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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 14

1876 - Dresden : Schönfeld
( 14 Die physische Geographie. — Das Land. ströme von schmelzflüssigen Gesteinen cherabfließen lassen. Die thäti- gen Vukane finden sich in der Regel in der Nähe des Meeres, theils in Gruppen, theils in Reihen, so ist z. B. um den großen Ocean ein Kranz von mehr als hundert Vulkanen gebildet. Erloschene Vulkane nennt man solche, von deren letzten Ausbrüchen keine geschichtlichen Nachrichten vorhanden sind. Die Vukane entstehen durch das Her- vorbrechen der Lava aus tiefgehenden Erdspalten oder durch Aufschüt- tung der ausgeworfenen Gesteine, (Schlacken, Bimsstein) und bilden sich selbst allmählich einen abgestumpften Bergkegel, aus dessen Gipfel sich der Trichter des Krater befindet. Mit dem Vulkanismus im Zu- sammenhänge steht häufig das Erdbeben, welches theils vulkanische Ausbrüche begleitet, theils selbständig austritt und weite Strecken der Erdrinde erschüttern kann (Erdbebengürtel). Doch können auch Erd- beben durch Abkühlung des Erdinnern und Bildung von Spalten, so- wie durch das Einstürzen weitgedehnter Hohlräume im Innern der Erde entstehen, wenn Salz-, Gips- oder Kalklager durch Wasser auf- gelöst und ausgewaschen sind. Damit steht ferner in Verbindung die Senkung mancher Landstriche, die sich besonders an den Küsten be- merklich macht, seltener die Hebung von Küsten. Hebungen und Senkungen von Erdräumen treten in langen Zeitepochen allmählich auf und haben auch die Umrisse der großen Landmassen wesentlich verändert. So hat England mit dem Continent zusammengehangen, während Europa im Osten des Ural durch ein breites Meer von Nordasien getrennt war. Nord- und Südamerika bildeten selbständige Landmassen und der Nordwesten Asiens hing am Beringsmeer wahrscheinlich mit dem Nordwesten von Amerika zusammen. Aus dem noch stetig sinkenden Boden des großen Oceans haben sich die Korallen angesiedelt und im Laufe der Zeit zahlreiche flache Eilande (Atolle) ausgebaut. 3. Die Luft. § 18. Die Luft gehört zum Erdkörper und dreht sich mit ihm. Die klimatische Temperatur entsteht durch Sonneneinstrahlung (Insolation) am wirksamsten bei senkrechter Richtung der Strahlen. Die Meteorologie hat die Ausgabe, den gesetzmäßigen Zusammen- hang der wichtigsten Lufterscheinungen nachzuweisen; dahin gehören die ungleiche Erwärmung der Luftschichten, wodurch das Gleichgewicht in der Atmosphäre gestört wird und ausgleichende Luftströmungen (Winde) entstehen, sowie die ungleiche Vertheilung des Wasserdampfes, welcher in verschiedenen Formen als Schnee und Regen ausgeschieden zur Erde fällt, oder als Wolke im Lufträume schweben bleibt. Klima nennt man das locale Jneinandergreisen dieser Erscheinungen. Die Erwärmung der Luft nimmt vom Aequator nach den Polen ab und ist nach dem Höhenstande der Sonne, also nach den Jahreszeiten, verschieden. Ueberdies treten noch manche Ursachen hinzu, um selbst das Klima unter gleichen geogr. Breiten verschieden zu ge- stalten. Die Sonnenwärme wirkt nämlich anders auf den festen Erd- boden als auf die oceanische Wasserfläche, und darum ist auch die Rück-

