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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 10

1868 - München : Lindauer
10 Bajoarien unter d. Agilolf. Garibald Ii u. Theodo I. auf Betrieb des Frankenkönigs Dagobert I (zwischen 628 und 638) durch vier Männer (Claudius, Chadoin, Magnus und Agilolf) die bis dahin ungeschriebenen Gesetze seines Volkes anszeichnen ließ und dieser Gesetzessammlung allgemeine Aner- kennung verschaffte. Nicht minder erfolgreich waren die An- strengungen, die unter seiner Regierung in und um Bajoarien her zur Befestigung mtb Ausbreitung des Christenthums ge- macht wurden. Drei Glaubensboten aus Irland, der heilige Co ln mb an (Stifter des Klosters Lnxeuil in Franche Comte), die Heiligen Gallus und Magnus i;!) brachten 612 das Christenthum nach Alemannien, und im Jahre 615 trafen cms Frankreich Eu st a sius und Agi lus (erstercr war seit Columbans Abgang Abt des Klosters Lnxeuil, letzterer wurde nachmals Abt des Klosters Rebais in der Landschaft Brie im Departement der Seine und Marne) in Bajoarien ein, theils um das Evangelium neu zu verkünden, theils um Irr- lehren, welche von Anhängern des Bonno fins und Phot in ns gegen die Gottheit Christi nub die Jungfräulichkeit Mariens verbreitet worden waren, zu unterdrücken. Die rastlose Mühe, welche diese Männer aufboten, ward damit gelohnt, daß die meisten der Jrregeführten in den Schoos der katholischen Kirche zurückkehrten. § 10. Garibalds Ii Nachfolger war Theodo I*) (640 — 652?), welcher ebenfalls der jüngern agilolsingischen Linie angehörte "). In ihm besaßen die Bajoarier einen überaus edlen, friedliebenden Fürsten, der für die weitere Verbreitung des Christenthums vornehmlich dadurch wirkte, daß er (649) den hl. Emmeram (Heimeram, Hausrabe), einen fränkischen Glau- benöboten aus Pictavium (Poitiers), auf seiner Missionsreise zu den Avaren in Reginisbürg (Rcgensburg) zu dem Ent- schlüsse bewog, vorerst den Bajoariern einige Zeit lang die himmlische Lehre zu verkünden. Nachdem er dieß drei Jahre hindurch gethan hatte, erlitt er auf eine traurige Weise den *j Cb Theodo I ein Sohn Garibalds Ii gewesen, steht dahin.

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 79

1868 - München : Lindauer
79 Bayern unter Heinrich Xii, dem Löwen. wenig mehr um den Kaiser und dessen Unternehmungen, sondern hing mit ganzer Seele dem Plane nach, seiner: eigenen Ländern urrd Unterthanen den hart vermißten Wohlstand wiederzugeben und seine Herrschaft nach Innen und Außer: zu bcsestiger: und zu erweitern. Für die Ausführung dieses Planes that er 1157 der: erster: Schritt, indem er vor: dem Bischöfe Otto von Frey- sing (1138 — 1158), des Kaisers Barbarossa Oheim, die Ab- tretung des Zolles verlangte, welcher: dieser an der Brücke bei Oberföhring, einem Dorfe im Freysinger-Gebiete, von dem aus Reich er: hall über Rosenheirn nach Schwaben und In- golstadt gehenden Salzzuge erhob. Der Weigerung Otto's, aus den Nachweis gestützt, daß ihm König Konrad Iii dieses Recht eingeräumt habe, setzte Heinrich der Löwe einer: Gewalt- streich entgegen: Er ließ, nachdem er (1157) bei der: eine Stunde oberhalb Föhring am linker: Jsarufer stehenden Einzel- Höfen, welche München (Munichen, Mnnihen, villamunihha)*) hießen, über die Isar eine Brücke geschlagen und von dieser aus zur Erweiterung des Verkehrs eine Straße nach dem nahen Aschheim**) gebaut hatte, in Einer Nacht die Föhringer Brücke niederlegen urrd zwarrg dadurch den Salzzug, den Landweg von München aus anzutreten. Zn der Nähe der neuen Brücke er- baute Heinrich der Löwe ungesäumt ein Mauthaus, einen Salzstadel, eine Münzstätte und legte dadurch der: Grund zu *) München (—Munichen, Munihen) ist der Dativ Pluralis von dem aus dem lateinischen monaolros oder monacos gebildeten Worte Munich, d. i. der Einsame, und heißt „Wohnsitz der Einsamen" oder „der isolirt Hausend en", gerade so wie z. B. Bayern, Schwaben als Dative der Personennamen Bayer, Schwab die Wohnsitze dieser Völker- schaften bezeichnen. Zu Anfang des zehnten Jahrhunderts gehörten die Einzel- höfe München, die am linken User der Isar standen, dem Kloster Tegern- see; nach Aushebung desselben durch den bayerischen Herzog Arnulf I fielen sie an den Grafen Rapot von Dießen. Einer von dessen Nachkömmlingen, Otto, der Stammvater der Grafen von Wolfrathshausen, besaß sie noch um 1060 (Lion. Boic. Yi. 162. n. Ix). Wie Heinrich der Löwe diese Höfe an sich brachte, ob durch Kauf oder mit dem herzoglichen Amte, ist unbekannt. **) Durch die Straße nach Aschheim sollte dem Salztransport, der bis dahin von Föhring aus nur eine westliche und nördliche Richtung hatte, auch noch eine östliche Richtung gegeben werden.

