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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 14

1876 - Dresden : Schönfeld
( 14 Die physische Geographie. — Das Land. ströme von schmelzflüssigen Gesteinen cherabfließen lassen. Die thäti- gen Vukane finden sich in der Regel in der Nähe des Meeres, theils in Gruppen, theils in Reihen, so ist z. B. um den großen Ocean ein Kranz von mehr als hundert Vulkanen gebildet. Erloschene Vulkane nennt man solche, von deren letzten Ausbrüchen keine geschichtlichen Nachrichten vorhanden sind. Die Vukane entstehen durch das Her- vorbrechen der Lava aus tiefgehenden Erdspalten oder durch Aufschüt- tung der ausgeworfenen Gesteine, (Schlacken, Bimsstein) und bilden sich selbst allmählich einen abgestumpften Bergkegel, aus dessen Gipfel sich der Trichter des Krater befindet. Mit dem Vulkanismus im Zu- sammenhänge steht häufig das Erdbeben, welches theils vulkanische Ausbrüche begleitet, theils selbständig austritt und weite Strecken der Erdrinde erschüttern kann (Erdbebengürtel). Doch können auch Erd- beben durch Abkühlung des Erdinnern und Bildung von Spalten, so- wie durch das Einstürzen weitgedehnter Hohlräume im Innern der Erde entstehen, wenn Salz-, Gips- oder Kalklager durch Wasser auf- gelöst und ausgewaschen sind. Damit steht ferner in Verbindung die Senkung mancher Landstriche, die sich besonders an den Küsten be- merklich macht, seltener die Hebung von Küsten. Hebungen und Senkungen von Erdräumen treten in langen Zeitepochen allmählich auf und haben auch die Umrisse der großen Landmassen wesentlich verändert. So hat England mit dem Continent zusammengehangen, während Europa im Osten des Ural durch ein breites Meer von Nordasien getrennt war. Nord- und Südamerika bildeten selbständige Landmassen und der Nordwesten Asiens hing am Beringsmeer wahrscheinlich mit dem Nordwesten von Amerika zusammen. Aus dem noch stetig sinkenden Boden des großen Oceans haben sich die Korallen angesiedelt und im Laufe der Zeit zahlreiche flache Eilande (Atolle) ausgebaut. 3. Die Luft. § 18. Die Luft gehört zum Erdkörper und dreht sich mit ihm. Die klimatische Temperatur entsteht durch Sonneneinstrahlung (Insolation) am wirksamsten bei senkrechter Richtung der Strahlen. Die Meteorologie hat die Ausgabe, den gesetzmäßigen Zusammen- hang der wichtigsten Lufterscheinungen nachzuweisen; dahin gehören die ungleiche Erwärmung der Luftschichten, wodurch das Gleichgewicht in der Atmosphäre gestört wird und ausgleichende Luftströmungen (Winde) entstehen, sowie die ungleiche Vertheilung des Wasserdampfes, welcher in verschiedenen Formen als Schnee und Regen ausgeschieden zur Erde fällt, oder als Wolke im Lufträume schweben bleibt. Klima nennt man das locale Jneinandergreisen dieser Erscheinungen. Die Erwärmung der Luft nimmt vom Aequator nach den Polen ab und ist nach dem Höhenstande der Sonne, also nach den Jahreszeiten, verschieden. Ueberdies treten noch manche Ursachen hinzu, um selbst das Klima unter gleichen geogr. Breiten verschieden zu ge- stalten. Die Sonnenwärme wirkt nämlich anders auf den festen Erd- boden als auf die oceanische Wasserfläche, und darum ist auch die Rück-