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 13

1876 - Dresden : Schönfeld
Die physische Geographie. — Das Land. 13 Thäler tiefer, die Gehänge steiler, die Gipfel steigen in höheren Bogen auf, auf den Kämmen zeigen sich felsige Grate, schroffe Wände und Sturzhalden. Die höchsten Theile sind nicht mehr immer bewohnbar. Das Alpengebirge erhebt sich über die Baumvegetation und besteht oft aus riesigen, auf allen Seiten schroff aus dem tiefen Lande auf- steigenden Plateaus, die zum Theil mit Felstrümmern überdeckt sind. Die Bevölkerung zieht sich in die Thäler zurück. Der Bodenbau wird geringer, die Pässe sind seltener. Das Hochgebirge umfaßt die höchsten Gebirge der Erde, besteht meist aus Urgebirgsarten und erup- tiven Gesteinen mit scharfen Kämmen und prachtvollen Hochgipseln. Meilenweit sind die Höhen mit Schneefeldern bedeckt, aus denen Gletscher in die Thäler niedersteigen. Unterhalb des Schnees stürzen die Gehänge felsig und kahl, mit Trümmern so wild übersät, daß kein Mensch sie überschreiten kann, zu den Alpenweiden und Bergwäldern herab. Die Einsenkung zwischen den Gipfeln, das Joch, dient als Paß. Die Gipfel benennt man nach ihrer mehr oder weniger schroffen Form: Horn, Nadel, Zahn, Pik, Spitze, Kegel, Kuppe. Thäler, welche in der Hauptrichtung des Gebirgs verlaufen, sind Längenthäler. Thäler, welche von den Vorbergen zum Hauptkamm ziehen, Querthäler. Diese sind für die Uebergänge und Straßenzüge von großer Wichtigkeit; Gebirge, denen sie fehlen, wie den Pyrenäen, bilden für den Verkehr bedeutende Hemmungen. Gletscher und Schneefelder in den Hochgebirgen, wie in den Alpen, sind als Wasserreservoir für den ganzen Continent von wesentlicher Bedeutung. Das Gebirge hat ebenso wie das Meer einen bedeutenden Einfluß auf die umgebende Natur. Zunächst wird Ausdehnung und Form der Continente und Inseln durch das ,,Gerippe" der Gebirge bestimmt. Hohe Gebirgszüge sind Grenzen verschiedener Klimate, pflanzen- und thiergeographischer Zonen (z. B. Alpen, Atlas, Cordil- leren, Himalaya u. a.). Sehr beachtenswerth ist der Einfluß der Ge- birge auf die Menschen. Gebirgsbewohnern ist ein lebhaftes Heimats- gesühl (Heimweh), tiefe Religiösität und Freiheitssinn eigen. Hoch- gebirge wirken wie der tropische Urwald auf die Zersplitterung der Völker in kleine Stämme und Republiken. Von dem Treiben der großen Welt abgeschieden, erhalten sich alte Sitten, Rechte und Gebräuche, wie religiöse Vorstellungen, hier länger als in Flachländern und offenen Thallandschaften, wo die Kultur sich am frühsten entwickelst hat. Darin, daß das Gebirge dem Verkehr größere Schwierigkeiten entgegensetzt, liegt seine Bedeutung für die politische Begrenzung der Staaten und Völker. § 17. Die Thätigkeit des glühend-flüssigen Erdinnern äußert sich an der Oberfläche entweder in heißen Quellen (Geiser), Gasquel- len (Mofetten, d. h. Ausströmungen von Kohlensäure, Fumarolen, d. h. Wasserdampferuptionen, welche Borsäure, Salzsäure re. enthalten, und Solfatare, d. h. Ausströmungen schwefelhaftiger Gase) oder in eigentlichen Vulkanen, welche theils aus ihren Kratern (d. h. den Auswurftrichtern mit inneren Steilwänden), Asche, Schlamm und Schlacken auswerfen, theils durch Seitenausbrüche zerstörende Lava-