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 4

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
4 tcrlistig, grausam; die Sachsen also konnten nicht einse- hen, warum sie ihre Religion mit einer andern vertauschen sollten, die die Menschen nicht besser machte. Bei den Sachsen war jeder freie Mann unabhängiger Herr auf seinem Grunde und Boden, er gehorchte nur den Gesetzen, die die Volksgemeinde gegeben hatte, und im Kriege einem selbstgewählten Heerführer. Bei den Franken gebot der König, oder in seinem Namen der Herzog oder Graf, bei den Sachsen war der Grundbesitz von allen Abgaben frei, bei den Franken mußte er den Zehnten von allen sei- nen Feldfrüchten an die Kirche zahlen. Wie hätten die Sachsen ihren Zustand mit dem der Franken vertauschen mögen? Die herrlichen Lehren und großen Wohlthaten des Christenthums konnten sie nicht begreifen, denn die unwis- senden fränkischen Priester kannten sie selbst nicht, und waren daher auch nicht im Stande, sie Andern zu verkün- digen. Außerdem sollten die Sachsen sich vielen Vorschrif- ten unterwerfen, deren Nutzen sie nicht einsahen. Sie wa- ren in allen ihren Sitten und Gebräuchen, in ihrem Glau- den und Aberglauben ihren Vorfahren, den alten Deut- schen, treu geblieben, weil sie sich wohl und glücklich da- bei befunden hatten, und ihre Beharrlichkeit gereicht ihnen zur Ehre; denn ein Volk, welches leichtsinnig und ohne Schwierigkeit althergebrachte Sitte, Regierung und Glau- den wechselt, und seine Selbstständigkeit nicht mit Gut und Blut vertheidigt, das geht rühmlos unter und sein Anden- ken erlischt unter den Lebendigen. Nachdem die Sachsen länger als zwei Jahrhunderte ihre Unabhängigkeit gegen die Franken vertheidigt, und diesen ihren Erbfeinden gar oftmals die Grenzländer verheert hatten, bot endlich im Jahre 772 Karl der Große die ganze Streitkraft seines Reichs auf, um sie zu überwältigen. Ihn trieb dazu keine bloße Kriegslust oder Ländergier, sondern die Nothwendig- keit, nemlich die Sorge um die Ruhe und Sicherheit sei- nes Reiches. Alle Deutsche waren den Franken un- terworfen, gaben den Zehnten, leisteten die Heeresfolgen und wurden auf fränkische Art regiert, nur die Sach- se n allein waren keinem Fremden unterworfen und leisteten weder Dienste noch Abgaben. Daß die unterworfenen Völ- ker, die Schwaben, Baiern und Thüringer eben so

