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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 11

1906 - München : Oldenbourg
3. Die vorgeschichtliche Zeit des Landes. 11 Unzweifelhaft ist in unserem Lande von der jüngeren Steinzeit ein ununterbrochener Fortschritt der Entwicklung bis auf die Höhe der Bronzezeit zu erkennen. Wenn man die Überreste dieser beiden Perioden aufmerksam verfolgt, gewinnt man den Eindruck, daß hier ein und derselbe Volksstamm sich zu einer ihm erreichbaren Kulturhöhe entwickelt hat. Auch die wenigen bisher gefundenen Wohnstätten mit ihrem Inventar deuten darauf hin, daß die Leute der jüngeren Stein- und der Bronzezeit in ununterbrochener Geschlechterreihe aufeinanderfolgten, daß kein Bevölkerungswechsel während dieser Perioden eintrat. Wie sich in den steinzeitlichen Niederlassungen auf dem Auhögl und auf der Insel im Würmsee die ersten Spuren der Metallverwendung zeigen, so treten in der bisher einzigen im südlichen Bayern gefundenen bronzezeitlichen Niederlassung unter der Burgruine in Karlstein bei Reichenhall die letzten Spuren der Verwendung von Steinmaterial neben der schon herrschenden Bronze zutage. Diese kleine, in entlegener Gebirgsgegend befindliche Ansiedlung gibt in ihren Resten nur das Bild von ärmlichen Behausungen, nicht von der Höhe der bronzezeitlichen Kultur. Immerhin aber gewährt sie einen Einblick in das Leben und Treiben ihrer Bewohner. Ant Fuße des steilen Bergkegels und terrassenförmig am Berghang übereinander lagen die Hütten, die am Berg in der Weise in den Hang eingeschnitten waren, daß der natürliche Felsen die Rückwand bildete und der Aushub nach vorn abgelagert wurde um Raum zu gewinnen. Der ebene Boden war festgestampft und Spuren von Pfostenlöchern lassen annehmen, daß Vorder- und Seitenwände aus Holzstämmen zusammengefügt waren. Das Dach ruhte schräg auf dem Felsen der Rückwand und den Stämmen der Vorderwand. Eine oder auch zwei Feuerstellen waren im Hüttenraum aus großen Steinen halbkreisförmig angebracht. Das Hausinventar bestand ans großen Tonkusen für Wasservvrrat, ans Mahlsteinen und Reibern von Granit, mit denen von den Weibern das Getreide gemahlen wurde; viele Nähnadeln von Bronze, Spinnwirtel und Webstuhlgewichte von Ton deuten daraus hin, daß hier von ihnen gesponnen, gewoben und die Kleidung bereitet sowie Netze gestrickt wurden. Denn die Männer oblagen dem Fischfang (Funde von Angeln aus Bronze, vieler Netzsenker) und der Jagd (Pfeilspitzen von Feuerstein und Bronze); sie beschäftigten sich mit Bronzegießen (Gußklumpen, Gußsorm, Schmelztiegelreste, neue Stücke mit Gußnaht). Viele vorkommende kleine Bronzepunzen oder Stichel (wie sie auch in den Schweizer Pfahlbauten zahlreich auftreten) dienten zu irgend einem hier betriebenen Handwerk. Am natürlichen Felsboden der Hütten und ihrer Umgebung fanden sich abgesprungene Schneiden von Bronzebeilen, ein Beweis, daß die Männer hier den Felsboden zur Herstellung der Hütten und das Holz der Stämme bearbeitet hatten. Außerordentlich häufig waren die Scherben der Töpfe, die ebenfalls hier von den Weibern hergestellt wurden. Selbst ganz kleine Geschirrchen, offenbar Kiuderspielzeug, fanden sich vor. Zerbrochene oder verlorene Schmucksachen von Bronze ließen

