Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

281. Vaterlandskunde für Bürgerschulen des Königreichs Sachsen - S. 65

1826 - Dresden Leipzig : Barth Selbstverl. K. Engelhardt
65 Bischofswerda, rnt Leinwand - und Tuchfa- briken, war im letzten Kriege die einzige Stadt Sach- sens , welche ganz in Feuer aufging, und zwar bei ei- nem Gefechte zwischen Russen und Franzosen, den 12- Mai 1813. Seitdem ist sie schöner, als erst, hergestellt und ihr Marktplatzt durch eine Wasserleitung von Ba- salt und Granit verziert, welche beim Jubelfeste unsers Königs 1818 eingeweiht, auch mit dessen ehernem Brustbilde geschmückt ward. Bei der Stadt giebt es viel Leiche und Granitbrüche. Stolpen liegt an und auf dem schönsten Ba- sallberge Sachsens, dessen schwarzblaue, 6 bis 12 Zoll starke Säulen, gleich Orgelpfeifen, 8 bis 9 Ellen zu Lage ausgehen, wenn sie hohl liegen, beim Daran- schlagen, ziemlich hell klingen, so hart sind, daß ih- re Köpfe durch Kanonenkugeln nicht zertrümmert wer- den können und deshalb zu Strasenpseilern, Ambosen Probir-, Polir-, und Schlagsteinen für Buchbinder benutzt werden. Das alte in Trümmern liegende Schloß war, vom Izten bis ins 16te Jahrhundert, oft die Residenz der Meisner Bischöffe, dann Festung und ein eben so gefürchtetes Staatsgefängniß, als Hohnstein, wovon noch schauerliche Uiberreste zeugen; unter andern ein unterirdischer Kerker, in welchen der Gefangne durch ein Loch an Stricken Hinabgelaffen werden wußte. Das Schloß, mit Z durch Zugbrücken verbundenen Hö- fen, ruht auf Basalt, und die Schloßgräben, so wie der 143 Ellen tiefe, aber meist verschüttete Brunnen, sind in Basalt gearbeitet. Letztrer ist der tiefste, durch Basalt gearbeitete Brunnen in Europa. Auch bilden Basaltsäulen das der Jubelfeier unsers Königs 1818 auf dem Markte geweihte Denkmal. Im ersten Hofe des Schlosses fiel am 3- Septbr. 1756 der erste feind- liche Schuß, welcher den 7jähr-gen Krieg eröffnete, indem der Prcuss. General Warneri den Sächs. Kom- mandaten v. Liebenau, einen 74jahrigen Greis, der, ohne Besatzung und Munition, sogleich den Degen ab- geben wollte, durch einen Pistolenschuß tödtlich verwun- 5 dete ,

282. Kürtziste Universal-Historie Nach der Geographia Auf der Land-Karte - S. 30

1750 - München : Gastl
ja Ii. Periodus. Die Moftarchia I» Aflym.' sie mit so grossen Armeen von! etlich Mil- lionen hatten ihre Feind überziehen kön- nen/ wie man doch von denen ersten Mo- narchen leset. _ a ^ Antwort: 2. Das der Assur,und Niltus (oder wie ihn die weibliche Scribenten nennen, Leius) und Semi- ramis disc erste Monarchi gestifftet ha- den. Unddiseö kan nit geschehen seyn nach demsündfluß, sondern wie die cll- liste Müori-Schrejher Herodotus sagt 1öo0. Jahr darnach. * Die H. Schrifft gibt auch zu ver- stehen/ daß der Assur nit zu Zetten des Nemrods, sondern lang hemach aus Babylon seye weg gegangen/ und ihme > selbst ein mächtiges Reich zu Ninive aufgerichtet habe: Oenefis C-ix. n. 3* Es ist an distn allen so gar vil nit gelegen, und wer mehr Zeit hat, kan des- ser nachsuchen in ketlviv) Uflerio, und gndern Chronoiogis. 4. Es seynd nach dem Ninus etlich und zv. Assyrische König bis auf den Sardanapalus. 47. ist aberih^ rer die Mühe nit werth. Srmlraniiö ausgeuommm. Le-

