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1. Geschichte des Mittelalters - S. 118

1901 - München [u.a.] : Franz
Abriß der bayerischen Geschichte. — Die Agilolfinger. der Baiawaren ober Bajuwaren verbunben, die etwa um 520 u- Chr. zum erstenmal genannt werben. Dieser Name bebeutet „Krieger aus Baia", b. i. Böhmen. Von hier aus wauberteu sie nach Sübwesten an die Donau. Hier breiteten sich die Baiuwareu oder Bayern im Laufe des 6. Jahrhunberts über Oberösterreich, Nieberbayern, die Oberpfalz, Oberbayern, Deutsch-trrol und Salzburg, im 8. Jahrhnnbert über Kärnten mtb Steiermark, im 9. nnb 10. Jahrhnnbert enblich noch über Nieberösterreich aus, so daß schließlich ihr Gebiet nach Norben bis ans Fichtelgebirge, nach Westen bis an den Lech, nach Süben bis zum Nosbach (Noce) in Tirol, im Osten ursprünglich bis an die Enns, später bis an die Leitha reichte, also einen Flüchenranm umspannte, der im wesentlichen auch heute noch das zusammenhängend Gebiet des bayerisch-österreichischen Stammes nnb seiner Mnnbart genannt werben muß. Die Agilolfinger etwa 555—788. Theoderich Die Baiuwaren scheinen sich ursprünglich Vonseiten Theoberichs d. Gr. um ^00. des Großen eines ähnlichen Schutzes erfreut -zu haben, wie ihn dieser Ostgotenkönig den ^üblichsten Alamannen gegen die Eroberungslust des Frankenkönigs Chlobowech angebeihen ließ. Aber wie diese mußten auch sie nach dem Untergange des ostgotischen Fränkische Reiches die Herrschaft der Franken anerkennen. Doch behielten sie Oberherrschaft, eigene Herzöge aus dem Hanse der Agilolfinger, die von Regensburg aus über den bayerischen Stamm geboten. Der erste, der uns mit Namen genannt wirb, war (um 555)Garibalb I., dessen Tochter Theobolinbe die Gemahlin des Langobarbenkönigs Autari würde. Zur Zeit Garibalbs Ii. (um 630) würde das unter den Bayern geltenbe Volksrecht (die lex Baiuvariorum) ausgezeichnet. Vorn fränkischen Reich aus erhielten die Baiuwaren auch das Christentum. So bestrebte sich (um 650) der Franke Christiani- Emmeram, basselbe von Regensburg aus zu verbreiten. Ihm sierung. folgte (um 700) der Bischos Rupert von Worms, der in der Gegenb von Salzburg prebigte. Der Frankekorbinian setzte von Freising aus die Bestrebungen Emmerams fort; endlich teilte der Angelsachse Winfrieb (Hl. Bonifatius) das Laub in die bischöflichen Sprengel von Regensburg, Freising, Passau und Salzburg; das letztere würde in der Folge von Karl b. Gr. zum Erzbistum erhoben. Der letzte Agilolfinger war Tassilo Iii., der sich vom Frankenreiche unabhängig machen wollte. Als er angeklagt würde, sich heimlich mit den Awaren verbunben zu haben, berief ihn Karl der Große vor ein Reichsgericht nach Ingelheim, setzte ihn ab und verwies ihn und bte Seinen in tierschiebene Kloster 788.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 122