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 13

1876 - Dresden : Schönfeld
Die physische Geographie. — Das Land. 13 Thäler tiefer, die Gehänge steiler, die Gipfel steigen in höheren Bogen auf, auf den Kämmen zeigen sich felsige Grate, schroffe Wände und Sturzhalden. Die höchsten Theile sind nicht mehr immer bewohnbar. Das Alpengebirge erhebt sich über die Baumvegetation und besteht oft aus riesigen, auf allen Seiten schroff aus dem tiefen Lande auf- steigenden Plateaus, die zum Theil mit Felstrümmern überdeckt sind. Die Bevölkerung zieht sich in die Thäler zurück. Der Bodenbau wird geringer, die Pässe sind seltener. Das Hochgebirge umfaßt die höchsten Gebirge der Erde, besteht meist aus Urgebirgsarten und erup- tiven Gesteinen mit scharfen Kämmen und prachtvollen Hochgipseln. Meilenweit sind die Höhen mit Schneefeldern bedeckt, aus denen Gletscher in die Thäler niedersteigen. Unterhalb des Schnees stürzen die Gehänge felsig und kahl, mit Trümmern so wild übersät, daß kein Mensch sie überschreiten kann, zu den Alpenweiden und Bergwäldern herab. Die Einsenkung zwischen den Gipfeln, das Joch, dient als Paß. Die Gipfel benennt man nach ihrer mehr oder weniger schroffen Form: Horn, Nadel, Zahn, Pik, Spitze, Kegel, Kuppe. Thäler, welche in der Hauptrichtung des Gebirgs verlaufen, sind Längenthäler. Thäler, welche von den Vorbergen zum Hauptkamm ziehen, Querthäler. Diese sind für die Uebergänge und Straßenzüge von großer Wichtigkeit; Gebirge, denen sie fehlen, wie den Pyrenäen, bilden für den Verkehr bedeutende Hemmungen. Gletscher und Schneefelder in den Hochgebirgen, wie in den Alpen, sind als Wasserreservoir für den ganzen Continent von wesentlicher Bedeutung. Das Gebirge hat ebenso wie das Meer einen bedeutenden Einfluß auf die umgebende Natur. Zunächst wird Ausdehnung und Form der Continente und Inseln durch das ,,Gerippe" der Gebirge bestimmt. Hohe Gebirgszüge sind Grenzen verschiedener Klimate, pflanzen- und thiergeographischer Zonen (z. B. Alpen, Atlas, Cordil- leren, Himalaya u. a.). Sehr beachtenswerth ist der Einfluß der Ge- birge auf die Menschen. Gebirgsbewohnern ist ein lebhaftes Heimats- gesühl (Heimweh), tiefe Religiösität und Freiheitssinn eigen. Hoch- gebirge wirken wie der tropische Urwald auf die Zersplitterung der Völker in kleine Stämme und Republiken. Von dem Treiben der großen Welt abgeschieden, erhalten sich alte Sitten, Rechte und Gebräuche, wie religiöse Vorstellungen, hier länger als in Flachländern und offenen Thallandschaften, wo die Kultur sich am frühsten entwickelst hat. Darin, daß das Gebirge dem Verkehr größere Schwierigkeiten entgegensetzt, liegt seine Bedeutung für die politische Begrenzung der Staaten und Völker. § 17. Die Thätigkeit des glühend-flüssigen Erdinnern äußert sich an der Oberfläche entweder in heißen Quellen (Geiser), Gasquel- len (Mofetten, d. h. Ausströmungen von Kohlensäure, Fumarolen, d. h. Wasserdampferuptionen, welche Borsäure, Salzsäure re. enthalten, und Solfatare, d. h. Ausströmungen schwefelhaftiger Gase) oder in eigentlichen Vulkanen, welche theils aus ihren Kratern (d. h. den Auswurftrichtern mit inneren Steilwänden), Asche, Schlamm und Schlacken auswerfen, theils durch Seitenausbrüche zerstörende Lava-

