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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 410

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 410 — Je mehr sich aber nun der Mond dem Kernschatten nähert, um so schwächer wird sein Licht, bis endlich, wenn er bei Ii in den Kernschatten eintritt, die eigentliche Verfinsterung beginnt. Taucht der Mond ganz in den Erdschatten ein, so hat man eine völlige oder totale Finsternis, bewegt er sich so, daß nur ein Teil durch den Kernschatten hindurchgeht, so spricht man von einer teilweisen oder partia'en Finsternis. d) Die Sonnenfinsternis (Abb. 82). S sei die Sonne, M der Mond, E die Erde. Das Erdflächenstück zwischen a und b wird vom Kernschatten des Mondes getroffen und hat daher eine völlige, die im Halbschatten liegenden Orte zwischen d und c und a und d haben nur eine teilweise Sonnenfinsternis. Von e sieht man z. B. den Teil der Sonne nicht, der unter g liegt. Außer der völligen und teilweisen gibt es auch noch eine ringförmige Sonnenfinsternis, bei der der Rand der Sonne als Kreisring von der Verdunkelung freibleibt. Sie ereignet sich dann, wenn der Mond so weit von der Erde absteht, daß diese nicht mehr von seinem Kernschatten getroffen wird. Den Beobachtern, die in der Verlängerung der Achse des Schattenkegels stehen, erscheint dann der Mond kleiner als die Sonne, so daß jener, wenn er vor der Mitte der Sonnenscheibe steht, diese nur z, T. zu verdecken vermag. c) Die Sonne. Größe. Die Sonne ist ein kugelförmiger Weltkörper von riesenhafter Größe. Ihr Durchmesser beträgt nicht weniger als 1380000 km, das sind 108 Erddurchmesser; ihre Abb. 82. Entstehung der Sonnenfinsternis. (Aus Diesterwegs Populärer Himmelskunde.) Oberfläche ist fast 12000 mal, ihr Rauminhalt 1,3 Mill. mal so groß wie die ent- sprechenden Maße der Erde. Ein Schnellzug von 75 km Stundengeschwindigkeit würde in ununterbrochener Fahrt den Weg um die Erde in rund 23 Tagen zurücklegen, den um die Sonne erst in 63/4 Jahren. Wäre die Sonne eine Hohlkugel und stände die Erde in ihrer Mitte, so könnte der Mond innerhalb der Kugel seinen Umlauf um die Erde machen und würde dabei noch 300000 km von der Oberfläche der Sonne entfernt bleiben. Beschaffenheit. Die Sonne ist ein glühender Ball. Ob sich ihr Kern in festem oder flüssigem Zustande befindet, läßt sich nicht ermitteln. Ihre äußere Hülle aber, die Photosphäre, bilden brennende Gase, deren Hitze man auf etwa 6500 0 berechnet hat. Ganz gewaltig ist die Wärme, die die Sonne in den Weltenraum entsendet. Allein die zur Erde gelangende würde imstande sein, täglich auf dieser eine 9 ern hohe Eisschicht zu schmelzen, und doch erhält die Erde nur den 2000000000. Teil der von der Sonne aus- gestrahlten Wärme. Die Gashülle befindet sich in fortwährender Wallung. Bei einer völligen Sonnenfinsternis kann man durch ein Fernrohr beobachten, wie an den Rändern wölken- oder strahlenförmige rotschimmernde Gebilde hervorbrechen und wieder verschwinden, die sogenannten Protuberanzen. Wie die Untersuchungen mit Hilfe der Spektral- analyse ergeben haben, sind es gewaltige Ausbrüche von Wasserstoffgasen, die Höhen von 150000, ja mitunter von mehr als 300000 km erreichen. Eine Beobachtung durch das Fernrohr zeigt ferner auf der Sonnenoberfläche kleinere und größere dunlle Flecken von wechselnder Größe und Form, vergängliche Gebilde, die entstehen und wieder vergehen.

2. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 56

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
56 Die Kometen. Jupiter, der verschiedene Kometen nachweislich in andere Bahnen hineingeworfen hat. § 31. Physische Beschaffenheit der Kometen. Über die physische Beschaffenheit der Kometen sind wir vielfach noch im Unklaren. Feste Bestandteile besitzen sie höchstens im Kern des Kopfes, der möglicherweise aus einer Anzahl kleiner kosmischer Partikeln besteht, welche bei grösserer Entfernung von der Sonne in der ungeheuren Kälte des Weltenraumes (—2730 C) von einer Eiskruste umhüllt sein mögen. Im übrigen besteht seine Masse aus Gasen im Zustande einer grossen Verdünnung, denn selbst licht- schwache Sterne werden durch Schweif und Kopf hindurch sichtbar. Das Spektrum der meisten Kometen zeigt drei helle, einseitig verwaschene Bänder, welche auf das Vorhan- densein ölbildender Gase hinweisen. Dies Spektrum ändert sich aber in der Sonnennähe, es verblasst mehr und mehr, während immer deutlicher die gelbe Natriumdoppellinie auf- tritt. Dieser Umstand beweist, wie es auch der unmittelbare Augenschein bestätigt, dass jetzt gewaltige Änderungen in der Kometenmasse sich vollziehen. Nach Zöllner schmilzt jetzt das Eis, welches die festen Brocken des Kernes umgiebt, auf der der Sonne zugewandten Seite, und es bildet sich eine Dampfhülle um denselben. Steigt die Erhitzung bei grosser Sonnennähe sehr bedeutend, so gerät das beim Verdampfen des Wassers zurückgebliebene Natrium, welches neben anderen Substanzen im Wasser gelöst war, ins Glühen und geht in Dampfform über, sodass jetzt die gelbe D-Linie erscheint. Auch müssen grosse Elektrizitätsmengen bei diesen Vor- gängen frei werden, die in ihren abstossenden Wirkungen mit zu der ungeheuer rapiden und gewaltigen Entwickelung der Schweife beitragen mögen, andererseits aber auch nament- lich im Kerne gewaltsame Entladungen und plötzliche Licht- ausbrüche verursachen werden. Die Wirkungen der Sonnen- hitze können sich schliesslich derartig steigern, dass der Kern mitsamt der ihn umgebenden Dunsthülle zerrissen wird (Se- ptember-Komet 1882); es werden dann aus einem Kometen deren zwei oder mehrere, die neben- oder hintereinander in ziemlich derselben Bahn ihren Weg fortsetzen. Dass schliess- lich hinten am Schweif fortwährend gleichsam Fetzen abreissen, wenn der Komet die Sonnennähe passiert, folgt aus der Un- gleichheit der Geschwindigkeit, die sich jetzt zwischen Kopf und Schweifende herausbilden muss. Es ist leicht begreiflich, dass ein Komet, der oft durch sein Perihel geht, zuletzt in einen Ring von ungleichartigem Gefüge seiner Masse ausein- ander gezogen wird; diesen mögen dann die kleinen und

3. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 51

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. 51 § 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. Auf der uns zugewandten Seite besitzt der Mond keine Spur einer Atmosphäre — es folgt dies aus dem plötzlichen Verschwinden der Fixsterne, welche der Mond bedeckt, und ihrem ebenso plötzlichen Wiederaufleuchten, aus dem tief- schwarzen, scharfem Schatten der Mondberge und dem Spec- trum des Mondlichtes, das keinerlei Absorptionsstreifen zeigt —, er hat auch weder Wasser noch Wolken. Seine Oberfläche ist höchst uneben, wie dies besonders deutlich am Innenrande der Sichel oder des Mondviertels im Fernrohr hervortritt; neben ausgedehnten Ebenen, welche als dunkle Flecken erscheinen und früher als Meere bezeichnet wurden, finden sich Berggipfel, welche die Höhe unserer Berge erreichen, z. B. auf Curtius nahe dem Südpol des Mondes mit 8830 m. Kettengebirge sind auf dem Monde verhältnis- mässig selten, dagegen sind für ihn besonders charakteristisch Ringgebirge, die in Wallebenen übergehen, wenn ihr Durch- messer 150 km und darüber (bis zu 300 km) erreicht, Krater dagegen, wenn ihr Durchmesser nur minimal ist. Bemerkens- wert ist, dass der Wall nach aussen meist allmählich in Terrassen, dagegen nach innen sehr steil abfällt, dass die innere Bodenfläche durchweg höher liegt als die äussere Umgebung, und dass sich nicht selten im Inneren einzelne Bergkuppen, Centraiberge, erheben, die jedoch fast nie die Höhe des Walles erreichen. Die Zahl der Ringgebirge, von denen die ausgezeichneteren die Namen berühmter Männer, vornehmlich von Astronomen, z. B. des Newton, Tycho, Ptolemaeus, Copernicus, Kepler u. s. w. tragen, ist sehr gross, so sind auf der Mondkarte von J. F. Schmidt 32856 derselben (Krater eingeschlossen) verzeichnet, und die Zahl der wirklich vor- handenen ist noch vielmal höher zu schätzen. Eine eigen- tümliche Bildung sind ferner die sogenannten Rillen, die bis- weilen eine Breite von 2 km besitzen und in einer Längen- ausdehnung bis zu 200 km von Krater zu Krater quer durch die Ebenen und selbst die Ringgebirge ziehen ; sie sind wohl Sprünge in der Mondoberflache, welche infolge der sehr grossen Temperaturdifferenzen, die zwischen der sehr starken Erhitzung durch die Sonnenstrahlen und der entsprechend starken Abkühlung durch ungehemmte Ausstrahlung in den Weltenraum eintreten müssen, entstanden sind. Ob das Innere des Mondes bereits vollständig erstarrt ist, oder ob dasselbe noch in flüssigem Zustande sich befindet, und infolgedessen Umgestaltungen der Oberfläche noch möglich sind, ist uns mit Sicherheit nicht bekannt. J. F. Schmidt in Athen will eine Änderung des Kraters Linné und H. J. Klein das Entstehen eines neuen kleinen Kraters bemerkt haben. 4*

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 71

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Oberherr über die doch nur von Menschen eingesetzten irdischen Reiche. Er kann und darf alle irdischen Obrigkeiten einsetzen und absetzen, je nachdem sie ihm gehorsam oder ungehorsam sind. Iii. 3. Alles, was wir gegen den früheren Anspruch Gregors gesagt habcn, gilt natürlich erst recht gegen den viel höheren zweiten Anspruch. Zusammenstellung dieser Gründe aus Ii b der 1. und 3. Einheit. Wir bleiben daher bei den Sätzen und Wahrheiten, die wir damals gefunden haben: Iv. 3. Der Kaiser ist der Herr des Reiches, und jede Obrigkeit ist Herrin in ihrem Lande, nicht der Papst; denn die Obrigkeit ist von Gott verordnet. (Sprüche siehe oben!). Iv. 4. Kulturhistorisches: Der Bannspruch (Form, Inhalt, Bedeutung). V. Zusammenstellung der seitherigen Einheiten und ihrer Überschriften (Beziehung zum Bann!). Warum folgte auf den ersten Bann ein zweiter Bann? Erkennen die jetzigen Herrscher der irdischen Reiche den Anspruch des Papstes an? Welche Worte der Bibel sprechen gegen den Anspruch des Papstes? Zur Anwendung: 1. Petr. 2, 13, Sir. 10, 25. Sechste Einheit Die Wirkung des neuen Warmes. Stoffübersicht: Erstes Stück. Die Einsetzung eines Gegenpapstes. Zweites Stück: Der Tod des Gegenkönigs. Drittes Stück: Die Eroberung Roms. Viertes Stück: Gregors Flucht und Ende. Erstes Stück: Die Einsetzung eines Gegenpapstes. Ziel: Die Wirkung des neuen Bannes. I. Wenn der zweite Bann so wirkt wie der erste, dann ist Heinrich verloren (Nachweis!) Aber es muß ja nicht wieder gerade so sein. Es lag vieles günstiger für Heinrich als vor 4 Jahren. Denkt nach! Jeder