1901 - München [u.a.] : Franz
122 I. Teilung Bayerns, Barbarossa an der Veroneser Klause 1155 und bei späteren Gelegenheiten geleistet, das Herzogtum Bayern, das er als Otto I. Herzog Otto I 1180—1183 regierte. Sein Sohn und Nachfolger, Ludwig l. Ludwig I. der Kelheimer 1183—1231, schleifte 1209 die Burg Wittelsbach, als deren Inhaber, sein Vetter Pfalzgraf Otto, den König Philipp zu Bamberg ermordet hatte. 1214 wurde Ludwigs noch minderjähriger Sohn Otto,, der mit Agnes, der Erbin der Rheinpfalz, verlobt war, von Kaiser Friedrich Ii. mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt und Ludwig mit der stellvertretenden Regierung betraut. Dies und die V ermäh luu g Ottos mit Agnes 1220 bahnte die Vereinigung der Rheinpfalz mit Bayern an. Nachbetn Ludwig auf der Brücke seines Geburtsortes Kelheim von einem Unbekannten ermorbet worben war, folgte Otto Ii. sein Sohn £>tto Ii. 1231—1253, der die Regierung der Pfalz schon feit 1228 (dem Jahre feiner Schwertleite) übernommen hatte. Seine Tochter Elisabeth würde die Gemahlin König Konrabs Iv., die Mutter Konrabins. Tie I. Teilung Bayerns 1255—1341,') Herzog Otto Ii. hinterließ zwei Söhne, Ludwig Ii. bett Strengen und Heinrich Xiii., die zunächst gemeinsam über das Erbe ihres Vaters regierten. Da sie sich aber bald nicht mehr vertrugen, teilten sie 1255 so, daß Ludwig der Strenges Oberbayern, Teile des Nordgaues (der heutigen Oberpfalz) und die Rhein-pfalz mit der Kurwürde, Heittrieh Xiii. Niederbayern erhielt. Die Linie Heinrichs erlosch 1340, worauf Niederßayeru (1341) wieder an Oberbayern fiel. — Auch die Söhne Lnbwigs des Strengen, Ru bol f I. und Ludwig der Bayer, lebten in Feinb-schaft, so daß der erstere bei der Königswahl von 1314 seine Stimme Friedrich dem Schonen von Österreich gab und deshalb von Ludwig dem Bayern ait% der Regierung verbrüngt würde. Er ging zunächst nach Österreich und starb 1319. Als Lttbwig sich bttrch die Schlacht bei Mühldorf 1322 und durch die Aussöhnung mit Friedrich dem Schönen 1325 die deutsche Königswürde gesichert und in Rom 1328 die Kaiser frone empfangen hatte, gab er beit Söhnen feines Brubers Rubolf (Rubolf und Ruprecht) im Hlllls-östusliertrag Vertrag boit Pavia 1329 die rheinische Pfalz und beit bayerischen Norbgalt, für den allmählich der Name die „Oberpfalz" üblich wurde, und verfügte, daß die Kurstimme zwischen seiner eigenen und der Linie seines Brnbers wechseln sollte. So verzweigte sich das wittelsbachische Haus in seine zwei Hauptlinien: x) Vgl. S. 128. 2) Ließ seine Gemahlin Maria von Brabant in unbegründetem Argwohn schuldlos hinrichten.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 125

