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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 173

1906 - München : Oldenbourg
34. Herzog Wilhelm V. von Bayern als Kunstfreund. 173 Mauern, in den welschen Apenninen und der letzte Stern sank blutigen Glanzes auf dem Markte Neapels; — einsam trauerten Dentfchlanb und des Reiches Feste wie die verlassene Brant. Wilhelm von Hollanb „erreichte jetzt das Ziel aller feiner Wünsche, den Trifels samt feinen Heiligtümern", wie er hocherfreut feinem Kanzler, dem Bifchof von Speyer, schreibt. Im Triumphe zog er ein, feine Gemahlin sollte nachkommen, würde aber von bcm Rietberger samt ihrem Gefolge aufgehoben. „Die Besitznahme von Trivellis ist eine der ersten Maßnahmen, welche ein römischer Kaiser zu ergreifen hat," schreibt der Papst an Richarb von Kornwallis nach dessen Wahl. Und dies nahm sich der Englänber zur Lehre. So blieb der Trifels die erste Feste des Reiches und feit Kaiser Hein- richs V. Tod wurden hier die Reichsinfignien nach besten noch auf dem Totenbette gemachten Verordnungen verwahrt, bis sie Rnbolf von Habsburg noch Kybnrg in der Schweiz brachte. Jeboch Adolf von Nassau brachte sie roieber hierher. Ludwig der Bayer pflanzte die Reichsfahne hier auf, aber er verpfänbete die Burg samt dem freien Reichsftübtchcn Annweiler an das pfälzische Haus, woburch beibe zuletzt an die Herzoge von Zweibrücken kamen. Da erblich die Herrlichkeit des Trifels mit der Herrlichkeit des Reiches, als die Fürsten des Reiches sich über die Würde des Kaisers erhoben — die Bauern konnten bereits die alte Kaiferburg plündern — einsam stand der Trifels und gebeugt unter die Gewalt kleiner Herrscher. Da traf ihn der Himmel noch mit seinem Blitzstrahl, wodurch der größte Teil der Bnrg abbrannte. Notdürftig ausgebessert sah die einst so herrliche Bnrg, welche Kaiser und Könige beherbergt hatte, arme flüchtige Laudlcute im Dreißigjährigen Kriege in ihren Mauern und wilde Horden ans Spanien. Schweden und Ungarn, bis die Pest alle ihre Eiuwohuer vollenbs vertrieb. Als die Fran- zosen im Reunionskriege auf den Trifels kamen, fanden sie nichts als Ruinen. So ruht nun der Trifels auf feinen gewaltigen Felsen in Schutt und Trümmern, immer noch ein großer, wenn auch trauernder Zeuge einer großen Vergangenheit. 34. Herzog Wilhelm V. von Bayern als Kunstfreund. Von Karl Trautmann.* Wenn einer um das Jahr 1600 nach dem damals noch so weltverlorenen Schleißheim feine Schritte lenkte, um etwa bei einer der traulichen, in Waldesdämmer versteckten Klausen feine Andacht zu verrichten ober Herz und Auge an all dem Gottesfegen zu erlaben, der ba draußen, auf Feld und Flur, so reich sich erschloß, so konnte er wohl einem ernsten, mildblickenden, alten Herrn begegnen, der, geistlich gekleidet wie ein Kanonikus, in stille Betrachtung versunken, einsam feines Weges ging. Es war Herzog Wilhelm V., zubenannt der Fromme.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 42