3. Alte Geschichte - S. 129

1879 - Dillenburg : Seel
— 129 — ein aus Gerste und Hafer bereitetes Bier; aus Honig und Wasser wußte man ein Getränk, Meth genannt, herzustellen. Die am Rhein wohueudeu Stämme wurden frühzeitig mit dem Weine bekannt. — Die Kleidung war weder künstlich, noch köstlich. ^ Ein als Mantel übergeworfenes Stück Tuch oder das Fell eines Bären oder Wolfes, ja sogar die Haut eines wilden Schweines deckte die Männer; ihr Helm war dann wohl eines solchen Thieres Kops. Arme und Beine blieben unbedeckt und zeigten die gewaltige Körperkraft. Die Frauen hüllten sich in ein langes, leinenes Gewand, das bis auf die Füße reichte und Hals und Arme frei ließ. Der Lieblingsschmuck der Männer waren ihre Waffen. Viele trugen eine künstliche Rüstung aus Eisen und Stahl. Die Hauptwaffen waren: Schwert, Lanze, Framea (Pfrieme, ein Wurfspieß mit langer Eisenspitze), Bogen und Pseile und ein hölzerner oder aus Weiden geflochtener Schild; außerdem gab es noch Streithämmer, Streitäxte. Kolben und Schleudern. Die Waffen galten als heilig; ohne Waffen ging man nicht aus; bei den Waffen wurden die Eide geschworen. Die Waffen berühmter Helden erbten von Geschlecht zu Geschlecht fort. d. Beschäftigung. Als Beschäftigung liebte der freie Deutsche nur Iagb und Krieg. Den Ackerbau überließ man den Weibern, Greisen, Sclaven und Kriegsgefangenen. Die Felder wurden vielfach von Jahr zu Jahr gewechselt und von den Häuptlingen jedesmal neu vertheilt. Im Frieden ergaben sich die Männer meist der trägen Ruhe; sie lagen den größten Theil des Tages auf der Bärenhaut (daher der Schimpfname: Bärenhäuter, b. i. fauler Mensch), ober sie kamen zu Trunk und Spiel zusammen. — In Gewerben hatten sie es noch nicht weit gebracht; nur wackere Schmiebe mag es unter ihnen gegeben haben. Die im Innern wohnenben Deutschen trieben nur Tauschhandel; das Tauschmittel war römisches Geld, wofür sie Schmuckgegenstänbe und gewebte Zeuge kauften; einzelne Stämme ließen nur dann Kaufleute zu sich, wenn sie Kriegsbeute verkaufen wollten. Auch von Kün-ften und Wissenschaften verstanden die Germanen nur wenig; lesen und schreiben konnten sie nicht. Von den Künsten übten sie nur die Dichtkunst und zwar in Verbinbnng mit dem Gesang; ihre Lieber, in benen sie die Thaten ihrer Helben besangen, pflanzten sie bnrch münbliche Ueberlieferung fort. Mit Gesang begrüßten sie die beginnenbe Schlacht; sie verstärkten benselben babnrch, daß sie die Schilbe vor den Mnnb hielten. Wiewohl die meisten nicht Hopf, Lehrbuch. 9

4. Realienbuch - S. 64

1879 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64 58. Das Rind. Zn früheren Zeiten lebten in den Wäldern und gras- reichen Ebenen Deutschlands Werden von wilden Pferden; ein starker Mengst war ihr Führer und Wächter. Gemeinsam kämpften sie gegen ihre Feinde, die grimmigen Naubthiere. wenn den Pferden die Pflege durch Menschenhand abgehst ver- lieren sie an Größe und Schönheit. Die wilden Pferde sind kleiner als die zahmen; ihr Haar ist rauh und struppig. wie niedlich und behende ist ein junges Pferd, ein Füllen! Zn lustigen, leichten Sprüngen umkreist es das Mutterpferd, das es sorgsam bewacht. Zu dcu Einhufern gehören auch der Esel, das Maulthier und der Maulesel. 58. Das Rind. Das Rind gehört zur Ordnung der Zweihufer oder Wiederkäuer. Sämmtliche Thiere dieser Ordnung haben einen viertheiligen Magen. Das grobgekaute Futter geht zu- nächst in den Pansen oder Wanst. Hierauf tritt es in den Netzmagen, in dessen sechseckigen Zellen es in kleine Ballen geformt wird. Befindet sich das Thier in Ruhe, so gelangen diese Ballen durch Ausstößen wieder in den Mund und werden zum zweitenmale gekaut. Nun geht die Nahrung in die dritte und kleinste Abtheilung des Magens, den Blättermagen oder das Buch, llegt sich zwischen die blätterartigen Falten desselben und kommt endlich in den vierten Raum, den Labmagen, wo die völlige Verdauung stattfindet. Das Rind hat eine breite Stirn und nach außen und vorwärts gekrümmte Hörner. Die großen, stieren Augen stehen seitlich. Die Schnauze ist breit und unbehaart. Die Nasen- löcher stehen weit ans einander. Die steifen Ohrmuscheln sind beweglich. Im Oberkiefer befinden sich rechts und links sechs Backen-, aber keine Augen- und Schneidezähne, im Unterkiefer ebenfalls je sechs Backenzähne, aber auch acht Schneidezähne; Angenzähne fehlen auch hier. Der plumpe Leib des Rindes ist mit kurzen Haaren bedeckt, deren Farbe bei den einzelnen Thieren verschieden ist. An dem breiten Halse hängt schlaff die Haut herab. Man nennt sie Wamme. Der Schivanz bildet am Ende einen Haarbüschel. Die Beine des Rindes sind zienilich plump und die gespaltenen Hufe breit. Wie alle Wiederkäuer, nährt sich auch das Rind nur von Pflanzen und kann in seine weite Bauchhöhle eine große Menge Futters aufnehmen. Es ist unser nützlichstes Hausthier. Es zieht den Wagen und den Pflug, gibt uns Milch, Butter, Schmalz und Käse. Geschlachtet liefert es uns vorzügliches Fleisch, Talg, Haut, Hörner, Haare und Hufe. Das Rind ist gutmüthig und lenksam. Wer dieses Thier durch unnöthige oder zu harte Strafen, sowie durch Ueberanstrengung bei der Arbeit quält, oder wer ihm

