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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 444

1906 - München : Oldenbourg
444 88. Die Perlfischerei in Bayern. Die Menge des gewaschenen Goldes war in den verschiedenen Zeiträumen wechselnd, niemals aber beträchtlich und die Goldwäscherei gewöhnlich nur ein Nebengewerbe der Fischer. Von 1631—1640 erreichte das abgelieferte Waschgold einen Wert von 132 Dukaten, von -1661—1670 einen solchen von 202 Dukaten. Durch die Bemühungen der Regiernng Max Emcmnels stieg dann die Goldausbeute im Jahre 1718 auf rund 2000 Mark heutigen Geldes und erreichte 1728 noch 1500 Mark. Etwa 50—60 Personen waren damit beschäftigt. Die Lust zum Goldwäschen an den bayerischen Flüssen blieb bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts rege und lieferte z. B. 1847—1853 noch 1953 Kronen, somit in einem Jahre 199 Kronen — nahezu 2000 Mark. Am Rhein belief sich die Zahl der Goldwäschen in Baden auf ungefähr 400, in der Psalz auf 40—50. Von letzteren gewann man 1841 —1843 Gold im Werte von 1354 Kronen, im Jahre also 451 Kronen — 4510 Mark. Durch die fortschreitenden Flußkorrektionen, deren Zweck die Beseitigung der Flußalluviouen, d. i. eben der Goldfelder, ist, erlitt die Goldwäscherei starke Einbuße, nicht minder durch die Aushebung aller staatlichen Kontrolle dieses Gewerbes und seine völlige Freigabe. 1879 wurden an die K. Münze in München nur uoch 0,113 kg Waschgold ab geliefert. Ehedem prägte man aus dem heimischen Golde eigene Flußdukaten, welche auf einer Seite das Porträt des regierenden Fürsten, auf der anderen das Bild eines Flußgottes mit einer Urne trugen, woraus er Wasser gießt. Im Hintergründe ist die Münchener Frauenkirche, ans anderen Münzen der Dom von Speier sichtbar. Die Münzen führten die Inschrift: Ex auro Oeni, Isarae, Danubii, Rheni. Flußdukaten ,,Ex auro Isarae“. 88. Die Perlfischerei in Bayern. Von Hermann Stabler. * Edle Perlen liefern hauptsächlich die Seeperlmuschel (Meleagrina mar-garitifera) und die Flnßperlmuschel (Margaritana margaritifera). Erstere bewohnt mehrere Teile der Südsee; eine Kenntnis ihrer Schalen (Perlmutter) und Perlen läßt sich bis in die babylonisch-assyrische und altägyptische Zeit hinauf verfolgen. Die Flußperlmuschel dagegen kommt so ziemlich in ganz Europa und Nordasien vor, doch ist sie an kalkarme Gewässer gebunden und also in Bayern nur im Gebiete des Granits, Gneises und Glimmerschiefers, der Hornblendegesteine, das Syenits und Tonschiefers zu finden.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

