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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 22

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 22 — mäßig, so daß Felsen von allen Größen und Formen aus den Gestemstrümmern hervor- ragen. Dazu kommt dann als zweite umbildende und zerstörende Macht der Wind. Er leistet eine doppelte Arbeit. Die eine besteht darin, daß er den Staub und Sand erfaßt und oft weithin fortträgt. Daher sind die höheren Gebiete der Sahara meist Fels- und Kieswüste. Der Wind bläst alle feinen Stoffe weg und lagert sie in den tiefer liegenden Landschaften ab, wo darum die Scmdwüste vorherrschend ist. Die gewaltigen Dünen der Libyschen Wüste und der w. Sahara sind nichts anders als Anhäufungen von Sand, den der Wind von den Hochflächen und aus den Gebirgen hier zusammengeweht hat. Aber der Wind trägt auch zur Zerstörung des Gesteins bei. Er dringt in alle Ritzen der Felsen ein, bläst die feinkörnigen Bindemittel heraus und hilft so das Gefüge lockern. Ist er mit Sand beladen, so übt er zugleich eine wetzende, abschleifende Wirkung aus (Kor- rasion). Von dem heftigen Anprall der Sandkörner werden alle Felsoberflächen geglättet und erhalten einen eigenartigen Firnisglanz. Die weichen Teile der Gesteine werden natürlich stärker angegriffen und weggescheuert, und so bilden sich auf den Felsen eigen- tümliche Streifen, Rillen und rundliche Vertiefungen. Aus der vereinigten Arbeit der Wärmeschwankung und des Windes gehen oft die merkwürdigsten Gebilde hervor. „Hier scheinen", schreibt Walther, „Pilze oder Kohlköpfe von rotem Granit aus dem Boden zu wachsen (Abb. 5), dort bilden riesige Blöcke ein gewaltiges Haufenwerk. Tiefe Höhlen kriechen in die Felsen hinein, als ob riesige Wühltiere sie ausgegraben hätten. Hier liegt ein großer Block, der innen so hohl ist, daß ein Einsiedler leicht seine Wohnung darin aufschlagen könnte. Überall erkennen wir mit wenig Phantasie grinsende Menschenköpfe und abenteuerliche Tiergestalten". Eine häufige Erscheinung in der Sahara sind die Zeugen, vereinzelt oder in Gruppen und Reihen aufragende Felsen, die als Überreste einer zusammenhängenden, zerstörten Gesteinsdecke anzusehen sind. Klima. Die Sahara gehört zu den heißesten Landstrichen der Erde. Im Sommer steigt die Hitze um Mittag nicht selten aus 50 °, ja in der Arabischen Wüste am Roten Meere hat man bei bedecktem Himmel schon 65 0 gemessen, und der Sand soll sich auf 70 0 erwärmen, so daß man Eier darin sieden kann. „In der Sahara ist die Erde Feuer und der Wind eine Flamme", sagt der Araber. Im Gegensatze zu den Tagen sind die Nächte kühl. Man hat tägliche Wärmeschwankungen bis zu 41 0 beobachtet, und im Winter fällt das Thermo- meter des Nachts nicht selten auf 1—6 0 unter Null. Die Ursachen dieser scharfen Gegensätze sind der kahle Fels- und Sandboden, der sich rasch er- hitzt, aber auch ebenso schnell wieder erkaltet, und der fast immer wolkenlose Himmel, der die Wärme ungehindert ausstrahlen läßt, wozu dann noch die weite Entfernung der Sahara vom Weltmeere kommt, das nnr in den w. Küsten- gegenden seinen Einfluß geltend machen kann. Was die Sahara aber zur Wüste macht, ist nicht die Hitze, sondern der Mangel an Niederschlägen. Ob es Gebiete in ihr gibt, die völlig regenlos sind, ist allerdings fraglich, Selbst in den trockensten Gegenden hat man wölken- bruchartige Güsse beobachtet; aber sie sind selten, und es können mitunter Jahre vergehen, ehe ein Tropfen den Boden befeuchtet. Doch bildet sich bei der starken nächtlichen Abkühlung häufig Tau. Infolge der Trockenheit ist die Sahara ohne einen dauernd fließenden Wasserlauf. Zwar trifft man nicht selten auf Flußtäler,

