Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Mittelalters - S. 56

1901 - München [u.a.] : Franz
Heinrich Iv. — Bormundschastliche Regierung. Heinrich It. 1056—1106. Bormundschastliche Regierung 1056—1065. Heinrich It. folgte seinem Vater als sechsjähriges Kind. Es war beuhctlb eine vormunbschaftliche Regierung nötig Kaiserin welche die Kaiserin-Witwe Agnes übernahm. Weichen Gemütes 9necv und mehr zu srommer Entsagung als zu gebieterischer Festigkeit neigend, suchte sie für sich und ihren Sohn treue Stützen zu gewinnen, indem sie die erledigten süddeutschen Herzogtümer vergab. — Bei der Schwäche der Kaiserin beschloß der Erz bisch os Anno von Köln, die Regierung an sich zu bringen. Als die Kaiserin 1062 mtt tf]rem Sohne (1062) in der Pfalz zu Kaiserswert (uörbüch von Köln) verweilte, lud der Erzbischof den jungen König zur Besichtigung seines ^Schiffes ein und entführte denselben nach •ft öl Ti. Aber bald wußte auch der Erzbischof Adalbert von Bremen sich Teilnahme an der Regierung zu verschaffen. Beibe Erz-bischöfe waren verschieben geartete Männer. Anno, eine nüchterne Köln'"" und miftc ?atur, erzog den Knaben mit Strenge und strebte ba= nach, _bttß sich in der Denkart des jungen Heinrich feine zu hohe Auffassung der königlichen Gewalt bilbe. Abalbert neigte in Adalbert von seiner Prachtliebe sehr zum Weltlichen und war ein entschiedener -öremen,. Anhänger jenes Kaisertums, das unbedingt über den Gewalten der Fürsten stand. In demselben Maße, in dem sich Heinrich von dem strengen Anno abgestoßen fühlte, zog es ihn zu dem geschmeidigen Adalbert, der seinerseits die Zuneigung des jungen Königs mit zu weit gehender Nachsicht gegen bessen jugendliche Launen erwiderte. Nach kurzer Zeit stand Heinrich völlig unter dem Einfluß Abalberts, der schon Heinrichs im Jahre 1065 dem König die Schwertleite erteilen ließ. Daburch achlöertteite war Heinrich für mündig erklärt; ba er aber erst 15 Jahre alt war, beburfte er immer noch einer Führung und stützte sich vorzugsweise aus Abalbert von Bremen. Aufstand der Sachsen 1073—1075. Ab albert hatte bei dem Streben nach Erweiterung seines Erzstifts sich vielfach in Streitigkeiten mit den sächsischen Großen verstrickt, in deren Stammesgebiet Bremen-Hamburg lag. Als trotzig und zu steter Empörung geneigt schilderte er die Sachsen dem jungen König. Um die ihm verdächtigen Sachsen im Notfall . mit Gewalt im Zaum halten zu können, baute er in ihrem Lande rich?et Bur7enunb Thüringen Burgen, unter denen die größte und prächtigste im Sachsen- Harzbnrg bei Goslar war. Durch die Erbauung dieser Zwing-land. bürgen und die Ausschreitungen der fränkischen Besatzungen

