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1. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 486

1895 - München : Oldenbourg
486 66. Die lange Nacht in Hammerfest. jeder Masche des Netzes auch ein Fisch. Seine Menge ist so ungeheuer, daß er zuweilen eine Wand bildet, welche bis auf den Grund hinabreicht, und von deren Druck nach oben die Boote dann mehrere Zoll aus dem Wasser gehoben werden. Sobald die Fahrzeuge gefüllt sind, fahren die Fischer nach Bergen. Dort nun eröffnet sich ein neues Schauspiel. Arbeiter karren den Hering aus den Schiffen unter die weiten Durchgänge der Häuser. Hier sitzen, von Tonnen umringt, Scharen von Menschen, die mit dem Messer i» der Hand das Werk des Auskehlens verrichten. Die Karren werden bei ihren Plätzen umgestürzt. Halb in Fischbergen begraben, ergreifen die Arbeiter einen Hering nach dem andern, schneiden ihm die Kehle auf, reißen mit einem kunst- gemäßen Zuge Gedärme und Eingeweide heraus und werfen ihn dann in die bereitstehenden Bütten. Sie haben in dieser Arbeit eine solche Fertigkeit, daß viele tausend Fische täglich abgethan werden. Sobald die Bütten gefüllt sind, werden sie von anderen Arbeitern an den Platz des Einsalzens ge- fahren. Dort werden die Heringe in Fässer gepackt, mit Salzlacke begossen, die Gefäße vom Böttcher geschlossen, und nun, in dem Magazine aufgestapelt, sind sie zur Ausfuhr fertig und bereit. Wenn man bedenkt, daß in den letzten guten Zeiten von Bergen allein jährlich beinahe 300000 Tonnen Heringe ausgeführt worden sind, kann man sich wohl einen Begriff von der Größe und Lebendigkeit dieses Handels machen. Ohne Zweifel kann man annehmen, daß jährlich an den Küsten Norwegens, Englands, Hollands und in der Ostsee weit über tausend Millionen Heringe gefangen und wohl noch mehr von den Raubtieren verschlungen werden. Endlich im März senken sich die Scharen in die Tiefen, und mit dem Ende des Monats verschwinden sie gewöhnlich ganz. (Mügge.) 66. Die lange Wacht in Kammerfest, f In Hammerfest ist die lange Nacht die Zeit der Ruhe für alles Handelsleben, und man möchte sagen: am Polar-

2. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 408

1895 - München : Oldenbourg
408 17. Die fränkische Schweiz. rigen Niederschläge des Winters noch nachhalten, so hat er, besonders in trockenen Jahren, keine ergiebige Ernte zu hoffen. Zudem kann er gar oft den Acker nicht einmal seiner ganzen Ausdehnung nach ausnützen. Denn mitten im Felde ragen kleinere oder grössere Felsblöcke, ,,Knocke“ genannt, aus dem Boden hervor. Darum führen die Landleute auf dem „Gebirge“ mitunter ein an Entbehrungen reiches Leben. Wer „schwarzes“ Brot im eigentlichen Sinne des Wortes sehen und schmecken will, der mache von Müggendorf oder Streitberg aus einen Abstecher auf die Höhen gegen Nordwest. Dort säet der Landmann im Frühjahre das sogenannte Mischgetreide, bestehend aus Gerste, Linsen und Wicken. Die geerntete Frucht wird, mit einer geringen Menge Roggen vermischt, gemahlen und zu Brot verbacken. Das gibt ein nahrhaftes, aber buchstäblich schwarz- blaues Brot, das in der Backschüssel getragen werden muss, damit es nicht auseinanderfällt. Wer halb Mischfrucht, halb Roggen backen kann, gehört schon zu den vermögendem Grundbesitzern. — Wegen Mangels an Quellwasser ist man auf den Höhen gezwungen, Cisternenwasser zum Bierbrauen, zum Trinken und Kochen zu verwenden. In trockenen Sommern muss Wasser aus dem Thale herbeigefahren werden. Will man frisches Wasser haben, so verschafft man sich dieses entweder durch Druckwerke oder durch Wasserleitungen. Sollte man aber glauben, dass sich die guten Leute auf dem Gebirge bei ihren Entbehrungen unglücklich fühlen, so würde man sehr irren. Sie gemessen, was ihnen Gott bescbieden, und entbehren gern, was ihnen versagt ist. Ja sie können manchem, der in einer gesegneteren Gegend unseres Vaterlandes wohnt, als Vorbild dienen. An gar manchen Hausthüren auf dem „Gebirge“ fand man bis auf die neueste Zeit kein eisernes Schloss, sondern höchstens einen hölzernen Riegel, und

3. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 55

1907 - Dresden : Huhle
— 55 — sein? Je länger der Mühlgraben ist, desto mehr Gefäll kann natürlich erzielt werden. Welche Lage hat der Mühlgraben im Verhältnisse zum Bache? Was wird mit dem Wasser des Mühlgrabens, nachdem es seine Arbeit verrichtet hat? Was verstehen wir also unter einem Mühlgraben? Der Mühlgraben ist ein vom Wehre aus abgeleiteter Waffergraben zum Treiben der Mühlräder. Was macht nun der Müller, wenn die Mühle einmal still stehen soll? Wie hat es der Müller in seiner Gewalt, viel oder wenig Wasser in den Mühlgraben zu lassen? Was geschieht, wenn er den Schützen ganz herunterläßt? Dann sagen wir, der Mühlgraben ist abgelassen — jetzt lassen sich die Fische sehr leicht fangen. Welchen Weg muß das Wasser nehmen, wenn der Schützen herabgelassen ist? wenn der Schützen gezogen ist? Aus was für Holz ist der Schützen gemacht? Wir merken uns noch: Der Schützen ist eine Vorrichtung zum Regeln des Waffers. B. Die Welle des größten Wasserrades geht durch die Mauer der Mühle hindurch und treibt das ganze Mühlwerk. Wie es nun in der Mühle aussieht, wollen wir uns an einem Bilde deutlich machen. Be- schreibt das Bild! Was macht der Müller? Wie nennt er diesen großen hölzernen Trichter? Wohin kommt das Getreide aus dem Mahltrichter? Wie unterscheidet sich der Mahlkasten von dem Mahltrichter nach seiner Gestalt? Was seht ihr in dem Mahlkasten? Wie müssen die Mahl- flächen beschaffen sein? Diese ganze Vorrichtung nennt der Müller einen Mahlgang. Jede Mühle hat mehrere solcher Mahlgänge. Was wird in dem Mahlgang fertig? Wo seht ihr zuerst das Mehl? Welche Aufgabe hat der Mehlbeutel? Wohin kommt das Mehl, nachdem es durch den Mehlbeutel hindurch ist? Was macht der Müller, wenn der Mehlkasten voll ist? Wohin fällt es, wenn ich den Schieber öffne? Wohin trägt der Müller das Mehlfaß? Was macht er, wenn der Mehlsack voll ist? Wohin werden die Mehlsäcke verladen? Woran erkennt ihr sofort den Mehlwagen? Wo gibt es aber noch viel mehr Mehlstaub? Was sahen wir außen an dem Mühlhanse? Beschreibt das Mühlrad! Wodurch wird das Mühlrad in Bewegung gesetzt? Wer gießt das Wasser auf die Schaufeln? Bis wohin könnt ihr die Mühlwelle sehen? Welche Aufgabe hat nun die Mühlwelle? Was ist bei dem Mühlwerke der wichtigste Teil? Wer sorgt dafür, daß die Mühlsteine ihre Arbeit gut verrichten? Wer hilft dem Mühlknappen beim Aufladen der Säcke? Wem gehört die Mühle? Nun wollen wir alle diese Wörter zu einer Wortfamilie zusammen- stellen: Mahltrichter, Mahlkasten, Mahlgang, Mahlflächen. Mehl, Mehlbeutel, Mehlkasten, Mehlfaß, Mehlsack, Mehlwagen, Mehlstaub. Mühle, Mühlhaus, Mühlgraben, Mühlrad, Mühlwelle, Mühlwerk, Mühlsteine, Mühlknappe, Mühlknecht — Müller, mahlen, gemahlen, zermahlen — mehlig.