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 148

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 148 — 300 m ins Meer hinabgesunken. Der Einbruch erzeugte eine gewaltige, stellenweise bis 36 m hohe Flutwelle, die sich verheerend über die Nachbarinseln und die Westküste Javas ergoß, ganze Städte und 40000 Menschenleben vernichtete und sich abgeschwächt über den ganzen Indischen, den Großen und selbst einen Teil des Atlantischen Ozeans verbreitete. Zu gleicher Zeit rief die Explosion auch cine Luftwelle von solcher Gewalt hervor, daß sie fast auf der ganzen Erde rasche Schwankungen des Barometers verursachte. Vier- bis fünfmal hat sie die Erde umkreist und zwar mit einer Geschwindigkeit von 1000 Km in der Stunde. 10 Stunden uach dem Ausbruche wurde sie in Berlin bemerkt, und 36 Stunden später erschien sie zum zweitenmale; sie hatte also in dieser Zeit den Weg um die Erde gemacht. Gewaltig waren auch die Auswurfstoffe. Man hat sie auf 18 edkm geschätzt, und sie verbreiteten sich über eine Fläche von der Größe der Provinz Westfalen. Steine von Kopfgröße sind 20, solche von Faustgröße 40 km weit geschleudert worden, und feine Aschenteilchen wurden bis zu einer Höhe von 40—60 km emporgerissen. In den auf den Ausbruch folgenden Monaten beobachtete man in Asien, Europa und Nordafrika eigentüm- liche Dämmeruugserscheinungen. „Nach Sonnenuntergang war das Firmament mit tiefer Purpurglut Übergossen, die außerordentlich lange anhielt und erst spät der vollen Finsternis Platz machte." Man führle diese Erscheinungen auf seine Staubmassen zurück, die beim Ausbruch des Krakatau in die Höhe getrieben und dann mit den Luftströmungen fort- geführt waren. Diese Ansicht wurde dadurch bestätigt, daß mau vielerorts den Schnee mit Staub bedeckt fand, der sich bei der Untersuchung als vulkanische Asche erwies. Berech- nungen ergaben, daß die die Dämmerungserscheinungen hervorrufenden Staubmassen 40—60 km hoch über der Erde schwebten. c) Börneo (758000 qkm, 2 Mill. E.) ist die drittgrößte Insel der Erde, fast so groß wie Skandinavien. Das noch größtenteils unbekannte Innere wird von einein alpenhohen Gebirge erfüllt, das strahlenförmig Äste nach den Küsten hin entsendet. Die wirtschaftliche Entwicklung der Insel steht noch in den Anfängen. Außer Erzeugnissen der Pflanzenwelt scheinen auch reiche Bodenschätze vorhanden zu sein: Gold, Eisen, Kupfer, Stein- und Braunkohlen, Erdöl, Edelsteine. Den Bergbau betreiben hauptsächlich Chinesen. Die wichtigste Ansiedlung ans niederländischem Gebiet ist Bandschermasing (17000 E.), nahe der Südküste. Der englische Besitz im N. umsaßt etwa 13 der Insel. d) Zelvbes (179 000 qkm, l2 8 Mill. E.) wird durch drei tiefeindringende Meerbusen in vier langgestreckte Halbinseln gegliedert. Es ist ganz gebirgig und ebenfalls vulkanisch. Nur die Nordhalbinsel ist völlig unterworfen und gut angebaut. Sie liefert besonders große Mengen ausgezeichneten Kaffees. Die Hauptstadt ist Makassar (26000 E.). e) Die Kleinen Sundainseln bilden die ö. Fortsetzung von Java. Die wichtigsten sind Bali, Lombok, Snmbava, Flores (15400 qkm), Timor (31000 qkm) und Sumba. f) Die Molnkten oder Gewürzinseln, zwischen Zelebes, Neuguinea und den Kleinen Sundainseln, verdanken ihren Namen ihrem Reichtum an Gewürzen. Sie sind die Heimat der Muskatnuß und der Gewürznelken. Die beiden größten Inseln sind Halmahera und Ceram (zusammen 55 000 qkm).