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 14

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
14 reichs Austrasien, zu welchen die deutschen Provin- zen gehörten, wollten ihm nicht folgen, sondern begehrten einen eigenen König. Da gab er ihnen seinen Sohn Sieg- bert, weil dieser aber noch ein Knabe, und daher nicht fähig war in's Feld zu ziehen, so setzte er den Thürin- gern einen eigenen Herzog, Namens Badulf vor, der sie gegen die Slaven schützen sollte. Das that er; nachdem er aber durch seine Siege Ansehen erworben, wollte er dem Frankenkönige nicht mehr untergeben sein, und empörte sich, wobei ihm erst die Bakern und nach- mals die Slaven-Wen den Beistand leisteten. Er über- wand die Franken in einer großen Schlacht an der Un- strut, und Siegbert mußte ihn als erblichen Herzog der Thüringer, doch unter fränkischer Lehnshoheit anerkennen. Die Thüringer waren nun wieder den übri- gen, den Franken unterworfenen deutschen Völkern, als den Baiern und Alemannen gleich gestellt, und erhielten ein eigenes schriftliches Gesetz. Herzog Badulf, der im I. 640 die Erblichkeit seiner Würde errungen hatte, lebte nicht mehr lange, und ob er Kinder hinterlassen hat, ist ungewiß, denn sein Nachfolger Hathan, war ein Heide, kann daher wohl nicht Ba- dulfs Sohn gewesen sein. Hathan erhielt mit seiner christlichen Gemahlin, Bilehild, 651, große Besitzungen am Main. Unter seinem Nachfolger, — dessen Name zweifelhaft, erschien zum ersten Male der heilige Kilian, ein Irländer, in Thüringen, um das Christenthum zu predigen. Die thüringischen Könige hatten zwar schon sich zum Christenthum bekannt, welchem sie von ih- ren gordischen Gemahlinnen zugewendet worden wa- ren; allein ihr ärgerlicher Lebenswandel war schuld gewe- sen, daß das Volk kein Vertrauen zu der neuen Lehre gefaßt hatte, sondern bei dem Heidenthum geblieben war. Kilian richtete auch wenig aus und ging nach Rom. Nach einiger Zeit kehrte er zurück, und brachte noch 11 Gefährten mit, die ihm bei seinen Bekehrungswerke helfen sollten. Er taufte den Herzog Gozbert. Als er aber von diesen verlangte, daß er sich von seiner Gemahlin G i si l l a, die seines Bruders Wittwe war, trennen sollte, da wurde er, auf Veranlassung dieser rachsüchtigen Frau, im I. 687 um-

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 471

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 600 bis 1096. 47! 4. Die Papste bis 1073. Die Päpste machten ihr Ansehen als oberste Borste- her der Lerche in diesem Zeiträume mehr und mehr gel- tend. Sic erklärten sich nicht nur öfters für die allgemei- nen Gesetzgeber der Kirche, für die obersten und einzigen Richter der Erzbischöfe und Bischöfe, für diejenigen, wel- che in allen Diöcesen der Christenheit bischöfliche Geschäfte verrichten dürften, und ohne deren Genehmigung keine neuen Kirchen, Bisthümer und Klöster gestiftet, noch Bis- thümer neu eingerichtet werden könnten; sondern handel- ten auch, wiewohl nicht selten ohne harten Kampf, die- sen Ansichten gemäß. Auch ward es, seit Papst Jo- hann Viii. Carl dem Kahlen die ftmfcr - Würde ertheilt hatte, immer mehr herrschende Meinung, daß nur der Papst im Namen der Gottheit das Kaiserthum ertheilen könne. Endlich wie schon die Bischöfe, als solche, sich über die Fürsten stellten, so und noch mehr stellte sich der Oberste der Bischöfe über die Mächtigen der Erde. Was das Ansehen der Kirche überhaupt förderte, das förderte insbesondere auch das Ansehen des Papstes. Auch war seine Macht, welche ihn zuletzt über die Für- sten emporhob, zum Thcil durch die Fürsten selbst sehr erweitert worden. Denn oft nahmen die Fürsten zu dem richterlichen Ausspruche des Papstes ihre Zuflucht, oder unterwarfen sich seinem Ausspruchs, damit Andern durch seine Verfügungen wehe gethan würde. Überdieß hingen die Bischöfe dem Papste a«, dessen Hoheit, schon wegen der Entfernung, weniger drückend für sie war, als die Herrschaft der nähern Erzbischöfe. Auch erkannten sie in ihm eine schützende Macht gegen den Staat.—- Die Decretalen des falschen Zsidors. Endlich zählte die-' ser Zeitraum mehrere Päpste, welche sich durch Festig- keit und Entschlossenheit auszeichneten, und nach einem wohlüberlegten Plane handelten. So fest war bereits im neunten Jahrhunderte das Ansehen des Papstthums gegründet, daß selbst viele und große Stürme, welche im Laufe des zehnten Jahrhun- derts über Italien überhaupt und Rom und die Pävsto insbesondere ergingen, dasselbe nicht mehr zu vernichten vermochten. Selbst Otto d«r Große glaubte nur durch