1901 - München [u.a.] : Franz
Geschichte der Rheinpfalz bis zum Ausgange des Mittelalters. 125 streitigen Gebietes an München fiel, für Ottheiurich, den Sohn des unterdes gestorbenen Ruprecht, aber eine eigene Pfalzgrafschaft um Neubur g a/Donau errichtet wurde. Deu Beistand des Kaisers mußte Albrecht mit der Abtretung des 1363 noch den Wittelsbachern verbliebenen Restes von Tirol (Kufstein, Kitzbühel, Rattenberg) bezahlen. Um sein Land vor dem Unsegen fernerer Teilungen zu bewahren, erließ Albrecht Iv. 1506 das Primo-Primogenitur-geniturgesetz, nach welchem Bayern als unteilbares Gebiet gesey 1506. dem erstgeborenen Prinzen in geradeabsteigender Linie zufallen, jüngere Söhne aber durch Zuweisung einer Grafschaft mit dem Erträgnis von 4000 Gulden bedacht werden sollten. So schließt das Mittelalter für Bayern mit der-Wieder-erlangung und Sicherung der staatlichen Einheit für denjenigen Teil des bayerischen Stammgebietes, der mit Beibehaltung des alten Stammnamens unter der Herrschaft des einheimischen Hauses Wittelsbach geblieben war. Geschichte der Nheinpsalz bis zum Ausgange des Mittelalters?) Die Würde der Pfalzgrafen bei Rhein stammt von dem vornehmsten Pfalzgrafenamt im Reich, dem lothringischen von Aachen. Als Barbarossa 1155 den Inhaber desselben, Hermann von Stahleck, wegen Landfriedensbruches zur Strafe des Hundetragens verurteilt hatte und dieser bald darauf starb, kam sein Amt 1156 au Barbarossas Stiefbruder Konrad, der besonders Hohenstaufen, um Neckar und Rhein begütert war und seinen Sitz zu Heidelberg am Neckar aufschlug. Seine Erbtochter Agnes brachte die Pfalz an ihren Gemahl Heinrich I. den Langen, einen Sohn Welfen. Heinrichs des Löwen. Aber wie die Hohenstaufen behaupteten sich auch die Welfen nicht im Besitz dieses Landes. Schon 1214 verlieh Kaiser Friedrich 11. nach dem plötzlichen Tode des Psalzgrafen Heinrich lt. die Pfalz grafenwürde an den Sohn Herzog Wittelsbacher. Ludwigs des Kelheimers von Bayern, £tto, der 1220 Heinrichs des Langen Erbtochter Agnes zur Gemahlin nahm und 1228 die Regierung der Pfalz antrat. Infolgedessen kam auch das Land am Rhein und Neckar an Bayern. Im Hausverlrag von Rudolfifche Pavia 1329 verlieh es Ludwig der Bayer nebst dem bayerischen 2>nie. Nordgau oder der Oberpfalz den Nachkommen feines Bruders Rudolf. Unter dessen Sohn Ruprecht I. dem Roten (1353 —1390) sprach Kaiser Karl I\. der pfälzischen oder rndolfifchen Linie allein die Kur stimme des Hauses Wittelsbach zu, wosür Ruprecht die Hälfte der Oberpfalz gegen eine Kaufsumme an *) Vgl. S. 128

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 437

1868 - München : Lindauer
437 Die einstmaligen Hochstifter und Reichsstädte. 1805. Dezember. Durch deu Preßburger Frieden wird die Mark- graf s ch a f t B u r g a u dem Königreich Bayern z u g e t h e i l t. 15) Keichssladt Dinlrelsöüljt. Angeblich von einem Dinkelhof, nach andern Angaben Dingsbühl, d. i. öffentliche Gerichtsmalstaette. 920. Dinkelsbühl ein oppiäum villicmm, um 1125 ummauert. 1288. In Dinkelsbühl ein k. Landvogt. 1305. Dinkelsbühl erhält von K. Albrecht I eigenes Gericht. Anfang der Reichsfreiheit. 1309. K. Heinrich Vii verleiht der Stadt Dinkelsbühl neue Rechte. 1352. K. Karl Iv verleiht der Stadt Dinkelsbühl das Recht, einen Richter und Amtmann aus eigenen Mitteln unabhängig von. den: Landvogt in Schwaben zu bestellen. 1387. Der Deutschorden gründet in Dinkelsbühl ein Haus. 1532. Die Reformation wird dnrchgeführt. 1802. 30. November Dinkelsbühl wird von Bayern besetzt. 1803. 30. Juni. Dinkelsbühl wird von Bayern an Preußen überlassen. 1806. Mai. Mit dem Fürstenthum Ansbach kommt Dinkelsbühl neuerdings an Bayern. 1809. Die Deutschordensvogtei Dinkelsbühl wird von Bayern eingezogen. 16) Keichsstadt Kauföenren. Buron, Beuren, seit dem 14. Jahrhundert Kaufbenren. 1130. Kaufbenren, im Besitz der Welfen, kommt 1191 an die Hohenstaufen. 1240. Kaufbenren wird als Stadt erwähnt, erste deutsche Urkunde von König Konrad Iii. 1286- K. Rudolf verleiht der Stadt Kaufbenren eigenes Gericht unter einem k. Amman. Anfang der Reichsfreiheit. 1325. Eine Feuersbrnnst verzehrt den größten Theil der Stadt. 1330. K. Ludwig Iv der Bayer verleiht der Stadt Kaufbenren große Rechte und Freiheiten. 1802. 2 September. Kaufbenren wird von Bayern in Besitz ge- nommen; definitiv 1803. 25. Februar durch den Reichs- d epntationsh auptfchluß. 17) Keichsstadt und gefürstete Aötei Kempten. 6nmpoänmim, Stadt der Estioner in Bindclizien auf dem rechten Ufer der Iller. 14. v. Ehr. Herrschaft der Römer. 650 n. Ehr. Allmälige Entstehung der Stadt am Fuße des Hilarmont. 773. Hildegard, Gemahlin Karls des Großen, erbaut und begabt die „königliche Abtei" zu Kempten. Audogar, erster Abt des Klosters, stirbt 796. 820. K. Ludwig der Fromme verleiht dem Stifte freie Abtswahl und Immunitäten. 910—41. Einfälle der Ungarn; Kloster und Stadt Kempten verwüstet.