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 329

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 329 — von Panama und entdeckte so den Großen Ozean, den er, da er von N. kam, als Südsee bezeichnete. 1520 endlich durchfuhr Magell an die nach ihm benannte Straße im S. des Erdteils, durchsegelte den Großen Ozean und gelangte zu den Philippinen. Erst dadurch wurde endgültig festgestellt, daß die bisher entdeckten Länder nicht zu Asien gehörten, sondern einen eignen Erdteil bildeten. Auch das Innere der Neuen Welt wurde bald näher bekannt. Cortez eroberte 1519—21 mit einer Handvoll Leute Mexiko (S. 288), Pizarro 1525—35 Peru. Nach und nach wurde dann ganz Mittel- und Südamerika von Spaniern und Portugiesen in Besitz genommen. Um die wissenschaftliche Erforschung hat sich in späterer Zeit besonders Alexander von Humboldt, verdient gemacht, der von 1799—1804 Mexiko und das n.^Sudämerika bereiste. Die Kenntnis Nordamerikas wurde stückweise durch die immer weiter nach W. vordringenden Ansiedler erschlossen. E. Die Polarländer. Außer den fünf Erdteilen enthält die Erde noch große Landgebiete im Um- kreise der beiden Pole: die Polarländer. Die der n. Halbkugel bestehen aus einer Anzahl größerer und kleinerer Inseln, die ein den Pol umgebendes tiefes Meer umschließen, während sich auf der Südhalbkugel eine große, zusammen- hängende Landmasse findet. Die Polarländer sind von eigenartiger Beschaffen- heit, die hauptsächlich in ihrer Stellung zur Sonne begründet ist. Innerhalb der Polarkreise dauert überall der längste Tag und die längste Nacht mehr als 24 Stunden, und diese Dauer wächst stetig bis zu den Polen hin, wo die Sonne ununterbrochen ein halbes Jahr über und ein halbes Jahr unter dem Gesichtskreise bleibt (I, S. 11). Daraus ergeben sich eigentümliche klimatische Verhältnisse. Während der langen Polarnacht herrscht beständig bittere Kälte, die 40, 50 und mehr Grad erreicht, und auch im Sommer beträgt die Wärme nur wenige Grad über 0. Denn wenn auch die Sonne Wochen- und monate- lang ununterbrochen scheint, so steigt sie doch niemals hoch am Himmel empor. Ihre Strahlen fallen stets sehr schräg auf und vermögen daher nur wenig Wärme zu spenden, die zudem noch größtenteils von den auftauenden Eis- und Schneemassen verbraucht wird. Nur verhältnismäßig kleine Landflächen werden auf kurze Zeit von diesen befreit; der weitaus größere Teil ist dauernd von einer Eisdecke überzogen, die an manchen Stellen eine Mächtigkeit von mehr als 1000 m erreicht. Von diesem Inlandeise fließen gewaltige Gletscher zum Meere hinab und schieben sich immer weiter in das Wasser hinein, bis dessen Auftrieb schließlich so stark wird, daß die Eismassen von unten her durchbrechen. Die abgelösten Stücke treiben nun als Eisberge auf dem Meere umher und gelangen mit den Strömungen in wärmere Gegenden, wo sie sich allmählich auflösen. Es sind oft Klötze von gewaltiger Größe, die 30—100 m über den Meeresspiegel emporragen, während sich eine 7—8 mal so große Eismasse unter Wasser befindet (Abb. 63). Die Eisberge bilden eine große Gefahr für die Schiffe, da sie durch die Abkühlung der Luft oft dichte Nebel veranlassen,