5. Grundzüge der physischen Geographie, Mathematische Geographie - S. 3

1911 - München : Oldenbourg
Die Gesteinshülle (Lithosphäre). in den kalten Weltraum wurde sie aber aus einem glühenden Nebelball zunächst ein glühendflüssiger Körper, und später bildete sich um den flüssigen Kern eine feste Rinde oder E r st a r r u n g s k r u st e. Auf dieser schlug sich dann das noch gas- förmige Wasser in flüssigem Zustande nieder, während ein sehr geringer Teil des Sauerstoffs an der Erdoberfläche seinen gasförmigen Charakter bewahrte und in Verbindung mit dem Stickstoffe die Atmosphäre bildete. , / D. Die Zeitalter der Erdgeschichte. Unsere Erde hat nicht in „plötzlichen Weltkatastrophen", wie die Geologie noch uni die Mitte des 19. Jahrhunderts annahm, sondern ganz allmählich, nach unendlich Periode der Urzeit des Altertums Idealer Durchschnitt der ®rd(. \ langen Zeiträumen und mannigfachen Umgestaltungen ihr heutiges Aussehen er- langt. Ebenso hat sich die organische Welt erst nach und nach von den niedersten Gebilden zu den vollkommensten Organismen der Gegenwart entwickelt. _ Alle jene Gesteinsschichten, die gleichzeitig und gleichartig entstanden sind und f gleichartige organische Bildungen einschließen, heißen Formationen. Die Zeit, in der eine größere Anzahl von Formationen entstanden ist, bezeichnet man als Zeitalter der Erd g e s ch i ch t e,^g e o^v gis ch e oder Weltzeit- alter. Solcher Zeitalter zählt man vier. L Die Urzeit. Die Hauptgesteine dieses Zeitalters sind Gneis, Glimmer- schiefer und Urtonfchiefer. Sie gelten als die ältesten Schichten der Erde und enthalten nur zweifelhafte Spuren organischen Lebens. In dieses Zeitalter fallen auch zahlreiche vulkanische Ausbrüche, wobei die Schichtgesteine oft von Massengesteinen, z. B. Granit, Syenit usw., gangartig durchsetzt wurden.