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 439

1868 - München : Lindauer
439 Die einstmaligen Hochstifter und Reichsstädte. (1- 1799), erhält durch den Reich sd eputations -H auptsch luß für seine Verluste jenseits des Rheins die Stadt und Abteilindau, vertauscht sie aber alsbald gegen böhmische Landgüter au Oesterreich. 1805. 25. Dezember. Durch den Preßburger Frieden wird Lindau dem Königreich Bayern zuerkaunt. 19) Hleichsstadt Memmingen. 1128. Die Welfen in und um Memmingen begütert. 1191. Dezember. Welf Iii (Viii), Sohn des bayerischen Herzogs Heim rich Ix, des Schwarzen, stirbt zu Memmingen- König Heinrich Vi nimmt die Stadt nebst den welfischen Gütern in Besitz. 1276. K. Rudolf I bestätigt das Stadtbuch. 1286. Privilegium, daß die Stadt nie veräußert, verpfändet oder vertauscht, daß kein Bürger vor ein fremdes Gericht gefordert werden solle; be- stätigt 1330. 1296. Memmingen erhält einen Stadtammann. 1524. Memmingen entscheidet sich für die Reformation. 1702. 1. Oktober. Max Emanuel nimmt Memmingen ein. 1802. 2. September. 30. November. Die Stadt Memmingen wird von Kurpfalz-Bayern in Besitz genommen. 20) Hleichsstadt Aördtingerr. 898. Nördlingen unter K. Arnulf als 6urtlz regia erwähnt- Winburg, Wittwe Zwentibolds, schenkt Nördlingen der Kirche St. Peter und Emmeram in Regensburg. 1215. K. Friedrich Ii bringt Nördlingen wieder an das Reich. 1238. Verwüstung der Stadt durch eine Feuersbrunst; abermals 1258- 1263. Die Stadt wird in der Ebene neu aufgebaut. Ein k. Vogt in Nörd- lingen. 1314—47. Erste Privilegien von K. Ludwig Iv, dem Bayern. Nördlingen Reichskammerstadt. 1401. Rechts- und Freiheitsbrief K. Ruprechts. 1522. Erste Bewegungen zur Kirchenreform. 1802. 8. September. Die Stadt Nördlingen wird von Bayern militärisch besetzt. 1803. 25. Februar. Nö r d liug en w ird durch den Reich öd epu tations- Hauptschluß dem Kurfürstenthum Pfalz-Bayern ein- verleibt.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 449