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 371

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 371 — den Friedrich Wilhelmshafen an der Astrolabebai. Das Innere ist von hohen Gebirgen erfüllt und noch wenig bekannt. Ö. von der Astrolabebai zieht an der Küste entlang bis zum großen Hüonbusen das bis 3500 m ansteigende Finisterregebirge. Noch höher ist das dahinter liegende Bismarckgebirge, das Höhen von über 4000 in er- reicht. Ebenes Land findet sich fast nur an den Flüssen, die z. T. große und breite Längs- täler bilden. Die bedeutendsten Ströme sind der Kaiserin Angustafluß und der Ramu, die, jener von Sb., dieser von O. kommend, nicht weit voneinander münden. Der Augnsta- fluß ist bis 960 km weit aufwärts befahren worden und besitzt hier noch eine Breite und Tiefe wie der Rhein bei Mannheim. Beide Flüsse werden jedenfalls in der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes noch eine große Rolle spielen. Über Klima, Pflanzen- und Tierwelt sowie die Bewohner ist S. 227—230 das Nötige gesagt worden. Die wirtschaftliche Entwicklung der Kolonie steht noch in den ersten Anfängen. Die Eingebornen kommen für die Gütererzeugung nicht in Betracht. Was die Insel bis jetzt liefert, sind hauptsächlich Erzeugnisse der von Deutschen angelegten Pflanzungen. Den Hauptertrag, etwa 2/3 der Ausfuhr, ergeben die Kokospalmen. Daneben hat man auch Kakao-, Kautschuk-, Kaffee-, Sifalagaven- und Baumwollpflanzungen angelegt, die zu guten Hoffnungen berechtigen. Die Arbeit auf den Pflanzungen wird meist von angeworbenen Chinesen und Malaien besorgt, da die Eingebornen sich nur schwer dazu bewegen lassen. Erst die segensreiche Wirksamkeit der Missionare wird imstande fein, sie zu einem geord- neten, arbeitsamen Leben zu erziehen. Die Zahl der Weißen betrug 1903 nur 826 Per- sonen; darunter waren 72 Missionare und 26 Pflanzer. Die Hauptansiedlnng ist Friedrich Wilhelmshafen an der Ostrolabebai. 2. Der Bismarck-Archipel und die Salomoninseln (57000 qkm, 250000 E.) liegen nö. und ö. von Neuguinea und umfassen ein Gebiet von der Größe der Provinzen Ost- und Westpreußen. Die erstgenannte Gruppe besteht aus zwei größeren, einen Halbkreis bildenden Inseln, Neupommern und Neumecklenburg, und einer großen Zahl kleiner Eilande. Von den Salomoninseln gehören nur zwei, Bongainville (bugängwiel) und Buka, zu Deutschland. Alle diese Inseln sind gebirgig, enthalten noch tätige Vulkane und erreichen in ihren höchsten Erhebungen 2000—3000 m. Dichter Urwald bedeckt die Berge, und an den Küsten ziehen sich vielfach Mangrovewaldungen hin. Die Bewohner sind wie die Neuguineas Papua, aber zur Arbeit brauchbarer. Die wirtschaftliche Ausnutzung der Kolonie durch Pflanzungen und Handel ist weiter vorgeschritten als im Kaiser Wilhelmsland. 1910 lebten 472 Weiße auf den Inseln, darunter 73 Pflanzer und 72 Kaufleute. Die bedeutendsten Pflanzungen befinden sich auf dem nördlichsten Teile Neupommerns, der G az elle- Halbinsel'"). Das Hauptausfuhrerzeugnis ist auch hier Kopra (1909: 1,7 Mill. Mi.). Dazu kommen noch Trepang, ein walzenförmiges, etwa 30 cm langes Seetier, das in China als Leckerbissen geschätzt ist, und Perlmutter. Auf der Gazelle-Halbinsel liegt Rabaul, wo der Gouverneur des Neuguineagebiets seinen Sitz hat. Die folgenden Inselgruppen gehören zu Mikronesien. Über die allgemeine Beschaffen- heit, ihr Klima, ihre Pflanzen- und Tierwelt und ihre Bewohner geben die Ausführungen auf S. 234 und 239 Aufschluß. 3. Die Marianen (1140 qkrn, 13000 E.), liegen in einer langen, ns. gerichteten Bogenlinie, sind meist vulkanischer Natur und enthalten noch tätige Feuerberge. Die süd- *) Der Name stammt von dem deutschen Kriegsschiff Gazelle, das 1875 hier erschien, um die ansässigen Deutschen vor den Angriffen der Eingebornen zu schützen und zugleich die Gelegenheit benutzte, das Meer und die Küsten zu erforschen. 24*