4. Königreich Sachsen - S. 154

1889 - Dresden : Huhle
154 Die Weinkultur Sachsens. Gelände, der 1021 Trauben, 1702 von einem in der Hoflößnitz, der 619 rote und weiße Trauben, 1732 von einem auf dem Svaar-gebirge, der 662 Trauben trug. Die Preise des Weines stellten sich im 15. und 16. Jahrhundert pro Kanne auf 3 bis 4y2 Pfennig, 1585 pro Eimer zu 30 Groschen und im 16. und 17. Jahrhundert zahlte man pro Faß Spaarwein 30 Gulden. Als 1698 das große Stückfaß auf dem Königstein abgezapft wurde, gab man pro Faß 30 Thaler. In Meißen und Dresden galt im 17. Jahrhundert die Kanne Wein bereits 2 bis 3 Groschen und noch vor dem Jahre 1740 wurde pro Faß nie mehr als 80 Thaler bezahlt. Jetzt kostet das Faß (ä 420 Liter) 420 Mark. Seit Jahren aber ist in der Weinkultur Sachsens ein steter Rückgang zu bemerken. Im Jahre 1878 gab es 1283 ha Weinberge, 1883 nur 1014 ha, 1885 noch 955 ha, wovon etwa 81 ha 54 a im königlichen Besitze sind, die im Jahre 1886 einen Zuschuß von 14146 Mark beanspruchten. Leicht hat es der Winzer unsrer Gegend bei den steigenden Löhnen und dem billigen Preise des Weines nicht, mit den Winzern des Rheingaues, der Pfalz und an der Mosel in den Wettbetrieb einzutreten, wenn der Ertrag bei uns ans den Hektar nur 4 bis 5 Faß, im Rheingau 12, in Rheinhessen 24, in der bayerischen Pfalz 30 und an der Mosel bis zu 40 Faß beträgt. Im ganzen aber erbrachten sämtliche Weinkulturen Sachsens doch einen Durchschnittsertrag von jährlich 450000 Mark. Durch das massenhafte Auftreten der Reblaus im Jahre 1887, die das vollständige Ausbrennen ganzer Weinberge herbeiführte, wird der Durchschnittsbetrag ferner merklich sinken. Die Erträgnisse der königlichen Weinberge werden im „Kuffeuhaus" zu Dresden verkauft. Die Kellereien desselben befinden sich unter dem Albertinum (dem früheren Hauptzeughaus an der Brühlschen Terrasse"). Sie bestehen aus drei großen, 175 Schritt langen und zwei kleineren Kellern, die je 7 bis 8 Abteilungen enthalten. Erbaut sind dieselben unter Vater August von 1559—1560. Belegt mit Wein wurden sie bereits 1563. Die gewaltigen Räume enthielten 343 Kufen von Eichenholz in verschiedener Größe, die meist reich verziert waren. Die vier größten, prächtig gearbeiteten Kufen hießen: Löwe, Bär, Hirsch und Jäger. Die größte faßte 314, die kleinste 210 Eimer. Im Jahre 1680 lagerten in diesen Räumen 13800, später gewöhnlich 20000 Eimer Wein, jetzt nur etwa 500 bis 600 Eimer. Das jetzige größte Faß kann 8560 Liter fassen. Dem Besucher dieser Keller werden auch schöne, alte Trinkgefäße hier gezeigt. Etwas stromaufwärts liegt Meißen gegenüber der Judustrieort Cölln, 1930 E., Z3u, mit einer großen Aktienfabrik für Öfen und Chamottewaren, einer chemischen Fabrik, Sicherheitszünderfabrik, Zuckerraffinerie und lebhaftem Handelsverkehr.

5. Theil 2, Abth. 3 - S. 30

1824 - München : Lentner
30 Das meiste verwendete er auf seine beyden Lieblingssitze Aachen und Ingelheim. In Aachen baute er der Mutter Gottes ein Munster, von Jedermann bewundert, geschmückt mit Gold und Silber, die Thüren und Gitter aus gediegenem Erze. Aus Nom und Ravenna wurden Säulen und Marmorblöcke herbeygeschafft, und auf Bitte schenkte ihm selbst Hadrian Marmor und Mosaik aus dem zerstörten Pattaste von Ravenna. Weiter führte er da- selbst ein Schloß auf, nach eigener Angabe so sinnreich eingerichtet, daß er durch die Gitter seines Söllers fast alles bemerken konnte, was in den umliegenden Quartie- ren der ersten Diener vorging. Er nannte es sein Late- ran, die Zeitgenossen Aachen ein zweytes Rom. — Bon In- gelheim erzählt ein Dichter, cs habe auf hundert Säulen geruht, und sey von Conterfeys von Cyrnö, Ninus, Ro- mulus, Remus, Hanibal, Alexander, Constantin und Theo- dosius, dann mit Carl Martels, Pipins und Carls des Großen Thaten ungemein geziert gewesen. Kaiser Fried- rich sott das Prachtwerk wieder hergestellt haben. Noch heut zu Tage sieht man die geräumigen Ueberbleibsel, und das Dach des Heidelberger Schloßbrunnens wird noch jetzt von sechs Granitsaulen getragen, welche einst die Wohnung des großen Kaisers stützten. Um sein Hauswesen bekümmerte er sich auf das sorg- samste; — dem Gesetzgeber eines der größten Reiche war cs nicht zu klein, für seine Güter und Maycrhöfe Verord- nungen mit solcher Vollständigkeit und Sachkunde zu ge- den, daß ein Hausvater daraus lernen könnte, sein Haus zu verwalten.' Wir haben noch solche Vorschriften von ihm, und finden darin auf's genaueste angegeben, wie viel auf seinen Meyereyen von jeder Art der Hausthiere, wie viel Pfauen und Fasanen zur Zierde gehalten, wie das Bereiten des Biers und Weines eingerichtet, wie Bienenzucht, Fischerei), Qbst- und Psianzenbau getrieben werden sollte. So war ^er auch hierin der erste seiner Zeit; er war der oberste Landwirth seines Volkes.

6. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 560

1791 - Erlangen : Bibelanst.
2) Gegen Lichtmeß wird der junge Wein in ein reines Faß abgclasscn; dann, wenn es 12 Eymer groß ist, mit ein Loch Schwefel eingebrannt. Die jpcfe wird in kleinen Sacklcm gcprcssel und der ge- wonnene Wein dem Fasse zugefüllt. Z) Das 2te Ablassen geschieht zu Ende des May, und das zte zu Ende des Augusts. Jedesmal wird ein Loth Schwefel eingebrannt. 4) Im 2ten Jahr wird der Wein um Lichtmeß und zu Ende Augusts wieder abgelassen. Jetzo wird nur ein balb Lotb Schwefel eingebrannt. Im Zten Jahr wird der Wein nur einmal, und in folgenden Jahren, wenn er rein und flüchtig ist, das ist, beym Einschenken ins Glas pe-lt, gar nicht mehr abge- lasscn. 5) Kann man die Fässer voll halten, und alle 14 Tage ausfüttcn ; so erhalt der Wein alle feine Bc- ftandtheile. 6) Wer den jungen Wein veredeln will, der las- se ihn gefrieren, fülle solchen in kleine Fässer, oder auf Bouteillen. „ 7) Sollte der Wein, so man solchen trinken will, nicht so Helle, als ein reines Röhrenwasscr scyn; so wird solcher geschöuct; zu 1 Eymcr Wein, nimmt mau das Weise von einem Ey , schlagt dicß zu Schaum, gießt alsdenn nach und nach Wein dazu, und mischet es dem Wein im Faß bey. 8) Sobald ein Faß leer ist, so wird an solchem, wann es kein Thürlein bat, der Boden aufgeschlagen, rein gcmachet, und wann es die Zeit erlaubet, durch die Luft ausgetrocknef, dann mit wenigem Schwefel eingebrannt und verspündet. Wer sich genauere Kenntnis' vom Ban der Weinberge erwerben will, der findet ste in folgendem Buche, eben des erfahrnen Mannes und Weinbaukeanrrs, von welchem, ich diese Anweisung erhalten habe : Der fränkische Weinbau und die daraus entstehenden Produkte, beschrieben von Ich. Christ, zisch er. Mkkbreit, 178«. in 8.

7. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 208

1791 - Erlangen : Bibelanst.
aog putze das Sicht mit dem Finger und schleudere sie in der Stube herum. 3. Mrt einem biofett Lichte muß man ja nicht in Scheuern, Ställe oder die Orte gehen, wo Stroh, Heu und andere leicht Feuer fangende Materien liegen; dazu muß allezeit eine gut verwahrte gläserne Laterne genommen werden. 4. Ist das Rauchern im Stalle nöthig, so muß der Kohlentopf in einem Eimer Wasser gesetzt werden. 5. Mit der Tobackspfeife darf man nicht in Stalle, Scheuern/ Dachböden und an andere Orte gehen/ wo leicht brennende Materien liegen, auch nicht durch das Dorf; es ist schon an und für sich unschicklich. 6. Alle Sonnabende muß der Schlotmantel oder Rauchfang, auch das Offenloch mit einem stumpfen Besen abgekehrt werden. 7. Sachen/ die geschwind brennen/ müssen vor- sichtig und nicht zu viel auf einmal in den Ofen ge- Ihan werden. 8. Alles Fett muß in gutem Geschirr/ das keine Risse hat/ ausgelassen/ und erst vom Feuer hinwegge- nommen werden f wenn man was hinein thun will. Sollte sich Fett entzünden/ so schütte man ja kein Was- ser hinein/ sondern geschwind zugedcckt/ oder in die Asche gegossen. 9. Die Asche aus dem Ofen muß wenigstens 8 Tage an einem feuerfesten Orte liegen / ehe man sie weg thut/ und nicht in hölzerne/ sondern irdene Gefäße gethan werden. Schmiedekohlen müssen im Keller oder andern feuerfesten Orten aufgehoben werden. 10. Ungelöschter Kalk darf nicht in großer Men- ge an einem Orte liegen, wo es darauf regnet; er ent- zündet sich leicht. n. Feuch

8. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 388

1791 - Erlangen : Bibelanst.
338 Ií. Vom Obstmost. Dieß rst ein Getränke , düs aus Aepfeln odeü Birnen bereitet wird, weswegen es denn auch Birn- und Aepfelmosi giebt; um ihn nun zuzubereiten, muß Wan also damit verfahren. Das reife Obst, das hier- zu genommen wird, muß 14 Tage, und das harte Spat- obst 4 brs 6 Wochen im Freyen liegen, damit es durch den Sonnenschein, Regen, Reif und Thau recht mild wird. Ist dieß geschehen, so wird das Obst auf einer Rübenhechel gerieben, oder in einem Troge zerstoßen. Hierauf muß man sogleich diesen Brey in eine rei- ne Kelter oder Presse also bringen: erstlich legt man eine Lage Stroh, so, daß das Stroh rund herum langst der Kelter in die Höhe steht; darauf schüttet man ein paar Zoll hoch das gestoßene oder zerriebene Obst, breitet das aufwartsstehende Stroh einwärts darüber her, und legt eine neue Lage Stroh darauf; auf diese wieder ein paar Zoll dick Obstbrey, und das Stroh wie- der eingebogen, und so fort, bis die Kelter voll ist. Dann keltert man ihn langsam nach und nach; gegen das En- de, wenn der Most nicht recht mehr laufen will, muß man ein anderes Gefäß umersetzen, weil das letz- tere bitterer rst und sogleich zum täglichen Trank ge- braucht wird. Der ausgektzlterte Saft wird alsdann durch ein Sieb von Beuteltuch/ oder durch ein anderes grobes locker gewebtes lernends oder hänfenes Tuch, in eine grosse sehr rein gebrühte Butte oder Sticht ge- gossen. So bllubt nun der Saft einen oder etliche Ta- ge stehen, bis der Schaum darauf eines Fingers dick wird. Nun zapft man den Wein von der Butte aus kleine wohlausgespühlte und ausgebrühte Fasser- chen. Das Zapfenloch m der Butte oder in dein Sticht darf nicht zu weit innen am Boden gebohrt

9. Bd. 2 - S. 178

1911 - München : Seyfried
178 sondern um das Verhältnis der drei Ausdehnungen, was wir von Anfang an gewollt. Der Erdbebenmesser war dabei nicht vergessen worden,- von 45 Knaben brachten l l den fertigen Apparat, fleißig ausprobiert, nach 2 Tagen zur Geographie stunde mit. Sie sammelten sich in den vorderen Bänken, zeichneten das Arbeitsstück aus und trugen die ge- machten Erfahrungen dazu ins heft ein als freie Ausschreibung: ,,Ich nahm eine breite Leiste, welche wagrecht war. Dazu schnitzte ich ein kurzes Lteckchen und nagelte es aufrecht auf die Leisten. An dieses Lteckchen brachte ich einen Draht an. Diesen bog ich um und richtete ihn so, daß er nicht den Land berührte, welcher auf der Leiste lag. Jetzt war der Erdbebenmesser fertig. Stellt man ihn auf die Bank und stößt mit den Füßen an, so sieht man Zeichen von dem Draht. — Zu meinem Erdbebenmesser, der mir vortrefflich gelang, nahm ich ein Zigarrenbrettchen, an dem ich eine Leiste befestigte. An die Leiste nagelte ich in die Lsuere noch eine Leiste, woran ich eine Nadel hing. Auf dem Brettchen streute ich Land auf. Bei der geringsten Erschütterung schwankte die Nadel hin und her und machte ver- schiedene Ltriche in den Land. Je größer die Erschütterung ist, desto größer ist der Ltrich. — Ich umsäumte ein rechteckiges Brettchen auf drei Leiten mit kleinen Lättchen. Unten schlug ich einen Nagel hinein. An diesen machte ich einen l2 ein langen Blumendraht. Vorne bog ich ihn abwärts. Nun bestreute ich das Brettchen mit feinem Land. Jetzt war er fertig. Ich stellte ihn auf den Tisch. Alsdann klopfte ich auf den Tisch. Der Draht fing das Zittern an und machte in den Land einige Kritzler. Lo konnte die Erschütterung angezeigt werden." Unterdessen hatten die anderen Lchüler mit ihrem Werkzeugkasten zu paarweiser Zusammenarbeit die rückwärtigen Bänke aufgesucht, teilweise mitgebrachtes und neues Material aus dem Vorrats- und dem Landkasten erhalten und in kaum 30 Minuten unter dem technischen Beirat des Lehrers das Arbeitsstück fertig gemacht. Lie dürfen es zu Haufe nach Lust ausprobieren und verschönern. In der Lchule ist keine Zeit mehr dazu. Einer um den andern sitzt jetzt ruhig vor seinem Werk, bereit zum Zuhören; denn draußen an der Tafel ist eben ganz groß, in Farben, die Erdkugel entstanden, mit der Güntherschen Lchichtendarstellung, und er- innernd an den ,,bratenden Apfel" und andere Erfahrungen werden ihnen die Hauptursachen der Erdbeben zum Verständnis