2. Geschichte des Mittelalters - S. 48

1901 - München [u.a.] : Franz
Ctto Iii. Streit um Lothringen. Krieg um fangen nehmen wollte, um ihn alsdann zur Herausgabe von Lothringen zu zwingen. Für diesen hinterlistigen Überfall rückte Otto in Frankreich ein und kam, ohne Widerstand zu finden, bis vor -paus. Lothar mußte auf Lothringen verzichten und besiegelte mit Handschlag und Kuß den Frieden.l) Unteritalien die Eroberung Unteritaliens, das er als Mügist seiner Gemahlin beanspruchte, in Angriff zu nehmen. ter zog über Rom nach dem Süden, um den sich damals die Byzantiner mit den Sarazenen, die schon Sizilien besaßen, stritten. Otto nahm Apulien ein und rückte siegreich nach Calabrien vor, erlitt aber dann durch einen plötzlichen Überfall der Araber eme vollständige Niederlage. Der Kaiser selbst sprengte in der äußersten Rot ins Meer und rettete sich durch Schwimmen vor Gefangenschaft. Kaum hatte er ein neues Heer ausgerüstet, so zog er abermals nach dem Süden, starb aber unterwegs in Rom 983. Otto Iii. 083—1002. . Dtto Iii. war beim Tode seines Vaters erst drei Jahre alt. Es war daher nötig, für ihn eine Vormundfchaftliche Re-gieruug zu bestellen. Diese wurde für Italien seiner Großmutter Adelheid, für Deutschland seiner Mutter Theophano Henrich der übertragen. Da versuchte nochmals Heinrich der Zänker/ die ältere Linie seines Hauses vom Throne zu stoßen. Aber die Großen des Reiches standen auf Ottos Seite und vereitelten Heinrichs Plan. Dieser erhielt jedoch das Herzogtum Bayern zurück und blieb von nun an dem König unverbrüchlich treu. Theophano, die mit Kraft und Klugheit das Reich verwaltete, ließ ihrem jungen, vielversprechenden Sohne eine sorgfältige Erziehung angedeihen, die besonders der gelehrte und kunstsinnige Bernward von Hilbe3heim 2) leitete. Dadurch erwarb Otto Iii. eine für jene Zeit so hervorragende Gelehrsamkeit, daß ihn seine Zeitgenossen staunend „das Wunder der Welt" nannten. Infolge dessen faßte jeboch Ottos empfängliches Gemüt zugleich mit der Kenntnis der Sprache und Geschichte der alten Römer eine schwärmerische Verehrung für alles Römische, so daß sein phantastischer Geist bavon träumte, den Schwerpunkt des Reiches nach Italien zu verlegen. Diese Verirrungen zeigten sich übrigens erst gegen das Jahr 1000. Einstweilen wuchs Otto 111. in Deutschland aus und lernte in den :) Gedicht: „Eine alte Geschichte" von K. Geros. 2) Er schmückte den dortigen Dom durch eine kunstvolle Erzthüre mit wildern aus der biblischen Geschichte und die Michaelskirche durch eine eherne Säule mit Darstellungen aus dem Leben Christi; beide Werke sind noch vorhanden. (Abgüsse im Germanischen Museum zu Nürnberg.) Zänker. Ctto Iii.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 122

1901 - München [u.a.] : Franz
122 I. Teilung Bayerns, Barbarossa an der Veroneser Klause 1155 und bei späteren Gelegenheiten geleistet, das Herzogtum Bayern, das er als Otto I. Herzog Otto I 1180—1183 regierte. Sein Sohn und Nachfolger, Ludwig l. Ludwig I. der Kelheimer 1183—1231, schleifte 1209 die Burg Wittelsbach, als deren Inhaber, sein Vetter Pfalzgraf Otto, den König Philipp zu Bamberg ermordet hatte. 1214 wurde Ludwigs noch minderjähriger Sohn Otto,, der mit Agnes, der Erbin der Rheinpfalz, verlobt war, von Kaiser Friedrich Ii. mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt und Ludwig mit der stellvertretenden Regierung betraut. Dies und die V ermäh luu g Ottos mit Agnes 1220 bahnte die Vereinigung der Rheinpfalz mit Bayern an. Nachbetn Ludwig auf der Brücke seines Geburtsortes Kelheim von einem Unbekannten ermorbet worben war, folgte Otto Ii. sein Sohn £>tto Ii. 1231—1253, der die Regierung der Pfalz schon feit 1228 (dem Jahre feiner Schwertleite) übernommen hatte. Seine Tochter Elisabeth würde die Gemahlin König Konrabs Iv., die Mutter Konrabins. Tie I. Teilung Bayerns 1255—1341,') Herzog Otto Ii. hinterließ zwei Söhne, Ludwig Ii. bett Strengen und Heinrich Xiii., die zunächst gemeinsam über das Erbe ihres Vaters regierten. Da sie sich aber bald nicht mehr vertrugen, teilten sie 1255 so, daß Ludwig der Strenges Oberbayern, Teile des Nordgaues (der heutigen Oberpfalz) und die Rhein-pfalz mit der Kurwürde, Heittrieh Xiii. Niederbayern erhielt. Die Linie Heinrichs erlosch 1340, worauf Niederßayeru (1341) wieder an Oberbayern fiel. — Auch die Söhne Lnbwigs des Strengen, Ru bol f I. und Ludwig der Bayer, lebten in Feinb-schaft, so daß der erstere bei der Königswahl von 1314 seine Stimme Friedrich dem Schonen von Österreich gab und deshalb von Ludwig dem Bayern ait% der Regierung verbrüngt würde. Er ging zunächst nach Österreich und starb 1319. Als Lttbwig sich bttrch die Schlacht bei Mühldorf 1322 und durch die Aussöhnung mit Friedrich dem Schönen 1325 die deutsche Königswürde gesichert und in Rom 1328 die Kaiser frone empfangen hatte, gab er beit Söhnen feines Brubers Rubolf (Rubolf und Ruprecht) im Hlllls-östusliertrag Vertrag boit Pavia 1329 die rheinische Pfalz und beit bayerischen Norbgalt, für den allmählich der Name die „Oberpfalz" üblich wurde, und verfügte, daß die Kurstimme zwischen seiner eigenen und der Linie seines Brnbers wechseln sollte. So verzweigte sich das wittelsbachische Haus in seine zwei Hauptlinien: x) Vgl. S. 128. 2) Ließ seine Gemahlin Maria von Brabant in unbegründetem Argwohn schuldlos hinrichten.

