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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 100

1906 - München : Oldenbourg
100 24. Die Residenzen der bayerischen Herzoge. Der Rüden Meute jagt und bellt, Es stürmt der Reiter Troß In froher Weidlust jubelnd nach Dem Kaiser hoch zu Roß. Wie plötzlich aber ist die Lust In Trauer umgestimmt, Es jammert eines Hornes Schall, Den man weithin vernimmt. Der Bayer-Kaiser stürzt vom Roß, Ihn hat der Tod erjagt; Den Sterbenden umsteht ^'s (Befolg, Das weinend um ihn klagt. „Was ich gefehlt, vergib, o Herr! Bin ich von Schuld nicht rein, War treu mein Glaube, treu das Herz, Nimm auf die Seele mein !" So endigte des gähen Tods Ludwig elendiglich, Die Kaiserwiese heißt der Ort, Wo er so schnell erblich. Sein Prunkbett war ein Wiesenfleck, Das Laub sein Baldachin, Der Krone Gold ein Sonnenstrahl, Der ihm das Haupt beschien. Sein Leichenstein wird in dem Dom Jur Lieben Frau geschaut, Den Herzog Sigismundus hat Zu München auferbaut. 24. Die Residenzen der bayerischen Herzoge. Von Joseph Widemann.* Als um das Jahr 500 die Bajuwaren in das nach ihnen benannte Land zwischen Donau und Alpen einwanderten, gab es hier bereits eine beträchtliche Anzahl fester Städte. Wie in allen Provinzen, so hatten die Römer auch in Vindelizien und Norikum an geeigneten Punkten Standlager errichtet, die sich zu mehr ober minder ansehnlichen Städten entwickelten. Die bebeutenbfte ber-felben war Castra Regina, Regens bürg. Schon die Kelten, die ältesten bekannten Bewohner des Landes, hatten hier am Eintritt der Donau in die weite nieberbayerische Ebene, nahe der Münbnng zweier nicht unbebeutenber Nebenflüsse, eine Anfieblung gegrünbet, wie der alte Name der Stadt, Ratisbona, beweist. Regensburg würde benn auch die Resibenz der bajnwarischen Herzoge aus dem Agifolsingergeschlecht. Hierher kam der heilige Emmeram an den Hos des Herzogs Theobo; hier besuchte Bischof Rupert von Worms, der Gründer des Bistums Salzburg, den Bajuwarenherzog und prebigte seinem Volke. Nach dem Sturze Tassilos kam Bayern an die Karolinger. Auch jetzt behauptete Regensburg seinen Rang als erste Stadt des Landes. Hier rüstete Karl der Große 791 zum Heereszug gegen die Aüaren; im nächsten Jahre versammelte er hier eine Synobe, ans der die Lehren des Bischofs Felix von Urgel und der Aboptianer öerbammt würden. Ludwig der Deutsche und der tatkräftige Arnulf wählten Regensburg mit Vorliebe zu ihrer Restbenz. Unter der Regierung des schwachen letzten Karolingers, Lnbwigs des Kinbes, kam das Volksherzogtum in Bayern wieber empor. Hinter Regens-