6. Die Alpen und Süddeutschland - S. 36

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 36 — fernt man die Grundmoräne, so bemerkt man ferner, daß nnch der Felsgrund glatt poliert und geritzt ist. Von derselben Beschaffenheit sind die Seitenwände des Tales, soweit sie das Gletschereis bedeckt. Wie sind diese eigentümlichen Erscheinungen zu erklären? Es ist bereits erwähnt worden, daß der Gletscher nicht bloß fließt, sondern anch eine allerdings geringe gleitende Bewegung hat. Bei dem ungeheuren Gewichte nun, das er besitzt, ist es leicht erklärlich, daß er bei feiner Fortbewegung alle noch so kleinen Ecken und Spitzen seiner Unterlage abschleifen und so sein Bett allmählich ver- tiefen umß. Verstärkt wird diese Arbeit noch durch die zahlreichen Gesteins- trümmer, die vou den Seitenwänden her und durch Gletscherspalten aus deu Grund geraten. Hier werden sie durch die sich langsam fortbewegenden Eis- Massen mit fortgeschoben, wobei sie dann mit ihren scharfen Kanten und Spitzeu deu Felsboden kratzen und ritzeu. Dabei werden sie fortwährend auch selbst ab- genutzt, geglättet und gestreift wie das unter ihnen liegende Gestein oder anch ganz zerrieben. So entsteht eine sandige, schlammige, mit Steinen durchsetzte Masse, die Grundmoräne. Ihre feineren Teile werden unaufhörlich vom Wasser mit fortgespült, daher denn auch der Bach, der dem untern Ende des Gletschers entströmt, eine trübe Färbung hat. Was der Gletscher an Gesteinstrümmern am Grunde sortschiebt oder auf feinem Rücken mit sich fortträgt, häuft sich an seinem untern Ende an und bildet hier die Eud- oder Stirnmoräue. Sie erscheiut hier als schmaler, niedriger, dort als breiter, mächtiger, bergartiger Steinwall. Anderwärts tritt sie uns alz eine weite Schlamm- und Kiessläche entgegen, in der mächtige Fels- trümmer zwischen unregelmäßigen Schutthügeln zerstreut liegen. In der Mitte ist stets eiue Lücke, durch die der Gletscherbach absließt. Schwankungen in der Größe der Gletscher. Die Größe der Gletscher ist periodischen Veränderungen unterworfen. Auf Zeiten scheinbaren Stillstandes folgen solche merklichen Rückganges, bis wieder nach einem Stillstande ein erneutes Wachstum beginnt. Im 17. und 18. Jahrhundert scheint in den Alpen eine allgemeine Zunahme der Vereisung stattgefunden zu haben. Seit etwa 1850 dagegen ist fast überall, und zwar nicht nur in den Alpen, sondern auch iu den Pyrenäen, in Norwegen und im Kaukasus eiu Zurück- weichen der Gletscher beobachtet worden. Der Rhonegletscher z. B. hat Wo m an Länge verloren, der viel mächtigere Pasterzengletscher allerdings nur etwa 100 m, aber seinen Raumverlust hat man auf 218 Mill. cbm geschätzt. Nach Richters Berechnung beträgt die Gesamtverkleinerung der Ostalpengletscher beim letzten Rückgange über 9 Kubik- kilometer. Wie es scheint, geht die Periode des Rückganges aber jetzt ihrem Ende entgegen. Zwar hat in den letzten Jahren bei den meisten Alpengletschern noch eine Abnahme statt- gefunden. So ist z. B. der Rhonegletscher 1303 noch um 111 /.2 m zurückgewichen. Andere dagegen habeu wieder zugenommen. Während dies 1.901 nur erst in einem Falle beobachtet wurde, konnte man im Jahre 1903 schon ein Wachstum bei 15 Gletschern feststellen. Die Ursachen solcher Ab- und Zunahme der Gletscher liegen ohne Zweifel in klimatischen Verhältnissen, sind aber noch nicht genügend erforscht. Ein Rückgang kann

7. Die Alpen und Süddeutschland - S. 119

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 119 — Schichtenfolge hindurch, und die eine Seite ist gegen die andere verschoben. Einige Ab- bildungen sollen die Hauptarten der Störung veranschaulichen. Figur 15 zeigt uns vier Gesteinsschichten in ursprünglicher, ungestörter wagerechter Lagerung. Scmcme .. i tw#+w#+w+v a-1---jb L ! Fig. \5. Ungestörte wagerechte Lagerung. Bei den Figuren 16 und 17 bezeichnet die schräge Linie einen Bruch. Die rechte Halste der Schichten ist um die Strecke a b abwärts gerutscht. Eine solche Verschiebung der Schichten gegeneinander nennt man Verwerfung. Verwerfungen entstehen ge- wöhnlich dadurch, daß sich infolge der Zusammenziehung des Erdinnern oder durch die auswaschende Tätigkeit des Wassers größere Hohlräume bilden, wie ein solcher in Fig. 15 durch l angedeutet ist. Die darüber lagernden Schichten verlieren dadurch ihre Unter- stütznng, es erfolgt ein Bruch, und sie sinken nach und nach ein. Derartige Verwerfungen sind so zahlreich, daß man wohl sagen kann, die Erdrinde sei mit einem Netzwerk von Sprüngen durchzogen. — Die häufigste Art der Verwerfung ist die in Figur 16 dar- gestellte, wobei eine Raumerweiterung stattfindet. Der Punkt B, der sich ursprünglich bei b1 befand, ist um die Strecke C B nach rechts verschoben worden. Soviel beträgt also in diesem Falle die Raumerweiterung. Haumerweiter uiig Fig. \6. Bruch mit Verwerfung. (Raumerweiterung.) Fig. ^7. Verwerfung mit Raumverengung. Figur 17 zeigt den umgekehrten, viel seltener vorkommenden Fall einer Verwerfung mit Raumverengung. Die rechte Hälfte der Schichten ist unter die linke hinabgesunken, wodurch der Schein entsteht, als sei diese über jene hinausgeschoben worden. Doch kommen infolge starken seitlichen Druckes auch wirkliche Überschiebungen vor. — Die Größe der Verschiebung bezeichnet man als Sprunghöhe. Sie beträgt mitunter nur einige cm, erreicht aber in andern Fällen auch Hunderte, ja Tausende von Metern.