4. Die mittlere und neue Welt - S. 31

1873 - München : Lindauer
31 ein Ende, unterwarf sich das Land der Ar mo'rifer zwischen Seine und Loire und besiegte 496 bei Tolbi'aknm oder Zülpich die Alemannen so entscheidend, daß sich „deren Kriegerscharen seiner Herrschaft unterstellten. Nach seinem Übertritt vom Heidentum zur katholischen Kirche fiel er unter dem Vorwande, die katholischen Unterthanen des ariauischeu Westgoteukönigs Alarich Ii zu beschützen, in dessen Reich ein und dehnte 507 durch feinen Sieg bei Vougl 6 sein Gebiet im südlichen Gallien ans Zuletzt vereinigte er die gesamte fränkische Macht in Gallien zu einem Reiche, indem er seine Nebenkönige in Gallien durch Verrat und Meuchelmord aus dem Wege schaffte. Nach Chlodwig regierten seine vier Söhne gemeinschaftlich und setzten die Eroberungen fort: Dietrich, der älteste, eroberte das thüringische Reich, seine drei Brüder gewannen Burgund. Nachdem die drei. ältesten Brüder samt ihren Nachkommen gestorben waren, regierte der jüngste von den Brüdern, Klotar I., drei Jahre (558—561) allein über das fränkische Reich, darnach seinem Tode zuerst unter seine vier Söhne, und dann, als der erstgeborne Sohn (Charibert) 567 gestorben war, unter die drei Brüder geteilt wurde. Unter diesen entbrannten Bürgerkriege, durch welche die Nordhälfte des gesamten fränkischen Gebietes in das west fränkische Reich oder Neustrieu mit romanischem Charakter, und in das ostfränkische Reich oder Australien mit deutschem Charakter, die Südhälfte dagegen in Burgund und in das den Goten entrissene Aquita'nien oder Go'tien geschieden wurde. Unter Klotar Ii, einem Enkel Klotars I, erfolgte (613) die Wiedervereinigung des Reiches, aber schon nach dem Tode seines Sohnes Dagobert I (| 638) schritt man zu einer neuen Teilung. Die argen Zerwürfnisse, die seit dieser Teilung innerhalb der königlichen Familie beständig Herrschten, wurden von den Majordo'inen (ursprünglich Aufseher des königlichen Haus- und Hofwesens, später Anführer der Lehensleute) benutzt, um die ganze Civil- und Militärverwaltung in ihre Hände zu bringen und im Namen der Könige zu regieren. Zuletzt entbrannte zwischen den Majordomen von Austr a'sien *und Neustrien ein Streit um die Herrschast der ganzen Monarchie, aus welchem der austrasische Majordom Pippiu von He'ristal durch einen Sieg über den neustrischen König und Majordom bei Testri (687) als alleiniger Major dom im gesamten fränkischen Reiche hervorging. Pippin von Heristat ernannte in Neustrien seinen Sohn und nach dessen Tode seinen Enkel zum Majordom, er selbst ging nach Anstra sien zurück und hatte hier sein eil (natürlichen) Sohn Kart Martell zum Nachfolger. Dieser führte glückliche Kriege gegen die Alemannen und Bojoarier, welche das fränkische Joch abschütteln wollten, ebenso gegen die Sachsen und Frifeu, die sich feindselig gezeigt hatten, und setzte (732) den Eroberungen der Araber, die unter Abderra'hinan in Aquitanien eingefallen waren, durch den entscheidenden Sieg zwischen Tours und Poitiers für immer ein Ziel. Als 737 der junge König Theodorich Iv von Anstrafien starb, ließ Karl Martell