2. Geschichte des Mittelalters - S. 42

1901 - München [u.a.] : Franz
42 Heinrich I. starke Abneigung gegen das Leben hinter Mauern hegten, befahl Heinrich, daß von den ihm dienstpflichtigen Umwohnern einer neuen Burg immer der neunte Mann in dieselbe ziehen müsse. Auch sollten Feste, Gerichtsversammlungen und Märkte von nun an nur in festen Platzen abgehalten werden. In diese Burgen ließ Heinrich den dritten Teil aller Feldfrucht aus der Umgegend zum Aufspeichern liefern, hieher konnten in Kriegszeiten alle übrigen Vorräte wie die umwohnende Bevölkerung geflüchtet und „geborgen" werden. Bildung eines Aber Heinrich wollte den ©einigen nicht bloß Zufluchtsorte für Reiterheeres. Kriegszeiten schaffen, sondern sie auch tüchtig zum Kampf im offenen Felde machen. Noch immer kämpften die Sachsen und Thüringer nach altgermanischer Weise größtenteils zu Fuß und waren so den leicht berittenen Ungarn nicht gewachsen. Deshalb gewöhnte Heinrich seine Landsleute an den Dienst zu Pferd und legte dadurch auch für Niederdeutschland den Grund, auf dem sich das spätere Rittertum entwickelt hat. Unterwerfung Die neugeschaffene Reiterei übte Heinrich zunächst im Kampfe bei- Wenden, gegen einen weniger furchtbaren Feind, die Slaven zwischen Elbe und Oder. Er zwang die Tschechen in Böhmen zur Anerkennung der deutschen Lehenshoheit, unterwarf außer anderen slavischen Stämmen auch die Heveller, deren Hauptort Brennabor er im Winter eroberte.x) Gegen die Dänen errichtete er die Mark Schleswig zwischen Eider und Schlei. Im Jahre 933 verweigerte Heinrich den Gesandten der Ungarn den Tribut. Diese fielen deshalb in großen Schwärmen über Böhmen in Thüringen ein. Aber sie fanden das Land merklich verändert und sahen sich plötzlich Ungarn- einem Heere gegenüber, wie sie es nicht erwartet hatten. Heinrich ^nsutn<)3ßl ^nen seinen Reiterscharen an der Unstrut entgegen und n Ui " ' schlug sie in die Flucht, worauf sie unter seiner Regierung nicht wieder kamen. Vor feinem Tode empfahl Heinrich den Fürsten seinen Sohn Otto zum Nachfolger, der allgemein anerkannt wurde. Heinrichs Seiner edlen, frommen Gemahlin Mathilde, die später heilig snmfvih” gesprochen wurde, dankte er kurz vor seinem Hinscheiden in folgenden "tst 11lu ergreifenden Worten: „Dem Allmächtigen danke ich, daß er mich vor dir von dieser Erde ruft. Keinem Manne ward jemals ein edleres und weiseres Weib gegeben. Stets hast du mir das Beste geraten, meinen auflodernden Zorn besänftigt, mich zur Gerechtigkeit ermahnt, mich immer wie ein Engel des Himmels umschwebt und meinem Herzen die Gefühle des Mitleids und der Menschlichkeit eingeflößt. Habe Dank, du fromme und getreue Genossin meines Lebens, für !) Lohmeyer, Wandbilder Iii, 1: Heinrich I. vor Brandenburg.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 60

1901 - München [u.a.] : Franz
60 Heinrich Iv. und seine Söhne. — Heinrich V die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt; darum sterbe ich in der Verbannung." Heinrich Iv. und seine Söhne. In Deutschland schienen sich die Dinge nach Heinrichs Rückkehr aus Italien endlich zum Frieden zu wenden. Die Sachsen und die Welsen unterwarfen sich dem Kaiser, so daß sich Deutschland wieder zu einigen und zu beruhigen schien. Aber noch war Heinrich Iv. im Konrad. Kirchenbann. Da erstand ihm in seinem älteren Sohne Konrad ein neuer Gegner. Heinrich ließ nun Konrad durch ein Fürstengericht die Nachfolge absprechen und seinem jüngeren Sohne Heinrich zuerkennen, der 1099 zu Aachen gekrönt wurde, nachdem er geschworen hatte, nie Leben oder Freiheit des Vaters zu gefährden und sich bei dessen Lebzeiten nie die Herrschaft anzumaßen. Heinrich der 23ald aber regte sich der ilricb nach Herrschaft und Selbständigkeit Jüngere, auch in Heinrichs Iv. jüngerem Sohne. Er beschloß, den Vater vom Throne zu stoßen. Um aber von vornherein eines starken Anhanges sicher zu sein, warf er sich der päpstlichen Partei in die Arme, obwohl er innerlich ein Gegner der gregorianischen Ansprüche Fürstentag zu tonr. Auf heimtückische Weise nahm er feinen Vater gefangen und Ingelheim, zwang ihn auf der Fürstenversammlung zu Ingelheim durch Heinrich Iv. Todesdrohungen zur Abdankung. Der alte Kaiser sollte in ^Mgelheim bleiben; da er aber lebenslängliche Gefangenschaft oder Tod kv?,!!-;-!!W fürchtete, flüchtete er zu feinem Freund, dem Bischof von Lüttich, ' f 1106. ' to0 er' vom Elend gebeugt, 1106 starb?) Heinrich Y. 1106—1125. foeinricfts v ,^aum hatte Heinrich V den Thron bestiegen, so zeigte er, daß ' Römerzug. er uicht willens sei, auf die Investitur zu verzichten. Im I. 1110 zog er mit einem ungewöhnlich starken Heere nach Italien und nahm den Papst, dpr sich weigerte, die Kaiserkrönung vorzunehmen, ehe Gefanaen- ü6cr ^vttieftitur entschieden sei, gefangen. Der König behandelte Nahme des seinen Gefangenen mit Achtung und brachte es dahin, daß der Papstes 1111. Papst ihm die Investitur zugestand, ihn zu krönen versprach, den Bann von der Leiche seines Vaters, die noch _ , kein kirchliches Begrübniß erhalten hatte, nahm und gelobte, den V" König nicht zu bannen. Darauf freigegeben, krönte krönung. Heinrich V. ^ . Unter Vermittelung der Fürsten wurde endlich der Investitur- smlerstreit durch das Wormser Konkordats i. I. 1122 beigelegt. Tl22.st Danach sollte in Zukunft die Wahl eines Bischofs oder Reichs- *) Gedicht: „Die Glocken zu Speier" von M. v. Oer. — „Kaiser-Heinrich", Ged., „Heinrich und Heinrichs Geschlecht", Drama von Ernst von Wildenbruch. 2) Lohmeyer, Wandbilder I, 3: Heinrich V. zu Worms 1122.