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 444

1906 - München : Oldenbourg
444 88. Die Perlfischerei in Bayern. Die Menge des gewaschenen Goldes war in den verschiedenen Zeiträumen wechselnd, niemals aber beträchtlich und die Goldwäscherei gewöhnlich nur ein Nebengewerbe der Fischer. Von 1631—1640 erreichte das abgelieferte Waschgold einen Wert von 132 Dukaten, von -1661—1670 einen solchen von 202 Dukaten. Durch die Bemühungen der Regiernng Max Emcmnels stieg dann die Goldausbeute im Jahre 1718 auf rund 2000 Mark heutigen Geldes und erreichte 1728 noch 1500 Mark. Etwa 50—60 Personen waren damit beschäftigt. Die Lust zum Goldwäschen an den bayerischen Flüssen blieb bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts rege und lieferte z. B. 1847—1853 noch 1953 Kronen, somit in einem Jahre 199 Kronen — nahezu 2000 Mark. Am Rhein belief sich die Zahl der Goldwäschen in Baden auf ungefähr 400, in der Psalz auf 40—50. Von letzteren gewann man 1841 —1843 Gold im Werte von 1354 Kronen, im Jahre also 451 Kronen — 4510 Mark. Durch die fortschreitenden Flußkorrektionen, deren Zweck die Beseitigung der Flußalluviouen, d. i. eben der Goldfelder, ist, erlitt die Goldwäscherei starke Einbuße, nicht minder durch die Aushebung aller staatlichen Kontrolle dieses Gewerbes und seine völlige Freigabe. 1879 wurden an die K. Münze in München nur uoch 0,113 kg Waschgold ab geliefert. Ehedem prägte man aus dem heimischen Golde eigene Flußdukaten, welche auf einer Seite das Porträt des regierenden Fürsten, auf der anderen das Bild eines Flußgottes mit einer Urne trugen, woraus er Wasser gießt. Im Hintergründe ist die Münchener Frauenkirche, ans anderen Münzen der Dom von Speier sichtbar. Die Münzen führten die Inschrift: Ex auro Oeni, Isarae, Danubii, Rheni. Flußdukaten ,,Ex auro Isarae“. 88. Die Perlfischerei in Bayern. Von Hermann Stabler. * Edle Perlen liefern hauptsächlich die Seeperlmuschel (Meleagrina mar-garitifera) und die Flnßperlmuschel (Margaritana margaritifera). Erstere bewohnt mehrere Teile der Südsee; eine Kenntnis ihrer Schalen (Perlmutter) und Perlen läßt sich bis in die babylonisch-assyrische und altägyptische Zeit hinauf verfolgen. Die Flußperlmuschel dagegen kommt so ziemlich in ganz Europa und Nordasien vor, doch ist sie an kalkarme Gewässer gebunden und also in Bayern nur im Gebiete des Granits, Gneises und Glimmerschiefers, der Hornblendegesteine, das Syenits und Tonschiefers zu finden.

3. Die außereuropäischen Erdteile - S. 2

1911 - München : Oldenbourg
' Die Westküste von Kleinasien. Der Bosporus bei Anadoli Hissar ist ein unter den Meeresspiegel gesunkenes Flußtal von 50—60 m Tiefe lirtb 2-3 km Breite. Ein 2—300 ra hohes Tonschieferplateau, ähnlich dem Rheinischen Schiefergebirge, begrenzt ihn. Im Hintergrunde steigen die Rücken bis 500 m auf. Das Plateau decken Heidegestrüpp und dürre Äcker, längs der Meerenge aber ziehen Villen, Parkz, Dörfer und Burgen hin wie im Rheintal. Zypressen und laub- wechselnde Bäume schmücken das reizvolle Gelände, wo die besitzenden Klassen Konstantinopels die heißen Sommer- monate verträumen. Llivenbäume (Reprovuzlert nach einer Oriflinal-Vlufnalgmc d. Photo»lob>Co., Zürich.) Das Kalkplateau von Judäa. Das Tal Josaphat (Kidrontal), östlich von Jerusalem. Die Stadt Jerusalem liegt auf einem öden Plateau von 800 m Höhe. Spärliches Pflanzenkleid, Verkarstung des Bodens durch Verwitterungsschutt, Höhlen und Wassermangel sind ihm eigentümlich. Nur vom Februar bis April ist der Boden grün, dann erscheint er wie ausgebrannt. Religiöse Gebäulichkeiten gemahnen allenthalben an „das Land der Bibel".