5. Die mittlere und neue Welt - S. 53

1873 - München : Lindauer
53 Heinrich Iv (1056—1106), der schon im vierten Lebensjahre durch den Erzbischof von Köln zum deutschen König gekrönt worden war. Die Erziehung des Königs und die Reichsverwaltung besorgte anfangs die Kaiserinwitwe Agnes im Einvernehmen mit dem Grafen Otto von Nord heim, den sie mit Baiern belehnte. Spater riß der Erzbischof Hanno von Köln,- der den jungen König von Kaiserswert nach Köln entführte, die Reichsverwaltung an sich/ mußte sie aber bald mit dem Erzbischof Adalbert von Bremen teilen. Letzterer gewann binnen kurzer Zeit die Oberhand, ließ während einer Reise Hanno's nach Mantua den fünfzehnjährigen König wehrhaft machen und leitete seitdem die öffentlichen Geschäfte und die Person des Königs allein. Sümpfe mit dm Sachsen. Der grenzenlose Haß, den Adalbert dem von ihm geleiteten Könige gegen die Sachsen einflößte, hatte für diese harte Auflagen zur Folge. Als nun Herzog Otto von Baiern, ein Sohn des Sachsenherzogs Orduls, der Bedrängten sich annahm, ward er eines Mordanschlags auf das Leben des Königs bezichtigt und fernes Herzogtums entsetzt. Gleich gewaltthätig verfuhr Heinrich gegen Magnus, des entsetzten Baiernherzogs Bruder, der nach dem Tode seines Naters Ordulf in Sachsen die herzogliche Würde beanspruchte. Auf seine Weigerung, dieser Würde zu entsagen, hielt ihn König Heinrich in der Gefangenschaft zurück und baute in Sachsen zahlreiche Schlösser, deren Besatzungen gegen die Bewohner der Umgegend hart verfuhren. Ganz Sachsen stand wider Heinrich auf und. nötigte ihm im Lager an der Werra einen demütigenden Frieden ab, aber der Übermut, den sich die Sachsen namentlich bei der Zerstörung der Harzbnrg zu Schulden kommen ließen, veranlaßte die süddeutschen und rheinischen Fürsten zur Unterstützung des Königs, der die Sachsen bei Hohenburg an der Unstrut gänzlich besiegte und ärger denn vorher drückte. Uusßruch des Investiturstreites. Inzwischen hatte Hildebrand, der schon unter fünf Päpsten die Geschäfte des römischen Stnles geleitet und die unwürdige Abhängigkeit der geistlichen Gewalt von der weltlichen zu beseitigen gesucht hatte, unter dem Namen Gregor Vh den päpstlichen Stnl bestiegen (1073). Als oberster Fürst der Kirche erließ er an alle Geistlichen das Verbot, sich von den weltlichen Fürsten vermittelst Ring und Stab mit den ihren Kirchen zuerkannten weltlichen Gütern belehnen, d. h. investieren zu lassen, und lud, als Heinrich diese Art der Belehnung fortsetzte, den auch von den Sachsen schwer angeschuldigten König unter Androhung des Bannes vor eine Synode nach Rom zur Verantwortung.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 13

