Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittelalter - S. 19

1879 - Dillenburg : Seel
— 19 — Nachdem letztere zurückgetrieben waren, wurde Thassilo Ii. auf 788 dem Reichstage zu Ingelheim zum Tode verurtheilt, von Karl jedoch wieder begnadigt und in ein Kloster geschickt; die Herzogswürde wurde für Baiern abgeschafft (788). • Im folgenden Jahre (789) war Karl's kriegerische Thätigkeit gegen die Slaven gerichtet. Ein slavischer Volksstamm, die Milzen (sie wohnten in der heutigen Mark Brandenburg), hielt es stets mit Karl's geschworenen Feinden, den Dänen. Um sie zu unterwerfen, verband sich Karl mit den Obotriten (im henti- 789 gen Mecklenburg wohnend), überfiel plötzlich die Milzen und brachte sie zur Unterwerfung. Noch während dieses Krieges hatte er auch einen Zug gegen die Avaren unternommen, die er dafür züchtigen wollte, daß sie so häufig Raubeinfälle in fein Reich ausführten. Die Avareu (im heutigen Ungarn wohnend) waren keine Slaven, sondern gleicher Abstammung mit den Türken, auch ihre Heimat war das innere Asien. Sie waren von Körper groß und stark, dabei sehr kriegerisch und gewandt; sie kannten bereits die Kunst, Brücken zu bauen und Städte und Dörfer zu befestigen, und unter ihnen gab es geharnischte Reiter und gepanzerte Rosse. Die häufigen Raub-einsälle in die umliegenden Länder hatten einen bedeutenden Reichthum in ihr Land gebracht, und dieser war durch Handel noch sehr vermehrt worden. Da wurde das Volk weichlich und schlaff und lebte nur seinen thierischen Neigungen. Karl eröffnete in eigner Person den ersten der sieben gegen sie geführten Feldzüge; die Fortsetzung übertrug er seinem Sohne Pipin, welcher in den Jahren 791—799 das ganze Land der Avareu eroberte und das Volk gänzlich vernichtete. Karl schlug das Land der Avaren bis an die Raab als östliche Mark zum Frankenreiche und setzte deutsche Ansiedler in das verödete Land. In diesem Kriege begann Karl auch einen Kanal zwischen der Allmühl und Retzat graben zu lassen, um dadurch Main und Rhein mit der Donau, die Nordsee mit dem schwarzen Meere zu verbinden. Die Arbeit gelang jedoch nicht, theils aus Unkunde der Arbeiter, theils wegen Unruhen, welche im Sachsenlande aufgebrochen waren. Erst 1000 Jahre später wurde das Werk wieder aufgenommen und vollendet (unter Ludwig I. von Baiern). Noch ein Feind Karl's stand unbesiegt da, die Dänen. Diese hatten die Sachsen in ihren Kriegen gegen Karl unterstützt und sie zu den mehrmaligen Empörungen aufgestachelt; die flüchtigen Herzöge Wittekind und Albion hatten bei ihnen stets willige Aufnahme gefunden. Dafür waren sie schon einmal von Karl 2*

2. Mittelalter - S. 31

1879 - Dillenburg : Seel
— 31 — mit äußeren Feinden nichts zu thun, und als im Jahre 924 die Magyaren wieder einen Raubzug nach Deutschland unternahmen, gelang es einem sächsischen Heerhaufen, einen magyarischen Heerführer gefangen zu nehmen und vor Heinrich zu bringen, wodurch er einen neunjährigen Waffenstillstand von ihnen erzwang, während dessen er einen nur geringen Tribut zu zahlen versprach. Diese Zeit der Ruhe benutzte Heinrich aufs weiseste. Da uemlich die Magyaren meist beritten waren, so konnte ihnen am besten durch feste Plätze Widerstand geleistet werden; solche aber waren in Deutschland nirgends zu finden; die Befestigungen, welche die Römer frühe am Rhein und an der Donau angelegt hatten, waren verfallen. Heinrich ließ an der Ostgrenze von Thüringen und Sachsen Burgen anlegen, neben welchen sich bald mit Wall und Graben umschlossene Dörfer und Städte erhoben. Jeder neunte Mann mußte vom Lande in die Städte ziehen, wohin Heinrich auch die Märkte und Gerichte verlegte; noch andere Vorrechte ertheilte er den Städten und ihren Bewohnern, welch' letztere man, da die befestigten Städte ebenfalls Burgen hießen, Bürger nannte. So ist Heinrich der Gründer vieler Städte*), wie z. B. M erse -. bürg, Quedlinburg und Meißen, und eines neuen Standes im Volke, des Bürgerstandes, geworden. Die Städte wurden so geräumig gebaut, daß während des Krieges auch Me Landbevölkerung darin Platz finden konnte, und damit es in Kriegs-zeiten nicht an den nöthigen Nahrungsmitteln fehle, mußte der dritte Theil alles Getreides in die Städte geliefert werden. — Die Deutschen kämpften bisher noch meist zu Fuß; weil ihnen daher die Magyaren noch weit überlegen waren, so übte Heinrich seine Deutschen auch im Kampfe zu Roß; das Fußvolk lehrte er, die Pfeile der Feinde mit dem Schilde aufzufangen, die Reiterei, wie man den Feind verfolge. Um den Kampf zu Roß noch mehr zu üben, soll er die Kampfspiele, Turniere, eingeführt haben. So bereitete er den Magyaren nach jeder Beziehung einen würdigen Empfang. Als der Waffenstillstand im Jahre 933 abgelaufen war, erschienen die magyarischen Gesandten wieder, um den Tribut zu fordern. Heinrich aber, der den Krieg gegen die Feinde schon lange beschlossen hatte und dazu auch die Bewilligung der Volksversammlung besaß, ließ ihnen einen räudigen, an Ohren und Schwanz verstümmelten Hund reichen und dabei sagen, wer mehr haben wolle, möge kommen und es holen. Voll Erbitterung *) Daher auch der andre Beiname Heinrichs: der Stüdtegrünbcr.