3. Mittelalter - S. 49

1879 - Dillenburg : Seel
— 49 — Wohl wurde es Heinrich sehr schwer, sich alledem zu fügen: ober er mußte es, wollte er nicht seiner Krone verlustig gehen. Er beschloß daher, sich dem Papste zu Füßen zu werfen und Verzeihung und Lossprechung zu erflehen. Nur von seiner Gemahlin im£) seinem dreijährigen Sohne begleitet, machte er sich von Spe'er ans aus den Weg, mnßte aber, da alle Alpenpässe von seinen Feinden besetzt waren, durch Burgund über den Mont-Cenis reisen. Unter entsetzlichen Mühsalen und Beschwerden kam er jenseits der Alpen cm, von den Lombarden freudig ausgenommen, weil sie glaubten er sei gekommen, den Papst zu züchtigen. Dieser hatte sich bei bei Nachricht von der Ankunst des Kaisers zu feiner Sicherheit aur das feste Schloß Canossa, welches der Gr äsin Ma-bd" ~0§,fana. gehörte, begeben. Als Heinrich vor dem Schlosse erschien, bat die Gräfin für ihn, aber vergebens. Er wollte Heinrich nicht vorlassen, weil er den deutschen Fürsten ver- rl v f s°^ne ^ mit Henrich zu verhandeln. Da entschloß sich dieser, durch Anwendung der härtesten Bukübunapn fmmen. 3» sjsä fletb und barfuß stand Heinrich drei Tage lang bei der strenqsten Kalte vor dem Burgthore, Einlaß begehrend. Erst am brüten Sage (am 28. Januar 1077) ließ ihn Gregor ein. Heinrich 1077 v »rlr r' 5u [e8tc seine Beichte ab und erhielt dann firfi f„ M, m" 7 ?rcn S-gen bes Papstes. Dann begab man sich in die Burgkapelle, wo der Papst ein Dankaebet fvrnrfi unh dann selbst die Messe las, nach welcher ein gemeinschaftliches Mahl eingenommen wurde. Gleich nach diesem Mahle'verl ß Heüirich dte Burg .* er hatte erreicht, was er wollte, aber das Andenken an Canossa verließ ihn zeitlebens nicht. e. Gegenkönig Rudolf von Schwaben. Nack der Demüthigung Heinrichs fielen die Lombarden, welche geglaubt hatten T den Papst zu züchtigen, von ihm ab,' und nur mit Muhe konnte er sie versöhnen; auch die deutschen Fürsten verliefen ihn gänzlich. _ Sie versammelten sich aufs neue um einen andern Komg zu wählen. Da Heinrich dem Papste das aefor-berte frete Geleit verweigerte, so sandte der Papst ^nen Leaaten imd in dessen Beisein wählten die deutschen Fürsten Seinricks Schwager, Rudols von Schwaben, zum König. Sofort eilte Heinrich herbei, und da er in Baiern, Schwaben und am s^^r- m-iikkliptt fanb'. fd mu6te sich Rudolf nach Sachsen fn 9önn Cm jahrelanger Bürgerkrieg, in welchem 4

4. Realienbuch - S. 168

1879 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
168 147. Die Oberpfalz. Wir müssen eine Wanderung durch die Stadt unter- lassen, da sie zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Eben so wenig können wir alle Sehenswürdigkeiten Münchens auf- zählen. Nur einen Blick wollen wir vom Gastcig aus ans sie werfen. Der Gasteig, eine Schöpfung des Königs Ma- ximilian Ii., ist eine reizende Anlage an dem ziemlich steil aufsteigenden rechten Jsarufer von der Vorstadt All bis nach Brunnthal. Wir wählen ulls den freien Punkt unweit der Nicolaikapelle. Zu unseren Füßen flutet die grüne Isar; uns zur Rechten erhebt sich der Prachtbau des Maximilianeums; zur Linken winkt der gothische Thurm der Mariahilfkirche in der Au; zwischen beideil, in unserem Rücken, stellt sich uns die neuerbaute schöne Haidhauser Kirche mit ihrer Hauptfronte dar; vor uns aber breitet sich das Häusermeer der Stadt aus, überragt von den Thürmen und Palästen, von welchen uns das neue Regierungsgebäude, das Hof- theater und die k. Residenz, sodann außer der die ganze Stadt beherrschenden Frauenkirche, die Theatiner- und Lud- wigskirche, das Jsarthor, der Peters- und Rathhausthurm zunächst in die Augen fallen. Von der Theresienhöhe schaut die Kolossalstatue der Bavaria herab, den Ruhmeskranz hoch empor haltend. Gegen Westen und Osten verliert sich der Blick in die unermeßliche Ebene; gegen Süden schließen die Berggipfel der Alpen, unter welchen die Zugspitze ganz be- sonders kenntlich hervortritt, das prachtvolle Bild ab. 147. Die Oberpfalz. Die Oberpfalz ist eine derjenigen Provinzen unseres Vater- landes, welche schon in der früheren Zeit einen Bestandtheil Bayerns bildeten. Der westliche Theil derselben gehört dem Frankenjura an, der sich von Mittelfranken aus bis zur Vils und Nab erstreckt. Der Norden, durch welchen die Aus- läufer des Fichtelgebirges ziehen, führt den Namen „Stein- pfalz". Dort erheben sich der Armansberg mit einer schönen Aussicht und der „rauhe", d. i. mit Wald bewachsene, Kulm. Die Gebirgszüge im Osten der Oberpfalz sind Theile des Böhmerwaldes. Zwischen Jura, Fichtelgebirg und Böhmer- wald hegt die oberpfälzische Hochebene, welche all- mählich in das Donauthal abfällt. Der Hauptfluss der Oberpfalz ist die Donau. Sie be- rührt den Kreis aber nur eine kurze Strecke; dagegen durch- strömt die Nab die ganze Oberpfalz in der Richtung von