1868 - München : Lindauer
Bajoarien unter d. Agilolf. Theodebert u. Grimoald. 13 auf das westliche und mittlere Bajoarien mit der Residenz Frcysing beschränkt, Theodoalds Wittwe Pilitrude") da- gegen, die seit dem Tode ihres Gatten am fränkischen Hofe gelebt hatte und aus die Kunde von Thcodo's Ii Tod in Begleitung ihrer Mutter Plectrnde von dort schleunigst heimgekehrt war, ging leer aus, versäumte aber, ihre gegründeten Ansprüche zu verfolgen, weil Grimoald sie zu ehelichen verhieß. Die Ehe kam auch wirklich zu Staude, allein Pilitrude erlangte die gehofften Vortheile nicht, weil von kirchlicher Seite gegen diese Ehe Wider- spruch erhoben wurde. Der hl. Corbinian"), der auf seiner zweiten Reise nach Rom (717) vom Papste Gregor Ii zum Regiouarbischofe (d. i. Bischof über einen größern, noch nicht kirchlich eingerichteten Landstrich) ernannt und auf der Heimreise von Grimoald dringend ersucht worden war, an der Kirche zur hl. Maria auf der Anhöhe in Freysiug seinen bischöflichen Sitz bleibend auf- zuschlagen, hatte unter der Bedingung zugesagt, daß sich der Herzog von Pilitrude wegen des bestehenden Ehehindernisses der Schwägerschaft trenne. Da dicß nicht geschah und daraus die ernstesten Zerwürfnisse entsprangen, ging Corbinian, der inzwischen aus dem Berge Tetmons bei Freysing dein heiligen Stephan ein Bethauö (Ursprung des heutigen Weihenstephan) errichtet hatte, nach Mas es (Mais, ehedem eine Stadt, jetzt ein Dorf an der Etsch), einer der Kirche von Freysing gehörigen Besitzung, woselbst er schon früher zu Ehren der Heiligen Valentin und Zeno eine Kirche gebaut hatte. Der bald darauf (724) erfolgte Tod des Herzogs Theo- debert erhöhte die schon bestehende Gähruug, welche bei der Einmischung fremder Mächte für Bajoariens Selbstständigkeit gefährlich zu werden drohte. Hugibert, Theodeberts Sohn, wollte dem Vater in allen seinen Ländern und Gerechtsamen Nachfolgen, während Grimoald als ältester Prinz des regierenden Hanfes den Principat für sich beanspruchte. Die Waffen sollten die Entscheidung bringen: da siel der Lougobardenkönig Luitpraud, Hugiberts Schwager, au

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 34

1868 - München : Lindauer
34 Bajoarien unter d. Karol. Ludwigiii u. Karl d. Dicken. winde Sorge zu tragen. Karlmann starb am 22.April 880 zu Altötting und ward daselbst in der Klosterkirche bestattet. § 21. Ludwig Iii (herrscht über Bajoarien von 879 — 882) trat von den Ländern seines verlebten Bruders Karlmann an dessen Sohn Arnulf bloß Kärnthen ab und- bestimmte dabei ausdrücklich, daß dieses Herzogthum unter seiner Oberhoheit verbleibe. Während eines Aufenthaltes in Regcnsburg erlebte er das Unglück, daß sein einziger Sohn, ein Kind von wenigen Jahren, aus einem Fenster auf die Straße herabstürzte und den Hals brach. Dieses Ercigniß und die Gefahr, die seinem Reiche aus einem verheerenden Einfalle der Normannen und einem Bürgerkrieg in Sachsen erwuchs, wirkten so nicderschlagend auf das Gcmüth des Königs, daß er am 22. Januar 882 seinen schweren Prüfungen unterlag. § 22. Das durch Ludwig's Iii Tod ledig gewordene Ba- joarien nebst allen damit verbundenen Ländern siel nun dem dritten Sohne Ludwigs des Deutschen, Karl, zu, der spottweise „der Dicke" genannt wurde (herrscht in Bajoarien von 882 — 887). Er, der bei der Theilung des väterlichen Reiches Alemannien und einige Städte Lothringens, im Jahre 880 die lombardische Krone und Anfangs des Jahres 881 die römische Kaiserkrone erhalten hatte, bekam etliche Jahre später (885) auch die Krone des westfränkischen Reiches und vereinigte so noch einmal ans kurze Zeit (885—887) die ganze fränkische Monarchie mit Ausnahme des (879) abgefallenen Nieder-Burgund, wo die Stände dem Grafen Bo so von Vienne die Königswürde übertragen hatten. Karl der Dicke vermochte weder die inneren Empörungen zu unterdrücken, noch den Abfall der Slaven zu verhindern. Noch weniger gelang es ihm, den immer häusigern und furcht- barern Einfällen der Normannen zu begegnen, welche jetzt auch das östliche Reich plünderten und dessen große Städte ver- brannten. Weder die Abtretung des rheinischen Deltalandes, noch die Ermordung des normannischen Königs Gottfried setzte ihren Angriffen ein Ziel, vielmehr nahmen diese an Ausdehnung und Furchtbarkeit immer mehr zu. Als Karl ihnen bei einem neuen Einfalle in das westfränkische Reich (Rouen ward erobert,