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 467

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von öoo bis 1096. 4l? Lle erneute Verbindung mit Italien wohlthätig auf die Bildung der Teutschen wirkte. Auch im Innern herrschten die Könige mit vieler Kraft. Die Großen wurden in den Schranken der Ord- nung gehalten; ja, Heinrich Iii. war nahe daran, selbst die Herzoge zu bloßen königlichen Staatsbeamten herab- Husetzen. Die Zahl der Unfreien, welche freilich immer noch sehr groß war, ward wenigstens etwas vermindert, be- sonders durch das Emporkommen der Städte,, deren in dieser Zeit nicht nur mehrere wurden, sondern unter denen auch wenigstens einzelne ansingen, Sitze des Han- dels und des Kunststeißes- zu werden. So schien in mehrfacher Hinsicht die Grundlage ei- nes mächtigen Königthums in Deutschland gegen die zwei- te Halste des eilften Jahrhunderts vollendet zu seyn. Aber unter Heinrich Iv., dem Sohne und Nachfolger -Heinrichs Ul., erhielt Tentschlands Verfassung eine schnei, se und unerwartete Wendung. Viertes Kapitel. Die Kirche. 1. Das Ansehen der Bischöfe. Mitten unter den Stürrnen dieser Zeiten breitete sich die christliche Kirche im Abendlaude nicht nur aus, sondern befestigte auch ihr Ansehen immer mehr. Allerdings, wußte die Kirche mit vieler Klugheit die Umstände zu benützen, welche sich zur Erweiterung ihrer Macht darboten. Aber in den meisten Fällen würden die Anstrengungen der Klugheit wohl fruchtlos geblieben seyn, hätte nicht die Kirche um ihrer selbst willen in der Mei-. Nung der Völker sehr hoch gestanden. Ehrfurcht für das Hhristenlhum, daun diejenige Achtung, welche der Unge- bildete dein Gebildeteren unwillkührlich zollt, endlich die tressuche Verfassung der Kirche waren unstreitig die von iwhmsterr Ursachen, welche bewirkten, dap das Ansehen 5q *