5. Realienbuch - S. 176

1879 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
176 149. Die fränkische Schweiz. ganzen Ausdehnung nach ausnützen. Denn mitten im Felde ragen kleinere oder grössere Felsblöcke, „Knocke“ genannt, aus dem Boden hervor. Darum führen die Landleute auf dem „Gebirge“ mitunter ein an Entbeh- rungen reiches Leben. Wer „schwarzes“ Brot im eigent- lichen Sinne des Wortes sehen und schmecken will, der mache von Müggendorf oder Streitberg aus einen Ab- stecher auf die Höhen gegen Nordwest. Dort säet der Landmann im Frühjahre das sogenannte Mischgetreide, bestehend aus Gerste, Linsen und Wicken. Die geerntete Frucht wird, mit einer geringen Menge Roggen vermischt, gemahlen und zu Brot verbacken. Das gibt ein nahr- haftes, aber buchstäblich schwarz blau es Brot, das in der Backschüssel getragen werden muss, damit es nicht aus einander fällt. Wer halb Mischfrucht, halb Roggen backen kann, gehört schon zu den vermöglicheren Grundbesitzern. Wegen Mangels an Quellwasser ist man auf den Höhen gezwungen, Cisternenwasser zum Bierbrauen, zum Trinken und Kochen zu verwenden. In trockenen Som- mern muss Wasser aus dem Thale herbeigefahren werden. Will man frisches Wasser haben, so verschallt man sich dieses entweder durch Druckwerke oder durch Wasserleitungen. Ersteres ist z. B. auf dem Schlosse Greifenstein bei Heiligenstadt und in Gösswein- stein, letzteres in Siegritz, einem Dorfe nordwestlich von Streitberg, der Fall. Die Regierung von Ober- franken unterstützt die Bemühungen der Höhenbewohner, sich gutes Quellwasser zu verschaffen, auf jede mögliche Weise. Sollte man aber glauben, dass sich die guten Leute auf dem Gebirge bei ihren Entbehrungen unglücklich fühlen, so würde man sehr irren. Sie gemessen, was ihnen Gott beschieden, und entbehren gern, was ihnen versagt ist. Ja sie können manchem, der in einer ge- segneteren Gegend unseres Vaterlandes wohnt, als Vor- bild dienen. An gar manchen Hausthüren auf dem „ Gebirge“ fand man bis auf die neueste Zeit kein eisernes Schloss, sondern höchstens einen hölzernen Riegel, und Wägen und Pflüge lässt man dort unbesorgt über Nacht auf den Feldern stehen.