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 30

1868 - München : Lindauer
30 Bajoarien unter d. Karol. Lothar I u. Ludwig. ward dort in der von ihm gegründeter: Domkirche bestattet. Sein Sohn Ludwig der Fromme (814 — 840), aus der Ehe mit der schwäbischen Prinzessin Hildegard entsproßen, berief auf den August des Jahres 814 einen Reichstag und theilte auf diesem, das Beispiel des Vaters nachahmend, die Verwaltung des Reiches unter seine drei Söhne Lothar, Pippin und Ludwig. Lothar, dem ältesten seiner Sohne, gab er Bajoarien als ein Königreich, Pippirr, der zweitgeborne Sohn, ward mit Aquitanien bedacht, den noch unmündigen Ludwig behielt er bei sich und seinen Neffen Bernhard bestätigte er im Be- sitze Italiens. 8 18. Lothar (814 — 817) kam zu Anfang des Jahres 815 in sein neues Königreich Bajoarien und ließ sich von den zu Regensburg versammelten Ständen huldigen. Von seiner Regierung ist wenig mehr bekannt, als daß er sie zwei und ein halbes Jahr geführt und dan:: nach dem Willen seines Va- ters, der ihn (817) zu Aachen zum Mitregenten erhob, an seinen jüngsten Bruder, Ludwig, abgegeben. Letzterem, den man später den Deutschen nannte, wurde bei dieser Gelegenheit auch Kärnthen, Böhmen und, was noch weiter im Osten zum fränkischen Reiche gehörte (der avarisch-slavische Grenzbezirk), nebst den im Nordgau gelegenen Kammergütern Lauterhosen und Ingolstadt eingeräumt. § 19. Da Ludwig (817 — 876) bei der Uebernahme Ba- joariens noch unmündig war, behielt ihn sein Vater am kaiserlichen Hofe und ließ die ihm zugesprochenen Länder durch Statthalter (Audulf f 819, Hatto bis 828) und kaiserliche Commissäre (inissi) verwalten. Im Jahre 828 huldigten dein zwanzigjährigen Ludwig die Großen Bajoariens, und im Jahre 828 zog er mit seiner tugendhaften zweiten Gemahlin Hemma nach Regensburg, wo er den Palast der Agilolsinger auf der Ostseite der Stadt bezog. Weil er sich hier ständig aufhielt, ließ er das Amt eines Statthalters und der Misst eingehen und übernahm per- sönlich die Leitung aller Angelegenheiten. Ludwig glich au Geist und Körper seinen: Ahnherrn Karl dem Großen. Wie dieser, so war auch er ein Freund der Bedrängten, wohlerfahren in Kunst und Wissenschaft, namentlich in der Geschichte, thätig

