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11. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 395

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 395 — Außer den aus Lava, Asche und Schlacken aufgebauten sog. Schichtvulkanen gibt es noch andre, die nur aus Lava bestehen. Sie sind dadurch entstanden, daß zähflüssige Massen aus einer Erdspalte hervordrangen und sich zu einem kuppensörmigen, kraterlosen Berge ausstauten. Das Wachstum erfolgte hier nicht durch Aufschüttung von oben, sondern durch Anschwellung von unten her und konnle nur so lange dauern, als die älteren, d. h. die oberen Lavaschichten noch nicht vollständig erkaltet waren. Solche aus gleichartigem, ungeschichtetem Gestein aufgebauten Quellkuppen bezeichnet man als massige (homogene) oder Domvulkane (Abb. 78). Aus der geschichtlichen Zeit kennt man nur wenige Bei- spiele, wie den Monte Nuovo bei Neapel (Iii, S. 162); in früheren Zeiten der Erd- geschichte dagegen waren sie sehr häufig. Zu ihnen gehören z. B. die Klingsteinkuppe des Hohentwiel (Abb. I, S. 158) und viele Basalt- und Trachytberge der Eifel, des Wester- Wäldes, des Hessischen Berglandes und des Böhmischen Mittelgebirges. Häufig haben sich in früheren Zeiten auch Lavamassen als mächtige Decken über weite Landstrecken ausgebreitet, so z. B. auf dem Kolumbiahochland (Iv, S. 258) und in Abessinien (Iv, S. 57). Es gibt zur Zeit noch etwa 325 tätige Vulkane; die Zahl der erloschenen ist viel größer und läßt sich kaum feststellen. Sie sind über die ganze Erdoberfläche verbreitet, aber ihre Verteilung ist sehr ungleichmäßig. Ziehen wir nur die noch tätigen Feuerberge in Betracht, so ergibt sich die auffallende Tatsache, daß fast alle auf Inseln und in der Nähe der Küste liegen, nur ganz wenige, wie z. B. der Kirunga in Ost- asrika (Iv, S. 60), inmitten eines Erd- teils. Ferner ist bemerkenswert, daß die Feuerberge meist eine reihensörmige Anordnung zeigen. In Europa gibt es jetzt nur noch zwei Gebiete vulkanischer Abb. 78. Ein Domvulkan (Quellkuppe). Tätigkeit: das Mittelmeer (Vesuv, Ätna, Stromboli Santorin) und Island. Erloschene Feuerberge finden sich besonders im Franzö- fi'chen Hochland, in der Eifel u. a. Teilen des deutschen Mittelgebirges. Die Hauplherde des unterirdischen Feuers liegen im Großen Ozean und in dessen Randgebieten: auf den Indischen und den Südseeinseln, in Kamtschatka, Japan, und an der Westseite Amerikas. Mit Recht spricht man von einem „Feuerkranze", der den Großen Ozean umgebe. Andre Bezirke sind die Kleinen Antillen und das Südpolarland mit dem Erebus (Iv, S. 335). Der vulkanärmste Erdteil ist Afrika mit nur einem noch schwach tätigen Feuerberge, dem Kirunga (Iv, S. 60). Die Verteilung der Vulkane über die Erdoberfläche zeigt, daß sie überall über den großen Bruchlinien der Erdkruste liegen. Die Spalten sind die Wege, auf denen die Auswurfmassen zutage kommen. Zu den vulkanischen Erscheinungen gehören auch die Dampf- und Gasquellen, die warmen Quellen und die Geiser (Iii. S. 162, 309, Iv, S. 232, 258). 6) Erdbeben sind Erschütterungen des Bodens, ähnlich denen, wie sie z. B. durch das Fahren eines schweren Lastwagens hervorgerufen werden. Sie treten in sehr verschiedenem Umfang und sehr verschiedener Stärke auf. Manche sind eng umgrenzt und machen sich nur in einem Umkreis von mehreren km bemerkbar. Andere erstrecken sich über Tausende, ja Hunderttausende von qkm. Das große Lissaboner Erdbeben vom Jahre 1755 wurde von Nordafrika bis

12. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 397

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 397 — solche von 13—14 km in der Sekunde festgestellt. Ein Erdbeb n in Santiago in Chile wurde in Rom (11500 km) bereits nach 17 Sek. wahrgenommen. — Während früher über das Verbreitungsgebiet der Erdbeben nur unbestimmte Angaben gemacht werden konnten, besitzt man jetzt in dem Erdbebenmesser (Seismographen) ein W.rkzeug, das auch die geringsten, sonst nicht wahrnehmbaren Erschütterungen aufzeichnet. Erdbeben, wenigstens schwache, oft kaum merkbare, kommen fast überall auf der Erde vor. Ihre Hauptverbreitungsbezirke aber sind die Gebiete, in denen noch in verhältnismäßig junger geologischer Zeit Faltungen und Brüche stattgefunden haben, wo die Erdbewegungen noch nicht zur Ruhe gekommen find. In Deutschland gehören dazu u. a. das Erzgebirge und das Vogtland, die Gegend von Aachen und die Oberrheinische Tiefebene, im übrigen Europa insbesondere die Ostalpen, Griechenland, wo man von 1893—98 3187 Beben gezählt hat (Iii, S. 115), und Süditalien (Iii, S. 135>, in andern Erdteilen die Sunda- inseln, Japan (Iv, S. 173) und das Kordillerenland Amerikas (Iv, S. 234, 308). Äußere Kräfte, a) Verwitterung und Abtragung. Verwitterung nennen wir die hauptsächlich durch Einflüsse des Wetters hervorgerufene Zer- störung festen Gesteins. Hitze und Frost, Luft und Wasser sind die dabei tätigen Kräfte. Infolge der täglichen wie der jährlichen Wärmefchwankuugen werden die Gesteine abwechselnd ausgedehnt und wieder zusammengezogen. Dadurch lockert sich allmählich ihr Gefüge; es entstehen feine Sprünge, Risse und Spalten, in die dann das Wasser eindringt. Gefriert dieses, so dehnt es sich aus und erweitert noch die Spalten. So wird mit der Zeit das härteste Gestein mürbe, bröckelig und in Trümmer verwandelt. Mit dieser mechanischen Verwitterung geht Hand in Hand eine chemische. Der Sauerstoff der Lust und das Regen- wasser mit seinem Gehalt an Kohlensäure wirken lösend und zersetzend auf gewisse Gesteine (Salz, Kalk, Gips) oder Gesteinsbestandteile. In geringerem Grade tragen auch die Pflanzen zur Verwitterung bei. Sie wirken mechanisch zerstörend durch ihre Wurzeln, die in die feinsten Gesteinsritzen eindringen, und chemisch zersetzend durch die organischen Säuren, die ihre Wurzeln oft absondern, und durch die Kohlensäure, die sie beim Absterben und Verwesen liefern. Die verschieden- Härte und Beschaffenheit der Gesteine und die Unterschiede der Witterungseinflüsse in den verschiedenen Gegenden haben natürlich zur Folge, daß die Verwitterung sehr ungleichmäßig vor sich geht. Daraus erklären sich die mannigfachen und oft seltsamen Gipfelformen der Gebirge. Der Granit z. B. bildet meist abgerundete Gipfel (Fichtelgebirge, Schwarzwald, Harz), die häufig mit ausgewitterten Blöcken bedeckt sind (Lutsenburg im Fichtelgebirge I, S. 153, Brocken Ii, S. 90). Kalksteine zeigen zerrissene, schroffe Formen: jähe Gipfel, Zacken und schmale Grate (Bayerische Alpen I, S. 140, Dolomiten I, S. 112), während in Sandsteingebieten oft Tafelberge entstehen (sächsische Schweiz Ii, S. 115). Der Verwitterung verdanken auch die Ton- und Lehm- böden der gemäßigten, die Lateritböden der heißen Zone ihre Entstehung (Iv, S. 37). Die Verwitterung läßt das zu Brocken, Krümeln, Sand und Staub zer- fallene Gestein an Ort und Stelle liegen. Durch andre Vorgänge aber, die man unter dem Gesamtnamen Abtragung (Ablation, Denudation) zusammenfaßt, wird es immer wieder fortgeschafft und anderwärts abgelagert. Solche Kräfte sind die eigne Schwere, die es an steilen Bergabhängen hinabrollen und an

13. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 398

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 398 — deren Fuße zu großen Schutthalden aufhäufen läßt, das fließende Wasser, das es in Rinnsalen, Bächen und Flüssen fortspült und in Ebenen, Seen und Meeren ablagert, die Gletscher, die es als Moränen davontragen, und endlich der Wind, der den feinen Sand und Staub wegbläst. b) Das fließende Wasser. Einen stark umgestaltenden Einfluß auf die Erdoberfläche übt das fließende Wasser aus. Es wirkt teils mechanisch, teils chemisch, und zwar in zweifacher Weise: zerstörend und aufbauend. Zer- störend wirkt er erstens, indem es das Gestein zersetzt und zweitens, indem es die lockeren Bestandteile des Bodens, Felsblöcke, Geröll, Sand, Schlamm, mit sich fortführt und mit ihnen zugleich das feste Gestein scheuert und abschleift. Diesen letzterwähnten Vorgang bezeichnet man als Abnagung, Auswaschung, Erosion. Die aufbauende Tätigkeit des Wassers besteht darin, daß es die auf- gelösten oder mechanisch mitgeführten Stoffe an andern Stellen wieder ablagert. Betrachten wir zunächst das unterirdisch fließende Wasser. Es lockert die Erdmassen und spült kleine Steinchen, Sand und Schlamm sort, wodurch kleinere und größere Hohlräume entstehen, die oft das Einsinken des darüber lagernden Erdbodens zur Folge haben. Bedeutend größer aber ist die Wirkung, wo das Wasser mit leicht löslichem Gestein, Salz, Gips oder Kalk, in Berührung kommt. Hier bilden sich Höhlen, oft von gewaltigem Umfang, und durch den Einsturz der Decken entstehen geschlossene, sog. Wannentäler (Poljen) und trichterförmige Vertiefungen, Doltnen (I, S. 159, Iii, S. 70, Iv, S. 104, 261). Das Gestein aber, das sich im Wasser gelöst hat, wird durch die Quellen an die Oberfläche befördert und dort infolge der Verdunstung z. T. wieder verfestigt. „Die Lorenzquelle in Leukerbad (Wallis) führt jährlich 4 Mtll. Kz (2300 cbm) Gips sort, die Aachquelle im Hegau 55 Mill. Kz (21000 cbm), die Timavoquelle im Krainer Karst gar 211 Mill. Kz (80700 cbm) Kalkstein". In den Höhlen bilden sich aus den Kalk- absähen die prächtigen Tropfsteingebilde (I, S. 159), in Gebieten heißer Quellen und Geiser die herrlichen Sinter stufen (Iv, S. 232, 258). Das oberirdisch fließende Wasser wirkt vorwiegend mechanisch, doch auch chemisch, z. B. bei der Bildung der Karrenfelder (Iii, S. 71). Seiner Tätigkeit verdanken die Täler ihre Entstehung, soweit sie nicht Faltenmulden sind, und auch diese haben erst durch das Wasser ihre heutige Gestalt erhalten. Das strömende Wasser wäscht sich zunächst eine Rinne aus. Daraus entsteht dann, je nach der Beschaffenheit des Gesteins und des Klimas, ein Tal oder eine Schlucht. Die Talbildung geht so vor sich, daß mit der Vertiefung des Flußbettes durch die Verwitterung und das abfließende Regen- und Schmelzwasser auch die Seitengehänge abgetragen und mehr oder weniger abgeschrägt werden. Wo das infolge sehr harten Gesteins oder großer Trockenheit des Klimas nur in geringem Maße geschieht, da entstehen Schluchten, für die die Canons Nordamerikas das großartigste Beispiel liefern (Iv, S. 259). Die Vertiefung des Tales erfolgt rückwärts, wie das Beispiel oer Wasser- fälle deutlich zeigt (I, S. 134, Ii, S. 28, Iv, S. 249). So kann ein Fluß einen Bergrücken, von dem er herabströmt, mit der Zeit ganz durchsägen, so daß ein Quertal entsteht. Die aufbauende Arbeit der Flüsse besteht in der Ablagerung der von ihnen mit- geführten Sinkstoffe. Sie füllen Seen aus, häufen im Meere mächtige Sand- und Schlammbänke auf, die im Laufe der Zeit zu festem Gestein werden; sie vergrößern durch Deltabildungen das Festland und schaffen durch Absatz von Schlamm an ihren Ufern fruchtbare Niederungen.

14. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 410

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 410 — Je mehr sich aber nun der Mond dem Kernschatten nähert, um so schwächer wird sein Licht, bis endlich, wenn er bei Ii in den Kernschatten eintritt, die eigentliche Verfinsterung beginnt. Taucht der Mond ganz in den Erdschatten ein, so hat man eine völlige oder totale Finsternis, bewegt er sich so, daß nur ein Teil durch den Kernschatten hindurchgeht, so spricht man von einer teilweisen oder partia'en Finsternis. d) Die Sonnenfinsternis (Abb. 82). S sei die Sonne, M der Mond, E die Erde. Das Erdflächenstück zwischen a und b wird vom Kernschatten des Mondes getroffen und hat daher eine völlige, die im Halbschatten liegenden Orte zwischen d und c und a und d haben nur eine teilweise Sonnenfinsternis. Von e sieht man z. B. den Teil der Sonne nicht, der unter g liegt. Außer der völligen und teilweisen gibt es auch noch eine ringförmige Sonnenfinsternis, bei der der Rand der Sonne als Kreisring von der Verdunkelung freibleibt. Sie ereignet sich dann, wenn der Mond so weit von der Erde absteht, daß diese nicht mehr von seinem Kernschatten getroffen wird. Den Beobachtern, die in der Verlängerung der Achse des Schattenkegels stehen, erscheint dann der Mond kleiner als die Sonne, so daß jener, wenn er vor der Mitte der Sonnenscheibe steht, diese nur z, T. zu verdecken vermag. c) Die Sonne. Größe. Die Sonne ist ein kugelförmiger Weltkörper von riesenhafter Größe. Ihr Durchmesser beträgt nicht weniger als 1380000 km, das sind 108 Erddurchmesser; ihre Abb. 82. Entstehung der Sonnenfinsternis. (Aus Diesterwegs Populärer Himmelskunde.) Oberfläche ist fast 12000 mal, ihr Rauminhalt 1,3 Mill. mal so groß wie die ent- sprechenden Maße der Erde. Ein Schnellzug von 75 km Stundengeschwindigkeit würde in ununterbrochener Fahrt den Weg um die Erde in rund 23 Tagen zurücklegen, den um die Sonne erst in 63/4 Jahren. Wäre die Sonne eine Hohlkugel und stände die Erde in ihrer Mitte, so könnte der Mond innerhalb der Kugel seinen Umlauf um die Erde machen und würde dabei noch 300000 km von der Oberfläche der Sonne entfernt bleiben. Beschaffenheit. Die Sonne ist ein glühender Ball. Ob sich ihr Kern in festem oder flüssigem Zustande befindet, läßt sich nicht ermitteln. Ihre äußere Hülle aber, die Photosphäre, bilden brennende Gase, deren Hitze man auf etwa 6500 0 berechnet hat. Ganz gewaltig ist die Wärme, die die Sonne in den Weltenraum entsendet. Allein die zur Erde gelangende würde imstande sein, täglich auf dieser eine 9 ern hohe Eisschicht zu schmelzen, und doch erhält die Erde nur den 2000000000. Teil der von der Sonne aus- gestrahlten Wärme. Die Gashülle befindet sich in fortwährender Wallung. Bei einer völligen Sonnenfinsternis kann man durch ein Fernrohr beobachten, wie an den Rändern wölken- oder strahlenförmige rotschimmernde Gebilde hervorbrechen und wieder verschwinden, die sogenannten Protuberanzen. Wie die Untersuchungen mit Hilfe der Spektral- analyse ergeben haben, sind es gewaltige Ausbrüche von Wasserstoffgasen, die Höhen von 150000, ja mitunter von mehr als 300000 km erreichen. Eine Beobachtung durch das Fernrohr zeigt ferner auf der Sonnenoberfläche kleinere und größere dunlle Flecken von wechselnder Größe und Form, vergängliche Gebilde, die entstehen und wieder vergehen.

15. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 258

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 258 — tiefen Schluchtentälern durchzogen und rings von alpenhohen Bergen eingeschlossen wird. Das Gebiet zählt gegen 3600 heiße Quellen, darunter etwa 100 Spring- quellen oder Geiser, die ihre Wasserstrahlen z. T. turmhoch emporschleudern und an Großartigkeit die von Island (Ii, S. 309) und Neuseeland (S. 232) weit übertreffen. Aus den Absätzen der heißen Quellen sind prächtige Sinterstusen entstanden, und der Yellowstoneslnß bildet eine schauerliche Schlucht mit ge- waltigen Wasserfällen. Um das Gebiet für immer vor der Zerstörung zu be- wahren und in seiner ursprünglichen Wildheit und Großartigkeit zu erhalten, ist es 1872 in einem Umfange von der Größe des Königreichs Württemberg von den Vereinigten Staaten angekauft und zum „Nationalpark" erklärt worden (Abb. 50 u. 51). Abb. 50. Der Excelsiorgeiser im Nationalpark. Das Hochlandsgebiet zwischen der Sierra Nevada und dem Kaskaden- gebirge auf der einen, dem Felsengebirge aus der andern Seite hat eine Höhe von 1600—2000 m. Da die hohen Randgebirge den Regen abhalten, ist es überaus arm an Niederschlägen, daher nur spärlich mit Pflanzen bedeckt, z. T. nackte, öde Felswüste. Man kann drei Teile unterscheiden. Im N. liegt das Kolumbiatafelland (650 000 qkm), f° benannt nach dem Kolnmbia, der es durchströmt. In der Tertiärzeit haben hier große Brüche stattgefunden. Aus den Spalten drangen große Massen von Lava empor, die jetzt als eine ge- waltige, z. T. bis 1000 in mächtige Decke die andern Gesteinsschichten über- lagern. Die Einöde der schwarzgrauen Lavaschollen wird nur hin und wieder an den kleineren Flüssen durch Strecken fruchtbaren Landes unterbrochen. Ent- wässert wird das Gebiet von dem Kolnmbia und seinem großen Nebenstrom, dem Schlangenfluß (Snake River), die beide im Felsengebirge entspringen und von entgegengesetzten Seiten einander zuströmen. Ihre Betten liegen z. T. in Schluchten, deren Wände bis zu 1800 m emporragen.

16. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 394

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 394 — Geröll und die Reste von Muscheln und andern Schalentieren hinweisen. Bis zu dieser Höhe muß sich also das Land über den Meeresspiegel gehoben haben. Ja diese Strandlinien haben einmal noch viel höher gelegen, wie die Fjorde beweisen, die ursprünglich Täler waren und erst durch eine Senkung des Landes zu Meeresbuchten geworden sind (Iii, S. 321). Einer solchen Senkung verdanken auch die Buchten an der atlantischen Küste Nordamerikas ihre Entstehung (Iv, S. 263). An den deutschen Küsten findet man in Tiefen, die bis unter den Meeresspiegel hinabreichen, eingewurzelte Baumstämme, die Reste mit dem Land untergegangener Wälder. Diese Senkung des Landes ist auch die Ursache gewesen, daß das Meer an der Nordsee die schützenden Dünen durchbrach und große Landstriche verschlang (Ii, S. 159). Einen weiteren Beweis bilden die Koralleninseln der Südsee. Die Korallentierchen, die sie aufgebaut haben, ver- mögen nur in den warmen obern Schichten des Wassers zu leben, die Bauten reichen aber z. T. bis zu großen Tiefen hinab. Das ist nur durch eine Senkung des Landes zu erklären (Iv, S. 236). Endlich sei noch darauf hingewiesen, daß das Land zum größten Teil aus Absatzgesteinen besteht, die sich im Meere gebildet haben. So gibt es auf der Erde einen fortdauernden Wechsel von Hebungen und Senkungen. Wo einst Meer war, da ist jetzt Land, und in ferner Zukunft wird es vielleicht wieder umgekehrt sein. Alle diese Ver- Änderungen vollziehen sich in der Regel so außerordentlich langsam, daß sie erst im Laufe von Jahrhunderten erkennbar hervortreten. Sie werden darum auch als säkulare (saeculum — d. Jahrhundert) bezeichnet. b) Lagenstörung der Gesteinsschichten (I, S. 118—123). Die Haupt- arten sind Brüche und Faltungen. Durch jene werden Rindenstücke der Erde, Schollen, senkrecht gegeneinander verschoben, verworfen. Die eingesunkenen Stücke bezeichnet man als Senkungsfelder, während die stehengebliebenen als Horste emporragen. Senkungsfelder sind z. B. die Niederrheinische Tiesebene, das Münsterland, der Grabenbruch der Oberrheinischen Tiefebene, das Schottische Niederland, das Ghor, die Ostasrikanifchen Gräben usw., Horste der Harz, der Thüringer Wald, der Schwarzwald, der Wasgenwald u. a. Den Faltungen verdanken die höchsten Gebirge der Erde ihre Entstehung: die Alpen (I, S. 123), der Himalaja, die Anden u. a. c) Die vulkanischen Erscheinungen. Durch die Vulkane oder Feuerberge werden glutflüssige Massen, Lava, sowie lose Auswürflinge, insbesondere Stein- blöcke, Schlacken, Asche, aus den Tiefen der Erde heraufbefördert und meist in Form eiues Kegelberges aufgehäuft. Außerdem entströmen der Krateröffnung gewöhnlich auch große Mengen von Wasserdampf und Gasen. Die Beschaffenheit solcher Feuerberge sowie der Verlauf eines Ausbruchs sind Bd. Iii, S. 160 am Beispiele des Vesuvs eingehend geschildert worden. (Man vergl. auch Iii, S. 168, 309, Ii, S. 15, Iv, S. 241.)

17. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 396

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 396 — nach Schottland, Norwegen und Böhmen verspürt und verbreitete sich über Vis der ganzen Erdoberfläche. Die Erschütterungen geben sich oft nur als leises Beben und Erzittern kund. In andern Fällen bemerkt man ein Schwanken des Bodens, die Fensterscheiben klirren, und Gegenstände, die an der Decke des Zimmers hängen, geraten in pendelnde Bewegung. Wo aber Erdbeben mit großer Gewalt austreten, da gehören sie zu den schrecklichsten und ver- derblichsten aller Naturerscheinungen. Ost ohne jedes Vorzeichen hört man plötzlich ein Rollen wie von fernem Donner oder dem Abfeuern eines Geschützes, und noch ehe man sich darüber Rechenschaft geben kann, verspürt man einen heftigen Stoß, dem gewöhnlich in kurzen Zwischenräumen noch mehrere leichtere folgen. Man fühlt den Boden auf- und abschwanken, „wie wenn eine Wellenbewegung, wie die Dünung des Meeres, unter uns hindurchginge". Schornsteine und Häuser wanken hin und her, bekommen Risse und stürzen unter krachendem Getöse zusammen. An manchen Stellen öffnet sich die Erde und schließt sich wieder; es entstehen Erdspalten, an denen sich große Schollenstücke ost um mehrere m gegeneinander verschieben. Mitunter sinken große Landflächen ein und werden vom Meere überdeckt. Ereignet sich ein Beben im Meere, so werden gewaltig«', 10—20 m hohe Flutwellen erzeugt, die sich verheerend über die Küstenlandschaften ergießen (Iv, S. 147, 173). Das alles ist das Werk einiger Augenblicke. Bei dem furchtbaren Erdbeben in Lissabon (1755) kamen 60000 Menschen ums Leben; 1783 wurden in Kalabrien mit einem Stoße 109 Städte und Dörfer zertrümmert und 32 000 Menschenleben vernichtet, und noch viel furchtbarer war das Beben vom Jahre 1908, das neben vielen andern Orlen die großen Städte Messina und Reggio vollständig zerstörte und gegen 200000 Menschen unter den Trümmern begrub. Die Erdbeben haben verschiedene Ursachen, und man unterscheidet danach 3 Arten: Einsturz-, vulkanische und tektonische Beben. Die Einsturzbeben sind auf den Einsturz unterirdischer Hohlräume, wie solche z. B. vom Wasser ausgewaschen werden, zurückzuführen. Sie ereignen sich besonders häufig in Gebieten leicht löslichen Gesteins, namentlich in Kalklandschaften, wie im Karst (Iii, S. 70). Sie erstrecken sich gewöhnlich nur über kleine Gebiete, können aber trotzdem sehr verderbliche Wirkungen haben. Die vnlka- nischen Beben stehen mit Vulkanausbrüchen in Verbindung und werden wohl durch die dabei stattfindenden Dampfexplosionen hervorgerufen. Die Erschütterungen sind meist auf die nächste Umgebung des Feuerbergs beschränkt. Die tektonischen Beben werden durch Verwerfungen und Faltuugen der Erdrinde verursacht. Die ungeheuren Pressungen und Spannungen, die durch die Einschrumpfung der Erde in den Gesteinsschichten entstehen, lösen sich plötzlich durch Biegungen und Brüche und rufen wie mit einem Ruck die gewaltigsten Erschütterungen hervor. Zu dieser Art gehören die meisten und größten Beben. Den Ausgangsort der Bewegung bezeichnet man als den Erdbebenherd. Er liegt meist in einer Tiefe von 10—40 km unter der Erdoberfläche. Die Erschütterung verbreitet sich wellenförmig nach allen Seiten, ähnlich wie eine Wellenbewegung, die um einen ins Wasser geworfenen Stein entsteht. Bei der Kugelgestalt der Erde wird natürlich die senk- recht über dem Ausgangspunkte liegende Stelle, das Epizentrum, zuerstund am stärksten von der Erschütterung ergriffen, die sich hier in aufwärtsgerichteten Stößen kundgibt. Je weiter ein Ort vom Epizentrum entfernt ist, in je spitzerem Winkel er also von der Bewegung getroffen wird, umsomehr geht diese in eine wellenförmige über, umfomehr verliert sie natürlich auch an Stärke. Die Geschwindigkeit, mit der Erdbeben sich fort- pflanzen, unterliegt großen Schwankungen, je nach der Beschaffenheit des Gesteins und der ursprünglichen Siärke der Bewegung. Man hat Geschwindigkeiten von 3 5 km, aber auch

18. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 33

1912 - München : Oldenbourg
Iii. Die Deutschen Mittelgebirge, 33 Universitätsstadt. Die beiden Städte gehören der Rheinprovinz an. Der Rhein- durchbruch gilt als die schönste Talstrecke des Rheins, ja ganz Deutschlands. P o l i t i s ch e E i n t e i l u n g. Fast das ganze Rheinische Schiefergebirge gehört zum Königreich Preußen. Am linksrheinischen Gebirge hat die Rheinprovinz allein Anteil; in die rechtsrheinische Hälfte hingegen greifen 3 preußische Provinzen über: 1. der Regierungsbezirk Wiesbaden der Provinz Hessen- Nassau; 2. die Rheinprovinz; 3. die Provinz Westfalen, im Osten von der Rheinprovinz gelegen. Der Taunus samt dem größten Teil der Westerwaldplatte gehört zum Regie- rungsbezirk Wiesbaden der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Die Re- gierungshauptstadt ist die vornehme Badestadt Wiesbaden, 110 000 Einw. Außerdem liegen im gleichen Regierungsbezirke: der Badeort Ems, dann mainaufwärts die alte Handels- und frühere Freie Reichsstadt und Krönungsstadt der deutschen Kaiser Frank- f u r t a. M., 335 000 Einw., ein Hauptstapelplatz der Waren für ganz Süddeutschland. In Frankfurt vereinigen sich viele Schienenwege aus Nord- und Süddeutschland: hier be- ginnt auch die Großschisfahrt auf dem Maine. In das Sauerland teilen sich zwei preußische Provinzen: 1. der östliche Teil gehört zur Provinz Westfalen. Hier liegen: Dortmund, 215 000 Einw., der Mittelpunkt der Kohlenförderung; G e l s e n k i r ch e n, 170 000 Einw., mit großen Kohlenbergwerken; Bochum, mit Eisen- und Stahlwerken; Iserlohn mit Nadelfabriken und Messingindustrie; Hagen, 90 000 Einw., mit Eisen- und Stahl- industrie; Arnsberg, Regierungshauptstadt, an der oberen Ruhr. An der Sieg in eisen- reicher Gegend Siegen; 2. der westliche Teil gehört zur Rheinprovinz, ebenso das gesamte linksrheinische Gebiet. Die Städte s. S. 32. Die Bewohner des Rheinischen Schiefergebirges sind im Sauerlande Niederdeutsche, irrt übrigen Teile Rheinfranken. Das Rheinische Schiesergebirge bietet seiner Bevölkerung reiche Naturgaben. 2. Das Hessische Bergland. Es breitet sich zwischen dem Rheinischen Schiefergebirge einerseits dem Harz und dem Thüringer Wald anderseits zu beiden Seiten der oberen Fulda aus. Das Bergland bildet einen großen Gegensatz zum Rheinischen Schiefergebirge. Es besteht aus einer Buntsandsteintafel mit zwei vulkanischen Erhebungen^): 1. dem flachen Kegel des Bogelsberges (800 in) und 2. der südnördlich verlaufen- den Rhön mit der Wasserkuppe (950 in); s. S. 34. Der Wald auf den Höhen dieser Gebirge ist vielfach gerodet, steiniger Boden und rauhes Klima bewirken nur mäßigen Ertrag der Wiesen und Felder. Rinderzucht herrscht vor. Das Hessische *) Durch Aufhäufung von glutflüssigem Gestein (Lava, Basalt u. a.) des Erdinnern und Asche entstehen Berge von kegelförmiger Gestalt. Man nennt sie Vulkane oder feuerspeiende Berge. Die tätigen Vulkane lassen aus dem Krater Lava oder Dampf ausströmen; die erloschenen ruhen. Die deutschen Vulkane sind längst erloschen. Erschütterungen des Erdbodens, die vom Erdinnern ausgehen, bezeichnet man als Erdbeben. Sie treten in vulkanischen Gegenden häufig auf, z. B. in der Oberrheinischen Tiefebene und im Vogtland.

19. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 70

1912 - München : Oldenbourg
Sinterterrasse am Feuerhöh lenfluß des Aellowstoneparks. Die heißen Quellen bilden durch ihre Absätze übereinander liegende Sinterterrassen von bald blendend weißer bald roter oder gelber Farbe, über die sie herabströmen. Exzelsior-Geiser im Nellowstonepark. Das Wunderland am Aellowstone ist ein vulkanisches Gebiet, reich an Kratern, heißen Quellen und besonders an Geisern. Ter Exzelsior - Geiser, die größte Springquelle auf der Erde, hat ganz unregelmäßige Ausbrüche. * Andere speien ganz regelmäßig wie der Cid Faithfull (— der alte Getreue).

20. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. uncounted

1912 - München : Oldenbourg
Mavcnsi 5500 m Schirmakazicn fltbo mir Kaiser Wuhclmspitzc 6100 m Der Kilimandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackig? Mavensi, vermutlich der ältere Gipsei. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbänme.
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