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 59

1868 - München : Lindauer
59 Bayern unter König (Kaiser) Heinrich Ii. auch Herzog Heinrich V von Bayern. Als nun Adalbero in Gefahr kam, dem Könige in die Hände zu fallen, da rettete ihn die List seines Bruders, des Herzogs Heinrich V von Bayern. Dadurch wurde der König dergestalt gegen seinen Schwager erbittert, daß er ihn auf einem Reichstage zu Re- gensburg seines Herzogthums entsetzte (1008). § 36. Bayern hatte nun durch neun Jahre (1008—1017) keinen Herzog, sondern wurde unmittelbar von dem Oberhaupte des deutschen Reiches regiert. Der abgesetzte Herzog verband sich zwar mit dem luxemburg'sichen Hause und machte einen Ver- such, sich im Besitze des Herzogthnms durch die Gewalt der Waffen zu behaupten, allein es gelang ihm nicht, und auch seine wiederholten gütlichen Vorstellungen führten nicht zum Ziele. Erst im Jahre 1017 erfolgte auf Betrieb des Erzbischofs Poppo von Trier die Aussöhnung und Wiedereinsetzung Heinrichs V in das Herzogthum Bayern, nachdem dieser des Kaisers Liebling, den Herzog Theodorich von Lothringen, frei gegeben und sich anheischig gemacht hatte, das Bisthum Bamberg im Besitze aller ihm gemachten Schankurigen zrr lassen. Bayern verlor um diese Zeit zwei seiner mächtigsteu Fürsten, den Markgrafen Heinrich vom Nordgau und den Babenberger- Heinrich, der seinem Vater Leopold dem Erlauchten in der Ostmark gefolgt war. Jener starb 1017 auf seinem Stamm- Schlosse Schweinfurt, dieser im Jahre 1018 und ward zu Mölk bestattet. Beiden folgten in derr Stammgütern die natür- lichen Leibeserben, ersterem der Sohn Otto, letzterem sein Bruder Adalbert, bisher Gras im Donaugau. § 37. Herzog Heinrich V verwaltete Bayern von seiner Wiedererhebung an noch gegen neun Jahre (1017 — 1026) und bewahrte diese ganze Zeit hindurch mit dem Bischöfe Eberhard von Bamberg, der mit ihm und dem Kaiser Heinrich Ii verwandt war, das beste Einvernehmen. Als im Jahre 1024 Kaiser Heinrich auf einer Reise durch Sachsen zu Krona bei Göttingen starb, traten die Großen des Reiches, darunter auch Heinrich V, auf einer Ebene bei Mainz zur Wahl eines neuen Königs zusammen und übertrugen, da mit Heinrich Ii