8. Die Alpen und Süddeutschland - S. 120

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 120 — Sinken mehrere Schollenstücke nach einer Seite hin zu verschiedener Tiefe ab, so daß treppenförmige Abstufungen entstehen, so spricht man von einem Staffelbruch (Fig. 18). Mitunter kommt es vor, daß ein Stück der Erdrinde stehen bleibt, während das Land ringsum in Stufen absinkt. Es entsteht dann ein allseitiger Staffelbruch. Die nicht Fig. \8. (Einseitiger Staffelbnich. gesunkene Scholle heißt Horst oder Massengebirge (Fig. 19). Ein solcher Horst ist z. B. der Harz. Auch der umgekehrte Fall kann eintreten. Ein Stück der Erdrinde sinkt in die Tiefe, während die Landmassen zu beideu Seiten stehen bleiben und nun als Gebirge emporragen (Fig. 20). Dadurch entsteht ein Senkungsfeld oder eine Senke. Ist das eingebrochene Stück mehr oder weniger rund, so spricht man von einem Kesselbruch,' zieht es sich in die Länge, so heißt es Graben oder Grabenversenkung. Einen solchen Graben bildet z. b. die Oberrheinische Tiefebene mit ihren Seitengebirgen. Alle bisher besprochenen Störungen der Schichtenlagerung sind durch Brüche hervor- gerufen. Eine zweite Art der Störung entsteht durch Biegung oder Knickung der Schichten (Fig. 21).

9. Grundlehren der mathematischen Geographie und elementaren Astronomie - S. 7

1907 - München : Ackermann
§ 5. Messinstrumente ; Fernrohr. gleiche Teile von der Länge l geteilte Quadratseite Bc — a (.a = pi) in den Punkten Ei und Fv Avenn sich dann ergab, dass auf die Strecke Be^ von jenen gleichen Teilen m, auf die Strecke Bf\ aber n entfielen, so war ersichtlich .. „ . n. ml ,. T1 . ^ ni tang E Ab) = —, tang (<£ Í Ab) = —, / w 7~t a t~i\ pini— n) tang « Eaf) = 70v----------'. 6 ' p* + mn Wie würde sich die Schlussformel gestalten, wenn die Linie Ae nicht mehr die Quadratseite Bc selbst, sondern zuvor die — ebendeshalb auch mit einer Teilung versehene — Seite Cd schnitte? Wie, wenn beide Sehstrahlen Bc nur in der Ver- längerung schnitten ? Nach 1400 scheint in Deutschland der Gradstock, auch Jakobs stab oder Radius astronomicus genannt, bekannter geworden zu sein, hauptsächlich durch die Tätigkeit des Regio- ni on tan us (1436—147 G); vielleicht erhob ihn dessen Schüler, Martinbehaim, zum nautischen Instrumente, welches die Schiffer in den Stand setzte, von der ängstlichen Küstenschiffahrt abzugehen und sich auf die hohe See zu wagen. Auf einem in gleiche Teile von der Länge l geteilten Stabe (Fig. 2 b) Ab war ein senkrecht aufsitzender Querstab Cd — 2d, den Ab stets hal- bierte, frei verschiebbar. Der Be- obachter hielt den Längsstab mit der A einen Hand und schob mit der anderen den Querstab hin und her, bis er das Objekt E gerade über C und das Objekt F gerade über D erblickte. F Stand in diesem Augenblicke der Fi§- 2 b- Schieber beim pten Teilstriche des Hauptstabes, so war, den ge- suchten Eaf — ip gesetzt, , tang^ = |- Iv. Mauer quadrali t und Zenitsektor. Zur Erleich- terung der im Meridiane vorzunehmenden Messungen, und solche bilden das Hauptgeschäft des Astronomen, führte man in der Mittagsebene eine Mauer auf und befestigte an dieser, wie Fig. 3 a zeigt, den solid aus Metall gefertigten vierten Teil eines Kreises (Mauerquadrant). Ursprünglich waren bei a und ß Durch-