3. Die außereuropäischen Erdteile - S. 98

1911 - München : Oldenbourg
98 Die deutschen Kolonien. ndscharo aufsteigt. Sie scheidet die Randgebirge von den ausgedehnten Hoch- flächen des Innern (1000 m und darüber), die sich bis zur Einbruchsspalte der großen Seen erstrecken. Weite Strecken dieses Gebietes sind abflußlos und leiden unter langer Trockenheit. Auch besteht der Boden vorherrschend aus Laterit, einem roten Tonboden, der so leicht der Landschaft den Charakter der Steppe oder Wüste verleiht. Infolgedessen bilden Savannen mit mannshohen Gräsern und Strauchsteppen die vorwaltende Vegetationsform des Ostafrikanischen Plateaus. Erzeugnisse von Deutsch-Ostasrika. Es wird besonders die Erzeu- gung jener Produkte erstrebt, die das ganze Land hervorbringt und für welche sich stets Absatz findet. Als.solche tropische Massenprodnkte sind zu nennen: die Getreidearten des Landes (Mais und Reis), Ölpflanzen (Sesams, Erd- nuß, Kokospalme), Gespinstpflanzen (Sisalagave, Bastbanane) und die hoch- wichtigen, von der Industrie so stark'begehrten Artikel Kautschuk und Baum- wolle. Der Anbau von Baumwolle ist in den deutschen Kolonien deshalb vou besonderer Wichtigkeit, weil unsere einheimische Textilindustrie im Jahre an 500 Mill. Mark für Baumwolle ausgibt. Für deren Erzeugung ist der Boden in Ost- afrika wie Togo bestens geeignet^). Die Gewinnung der vorgenannten tropischen Massenartikel, vornehmlich von Hanf, Öl, Kautschuk und Baumwolle, sichert wohl auch die Zukunft Deutsch Ostafrikas. Zeitweilig bewirken freilich Heuschrecken- plage und Dürre großen Schaden. Reich vertreten ist ferner die Tierwelt. Ganze Herden von Antilopen und Zebras durchstreifen die Ebene; auch Nashorn, Hyäne und Leopard finden sich hänfig, Lowe und Elefant sind dagegen seltener geworden. Mineralschätze fehlen ebenfalls nicht. Festgestellt ist z. B. das Vorkommen von Steinkohle (am Nyassasee), von Glimmer im Ulugurngebirge. Auch Gold ist schon erschürft worden. Gegenwärtig werden hanptfächlich 'ausgeführt Sisalhans, Kautschuk, Häute und Felle, Bienenwachs, Kopra, Elfenbein, Kaffee, Sefam, Kopal n.f.w. Verkehrsmittel. Von größter Wichtigkeit für die Weiterentwicklung Ostafrikas wie der übrigen Kolonien ist die Herstellung von Eisenbahnen. Bis vor kurzem konnten Waren nach dem Innern von Ostafrika nur auf dem Kopfe der Neger befördert werden. Diese Beförderungsart war aber zu kostspielig und raubte dem Lande die nötigen Arbeitskräfte. Pferde und Rinder erliegen der mörderischen Tsetsefliege, das Kamel dem Klima. So bleibt zur Erschließung des Landes nur der Schienenstrang übrig. Ostafrika besitzt bereits die Usambara- bahn, die von Tanga über Mombo bis Moschi führt und die Küste mit den Kaffeeplantagen im Usambaragebirge verbindet. Eine zweite Linie, Dares- salam—kilossa—tabora erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie. Ihre Fortführung nach dem Tanganjikafee ist geplant. Den Nyassasee befährt der deutsche Dampfer „Hermann von Wißmann", den Tanganjikafee der Dampfer !) Eine Krautpflanze, deren Samen gutes Öl liefern. Ä) Die Baumwollausfuhr von Deutsch-Ostafrika erreichte 1909 bereits 491894 kg. 3) Man rechnet, daß eine Negerkarawane täglich 15—20 km zurücklegt und hierbei den Zentner beförderter Ware um 8 201., die Tonne um 80 M. verteuert, so daß die Tonne durch- schnittlich im Innern 800—1600 M. mehr kostet als an der Küste.