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 67

1868 - München : Lindauer
Bayern unter Otto von Nordheim. 67 umkam und die Bayern, die ihm zu Hilfe geeilt waren, völlig geschlagen wurden. Auf Agnes machte dieses Unglück einen solchen Eindruck, daß sie die Regierung in Bayern niederlegte und das Herzogthum noch im Jahre 1061 an den.grafen Otto von Nordheim und Göttin gen übertrug, hoffend, daß sie an ihm eine kräftige Stütze bei der Verwaltung des deutschen Reiches haben werde. § 43. Herzog Otto Ii von Bayern (1061 — 1070), aus dem gräflichen Geschlechte der Nord heim, ging mit dem Markgrafen Eckbert von Meißen auf den Plan des Erzbischofs Hanno von Köln ein, den jungen Kaiser der Aufsicht seiner Mutter Agnes und des Bischofs Heinrich von Augsburg gu entziehen und die Verwaltung des Reiches selber in die Hand zu nehmen. Es gelang dem Erzbischof, beit jungen Heinrich von Kaiserswerth nach Köln zu entführen, doch sah er sich bald genöthigt, die Reichsverwaltung mit dem Erzbischöfe Adalbert von Bremen zu theilen. Letzterer gewann schnell die Oberhand und ließ, um Hanno's Einfluß zu vernichten, den König schon in seinem 15. Jahre wehrhaft machen und als mündig erklären. Dem Namen nach hörte die Vormundschaft nun auf, aber Adalbert behielt die Leitung der Geschäfte. Zwar wußte eine Reichsversammlung der auf Adalberts Einfluß und Macht eifersüchtigen Fürsten die Entfernung dieses Mannes vom Hofe des Königs durchzusetzen, doch erschien derselbe nach drei Jahren wieder am Hofe H einrichs und reizte diesen gegen die Sachsen und gegen die Partei Hanno's, namentlich gegen Otto von Nord heim. In jugendlicher Unüberlegtheit ließ Heinrich dem in ihm erweckten Groll den vollen Zügel und behandelte die Sachsen wie ein feindliches Volk, indem er sie durch harte Auf- lagen drückte und sich gegen eine etwaige Widersetzlichkeit von ihrer Seite mit den Dänen verband. Die gedrückten Sachsen setzten ihre Hoffnung aus Otto von Nordheim, aber Heinrich benahm ihnen dieselbe, indem er, wie man vermuthet, durch einen von ihm gedungenen Kläger, den herabgekommenen Ritter- Egino, den Herzog eines Mordanschlags gegen seine Person bezüchtigen ließ. Otto von Nordheim ward von dem Kaiser 5 *

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 70

1868 - München : Lindauer
70 Bayern unter Welf Ii. Habe der römischen Kirche geschenkt und sich standhaft weigere, ihr Vermächtniß zurückzunehmen, da lösten die enttäuschten Welfen ihre Bündnisse: der jüngere Welf trennte sich von seiner Ge- mahlin Mathilde, der ältere Welf sagte sich vom Papste los und gingen beide zum Könige Heinrich Iv über, der sich zu dieser Zeit eben in Padua aufhielt. Bereitwilligst gab dieser dem Vater Welf das Herzogthum Bayern zurück (1096—1101), vermuthlich als erbliches Herzogthum. Der zu Anfang des Jahres 1097 erfolgte Tod des Mark- grafen Azzo Ii von Este lenkte bcn Blick Welfs I nach Ita- lien , wo seine Stiefbrüder Hugo und Fulko dem väterlichen Testamente zufolge von der ganzen Verlasscnschast des Vaters Besitz ergriffen. Welf stieß das Testament un: und verlangte den gesetzmäßige:: Erbtheil. Da die beiden Stiefbrüder diesen verweigerten, zog Welf mit einer in Bayern und Kärnthen aufgebrachten Streitmacht nach Italien, brachte dem Heere seiner Stiefbrüder empfindliche Nachtheile bei und gewann den größer:: Theil der väterlichen Güter (1098) für sich. Im Jahre 1100 schloß sich Welf I dem unglücklichen Krenzzuge Wilhelms von Aquitanien nach dem hl. Lande an, starb aber im nächsten Jahre auf der Rückkehr von diesem Zuge zu Paphos auf der Insel Cypern (13. Nov. 1101). Er hinterließ zwei Söhne, Welf und Heinrich, von denen ihm jener in Bayern, dieser in den schwäbischen Grafschaften nach folgte. § 45. Welf Ii (1101 — 1120), ein wegen seiner Leut- seligkeit und Liebe zu den Künsten des Friedens allgemein ver- ehrter Fürst, entschied sich bei dem Zwiste, der (1104) zwischen dem Kaiser Heinrich Iv und seinem zweitgebornen Sohne, Heinrich, ausbrach, zu Gunsten des letzter:: und stellte diesem, als es zwischen Vater und Sohn zum Krieg kam, seine ganze Streitmacht zur Verfügung. Der Kaiser fiel in die Hände seines Sohnes, der ihn auf einer Versammlung zu Ingelheim unter Androhung des Todes zur Abtretung der Regierung zwang, an- geblich, um den Zwiespalt zwischen Staat und Kirche zu beendi- gen. Der Kaiser entfloh nach Lüttich und fand Unterstützung
   bis 10 von 179 weiter»  »»
179 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 179 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 8
2 0
3 3
4 22
5 10
6 2
7 152
8 2
9 3
10 72
11 5
12 1
13 3
14 0
15 3
16 4
17 2
18 91
19 107
20 1
21 17
22 1
23 4
24 17
25 0
26 5
27 5
28 1
29 9
30 2
31 8
32 1
33 8
34 0
35 0
36 5
37 75
38 48
39 5
40 0
41 6
42 56
43 3
44 7
45 41
46 179
47 6
48 26
49 58