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 393

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 393 — strömungen bewirken serner einen Austausch der Erzeugnisse verschiedener Gegenden. Sie tragen zur Verbreitung nützlicher Pflanzen bei, indem sie Samen an entfernte Gestade iühren. Ohne sie würden z. B. die Koralleneilande der Südsee öde Felsen geblieben sein. Mit dem Labrodorstrom kommen ungeheure Fischmengen nach S., die sich vor dem Golfstrom auf der Neufundlandbank, dem größten Fischereiplatz der Erde, auf- stauen. Durch den Golfstrom erhalten die baumlosen nordischen Länder Treibholz, das für die Bewohner zur Herstellung von Schlitten u. a. Geräten geradezu unentbehrlich ist. Von großer Bedeutung sind endlich die Strömungen auch für die Schisfahrt. Insbesondere Segelschiffe, aber auch Dampfer, benutzen die Strömungen, um rascher ans Ziel zu kommen. Tie Äquatorialströmung führte den Kolumbus nach Westindien und machte Cabral zum unfreiwilligen Entdecker Brasiliens (Iv, S. 328). 3. Das Land oder die Gesteinshülle (Lithosphäre). a) Der Erdkörper als Ganzes. Entstehung und Entwicklung der Erde (I, S. 114). — Die Zeitalter der Erde (I, S. 116). — Die Gesteine der Erde (I, S. 117). b) Die Umgestaltung der Erdoberfläche in der Gegenwart. Die Erdoberfläche ist auch heute noch beständigen Veränderungen unterworfen. Die Kräfte, die ihre Entwicklung und Umgestaltung in der Vergangenheit bewirkt haben, sind auch jetzt noch an der Arbeit, wenn auch vielleicht nicht mehr in der Stärke wie früher. Sie wirken teils aufbauend, teils zerstörend. Man kann sie in zwei Gruppen einteilen, in solche, die in der Erde selbst ihren Sitz und Ausgangspunkt haben, und solche, die von außen her auf die Erde einwirken. Die einen bezeichnet man daher als innere oder endogene, die andern als äußere oder exogene Kräfte. Innere Kräfte. Alle innern Vorgänge, die eine Veränderung der Erdober- fläche herbeiführen, lassen sich letzten Endes auf die noch immer fortgehende Abkühlung der Erde zurückführen. Die Erkaltung bewirkt eine Zusammenziehung und Zusammenschrumpfung des Erdballs, und dadurch entstehen Hohlräume im Innern, Schiebungen, Pressungen und Zerreißungen in den Gesteinsschichten (I, S. 115). Die Vorgänge änßern sich in Hebungen und Senkungen des Bodens, in Lagenstörungen ursprünglich flachliegender Gesteinsschichten, in vulkanischen Ausbrüchen und in Erdbeben. a) Hebungen und Senkungen. Scheinbar lesindet sich das feste Land in vollkommener Ruhelage. Zahlreiche Beobachtungen zeigen aber, daß dies keineswegs überall der Fall ist. An vielen Steilküsten, insbesondere auch an der Norwegens, sieht man in bedeutender Höhe über dem Meeresspiegel sog. Strandlinien, „die gleich in den Fels eingehauenen Landstraßen meilenweit an den Gehängen hinlausen und da, wo Fjorde münden, sich auch in diese hinein fortsetzen." Oft liegen ihrer mehrere übereinander. Sie sind offenbar von der Meeresbrandung herausgearbeitet worden, worauf auch das sie bedeckende