6. Realienbuch - S. 192

1879 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
192 164. Blick vom Rugard auf Rügen. — 165. Der Österreich. Kaiserstaat. 3. Das ist der Karl, der Kaiser, der mit gewalt'ger Hand vor vielen hundert Jahren geherrscht im deutschen Land. 4. Er ist heraufgestiegen zu Aachen aus der Gruft und segnet seine Reben und athmet Traubenduft. 5. Bei Rüdeshcim, da funkelt der Mond in's Wasser hinein und baut eine goldene Brücke wohl über den grünen Rhein. 6. Der Kaiser geht hinüber und schreitet langsam fort und segnet längs dem Strome die Reben an jedem Ort. 7. Dann kehrt er heim nach Aackien und schläft in seiner Gruft, bis ihn im neuen Jahre erweckt der Tranbenduft. 104. Blick vom Rugard auf Rügen.' Der Rugard ist ein Berg auf der Insel Rügen, einige tausend Schritte nordöstlich von der Stadt Bergen. Von hier aus übersieht man im Kreise nicht nur den grössten Theil dieser Insel, sondern auch südlich, südöstlich und südwestlich einen ansehnlichen Theil von Pommern. Obgleich die Stadt Bergen selbst schon hoch liegt, so ragt doch der Rugard genug über sie empor, um von hier über die Dächer hin Stralsund und eine unabsehbare Fläche von Neu-Vorpommern überblicken zu können. Rechts und links begrüsst das Auge eine Menge von Dörfern und mehrere Städte, unter welchen Greifswalde be- sonders hervorsieht, Oestlich hat man gleich unter den Füssen schöne Ackerfelder, auf die man, wie auf einen ausgebreiteten Teppich hinabtritt. Im Sommer stechen das gelbe Korn, die dunkelgrüne Gerste, der bläuliche Hafer, der goldgelbe Weizen und die bunten Wicken, die kaum vor den gelben Wucher- blumen aufkommen können, auf das mannigfaltigste von einander ab. Weiterhin, wo sich der Boden bald senkt, bald erhebt, wechseln Hügel, deren Gipfel nackt und deren Lehnen bebaut sind, mit kleinen und grossen Gebüschen. Am stärksten fesselt die Aussicht nordostwärts. Eine Menge von Erdzungen strecken die Spitzen weit in die grünlichen Fluten. Die eine ist bis an den äussersten Rand mit Getreide besäet, eine andere ist mit Gebüschen bedeckt; auf einer dritten stehen kleine, länd- liche Häuser, die von Obstgärten umgeben sind. 165. Der österreichische Kaiserstaat. Oesterreich, bis zum Jahre 1866 ein deutscher Bundesstaat, liegt südlich und südöstlich von Deutschland. Der Hauptstrom des Landes ist die Donau mit ihren Nebenflüssen Drau, Sau, Theiß und March, welche sämmtlich nur dem Kaiser- staate Oesterreich angehören. Auch die Elbe, Oder und Weichsel fließen aus einer kurzen Strecke durch österreichisches

7. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 8

1878 - München : Oldenbourg
8 4. Die Neisrnühle und die Sage van der Geburt Karls des Großen. so schönen Lage rühmen. Wer es nicht gesehen hat, vermag sich keine Vorstellung zu machen von der zauberhaften Ge- birgslandschaft und der wunderbaren Fernsicht. Es war des verstorbenen Königs Max Ii. Lieblingsaufenthalt, und wohl darum wählte seine trauernde Witwe, die Königin Marie, dieses Schloß zu ihrem ständigen Wohnsitz. 3. Von Hohenschwangau führt ein bequemer Reitweg östlich über das Gcbirg ins nahe Graswangthal. Kaum eine Menschenseele begegnet uns auf diesem Pfade. Wir überschreiten die Wasserscheide, und ein kleines Bächlein eilt in lustigen Sprüngen zwischen Fels und Busch ins Thal, zu dem wir selbst hinuntersteigen. Das ist das Graswang- thal. Alles ist enge und begrenzt; man meint, es führe kein Weg hinaus aus dieser Einsamkeit. Und doch ist's wunderschön in dieser Waldvergessenheit! 4. In einer kleinen Weitung des Thales, in das die Häupter der umstehenden Bergriesen hineinschauen, steht ein Schlößchen: das ist der Linderhof, das Lieblingsschloß König Ludwigs Ii. Selten hat ein Fremdling dieses Schloß betreten, und wenige haben die goldene Pracht und den feenhaften Zauber desselben angestaunt. 5. Um das Schlößchen liegt ein Garten mit einer kleinen Fontaine. Den schönsten Schmuck bietet aber die Natur freiwillig: hier die mächtige Linde, die in deutschen Gauen ihres gleichen sucht, dort' die taufrische Wiese und darüber am Bergeshang aufsteigend der breitkronigebucheuwald. 6. Folgen wir der Graswang thalabwärts, so erreichen wir den Hauptort des Thales, den einsamen Weiler Gras- wang. Hier öffnet sich das enge Thal, und die junge Ammer, welche neben dem Pfade bis hierher uns begleitete, zieht nun hinaus, an Kloster Ettal und Oberammergau vorüber, zum Ammersee, dessen Becken sie mit ihren Fluten erfüllt. 4. Die Reismühle und die Sage von der Geburt Karls des Grossen. i. Viele Länder und Ortschaften streiten sich um den Vorzug, die Geburtsstätte des mächtigen Franken- kaisers Karl des Grossen zu sein: so Aachen, Ingel- heim, Worms, Heristal, Lüttich und Paris. Auch die Reismühle, welche im grünen Thale der Würm an

