Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 61

1906 - München : Oldenbourg
16. Der Bamberger Dom. 61 alter kaum gekannt, erfüllte das ganze Abendland. Dieser entlegene Ort an den Grenzen der Slaven kam durch Heinrich ebenso schnell zu Bedeutung wie einst Magdeburg durch Otto den Großen. In allem, was Heinrich für Bamberg tat, stand ihm seine Gemahlin hilfreich zur Seite. Hier, wie in allen Dingen, waren sie beide ein Herz und eine Seele. Kaiserin Kunigunde hat verdient, daß ihr Name mit dem ihres Gatten unzertrennlich verbunden wurde, daß Bamberg ihrer mit gleicher Pietät wie Heinrichs gedenkt. In dem harmonischen Geläute, welches allabendlich in den Straßen und Gärten Bambergs widertönt und fromme Seelen zum Gebete einladet, hallt beider Name und Andenken noch heute fort und wird zu den spätesten Nachkommen gelangen.x) 16. Der Bamberger Dom. Von Hans Probst.* Bevor der Steigerwald mit der Regnitz sich westlich ins Maintal wendet, teilt er sich durch gleichmäßige Taleinfchnitte in schmale Ausläufer, die sich erst sanft znr halben Tiefe senken um dann steiler bis an das Regnitzuser abzufallen. Von unten aus scheinen diese Ausläufer eine Reihe selbständiger Vorhügel. Einer der mittleren trug schon in alter Zeit einen fürstlichen Hof. Einst der Sitz der tapferen Babenberger war er kaiserliches Krongut, bis ihn Otto Ii. seinem Vetter Heinrich dem Zänker als Geschenk überließ. Von da an weilte dieser Bayernherzog oft hier mit seinem Erstgebornen Heinrich, auf dessen Haupt dereinst die Krone der Ottonen übergehen sollte. Diesem war so der Ort teuer durch Erinnerungen der Kindheit. Oft mochten hier den jagdfrohen Jüngling die nahen Wälder locken. Von hier sah er hinab ins breite Regnitztal, das ihn mit dem Süden, mit feinem bayerischen Herzogtum verband, und ins Maintal, das ihm nach Norden wie nach Westen den Weg in die deutschen Lande öffnete. Hier, im Mittelpunkte feines kaiserlichen Machtbereiches, fand er auch Ruhe und heitere Sammlung in dem freien Ausblick; war er doch ein Freund landschaftlicher Schönheit. Die Fluren Italiens zwar fesselten ihn niemals lange; dagegen versichert sein Chronist Thietmar, daß ihn unsere Gefilde, sobald er sie wieder sah, so heiter anlachten. Wie sollten ihn da nicht vor allem die fränkischen Bergzüge anheimeln? Im Osten die lieblich gefchwuugeueu Jurahöhen, nördlich die Ausläufer des Thüringerwaldes und der Haßberge? Nicht führt und gewaltig sind sie, sondern überall freundlich und ebenmäßig; sie umgrenzen das Gesichtsfeld wohltuend, weder beengend noch ins Weite verschwimmend. Zum Erben dieses Lieblingsortes bestimmte der fromme, kinderlose Fürst frühe schon die Kirche und mit königlicher Freigebigkeit förderte er die J) Die beiden großen Domglocken sind Heinrich und Kunigunde getauft.

2. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 60

1893 - Dresden : Ehlermann
für ihn bewirtschaftet wurden. Der Geldertrag, welcher hierdurch gewonnen wurde, machte den größten Teil seiner Einnahmen aus. Da mußte denn gut gewirtschaftet und genau gerechnet werden, damit auch die nötigen Erträge erzielt wurden. Karl war dabei eifrig hinterher. Mit der größten Genauigkeit prüfte er die Rechnungen seiner Verwalter über Einnahme und Ausgabe. Noch ist eine schriftliche Anweisung erhalten, die er für sie entworfen hatte. Er bestimmte darin ganz genau, wie Butter und Käse, Honig und Wachs bereitet, wie der Wein gekeltert, das Bier gebraut, wie viel Eier und wie viel Gänse, Enten und Hühner verkauft werden sollten. Um nun aber die Thätigkeit seiner oft so entfernt wohnenden Beamten überwachen zu können, machte er nicht nur selbst oft Reisen durch das Land, sondern er schickte namentlich auch hochgestellte Männer, zu denen er das grüßte Vertrauen hatte, als sogenannte Sendboten oder Königsboten in die einzelnen Teile des Reiches. Diese besuchten die Klöster und sahen, ob die Mönche nach den Klosterregeln lebten; sie untersuchten die Straßen, ob Karls Anweisungen in Bezug auf Wege- und Brückenbau befolgt waren; sie kehrten auf den kaiserlichen Gütern und Meierhöfen ein, um den Wirtschaftsbetrieb zu besichtigen; sie beriefen auch in den Gauen die Gaugemeinde zusammen, und hier durste jeder seine Klage vorbringen, wenn er etwa glaubte, daß der Gaugras ihm Unrecht gethan habe. Über alles, was sie gesehen und gehört, erstatteten nach ihrer Rückkehr die Sendboten dem Kaiser Bericht. Eine bestimmte Residenz, in der er dauernd wohnte, hatte Karl nicht. Aber allenthalben im Lande standen kaiserliche Burgen, sogenannte Pfalzen, unter der Obhut eines Pfalzgrafen, und so schlug der Kaiser bald in dieser, bald in jener Pfalz mit seinem Hose seine Wohnung auf. Am liebsten weilte er freilich in Aachen, da die warmen Heilquellen dieses Ortes seinem Körper wohlthuend waren. Hier hatte er sich durch italische Baumeister auch einen prächtigen Palast bauen lassen. 3. Karls Lebensweise. Karl war ein echt deutscher Mann, von starkem Körperbau und schlanker Gestalt. Er hatte eine hohe, klare Stirn und überaus große, lebendige Augen, die dem Freunde und Hilfesuchenden freundlich, dem Feinde aber furchtbar leuchteten. In früher Jugend übte er nach fränkischer Sitte seine Körperkraft und wurde der beste Fechter und Schwimmer. Sein Hauptvergnügen war die Jagd, und wenn er seinem Hofe ein Fest bereiten wollte, wurde ein Treibjagen angestellt. Alles setzte sich zu Pferde, und dann ging es unter dem Klange der Hörner und dem Gebell unzähliger Hunde in lärmendem Jubel hinaus in die weiten Wälder, wo die jungen Edlen durch Mut und Geschicklichkeit sich zu übertreffen suchten.

3. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 20

1913 - München : Seybold
und der Durchmesser der beiden Eruptionsschlote 336 bzw. 459 Meter. Der Anblick dieses riesigen Kraterloches ist überwältigend. Zu Graf Götzens Zeit, im Jahre 1894, war der Ninagongo noch in voller Tätigkeit, von der man Spuren selbst bis zum Jahre 1906 bemerken konnte. Jetzt lagen beide Schlote vollkommen friedlich da. Nur die zahlreichen damp- fenden Spalten und Risse im Kraterboden gemahnten an die schlummern- den vulkanischen Gewalten. Jeden Tag können diese mit neuer Tätigkeit erwachen. Denn die scheinbare Ruhe des Berges berechtigt nach dem Urteile Kirschsteins keineswegs dazu, den Ninagongo den erloschenen Feuerbergen der Erde zuzuzählen. Der Berg gilt den Eingeborenen als ,,wasimu“ — verhext — und die Legende geht, daß jeder sterben muß, der ihn besteigt. Nur wenige Aufgeklärte glauben nicht mehr daran. Auch Kissubi zog es vor, den Zorn des Berggeistes nicht heraufzube- schwören und im Lager zu verbleiben. Erst später, bei Kirschsteins Aufstieg, entschloß er sich widerstrebend, ihn bis zum Kraterrande zu begleiten. Das Echo eines abgegebenen Schusses bricht sich, wie ich mich selbst überzeugt habe, tausendfach an den Felsen, und es klingt, als rase der Schall ohne Unterbrechung an der Kraterwand herum, ohne den Ausweg finden zu können. Kein Wunder also, daß der Berggeist ob dieser Ruhestörung erbost ist. Sein Name ist Gongo. Er ist der oberste aller Geister; zu ihm gehen die Seelen der Verstorbenen und von ihm erhalten sie dauernden Wohnsitz in einem der Vulkane angewiesen. Bei dem Gongo wohnt ferner noch der Geist Liangombe mit seiner Mutter Nina Liangombe, seinem Vater Bawinga und seinem Großvater Njundo. Liangombe führt die Aufsicht über die Seelen derjenigen, die Böses getan haben; er bindet und schlägt sie. Namlagira und Mikeno sind Söhne des Gongo. Der Namlagira soll früher bei seinem Bruder gewohnt haben, von diesem aber vertrieben sein, weil er Feuer mitge- bracht und damit das am Berge vorhandene Wasser vernichtet habe. Auch mit seinem Vater Gongo soll der Namlagira tödlich verfeindet ge- wesen sein. Lange habe der Kampf unentschieden getobt, bis es dem Namlagira gelungen sei, mit einem Streiche den Kopf des Gongo ab- zuschlagen, wovon die abgeflachte Form des Hauptkegels herrühre. Nach einer Mitteilung vom Hauptmann von Beringe, der ich diese Angaben zum Teil entnehme, hat jeder dieser Geister seinen eigenen Priester, der am Fuße des Berges wohnt, die Opfer in Empfang nimmt und (he Entschlüsse des Geistes dem Opfernden übermittelt. Die Stellung eines solchen Priesters soll, wie ihm erzählt wurde, eine sehr einträgliche sein. 20

4. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 154

1913 - München : Seybold
etwa 1000 m hohen Paß überschreiten. Jetzt geschieht dies mit der Eisenbahn, aber auch ein Fußgänger kann den Weg ohne große Mühe zurücklegen, obgleich der letzte Teil ziemlich steil ist. Anders war es, als es auf dieser Straße von Menschen wimmelte, die zu Tausenden hier entlang strömten und von denen viele noch schweres Gepäck tragen mußten. Damals war der Wall des Chilkootpasses auf der ganzen Welt verrufen. Auf der Südseite hat die Bergkette mit all ihren Tälern Der Chilkootpaß in Alaska mit passierenden Einwanderern im Jahre 1898. und Fjorden einst unter einer Eisdecke gelegen, und ihre Oberflächen- formen erinnern an andere gebirgige Küsten, die wir bereits kennen ge- lernt haben. Unser Weg geht jetzt nordwärts, und nach aller Erfahrung, die wir schon in anderen kalten Gegenden gemacht haben, sollte man glau- den, daß wir ebenfalls auf Eis oder auf Spuren ehemaliger Vereisung stoßen würden. Dies ist jedoch nicht der Fall, wenigstens nicht mehr, so- bald wir die Region der ersten tiefen Bergseen verlassen haben und ein wenig weiter in das Land hineingedrungen sind. Dort hat die Landschalt einen ganz guten Charakter, und wir befinden uns nun in der zweiten 154

5. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 408

1895 - München : Oldenbourg
408 17. Die fränkische Schweiz. rigen Niederschläge des Winters noch nachhalten, so hat er, besonders in trockenen Jahren, keine ergiebige Ernte zu hoffen. Zudem kann er gar oft den Acker nicht einmal seiner ganzen Ausdehnung nach ausnützen. Denn mitten im Felde ragen kleinere oder grössere Felsblöcke, ,,Knocke“ genannt, aus dem Boden hervor. Darum führen die Landleute auf dem „Gebirge“ mitunter ein an Entbehrungen reiches Leben. Wer „schwarzes“ Brot im eigentlichen Sinne des Wortes sehen und schmecken will, der mache von Müggendorf oder Streitberg aus einen Abstecher auf die Höhen gegen Nordwest. Dort säet der Landmann im Frühjahre das sogenannte Mischgetreide, bestehend aus Gerste, Linsen und Wicken. Die geerntete Frucht wird, mit einer geringen Menge Roggen vermischt, gemahlen und zu Brot verbacken. Das gibt ein nahrhaftes, aber buchstäblich schwarz- blaues Brot, das in der Backschüssel getragen werden muss, damit es nicht auseinanderfällt. Wer halb Mischfrucht, halb Roggen backen kann, gehört schon zu den vermögendem Grundbesitzern. — Wegen Mangels an Quellwasser ist man auf den Höhen gezwungen, Cisternenwasser zum Bierbrauen, zum Trinken und Kochen zu verwenden. In trockenen Sommern muss Wasser aus dem Thale herbeigefahren werden. Will man frisches Wasser haben, so verschafft man sich dieses entweder durch Druckwerke oder durch Wasserleitungen. Sollte man aber glauben, dass sich die guten Leute auf dem Gebirge bei ihren Entbehrungen unglücklich fühlen, so würde man sehr irren. Sie gemessen, was ihnen Gott bescbieden, und entbehren gern, was ihnen versagt ist. Ja sie können manchem, der in einer gesegneteren Gegend unseres Vaterlandes wohnt, als Vorbild dienen. An gar manchen Hausthüren auf dem „Gebirge“ fand man bis auf die neueste Zeit kein eisernes Schloss, sondern höchstens einen hölzernen Riegel, und

6. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 69

1907 - Dresden : Huhle
— 69 — die Füße bei der Talwanderung immer? Welches waren- die Wege mit Erhöhungen und Vertiefungen? Wo fehlten die Erhöhungen und Vertiefungen? Nun merkt euch: Einen solchen Weg ohne Erhöhungen und Vertiefungen nennen wir einen ebenen Weg. Betrachtet noch einmal das Bild und sagt, welche Unterschiede ihr an der Richtung der Wege wahrnehmt! Manche haben Bieguugeu und Krümmungen, andere behalten ihre Richtung immer bei wie eine straff gespannte Schnur — wie wird mau diese nennen? Wir merken uns: Behält der Weg immer seine Richtung bei, so heißt er ein gerader Weg. B. Wie sind diese Wege entstanden? Wer hat sich auf diesem schmalen Streifen Boden bewegt? Welche Worte klingen ganz ähnlich? Aus welchem Worte wird „Weg" entstanden sein? Was wäre demnach ein Weg? Das, worauf wir uns bewegen. Wie heißt der Weg, wenn nur wir uns darauf bewegen? warum wohl Fußweg? Was ist das Gegenteil vom Fußwege? Wie ist der Fahrweg (Wagenweg) entstanden? Wie müßte da eigentlich der Fnßweg heißen? Wie heißt die Vor- richtnng, die sich auf diesem Wege bewegen läßt? Wie mag das Wort Wagen entstanden sein? Man mußte es wagen, mit diesen Wagen auf den Wegen die beweglichen Güter fortbewegen zu lassen. Zeigt ans dem Bilde, wo wir uns zuerst bewegt habeu! Was fällt euch an diesem Stücke Weg auf? Warum nennen wir ihn einen geraden Weg? Wie ist es gekommen, daß hier die Leute immer dieselbe Richtung beibehalten haben? Wo erst haben sie ihre Richtung ändern müssen? Was ist das Gegenteil von gerade? Welchen Weg werden wir nun als einen krummen bezeichnen? Was ist überhaupt an dem ganzen Wege auffällig? Warum hat dieser Weg so viele Krümmungen? -Welches Wort bezeichnet das am besten? Bei welcher Gelegenheit haben wir das Wort „schlängeln" schon kennen gelernt? Wo gibt es einen Schlangenweg? Wohin führt dieser Schlangenweg? Womit könnte man diesen Weg besser vergleichen? (Der Weg windet sich am Wind- berge empor.) An dem Fahrwege von der Mühle nach dem Dorfe be- obachteten wir auch einige Biegungen — was sagten wir von diesem Wege? Warum gebrauchten wir da den Ausdruck „winden"? Warum denkt man hierbei an die Ackerwinde? Wonach fragte ich bei all den Wegen, die den Talweg kreuzen? Woher kommen die Wege? wohin gehen sie? Welche Tunwörter ge- brauchten wir also? Sind aber die Wege wirklich gekommen und ge- gangen? Von wem kann ich das nur sagen? Mit welchen Worten ist es ganz ähnlich? Ist der Weg nach der Prinzenhöhe gestiegen und der Weg vou da in das Tal gefallen? Was haben wir also hier vom Wege wieder ausgesagt? _ Vom Apfel kann ich sagen, daß er vom Baume fällt — er führt eine Bewegung von oben nach unten aus. Was meine ich also, wenn ich sage: „der Weg fällt"? Nennt noch ein solches