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 20
2 0
3 2
4 6
5 1
6 0
7 86
8 2
9 45
10 0
11 1
12 0
13 8
14 0
15 0
16 22
17 118
18 1
19 0
20 52
21 3
22 0
23 12
24 0
25 12
26 7
27 1
28 5
29 0
30 3
31 0
32 5
33 0
34 2
35 4
36 6
37 110
38 9
39 45
40 0
41 16
42 5
43 12
44 0
45 18
46 3
47 0
48 2
49 0
50 0
51 0
52 14
53 1
54 1
55 0
56 74
57 1
58 12
59 1
60 1
61 1
62 0
63 1
64 0
65 11
66 5
67 10
68 29
69 2
70 0
71 50
72 7
73 46
74 1
75 0
76 4
77 10
78 1
79 0
80 1
81 4
82 7
83 179
84 0
85 3
86 7
87 0
88 9
89 1
90 1
91 1
92 40
93 2
94 11
95 1
96 14
97 0
98 47
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 2
2 6
3 7
4 12
5 33
6 7
7 10
8 5
9 4
10 375
11 2
12 9
13 1
14 2
15 0
16 33
17 0
18 115
19 131
20 0
21 0
22 0
23 0
24 8
25 5
26 49
27 0
28 0
29 15
30 2
31 18
32 3
33 175
34 4
35 1
36 1
37 0
38 5
39 30
40 3
41 15
42 3
43 2
44 7
45 5
46 11
47 5
48 28
49 8
50 19
51 12
52 7
53 4
54 127
55 21
56 5
57 10
58 9
59 172
60 1
61 3
62 31
63 9
64 154
65 25
66 0
67 3
68 1
69 14
70 92
71 12
72 239
73 3
74 6
75 32
76 0
77 150
78 3
79 35
80 167
81 155
82 1
83 1
84 0
85 0
86 0
87 2
88 8
89 0
90 5
91 48
92 4
93 77
94 2
95 0
96 4
97 188
98 4
99 44
100 114
101 0
102 24
103 1
104 0
105 35
106 13
107 0
108 0
109 1
110 13
111 12
112 28
113 2
114 1
115 3
116 22
117 5
118 500
119 1
120 2
121 40
122 3
123 5
124 6
125 4
126 7
127 42
128 10
129 2
130 5
131 39
132 425
133 1
134 0
135 1
136 59
137 0
138 1
139 36
140 10
141 0
142 47
143 26
144 17
145 59
146 2
147 1
148 134
149 2
150 3
151 65
152 27
153 6
154 4
155 23
156 51
157 28
158 83
159 8
160 0
161 1
162 0
163 0
164 2
165 22
166 65
167 7
168 0
169 28
170 1
171 1120
172 14
173 42
174 5
175 50
176 3
177 147
178 0
179 26
180 4
181 0
182 68
183 119
184 0
185 1
186 1
187 15
188 9
189 2
190 2
191 140
192 53
193 2
194 25
195 0
196 19
197 19
198 2
199 18