1868 - München : Lindauer
449 Beilagen zum fünften Zeitraum. und Geleitsmann auf der nun beginnenden Reise sei". Sie warfen sich aus ihre Kniee, lang und inbrünstig war das Gebet. Als Marian sich erhebt, um den geweihten Ort zu verlassen: Fällt mild und schön aus Morgen Der Sonne erstgeborner Strahl Ihm in das Aug. — Zurück', ruft er Begeistert aus, hier ist — der Sorgen Der ird'schen Laufbahn Ziel, Der Ort, der meines Wirkens Rest, Der mein Gebein verschließen will. Als Hemma, die Aebtissin von Obermünster, hievon hörte, schenkte sie einen Theil des Grundes, worauf die Kapelle stand, den schottischen Geist- lichen. Be zolin, ein reicher Bürger, baute daraus ein Haus, in welchem die Schotten ungefähr 40 Jahre wohnten. Die ursprüngliche Stiftung mehrte sich durch fromme Schenkungen, die Anzahl der Brüder durch neue Ankömm- linge aus dem Vaterland. Als der enge Raum sie nicht mehr fassen konnte, kaufte der Burggrafotto der Riedenburger in Verbindung mit einigen Bür- gern Regensburgs einen Platz beim Westenthor und bewerkstelligte 1108 den Bau des Klosters und der Kirche von St. Jakob, die König Heinrichs 1111 in die Zahl der unter seinem unmittelbaren Schutz stehenden Reichsklöster er- hob. In der neuesten Zeit ward dieses Kloster durch den Bischof Ignaz von Regensburg als seinem Zwecke nicht mehr entsprechend eingezogen. Ium fünfte»r Zeitraum gehörig von Ziffer 32-100 incl. 32. Kärnthen nebst Istrien, Krain und Verona hatte Kaiser Otto 111 (983—1002) im Jahre 995 an den fränkischen Otto, des Herzogs Conrad von Lothringen und der kaiserlichen Prinzessin Luitgarde Sohn, ge- geben; Steyermark hatte Friedrich I (1152 —1190) im Jahre 1180 zu einem selbstständigen Herzogthum erhoben und dem Markgrafen Ottokar Vi verliehen, nach dessen kinderlosem Absterbeu (1192) der ganze Besitz an den Herzog Leopold Ol von Oesterreich überging; Tyrol, ein Theil der nach- maligen gefürsteten Grafschaft, war durch Kaiser Otto I (936 — 973) im Jahre 939 dem Luitpoldiuger Arnulf Ii überlassen worden, als der Kaiser den Luitpoldinger Berthold zum Herzog in Bayern erhob, und ging nach dem Tode des Grafen Albert Iii von Tyrol (ch 1254) an dessen Schwie- gersohn Mainhard Iii von Görz über, der auch die 1248 an Albert Iii gefallenen Güter von Meran erbte; Oesterreich endlich, gebildet aus den Marken unter und ob der Ens, welche letztere F ri ed rich B arb ar ossa 1156 von Bayern abgetrennt hatte, erhob derselbe Kaiser im Jahre 1156 zum un- mittelbaren, auch in weiblicher Linie erblichen Herzoathum für Heinrich Xi Jasomirgott (1156—1172). 33. Die Bürger Regensburgs scheinen die Verleihung der Burggrafschaft an Ludwig den Kelheimer gebilligt zu haben, denn sie schritten zur Wahl ihrer Beamten, die ihre Würden von dem neuen Burggrafen, dem bayerischen Herzog, zu Lehen nahmen. Des Herzogs Land und Macht war dadurch bedeutend vermehrt worden, aber der Friede im Innern des Landes war auf lange Zeit dahin, weil der Bischof Kon rad Ii von Regens bürg beständig Klage über Beeinträchtigung an Einkünften und Gerechtsamen durch die herzoglichen Beamten führte und zuletzt einen Krieg hervorrief, der sich über das ganze Land verbreitete (1203). Der Erzbischof von Salzburg schloß sich dem Bischof vou Regensburg an und beide forderten gradezu die Unabhängigkeit von der herzoglichen Gewalt für sich und ihre in Bayern gelegenen Besitzungen, Richter und Vögte. Nach wechselseitig erlittenen Nachtheilen starb der Bischof von Regensburg (23. April 1204) und dessen Nachfolger, Konrad Iii, vormals Dompropst in Freysing, aus dem mäch- Sattler, bayer. Geschichte. 29