283. Kürtziste Universal-Historie Nach der Geographia Auf der Land-Karte - S. 95

1750 - München : Gastl
5a. Perßscher Königs 9f ^oniam der Terzeti/ Quinten rc. zum er- sten beobachtet, als er denen Schmiden ^usahe,und merckte, daß die grosse Häm- Vsr auf dem Ampoß einen tiefferen ^langgeben alsdie kleine: dißappucir- ?er hernach aufdiesaithen/Und Pfeif- ^^und messete also die lono8 ab. f 3. Er lehrete sonst die lvletemplycbo- ^ , oder Transmigratio animarum: daß die Seel nach dem Tod Mer in einen anderen Leib fahre/ nach Verdiensten; ein gute Seel in den Leib ,!ueö Heldens/ Königs, oder Weisen M Böse aber! in den Leib eines Mör- ^ö/odergareiner Schwein rc. (59.tt.l1.) der änderte König in Per- an a tveu der ägyptische König^malis ftiner Prmtzeßin/die er ihm zur M^lprochen hatte/ nur ein gemeines schickte, löschte Cambyfes die mit einem Krieg aus/ nahm in weg, und wolte hernach weiter hje'ärmnland ziehenzweiler aberdurch ^urteneyen schier hätte verhungeren müssen,

284. Kürtziste Universal-Historie Nach der Geographia Auf der Land-Karte - S. 192

1750 - München : Gastl
f$i Iv. Penoifus. Die Monardm Iii. Grxc»* ingewrftn Wässern auszulöfen, und Alt trmcken/ so brachte sie dem Antonio em solche Schaaken zu, und warffe darein rin Persi so das kostbariste der Welt soll gewesenjseyn, und auf zococo. Maler geschätzt wurde. Als fu aber mnäto i)oß Antonius thumm, und leichr zu be^ thören seye, hielten sie ihn für einen Narren. Z. E. Wann er auf dem Nj' lus mit Anglen fischete,bestellte sie Leuth/ so unter dem Wasser zuschwimmen, und anbinden musten, daß er geselcht Stock-Fisch heraus zöge rc. 2. Da dises ein Weil gewähret t§, zerfielen 05tnviu3,Und Antonius rnlk einander, und kamen auf die Fue' Lleopätra rüstete dem Antonio ein mau) lige Schisse Flotte aus- uno liftrte vio ein See-Schlacht bey dem Gebuu» Acciuln. Allein sie muste Haar lassrn/ und fiohe mit ihrem Antonio in Egtz^ ten, wo sie ihr selbst Schlangrn an ^ Brust setzte, die ihr den Lebens-Fam abbissen: Antonius aber trennte tl)M' sckbst das Hertz mit dem Dolch. z. Durä

285. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 124

1912 - München : Kellerer
machen berechtigt ist, genügen. Die innere Stadt hat meistens Asphaltpflaster. Dieses Pflaster hat alle Vorteile des Holz- Pflasters und trägt die schwersten Lasten. Freilich ist das glatte Pflaster den Fuhrwerken gefährlich, wenn nicht durch zeitweiliges Sandstreuen, geeigneten Hufbeschlag und sorgfältiges Lenken der Pferde, besonders durch verminderte Fahrgeschwindig- keit abgeholfen wird. Die weiter außen liegenden Straßen find mit Granit gepflastert. Die Fugen zwischen den Steinen werden mit Asphalt ausgefüllt, so daß sich kein Schmutz da- zwischeu ansammeln kann. Gepflasterte Straßen halten auch den schwersten Lasten und dem größten Verkehr stand, haben aber deu Nachteil, daß durch vielen Wagenverkehr eine fort- währendes Gepolter und Gerassel entsteht, das sich namentlich in engern Straßen so steigert, daß die Inwohner sich mit Recht darüber aufhalten. Das Holzpflaster, das die städtische Behörde vor dem Asphaltpflaster auf manchen Plätzen und Straßen der inneren Stadt machen ließ, war leicht zu reinigen, war geräuschlos, aber es bewährte sich gleichwohl nicht, weil die schweren Lasten und die Feuchtigkeit es in kurzer Zeit so beschädigten, daß fortgesetzte Erneuerung nötig wurde. Es wurde fast vollständig beseitigt. In den Vorstädten sind die Straßen zumeist makadamisiert, d. h. es ist mit Steinschutt, der durch Walzen und Wasser zu einer harteu Masse wurde, gepflastert. Diese Straßen haben weniger Dauerhaftigkeit und können nur sehr schwer reiulich gehalten werden, da durch die Hufe der Pferde und durch die schweren Lasten mit der Zeit der Boden aufgerissen wird. Deshalb führt man auch in diesen Straßen nach und nach das Steinpflaster ein. b) Wasserversorgung. Zu den segensreichsten Einrichtungen der Gemeiude ge- hören die Wasserversorgung, die Kanalisation und das Schlacht- haus. München war früher als eine ungesunde Stadt bekannt und besonders Fremde fürchteten den häufig auftretenden Typhus. Wasser und Reinlichkeit haben die Verhältnisse aufs günstigste verändert. Das Trinkwasser wurde ehedem teils durch die Brunnen- hänser, die ihr Wasser aus den Quellen am rechten Ufer der Isar erhielten, teils durch Pumpbrunnen geliefert. Heute er- hält München sein Wasser aus dem nach Südosten hochgelegenen Mangfalltal. Das Wasser wird seit 1883 durch Röhren in einen Sammelkanal geleitet und der Stadt zugeführt. Durch

286. Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen - S. 143

1904 - München : Oldenbourg
Heinrich Iii. Erbmonarchie geplant. 143 klug; aber Fürsten und Adel merkten doch, was hinter dem scheinbar so harmlosen Vorschlag geschriebener" Gesetze steckte, und wuten ihn zu vereiteln. Ebensowenig gelang der zweite kluge Plan, die Abgaben und Ge-flle aus Naturalien in Bargeld umzuwandeln. Durch die innige Be-rhrung mit Italien waren allerdings Industrie, Handel und Geld-verkehr in einzelnen Gegenden Deutschlands, besonders im Rhein-und Donaugebiet sowie an der Nordseekste, bedeutend gestiegen: selbst das Bargeld war zahlreicher geworden, wenn auch nicht auf dem flachen Lande. Deshalb machte Heinrich den Vorschlag, die Ge-flle" von nun an in Bargeld zu erheben. Wren die Stmme darauf eingegangen, so konnte sich Heinrich die Geflle aus allen, auch ent-fernten Gauen an einen bestimmten Platz bringen lassen und dort seinen dauernden, festen Wohnsitz nehmen. Dafr hatte er Koslar am Harz in Aussicht genommen. Es lag im Gebiet der Sachsen, das schon unter den Ottonen eine Art Reichsmittelpnnkt gewesen war, und hatte in nchster Nhe ergiebige Silbergruben, die fr Heinrich bei der geplanten Einfhrung der Geldwirtschaft von hchster Wichtigkeit warnt. Aber die Fürsten merkten auch die Be-beutung dieses Planes und wuten ihn ebenfalls zu vereiteln, indem sie mit Recht erklrten, die deutsche Landwirtschaft sei fr Einfhrung der Feldwirtschaft noch lange nicht reif. So mute der Hof sein Wanderleben fortsetzen; aber das Ver-hltnis zwischen Kaiser und Fürsten wurde immer feindseliger, weil sich die letzteren sagten, der Kaiser werde bei seiner Macht und seinem Ansehen die Plne auf Einfhrung einer Erbmonarchie gelegentlich wieder aufnehmen. Sie suchten ihn deshalb, weil offene Aufstnde gegen den mchtigen Herrn doch vergeblich waren, durch Mord aus dem Wege zu rumen, ein Beweis, wie tief die Erbitterung bei den sonst so ritterlichen Deutschen gedrungen war. Nur durch den pltzlichen Tod eines Mitverschworenen, der seine Erkrankung als Strafe Gottes be-trachtete und auf dem Totenbett beichtete, wurde die Verschwrung vereitelt. Art der Spitze der Fürsten stand Gottfried der Brtige von Oberlothringen, der mit der reichen Markgrfin Beatrix von Tuscien vermhlt war und sich in den letzten Regierungsjahren Heinrichs den Klnniazensern nherte. Diese waren nmlich mit Heinrich nicht mehr so ganz zufrieden, da er auf das Recht, die Ppste einfach ohne Mitwirkung der kirchlichen Kreise zu ernennen, nicht verzichten wollte. Sie sagten sich nicht ohne Grund: Solange der aufrichtig fromme Heinrich regiert, wird er nur wrdige Priester als Ppste einsetzen.

287. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 55

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 22. Ludwig der Fromme. Der Vertrag zu Verdun. 55 dlun Yfy-vfj* Reiches bedachte (829). Schon dies erregte bei den älteren Söhnen Erbitterung. Als nun der Vater später seinen Lieblingssohn abermals .. bei Besitzveränderungen bevorzugte, da griffen Lothar, Pipin und Ludwig zu den Waffen und lehnten sich in offener Feindschaft gegen den Kaiser auf. Bei Kolinar im Elsaß trafen die Heere zusammen. Der Papst, (ßü8fär833. der herbeigerufen worden war, begab sich in das Lager des Kaisers, um als Friedensstifter und Schiedsrichter den Zwist beizulegen. Vergebens. Da ereignete sich, was unmöglich schien. Die kaiserlichen Truppen verließen ihren Herrn und liefen in einer Nacht in das Lager der Söhne über (838). Das deutsche Volk hatte ein lebhaftes Gefühl für das Schändliche dieser Tat. Es nannte die Gegend, wo Verrat und Untreue eine traurige Rolle gespielt, das Lügenfeld und betrachtete sie später als einen Ort des Fluches und als „eine Stätte böser Geister". Von aller Macht entblößt, folgte der Kaiser und ergab sich auf Gnade und Ungnade. Lothar nahm den Vater gefangen, legte ihm ein Büßergewand an und zwang ihn im Dome zu Soissons zu einem öffentlichen Bekenntnis seiner Sünden. 3. Allein dieses rücksichtslose, unwürdige Verfahren erweckte in Se|‘ebtjij|re den jüngeren Brüdern das Mitleid mit dem Unglücklichen und Scham b- Kommen, und Reue über sich selbst. Sie richteten nun die Waffen gegen Lothar, befreiten den Vater und bekleideten ihn wieder mit dem Purpur (834). Ludwig verzieh allen; er söhnte sich selbst mit Lothar aus. Aber nur wenige Jahre ruhte der ruchlose Verwandtenkampf. Nachdem Pipin gestorben war, begünstigte Ludwig der Fromme, der an Weisheit nicht zugenommen hatte, abermals seinen jüngsten Sohn und entfesselte den Krieg von neuem. Diesmal fühlte sich vor allem Ludwig (der Deutsche) verkürzt. Er rüstete und zog wider den Vater. Letzterer aber starb wahrend der Vorbereitungen zum Kampfe auf einer Rheininsel bei Ingelheim, gramgebeugt, doch mit Gefühlen der Vergebung im Herzen (840)/ - ' - 4. Nun beanspruchte Lothar das väterliche Erbe, die Kaiser- fe^löffen^ würde und die Alleinherrschaft. Die beiden jüngeren Brüder, welche 8f°~84? • sich in ihrem Besitz und in ihren Rechten bedroht sahen, traten gemeinsam gegen ihn ans und brachten ihm bei Fontenay im Burgundischen 841 eine Niederlage bei. Hierauf schlossen sie (Ludwig und Karl) 842 zu Straßburg einen Bund und gelobten sich gegenseitige Treue. Schon hatte sich die Sprache der Westfranken von der der Ostfranken soweit entfernt, daß eine Verständigung der Völker nicht mehr möglich war. Ludwig leistete daher dem Gefolge Karls feinen Eid in romanischer (französischer), Karl der Kahle dagegen dem Gefolge Ludwigs in deutscher Sprache. Die noch vorhandenen Eidschwüre bilden das älteste Denkmal der zwischen den Ost- und

288. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 39

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 17. Übergang aus der merowingischen in die karolingische Zeit. 39 abendländisches Christentum schienen unrettbar eine Beute der asiatischen Fanatiker zu werden. Karl Martell erkannte die Größe der Gefahr. Er raffte alle Kräfte — namentlich des anstrasischen Gebietes — zusammen und setzte dem weiteren Vordringen der Araber einen Damm entgegen. In einer mörderischen Schlacht, welche an Furchtbarkeit und Bedeutung der großen Hunnenschlacht auf den Kata-launischen Gefilden nicht nachsteht, brachte er 732 zwischen Tours und Portiers den fremden Eindringlingen eine gewaltige Niederlage m bei und rettete Europa vor Überflutung durch die Araber, das Christentum vor Unterdrückung durch den Islam. Karls Sieg über die Araber war, wie Ranke fagt, „der Gipfelpunkt seines historischen Lebens". Nach Karls Tod (741) übernahm sein Sohn 4. Pipin der Kleine, ein entschlossener, tatkräftiger, mit großem ^M^Kleme Herrschertalent ausgerüstete Mann, die Hausmeierwürde. Unterdessen war das Mißverhältnis zwischen dem König und seinem Majordomus immer größer geworden. Jener war ein bloßer Schattenkönig; dieser vereinigte alle Gewalt in seiner Hand und erließ z. B. die für das Reich geltenden Verordnungen (Kapitularien) nicht im Auftrag seines Herrn, sondern im eigenen Namen. Pipin war entschlossen, den unhaltbaren Zustand zu beseitigen und sich zur königlichen Macht auch die königliche Würde zu verschaffen. Als sicherstes Mittel dazu erachtete er die Mitwirkung der Kirche. Die apostolische Autorität des römischen Stuhles hatte bereits durch ihre Teilnahme an den kirchlichen Einrichtungen in Germanien (§ 18, 2 n. 3) ein ungeheures Ansehen erlangt; sie galt als Ausfluß des göttlichen Willens und niemand wagte es, ihr zu widersprechen. In Vergegenwärtigung dieses Umstandes schickte Pipin eine Gesandtschaft nach Rom und bat den Papst Zacharias um ein schiedsrichterliches Urteil. Letzterer sollte erklären, wem eigentlich die königliche Würde gebühre, demjenigen, welcher bloß den Titel eines Königs führe, sich aber um die Regierung des Reiches nicht kümmere, oder demjenigen, welcher die königlichen Pflichten erfülle. Der Papst, dem es darum zu tun war, sich den mächtigen Franken verbindlich zu machen, gab eine im Wunsche Pipins gelegene Antwort: derjenige, welcher die königliche Gewalt ausübe, solle König heißen, sonst werde die öffentliche Ordnung zerstört und verwirrt. Hierauf berief Pipin eine Reichsversammlung nach Soissons und ließ sich da nach germanischem Brauch unter Zuruf und Waffengeklirr auf den Schild erheben und zum König 752 der Franken wählen (752). Bischöfe verliehen ihm durch Salbung mit heiligem Öle die kirchliche Weihe. E h i l d e r i ch Iii., der letzte Merowingerkönig, wurde in ein Kloster verwiesen. So war die Herrschaft über das Frankenreich auch dem Namen nach von den Merowingern auf das aufstrebende, tüchtige Geschlecht der Karolinger übergegangen.