7. Abriß der deutschen Geschichte - S. 15

1798 - München : Lindauer
gres, nebst ihrem Gebiet, zu bemächtigen, wodurch er sich einen freyen Weg nach Tournay, dc.s ihm an- gehdrte, und sohin in das daranstoßende Gebiet eines seiner Stammvettern zu Cdln eröfnere. Nichts kam ihm gelegner, als eine Granzstreitkg- keit, in welche eben dieser Stammvetter und König, Sigebert, der über das Ripuarien oder Uferfranzien zwischen dem Niederrhein, und der Niedermosel herrsch- te, und Cdln zur Residenzstadt gewählt hatte, mit den Allemannen verwickelt ward. Die Allemannen, deren Wohnsitze sich bereits im 4ten Jahrhundert vom Necker bis nach Basel (wo Wirtemberg und Baden innlieqen) erstrecket, dann in der Folge bis Zülpich, im Jülichischen, sich ausgebreitet > und die Städte Worms, Speyer, Straßburg, Basel, Costniz und Bregen; in sich begriffen haben, sahen den schnellen und gewaltthätigen Fortschritt der fränkischen Macht schon seit langer Zeit mit eifersüchtigen Augen an. Sie mochten dabey vorzüglich die Folgen einer benach- barten Uebermacht überlegt, und sich entschlossen ha- den, derselben in Zeiten zuvor zu kommen. In sol- cher Absicht suchten sie mit dem König Sigebert ei- nige Gränzstreitigkeiten hervor, und kündigten dem- selben , da er sich zu nichts verstehen wollte, den Krieg an. Die Nachricht davon wurde dem König Chlod- wig kaum hinterbracht, als er mit seiner ganzen Macht herbeyeilte, seinem Vetter Sigebert beyzustehen. Bey Zülpich, unweit Bonn im Jülichischen, kam es im I. 496 zu einer Schlacht, worinn, wie sich vvrausschen ließ, die Freybeit der einen oder andern Partey scheit- tern würde. Die Allemannen kämpfen mit aller Wuth eines höchst eifersüchtigen Volkes, das, fremden Ueber- muth zu dämpfen, gekommen war, und schon gerie- then die Franken in Unordnung, als sich Chlodwig der oftmaligen Versicherungen seiner jungen Gemah- linn Clothildis ( einer christlichen Prinzeßinn von Bur- gund) erinnerte, daß sie einen Gott anbete, der in aller Noth helfe. Chlodwig Hub demnach im Ange-

8. Theil 2, Abth. 2 - S. 10

1822 - München : Lentner
10 sesthalten an der „Kirche des lebendigen G o ttes, die da ist der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit." Die Lehre des Arius laßt sich in den Satz zusammenfassen: „Oer Sohn Gottes ist nicht Gott, sondern ein bloßes Geschöpf, welches der Eine Gott, der ewige Vater, zum Rang und zur Ehre einer Gottheit erhoben hat." Diese Lehre erniedrigte die christliche Reli- gion , die Iesum als wahren, ewigen Gott, Eines Wer- sens mit dem Vater, anbethete, zur Abgötterey, indem sie Ihm als einem bloßen Geschöpfe göttliche Ehre erwie- se. Sie wurde daher gleich nach ihrer Geburt in einer Versammlung zu Alexandrien verworfen, und Arius, nachdem alle Ermahnungen der Sanftmuth vergeblich waren, in den Bann gethan. Weil er sich aber durch seine Geschmeidigkeit viele und mächtige Anhänger zu ver- schaffen wußte, und die dadurch entstandenen Unruhen immer größer wurden, so berief Kaiser Constantin, um der Sache durch einen feyerlichen Ausspruch der Kirche ein Ende zu machen, in ehrerbiethigen Briefen die Bi- schöfe zu einem a l lg em e i n e n C o n c i l i u m nach N icä a (der vornehmsten Stadt Bithyniens nach Nicomedia, wo sich der Kaiser gewöhnlich aufhielt), und sandte Befehle in die Provinzen, sie auf öffentliche Veranstaltung zu be- herbergen und zu befördern. Es versammelten sich 3,8 Vater, nebst mehr als > 000 Priestern, Diaconen und ge- lehrten Laien, welche die Bischöfe begleiteten. Der heil. Papst Sylvester, dem es gebührt hätte, dem allge- meinen Concilium vorzustehen, ward durch sein hohes Alter gehindert, die Reise zu unternehmen? Er sandte daher zwey Priester seiner Kirche zu Rom nach Nicäa „ Vitus und Vinc e ntius, welche an seiner Statt erschie- nen Das Amt des Vorsitzes aber übertrug er dem weisen Bischöfe von Corduba in Spanien, Namens Ho si ns *). *) Auch Constantin kam nach Nicaa, als die Bischöfe dort versammelt waren, und war dcp manchen Verhandlungen gegenwärtig.