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 10

1868 - München : Lindauer
10 Bajoarien unter d. Agilolf. Garibald Ii u. Theodo I. auf Betrieb des Frankenkönigs Dagobert I (zwischen 628 und 638) durch vier Männer (Claudius, Chadoin, Magnus und Agilolf) die bis dahin ungeschriebenen Gesetze seines Volkes anszeichnen ließ und dieser Gesetzessammlung allgemeine Aner- kennung verschaffte. Nicht minder erfolgreich waren die An- strengungen, die unter seiner Regierung in und um Bajoarien her zur Befestigung mtb Ausbreitung des Christenthums ge- macht wurden. Drei Glaubensboten aus Irland, der heilige Co ln mb an (Stifter des Klosters Lnxeuil in Franche Comte), die Heiligen Gallus und Magnus i;!) brachten 612 das Christenthum nach Alemannien, und im Jahre 615 trafen cms Frankreich Eu st a sius und Agi lus (erstercr war seit Columbans Abgang Abt des Klosters Lnxeuil, letzterer wurde nachmals Abt des Klosters Rebais in der Landschaft Brie im Departement der Seine und Marne) in Bajoarien ein, theils um das Evangelium neu zu verkünden, theils um Irr- lehren, welche von Anhängern des Bonno fins und Phot in ns gegen die Gottheit Christi nub die Jungfräulichkeit Mariens verbreitet worden waren, zu unterdrücken. Die rastlose Mühe, welche diese Männer aufboten, ward damit gelohnt, daß die meisten der Jrregeführten in den Schoos der katholischen Kirche zurückkehrten. § 10. Garibalds Ii Nachfolger war Theodo I*) (640 — 652?), welcher ebenfalls der jüngern agilolsingischen Linie angehörte "). In ihm besaßen die Bajoarier einen überaus edlen, friedliebenden Fürsten, der für die weitere Verbreitung des Christenthums vornehmlich dadurch wirkte, daß er (649) den hl. Emmeram (Heimeram, Hausrabe), einen fränkischen Glau- benöboten aus Pictavium (Poitiers), auf seiner Missionsreise zu den Avaren in Reginisbürg (Rcgensburg) zu dem Ent- schlüsse bewog, vorerst den Bajoariern einige Zeit lang die himmlische Lehre zu verkünden. Nachdem er dieß drei Jahre hindurch gethan hatte, erlitt er auf eine traurige Weise den *j Cb Theodo I ein Sohn Garibalds Ii gewesen, steht dahin.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 14

1868 - München : Lindauer
14 Bajoarien unter bcn Agilolf. Hugibert u. Odilo. der Spitze eines longobardischeu Heeres von Süden her in Ba- joarien ein und eroberte Botzen, Majes und das ganze Etschthal, der Majordom Karl Martetl dagegen drang vom Rheine her zweimal in Grimoalds Gebiet ein und brachte es einem großen Theile nach in seine Gewalt. - Nachdem Grimoald auf der Flucht durch die Hand eines Meuchelmörders (729) umgekommen war, kam ein Friede zu Stande, welcher dem Hugibert das Herzogthum Bajoarien gab mit Ausnahme von Tyrol, welches von den Longobarden besetzt blieb. Grimoalds Wittwe Pilitrude fiel in die Hände Karl Martells, welcher sie und ihre Stieftochter Sun Hilde mit sich führte und letztere zur Frau nahm. § 13. Herzog Hugibert (beherrscht von 725 — 729 den von seinem Vater ererbten Theil Bajoariens, und von 729—737 das ganze Bajoarien) vermochte den hl. Corbinian zur Rückkehr von Majes nach Freysing, allein Corbinian starb bald darauf am 8. September 730 1s). Um das Christenthum nicht wieder in Verfall gerathen zu lasseil, suchte der Herzog den Engländer Wienfried, Bonifazius genannt, für Bajoarien zu gewinnen. Dieser um ganz Delltschland hochverdiente Mann, der bereits 716 den Friesen, und nach seiner zweiten Rückkehr voll Rom im Jahre 723 den Hessen und Thüringern das Evangelium verkündigt hatte, traf im Jahre 735 wirklich in Bajoarien ein lind eröffnete hier feine apostolische Wirksamkeit damit, daß er die von dem Priester Ehrenwulf verbreiteten Jrrlehreil unterdrückte. Zu eben dieser Zeit zog er den Sohn adeliger Eltern, den in Kirchen- und Staatssachen so berühmt gewordenen Sturm oder Sturmio an sich, der später (744) in Gemeinschaft mit ihm das Kloster zil Fulda, das vornehmste aller Benediktinerklöster, gründete. Nach einem Jahre verließ Bonifazius Bajoarien und trat (738) seine dritte Reise nach Rom all, wohin ihill die Kunde von dem 737 erfolgten Tode des Herzogs Hugibert folgte. § 14. Nach Hugibert regierte in Bajoarien dessen Oheim Odilo (Otilo, Utilo) (737-748), Thcodo's Ii vierter und