10. Grundlehren der mathematischen Geographie und elementaren Astronomie - S. 108

1907 - München : Ackermann
108 Zehntes Kapitel. anlangt, so kann dieselbe stets nur relative Werte — die Er- hebung über die nächst benachbarte Ebene —, nicht aber ab- solute liefern, da für diese das normale (Wasser-) Niveau fehlt. Durch zwei Methoden hat man aber nachzuweisen vermocht, dass die Mondberge im allgemeinen höher als die Erdberge sind, d. h. dass die Höhen der ersteren grösseren Bruch- teilen des Halbmessers der Mondkugel gleichkommen. Was diese Messungsmethoden selbst anlangt, so sei über sie fol- gendes bemerkt. Da die Berge bei Abwesenheit einer dichteren Atmosphäre einen äusserst scharf begrenzten Schatten werfen, so kann man aus der Schattenlänge im Zusammenhalt mit der be- kannten Höhe der Sonne über dem Horizonte des betreffenden Mondortes den vertikalen Abstand der Bergspitze von der Schatten- ebene trigonometrisch berechnen. Das andere Verfahren fusst auf der Wahrnehmung, dass oft jenseits der Grenze, welche den be- leuchteten und dunklen Teil der r Mondscheibe trennt, die Gipfel der Berge bereits zu leuchten Zuf¡r beginnen, während ihre unteren . g Partien noch in tiefer Finsternis —f verborgen liegen. Stellt a (Fig. —<r 41) das von der Sonne auf die — <r ' Mondkugel vom Mittelpunkt M und vom Radius r fallende Parallelstrahlenbündel, Ab die zu dessen Richtung senkrecht verlaufende Schattengrenze und D den von den Strahlen der eben aufgehenden Sonne getroffenen Berggipfel vor, nimmt man ferner an, das Verhältnis der Entfernung Da — a zum Mondradius r sei auf mikrometrischem Wege ermittelt, so lässt sich Cd = y' a 2 -f r2 — r setzen. haft besteht, gibt es doch einen wichtigen Gegensatz, denn bei allen vulka- nischen Ausbrüchen, die wir erleben, spielt das Wasser eine namhafte Rolle, und davon .kann auf dem Monde, wie wir erfuhren, keine Rede sein. Die Rillen und Strahlensysteme, welche allenthalben die lunaren Ebenen und Gebirgslandschaften erfüllen, sind jedenfalls auch eruptiver Natur; nur kann man kaum an eine Aufsprengung der Mondkugel durch von innen wir- kende Kräfte denken, weil sonst die angrenzenden Berge und Wallebenen teilweise in Trümmer gelegt sein müssten. — Neuerdings hat übrigens auch die Hypothese viele Anhänger gefunden, welche im Hinblick auf die Ein- drücke, wie sie sich bei Schiessversuchen auf Panzertürme und Panzerkuppeln ergeben, die „Mondflecke" als Resultate eines Zusammenstosses der Mond- kugel mit Meteoriten ansprechen. Warum aber hat dann die benachbarte Erde nicht' auch solche „Schussverletzungen" aufzuweisen?
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