289. Grundriß der deutschen Geschichte - S. 90

1882 - München : Lindauer
90 und bei Erledigung der allgemeinen Angelegenheiten des Landes ihre Mit-Wirkung unentbehrlich machten. Otto Iii stqrb 1312, ohne die Krone Ungarns erkmpft zu haben. Laut der von den Brdern Stephan und Otto Iii hinterlassenen Testamente sollte Herzog Ludwig von Oberbayern nicht blo berstephans shne, Heinrich Xiv und Otto Iv, sondern auch der den Solm Otto'slll, Heinrich Xv, bic Vormundschaft führen. Aber die Adeligen Nieder-bayerns, untersttzt von Juta und Agnes, den Witwen Stephans und Otto's Iii, bertrugen die Vormundschaft Friedrich dem Schnen von sterreich. Darber kam es zwischen Friedrich und Ludwig bei Gammelsdorf unweit Moosburg 1313 zu einer Schlacht, aus welcher Friedrich besiegt hervorging. Ludwig fhrte hierauf die Vommndfchaft der die niederbayerischen Prinzen bis zum Jahre 1318, wo er den Shnen Stephans die Regierung Niederbayems und die Aufsicht der den noch unmndigen Heinrich Xv bertrug. Heinrich Iv und Otto Iv starben kinderlos, jener im Jahre 1333, dieser im Jahre 1334. Heinrich Xiv hinterlie bei seinem Tode (1339) einen zehnjhrigen Prinzen, Johann, der seinem Vater schon 1340 in die Ewigkeit folgte. Ludwig der Bayer nahm ganz Niederbayern in Besitz (1341), und so war Ober- und Niederbayern nach 85jhriger Trennung wieder vereinigt. In erayent und der damit verbundenen Rheinpfalz sowie in dem greren Teile des Nordgaues erffnete die Regierung Ludwig Ii, der Strenge (1255-1294). Dieser Herzog, zugleich Kurfürst bei Rhein, baute in Mnchen den jetzt noch stehenden altenhos" und wohnte abwechselnd inmnchen und in Heidelberg. Sein Jhzorn verleitete ihn zu einer groen Missethat: er lie in falschem Argwohn seine tugendhafte Gemahlin Maria, die Tochter Heinrichs des G rom ti g en von Brabant, am 18. Januar 1256 in Donauwrth ohne jede Untersuchung hinrichten. Als sich hinterher die Unschuld der Herzogin herausstellte, befiel Ludwig Ii solche Reue, da ihm in einer Nacht die Haare bleichten. Um die bereilte That, wegen der man ihn den Strengen" nannte, zu shnen, unter-nahm er eine Bufahrt uach Rom und erhielt dort Lossprechung gegen die Verpflichtung, ein Kloster zu bauen. Dies gab dem Cisterzienserkloster Frstenfeld den Ursprung. Bei der Knigswahl, welche durch den Tod Wilhelms Ii von Holland (f 1256) notwendig geworden, untersttzte Ludwig die Erhebung des englischen Prinzen Richard von Kornwallis

290. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 408

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
408 236. Die Kaiserwahl. Sümpfe trocknen und öde Strecken in fruchtbare Gefilde umwandeln. In der Pflege der Landwirtschaft ging er selbst mit dem besten Beispiele voran. Auf seinen Gütern herrschte die größte Ordnung. Der Ackerbau wurde dort nach seinen eigenen Anordnungen ganz musterhaft betrieben; denn er selbst war ein sehr kundiger Landwirt, der seinen Verwaltern die trefflichsten Vorschriften erteilte über die Zucht der Haustiere und Bienen, die Bereitung des Weines und Bieres, des Honigs und Wachses sowie über den Feld- und Obstbau, die Gärtnerei und Fischerei. Auch die Gewerbe fanden in den Pfalzen weise Pflege. Die Baukunst konnte sich durch Errichtung von Kirchen (Aachen) und Klöstern sowie kaiser- licher Burgen entfalten. So lernen wir in Karl dem Großen nicht bloß einen großen Krieger und Gesetzgeber sondern auch einen Pfleger jeder Kultur, der Wissenschaft und der Künste wie der Gewerbe und des Handels, und einen erfahrenen Landwirt kennen. Es ist kein Wunder, daß er heute noch in Sage und Dichtung fortlebt. Nach Fischer und Andrä. 236. Die Kaiserwahl. (1125.) Der fromme Kaiser Heinrich war gestorben, Des sächsischen Geschlechtes letzter Zweig, Das glorreich ein Jahrhundert lang geherrscht. Als nun die Botschaft in das Reich erging, Da fuhr ein reger Geist in alles Volk: Ein neu Weltalter schien heraufzuziehen, Da lebte jeder längst entschlafne Wunsch Und jede längst erloschne Hoffnung auf. Kein Wunder jetzo, wenn ein deutscher Mann, Dem sonst so Hohes nie zu Hirne stieg, Sich, heimlich forschend, mit den Blicken mafs! Kann’s doch nach deutschem Rechte wohl gescheh’n, Dass, wer dem Kaiser heut’ den Bügel hält, Sich morgen selber in den Sattel schwingt. Jetzt dachten unsre freien Männer nicht An Hub- und Haingericht und Markgeding, Wo man um Esch’ und Holzteil Sprache hält; Nein, stattlich ausgerüstet zogen sie Aus allen Gauen, einzeln und geschart, Ins Maienfeld hinab zur Kaiserwahl. Am schönen Rheinstrom zwischen Worms und Mainz, Wo unabsehbar sich die ebne Flur Auf beiden Ufern breitet, sammelte Der Andrang sich; die Mauern einer Stadt Vermochten nicht das deutsche Volk zu fassen. Am rechten Ufer spannten ihr Gezelt Die Sachsen samt der slav’schen Nachbarschaft, Die Bayern, die Ostfranken und die Schwaben;
   ««  «zurück bis 290 von 291 weiter»  »»
291 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 291 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 4
2 0
3 2
4 9
5 10
6 2
7 149
8 2
9 2
10 24
11 4
12 0
13 2
14 0
15 3
16 4
17 2
18 91
19 105
20 1
21 17
22 0
23 0
24 17
25 0
26 2
27 3
28 1
29 7
30 2
31 1
32 0
33 2
34 0
35 0
36 5
37 40
38 48
39 3
40 0
41 6
42 7
43 1
44 7
45 25
46 26
47 0
48 15
49 58