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. XV

1868 - München : Lindauer
Einleitung und Einteilung. Das Königreich Bayern tu seinem gegenwärtigen Bestände umfaßt den größeren Theil des alten Bajoarien und Gebiets- theile des ehemaligen Schwaben oder Alemannien, des alten Ostfranken und des altern Rheinfranken (der Rheinpfalz) mit den in diesen Gebietstheilen gelegenett einstigen Besitzungen geistlicher und weltlicher Fürsten, unmittelbarer Grafen, Ritter, freier Städte des untergegaiigcnen heiligen römischen Reiches deutscher Nation. Die Geschichte Bayerns aus den nachfolgettden Blättern zieht alle diese Gebietstheile in ihr Bereich, thut dieß aber in der Weise, daß das alte Bajoarten als Stammland des jetzigen Bayern und das Wittelsbachische Regentenhaus besondere Berücksichtigung finden. Mit Rücksicht auf den Wechsel der Dynastien werden fol- gende Hauptabschnitte oder Zeiträume unterschieden: Erster Zeitraum: Die Süd-Donauländcr seit der Nieder- lassung von Bojern bis zur Herrschaft der Agil ol fing er in Bajoarien (590 vor Christus bis 554 nach Christus).

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 98

1868 - München : Lindauer
98 Bayern unter Otto I von Wittelsbach. Herzog Otto I, vermuthlich auf dem Schloße Kelheim geboren, bei welchem er die Stadt gleichen Namens anlegte, war mit der Gräfin Agnes von Loos (flamändisch Loon im Lnttichischen des heutigen Königreichs Belgien) vermahlt und residirte gewöhnlich auf dem Schloße Kelheim. Bei seinem Negierungsantritte faßte das Herzogthum Bayern von allen Ländern, um die es während der Negierung der Amtsherzöge vergrößert worden war, keines mehr in sich, denn im Süden waren Kärnthen, Krain, Istrien, Verona, Stcyer- mark und Tyrol, im Osten Oesterreich davon getrennt worden 32). Desgleichen war die herzogliche Gewalt nach Innen bedeutend geschmälert, denn im Lande schalteten viele Grafen- geschlcchter mit großer Selbstständigkeit, und dasselbe war bei dem Erzbischöfe von Salzburg und bei den Bischöfen von Bam- berg, Eichstädt, Regensburg, Augsburg, Passau, Frey sing und Brixen der Fall. Otto I und seine Nachkommen in den ersten fünf Gene- rationen verfolgten die große Aufgabe, das durch die Schuld der Dynasten tief gesunkene herzogliche Ansehen wieder zu heben und die durch Erbgrafschaften gestörte Landeseinheit neu herzustellen. Zu diesem Ende brachte Otto I, als der ihm verwandte Graf Konrad Iii von Dachau, Titular-Herzog von Dalmatien und Kroatien, starb, dessen Grafschaft an sich, und gab dessen Wittwe Adalhild eine Entschädigung von 10 Mark Goldes und 800 Pfund Silbers. Ein anderes Mittel, das er zur Stärkung der herzoglichen Macht in Anwendung brachte, war die Begünstigung des Städtewesens und des Verkehrs, worin ihm schon Heinrich der Löwe vorangegangen war. Wie die Stadt Kelheim, so verdankt auch die Stadt Land sh nt und die dortige Burg Trausnitz Otto I ihre Entstehung. Um Ruhe und Ordnung im Innern herznstellen und zu erhalten, bereiste Otto I sein Land von Gau zu Gau, hielt öffentliche Gerichte und Landtage und half den Unterdrückten zu ihrem Rechte. Dabei leisteten ihm seine drei Brüder, Otto Vii, seit 1180 Pfalzgraf, Konrad, Erzbischof von Mainz, itttb Friedrich, ehedem Pfalz- graf, jetzt Mönch zu Ensdorf, die ersprießlichsten Dienste. Auf dem berühmten Reichstage zu Konstanz (1183) leistete Otto I