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 37

1911 - München : Oldenbourg
Nordafrika. 37 Die Sahara. Ausdehnung. Die Sahara, nur wenig kleiner als Europa, erstreckt sich vom Atlantischen Ozean bis zum Roten Meer. Sie ist die größte Wüste der Erde. Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit. Die Bodengestalt der Wüste ist keineswegs, wie man früher annahm eine vollkommene Ebene. Im allge- meinen bildet sie ein Sand- und Kalksteinplateau vou 200—600 m Höhe, durch- zogen von mehreren Granit- und Basaltgebirgen. Der westliche Teil hat teil- weise Tieflandcharakter und ist vorwiegend Dünen wüste; namentlich gegen die Meeresküste hin entstand infolge des aus No. kommenden Passates eine außer- ordentlich starke Anhäufung des Flugsandes — Der mittlere Teil wird von mehreren Gebirgsgrnppen erfüllt, unter denen das Gebirgsland von Tibesti 2500 m Höhe erreicht. — Die Libysche Wüste bis zum Nil ist eine ebene, steinige Hochfläche und der ödeste und trostloseste Teil der ganzen Sahara. — Die Arabische Wiiste zwischen Nil und Rotem Meer, von Quertälern durch- rissen, gewährt das Bild einer wild zerklüfteten Landschaft. Die Sahara zeigt somit eine sehr mannigfache Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit. Klima. In klimatischer Beziehung zählt die Wüste zu den heißesten Strichen der Erde. Die Temperatur der Luft steigt bis 56°, die des Sandes bis 70°. Bei Nacht hingegen fällt das Thermometer infolge der raschen Ab- kühlung des Bodens mitunter auf — 5°. Außerordentliche Wärmeschwankungen kennzeichnen das Klima der Wüste. Ihre Regenarmut erklärt sich aus den trockenen Winden, die fast immer über die Wüste streichen. Mit Ausnahme des Nu durchziehen die Sahara keine Flüsse. Gefürchtet sind die heißen Glutwinde, Samum (der Vergiftete) und Cham sin genannt. Lebewelt. Infolge der Regenarmut und der vielfachen Bedeckung des Bodens mit Sand und Steinen ist die Wüste auf große Strecken hin gänzlich wasserlos und entbehrt dann jeglichen Wachstums. Reiches Leben findet sich nur in den Oasen, wo in beckenartigen Vertiefungen Quellen oder (durch küust- licheu Aufschluß) Brunnen zutage treten. Der Boden trägt hier Datteln, Getreide, selbst Wein und Südfrüchte. Neuere Forscher schätzeu übrigens den Weide- und Oasengrund der Sahara auf 1j6 ihrer Gesamtfläche. — Nur der rasche Strauß und einige Antilopenarten beleben die Wüste. Unter den ge- zähmten Tieren hat die größte Wichtigkeit das Kamel; es ist nicht bloß Reit- und Lasttier sondern es spendet auch Milch und Wolle. Naturgemäß ist sowohl das Pflanzen- wie das Tierleben der Wüste sehr dürftig. Eigentümlich sind der Wüste gewaltige Salzlager, ein Beweis für deren frühere Bedeckung mit Wasser. Bevölkerung (2% Mtu.). Die Oasen in der westlichen Sahara werden von Berbern bewohnt, hier Tuarik (tnärik) genannt, die östliche Hälfte der Wüste von deu Tibu, den Tuarik nahe verwandt. Die Wüste macht ihre Bewohner meist zu Räubern. — Von den vielen Karawanen wegen, welche die Wüste durchkreuzen, führen die wichtigsten zum Niger und zum Tsadsee. Nach Timbuktu am Niger zieht ehr solcher von Marokko aus, nach Bilma am Tsadsee von Tripolis aus über Mursuk. Diese Wüstenreisen sind nicht ohne

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
Sder tätige Vulkan Ttvorc Erloschtnkr Vulkan ^laclrepora. ^lsliastraecc lurbinari» Liipd^Uia, Dasyphyllia Sophoseris Vulkaninseln des Indischen Archipels mit Korallenstrand. Landschaft bei Ternate an der Molukkenstraße östlich von Gilolo. Der Indische Archipel ist wie der Stille Ozean ein gewaltiges Einbruchsqebiet und darum reich an Vulkanen. Wo am Strande der Inseln das Meerwasser infolge des Tropen- klimas mindestens 20° Wärme erreicht, siedeln sich häufig Korallen an, deren leuchtende Farbenpracht das Erstaunen und das Entzücken der Reisenden erregen. Der Vorder- grund unseres Bildes zeigt ein Strand- oder Küstenriff der Vulkaninsel Ternate bei Ebbe. Binnenwärts liegt weißer Korallensand, gebildet aus den durch Wellenschlag zertrümmerten Gehäusen. Zur Flutzeit steht der Strand unter Wasser. Nahe den 7 Kokospalmen liegt ein Eingebornendorf der seetüchtigen malaiischen Bevölkerung.

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1911 - München : Oldenbourg
ftlbo mit Kaiser Wilhelmspitzc «100 m Mjttn r; ^ Der Kl limandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackige Mavensi, vermutlich der ältere Gipfel. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbäume.