8. Landwirtschaft und Gewerbe, Handel und Verkehr - S. 10

1878 - München : Oldenbourg
Is 2. Vom Wasser führt, welche eine 3 in dicke, 2 km lange und ebenso breite Masse bilden würde. In ähnlicher Weise haben in unvordenklicher Zeit die Ge- wässer auf dem ganzen Erdenboden gewaltet. Unendliche Fluten bedeckten zeitweise den größten Teil desselben. Sie zermalmten Steintrümmer und Felsen, und als sie abflössen, bedeckten sic die Sohle der Thäler und das offene Tiefland mit ihrem Schutt, Sand und Schlamm. Weitaus der größte Teil unseres Acker- bodens ist solches aus den Höhen hergeschwemmtes Land und erinnert uns an die gewaltigen Umwälzungen, die einst auf unserer Erdrinde vor sich gegangen sind. 2. vom Wasser. Regen, Schnee und Tan, also die sogenannten Meteor- Wasser und das schmelzende Eis der Gletscher, speisen die Quellen der Erde. Gräbt man in der Nähe eines Flusses, dessen Ufer ans Sand oder Gerölle, kurz aus einer wasser- durchlassenden Bodenschicht bestehen, einen Brunnenschacht, so trifft man in der Regel Wasser und zwar in einer Tiefe, welche dem Wasserspiegel des Flusses entspricht. So weit die Um- gebung des Flusses vom Wasser durchdrungen werden kann, füllt sie der Fluß auch an, und wenn unterirdische Felsspalten da und dort sich noch finden, so dringt das Flußwasser auch in diese ein, bis alle wasserdurchlassenden Höhlen mit Grundwasser ausgefüllt sind. Wenn wir uns ein leeres Flußbett denken, in welches Plötzlich der Fluß eintreten würde, so müßte viel Wasser vorerst versinken, ehe er weiter strömen könnte, und es würde lange Zeit verstreichen, bis der Fluß das Meer erreichte; er müßte vielleicht das Hundertfache seines Wassers erst an seine Umgebung abliefern. Einen gegrabenen Schacht, in welchen Wasser ans dem Boden eindringt, nennt man Brunnen und nicht Quelle; die Quelle tritt an der Erdoberfläche zu Tage und hat einen Abfluß. Aber alle Quellen rühren von Wasser- sammlungen ini Innern der Erde her, als z. B. von Flüssen (wie oben gesagt), wenn an irgend einer Stelle das Ufergelände sich senkt, oft weit vom Flusse entfernt, und durch eine Boden- spalte das Grundwasser aussließen läßt. Oder sie rühren her von ganodzer teilweise versunkenen Bächen, oder von hoch-