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 3

1911 - München : Oldenbourg
Vorderasien. 3 Antitaurus endigt. Diesem liegt der Erdschias Dagh vor, ein 4000m hoher erloschener Vulkankegel. Die Westküste. Gegen Westen verläuft das kleinasiatische Plateau in niedrigeren, westöstlich streichenden Ketten, die bis ans Meer herantreten und eine buchten- und inselreiche Küste erzeugen. Da das Eindringen der milden Seeluft nirgends gehindert wird und die Winter- und Frühjahrsregen Mittelmeerklima!) ausreichende Benetzung bringen, ..vereinigen sich hier alle Bedingungen zu reicher Fruchtbarkeit. Es gedeihen der Ölbaum, Südfrüchte, Wein, Getreide und Baum- wolle. Die Westküste Kleinasiens ist also mit reichen Naturgaben ausgestattet. Daher blühte hier schon im frühesten Altertum eine große Anzahl griechischer Kolonien. Von den mächtigen Handelsstädten jener Zeit hat aber nur Smyrua seine Bedeutung bewahrt, das noch heute die erste Handelsstadt (200000 Einw.) der Levante ist. Die Bewohner der Westküste sind hauptsächlich Griechen, die sich mit Schiffahrt, Handel und Gewerbe befassen. — An Inseln sind der Küste vorgelagert die weinreichen Eilande Lesbos, Chios und Samos und weiter südlich das geschichtlich wichtige Rhodus. Das Innere. Die Randgebirge halten die regenspendenden Seewinde vom Innern ab. Dieses leidet daher 'unter großer Trockenheit, ja es hat vielfach Steppencharakter.^) Der Kisil-Jrmak ist der einzige größere Fluß des Plateaus. Die trockene Lage ermöglicht hauptsächlich Schaf- und Ziegenzucht und diese bildet auch mit der Teppichweberei den Haupterwerbszweig des türkischen Bauern. Das Innere wird übrigens mehr und mehr durch Eisenbahnen erschlossen; so führt bereits — dank deutschem Unternehmungsgeiste — eine Bahn von Skutari (ü) am Bosporus einerseits über Konia hinaus bis Bulgurlu. Eine zweite Linie geht bis An- gora (o). Westlich von diesem sind die Hauptfundstätten des Meerschaumes, eines erdigen Minerals, das vornehmlich nach Wien und Ruhla ausgeführt wird. — An der Nordküste liegt Trapezunt, das Eingangstor für den europäischen Handel mit Armenien und Persien. Gegenüber der Südküste das von den Engländern besetzte kupferreiche Cypern. Die Halbinsel Kleinasien ist im Besitze der Türken. Das Syrisch-Arabische Tafelland. Natur und Umgrenzung. Vom östlichen Gestade des Mittelmeeres zieht sich durch Syrien und Arabien ein bis zu 1200 m sich erhebendes, wasser- und humusarmes, vielfach karstartiges Tafelland, das durch natürliche Grenzen scharf umrandet wird. Diese sind im N. der Antitaurus und das Armenische Hochland, im O. das Tiefland von Mesopotamien und der Persische Golf, im S. das Arabische Meer, im W. das Rote Meer und das Mittelmeer. Lage. Das Syrisch-Arabische Tafelland breitet sich an der Berühruugs- stelle dreier Erdteile aus; es erfreut sich dadurch einer hohen Gunst der aeo- graphischen Lage. Steppen sind baumarme Flächen mit trockenem, vielfach salzhaltigem Boden und unzusammenhängender Pflanzendecke. Ihre Ursache ist Armut an Niederschlägen.