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1911 - München : Oldenbourg
Exzelsior-Geiser im Uellowstonepark. Das Wunderland am Uellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonder? an Geisern. Der Exzelsior-Geiser. die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. Mit brüllendem Getöse erhebt sich die heiße, über 2v m breite Flut bis Iso m in die Luft und prasselt wieder herunter wie ein Wolken- druch. während die Gegend weitumher in Dampfwolken eingehüllt wird. Andere speien ganz regelmäßig, wie der Olt» Faithfull (= der alte Getreue). Die Zahl der Springquellen im Uellowstonepark beträgt an 100. Sinterterrassen im Vellowstonepark. Die heißen Duellen bilden durch ihre Absätze übereinanderliegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Ihre Zahl wird auf 3—4000 geschätzt.

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. 108

1911 - München : Oldenbourg
(Nach Photographie von Prof^ (J. v. Drliftalski ) Grönländische K ü st e nl a nd s ch af t im Umanak-Fjord mit treibenden Eisbergen und Eisschollen. Tie Küste von Grönland ist gleich der Normegens von Fjorden zerklüftet, deren Hintergrund mächtige Gletscher erfüllen, die aber dort bis zum Meeresspiegel herabsteigen. Tie Fluten, besonders Sturmfluten, sprengen die unteren Gletscherenden ab, die dann als „Eisberge" durch Meeresströmungen nach dem Süden verfrachtet werden. (Nach Photographie von Pros, I>r. ii. v, Trygalski,) Grönländisch er Gletscher. Tie Grönländischen Gletscher haben ihren Ursprung im Inlandeis, unter dem das ganze Innere der Insel begraben ist, und werden durch seitliche Eisströme verstärkt. Sie erfüllen in einer Mächtigkeit von mehreren hundert Metern die Täler, in denen vielfach nur die oberen Gehänge eisfrei bleiben. An den Talstufen herrliche Eiskatarakte bildend, steigen die Gletscher durch die Fjordtäler bis zum Meeresspiegel herab.

9. Die außereuropäischen Erdteile - S. 109

1911 - München : Oldenbourg
(Nach Photographie von Prof. Or. i£. o. Vrygalstt.) G außb erg> 336 m, auf Kaiser Wilhelms Ii.-Land in der Antarktis. Die im März 1902 ausgeführte erste Schlittenreise der Deutschen Südpolarexpedition nnter der Wissenschaft- lichen Leitung vr. Erich von Drygalskis brachte die Entdeckung des Gaußberges, einer eisfreien vul- kanischen Kuppe an der Küste in einer Lücke des Inlandeises, das sonst das ganze Land mit.seinen ein» förmigen Massen überlagert und verhüllt. An den Fjordküsten (Abb. S. 108) strömt das Inlandeis zum Meere ab und hier wird das leichtere Gletschereis vom schwereren Wasser emporgetrieben. Als Eis- berge treiben dann die abgesprengten Massen in den Ozean hinaus, an der Ostküste Amerikas bis zum40°n. Br. (Washington), während die Treib eisgrenze an der europäischen Seite nur bis zur Bäreninsel (74° n. Br.) reicht. Verfolge ebenso die Packeis grenze (= die geschlossene Eisdecke, das „ewige Eis")! 4. Denpolargebieten entstammen auch die kaltenmeeres- strömungen und die aufsteigenden Tiefenwasser an den K ü st e n. Vom Nordpolarmeere her ziehen die L a b r a d o r st r ö m u n g, die oft so verheerend auf die Kulturen der atlantischen Küste in den Vereinigten Staaten wirkt, dann die Ostgrönlandströmung; von der Antarktis kommen die B e n g u e l a st r ö m u n g, die die Ursache der Regenarmut Deutsch-Südwest- asrikas wird, dann der Perustrom, der die Westküste Südamerikas bespült. Kalte Küstenwasser (aufsteigende Tiefenwasser) mit ähnlicher klimatischer Wirkung treten außerdem bei Togo und an der kalifornischen Küste hervor. 5. Große Gegensätze weist die Polarwelt in der Ver- t eilung von Land und Wasser auf. Um den N o r d p o l breitet sich, wie Nansen zuerst festgestellt hat, eine inselarme Tiefsee aus, bis 3000 m absinkend, die von einem Ausläufer des Golfstromes erwärmt wird, so daß ihre Tiefentemperatur nicht unter 0° herabsinkt. Diearktischenländer, die das Polarmeer umschließen, sind Reste eines alten Schollenlandes, das mit den angrenzenden Kontinentalmassen ehedem in Zusammenhang stand. Vulkanherde M. u. A, Geistb eck, Erdkunde Iv. 20. Aufl. g

