafe des Hundetragens; anstatt Geldstrafe — Lieferung von Pferden; die Acht, e) Kriegs wesen: grausame Kriegsführung (Verheerung des Landes, Beraubung des Priesters, Töten und Verstümmeln der Gefangenen); Aufgabe des Feldherrn. Heeresaufstellung. Nachhut; Gepäck; Troß. Fahnen (Erzengel Michael). Sturm mit Werkzeugen. Trompetensignal. *) Dieses und die früheren kulturhistorischen Systeme werben am Schlüsse des ganzen Zeitraums übersichtlich georbnet zusammengestellt.

2. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 60

1893 - Dresden : Ehlermann
für ihn bewirtschaftet wurden. Der Geldertrag, welcher hierdurch gewonnen wurde, machte den größten Teil seiner Einnahmen aus. Da mußte denn gut gewirtschaftet und genau gerechnet werden, damit auch die nötigen Erträge erzielt wurden. Karl war dabei eifrig hinterher. Mit der größten Genauigkeit prüfte er die Rechnungen seiner Verwalter über Einnahme und Ausgabe. Noch ist eine schriftliche Anweisung erhalten, die er für sie entworfen hatte. Er bestimmte darin ganz genau, wie Butter und Käse, Honig und Wachs bereitet, wie der Wein gekeltert, das Bier gebraut, wie viel Eier und wie viel Gänse, Enten und Hühner verkauft werden sollten. Um nun aber die Thätigkeit seiner oft so entfernt wohnenden Beamten überwachen zu können, machte er nicht nur selbst oft Reisen durch das Land, sondern er schickte namentlich auch hochgestellte Männer, zu denen er das grüßte Vertrauen hatte, als sogenannte Sendboten oder Königsboten in die einzelnen Teile des Reiches. Diese besuchten die Klöster und sahen, ob die Mönche nach den Klosterregeln lebten; sie untersuchten die Straßen, ob Karls Anweisungen in Bezug auf Wege- und Brückenbau befolgt waren; sie kehrten auf den kaiserlichen Gütern und Meierhöfen ein, um den Wirtschaftsbetrieb zu besichtigen; sie beriefen auch in den Gauen die Gaugemeinde zusammen, und hier durste jeder seine Klage vorbringen, wenn er etwa glaubte, daß der Gaugras ihm Unrecht gethan habe. Über alles, was sie gesehen und gehört, erstatteten nach ihrer Rückkehr die Sendboten dem Kaiser Bericht. Eine bestimmte Residenz, in der er dauernd wohnte, hatte Karl nicht. Aber allenthalben im Lande standen kaiserliche Burgen, sogenannte Pfalzen, unter der Obhut eines Pfalzgrafen, und so schlug der Kaiser bald in dieser, bald in jener Pfalz mit seinem Hose seine Wohnung auf. Am liebsten weilte er freilich in Aachen, da die warmen Heilquellen dieses Ortes seinem Körper wohlthuend waren. Hier hatte er sich durch italische Baumeister auch einen prächtigen Palast bauen lassen. 3. Karls Lebensweise. Karl war ein echt deutscher Mann, von starkem Körperbau und schlanker Gestalt. Er hatte eine hohe, klare Stirn und überaus große, lebendige Augen, die dem Freunde und Hilfesuchenden freundlich, dem Feinde aber furchtbar leuchteten. In früher Jugend übte er nach fränkischer Sitte seine Körperkraft und wurde der beste Fechter und Schwimmer. Sein Hauptvergnügen war die Jagd, und wenn er seinem Hofe ein Fest bereiten wollte, wurde ein Treibjagen angestellt. Alles setzte sich zu Pferde, und dann ging es unter dem Klange der Hörner und dem Gebell unzähliger Hunde in lärmendem Jubel hinaus in die weiten Wälder, wo die jungen Edlen durch Mut und Geschicklichkeit sich zu übertreffen suchten.

3. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 273

1913 - München : Seybold
Ein weiterer Proviantartikel, auf den wir großen Wert legten, war Yaages Fischmehl. Dasselbe ist gut zubereitet und hält sich ausgezeich- net; in Wasser gekocht und mit Butter und Mehl oder getrockneten Kartoffeln vermischt, gibt es ein sehr wohlschmeckendes Gericht. Ein fernerer Punkt, auf den man achten sollte, ist, daß die Lebensmittel genossen werden können, ohne erst gekocht zu werden. Das Feuerungsmaterial bildet zwar einen Teil der Ausrüstung, allein, wenn es aus dem einen oder anderen Grunde verloren gehen oder ver- Unser Hundelag-er auf dem Eise. braucht sein sollte, so würde man sich tatsächlich in einer schlimmen Lage befinden, wenn man für solchen Fall nicht durch die Mitnahme von Proviant, der ungekocht genossen werden kann, Vorsorge getroffen hätte. Um Feuerung zu sparen, ist es auch von Wichtigkeit, daß das Essen nicht gekocht, sondern nur erwärmt zu werden braucht. Das Mehl, welches wir mitnahmen, war daher gedämpft und konnte im Notfälle so, wie es war, und ohne weitere Vorbereitungen gegessen wer- den ; nur zum Kochen gebracht, gab es eine gute, warme Speise. Wir hatten auch getrocknete gekochte Kartoffeln, Erbsensuppe, Schokolade, Murawski, Quellenlesebuch 18 273

4. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 254

1913 - München : Seybold
Mark dadurch. Viele andere Mittel sind schon versucht worden; aber keins hat sich bewährt. Es werden jetzt Proben mit einer Dampfmar- kierungsmethode vorgenommen; aber von Erfolg darf man heute noch nicht reden. Die größte australische Industrie ist die Schafzucht. Das Schaf be- steht aus Wolle und Hammelbraten, beides bedeutende Ausfuhrartikel. Die beste Wolle stellt sich bis auf 2 Mark das Pfund; die besten Schafe werfen 20 Pfund im Jahre ab —- sind 4o Mark für das Schaf; eine große Station besitzt ungefähr 100000 Schafe. Also ergibt sich ein Bruttogewinn von vier Millionen Mark das Jahr, ohne den Verkauf von Schlachtschafen einzurechnen. Dazu wäre zu bemerken, daß es im Jahre 1891 106v2 Millionen Schafe in Australien gab, und 1899 nur 74 Millionen. Die Differenz heißt Regenmangel, um eine lange, grauenhafte Tragödie stummen Leidens, qualvollen Sterbens, hoffnungslosen Kampfes gegen ein erbarmungs- loses Klima in ein Wort zusammenzufassen. Und Schafe sind manchmal sehr wertvoll. Erst vor kurzem wurde in Tasmanien der Zuchtbock „Admiral “ für 29 4oo Mark verkauft. Eine Schafstation sieht einem Viehrancho sehr ähnlich; nur daß sie gewöhnlich aus besseren und größeren Gebäuden besteht und daß das ganze Weideland durch Drahtzäune geteilt ist. Dann bedarf inan sehr viel ausgedehnterer Koppeln, Gebäude zum Scheren der Tiere, zum Pressen und Stapeln der Wolle, meilenlange Tröge zur Wässerung der durstigen Schafe in trockener Zeit. Ein großer Teil des wasserarmen Westens ist übrigens schon besiede- lungsfähiger gemacht worden durch artesische Brunnenbohrungen, die, beiläufig gesagt, ein Deutscher, der Konsul Heußler in Brisbane, zuerst einführte. Meilenweit kann man in vielen Gegenden kleine, mit Gras und Schilf umstandene Bäche verfolgen, denen man mit einem Pflug ihren Lauf vorgezeichnet, bis sie endlich im Sande versickern, und die ihren Ursprung haben in den gewaltigen unterirdischen Wasserbecken, die das Innere Australiens unterlagern. 5oo—-4ooo Fuß tief sprudeln sie auf, verschieden an Leistungsfähigkeit, oft stark mineralhaltig und siedeheiß. Selbst in der trockensten Zeit, solange die Feuer nicht das tote Gras vernichtet haben, können sich Schafe halten, wenn sie reichlich zu saufen bekommen. Und solche vom Wetter unabhängige Quelle ist der artesische Brunnen, dessen Wert nicht hoch genug zu schätzen ist. 254

5. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 272

1913 - München : Seybold
Vorrat an Munition bestand ungefähr in 180 Kugel- und iöo Schrot- patronen. An Instrumenten zur Bestimmung unseres Standortes und zu Peilungen hatten wir einen kleinen, leichten Theodoliten, der für unsere Zwecke besonders konstruiert war und mit dem Kasten, den ich als Stativ hatte einrichten lassen, nur 2 kg wog, ferner einen Taschensextanten und einen künstlichen Glashorizont, einen leichten Peilkompaß aus Aluminium und ein paar andere Kompasse. Zu den meteorologischen Beobachtungen hatten wir ein paar Aneroidbarometer, zwei Minimum-Weingeistthermo- meter und drei Quecksilber-Schleuderthermometer. Außerdem nahmen wir ein gutes Fernrohr aus Aluminium, sowie einen photographischen Apparat mit. Der wichtigste, aber vielleicht auch der schwierigste Punkt bei der Ausrüstung einer Expedition ist eine durchaus gute und ausreichende Verproviantierung. Schon in der Einleitung dieses Werkes habe ich hervorgehoben, daß der erste und wichtigste Zweck ist, gegen Skorbut und andere Krankheiten sich durch die Auswahl der Lebensmittel zu schützen, die durch sorgfältige Zubereitung und Sterilisierung gegen Verderben gesichert sein müssen. Auf einer Schlittenexpedition, wie diese, wo man so große Rücksicht auf das Gewicht nehmen muß, ist kaum möglich, Proviant irgendwelcher Art mitzunehmen, dessen Gewicht nicht durch sorgfältiges und vollkommenes Trocknen soviel wie möglich verringert worden ist. Da aber Fleisch und Fisch im getrockneten Zu- stande nicht so leicht verdaulich sind, so ist es nicht unwichtig, sie in pulve- risierter Form 'mitzunehmen; die getrocknete Masse wird dabei so fein verteilt, daß sie mit Leichtigkeit verdaut und vom Organismus auf ge- nommen wird. Wir nahmen daher nur Lleisch und Fisch mit, welche so zubereitet waren. Ersteres war Muskelfleisch vom Ochsen und von allem Fett, Knorpeln usw. befreit. Dann wurde es in vollständig frischem Zustande so rasch wie möglich getrocknet, darauf gemahlen und in demselben Verhältnis wie der gewöhnliche Pemmikan mit Nierenfett vermischt. Dieses Nahrungsmittel, das schon seit langer Zeit auf Schlitten- expedition zur Verwendung gelangt ist, hat sich großen Ruf mit vollem Recht erworben; wenn es gut zubereitet ist, wie es das unsrige war, ist es unleugbar eine nahrhafte, leicht verdauliche Speise. Man darf sich jedoch nicht darauf verlassen, daß es stets harmlos ist, da es der Ge- sundheit auch nachteilig sein kann, wenn es leichtfertig zubereitet, d. h. langsam oder unvollständig getrocknet ist. 272

6. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 271

1913 - München : Seybold
bechern, zwei Blechlöffeln und einem Blechschöpflöffel wog der Apparat 4 kg, während die Primuslampe ein Gewicht von 800 Gramm hatte. Füllte man das* Ringgefäß und das obere Gefäß mit Eis, so wurde, während das Fleisch im Kochgefäß gesotten wurde, so viel Wasser er- zeugt, daß wir mehr hatten als für unseren Durst nötig war. Was das Feuerungsmaterial betrifft, so fiel meine Wahl auf Petroleum (Marke „Schneeflocke“). Spiritus, der früher auf arktischen Expeditionen ver- wendet worden ist, hat verschiedene \ orteile, vor allem brennt er be- sonders leicht; ein entschiedener Nachteil desselben ist jedoch, daß er im Verhältnis zu seinem Gewicht keineswegs so viel Hitze- entwickelt wie Petroleum, wenn es vollständig verbrennt, wie dies bei der von uns benutzten Lampe der Fall ist. Da ich befürchtete, daß das Petroleum gefrieren könnte, dachte ich daran, Gasöl zu nehmen, doch gab ich den Gedanken wieder auf, weil es sich sehr schnell verflüchtigt, so daß es schwer aufzubewahren ist und außerdem leicht explodiert. Mit un- serem „Schneeflocken-Petroleum“ hatten wir in bezug auf die Kälte keine Schwierigkeiten. Wir nahmen 20 Liter davon mit, mit denen wir 120 Tage auskamen, und die uns in den Stand setzten, uns zweimal am Tage eine warme Mahlzeit zu kochen und Eis im Überfluß zu schmelzen. Von Schneeschuhen hatten wir verschiedene Paare mit, weil wir darauf vorbereitet sein mußten, daß dieselben auf dem unebenen Treibeis brechen könnten und sich außerdem zur Sommerzeit, wenn der Schnee naß und körnig wurde, stark abnutzen würden. Die unsrigen waren besonders zäh und liefen sehr leicht, sie waren zum größten Teil aus Ahornholz, wie die Schlitten, sowie aus Birken- und Hickoryholz angefertigt, und waren sämtlich mit einer Mischung von Teer, Stearin und Talg tüchtig eingetränkt. Da wir darauf rechneten, bis zu einem gewissen Grade von dem leben zu müssen, was wir selbst schießen konnten, mußten wir notwendigerweise Feuerwaffen mitnehmen. Das beste Gewehr auf solchen Reisen ist na- türlich die gezogene Büchse. Aber da wir aller Wahrscheinlichkeit nach auch große Schneeflächen zu durchqueren haben würden, wo wenig großes Y\ ild zu vermuten war, und da es anderseits sehr wahrscheinlich war, daß Vögel über uns hinwegfliegen würden, so hielt ich auch Schrotflinten für nützlich. Wir entschieden uns daher in dieser Be- ziehung für dieselbe Ausrüstung, die ich in Grönland gehabt hatte, und nahmen zwei doppelläufige Flinten (Büchsflinten) mit, die einen Schrot- lauf (Kaliber 20) und einen Kugellauf (Kaliber 3o) hatten. Unser 271

7. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 486

1895 - München : Oldenbourg
486 66. Die lange Nacht in Hammerfest. jeder Masche des Netzes auch ein Fisch. Seine Menge ist so ungeheuer, daß er zuweilen eine Wand bildet, welche bis auf den Grund hinabreicht, und von deren Druck nach oben die Boote dann mehrere Zoll aus dem Wasser gehoben werden. Sobald die Fahrzeuge gefüllt sind, fahren die Fischer nach Bergen. Dort nun eröffnet sich ein neues Schauspiel. Arbeiter karren den Hering aus den Schiffen unter die weiten Durchgänge der Häuser. Hier sitzen, von Tonnen umringt, Scharen von Menschen, die mit dem Messer i» der Hand das Werk des Auskehlens verrichten. Die Karren werden bei ihren Plätzen umgestürzt. Halb in Fischbergen begraben, ergreifen die Arbeiter einen Hering nach dem andern, schneiden ihm die Kehle auf, reißen mit einem kunst- gemäßen Zuge Gedärme und Eingeweide heraus und werfen ihn dann in die bereitstehenden Bütten. Sie haben in dieser Arbeit eine solche Fertigkeit, daß viele tausend Fische täglich abgethan werden. Sobald die Bütten gefüllt sind, werden sie von anderen Arbeitern an den Platz des Einsalzens ge- fahren. Dort werden die Heringe in Fässer gepackt, mit Salzlacke begossen, die Gefäße vom Böttcher geschlossen, und nun, in dem Magazine aufgestapelt, sind sie zur Ausfuhr fertig und bereit. Wenn man bedenkt, daß in den letzten guten Zeiten von Bergen allein jährlich beinahe 300000 Tonnen Heringe ausgeführt worden sind, kann man sich wohl einen Begriff von der Größe und Lebendigkeit dieses Handels machen. Ohne Zweifel kann man annehmen, daß jährlich an den Küsten Norwegens, Englands, Hollands und in der Ostsee weit über tausend Millionen Heringe gefangen und wohl noch mehr von den Raubtieren verschlungen werden. Endlich im März senken sich die Scharen in die Tiefen, und mit dem Ende des Monats verschwinden sie gewöhnlich ganz. (Mügge.) 66. Die lange Wacht in Kammerfest, f In Hammerfest ist die lange Nacht die Zeit der Ruhe für alles Handelsleben, und man möchte sagen: am Polar-

8. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 408

1895 - München : Oldenbourg
408 17. Die fränkische Schweiz. rigen Niederschläge des Winters noch nachhalten, so hat er, besonders in trockenen Jahren, keine ergiebige Ernte zu hoffen. Zudem kann er gar oft den Acker nicht einmal seiner ganzen Ausdehnung nach ausnützen. Denn mitten im Felde ragen kleinere oder grössere Felsblöcke, ,,Knocke“ genannt, aus dem Boden hervor. Darum führen die Landleute auf dem „Gebirge“ mitunter ein an Entbehrungen reiches Leben. Wer „schwarzes“ Brot im eigentlichen Sinne des Wortes sehen und schmecken will, der mache von Müggendorf oder Streitberg aus einen Abstecher auf die Höhen gegen Nordwest. Dort säet der Landmann im Frühjahre das sogenannte Mischgetreide, bestehend aus Gerste, Linsen und Wicken. Die geerntete Frucht wird, mit einer geringen Menge Roggen vermischt, gemahlen und zu Brot verbacken. Das gibt ein nahrhaftes, aber buchstäblich schwarz- blaues Brot, das in der Backschüssel getragen werden muss, damit es nicht auseinanderfällt. Wer halb Mischfrucht, halb Roggen backen kann, gehört schon zu den vermögendem Grundbesitzern. — Wegen Mangels an Quellwasser ist man auf den Höhen gezwungen, Cisternenwasser zum Bierbrauen, zum Trinken und Kochen zu verwenden. In trockenen Sommern muss Wasser aus dem Thale herbeigefahren werden. Will man frisches Wasser haben, so verschafft man sich dieses entweder durch Druckwerke oder durch Wasserleitungen. Sollte man aber glauben, dass sich die guten Leute auf dem Gebirge bei ihren Entbehrungen unglücklich fühlen, so würde man sehr irren. Sie gemessen, was ihnen Gott bescbieden, und entbehren gern, was ihnen versagt ist. Ja sie können manchem, der in einer gesegneteren Gegend unseres Vaterlandes wohnt, als Vorbild dienen. An gar manchen Hausthüren auf dem „Gebirge“ fand man bis auf die neueste Zeit kein eisernes Schloss, sondern höchstens einen hölzernen Riegel, und

9. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 79

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
woben sind, erzählen von dem glänzenden Feste, das Kaiser Friedrich I. am Pfingstfeste 1184 zu Mainz veranstaltete, als seine beiden Söhne Heinrich und Friedrich dort den Ritterschlag erhalten sollten: „Im Jahre 1184, um Pfingsten, hielt Kaiser Friedrich einen sehr berühmten Hoftag zu Mainz. Dahin kamen alle Würdenträger, Beamten und Fürsten, dahin die Erzbischöfe und alle Großen und Edlen, welche dem Kaiser zu gefallen wetteiferten. In der Ebene, welche sich in der Nähe von Mainz zwischen Rhein und Main ausbreitet, erhob sich eine leicht gebaute, aber glänzende und prächtige Stadt zur Aufnahme der von stattlichem Gefolge begleiteten Fürsten und Großen. In der Mitte der kunstreich erstehenden Zeltstadt erhob sich im reichgeschmückteu Holzbau der für den Kaiser selbst bestimmte Pallast und mit demselben in Verbindung stehend eine mächtige Kirche. Um diesen Mittelpunkt breiteten sich in weitem Kreise die Zelte aus, welche die einzelnen Fürsten für sich herrichten ließen. Zahllose, in den verschiedensten Farben erglänzende Zelte bedeckten die weite Ebene, auf ihren Spitzen mit Fahnen und Bannern mannigfach geschmückt. Mehr noch staunte man die Vorräte von Lebensrnitteln an, welche auf des Kaisers Befehl von allen Seiten her, zu Lande und zu Wasser, rheinauswärts und rheinabwärts hergebracht wurden. Eine ganze Flotte von Schiffen lag längs des Rheinufers, welche unerschöpfliche Massen Weins aus der weinreichen Landschaft herbeigeführt hatten. Und nicht anders war es mit Getreide, Brot, Schlachtvieh und Geflügel. Damit man aber von dem unbeschreiblichen Auswande sich einen Begriff machen kann, will ich nur eins der geringsten Dinge anführen, um davon auf die größeren schließen zu lassen. Es waren dort zwei große Häuser errichtet, in welchen sich große Räume befanden, die durchweg mit Querstangen versehen waren. Diese Häuser waren von unten bis oben mit Hähnen und Hennen angefüllt, so daß fein Blick durch sie hindurchzudringen vermochte, znr größten Verwunderung vieler, welche kaum geglaubt hatten, daß soviel Hühner überhaupt vorhanden wären. Wohl bedurfte man so gewaltiger Vorräte, denn drei Tage lang sollte die Masse der Fürsten und Edlen, der Einheimischen und Fremden als Gäste des Kaisers bewirtet werden. Und welche Menschenmassen waren außer den geladenen Gästen noch zu erwarten! Fahrende Sänger und Dichter, Spielleute und Gaukler wurden durch die Festlichkeiten aus weiter Ferne herbeigelockt, in der Hoffnung, von der Freigebigkeit des Kaisers und der Fürsten reichen Gewinn zu haben. Auf siebzigtausend schätzte man die Zahl der Ritter und Krieger, und dazu kam noch das Heer der Geistlichen und der Leute niederen Standes. Am ersten Pfingstseiertage schritt Kaiser Friedrich mit seiner Gemahlin Beatrix im Schmucke des kaiserlichen Stirnreifes in feierlicher Prozession und geleitet von einem glänzenden Gefolge zu der in der Mitte des Lagers errichteten Kirche. Mit der königlichen Krone auf dem Haupte folgte ihnen König Heinrich. In ebenso stattlicher Prozession verließen sie auch nach der Messe die Kirche. Glänzende Gastmähler schlossen den ersten Festtag, bei welchen der Dienst des Mundschenken

10. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 55

1907 - Dresden : Huhle
— 55 — sein? Je länger der Mühlgraben ist, desto mehr Gefäll kann natürlich erzielt werden. Welche Lage hat der Mühlgraben im Verhältnisse zum Bache? Was wird mit dem Wasser des Mühlgrabens, nachdem es seine Arbeit verrichtet hat? Was verstehen wir also unter einem Mühlgraben? Der Mühlgraben ist ein vom Wehre aus abgeleiteter Waffergraben zum Treiben der Mühlräder. Was macht nun der Müller, wenn die Mühle einmal still stehen soll? Wie hat es der Müller in seiner Gewalt, viel oder wenig Wasser in den Mühlgraben zu lassen? Was geschieht, wenn er den Schützen ganz herunterläßt? Dann sagen wir, der Mühlgraben ist abgelassen — jetzt lassen sich die Fische sehr leicht fangen. Welchen Weg muß das Wasser nehmen, wenn der Schützen herabgelassen ist? wenn der Schützen gezogen ist? Aus was für Holz ist der Schützen gemacht? Wir merken uns noch: Der Schützen ist eine Vorrichtung zum Regeln des Waffers. B. Die Welle des größten Wasserrades geht durch die Mauer der Mühle hindurch und treibt das ganze Mühlwerk. Wie es nun in der Mühle aussieht, wollen wir uns an einem Bilde deutlich machen. Be- schreibt das Bild! Was macht der Müller? Wie nennt er diesen großen hölzernen Trichter? Wohin kommt das Getreide aus dem Mahltrichter? Wie unterscheidet sich der Mahlkasten von dem Mahltrichter nach seiner Gestalt? Was seht ihr in dem Mahlkasten? Wie müssen die Mahl- flächen beschaffen sein? Diese ganze Vorrichtung nennt der Müller einen Mahlgang. Jede Mühle hat mehrere solcher Mahlgänge. Was wird in dem Mahlgang fertig? Wo seht ihr zuerst das Mehl? Welche Aufgabe hat der Mehlbeutel? Wohin kommt das Mehl, nachdem es durch den Mehlbeutel hindurch ist? Was macht der Müller, wenn der Mehlkasten voll ist? Wohin fällt es, wenn ich den Schieber öffne? Wohin trägt der Müller das Mehlfaß? Was macht er, wenn der Mehlsack voll ist? Wohin werden die Mehlsäcke verladen? Woran erkennt ihr sofort den Mehlwagen? Wo gibt es aber noch viel mehr Mehlstaub? Was sahen wir außen an dem Mühlhanse? Beschreibt das Mühlrad! Wodurch wird das Mühlrad in Bewegung gesetzt? Wer gießt das Wasser auf die Schaufeln? Bis wohin könnt ihr die Mühlwelle sehen? Welche Aufgabe hat nun die Mühlwelle? Was ist bei dem Mühlwerke der wichtigste Teil? Wer sorgt dafür, daß die Mühlsteine ihre Arbeit gut verrichten? Wer hilft dem Mühlknappen beim Aufladen der Säcke? Wem gehört die Mühle? Nun wollen wir alle diese Wörter zu einer Wortfamilie zusammen- stellen: Mahltrichter, Mahlkasten, Mahlgang, Mahlflächen. Mehl, Mehlbeutel, Mehlkasten, Mehlfaß, Mehlsack, Mehlwagen, Mehlstaub. Mühle, Mühlhaus, Mühlgraben, Mühlrad, Mühlwelle, Mühlwerk, Mühlsteine, Mühlknappe, Mühlknecht — Müller, mahlen, gemahlen, zermahlen — mehlig.
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