5. Realienbuch - S. 176

1879 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
176 149. Die fränkische Schweiz. ganzen Ausdehnung nach ausnützen. Denn mitten im Felde ragen kleinere oder grössere Felsblöcke, „Knocke“ genannt, aus dem Boden hervor. Darum führen die Landleute auf dem „Gebirge“ mitunter ein an Entbeh- rungen reiches Leben. Wer „schwarzes“ Brot im eigent- lichen Sinne des Wortes sehen und schmecken will, der mache von Müggendorf oder Streitberg aus einen Ab- stecher auf die Höhen gegen Nordwest. Dort säet der Landmann im Frühjahre das sogenannte Mischgetreide, bestehend aus Gerste, Linsen und Wicken. Die geerntete Frucht wird, mit einer geringen Menge Roggen vermischt, gemahlen und zu Brot verbacken. Das gibt ein nahr- haftes, aber buchstäblich schwarz blau es Brot, das in der Backschüssel getragen werden muss, damit es nicht aus einander fällt. Wer halb Mischfrucht, halb Roggen backen kann, gehört schon zu den vermöglicheren Grundbesitzern. Wegen Mangels an Quellwasser ist man auf den Höhen gezwungen, Cisternenwasser zum Bierbrauen, zum Trinken und Kochen zu verwenden. In trockenen Som- mern muss Wasser aus dem Thale herbeigefahren werden. Will man frisches Wasser haben, so verschallt man sich dieses entweder durch Druckwerke oder durch Wasserleitungen. Ersteres ist z. B. auf dem Schlosse Greifenstein bei Heiligenstadt und in Gösswein- stein, letzteres in Siegritz, einem Dorfe nordwestlich von Streitberg, der Fall. Die Regierung von Ober- franken unterstützt die Bemühungen der Höhenbewohner, sich gutes Quellwasser zu verschaffen, auf jede mögliche Weise. Sollte man aber glauben, dass sich die guten Leute auf dem Gebirge bei ihren Entbehrungen unglücklich fühlen, so würde man sehr irren. Sie gemessen, was ihnen Gott beschieden, und entbehren gern, was ihnen versagt ist. Ja sie können manchem, der in einer ge- segneteren Gegend unseres Vaterlandes wohnt, als Vor- bild dienen. An gar manchen Hausthüren auf dem „ Gebirge“ fand man bis auf die neueste Zeit kein eisernes Schloss, sondern höchstens einen hölzernen Riegel, und Wägen und Pflüge lässt man dort unbesorgt über Nacht auf den Feldern stehen.

6. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 83

1878 - München : Oldenbourg
57. Das Grab im Buscnto. — 58. Die Schlacht bei Zülpich. 83 die Knöchel herab, liess aber Arme, Nacken und den oberen Teil der Brust frei. Dies war innerhalb des Hauses das einzige Kleid der Germanin ; ausserhalb trug sie über dem Kleide einen mantelartigen Überwurf. 4. Einer Sorge im Haushalt scheinen unsere Ältermütter ledig gewesen zu sein, der Sorge für Küche und Keller. Die Küche besorgten die Knechte. Unsere Vorfahren wussten schon gut zu essen. Sie bereiteten Brot aus Hafer- und Gerstenmehlteig, hatten Wildbret und Fische, zogen aber allem übrigen Fleische das der Schweine und Pferde vor, afsen Eier, hatten Rüben, Rettiche, Sauerampfer und andere Gemüsekräuter, auch Milch, Butter, Käse, Honig, und tranken reichlich, überreichlich Bier, Met und sogar Wein, den sie von den Römern eintauschten. Das Hauptgewürz war das Salz, welches man zuwege brachte, indem man Sole über glühende Eichenholzkohlen goss und entwässerte. 57. Aas Grab im Wusenlo (410 n. Chr.) f. Nächtlich am Busento lispeln bei Losenza dumpfe Lieder, Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder! 2. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten. 3. Allzufrüh und fern der cheimat mußten hier sie ihn begraben, Während noch die Iugendlocken leine Schultern blond umgaben. ‘k. Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette; Um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. 5. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde, Senkten tief hinein den Leichnam mit der Rüstung aus dem Pferde, 6. Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze chabe, Daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem cheldengrabe. 7. Abgelenkt zum zweiten Male, ward der Fluß herbeigezogen; Nächtig in ihr altes Bette schäumten die Busentowogen. 8. Und es fang ein Thor von Männern: Schlaf in Deinen cheldenehren! Keines Römers schnöde Habsucht soll Dir je das Grab versehren! 9- Sangen's, und die Lobgesänge tönten fort im Gotenheere. — Wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere! August v Platen. 58. Are Schlacht bei Zülpich (496). 1. Chlodewig, der Frankcnköuig, sah in Zülpichs Heißer Schlacht, Das; die Alemannen siegten durch der Volkszahl Übermacht. 2. Plötzlich aus des Kampss Gedränge hebt er sich auf stolzem Roß, Und mau sah ihn herrlich ragen vor den Edcln, vor dem Troß

7. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 58

1878 - München : Oldenbourg
58 38. Die Renntierzucht in Lappland. 816 wird es dem Lappen sehr leicht, jedes beliebige Renntier mit seiner Wurfschlinge aus dem Haufen herauszufangen. 6. Wenn es gute Weide in der Nähe gibt, dann bauen sich die Lappen zur Erleichterung des Melkens eine Hürde, in welche sie allabendlich die Tiere treiben. Diese Hürden bestehen aus dicht an einander gelehnten Birkenstämmen von 2 m Höhe, welche aber durch Querhölzer zusammenge- halten werden. Zwei breite Thore, welche durch ein Gatter geschlossen werden, führen in das Innere. Die Hunde treiben die Herde ein; das Melken beginnt; das Getümmel ist sehr gross. Die Renntiere erinnern durch ihr Hin- und Herlaufen und durch ihr Blöken an die Schafe. In der Mitte der Hürde liegen mehrere grosse Baumstämme, an welche die Renntiere beim Melken gefesselt werden. Ohne Wurfschlinge, welche aus einem langen Riemen oder Strick besteht, lässt sich kein Renntier seiner Milch berauben; die Wurfschlinge wird dem Tiere um das Geweih oder um den Hals geschleudert und dasselbe daran bis zum Melkklotz herbeigezogen. Der Lappe melkt sehr ungeschickt und vergeudet viele Milch, welche namentlich die Schenkel des Tieres bespritzt. Das unrein- liche Melkgefäfs hat die Gestalt eines oben verlängerten Napfes mit geradeausgehendem Stiele, besteht aus Holz und ist aus einem Stück geschnitzt. Beim Melken kommen so viele Haare in die Milch, dass man sie durchseihen muss; allein das grobe Tuch, welches man dabei verwendet, lässt noch immer genug von den kurzen Haaren durchschlüpfen, und so sieht die Milch nicht eben einladend aus; sie schmeckt aber angenehm süfslich und ist so fett wie Rahm. 7. Das wilde wie das zahme Renntier wird von dem Nordländer auf die manchfaltigste Weise benutzt. Aus den Knochen verfertigen sie sich ihre Fischspeere und Angeln; mit den gespaltenen Schienbeinknochen schaben sie Fleisch, Fett und Haar von den Häuten ab; mit Renntiergehirn schmieren sie das Fell ein, um es geschmeidig zu machen. Das durch Räuchern mit faulem Holze gegerbte Leder hängen sie um ihre Zeltstangen; die ungegerbten Häute geben ihnen Bogensehnen und Netze; die Seimen des Rückens werden zu feinem Zwirn gespalten; die weichen, pelzartigen Felle der Kälber müssen ihnen die Kleidung liefern. Vom Kopfe bis zu den Zehen hüllen sie sich in Renntierfelle, werfen ein anderes, weichgegerbtes Fell auf den Schnee, decken sich mit dem dritten zu und sind so im stände, der grimmigsten Kälte Trotz zu bieten. Kein Teil des Renntieres bleibt un- benutzt, nicht einmal der Speisebrei im Magen. Wenn dieser einige Zeit gelegen und eine gewisse Gärung erlitten hat, gilt er als höchst schmackhaftes Gericht. Das Blut wird ge-

8. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 175

1878 - München : Oldenbourg
187. Die Schweinezucht im alten Deutschland. 175 Grasplätze, weiss die Zeit des Melkens, kennt von fern die Lockstimme des Hüters und folgt ihm zutraulich; sie weiss, wenn sie Salz bekommt, wenn sie zur Hütte oder zur Tränke muss. Sie spürt das Nahen des Unwetters, vermeidet die Pflanzen, die ihr nicht zusagen, beschützt ihr Junges. 4. Aber noch viel vorzüglicher als die gescheideste Kuh ist der Stier oder Bullen. Er hat viel mehr Körperkraft, schärfere Sinne, mehr Mut, Gewandtheit und Raschheit. Er schaut mit Verstand um sich. Er ist ein gewaltiger Be- schützer seiner Herde. Er geht auf den Feind: Bär, Hund, Mensch, ohne Furcht los, senkt den Kopf tiefer, brummt furchtbar tief, erfasst ihn mit seiner mächtigen Gabel und wirft ihn mit einem Ruck des Kopfes und Halses rückwärts über sich hin. Einen fremden Bullen leidet er nicht bei der Herde. Er kämpft mit ihm auf Leben und Tod. Stolz spaziert er herum und schlägt mit seinem starken Schwänze seine breiten Rippen. Er hat viel mehr Eigensinn als die Kuh. Wenn er nicht will, so will er nun einmal nicht. 5. Im Stall erzogen, hart und roh behandelt, wird der Stier dumm und boshaft, lässt sich aber trotzdem zu einem brauchbaren Knechte des Menschen abrichten. Er zieht den Pflug und den Wagen, doch nicht so willig wie die Kuh, da- für aber stärker und anhaltender. Ist er seiner Arbeit ein- mal Meister, so folgt er dem Wort. Zieht das Pferd, wenn ihm „Halt“ gerufen wird, noch einen Schritt oder ein paar Schritte, oder tritt es zurück — nicht so der Stier. Er zieht nur bis zum Haltruf. Augenblicklich steht er still, wie ver- steinert. Wird nicht gerufen, so zerrt er Wagen und Pflug durch alles Widerstrebende. Die Kuh gibt aus Schwäche nach, das Pferd aus Verstand. Der Stier gibt nicht nach. Das Pferd rechnet und will seine Kraft nicht unnütz ver- schwenden. Gewiss zieht der Stier lieber mit seines gleichen als mit einem Pferde. Ihre Schritte sind ungleich, weswegen schon Moses ein solches Zweigespann verboten hat. Der Stier lässt sich lieber das Joch als das Pferd das Kummet auf- legen, und er scharrt und brüllt am Arbeitstage danach. Er will etwas thun. 137. Die Schweinezucht im alten Deutschland. 1. Die Schweinezucht war schon sehr früh ausgebreitet. Die Schweine werden in allen Gesetzen, sogar in dem kurzen Gesetzbuche der Thüringer, erwähnt und stehen im salischen oben- an. Eine Soneste oder Son (Herde) zählte sechs Zucht- sauen und einen Eber; der Sauhirt trieb aber 25, 40 und

9. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 153

1878 - München : Oldenbourg
114. Die Insekten. — 115. Die Wespen. 153 Wonnen, welche zur unmittelbaren Nahrung bestimmt sind. Dieselben werden gebeizt und in Tonnen eingemacht; erst die vollkommen ausgereifte Fracht liefert, gequetscht, das Öl, das dem Südländer jedes Fett ersetzt und die Stelle von Butter einnimmt. Mit demselben Behagen, mit dem wir Abend- länder ein Butterbrot verzehren, taucht der Libanese seinen rauhen Brotfladen m eine ölgefüllte Schale und ißt dann die fettriefende Frucht zu der dünnen, sauern Milch der mageren Kühe. 4. In den Plantagen duldet der Ölbaum kein zweites Gewächs neben sich, nicht einmal Zwiebel und Lauch. Der Boden unter den Bäumen bleibt immer offen und wird zwei- mal im Jahr mit dem Pfluge gelockert. 5. Den alten Griechen und Römern war der Ölbaum heilig, und er galt ihnen als ein Sinnbild des Friedens. 114. Die prächtigen Kleinen Mit zierlichen Schwingen, Mit hurtigen Beinen Zum Laufen und Springen! 2. Doch seht, sie verstehen Auch Künste daneben! In Tiefen und Höhen Sie spinnen und weben, Die Anseilten. 3. Sie meißeln und schaben Dhn' alle Beschwerde; Sie bauen und graben In Holz und in Erde. 4« Gar manch eine Mutter Bereitet dem Kinde Die Wiege, das Futter, Und bettet es linde, 5. Und all ihre Künste Und mühvollen Triebe, Sie stehen im Dienste Der zärtlichsten Liebe. Nach p a n I Kumme r. 115. Die Wespen. 1. Die eigentlichen Ritter unter der Jmmenwelt sind die Wespen. In eine gelbe und schwarzbandierte oder ge- steckte Panzerhaut sind sie gekleidet, mit gewaltigen Kiefern und starken Beinen ausgerüstet und mit einem scharfen, giftigen Speer bewaffnet; die geknickten Fühler nicken wie ein Helmbnsch auf dem Kopfe. Aber wilde, wegelagernde Raubritter sind es, die mit Mut und Wut die harmlose

10. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 174

1878 - München : Oldenbourg
174 136, Das Rind. 7. Purpurfarbne Wundcrpflanzen Dienten uns zu Meilenweisern; Gelbe Mauren sahn wir tanzen Frei vor ihren Leinwandhäusern. 9. Auf die Jagd der Antilopen, Kriegerisch mit Spieß und Pfeile, Zogen schlanke Äthiopcn; Klagend tönte Memnons Säule. 8. Lechzend auf dem warmen Sattel Saß der Araber, der leichte, Während Ziegenmilch und Dattel Ihm aufs Pferd die Gattin reichte. 10, Aus des Nilcs Flut getrunken Haben wir, matt von der Reises Gruß dir, Königin der Unken, Von dem königlichen Greifet 11. Alles grüßt dich, Blumen, Blätter! Doch zumeist der Grüße viele Bringen wir von deinem Vetter, Von dem Krokodil im Nile!" Ferdinand Freiligrath. 136. Da« Rind. 1. Es ist merkwürdig, welche Anhänglichkeit und welche so zu sagen geistige Fähigkeiten selbst „das dumme Vieh“ ent- wickelt, wenn es von frühester Jugend an sanft und liebevoll behandelt wird, oder wenn man ihm viel Freiheit auf Wiese und Weide lässt. Die Raffern richten den Ochsen zum Hüten ihrer Herden und zur Verteidigung gegen den Feind ab. Dabei zeigt sich der Ochse, der Bakely, wie er genannt wird, gelehrig und anstellig wie der Hund. Während die Schafe grasen, steht und grast der abgerichtete Bakely neben ihnen. Aufmerksam auf jeden Blick des Herrn, läuft der treue Bakely um das Feld herum, wie der Schäferhund. Ziehen die Hottentotten ins Feld, so führen sie eine Herde solcher Kampftiere mit sich, welche sie gegen den Feind loslassen. Sie überwältigen alles, Stössen die Feinde mit ihren Hörnern nieder und zerstampfen sie mit ihren Füssen. 2. Bei den Hottentotten verrichtet der Stier sogar den Dienst des Dortwächters. Zwei solcher gehörnter Wächter am Eingänge des Kraals (Dorfes) genügen, um den brüllenden, hungrigen Löwen in respektvoller Entfernung zu halten. Fremden ohne Begleitung eines Einwohners, den der Ochse kennt, Räubern wäre es nicht zu raten, einem Dorfe mit solchen Nachtwächtern zu nahen. 3. Und betrachte man das Vieh des schweizerischen Hochgebirgs, wie klug und munter sind diese Tierei Das naturgemäße Leben und die liebevolle Behandlung bilden den Instinkt besser aus. Das Tier, das auf der Alpweide fast ganz für sich sorgen muss, ist aufmerksamer, sorgfältiger, hat mehr Gedächtnis als das im Stall verpflegte. Die Alp- kuh weiss jede Staude, jede Pfütze, kennt genau die besseren
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