10. Die außereuropäischen Erdteile - S. 110

1911 - München : Oldenbourg
110 Anhang. finden sich auf Island und Jan Mayen. Nenne nach der Karte die Inseln des Euro- päischen Eismeeres, des Sibirischen Eismeeres, der Amerikanischen Polarwelt! In der Antarktis beweisen die tafelförmigen Eisberge, dann die große Eismauer von 400 rn Mächtigkeit, die den Norden umsäumt, ein Überwiegen des Landeises und dieser Umstand wieder hat zur Annahme eines ausgedehnten Süd- Polarkontinents, der A n t a r k t i s, geführt. Das mehr kontinentale Klima südlich des 70° bestärkt diese Annahme. Der Vulkanismus hat hier eine viel stärkere Ent- faltung als im Norden, einzelne Vulkane wie der Erebus (3890 rn) waren bei ihrer Entdeckung (1841) noch tätig. Nenne antarktische Inselgruppen zwischen Süd- amerika und Afrika, zwischen Afrika und Australien, südlich von Australien! Die eigentlichean t a r k t i s umgürtet ein 5 bis 6000 in tiefes, stürmisches Meer, das sie von den südlichen Kontinenten trennt. Viktorialand, an- scheinend der Kern der antarktischen Landmassen, hat Erhebungen über 4000 rn. In K a i s e r -- W i l h e l m s Ii. -Land, südöstlich von den Kerguelen, entdeckte die deutsche Südpolarexpedition 1902 unter der Führung von Pros. Jl)r. Erich vondrygalski den 336 rn hohen Ganßberg (Abb. S. 109) und vom Wedell- Meer aus, südöstlich von Kap Hoorn sucht eine neue, im Mai 1911 unter Oberleutnant F i l ch n e r abgegangene deutsche Südpolarexpedition die Frage nach dem Zu- sammeuhange von Ost- und Westantarktis zu lösen. Der Amerikaner Leutnant S h a k l e t o n drang von Viktorialand bereits bis auf 180 Meilen zum Südpol vor. Sehr dürftig ist die polare Pflanzen w e 11; sie erinnert an die alpine Hochgebirgsflora. Bäume fehlen und unter dem langen Schneedruck erheben sich auch Sträucher und Stauden nur wenig über den Boden. Flechten und Moose herrschen vor, doch überraschen die Blüten wie in den Hochalpen durch Größe und Farbenpracht. Ungleich reicher vertreten ist die T i e r w e l t. In den Nordpolar- ländern sind Renntiere und Moschusochsen weitverbreitet, Eisbär und Polarfuchs wurden noch bei 85° n. Br. angetroffen. Unermeßlich ist die Zahl der Seevögel, der Gänse, Enten, Alken, Lummen, im Südpolargebiet die der eigenartigen Pinguine; sehr im Schwinden aber sind die Meersäugetiere, besonders die Wale infolge einer rücksichtslosen Ausbeute. Die Schätze des Meeres haben den M e n s ch e n auch iu diese eisigen Gefilde gelockt, noch unterm 80° n. Br. kam es auf Spitzbergen zu einer volkreichen Gründung, Smerenberg, die aber jetzt verfallen ist. Den Gold- minen von Alaska verdankt Dawson City seine Entstehung und in der Adventbai auf Spitzbergen ist ein Kohlenbergwerk in Betrieb. Neuestens richten die Ver- gnügungsdampfer des Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerika-Liuie ihre Kiele auch der Polarwelt zu, besonders gern Spitzbergen. Die Nordpolargegenden werden hauptsächlich von den Eskimos bewohnt, zu denen noch die Lappen, Samojeden, Tungusen, Jakuten und Kamtschadalen kommen. Sie alle werden zur mongolischen Völkerfamilie gerechnet und leben von Jagd und Fischfang. Ihre Wohnungen bestehen im Sommer aus Zelten, in: Winter bauen sie sich Schneehütten oder graben sich in den Boden Höhlen. In Grönland, der größten Insel der Erde (mit 2 Mill. qkrn) gehen ihre Siedlungen bis zum 66° n. Br. Zu nennen sind Frederikshaab und Godthaab im S., Upernivik in: N. Den Südpolarländern fehlt eine dauernde Besiedlung gänzlich.
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