1901 - München [u.a.] : Franz
42 Heinrich I. starke Abneigung gegen das Leben hinter Mauern hegten, befahl Heinrich, daß von den ihm dienstpflichtigen Umwohnern einer neuen Burg immer der neunte Mann in dieselbe ziehen müsse. Auch sollten Feste, Gerichtsversammlungen und Märkte von nun an nur in festen Platzen abgehalten werden. In diese Burgen ließ Heinrich den dritten Teil aller Feldfrucht aus der Umgegend zum Aufspeichern liefern, hieher konnten in Kriegszeiten alle übrigen Vorräte wie die umwohnende Bevölkerung geflüchtet und „geborgen" werden. Bildung eines Aber Heinrich wollte den ©einigen nicht bloß Zufluchtsorte für Reiterheeres. Kriegszeiten schaffen, sondern sie auch tüchtig zum Kampf im offenen Felde machen. Noch immer kämpften die Sachsen und Thüringer nach altgermanischer Weise größtenteils zu Fuß und waren so den leicht berittenen Ungarn nicht gewachsen. Deshalb gewöhnte Heinrich seine Landsleute an den Dienst zu Pferd und legte dadurch auch für Niederdeutschland den Grund, auf dem sich das spätere Rittertum entwickelt hat. Unterwerfung Die neugeschaffene Reiterei übte Heinrich zunächst im Kampfe bei- Wenden, gegen einen weniger furchtbaren Feind, die Slaven zwischen Elbe und Oder. Er zwang die Tschechen in Böhmen zur Anerkennung der deutschen Lehenshoheit, unterwarf außer anderen slavischen Stämmen auch die Heveller, deren Hauptort Brennabor er im Winter eroberte.x) Gegen die Dänen errichtete er die Mark Schleswig zwischen Eider und Schlei. Im Jahre 933 verweigerte Heinrich den Gesandten der Ungarn den Tribut. Diese fielen deshalb in großen Schwärmen über Böhmen in Thüringen ein. Aber sie fanden das Land merklich verändert und sahen sich plötzlich Ungarn- einem Heere gegenüber, wie sie es nicht erwartet hatten. Heinrich ^nsutn<)3ßl ^nen seinen Reiterscharen an der Unstrut entgegen und n Ui " ' schlug sie in die Flucht, worauf sie unter seiner Regierung nicht wieder kamen. Vor feinem Tode empfahl Heinrich den Fürsten seinen Sohn Otto zum Nachfolger, der allgemein anerkannt wurde. Heinrichs Seiner edlen, frommen Gemahlin Mathilde, die später heilig snmfvih” gesprochen wurde, dankte er kurz vor seinem Hinscheiden in folgenden "tst 11lu ergreifenden Worten: „Dem Allmächtigen danke ich, daß er mich vor dir von dieser Erde ruft. Keinem Manne ward jemals ein edleres und weiseres Weib gegeben. Stets hast du mir das Beste geraten, meinen auflodernden Zorn besänftigt, mich zur Gerechtigkeit ermahnt, mich immer wie ein Engel des Himmels umschwebt und meinem Herzen die Gefühle des Mitleids und der Menschlichkeit eingeflößt. Habe Dank, du fromme und getreue Genossin meines Lebens, für !) Lohmeyer, Wandbilder Iii, 1: Heinrich I. vor Brandenburg.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 41