7. Mittelalter - S. 49

1879 - Dillenburg : Seel
— 49 — Wohl wurde es Heinrich sehr schwer, sich alledem zu fügen: ober er mußte es, wollte er nicht seiner Krone verlustig gehen. Er beschloß daher, sich dem Papste zu Füßen zu werfen und Verzeihung und Lossprechung zu erflehen. Nur von seiner Gemahlin im£) seinem dreijährigen Sohne begleitet, machte er sich von Spe'er ans aus den Weg, mnßte aber, da alle Alpenpässe von seinen Feinden besetzt waren, durch Burgund über den Mont-Cenis reisen. Unter entsetzlichen Mühsalen und Beschwerden kam er jenseits der Alpen cm, von den Lombarden freudig ausgenommen, weil sie glaubten er sei gekommen, den Papst zu züchtigen. Dieser hatte sich bei bei Nachricht von der Ankunst des Kaisers zu feiner Sicherheit aur das feste Schloß Canossa, welches der Gr äsin Ma-bd" ~0§,fana. gehörte, begeben. Als Heinrich vor dem Schlosse erschien, bat die Gräfin für ihn, aber vergebens. Er wollte Heinrich nicht vorlassen, weil er den deutschen Fürsten ver- rl v f s°^ne ^ mit Henrich zu verhandeln. Da entschloß sich dieser, durch Anwendung der härtesten Bukübunapn fmmen. 3» sjsä fletb und barfuß stand Heinrich drei Tage lang bei der strenqsten Kalte vor dem Burgthore, Einlaß begehrend. Erst am brüten Sage (am 28. Januar 1077) ließ ihn Gregor ein. Heinrich 1077 v »rlr r' 5u [e8tc seine Beichte ab und erhielt dann firfi f„ M, m" 7 ?rcn S-gen bes Papstes. Dann begab man sich in die Burgkapelle, wo der Papst ein Dankaebet fvrnrfi unh dann selbst die Messe las, nach welcher ein gemeinschaftliches Mahl eingenommen wurde. Gleich nach diesem Mahle'verl ß Heüirich dte Burg .* er hatte erreicht, was er wollte, aber das Andenken an Canossa verließ ihn zeitlebens nicht. e. Gegenkönig Rudolf von Schwaben. Nack der Demüthigung Heinrichs fielen die Lombarden, welche geglaubt hatten T den Papst zu züchtigen, von ihm ab,' und nur mit Muhe konnte er sie versöhnen; auch die deutschen Fürsten verliefen ihn gänzlich. _ Sie versammelten sich aufs neue um einen andern Komg zu wählen. Da Heinrich dem Papste das aefor-berte frete Geleit verweigerte, so sandte der Papst ^nen Leaaten imd in dessen Beisein wählten die deutschen Fürsten Seinricks Schwager, Rudols von Schwaben, zum König. Sofort eilte Heinrich herbei, und da er in Baiern, Schwaben und am s^^r- m-iikkliptt fanb'. fd mu6te sich Rudolf nach Sachsen fn 9önn Cm jahrelanger Bürgerkrieg, in welchem 4

8. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 20

1913 - Dresden : Huhle
— 20 — ba§ Volk rief: „Leben und Sieg dem von Gott gekrönten, friedebrinqendeit römischen Kaiser Karl!" Das fränkische Reich hieß mm das „heilige römische Reich deutscher Nation." 3. Karl als Friedensheld, a) Verwaltung. Um das Land an den lenzen zu schützen, legte er Marken an, z. B. die Ostmark, die spanische wendische und dänische Mark. _ An der Spitze der Mark stand ein Mark- ober ©renjgraf, der wie der Fürst im Frieden der oberste Richter und wie der 'Verzog der Anführer des Heeres war. Die Herzogswürde schaffte er ab, weil sich die mächtigen Herzöge seiner kaiserlichen Gewalt nicht immer fügen wollten, -^as innere Reich teilte er in Gaue ein. Gaugrafen verwalteten diese und hielten Gericht. Sie wurden von zwei Sendgrafen, einem weltlichen und einem geistlichen, beaufsichtigt, die allvierteljährlich kamen und nachsahen, ob Unschuldige bedrückt würden und Schuldige straffrei blieben, ob in den Kirchen, Klöstern und Klosterschulen gute Ordnung wäre. Was sie gesehen hatten, berichteten sie ihrem Könige. Über seine Schlösser oder Pfalzen setzte er Pfalzgrafen. Am liebsten weilte er in der Pfalz zu Aachen, in deren Kirche er auch 814 begraben ward. b) Um steb ein gutes Heer zu haben, führte er den Heerbann aller freien Grundbesitzer wieder ein, erlaubte aber, daß 2—12 von ihnen sich vereinigten, um abwechselnb einen von ihnen zu stellen. Die Ärmeren bienten zu Fuß^ bte Adligen und Reichen aber beritten und würden beswegen Ritter genannt. Das Lehnsheer blieb baneben auch noch bestehen. Doch verbot er, daß die Freien sich beshalb in das Schutzrecht eines Abligen ober auch der Kirche begaben, um sich dem Heerbanne zu entziehen. Dieses Verbot warb jeboch besonbers unter seinen Nachfolgern nicht beachtet; so kam es, daß sich die Zahl der freien Bauern stetig verminderte. c) Auch um die Landwirtschaft kümmerte er sich sehr. Seine zahl- reichen (80) Güter waren vortrefflich eingerichtet. Er führte die Dreifelderwirtschaft (Winter- und Sommergetreide und Brache) ein und hielt auf gute Acker- und Fahrgeräte und auf sorgfältige Pferbe- und Rinberzucht, ba er viel Kttegspferbe und Zugochsen brauchte. Er förberte die Schafzucht wegen der Wolle, die Schweinezucht durch die Eichelmast und die Bienenzucht, ba man Honig statt Zucker genoß und Kerzen in den Kirchen brauchte. Er sorgte für die Geflügelzucht und die Fischzucht in Teichen, weil die Fische eine beliebte Fastenspeise waren. Er hielt auf Lein-, Wein- und Hopfenbau, auf Obstbau und den Anbau von Gewürz- und Heilkräutern. Auch ließ er viele Wölber ausroben, Dörfer anlegen, Sümpfe austrocknen und Einüben in fruchtbare Felder verwandeln. Von dieser Zeit an gewöhnten sich die kleinern freien Grundbesitzer mehr an die Arbeit des Landmanns. ci) Für die Kirchen und Schulen sorgte er auch. An feinem Hofe errichtete er eine Schule für die Söhne feiner Beamten und prüfte oft selbst die Schüler. Aus Italien ließ er Sänger und Orgelspieler kommen. Scharf sah er darauf, daß man in den Klöstern ein frommes Leben führte. „Die Mönche sollen unverbrüchlich und streng nach der Regel leben. Weltlicher schwäche sollen sie sich nicht schuldig machen. Unmäßigkeit im Essen und Trinken solle man vermeiden. Keiner soll sich außerhalb des Klosters aufhalten. Die Jungfrauenklöster sollen streng überwacht werden. Bischöfe, Äbte und Geistliche sollen nicht zu in Jagen Hunde, Habichte, Falken oder Sperber besitzen."

9. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 243

1822 - München : Lindauer
245 mid diesen fürchterlich war. Im Gefübl von Ueber« macht bemerkten weder der Kaiser Lothar, noch der Herzog Heinrich X. die Gefahr, welche sich zu- sammenzog, nicht einmal in der Entfernung,-da diese Gefahr doch ganz in der Nähe war. Der Kaiser Loi thar starb 1137 den Zten Dec. auf seiner Rücke reise aus Italien, (in einer armen Hütte zu Breie tenwang in Baiern, einem Dorf, welches oberhalb Hohenschwangau an der Landstraße von Italien, un- weit des Lechstroms, in dem, yeur ryrolischen. Ge- birg Ehremberg liegt) und nun glaubte der Herzog Heinrich X., es würde gar keinen Anstand haben, daß man ihn zum Kaiser wählen würde. Er glaubte, daß sich die Reichsfürsten darum, weil er so viele Länder besaß, nicht getrauen würden, einen andern zu wählen, und nahm die Reichskleinvdien sogleich zu sich; allein die deutschen Reichsstände, welche zwar an ihrem K'onig ein gemeinschaftliches Ober- haupt, aber keinen unabhängigen Herrn erkennen wollten, trugen Bedenken, die kaiserliche Würde einem Reichsmitstand aufzutragen, welcher die große Macht seiner Länder dazu mißbrauchen könnte, sich zu ihrem frey gebietenden Herrn aufzuwerfen, die kai- serliche Würde auf sein Haus erblich zu machen, und die freye Wahl von Deutschland zu unterdrücken. Heinrich X. mochte sich zuweilen schon etwas ähn- liches haben merken lassen, und fein stolzes Betra- gen war den Fürsten schon seit langer Zeit verdächtig. Selbst der Pabft Innocenz Ii., welcher ihm doch bey Lebzeiten des Kaisers Lothars sehr geschmeichelt, und welcher diesem Lothar, so wie selbst dem Her- zog Heinrich X., unendlich viel zu danken harte, dachte itzt ebenfalls, wie die Reichsfürsten, und, mil Einem Wort, Herzog Heinrich X. wurde übergan- U L gen.

10. Der Schulfreund - S. 140

1828 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
140 21. Möchten wir doch öfter daran denken, welch eine Menge von Wohlthaten uns Gott durch das Wasser zufließen laßt! Menschen und Thieren gibt cs Labung und Erquickung, und den Pflanzen Wachsthum und Gedeihen. Ohne Wasser wurde die ganze Erde eine dürre, öde Wüste seyn, auf welcher alle lebendigen Geschö- pfe verschmachten müßten. Ohne Wasser kann man keine Speise kochen, kein Brod backen, kein Bier brauen; ohne Wasser kann man nicht wa- schen, nicht bleichen, nicht mahlen. Wasser ist auch das beste Mittel, eine Feuersbrunst zu dampfen. 22. Seine Kraft und Schwere setzt Mühlen und Schmieden, Maschinen und Räder in Be- wegung, wozu sonst die Kräfte vieler Menschen und Thiere nicht hinreichen würden. Seine Flüs- sigkeit machet es an alle Orte hin leitsam, und wirklich hat man es durch künstliche Vorrichtun- gen auf und über hohe Berge in Brunnen und Wasserbehälter gebracht, um es auf mannig- faltige Art zu benutzen, oder noch weiter fort- zuleiten. 23. Das Wasser verschaffet uns eine unbe- schreibliche Menge von Fischen; es trägt er- staunliche große Lasten, und hat deßwegen der Schiff-Fahrt das Daseyn gegeben, wodurch nicht nur entfernte Städte und Länder, son-
   bis 10 von 14 weiter»  »»
14 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 14 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 3
2 0
3 19
4 5
5 32
6 2
7 162
8 4
9 4
10 2
11 0
12 0
13 2
14 1
15 17
16 9
17 2
18 100
19 131
20 0
21 22
22 0
23 0
24 22
25 1
26 5
27 0
28 0
29 10
30 5
31 0
32 2
33 1
34 0
35 0
36 5
37 14
38 57
39 13
40 0
41 6
42 2
43 1
44 10
45 25
46 6
47 0
48 1
49 62