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 74

1868 - München : Lindauer
74 Bayern unter Heinrich X. hatte einkleiden lassen. Von den welfischen. Hausgütern fiel die eine Hälfte des verlebten Herzogs drittem Sohne, Welf Iii, zu, die andere Hälfte und das Herzogthum Bayern erhielt der zweitgeborne Sohn, Heinrich, in der Reihe der bayerischen Herzoge der zehnte dieses Namens. § 47. Heinrich X (1126 —1138) feierte (1127) seine Vermählung mit Gertrud e, der Erbtochter des Königs Lothar Ii, auf dem alten Gerichts - oder Mal-Platze zu Gunzenlech und erhielt von der Pracht, die er dabei entfaltete, den Beinamen „der Stolze". Mit der Hand der Gertrude empfing er zu- gleich Lothars Stamm lande, auf die er schon bei seiner Ver- lobung Anwartschaft bekommen , nur das Herzogthum Sachsen blieb ihm noch vorenthalten. Für Alles, was den Wohlstand seiner Unterthanen zu erhöhen vermochte, zeigte er stets regen Sinn, namentlich für Hebung des Verkehrs, dem er zu Re- gensburg die noch heilte stehende Steinbrücke über die Donau erballen ließ. Muthig mtb umsichtig, wie er war, trat er den Umtrieben und Parteihändeln im eigenen Lande mit Erfolg ent- gegen und unterstützte seinen Schwiegervater Lothar Ii kräftig gegen die Hohenstaufen. Am glänzendsten bewies er sich aber auf dem zweiteil Römerzuge (1136) seines Schwiegervaters, den er mit 1500 Rittern begleitete. Er half Roger von Apulien und Sicilien, den Bnndesgeilossen des Psendopapstes Ana- klet Ii, aus seinen meisten Besitzungen in Unteritalien vertrei- den, worauf der rechtmäßige Papst Znnoecnz Ii ohne Wider- stand nach Rom zurückkehren konnte. Diesen wichtigen Dienst lohnte ihm Papst Innocenz Ii durch das Zugeständniß, daß die Mathildischen Güter, welche Lothar bei seiner Kaiser- krönuilg (1133) lehensweise gegen eine jährliche Summe von 100 Mark Silber erhalten und seinem Schwiegersöhne überlassen hatte, erst mit des Letztern Tod an den römischen Stuhl znrück- sallen sollten. Kaiser Lothar starb auf der Heimkehr von die- sem Zuge in einer Bauernhütte zu Breitcnwang, zwei Stunden von Füßen, am 3. Dezember 1137, nachdem er in den letzten Augenblicken seines Lebens seinen Eidam, Heinrich X, auch noch mit dem Herzogthum Sachsen belehnt hatte.