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 391

1868 - München : Lindauer
391 Kurze Geschichte der Rheinpfalz. staufische Kaiser Friedrich Ii, der mit Otto Iv von Braunschweig, einem Bruder Heinrichs des Laugen, wegen der deutschen Kaiserwürde im Kampfe lag, sprach dem rheinischen Pfalzgrafen Heinrich dem Langen 1214 die Pfalzgrafenwürde ab und sprach sie seinem Kampfgenossen, dem bayerischen Herzoge Ludwig I, dem Kelheimer, und dessen Sohne, Otto dem Erlauchten, zu, welch' letzterer sich 1214 mit Agnes, der Erbtochter- Heinrichs des Langen, gegen das Ende des Jahres 1214 verlobte, um die rheinische Pfalzgrafschaft bei Bayern zu erhalten. Die Herausgabe der rheinischen Pfalzgrafschaft an 15) Ludwig I, den Kelheimer, erfolgte indessen erst im Jahre 1225, wo sich Ludwigs I Sohn, Otto der Erlauchte, zu Straubing mit der Pfalzgräfin Agnes vermählte. Die hauptsächlichsten Bestandstücke der Pfalz- grafschaft bei Rhein waren in dieser Zeit: Bacharach mit der Burg Stahl- ecke, Stromberg, Alzey, Wein heim, Wachenheim, Erbach, Schloß Heidelberg mit dem Stahlbühel, Wisloch, Neustadt a- d. Hardt, Oggersheim, Freinsheim, Lambsheim und einzelne Besitzungen von der Grafschaft Zweibrücken. Der alte Pfalzgraf Heinrich der Lange, der sich in sein Erbland Braunschwcig zurückgezogen, starb 1227 und ein Jahr darauf, 1228, trat Ludwig der Kelheimer die Pfalzgrafschaft seinem Sohne 16) Otto dem Erlauchten förmlich ab (1228—1253). Nach dem Tode Otto's des Erlauchten hatten dessen Söhne 17) Ludwig Ii, der Strenge, und Heinrich Xiii von 1253— 1255 die rheinische Pfalzgrafenwürde gemeinschaftlich inne, nahmen aber 1255 eine Theilung ihrer Länder vor, der zufolge 18) Ludwig Ii die rheinische Pfalzgrafschaft mit der Kurwürde und Oberbayern nebst einem Theile des Nordgaues erhielt (1255—1294). Nach dem Ableben Ludwigs Ii behauptete von dessen zwei Söhnen, Rudolf I, dem Stammler, und Ludwig dem Bayern, der ältere, 19) Rudolf I, von 1294—1301 alle vom Vater hiuterlassenen Lande, darunter auch die rheinische Pfalzgrafschaft, allein, gewährte von 1301—1313 feinem Bruder, Ludwig Iv, dem Bayern, Antheil an der Regierung des gesammten Landes, nahm aber 1313 zu München eine Theilung vor, bei der ihm die rheinische Pfalzgrafschaft ungetheilt zufiel. Von da an begleitete Rudolf I die rheinische Pfalzgrafenwürde noch bis zum Jahre 1317, wo er die Regierung über fämmtliche ihm bei der Theilung zugefallenen Länder in die Hände seines Bruders Ludwig legte und im August 1319 in Oester- reich herrschaftslos starb. 20) Ludwig Iv, der Bayer, welcher 1317 die rheinische Pfalzgraf- schaft mit seinem sonstigen Besitze verband, war nach dem Inhalte des zu München am 21. Juni 1313 abgeschlossenen Vertrages berechtigt, die 1317 erlangte rheinische Pfalzgrafschaft sammt der Kurwürde bis zu seinem Tode zu behalten, wurde aber vou seinen Neffen Rudolf Ii und Rupert I, deu Söhnen seines verstorbenen Bruders Rudolf I, auf der Heimkehr von dem 1327 nach Italien unternommenen Zuge so lange bestürmt, bis er am 4. August 1329 zu Pavia an diese seine Neffen und an Rupert Ii, welchen Rudolfs des Stammlers ältester Sohn, der im Jahre 1327 verstor- bene Adolf, hinterlassen hatte, die Rheinpfalz und einentheil vom Nord- gau, von da an „obere Pfalz" genannt, überließ. Die pfälzische K ur würde, für die sich erst bei dem Tode des Königs Ludwig Iv ein Wirkungskreis zu eröffnen schien, ward vorläufig, bis Rupert Ii mündig geworden wäre, dem damals zwanzigjährigen Rudolf Ii eingeräumt und sollte nach der im Münchner Vertrage von 1313 festgestellten Weise (siehe oben Seite 135) zwischen Pfalz und Bayern wechseln.