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 32
2 1
3 3
4 4
5 9
6 13
7 5
8 3
9 4
10 0
11 12
12 6
13 13
14 1
15 0
16 17
17 137
18 5
19 10
20 7
21 19
22 4
23 11
24 16
25 4
26 10
27 1
28 14
29 0
30 1
31 0
32 8
33 1
34 5
35 6
36 21
37 8
38 8
39 46
40 3
41 0
42 32
43 1
44 0
45 28
46 8
47 0
48 5
49 13
50 1
51 1
52 10
53 2
54 35
55 0
56 2
57 2
58 7
59 2
60 0
61 0
62 0
63 1
64 2
65 3
66 3
67 2
68 10
69 7
70 8
71 13
72 5
73 17
74 1
75 12
76 70
77 112
78 1
79 27
80 3
81 3
82 14
83 8
84 14
85 2
86 3
87 37
88 2
89 1
90 8
91 11
92 60
93 6
94 137
95 2
96 5
97 0
98 13
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 10
1 3
2 7
3 10
4 3
5 7
6 9
7 4
8 1
9 4
10 154
11 1
12 24
13 7
14 2
15 0
16 6
17 0
18 14
19 32
20 0
21 0
22 0
23 1
24 16
25 7
26 35
27 0
28 7
29 4
30 0
31 3
32 2
33 150
34 8
35 0
36 1
37 1
38 0
39 6
40 1
41 12
42 6
43 10
44 1
45 2
46 13
47 5
48 12
49 5
50 20
51 41
52 3
53 0
54 7
55 5
56 3
57 1
58 4
59 132
60 0
61 3
62 7
63 2
64 35
65 20
66 1
67 0
68 0
69 6
70 12
71 8
72 95
73 1
74 3
75 18
76 1
77 41
78 1
79 9
80 27
81 209
82 8
83 0
84 5
85 1
86 0
87 0
88 1
89 13
90 5
91 7
92 6
93 8
94 1
95 2
96 2
97 54
98 0
99 7
100 141
101 0
102 56
103 0
104 1
105 6
106 9
107 5
108 0
109 1
110 15
111 12
112 25
113 1
114 6
115 0
116 26
117 3
118 73
119 0
120 0
121 31
122 0
123 4
124 29
125 8
126 0
127 13
128 2
129 2
130 3
131 30
132 123
133 4
134 0
135 0
136 33
137 2
138 0
139 10
140 5
141 0
142 23
143 23
144 5
145 8
146 0
147 0
148 12
149 1
150 0
151 49
152 27
153 0
154 3
155 15
156 34
157 7
158 20
159 1
160 0
161 1
162 0
163 0
164 2
165 4
166 29
167 5
168 5
169 33
170 0
171 224
172 3
173 15
174 0
175 36
176 0
177 75
178 0
179 38
180 0
181 0
182 22
183 81
184 1
185 4
186 1
187 15
188 0
189 4
190 0
191 13
192 6
193 0
194 9
195 0
196 34
197 3
198 0
199 3