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 20

1911 - München : Oldenbourg
20 Asien. Klima. Im Winter bedecken sich unter dem Einfluß eisiger Nordwinde die unter süditalienischer Breite liegenden Küsten des Gelben Meeres noch regel- mäßig mit Eis, dafür aber trägt der von S. und So. kommende Sommer- monsun fast tropische Hitze und reichlichen Regen bis nach dem N. des Reiches. Sehr begünstigt ist sonach China in klimatischer Beziehung. Bodenbau. Die Haupterzeugnisse sind im N. Weizen, im S. Reis, Tee, Baumwolle und Seide. Die Seidenproduktion Chinas beträgt rund ein Drittel (6 Mill. kg) der gesamten (18 Mill. kg) Seidengewinnung ddr Erde. Infolge des Bienenfleißes seiner Bewohner und seiner günstigen klimatischen Verhältnisse ist China eines der fruchtbarsten Länder der Erde; der Ackerbau genießt dort von altersher hohes Ansehen. Der Bodenertrag könnte allerdings bei besseren Anbaumethoden wohl noch gesteigert werden. Tee und Seide sind die Haupthandelsprodukte. Unter den nach China eingeführten Erzeugnissen zählt zu den bedeutenderen das Opium, durch dessen Genuß freilich Millionen von Chinesen ihre Gesundheit zugrunde richten. Gewerbe. Das Gewerbe war bei den Chinesen schon frühzeitig entwickelt. So kannten sie lange vor den Europäern die Buchdruckerkunst, das Papier, das Porzellan, das Schießpulver,, die Magnetnadel und das Papiergeld. Noch heute liefern sie ausgezeichnete Baumwoll- und Seideuwaren, vortreffliche Elfen- beinschnitzereien und Lackwaren, unübertroffenes Porzellan und vorzügliche Tusche. Doch ist das chinesische Gewerbe noch nicht vom Handbetrieb zum Maschinenbetriebe fortgeschritten. Die bedeutendsten Mineralschätze des Landes bilden Steinkohlen-. Eisen- und Kupferlager; erftere sind die aus- gedehntesten der Erde. Das Land besitzt serner große Lager von Kaolin und Porzellanerde. Dem chinesischen Reiche steht daher, wenn dort- selbst einst Eisenbahnen und Industrie mehr Eingang gefunden haben, ein großer Aufschwung bevor. Verkehr. Ein Hauptverkehrsmittel sind seine zahlreichen Kanäle; unter ihnen ist der wichtigste der Kaiserkanal, der im O. des Reiches von S. nach N. zieht. Eisenbahnen und Telegraphen beginnen mehr und mehr Eingang zu finden. — Den regsten Verkehr unterhält China zu Lande mit Rußland, zur See mit England. Ein erheblicher Teil des Küstenverkehrs liegt in den Händen deutscher Reeder. Dank den reichen Naturgaben des Landes haben die Chinesen schon früh eine bedeutende Kultur erreicht. Aber diese geriet allmählich infolge eines unvorteilhaften Ab- sperrnngssystems in Erstarrung, die erst jetzt unter dem Drucke der europäischen Großmächte langsam zu weichen beginnt. Bevölkerung. Von den 330 Mill. des ganzen Chinesischen Reiches ent- fallen auf das eigentliche China (4 Mill. qkm) 320 Mill. Es gibt Distrikte mit 390—400 Einw. auf 1 qkm. Diese große Dichte der Bevölkerung nötigt übrigens alljährlich Tausende zur Auswanderung, vielfach als „Kulis", d. h. auf