9. Landwirtschaft und Gewerbe, Handel und Verkehr - S. 12

1878 - München : Oldenbourg
12 2. Vom Wasser. neben einigen Bittererdsalzen sehr viel Übelriechendes, und mancher, der es sieht, würde sich bedanken, Wasser aus einem Brunnen zu trinken, der einige Schritte neben sich die Abtritt- grube oder den Schweinstall hat. Gute Quellen, welche nicht seicht unter dem Boden ihr Sammelwasser haben, zeigen nahezu die mittlere Wärme des Ortes, wo sie sich bildeten; sie haben die Temperatur des Bodens, dem sie entspringen, und da diese von der Wärme der Sonne und dem Froste des Winters nicht verändert wird, so erscheint solches Wasser im kalten Winter wärmer als die Lufttemperatur im Freien. Solche Quellen haben im Flach- lande Deutschlands meistens zwischen 5—8°R. und ernähren die Brunneukresse, einige Wasserranunkeln und andere Wasser- pflanzen. Solche Quellen rauchen im Winter förmlich, weil sie wärmer sind als die Luft. Ihrer Wärme wegen beginnt auch im Frühling der Graswuchs sehr bald an ihren Rändern. In ihnen gedeihen Forellen und Hechte. Das Flußwasser führt oft große Mengen von Erd- und Mineralstoffen mit sich (Schlamm und Sand), welche es trüben. Je mehr Regenwasser von dem Ufergelände in den Fluß fällt, um so reicher ist sein Wasser an solchen Stoffen, welche das Regenwasser von Äckern, Felsen, Straßen u. s. w. losriß und losspülte. Bon diesen Massen setzen sich in der Ruhe zuerst die Steine (Gerölle, Kies), dann der Sand, endlich auch der Schlamm aus dem Wasser nieder. Wenn ein Fluß im Durch- schnitt des ganzen Jahres 1 Pfd. feste Bestandteile schwebend in 1000 Pfd. Wasser dem Meere zuführt, so hat er in 1000 Jahren so viel solchen Schlamm und Sand fortgeführt als seine ganze Wassermasse in einem Jahre schwer ist. Daraus läßt sich begreifen, wie an manchen Flußmündungen große Inseln, Versandungen, sogenannte Deltas entstehen. Mau wird auch verstehen, wie es kommt, daß sich die Löcher und Teiche an den Flußufern allmählich mit Schlamm und Erdreich aus- füllen, wenn man durch Querdämme das Wasser an den Seiten staut, und es erhellet daraus, wo z. B. die Fruchtbarkeit der Äcker und Wiesen in manchen Flußthälern kommt, und wodurch die Erhöhungen um die Wässerungsgräben mancher Wiesen bewirkt worden sind.

10. Landwirtschaft und Gewerbe, Handel und Verkehr - S. 141

1878 - München : Oldenbourg
141. Aufhebung der Feudalherrschaft. 141 während jetzt nach Erfindung vortrefflicher Destillationsapparate aus der Kartoffel mehr als doppelt soviel Spiritus gewonnen wird als aus Weizen, Roggen und Gerste — ein Fortschritt, der namentlich ärmeren und entlegeneren Gegenden zum Vorteil gereicht. Nicht minder wurde die Schafzucht diesen Gegenden eine Quelle des Wohlstandes, als nach den Freiheitskriegen das Verbot der Wolleausfuhr aufgehoben wurde. In den folgenden Jahrzehnten ist auf diesem Gebiete ganz Außerordentliches ge- leistet worden. Die Schafrasse ganzer Länder wurde allmählich umgebildet. Um 1800 wurde der jährliche Wollertrag eines Schafes nach Groschen berechnet, fünfundzwanzig Jahre später zogen bessere Zuchten mindestens einen Thaler pro Jahr ans demselben; heute ist man mit zwei Thalern nicht überall zu- frieden, und dabei ist des sehr bedeutenden Gewinnes einzelner Stammschüfereien aus dem Bockverkaufe noch gar nicht gedacht. Durch besseren Futterban und künstliche Weideanlagen war es möglich, die Zahl der Schafe in Preußen in den Jahren 1816 bis 1861 von etwas mehr als 8‘A* Millionen auf nahezu 17 V« Millionen Stück, also um etwa 110 Prozent zu steigern; die Zahl der ganz veredelten Schafe aber vermehrte sich in diesem Zeitraume um 810,6 Prozent; denn zu Anfang desselben gab es deren nur 719 200, zu Ende desselben aber 6 549 932 Stück. Etwas später begann die Veredlung des Rindpiehes, das in Mitteldeutschland sowie in großen Strichen des Nordens von kleiner schwächlicher Rasse war, wogegen Schwaben und Franken sich durch bessere Stämme auszeichneten. 9- Aufhebung der Feudalherrschaft. Nicht in allen Gegenden Deutschlands fielen die Bauern in die Fesseln der Leibeigenschaft. Besonders in den Marsch- gegenden der Nordsee und in den einzelnen Thälern der Alpen erwehrte sich der freie Bauer seiner Bedränger, und ebenso führten die Kreuzzüge eine Milderung der Leibeigenschaft herbei; denn der Leibeigene gewann, wenn er das Kreuz nahm, für sich die Freiheit und für die Seinigen den Schutz der Kirche, deren Dienstmann er geworden. Doch ging ein großer Teil der erlangten Freiheiten im Laufe der Zeit wieder verloren, und der Druck, den die Gutsherren auf ihre Bauern ausübten,
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