1901 - München [u.a.] : Franz
Heinrich I. 41 der mächtigste und tüchtigste unter den damaligen Herzögen irrt Reiche war. ') Eberhard vollzog den Auftrag seines sterbenden Bruders, und so folgte das sächsische Kaiserhaus 919—1024. Heinrich I. 919-936. Heinrich I. wurde nur von den Franken und Sachsen zum Könige gewählt. Die Herzöge von Bayern, Schwaben und Lothringen schalteten in ihren Gebieten, als ob es keinen Oberherrn in Deutschland gäbe. Somit bestand Heinrichs erste Aufgabe darin, das thatsächlich schon zerfallene Reich neu zu gründen. Er wandte sich zunächst nach Schwaben. Da er mit besonnener Wieder-Mäßignng, aber an der Spitze eines Heeres auftrat, unterwarf sich Vereinigung ihm der dortige Herzog. Auch der Bayernherzog Arnulf erkannte be§ ^ettf,e§-Heinrich als König an, nachdem dieser ihm die Befugnisse eingeräumt hatte, die Bistümer seines Herzogtums zu vergeben und Münzen zu prägen.") Schließlich erlangte Heinrich auch noch die Huldigung vom Herzog Giselbert von Lothringen, womit das ganze Reich wieder vereinigt war. Die zweite Aufgabe des Königs bestand darin, das Land Sicherung gegen äußerefeiude, besonders gegen die Ungarn, zu schützen, gegen die Hierin begünstigte ihn das Glück, indem 924 bei einem Plünderungs- Unsstrn-Zug durch Thüringen einer ihrer angesehensten Führer gefangen wurde. Sie boten Heinrich ein hohes Lösegeld, dieser erklärte sich jedoch bereit, ihren Häuptling unentgeltlich zu entlassen, ja ihnen alljährlich einen Tribut zu entrichten, wenn sie neun Jahre lang sein Land mit ihren Einfällen verschonen wollten. Die Waffenruhe benutzte Heinrich, um Sachsen und Thüringen in besseren Verteidigungszustand zu setzen. Während in den Rhein- und Donaulandschaften von der Römerzeit her verteidigungsfähige Städte bestanden, lebten die Bewohner des nördlichen Deutschland meist nach altgermanischer Weise in offenen Orten oder auf Einzelhöfen inmitten ihres Grundbesitzes. Gerade diese fielen in ihrer Vereinzelung dem berittenen Feinde fast regelmäßig zur Beute. Deshalb err icht ete Burgenbau in Heinrich in Sachsen und Thüringen sog. Burgen, d. h. Sachsen und mit Mauern, Türmen und Gräben versehene Verteidigungsplätze, -Düringen, aus denen Städte wie Goslar, Quedlinburg, Merseburg, Meißen u. a. entstanden. ’) Da aber seine Landsleute noch immer eine ') Vergl. Vogls „Heinrich I. der Vogelsteller", in Musik gesetzt vonk.löwe. 2) Bergl. die Sonderrechte Bayerns bei seinem Eintritt in das deutsche Reich 1870. — „Herzog Arnulf I. und Kaiser Heinrich der Finkler" von Fr. Beck. 3) Grube: „Heinrich der Städteerbauer."

4. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 61

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 61 — Ob der Frankenkönig den Sachsen das ganze Thüringen überlassen will? — Wohl kaum, sonst hätte er den Krieg gar nicht weiter zu führen gebraucht. Es scheint, als ob die Franken noch gar keine Sachsen gesehen hätten, und doch wissen sie von ihnen, sonst hätten sie keine Boten zu ihnen schicken können. — Einige der Franken werden schon die Sachsen gekannt haben, den andern aber waren sie fremd. Hehr = Ehrfurcht einflößend. Die Sachsen trugen weite Gewänder, die Franken enganliegende; die Sachsen hatten vor allem das lange Messer an der Seite, die Franken eine Streitaxt. Die letzteren trugen kurze Haare. (Abbildungen lind hier sehr am Platze.) Unerschütterliche Ruhe. — Ausmalen. Die beweglicheren Franken! Überschrift: Die Sachsen kommen den Franken zu Hülfe. Nun werden die Thüringer gewiß besiegt werden, da sie schon vor den Franken allein hatten zurückweichen müssen, und die Sachsen, welche noch nicht gekämpft haben, sind noch frisch^ 3. Zur Besprechung: „Vorstadt:" Erklärung unter Zuhilfenahme heimatlicher Verhältnisse. Wach der Vorstadt kam die Mauer der inneren Stadt, so daß die Sachsen nicht weiter vordringen konnten, denn die Mauer wurde von den Thüringern tapfer verteidigt. Diese standen oben auf dem Mauergang hinter den Zinnen und warfen von oben herab Speere, Steine 2c. und schossen mit Pfeilen. Dazu machen sie einen Ausfall: sie öffnen rafch ein Thor, und eine Schar bewaffneter Thüriuger stürmt mit großem Geschrei unvermutet gegen die Sachsen, von denen sie so viel wie möglich zu töten suchen. Freilich können die Thüringer die Sachsen nicht vertreiben, sondern nur abhalten, die Stadt zu erobern. Überschrift: Die Sachsen greifen die Stadt der Thüringer an. Was wohl am folgenden Tag geschieht? — Nachdem die Kämpfer durch die nächtliche Ruhe neugestärkt waren, wird der Kampf aufs neue beginnen. Vielleicht versuchen die Sachsen die Mauern mit Leitern zu erstürmen; vielleicht machen die Thüringer einen neuen Ausfall rc. 4. Zur Besprechung: Unsere Vermutung ist nicht eingetroffen. Schon in der Nacht wird die Stadt erobert. Wie können aber die Sachsen so leicht die Mauern ersteigen? — Die Thüringer schliefen und hatten versäumt, Wachen aus die Mauern zu stellen. Der Schrecken der Schlafenden, als sie das Geschrei auf der Straße hören; sie eilen aus den Häusern, fragen, was das Geschrei bedeute, da trifft sie schon ein tödlicher Streich, und sie stürzen zusammen. Andere irren in den Straßen umher, ohne zu wisseu, was sie wollen, fast sinnlos; sie halten die Sachsen für Thüringer und werden getötet oder gefangen genommen. Das Schlachtgeschrei der Sachsen, das Weh- und Hülfegeschrei der Thüringer, das Durcheinander, die Dunkelheit! Die

5. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 3

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 3 — Sachsen einen Siegesaltar und verehrten ihre heimatlichen Götter nach dem von den Vätern überkommenen Brauche. Der König der Thüringer war mit wenigen Begleitern entflohen. Als nun der Fraukenkönig in sein Land zurückgekehrt war, ließ er ihn zu sich kommen und gab ihm sein Wort zum Pfande, daß ihm nichts Böses geschehen sollte. Eines Tages standen sie auf der Mauer der Stadt und sprachen mit einander, da erhielt der König der Thüringer einen Stoß, daß er von der Mauer herabstürzte und sogleich seinen Geist aufgab. So ging das thüringische Königreich unter, und der Frankenkönig hatte das Land unter seine Herrschaft gebracht. Den nördlichen Teil aber, das Land zwischen dem Harze und der Unstrut, erhielten die Sachsen zum Lohue als ewiges Besitztum. 3. Z>ie Kröauung der Wartöurg. Einst ritt Ludwig, genannt der Springer, aus, im Waldgebirge zu jagen, und folgte einem Stück Wild nach bis an die Hörsel bei Eisenach auf den Berg, wo jetzo die Wartburg liegt. Da wartete Ludwig auf sein Jagdgesinde. Der Berg aber behagte ihm über die Maßen, denn er war stickel und fest, dabei oben räumig und breit genug, um darauf zu bauen. „Wart' Berg, du sollst mir eine Burg werden!" dachte er bei sich selbst. Tag und Nacht trachtete Ludwig dahin, wie er den Berg an sich bringen möchte, denn er war nicht sein eigen und gehörte den Herren von Frankenstein. Da ersann er eine List und ließ in einer Stacht Erde von seinem Grund und Boden in Körben auf den Berg tragen und ihn ganz damit beschütten. Darauf fing er an, auf jenem Berge zu bauen. Die Herren von Frankenstein verklagten ihn vor dem Kaiser, daß er ihnen freventlich und mit Gewalt das Ihre wegnähme. 1*

6. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 42

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 42 — herannahen fühlte, versammelte er in Aachen die Großen aus bent ganzen Frankenreiche und erklärte mit aller Beistimmung seinen Sohn Ludwig — die beiben andern Söhne waren gestorben — zu seinem Nachfolger. Er setzte ihm die Krone auf sein Haupt und befahl, ihn Kaiser zu nennen. Valb baranf, nachbem er zuvor das heilige Abenbmahl genossen hatte, starb Karl, am 28. Januar 814, im zweiunbsiebzigsten Jahre seines Alters, im sechs* unbvierzigsten seiner Herrschaft. Im Dome zu Aachen würde er beigesetzt an betnfelben Tage, an bent er gestorben war. 27. Der Hahnenkampf. Einst kam Karl der Große ans fein Schloß bei Kempten zu seiner Gemahlin Hilbegarb. Als sie nun eines Tages über Tische saßen und mancherlei von der Borfahren Regierung rcbeten, währenb ihre Söhne Pipin, Karl und Ludwig baneben stauben, hub Pipin an und sprach: „Mutter, wenn einmal der Vater im Himmel ist, werbe ich dann König?" Karl aber wanbte sich zum Vater.unb sagte: „Nicht Pipin, sonbern ich folge bir nach im Reich." Ludwig aber, der jüngste, bat betbe Eltern, daß sie ihn boch möchten lassen König werben. Als die Kinder so stritten, sprach die Königin: „Euern Zwist wollen wir balb ausmachen; geht hinab ins Dorf und laßt euch jeber sich einen Hahn von den Bauern geben." Die Knaben stiegen die Burg hinab mit ihrem Lehrmeister und den übrigen Schülern und holten die Hähne. Hierauf sagte Hilbegarb: „Nun laßt die Hähne auf einanber los! wessen Hahn im Kampfe siegt, der soll König werben." Die Vögel stritten, und Lubwigs Hahn überwanb die beiben andern. Dieser Ludwig erlangte auch wirklich nach seines Vaters Tode die Herrschaft.

7. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 40

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 40 — 6. Gebrochen sind die festen Mauern Und Turm und Schanzen abgedeckt. Des Kaisers Feinde sei'n mit Schauern Von deinem Anblick eingescbreckt; Denn laut und herrlich warst du weiland, Nun aber bist du totenstill. Darum gedenken soll an Mailand. Wer Barbarossa trotzen will! F. Dahn. 18. Die Schlacht bei Legnano. 1. Mit nur 8000 Mann, meist schwäbischen Rittern, zog der Kaiser vier Jahre später über die Alpen. Seine erste That war, daß er die Stadt Susa in Asche legte. Dann zog er vor Alexandria. Aber er vermochte die wohlbefestigte und tapfer verteidigte Stadt nicht zu erobern und mußte nach schweren Verlusten, die das Schwert, der Winter und der Hunger seinem Heere zugefügt hatte, die Belagerung wieder aufgeben. Sehnsüchtig wartete er auf neue Hilfsscharen aus Deutschland, besonders auf den Zuzug seines Vetters Heinrichs des Löwen. Da bestellte er seinen Vetter, der gerade in Bayern war, zu einer Zusammenkunft in Chiavenna. Er flehte ihn an, daß er Kaiser und Reich nicht in der Not verlasse, er erinnerte ihn an seine Wohlthaten, ja er soll sogar einen Fußfall vor ihm gethan haben. Aber Heinrich entschuldigte sich mit den Kämpfen, die er mit seinen vielen Feinden in den sächsischen und wendischen Landen zu bestehen habe, und verweigerte die Hilfe. 2. Mit etwa 4000 Mann rückte der Kaiser von Norden her in das Mailänder Gebiet ein. Die Mailänder mit ihren Bundesgenossen, 12000 an der Zahl, waren ihm bis Legnano entgegen gezogen. Dreihundert Ritter von der Vorhut des deutschen Heeres

8. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 72

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 72 — 2. Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben! Matth. 10, 16. 3. „Dem Nächsten muß man helfen!" (Tell.) 4. Das aus Iii, 4, 5, 6 Gewonnene wird zuerst für sich zusammengestellt und dann, nach Zusammenstellung der früheren historischen Systeme, mit diesen geordnet eingetragen: Otto der Große. 1. Krönung. Aachen; Wahl zum deutschen König durch Fürsten und Volk; Krönung durch den Erzbischof von Mainz. Kämmerer, Truchseß, Mundschenk, Marschall. 2. Befestigung der Einheit und Macht des Reichs. Die Herzöge: Beamte des Königs. Daher Empörung. Heinrichs Vergehen und Reue. 3. Schlacht bei Augsburg am Lech 955. Die Ungarn werden ein seßhaftes Volk. 4. Unterwerfung und Bekehrung der Slaven bis zur Oder. Marken. Bistümer. 5. Züge nach Italien. Adelheid. Kaiserkrone. „Das heilige römische Reich deutscher Nation". 6. Seine Eigenschaften; a) äußere: groß, von männlicher Gestalt, Ehrfurcht gebietend ; b) innere: fromm, mild, freigebig, gerecht, pflichtgetreu, klug,, von unerschütterlicher Ruhe, entschlossen, tapfer, hilfbereit. 7. Kulturhistorisches:*) a) D i e Deutschen: Der König ist oberster Richter und oberster Feldherr. Er hat eine Leibwache. Die Franken trugen enges, die Sachsen weites Gewand. Der Lehnsmann (Vasall) mußte dem Lehnsherrn Gehorsam leisten (auch in Italien); b)D)ie Slaven: Freiheitsliebe. Menschenopfer (Christen). c) Tribut: Geld, Getreide, Flachs, Honig, Meth, Bier, Schweine, Gänse, Hühner. (Frondienste.) ci) Gerichtswesen: Strafe des Hundetragens; anstatt Geldstrafe — Lieferung von Pferden; die Acht, e) Kriegs wesen: grausame Kriegsführung (Verheerung des Landes, Beraubung des Priesters, Töten und Verstümmeln der Gefangenen); Aufgabe des Feldherrn. Heeresaufstellung. Nachhut; Gepäck; Troß. Fahnen (Erzengel Michael). Sturm mit Werkzeugen. Trompetensignal. *) Dieses und die früheren kulturhistorischen Systeme werben am Schlüsse des ganzen Zeitraums übersichtlich georbnet zusammengestellt.

9. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 22

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
2 Die Vorbereitung zum Kampfe. Wovon werden wir nun sprechen? — Ziel: Wie Heinrich die neun Jahre benutzte, um sich auf einen neuen Einfall der Hunnen vorzubereiten. (Der Lehrer bestätigt.) I. u. Ii. Was mußte Heinrich dem Handeln vorausgehen lassen9 — Er mußte zuvor überlegen, wie die neun Jahre am besten zu benutzen seien. Und das that Heinrich, denn er war klug. Da wollen wir einmal mit Heinrich überlegen! 'Wir wissen aus der Geschichte von König Konrad, was einer gründlichen Änderung vorausgehen muß. — Selbsterkenntnis. Heinrich mußte zuerst erkennen, warum sein Land so leicht verwüstet und seine Sachsen von den Ungarn so leicht besiegt werden konnten. Wir wissen schon, warum es leicht war, Sachsen zu verwüsten. — Die Sachsen wohnten fast nur in offenen Dörfern oder in offenen Gehöften. Deshalb konnten die Ungarn leicht das ganze Land verwüsten. (Was wird wohl Heinrich darum nach reiflicher Überlegung angeordnet haben? —) Heinrich wird dafür gesorgt haben, daß die Sachsen in Städte zusammenzogen, die mit Mauern umgeben wurden. Das war aber leichter gesagt als gethan, denn die Sachsen liebten gerade das freie, ungezwungene Wohnen und wollten nicht in Städten zusammen geengt sein, auch sind ganze Städte nicht so rasch erbaut. — Da wird Heinrich die Dörfer und Gehöfte mit Mauern umgeben haben. Das ging nicht. Denkt nur, wieviel Mauern da hätten gebaut werden müssen! — (Erinnert euch an den Mauernbau Eisenachs! —) Da wird Heinrich hie und da einzelne befestigte Plätze haben anlegen lassen, wohin die Landleute sich flüchten konnten, wenn die Feinde einfielen. Ja, er ließ viele feste Orte ganz neu anlegen, auch wurden günstig gelegene schon vorhandene Wohnplätze, z. B. Klöster (ein Kloster ist euch bekannt — Reinhartsbrunn), durch Mauern geschützt. *) Heinrich bestimmte auch, wie diese Burgen angelegt werden sollten. (Man wußte doch nicht überall in Sachsen, wie die Befestigungen beschaffen sein mußten, um die Ungarn abzuhalten. —) Heinrich bestimmte, wie hoch die Mauern der Burgen sein sollten. Bei Besprechung der Neuenburg habt ihr noch eine andere Befestigung kennen gelernt. — Heinrich bestimmte auch, daß Graben um die Burgen gezogen werden sollten. Ja, und zwar mußte ein solcher Graben tief und zwölf Fuß von Der Mauer entfernt fein. Warum? — Er mußte tief sein, damit die Feinde nicht hindurchgehen und ihn nicht so leicht ausfüllen konnten. *) Ist den Äinbern eine Festung bekannt, so ist sie in die Besprechung hineinzuziehen.