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 104
1 91
2 18
3 278
4 87
5 177
6 334
7 25
8 21
9 45
10 20
11 70
12 245
13 33
14 29
15 6
16 137
17 1015
18 88
19 33
20 20
21 379
22 40
23 45
24 74
25 56
26 219
27 28
28 98
29 5
30 34
31 6
32 30
33 30
34 13
35 24
36 65
37 35
38 17
39 105
40 69
41 52
42 133
43 112
44 16
45 327
46 33
47 61
48 140
49 307
50 209
51 6
52 230
53 54
54 58
55 16
56 59
57 25
58 35
59 15
60 11
61 59
62 37
63 12
64 65
65 33
66 60
67 19
68 127
69 50
70 868
71 76
72 42
73 60
74 8
75 27
76 69
77 243
78 3
79 25
80 17
81 43
82 61
83 46
84 71
85 18
86 34
87 82
88 17
89 14
90 213
91 98
92 593
93 132
94 296
95 75
96 11
97 29
98 165
99 31

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 65
1 80
2 26
3 107
4 18
5 47
6 117
7 30
8 7
9 12
10 634
11 21
12 334
13 37
14 22
15 0
16 52
17 3
18 123
19 206
20 2
21 3
22 1
23 1
24 575
25 52
26 68
27 3
28 60
29 41
30 3
31 36
32 35
33 288
34 139
35 6
36 15
37 1
38 11
39 63
40 11
41 27
42 28
43 61
44 9
45 16
46 119
47 153
48 54
49 14
50 61
51 89
52 105
53 12
54 174
55 37
56 13
57 11
58 20
59 261
60 5
61 7
62 47
63 11
64 175
65 41
66 7
67 7
68 9
69 27
70 113
71 22
72 327
73 9
74 25
75 110
76 11
77 216
78 31
79 44
80 199
81 360
82 23
83 93
84 29
85 4
86 12
87 6
88 14
89 161
90 35
91 85
92 23
93 91
94 29
95 226
96 12
97 203
98 11
99 76
100 195
101 11
102 88
103 8
104 8
105 53
106 26
107 77
108 2
109 23
110 83
111 25
112 55
113 29
114 48
115 11
116 41
117 12
118 576
119 64
120 7
121 83
122 19
123 33
124 447
125 79
126 13
127 89
128 18
129 33
130 16
131 252
132 573
133 40
134 4
135 3
136 184
137 34
138 2
139 69
140 28
141 3
142 95
143 55
144 22
145 111
146 6
147 8
148 158
149 4
150 5
151 105
152 92
153 9
154 24
155 36
156 76
157 36
158 109
159 15
160 19
161 12
162 1
163 3
164 71
165 48
166 106
167 12
168 72
169 57
170 2
171 1170
172 28
173 102
174 9
175 210
176 10
177 218
178 3
179 67
180 83
181 2
182 110
183 414
184 13
185 8
186 4
187 41
188 38
189 11
190 4
191 147
192 112
193 40
194 62
195 13
196 67
197 31
198 5
199 44