10. Bd. 4 - S. 11

1913 - München : Seyfried
11 nach Herrsching bei 45 km Länge? Lchüler erhalten Fahrpreis- ermäßigung; zwei Kinder gehen aus eine Fahrkarte. Wie viel kostet die Fahrt für unsere Klasse? — Wie viel bleibt noch in unserer Reise- kasse? — von Herrsching aus sollte es zu Fuß durch das Kiental nach Rndechs gehen. Da gab es an der Hand einer Zpezialkarte wieder zu messen, von hier aus wollten wir über Pöcking zum Ltarn- bergersee wandern. Ruch diese Entfernung wurde ziemlich genau fest- gestellt. Die Fußtouren waren damit beendet. Wie viel km mußten wir zu Fuß zurücklegen? Wie viel Ltunden stehen uns zur Verfügung, wenn.........rc. von Pöcking aus wollten wir nach Rerg-Ltarnberg mit dem Dampfer, von dort aus mit der Eisenbahn nach München zurückfahren: Entfernungen? Fahrpreise? Ankunftszeiten? Die ver- schiedensten Lammelaufgaben standen uns wieder zur Verfügung. Wie viel beträgt das gesamte Fahrgeld? — Wie viel bleibt in der Reife* Kasse? Wie viel km legen wir zu Fuß, wie viel per Rahn und Lchiff zurück? Wie viel im Ganzen? Wie viele Ltunden bleiben für die Fußtouren übrig, wenn..........? rc. Nun kam erst der zweite Teil der Rrbeit: die Verprovian- tierung! Nach allen Rbzügen waren uns noch geblieben 26 Mk. Die mußten eingeteilt werden für die ganze Klasse. Für Wirts- hausessen reichte es nicht, daher beschlossen wir nach Wandervogel-Rrt im Freien abzukochen. Der eine stellt einen Lpiritusapparat in Rus- sicht, der andere einen Kochtopf, der dritte die sonstigen „Werkzeuge". Für Luppe rechneten wir sofort ab: 12 Maggiwürsel ü 10 pfg., 8 Rouillonwürfel ü 15 pfg., 1 Fläschchen Luppenwürze zu 45 pfg., sonst noch 1 Flasche Lpiritus 35 pfg. Der Rest wurde unter alle verteilt, so daß für die Verköstigung 75 pfg. übrig blieben. Die Knaben rechneten durchschnittlich für Mittag 2 Regensburger h 12 = 24 pfg., für Nachmittag und Rbend Vio Tb Mett-, Vio Tb Leberwurst ä 15 = 30 pfg. Der Rest wurde für Rrot angesetzt = 21 pfg., so daß also unsere Kasse ausreichte. Eine Fülle von Rerechnungen konnten wir wieder anstellen: Wie viel Würste (Ztückzahl und Gewicht); wieviel Rrote rc. rc. sind nötig? Was mußte dem Metzger, was dem Räcker bezahlt werden? Diese letztere Rufgabe wurde zu Papier gebracht, da jeder Lchüler den Proviant eigens einkaufen mußte Gegen V29 Uhr kamen wir nach Herrsching und besichtigten den Lee; dann durchwanderten wir das Kiental, wo sich zu Reobachtungen, wie auch schon vorher, Stoff in Fülle bot. Nicht weniger interessant
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