9. Theil 2, Abth. 2 - S. 36

1822 - München : Lentner
— 36 — Früh strömte das schaulustige Volk in die Rennbahn. Auf einmal drangen gerüstete Schaaren von allen Seiten herein, verschlossen die Zugänge, und tödteten die Fremd- linge wie die Bürger, die Schuldlosen wie die Schuldi- gen. Man sagt. daß gegen sieben Tausend ermordet wurden, und daß dieses Metzeln drey Stunden gedauert habe. Als die Nachricht von der ungeheuren That in Mailand bekannt ward, ergriff alle Gemüther Trauer und Abscheu. Besonders fühlte Amb rosius sich durch den Frevel des von ihm so geliebten Kaisers, von dessen ed- lem Herzen und lauterer Frömmigkeit er so oft seine Amtsgenossen unterhalten hatte, im Innersten angegrif- fen. Er begab sich daher auf das Land, und schrieb von da an Theodosius einen ausführlichen Brief, aus dem die Ehrerbiethung des Unterthans, die Freymüthigkeit des Bischofs und die Liebe des Freundes auf gleich schöne Weise hervorleuchteten. Der Hauptinhalt desselben gittg dahin, daß der Kaiser sich durch öffentliche Buße mit Gott versöhnen sollte. „Thue deine Sünde von dir — schrieb er ihm — indem du deine Seele vor Gott demü- thigest. Ohne Thränen und Buße thut man die Sünde nicht von sich. Kein Engel vermag sie von dir zu neh- men, kein Erzengel! Das kann nur der Herr, Er, der allein sagen kann: Ich bin bey euch! Haben wir ge- sündiget, so erläßt Er uns die Sünde, aber nur — wenn wir Buße thun." Der Kaiser war später, als Ambro- sius, nach Mailand zurückgekommen. Der Erzbischof war hier eben in der Kirche, als ihm gemeldet ward, der Kaiser komme. Da ging er hinaus, diesem entgegen, und sprach zu ihm: „Es scheint, o Kaiser! daß du die Größe des Mordes, den du begangen hast, nicht einsiehst, selbst jetzt nicht, da dein Zorn sich gelegt hat. Vermuthlich steht deine Macht und Hoheit der Erkenntuiß deiner Sün- de entgegen, und verdunkelt deine Vernunft. Betrachte die Gebrechlichkeit und Hinfälligkeit der menschlichen Na- tur! Senke deinen Blick aus den Erdenstaub, aus dem

10. Theil 2, Abth. 3 - S. 41

1824 - München : Lentner
41 mußten schwören, daß sie auf die Haltung dieses Bünd- nisses sehen wollten. Dann rückten sie gegen Lothar, der nun von ihrer vereinten Macht zurückwich. Deß unge- achtet kam erst im August 84z, auf den Vorschlag der Fränkischen Großen, der berühmte Vertrag von Ver- dün zu Stande, durch welchen das ganze Reich auf folgende Weise gctheilt wurde. 1) Lothar, der älteste, bekam die Kaiserwürde, und mit dieser die Länder, worin die beyden Hauptstädte, Nom und Aachen, lagen, nahmlich Italien, die Schweiz, und von da an einen langen schmalen Landstrich an der linken Seite des Rheins hinunter, bis nach Holland. (Wie ver- folgt von dem Schatten seines Vaters, gegen den er am meisten gesündigt, legte er 855 die Regierung nieder, und begab sich in das Kloster Prünn. Seine drey Söhne, Ludwig Ii., Lothar H. und Carl, stritten wiederum mit den Waffen um das Land und theilten es so unter sich, daß der erstere Kaiser und Herr von Italien, der zweyte König des nach ihm genannten Lothringen, und der dritte König der Provence wurde. Aber keiner von ihnen hin- terließ männliche Nachkommen. Lothringen, das bald in Burgund, Elsaß und das eigentliche Lothringen zer- fiel — theilten nach Lothars Tode (869) die beyden Oheime unter einander; und von diesen Zeiten an sind diese Lander ein Gegenstand des Streites zwischen den Deutschen und Franzosen.) 2) Ludwig, der Deutsche, bekam unser Deutsch- land bis an den Rhein, und jenseits desselben noch die Städte Speyer, Worms und Mainz. so ein Mensch mit Recht seinem Bruder (helfen) soll, und damit er mir eben so thue: und mit Lothar will ich keinen Vergleich eingehen, der mit meinem Willen ihm (meinem Bruder) zum Schaden wäre."
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