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. 51

1911 - München : Oldenbourg
Südafrika. 51 die afrikanische Monsunzone, zwischen 5» und 18° n. Br.; es herrschen hier zur Zeit unseres Sommers von heftigen Regen begleitete Seewinde; die regenarmen Gebiete; sie umfassen die Sahara und den sw. Teil Südafrikas; beide Gebiete stehen fast immer unter dem Einflüsse trockener Winde; die Gebiete der subtropischenregen; hierher gehören der äußerste Sw. Afrikas und der ganze Mittelmeersaum; der Regen fällt hier Vorzugs- weise im Winter. Erzeugnisse. Lange galt Afrika als ein Ge- biet, das fast aller wirksamen Lockmittel für fremde Besiedelung entbehre. Weder ein Erzeugnis des Mineral- noch des Pflanzenreiches war bekannt, das irgend welche Anziehungskraft auf fremde Völker aus- geübt hätte. Lediglich Elfenbein und bis fast in die allerneueste Zeit auch Sklaven bot der Erdteil dem Handel als Gegengabe. Infolge dessen sind denn auch die europäischen Niederlassungen' in Afrika lange bedeutungslos geblieben. Die jüngsten Jahrzehnte haben indes in dieser Beziehung einen ganz gewal- tigen Umschwung herbeigeführt. Die nähere Durch- forschung des Erdteils ergab nämlich die völlige Unrichtigkeit der Anschauungen, die bisher über ihn verbreitet waren. Seine Gold- und Diamantenschätze übertreffen die aller Kontinente; auch Eisen und Kohle sind in dem Erdteile vertreten und in der Sahara finden sich ausgedehnte Salzlager. Stark begehrte Produkte des Pflanzenreichs sind Korkrinde, Halfa, Palmöl und Kautschuk; auch die Anpflanzung von Nutzgewächsen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Desgleichen spielen tierische Erzeugnisse Afrikas bereits eine ansehnliche Rolle im Handel; außer Elfenbein namentlich Wolle und Straußenfedern. Im übrigen teilt Afrika infolge seiner Landverbindung mit Asien und seiner nahen Berührung mit Europa die Tier- und Pflanzenformen Europa-Asiens. Mit Asien hat es die größten Landtiere und die menschenähnlichen Affen, mit Europa viele Haustiere gemein. Afrika ist nicht arm an Lockmitteln des Verkehrs, es besitzt sogar einen ganz bedeutenden Reichtum an Erzeugnissen aus allen drei Reichen der Natur und ist deshalb in unseren Tagen ein sehr wertvolles Kolonialgebiet für euro- Päische Völker geworden. Bevölkerung. Zahl und Dichte. Die Bevölkerung Afrikas schätzt man auf 140 Mill.; auf 1 qkm treffen hiernach etwa 5 Menschen. Afrika steht somit weit hinter der relativen Bevölkerung Asiens zurück. Fast ganz unbewohnt sind oder nur sehr geringe Dichte haben die Sahara und, abgesehen vom Kaplande, auch das südliche Südafrika; denn dieses ist gleichfalls viel- fach Wüste, höchstens Steppe, überdies an den Rändern gebirgig und deshalb schwer zugänglich. Höher steigt die Dichte in Zentralafrika, wo die reichlichen Regen die Fruchtbarkeit des Bodens bedeutend erhöhen. Die stärkste relative Bevölkerung besitzt das Niltal, vor allem das Nildelta (bis zu 400 Einw. aus 1 qkm). Abstammnng. Die Einwohner Afrikas verteilen sich auf 4 Rassen; die mittelländische, die Negerrasse, die südafrikanische und die malaiische Rasse.

8. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 1

1911 - München : Oldenbourg
Europa. 10 Mill. qkm, 440 Mill. Einw. Die wirtschaftlichen Maturöedingungen Kuropas. Obwohl in physikalisch-geographischer Beziehung nur eine Halbinsel Asiens, ist Europa gleichwohl durch seine hohe Bedeutung für die Entwicklung mensch- licher Kultur und Gesittung der wichtigste aller Erdteile. Fast sämtliche Länder der Erde haben dessen Einwirkung in irgend einer Weise erfahren, so daß man nicht mit Unrecht von einer Europäisierung der ganzen Erde spricht. Insbesondere erscheint Europa im Wirtschaftsleben der Erde als das bedeutsamste Gebiet. Seine Rohproduktion und Industrie erzeugt gewaltige Gütermengen, und da es auch nach allen Richtungen der Erde die lebhaftesten Verkehrsbeziehungen unterhält, nimmt es im Handels- und Verkehrsleben der Welt die führende Stellung ein. Die Ursachen dieser wirtschaftlichen Überlegenheit Europas sind hauptsächlich folgende: Europa ist unter allen Erdteilen ausgezeichnet durch seine Lage in der Mitte der kontinentalen Halbkugel der Erde. Dadurch ist es in die Mitte der bewohnten Erde gesetzt und das natürliche Zentrum des Welthandels und Weltverkehrs. In Bezug auf Küstengliederung übertrifft Europa bei weitem alle anderen Erdteile; es ist unter ihnen der individuellst gegliederte und reichstgestaltete, infolge- dessen auch unter allen Erdteilen der zugänglichste. In seiner Bodengestalt trügt Europa durchaus den Charakter des Maß- vollen an sich; es erschweren weder allzu ausgedehnte Hochebenen noch unüber- steigliche Gebirge den Austausch der Kultur, wie z. B. in Asien. Überdies sind die meisten Gebirge Europas infolge ihres Reichtums an Tälern und Pässen außer- ordentlich wegsam und vielfach sogar durch Schienenstränge erschlossen (Alpen, Deutsches Mittelgebirge). Sehr günstig ist auch die Streichungsrichtung der Ge- birge. Sie ziehen vorherrschend von Sw. nach No. (z. B. die Alpen) oder von So. nach Nw. ^Deutsches Mittelgebirge). Infolge davon ist der Erdteil den beiden vorherrschenden Luftströmungen — den trockenen Ost- und den feuchten Westwinden — zugänglich. Der Osten empfängt daher im allgemeinen noch genügende Feuchtigkeit, der Westen aber erfreut sich noch zahlreicher trockener Tage.

9. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 67

1911 - München : Oldenbourg
Amerika. 67 in der Nähe von Kapstadt, im Osten der Kapkolonie (um King Williamstown swilliäms- tarnt] und East [thstj London) und in Natal. Sonst aber fehlen eigentliche deutsche Ansiedelungen gänzlich; nur in Deutsch-Südwestafrika sind in jüngster Zeit solche ge- gründet worden. Die Gesamtzahl der Deutschen (ausschließlich der Buren und Nieder- länder) beträgt in Südafrika 35000. Amerika. 42 Mill. qkm, 170 Mill, Einw. Naturausstattung Amerikas. Unter allen Erdteilen verfügt Amerika über sehr reiche natürliche Hilfsmittel. Die insulare Lage der Neuen Welt bedingte zwar deren späte Entdeckung <1492); nachdem aber der Atlantische Ozean durch Kolumbus zur völkerverbin- denden Straße geworden, mußte auch die Fülle der Naturgaben Amerikas allmählich zur Geltung gelangen. Vor allem erfreut sich Amerika vermöge seiner Lage zwischen den Kultur- gebieten der Alten Welt (Europa und China-Japan) einer äußerst günstigen Weltstellung. Die atlantische Küste Nordamerikas weist zahlreiche treffliche Häfen und Buchten auf und in Südamerika ermöglichen die großen Ströme (Amazonas, La Plata) mit ihren breiten Trichtermündungen aus Hunderte von Meilen land- einwärts die Schiffahrt. Das Hochgebirge der Anden und der Kordilleren, das längste Kettengebirge der Erde, ist an den Rand des Erdteils gerückt und gewährt dadurch Raum zur Ausbildung weit ausgedehnter Tiefländer, die von schiffbaren Riesenströmen be- wässert werden; es folgen sich von N. nach S. das Arktische und das Mississippi- Tiefland, dann die Llanos des Orinoco, die Selvas des Amazonenstromes und die Pampas des La Plata. Wüstengegenden fehlen dem „Erdteil des Wasser- Überflusses" nahezu ganz; nur die Atakama in Südamerika und die Plateaus westlich des Felsengebirges tragen einigermaßen Wüstennatur an sich. _ Jnsolge seiner Ausdehnung von N. nach S. hat Amerika an vier Zonen Anteil und bringt demzufolge alle Erzeugnisse hervor von der Polar- bis zur Tropenzone. In einzelnen Teilen Südamerikas, namentlich in den Selvas des Amazonas, zeigt der Pflanzenwuchs bei der dortigen Wafferfülle und der feucht- warmen Luftströmung eine Üppigkeit und einen Reichtum wie fast nirgends in der Welt. Ausfallend ist dagegen, daß die Neue Welt der Alten an Kulturpflanzen nur den Mais, den Tabak, die Kartoffel und den Chinabaum schenkte. Anderseits gedeihen die von der Alten Welt in Amerika eingeführten Kulturpflanzen (Weizen, Baumwollstaude, Kasfeebaum, Rohrzucker) vorzüglich. Dem Reichtum und der Üppigkeit des amerikanischen Pslanzenwuchses ent- spricht der Reichtum an Tieren; zwar sehlen Amerika die großen Tiergestalten der Alten Welt (Elesant, Kamel, Löwe, Tiger usw.), indes sind, besonders in Südamerika, bei der großen Feuchtigkeit mancher Gebiete und den ausgedehnten

10. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 2

1911 - München : Oldenbourg
2 Europa. Die Ströme Europas können sich allerdings der Größe und Wasserfülle nach nicht mit den Riesenströmen anderer Erdteile messen; dagegen durch- ziehen sie den Erdteil nach allen Richtungen, befruchten den Boden — die Wüste fehlt Europa gänzlich — und unterstützen den Verkehr. Diesem erweisen sie sich besonders dadurch förderlich, daß sie ziemlich frei von Katarakten sind, nicht allzu stark in ihrem Wasserstande schwanken und nicht zu oft und zu lange unter Eis liegen. ^ Insbesondere ist die Westhälfte Europas durch die schiffbaren Flußläuse bis tief ins Innere erreichbar, wodurch der Verkehr ungemein erleichtert wird. Geringere Verkehrsbedeutung kommt den osteuropäischen Flüssen zu, da sie nur in Binnenmeere münden. Ganz außerordentlich bevorzugt erscheint Europa in klimatischer Hinsicht. Es liegt fast ganz in der gemäßigten Zone und genießt die Wohltat eines gemäßigten Klimas in weit höherem Grade als irgend eine andere unter gleichen Breiten gelegene Landmasse (Golfstrom!). Dadurch wird im Gegensatz zu den Tropengebieten und den Polarländern vorzugsweise eine stetige,' regelmäßige Arbeit des Menschen ermöglicht und somit eine hohe wirtschaftliche Entwicklung der Völker begünstigt. Zudem erhält Europa vom Atlantischen Ozean her reich- liche Niederschläge, welche die ausgiebige Bewässerung des Erdteils verursachen. Die Produkte, welche Europa ohne besondere menschliche Anstrengung liefert, sind weder sehr zahlreich noch sehr wertvoll. Aber gerade dieser Umstand, daß auf dem europäischen Boden der Natur nur durch zähe Arbeit lohnender Er- trag abgerungen werden kann, wirkte außerordentlich fördernd auf die Gesamt- entwicklnng der europäischen Menschheit. Endlich wird der Erdteil Europa zum allergrößten Teile von der begabtesten aller Menschenrassen, der mittelländischen Rasse, bewohnt. Diese war daher auch besser als jede andere befähigt, die dem Erdteil verliehenen Vorzüge entsprechend auszunutzen und zwar um so mehr, als Europa zugleich der dichtest- bewohnte Erdteil ist. Immerhin hat die wirtschaftliche Entwicklung Europas auch mit Hemmungen und Schwierigkeiten zu ringen; solche sind vor allem gegeben in der Vielheit der Staaten und der Nationen des Erdteils. Das Mittelmeer und die Mittelmeerländer. Das Mittelmeer. Wirtschaftsgeographische Bedeutung des Mittelmeeres. Bis zur Entdeckung Amerikas war dem Mittelmeere eine Bedeutung eigen, wie sie kein anderes Binnen- meer der Erde aufzuweisen hat. Auf feinen Wellen vollzog sich der Austausch der Kultur dreier Erdteile und im Altertum waren die umgebenden Länder zumeist der Schauplatz der Weltgeschichte. In der Tat war das Mittelmeer durch seine natürlichen Verhältnisse auch in hohem Maße geeignet, ein Ausgangs- Punkt des völkerverknüpfenden Handels und Verkehrs zu werden.
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