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 79

1868 - München : Lindauer
79 Bayern unter Heinrich Xii, dem Löwen. wenig mehr um den Kaiser und dessen Unternehmungen, sondern hing mit ganzer Seele dem Plane nach, seiner: eigenen Ländern urrd Unterthanen den hart vermißten Wohlstand wiederzugeben und seine Herrschaft nach Innen und Außer: zu bcsestiger: und zu erweitern. Für die Ausführung dieses Planes that er 1157 der: erster: Schritt, indem er vor: dem Bischöfe Otto von Frey- sing (1138 — 1158), des Kaisers Barbarossa Oheim, die Ab- tretung des Zolles verlangte, welcher: dieser an der Brücke bei Oberföhring, einem Dorfe im Freysinger-Gebiete, von dem aus Reich er: hall über Rosenheirn nach Schwaben und In- golstadt gehenden Salzzuge erhob. Der Weigerung Otto's, aus den Nachweis gestützt, daß ihm König Konrad Iii dieses Recht eingeräumt habe, setzte Heinrich der Löwe einer: Gewalt- streich entgegen: Er ließ, nachdem er (1157) bei der: eine Stunde oberhalb Föhring am linker: Jsarufer stehenden Einzel- Höfen, welche München (Munichen, Mnnihen, villamunihha)*) hießen, über die Isar eine Brücke geschlagen und von dieser aus zur Erweiterung des Verkehrs eine Straße nach dem nahen Aschheim**) gebaut hatte, in Einer Nacht die Föhringer Brücke niederlegen urrd zwarrg dadurch den Salzzug, den Landweg von München aus anzutreten. Zn der Nähe der neuen Brücke er- baute Heinrich der Löwe ungesäumt ein Mauthaus, einen Salzstadel, eine Münzstätte und legte dadurch der: Grund zu *) München (—Munichen, Munihen) ist der Dativ Pluralis von dem aus dem lateinischen monaolros oder monacos gebildeten Worte Munich, d. i. der Einsame, und heißt „Wohnsitz der Einsamen" oder „der isolirt Hausend en", gerade so wie z. B. Bayern, Schwaben als Dative der Personennamen Bayer, Schwab die Wohnsitze dieser Völker- schaften bezeichnen. Zu Anfang des zehnten Jahrhunderts gehörten die Einzel- höfe München, die am linken User der Isar standen, dem Kloster Tegern- see; nach Aushebung desselben durch den bayerischen Herzog Arnulf I fielen sie an den Grafen Rapot von Dießen. Einer von dessen Nachkömmlingen, Otto, der Stammvater der Grafen von Wolfrathshausen, besaß sie noch um 1060 (Lion. Boic. Yi. 162. n. Ix). Wie Heinrich der Löwe diese Höfe an sich brachte, ob durch Kauf oder mit dem herzoglichen Amte, ist unbekannt. **) Durch die Straße nach Aschheim sollte dem Salztransport, der bis dahin von Föhring aus nur eine westliche und nördliche Richtung hatte, auch noch eine östliche Richtung gegeben werden.

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 422

1868 - München : Lindauer
422 Kurze Geschichte Frankens. radinischen Brüdern in den vertrautesten Verhältnissen lebte. Die Baden- berger Grafen sahen sich daher mehr und mehr zurückgedrängt und schritten von Schmähreden und Drohungen endlich zu Thaten. Von beiden Seiten rüstete man sich im Jahre 902 zum Kampfe. Adalbert brach mit seinen Brüdern aus dem Babenberg auf, fand die Konradiner gerüstet, und gleich beim ersten Zusammenstoß wurden von Adalberts Brüdern Heinrich getödtet und Adalhard zum Gefangenen gemacht. Von den Konradinern dagegen war Eberhard verwundet auf dem Kampfplatz geblieben und erlag nach wenigen Tagen seinen Wunden. Um den Bruder zu rächen ließ Geb- hard den gefangenen Adalhard enthaupten. Alsbald vertrieb Adalbert den Bischof Rudolf aus Würzburg, nöthigte Eberhards Söhne aus ihren Gütern und Lehen diesseits des Spessart zu weichen und machte sich zum Herrn aller östlichen Gegenden Frankens. Ludwig das Kind ließ darauf Fürstengericht über Adalbert halten und erklärte ihn aller seiner Güter verlustig. Zur Vollstreckung des Urtheils rückte der König selbst mit einem Heere vor Adalberts Burg Theres unweit Schweinfurt; aber den verwegenen Mann zu überwinden war unmöglich. Als Adalbert 906 die Konradiner auch aus Hessen zu vertreiben suchte, stieß er bei Fritzlar mit Konrad zusammen, der in dem sich enispinnenden Kampfe fiel. Nun ward Adalbert durch des Königs Gebot nach Tribur im Rheingau zur Verantwortung geladen. Da er der Ladung nicht achtete, ward er von dem Könige abermals in Theres umlagert, gefangen und vor seiner Burg enthauptet (906). Von den Konradinischen Brüdern überlebte keiner lange den Fall ihres Gegners. Bischof Rudolf endete schon im Jahre 908 im Kampfe gegen die Ungarn und zwei Jahre später Gebhard durch dieselben Feinde. Aber doch kam der Fall der Babenberger zumeist diesem Geschlecht zu gut. Konrads Söhne, Konrad und Eberhard, vereinten bald alle Macht in dem fränkischen Hessen, wie in den Gegenden am Rhein und Main in ihren Händen und gelangte durch die Gunst des Königs und der Geist- lichkeit zu demselben Ziele, dem die Babenberger durch Auflehnung zu- gestrebt hatten. § 4. Als Ludwig das Kind im Sommer des Jahres 911 ohne Erben starb, wählten die Großen des Reiches einhellig Konrad von Franken, den älteren Sohn des im Jahre 906 bei Fritzlar gefallenen Konrad zum deutschen Könige, denn er war dem Karolingischen Hause verwandt und schien vor Allen der Mann, das ostfränkische Reich zu retten. Als Konrad dem Tode nahe kam, ohne Kinder zu hinterlassen, empfahl er den Herzog H einrich von Sachsen zum Nachfolger, weil er diesen allein für geeignet hielt, sich allgemeine Anerkennung zu verschaffen und so die Einheit des Reiches her- zustellen. Heinrich wurde auch von den Franken und Sachsen zum König gewählt, aber Bayern und Alemannien behaupteten noch eine Zeit lang ihre Selbstständigkeit. Nach dem Tode des Königs Konrad (918) erhielt Adalbert Ii, der Sohn des vor der Burg Theres enthaupteten Babenbergers Adalbert I, um das Jahr 920 nicht blos die Markgrafschaft in Thüringen gegen die Sorben, sondern auch die im Nordgau gegen die Böhmen und zugleich die meisten Güter, welche sein Vater im Nordgau besessen hatte. Er stel im Jahre 933 im Kampfe gegen die Ungarn an der Unstrut und hatte seinen Sohn B erthold zum Nachfolger, der 982 starb und seinem Sohne Heinrich (Hezilo) Schweinfurt, Ammerthal Hersbruck und den Titel „Mark- graf vom Nordgau" hinterließ. Dieser Markgraf Heinrich unterlag in dem Kriege, den er 1002—1004 mit dem deutschen Könige Heinrich Ii, dem Heiligen, um das Herzogthum Bayern führte, erhielt aber von dem Sieger