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 424

1868 - München : Lindauer
424 Kurze Geschichte des Burggrafenthums Nürnberg. Kaiser aus dem sächsischen Hause für Franken keine eigenen Herzoge mehr aufgestellt hatten, so that auch König Konrad Ii (1024—1039) und seine zwei nächsten Nachfolger in der deutschen Königswürde, Heinrich Iii (1039— 1056) und Heinrich Iy (1056—1106); mit ihrer Zustimmung führte der jeweilige Bischof von Wüzburg den Titel „Herzog in Ost- franken." Durch Heinrich V (1106—1125), den Sohn und Nachfolger des Königs Heinrich 1y, erfuhr Franken eine namhafte Erweiterung. " Es begriff sofort die Lehengüter der 1057 ansgestorbenen Grafen von Schweinfurt im Nordgau mit der Burggrafschaft Nürnberg, alle Grafschaften und unmittelbaren Herrschaften des vormaligen fränkischen Kreises, den Bisthnmssprengel von Bamberg und aus kurze Zeit (1117 bis 1120) auch den Visthum sspreng el von Würzburg in sich. Das so ansehnlich vermehrte Franken gab der wider den Bischof Er tun g von Würzburg aufgebrachte Kaiser Heinrich Y im Jahre 1116 dem Staufer Konrad, der aus der Ehe des Herzogs Friedrich I von Schwaben mit Agnes, des Kaisers Heinrich Y ^Schwester, entsprungen war. Da Kaiser Heinrich Y durch eine Urkunde' vom 1. Mai 1120 den Biöthumssprengel Würzburg der Landes- oder Herzogshoheit des Würzburger Bischofs Erlung ('s 1122) wieder zurück stellte und der folgende Kaiser Lothar Ii (1125 —1137) die Herzogshoheit der Würzburger Bischöfe anerkannte, so vererbte sich von Konrad, der von 1138 ■—1152 unter dem Namen Konrad Iii den deutschen Thron inne hatte, auf seinen Sohn Friedrich Iy (f 1167) nur der Titel „Herzog von Rothenburg". Den Bischöfen in Würzburg blieb der Titel „Herzog in Ostfranken" bis zum Jahre 1803, wo Georg Karl Freiherr von Fechenbach ('s 8. April 1809 zu Bamberg) den fürstbischöflichen Stuhl inne hatte. Mit Ausnahme einiger au den Fürsten-Primas Karl Theodor von Dalberg, an Löwenstein-Wert- heim u. a. gekommenen Aemter wurde das von mehr als 300,000 Menschen bewohnte Hochstift durch den Reichsdeputations-Hauptschluß vom 25. Februar 1803 au Bayern überlassen, dann 1806 durch den Preß- burger Frieden dem Kurfürsten Ferdinand von Salzburg (vorher Großherzog von Toskana) als neuem Großherzog von Würzburg gegeben, und 1814 wieder mit Bayern vereinigt. D. Kurze Geschichte des Burggrafenthums Nürn- berg oder der Fnrstcnthnmcr Ansbach und Bayreuth. §. 1. Neben dem Herzogthum Würzburg gelangte in Franken das Bnrggrafenthnm Nürnberg oder die Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth zu einer hervorragenden Stellung. In Nürnberg (nurinberc, nuorinberc, nourenberg, d. h. Berg des Nuro oder Nuoro), das urkundlich schon 1050 als ein Ort mit Markt-, Zoll- und Münzrecht, d. h. als eine Stadt (olvituz) vorkommt, treten von 1123—1190 Gottfried I, Gottfried Ii und Konrad aus dem Hause der Grafen Hohenlohe als die ersten Burgvögte (praokooti, osteitum)
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