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 395

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 395 — Außer den aus Lava, Asche und Schlacken aufgebauten sog. Schichtvulkanen gibt es noch andre, die nur aus Lava bestehen. Sie sind dadurch entstanden, daß zähflüssige Massen aus einer Erdspalte hervordrangen und sich zu einem kuppensörmigen, kraterlosen Berge ausstauten. Das Wachstum erfolgte hier nicht durch Aufschüttung von oben, sondern durch Anschwellung von unten her und konnle nur so lange dauern, als die älteren, d. h. die oberen Lavaschichten noch nicht vollständig erkaltet waren. Solche aus gleichartigem, ungeschichtetem Gestein aufgebauten Quellkuppen bezeichnet man als massige (homogene) oder Domvulkane (Abb. 78). Aus der geschichtlichen Zeit kennt man nur wenige Bei- spiele, wie den Monte Nuovo bei Neapel (Iii, S. 162); in früheren Zeiten der Erd- geschichte dagegen waren sie sehr häufig. Zu ihnen gehören z. B. die Klingsteinkuppe des Hohentwiel (Abb. I, S. 158) und viele Basalt- und Trachytberge der Eifel, des Wester- Wäldes, des Hessischen Berglandes und des Böhmischen Mittelgebirges. Häufig haben sich in früheren Zeiten auch Lavamassen als mächtige Decken über weite Landstrecken ausgebreitet, so z. B. auf dem Kolumbiahochland (Iv, S. 258) und in Abessinien (Iv, S. 57). Es gibt zur Zeit noch etwa 325 tätige Vulkane; die Zahl der erloschenen ist viel größer und läßt sich kaum feststellen. Sie sind über die ganze Erdoberfläche verbreitet, aber ihre Verteilung ist sehr ungleichmäßig. Ziehen wir nur die noch tätigen Feuerberge in Betracht, so ergibt sich die auffallende Tatsache, daß fast alle auf Inseln und in der Nähe der Küste liegen, nur ganz wenige, wie z. B. der Kirunga in Ost- asrika (Iv, S. 60), inmitten eines Erd- teils. Ferner ist bemerkenswert, daß die Feuerberge meist eine reihensörmige Anordnung zeigen. In Europa gibt es jetzt nur noch zwei Gebiete vulkanischer Abb. 78. Ein Domvulkan (Quellkuppe). Tätigkeit: das Mittelmeer (Vesuv, Ätna, Stromboli Santorin) und Island. Erloschene Feuerberge finden sich besonders im Franzö- fi'chen Hochland, in der Eifel u. a. Teilen des deutschen Mittelgebirges. Die Hauplherde des unterirdischen Feuers liegen im Großen Ozean und in dessen Randgebieten: auf den Indischen und den Südseeinseln, in Kamtschatka, Japan, und an der Westseite Amerikas. Mit Recht spricht man von einem „Feuerkranze", der den Großen Ozean umgebe. Andre Bezirke sind die Kleinen Antillen und das Südpolarland mit dem Erebus (Iv, S. 335). Der vulkanärmste Erdteil ist Afrika mit nur einem noch schwach tätigen Feuerberge, dem Kirunga (Iv, S. 60). Die Verteilung der Vulkane über die Erdoberfläche zeigt, daß sie überall über den großen Bruchlinien der Erdkruste liegen. Die Spalten sind die Wege, auf denen die Auswurfmassen zutage kommen. Zu den vulkanischen Erscheinungen gehören auch die Dampf- und Gasquellen, die warmen Quellen und die Geiser (Iii. S. 162, 309, Iv, S. 232, 258). 6) Erdbeben sind Erschütterungen des Bodens, ähnlich denen, wie sie z. B. durch das Fahren eines schweren Lastwagens hervorgerufen werden. Sie treten in sehr verschiedenem Umfang und sehr verschiedener Stärke auf. Manche sind eng umgrenzt und machen sich nur in einem Umkreis von mehreren km bemerkbar. Andere erstrecken sich über Tausende, ja Hunderttausende von qkm. Das große Lissaboner Erdbeben vom Jahre 1755 wurde von Nordafrika bis

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 394

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 394 — Geröll und die Reste von Muscheln und andern Schalentieren hinweisen. Bis zu dieser Höhe muß sich also das Land über den Meeresspiegel gehoben haben. Ja diese Strandlinien haben einmal noch viel höher gelegen, wie die Fjorde beweisen, die ursprünglich Täler waren und erst durch eine Senkung des Landes zu Meeresbuchten geworden sind (Iii, S. 321). Einer solchen Senkung verdanken auch die Buchten an der atlantischen Küste Nordamerikas ihre Entstehung (Iv, S. 263). An den deutschen Küsten findet man in Tiefen, die bis unter den Meeresspiegel hinabreichen, eingewurzelte Baumstämme, die Reste mit dem Land untergegangener Wälder. Diese Senkung des Landes ist auch die Ursache gewesen, daß das Meer an der Nordsee die schützenden Dünen durchbrach und große Landstriche verschlang (Ii, S. 159). Einen weiteren Beweis bilden die Koralleninseln der Südsee. Die Korallentierchen, die sie aufgebaut haben, ver- mögen nur in den warmen obern Schichten des Wassers zu leben, die Bauten reichen aber z. T. bis zu großen Tiefen hinab. Das ist nur durch eine Senkung des Landes zu erklären (Iv, S. 236). Endlich sei noch darauf hingewiesen, daß das Land zum größten Teil aus Absatzgesteinen besteht, die sich im Meere gebildet haben. So gibt es auf der Erde einen fortdauernden Wechsel von Hebungen und Senkungen. Wo einst Meer war, da ist jetzt Land, und in ferner Zukunft wird es vielleicht wieder umgekehrt sein. Alle diese Ver- Änderungen vollziehen sich in der Regel so außerordentlich langsam, daß sie erst im Laufe von Jahrhunderten erkennbar hervortreten. Sie werden darum auch als säkulare (saeculum — d. Jahrhundert) bezeichnet. b) Lagenstörung der Gesteinsschichten (I, S. 118—123). Die Haupt- arten sind Brüche und Faltungen. Durch jene werden Rindenstücke der Erde, Schollen, senkrecht gegeneinander verschoben, verworfen. Die eingesunkenen Stücke bezeichnet man als Senkungsfelder, während die stehengebliebenen als Horste emporragen. Senkungsfelder sind z. B. die Niederrheinische Tiesebene, das Münsterland, der Grabenbruch der Oberrheinischen Tiefebene, das Schottische Niederland, das Ghor, die Ostasrikanifchen Gräben usw., Horste der Harz, der Thüringer Wald, der Schwarzwald, der Wasgenwald u. a. Den Faltungen verdanken die höchsten Gebirge der Erde ihre Entstehung: die Alpen (I, S. 123), der Himalaja, die Anden u. a. c) Die vulkanischen Erscheinungen. Durch die Vulkane oder Feuerberge werden glutflüssige Massen, Lava, sowie lose Auswürflinge, insbesondere Stein- blöcke, Schlacken, Asche, aus den Tiefen der Erde heraufbefördert und meist in Form eiues Kegelberges aufgehäuft. Außerdem entströmen der Krateröffnung gewöhnlich auch große Mengen von Wasserdampf und Gasen. Die Beschaffenheit solcher Feuerberge sowie der Verlauf eines Ausbruchs sind Bd. Iii, S. 160 am Beispiele des Vesuvs eingehend geschildert worden. (Man vergl. auch Iii, S. 168, 309, Ii, S. 15, Iv, S. 241.)

9. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 70

1912 - München : Oldenbourg
Sinterterrasse am Feuerhöh lenfluß des Aellowstoneparks. Die heißen Quellen bilden durch ihre Absätze übereinander liegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Exzelsior-Geiser im Nellowstonepark. Das Wunderland am Aellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonders an Geisern. Ter Exzelsior - Geiser, die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. * Andere speien ganz regelmäßig wie der Cid Faithfull (— der alte Getreue).

10. Grundzüge der physischen Geographie, Mathematische Geographie - S. 9

1911 - München : Oldenbourg
Die Gesteinshülle (Lithosphäre). 9 Höhlenhyäne, Höhlenbär, Riesenhirsch, Renntier, Elen und A u e r o ch s. Mit diesen großen Säugetieren der Diluvialzeit hat zweifellos auch schon der Mensch zusammengelebt. Als das Inlandeis zurückging, begann die Zeit des A l l u v i u m s oder die g e o - logische Gegenwart, Ihr gehören alle Neugestaltungen am Erdkörper an, die in historischer Zeit stattgefunden haben und noch fortwährend vor sich gehen (siehe das fol- gende Kapitel). ^ E. Veränderungen der Gesteinshülle. An der Umgestaltung der Erdoberfläche arbeiten fortgesetzt innere und äußere K r ü f t e. I. Veränderungen der Gesteinshülle durch innere Kräfte. //. Hebung und Senkung. Aus den Ruinen des Serapistempels bei Pozznoli am Golf von Neapel ragen drei Säulen auf, die in einer Höhe von 3—6 in deutliche Spuren von Bohrmuscheln zeigen, so daß sich der Boden nach Erbauung des a Das Meer, b Junge Ablagerungen des Meeres, c Altes Meeresufer, tl Die drei Säulen des Serapistempels bei Pozzuoli. Tempels unter den Meeresspiegel gesenkt und dann wieder gehoben haben muß. An der deutschen Nordseeküste entdeckte man Torflager unter dem Wasserspiegel; sie können nur durch Senkung des Ufergeländes dorthin geraten sein; denn Torf kann sich auf dem fboden der See nicht bilden. An der norwegischen Küste sieht man S t r a nb linien (Erosionsfurchen) und T e r ra s f e n mit See- nmscheln bis 150 m über dem jetzigen Meeresniveau. Die Küste muß sich also in der letzten Zeit wieder gehoben haben. Korallen gedeihen in den Tropenmeeren etwa bis 40 m Tiefe. Die meisten Korallenriffe reichen aber weit tiefer hinab. Daraus hat Darwin auf eine allgemeine Senkung des Bodens in Korallenmeeren geschlossen. Ozeanien bildet hiernach ein großes Senkungsfeld. An vielen Küsten sind Niveauschwankungen (Hebungen oder Senkungen) nach- weisbar. Manchmal treten Hebungen und Senkungen plötzlich ein, z. B. infolge von Vulkanausbrüchen; sie vollziehen sich aber meist so langsam, daß man ihre Wir-
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