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 10

1889 - München : Lindauer
10 der rmischen Kaiser- und der lombardischen Knigs-krne hinterlistig zuvor. Ludwig zog gegen seinen Bruder, erkrankte aber auf dem Zuge und starb 876 zu Frankfurt a. Main. Sein Reich wurde unter seine drei Shne in der Weise geteilt, da Karlmann Bojoarien mit Krnten, Ludwig Sachsen. Franken und Thringen, Karl Ale-man nie n erhielt. 9. Karlmann 876879 zog im Jahre 877 der die Alpen, um seinem Oheim Karl dem Kahlen die widerrechtlich erworbene Kaiserkrone zu entreien. Nachdem dieser zu Brws in Savvyen gestorben war, empfing Karlmann zu Pavia die Huldigung der lombardischen Groen und fgte fortan dem Titel eines Knigs von Bojoarien" den eines Knigs von Italien" bei. Krank ans Italien heimkehrend, verfiel er einem Siechtum, welches ihn allmhlich zum Regieren unfhig machte. Er berlie, nachdem sein natrlicher Sohn Arnulf als sein Stellvertreter einige Zeit der ganz Bojoarien regiert, i. I. 879 alle seine Lnder seinem Bruder Ludwig und starb 880. Die Ruhesttte ward ihm in Alttting, wo er Kirche und Kloster hatte erbauen lassen. 10. Ludwig in 979 882 betraute Arnulf, deu Sohn seines Bruders Karlmann, mit der Verwaltung Bojo-ariens und Krntens, behielt sich aber der beide Lnder die Oberhoheit vor. Bei einem Aufenthalte in Regensburg strzte sein einziger Sohn Ludwig aus einem Fenster der Pfalz und gab zur Stelle den Geist auf. Er selbst starb schon i. I. 882. Seine Lnder erhielt sein Bruder Karl der Dicke. 11. Karl der Dicke 882887, dem nunmehr fast das ganze Reich Karls des Groen zugefallen war, zeigte den Slaven und Normannen gegenber solche Schwche, da er 887 zu Tribut entsetzt wurde. Er starb 888 in der Pfalz zu Neidingen. In Bojoarien und den brigen Bestandteilen des ostfrnkischen Reiches folgte Karlmanns Sohn Arnulf. 12. Arnulf 887899 demtigte 889 die Obotriten im heutigen Mecklenburg und besiegte 891 die Normannen an der Dyle bei Lwen. Weniger glcklich war Arnulf gegen die Mhren, die unter ihrem Fhrer Swentopluk Ii alle
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