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 24

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 24 — in den Städten ihren Sitz haben und ebenda die Märkte abgehalten werden. Was für Leute werden bald die Vorteile der Burgen eingesehen haben? — Die Kaufleute und Handwerker, denn in den Burgen konnten sie ihre Waren sicher aufbewahren. Nun mußten alle Leute, die etwas kaufen wollten, in die Burg gehen. So entstand Handel und Verkehr. Die Leute in den Burgen wurden reicher und konnten schönere Häuser bauen, und die Burgen wurden größer, denn man baute sich auch außerhalb der Mauern an, so daß diese erweitert werden mußten. Heinrich ließ auch in den Burgen größere Kirchen bauen — auch hierdurch erlangten sie großes Ansehen. Was wird wohl aus vielen solchen Burgen entstanden sein? — Städte. Städte, die aus solchen Burgen entstanden sind, haben wir jetzt noch, z B. Merseburg und Quedlinburg. Jetzt könnt ihr einen Beinamen, den Heinrich später erhielt, erraten. — Der Städtegründer. Überschrift: Heinrich gewöhnt seine Unterthanen an das Leben in den Burgen. Zusammenfassung des Ganzen (Burgen: Bau, Besatzung, Versorgung; Gewöhnung; Städte.) Was mußte Heinrich zweitens erkennen? — Warum seine Sachsen immer von den Ungarn besiegt wurden. Woran lag das nicht? Denkt an die Worte Konrads über die Sachsen und an Heinrichs Zuge nach Schwaben und Bayern! — Es fehlte den Sachsen nicht an Tapferkeit, es muß ihnen also die Kriegskunde gemangelt haben, die die Ungarn befaßen. Erinnert euch noch einmal an die Kampfesweise der Ungarn! — (Die Kinder erzählen.) Was fehlte den Sachsen? — Ein Reiterheer, das auch so geschickt und gewandt war wie die Ungarn. Das sah auch Heinrich ein. Wie aber bekam er ein solches? — Die Sachsen mußten sich mit ihren Waffen zu Pferb an bestimmten Drten einfinben und würden bort geübt, wie die Ungarn in geschlossenen Reihen zu kämpfen, so ähnlich wie jetzt bei uns die Soldaten (Husaren 2c.). Zusammenfassung. Überschrift: Heinrich bildet ein Reiterheer aus. Aber nun war Heinrich noch nicht sicher, ob seine Reiterscharen auch wirklich den Ungarn ftanbhielten. Da traf es sich gut, daß ein Krieg ausbrach mit den Slaven. Wo wohnten wohl die Slaven? — Da Frankreich und Italien der Lage nach bekannt finb, so nötigt eine kurze Überlegung, die Slaven nach Osten hin zu suchen. Der Lehrer giebt genauer an, daß sie jenseits der Elbe und Saale und in Böhmen wohnten. — Also grenzte das Herzogtum Sachsen mit Thüringen und das Herzogtum Bayern an das Land der Slaven.
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