3. Achtundzwanzig Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 13

1883 - Dillenburg : Seel
gesagt hatte. Mitten im Winter reiste er nach Quedlinburg, wo Heinrich von Sachsen wohnte. Heinrich war gerade im Wald, um den Vögeln nachzustellen. Eberhard ging dort hin und überbrachte ihm die Krone. Deshalb heißt Heinrich I. auch wohl Heinrich der Vogelsteller. Heinrich nahm die Krone an. Bald darauf ging er nach Fritzlar in Hessen, wo die deutschen Fürsten versammelt waren. Als Heinrich in ihre Mitte trat, riefen sie: „Heinrich sei unser König?" und das versammelte Volk jubelte laut, daß das deutsche Reich wieder einen König hatte. Heinrich war auch ein ausgezeichneter Mann. Er war schön und stark, tapfer und gerecht, treu und frei von schlechten Sitten und üblen Gewohnheiten. Seine Gemahlin hieß Mathilde; sie war gar gut und fromm Ihr liebster Spruch lautete: „Bete und arbeite." In dieser Zeit fielen die Ungarn wiederholt in Deutschland ein und verwüsteten es. Heinrich zog gegen sie und nahm einen Ungarfürsten gefangen. Die Ungarn boten Heinrich einen Karren voll Gold, wenn er den Fürsten frei ließe. Heinrich sprach: „Wenn ihr neun Jahre lang nicht in Deutschland einfallen wollt, so will ich euren Fürsten frei lassen und euch alle Jahre noch hundert Pfund Gold geben." Das waren die Ungarn wohl zufrieden, und so hatte Deutschland vor ihnen 9 Jahre lang Ruhe. Während dieser Zeit baute Heinrich an der Grenze gegen die Ungarn viele feste Plätze. Jeder neunte Bauer mußte vom Lande in die Stadt ziehen. Ferner mußten die Bauern in jedem Jahre den dritten Teil ihrer Früchte in die Stadt bringen. Dort wurde die Frucht in großen Korn-Häusern aufbewahrt, damit Brod da wäre, wenn etwa die Ungarn wieder kämen. Auch sollten dann alle Landbewohner in die Städte flüchten. Zweitens vermehrte Heinrich während der 9 Jahre feine Soldaten und übte sie tüchtig im Marschieren, Reiten, Schießen und Fechten. Das auf diese Weise gut ausgebildete Heer Heinrichs machte bald fein erstes Probestück. Diejenigen Slaven, welche in der jetzigen Provinz Brandenburg wohnten, überfielen auch oft die Deutschen und nahmen ihnen dann Hab und Gut weg. Heinrich zog gegen sie und eroberte ihre Festung Brenna-bor oder Brandenburg an der Havel. Die Stadt lag mitten zwischen Sümpfen. Heinrich marschierte im Winter über das
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 2
47 0
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 3
5 1
6 1
7 0
8 0
9 2
10 0
11 1
12 0
13 0
14 2
15 0
16 7
17 9
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 12
24 0
25 1
26 0
27 0
28 2
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 1
35 0
36 1
37 5
38 2
39 0
40 0
41 2
42 1
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 3
55 2
56 0
57 0
58 1
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 4
66 0
67 2
68 1
69 1
70 0
71 2
72 2
73 0
74 0
75 3
76 5
77 2
78 2
79 2
80 0
81 1
82 6
83 3
84 0
85 1
86 0
87 4
88 1
89 1
90 2
91 0
92 1
93 0
94 6
95 0
96 0
97 0
98 3
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 1
4 0
5 1
6 0
7 1
8 0
9 0
10 16
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 2
19 5
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 8
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 2
47 0
48 0
49 1
50 1
51 2
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 4
60 0
61 0
62 0
63 0
64 8
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 9
73 0
74 0
75 1
76 0
77 6
78 0
79 1
80 3
81 5
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 2
98 0
99 2
100 9
101 0
102 3
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 1
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 7
119 0
120 0
121 3
122 0
123 1
124 0
125 0
126 0
127 2
128 1
129 0
130 0
131 0
132 10
133 0
134 0
135 1
136 1
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 3
143 1
144 1
145 0
146 1
147 0
148 1
149 0
150 0
151 2
152 3
153 0
154 0
155 2
156 3
157 1
158 4
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 4
167 0
168 0
169 2
170 0
171 23
172 0
173 3
174 0
175 1
176 0
177 3
178 0
179 1
180 0
181 0
182 1
183 2
184 0
185 0
186 0
187 1
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 1
195 0
196 1
197 2
198 0
199 0